[0001] Die Erfindung betrifft ein Schirmgestell für einen Großschirm nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1.
[0002] Großschirme sind allgemein in einer Mehrzahl von Ausführungsformen bekannt. Insbesondere
werden Großschirme in der traditionellen Bauweise mit einem zentralen Mittenmast hergestellt.
Bei vielen bekannten Schirmkonstruktionen wird eine Öffnung oder Verstellung eines
Schirms dadurch bewirkt, daß ein Schiebeteil am Mast von einer unteren Grundstellung
unter Aufwendung einer Betätigungskraft in eine obere Stellung, die üblicherweise
der Offenstellung des Schirms entspricht, verschoben wird.
[0003] Ein solches Schiebeteil an einem Mittenmast eines Großschirms kann ähnlich wie bei
kleinen Handschirmen durch eine den Mast umfassende Schliebemuffe realisiert sein,
wobei mit der Schiebemuffe Streben des Schirmgestänges in bekannter Weise verbunden
sind.
[0004] Die erheblichen Ausmaße eines Großschirms bedingen allerdings ein großes Gewicht
der beweglichen Schirmteile mit langen Hebelwegen. Dies führt dazu, daß ein Aufspannen
und Verstellen eines Großschirms und damit eine Verschiebung eines Schiebeteils von
unten nach oben am Mast mit erheblichem Kraftaufwand verbunden ist. Eine unmittelbare
Verschiebung von Hand ist mühsam und praktisch nur bis zu einer begrenzten Schirmgröße
möglich. Es sind daher für größere Schirme kraftverstärkende Einrichtungen bekannt,
wie z.B. bei einem gattungsgemäßen Schirmgestell nach der DE-PS 500 631. Dort ist
ein Mittenmastschirm mit einer Kniehebelanordnung beschrieben, der ein Schiebeteil
umfaßt, das mittels der Kniehebelanordnung entlang eines Mastes von einer unteren
Grundstellung in eine obere Offenstellung bewegbar ist, wobei mit dem Schiebeteil
Mittel zum Öffnen und/oder Verstellen eines Schirms verbunden sind. Die Kniehebelanordnung
wird durch eine Schubstange und einen Öffnungsbügel gebildet. Im einzelnen ist dazu
ein erstes Schubstangenende um eine horizontale Achse schwenkbar mit dem Schiebeteil
verbunden und der Öffnungsbügel in einem mittleren Bereich am Mast um eine horizontale
Achse schwenkbar gelagert. Weiter ist ein Öffnungsbügelende schwenkbar mit dem zweiten
Schubstangenende verbunden und das andere Öffnungsbügelende als Handhabe ausgebildet.
In der unteren Grundstellung des Schiebeteils ist hier durch einen geschlossenen Kniehebel
die Stellung der Schubstange nach unten gerichtet, während in der oberen Offenstellung
des Schiebeteils durch einen gestreckten Kniehebel eine im wesentlichen gestreckte
Stellung zwischen Schubstange und Öffnungsbügel eingestellt ist.
[0005] Aus der DE-PS 517 853 ist ferner ein Mittenmastschirm mit einer einseitigen Kniehebelanordnung
beschrieben. Weiter ist aus der AT 338 452 ein Mittenmastschirm bekannt, bei welchem
das Öffnen des Daches mittels eines am Schirmstock angelenkten Hebels über ein Seil
erfolgt. Dabei ist das eine Seilende über eine am Hebel gelagerte Rolle geführt und
das andere Seilende am Schirmstock befestigt.
[0006] Der entsprechend der traditionellen Bauweise jeweils zentrale Mittenmast schränkt
allerdings die zur Verfügung stehende freie Fläche unter einem Großschirm ein. Um
eine möglichst große freie Fläche unter einem Großschirm zu erhalten, die nicht durch
einen Mittenmast behindert ist, werden daher Seitenmastschirme verwendet, bei denen
an einer Mastkonstruktion ein seitlicher, verstellbarer Ausleger angelenkt ist, an
dessen freiem Ende der Schirm angebracht ist.
[0007] Bei Großschirmen mit einem Seitenmast ist es bekannt [EP 0 091 433 B1, Fig. 59 und
60], ein am Mast geführtes Strebenende eines Auslegers zum Öffnen des Schirms von
einer unteren Position in eine obere Position am Mast zu verschieben.
[0008] Überwiegend werden an Großschirmen mit Seitenmast für die Schirmbetätigung Anordnungen
aus Seilen und Seilwinden verwendet. Eine derartige Anordnung ist aus der EP 03 87
965 A1 bekannt. Hierbei ist im Inneren eines Mastes ein Seil über Umlenkrollen geführt,
wobei in einem Seilbereich ein mit einem Ausleger fest verbundenes Gleitelement fest
angeordnet ist. Durch das Betätigen einer eine Seilumlenkrolle antreibenden Handkurbel
wird das Gleitelement von einer unteren Stellung in eine obere Stellung verfahren,
wodurch der Ausleger ausgefahren wird. Solche Konstruktionen mit Seilen und Seilwinden
sind relativ aufwendig hinsichtlich der erforderlichen Seilführungen. Zudem werden
Großschirme regelmäßig im Freien verwendet, so daß sowohl das Seilmaterial als auch
die Seilwinden korrosionsbeständig, hochwertig und damit relativ teuer sind. Weiter
ist eine solche komplizierte Seilanordnung störanfällig. Durch die Kraftumsetzung
in der Seilwinde sind bei einer Verstellung große Seilwege und damit viele Umdrehungen
der Seilwinde erforderlich. Dadurch ist eine Betätigung zwar nicht mehr kraftaufwendig
aber nur mit größerem Zeitaufwand möglich. Im gewerblichen Bereich, wenn beispielsweise
eine Person eine Mehrzahl von Großschirmen aufzuspannen hat, ist dies ein merklicher
Kostenfaktor. Die Betätigungskurbeln sind von den Seilwinden zum Teil abnehmbar und
müssen aufwendig getrennt verstaut und bereitgehalten werden.
[0009] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein einfach aufgebautes und kostengünstiges Schirmgestell
für einen als Seitenmastschirm ausgebildeten Großschirm zu schaffen, so daß das Öffnen
und Verstellen eines Schirms schnell und mit geringem Kraftaufwand bei guter Funktion
möglich ist.
[0010] Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
[0011] Gemäß Anspruch 1 ist ein erstes Ende einer Verbindungsstange mit dem Öffnungsbügel
um eine horizontale Achse schwenkbar verbunden. Ein zweites Ende der Verbindungsstange
ist mit einem Ausleger ebenfalls um eine horizontale Achse schwenkbar verbunden. Weiter
ist mit dem Schiebeteil das untere Ende des Auslegers um eine horizontale Achse schwenkbar
verbunden. Die untere Grundstellung des Schiebeteils ist durch einen geschlossenen
Kniehebel mit einer nach unten gerichteten Stellung der Schubstange und der im wesentlichen
parallel zur Mastachse verlaufenden Verbindungsstange bestimmt. Bei der Öffnung des
Schirmgestells ist der Ausleger mittels der Verbindungsstange aufgrund der Zwangsführung
des unteren Endes in der linearen Führungseinrichtung um die horizontale Achse verschwenkbar.
Dadurch ist die obere Offenstellung des Schiebeteils durch einen gestreckten Kniehebel
mit einer im wesentlichen gestreckten Stellung zwischen Schubstange und Öffnungsbügel
und durch die vom Öffnungsbügel seitlich wegragende, nicht parallel zur Mastachse
verlaufende, den Ausleger abstützende Verbindungsstange bestimmt.
[0012] Bei dieser erfindungsgemäßen Kniehebelanordnung ist also zusätzlich eine Verbindungsstange
vorgesehen, die sowohl am Öffnungsbügel als auch an einem mit dem Führungsteil gekoppelten
Ausleger angelenkt ist. Die bevorzugt aus einem Leichtmetall hergestellte Verbindungsstange
wird beim Öffnen des Schirmes insbesondere mit ihrem oberen Ende sowohl nach oben
als auch zur Seite hin ausgelenkt, wodurch der Ausleger in eine auskragende Stellung
verschwenkt wird. Die verwendete Kniehebelanordnung ist dabei in ihrer kraftübertragenden
Wirkung weitgehend auf die Gegebenheiten der Schirmbetätigung abgestimmt. Ersichtlich
ist nämlich bei einer Schirmbetätigung erst ein sehr hoher Kraftaufwand erforderlich,
wenn der Ausleger bereits weit in Richtung der geöffneten Stellung ausgeschwenkt ist
und damit sein Gewicht voll abzustützen ist. Eine weitere Kraftspitze tritt unmittelbar
zusätzlich an der geöffneten Stellung auf, wenn die Tuchbespannung des Schirms gespannt
werden muß. Entsprechend tritt dieser Kraftaufwand im letzten oberen Schiebebereich
des Schiebeteils auf. Durch die erfindungsgemäße Kniehebelfunktion ist jedoch diese
hohe Betätigungskraft durch Streckung des Kniehebels von einer Person ohne große Kraftanstrengung
auch bei Seitenmastschirmen aufbringbar. Die vorgeschlagene Kniehebelanordnung wirkt
somit optimal mit den sich über den Verstellweg ändernden Kraftanforderungen für eine
schnelle, bequeme und kraftsparende Handbetätigung eines Seitenmastschirms zusammen.
[0013] Diese mit einer Verbindungsstange verbundene Kniehebelanordnung ist ferner mit wenigen,
kostengünstig herstellbaren Bauteilen preisgünstig herzustellen. Durch die einfache
Konstruktion ist somit eine hohe Funktionssicherheit mit großer Lebensdauer gegeben.
Eine Wartung und Pflege ist nicht erforderlich.
[0014] Nach Anspruch 2 ist der Öffnungsbügel als zweiseitiger Hebel ausgeführt, wodurch
sich eine besonders vorteilhafte Ausführungsform eines mit einer zusätzlichen Verbindungsstange
versehenen Öffnungsbügels ergibt. Bevorzugt ist hierbei die Handhabe in der unteren
Grundstellung des Schiebeteils nach oben zum Mast hin geschwenkt, so daß ein Seitenmastschirm,
wenn die Handhabe unter Einsatz des Körpergewichts nach unten bewegt wird, auf kraftsparende
und einfache Weise zu öffnen und/oder zu verstellen ist. Dazu ist es lediglich erforderlich,
die Handhabe von ihrer oberen an den Mast hin verschwenkten Ausgangsstellung in einem
Kreisbogen nach unten in eine ebenfalls zum Mast hin geklappte Stellung zu bringen.
Diese einzig erforderliche Bewegung ist sehr schnell durchführbar. In einer alternativen
Ausführungsform kann der Öffnungsbügel auch als einseitiger Hebel ausgeführt sein
und/oder die Handhabe in der unteren Grundstellung des Schiebeteils nach unten zum
Mast hin verschwenkt sein.
[0015] Zweckmäßig ist nach Anspruch 3 die Anordnung so gewählt, daß ein ausreichender Verstellweg
vorliegt und dabei die Handhabe sowohl in der oberen als auch unteren Stellung bequem
erreichbar ist.
[0016] Die erfindungsgemäße Kniehebelanordnung kann nach Anspruch 4 an einer herkömmlichen
Schiebemuffe des Mastes angebracht sein. In einer bevorzugten Ausführungsform nach
Anspruch 5 umfaßt die lineare Führungseinrichtung jedoch eine Führungsschiene und/oder
Führungsnut seitlich am Mast, in die ein Führungsteil eingreift. Damit kann die Führungseinrichtung
mit geringen Ausmaßen, besonders gewichtsgünstig und leichtgängig ausgeführt sein.
Das Führungsteil kann hier über eine gewisse Längserstreckung an der Führungsschiene
oder Führungsnut eingreifen, wobei eine Schlittenausführung zweckmäßig ist.
[0017] Eine zweckmäßige Konstruktion ergibt sich mit den Merkmalen nach Anspruch 6 dadurch,
daß der Öffnungsbügel als U-förmiger Bügel ausgeführt ist, wobei der Bügel im Bereich
der U-Basis abgekröpft ist und der querverlaufende Steg einen Handgriff bildet. Die
zwei langen U-Schenkel verlaufen zu beiden Seiten des Mastes zur Schubstahge hin.
Dadurch ist eine stabile Lagerung des Öffnungsbügels über beide U-Schenkel am Mast
möglich.
[0018] Besonders vorteilhaft ergibt sich nach Anspruch 7 eine Selbsthemmung der Kniehebelanordnung
in der gestreckten Stellung gegen die rückstellenden Kräfte des Schirms, insbesondere
dann, wenn das Kniegelenk in der Offenstellung etwas über die gestreckte Stellung
hinaus am Mast abgestützt ist.
[0019] Zum Schließen des Schirms wird diese Selbsthemmung durch eine Bewegung der Handhabe
von der unteren Stellung nach oben wieder aufgehoben, wobei diese Bewegung durch die
rückstellenden Kräfte des Schirms unterstützt wird.
[0020] Trotz der Selbsthemmung ist es nach Anspruch 8 zweckmäßig eine Sicherung für diese
Stellung anzubringen. Diese Sicherung kann beispielsweise im gewerblichen Bereich
absperrbar sein und verhindert ein unbefugtes oder unabsichtliches Schließen des Schirms.
[0021] Mit der Verstellung des Schiebeteils wird ein Betätigungsweg für einen schwenkbaren
Schirmausleger entsprechend Anspruch 9 zur Verfügung gestellt. Eine Verbindung mit
diesem Schiebeteil kann unmittelbar oder mittelbar, beispielsweise durch eine Seilverbindung
erfolgen.
[0022] Anhand einer Zeichnung wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit weiteren Einzelheiten,
Merkmalen und Vorteilen näher erläutert.
[0023] Es zeigen:
- Fig. 1
- eine Seitenansicht eines Schirmgestells mit einem schematisch angedeuteten Schirm
in dessen Geschlossenstellung, und
- Fig. 2
- das Schirmgestell nach Fig. 1 in der Offenstellung des Schirms
[0024] Bei der Ausführungsform nach den Fig. 1 und 2 ist ein Schirmgestell 1 dargestellt,
das einen in einem Stützfuß 3 gehaltenen, vertikalen Mast 2 und einen strichliert
angedeuteten Schirm 4 aufweist, der in Fig. 1 geschlossen und in Fig. 2 geöffnet ist.
[0025] Das Schirmgestell 1 umfaßt als lineare Führungseinrichtung 5, eine Führungsschiene
6 mit einem schlittenförmigen Schiebeteil 7, das in eine untere Grundstellung 8 [Fig.
1] und in eine obere Offenstellung 9 [Fig. 2] verschiebbar ist.
[0026] Mit dem Schiebeteil 7 ist über eine horizontale Achse 10 eine Schubstange 11 mit
einem ersten Schubstangenende 12 schwenkbar verbunden.
[0027] Ebenfalls ist über die horizontale Achse 10 ein unteres Ende 29 eines Auslegers 24,
der in der Darstellung der Fig. 1 und 2 lediglich teilweise dargestellt ist, mit dem
Schiebeteil 7 schwenkbar verbunden.
[0028] Ein zweites Schubstangenende 18 ist mit einem dem Handgriff 17 gegenüberliegenden
Öffnungsbügelende 19 über eine horizontale Achse 20 schwenkbar verbunden, wobei die
Schubstange etwas länger als eine erste Hebelseite 14 des Öffnungsbügels 13 ist.
[0029] Der Öffnungsbügel 13 ist als zweiseitiger Hebel mit einer ersten Hebelseite 14 und
einer zweiten Hebelseite 15 in seinem mittleren Bereich über eine horizontale Achse
16 zur Führungsschiene 6 hin versetzt, außermittig am Mast 2 schwenkbar gelagert.
Der Öffnungsbügel 13 ist dabei als U-förmiger Bügel ausgebildet, der mit zwei langen
U-Schenkeln als Hebelteile zu beiden Seiten des Mastes 2 verläuft. Am freien Ende
der zweiten Hebelseite 15 ist ein Handgriff 17 als Quersteg des U-förmigen Öffnungsbügels
13 geformt.
[0030] Ferner ist der Öffnungsbügel 13 im Bereich zwischen der horizontalen Achse 16 und
der horizontalen Achse 20 über eine horizontale Achse 25 mit einem ersten Ende 27
einer Verbindungsstange 23 schwenkbar verbunden.
[0031] Ein zweites Ende 28 der Verbindungsstange 23 ist über eine horizontale Achse 26 mit
dem Ausleger 24 schwenkbar verbunden, wobei die horizontale Achse 26 in der Stellung
der Fig. 1 über der horizontalen Achse 10 liegend angeordnet ist.
[0032] Die dargestellte Anordnung hat folgende Funktion:
[0033] In Fig. 1 ist der Schirm 4 geschlossen, wobei das Schiebeteil 7 in der unteren Grundstellung
8 steht. Dabei weist die Schubstange 11 nach unten und der Öffnungsbügel 13 mit der
zweiten Hebelseite 15 schräg nach oben. Der Handgriff 17 ist an den Mast 2 in einer
oberen Stellung geschwenkt.
[0034] Zum Öffnen des Schirms wird der Handgriff 17 in einer Halbkreisbewegung [Pfeil 21
in Fig. 1] nach unten zum Mast 2 hin verschwenkt. Dabei wird das Schiebeteil 7 durch
die Kniehebelanordnung aus Öffnungsbügel 13 und Schubstange 11 in Richtung auf seine
obere Stellung 9 hin verschoben. Die horizontale Achse 25, die die Verbindungsstange
23 und den Öffnungsbügel 13 schwenkbar verbindet, beschreibt dabei eine Kreisbahn
und bewirkt dadurch keine reine Verschiebung der Verbindungsstange 23 in X-Richtung,
sondern gleichzeitig auch eine seitliche Verschiebung des oberen Endes 28 der Verbindungsstange
23 in Y-Richtung [vgl. dazu das kartesische Koordinatensystem in den Fig. 1 und 2].
Durch diese Verschiebung des mit dem Ausleger 24 über die horizontale Achse 26 schwenkbar
verbundenen oberen Endes 28 der Verbindungsstange 23 in sowohl X- als auch Y-Richtung
wird der Ausleger 24, der mit seinem unteren Ende 29 in der linearen Führungseinrichtung
5 zwangsgeführt wird, aus der in der unteren Grundstellung im wesentlichen parallel
zur Mastachse ausgerichteten Stellung heraus um die horizontale Achse 10 in die in
der oberen Offenstellung der Fig. 2 dargestellte, auskragende Stellung verschwenkt.
Der Öffnungswinkel zwischen dem Mast 2 und dem Ausleger 24 in der oberen Offenstellung
ist dabei durch den im wesentlichen senkrechten Abstand zwischen der horizontalen
Achse 20 und der horizontalen Achse 25 festgelegt.
[0035] In dieser oberen Offenstellung ist die Kniehebelanordnung aus Öffnungsbügel 13 und
Schubstange 11 im wesentlichen gestreckt, was eine Selbsthemmung zur Folge hat, wobei
die Anordnung durch die als Stützstrebe wirkende Verbindungsstange 23 eine zusätzliche
Abstützung erfährt. Diese Anordnung ist zudem um eine lösbare Sicherheitseinrichtung
ergänzbar [nicht dargestellt].
[0036] Zum Schließen des Schirms 4 wird der Öffnungsbügel 13 schließlich über den Handgriff
17 wieder halbkreisförmig in die Ausgangslage entsprechend Fig. 1 zurückgeführt [Pfeil
22 in Fig. 2].
1. Schirmgestell für einen Großschirm,
mit einem in Gebrauchstellung vertikalen Mast [2],
mit einer linearen Führungseinrichtung [5] entlang des Mastes [2], wobei ein Schiebeteil
[7] von einer unteren Grundstellung [8] entlang des Mastes [2] in eine obere Offenstellung
[9] bewegbar ist und mit dem Schiebeteil [7] Mittel zum Öffnen und/oder Verstellen
eines Schirmes [4] verbunden sind,
wobei mit dem Schiebeteil [7] eine Schubstange [11] mit ihrem ersten Schubstangenende
[12] um eine horizontale Achse [10] schwenkbar verbunden ist,
ein Öffnungsbügel [13] als Hebel am Mast [2] um eine horizontale Achse [16] schwenkbar
gelagert ist,
der Öffnungsbügel [13] mit dem zweiten Schubstangenende [18] schwenkbar verbunden
ist und ein Ende des Öffnungsbügels [13] als Handhabe [17] ausgebildet ist, und
die Schubstange [11] und der Öffnungsbügel [13] eine Kniehebelanordnung bilden, wobei
die untere Grundstellung des Schiebeteils [7] durch einen geschlossenen Kniehebel
mit einer nach unten gerichteten Stellung der Schubstange [11] bestimmt ist, und die
obere Offenstellung des Schiebeteils [7] durch einen gestreckten Kniehebel mit einer
im wesentlichen gestreckten Stellung zwischen Schubstange [11] und Öffnungsbügel [13]
bestimmt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein erstes Ende [27] einer Verbindungsstange [23] mit dem Öffnungsbügel [13] um
eine horizontale Achse [25] schwenkbar verbunden ist,
daß ein zweites Ende [28] der Verbindungsstange [23] mit einem Ausleger [24] um eine
horizontale Achse [26] schwenkbar verbunden ist,
daß mit dem Schiebeteil [7] das untere Ende [29] des Auslegers [24] um die horizontale
Achse [10] schwenkbar verbunden ist, und
daß die untere Grundstellung des Schiebeteils [7] durch einen geschlossenen Kniehebel
mit einer nach unten gerichteten Stellung der Schubstange [11] und der im wesentlichen
parallel zur Mastachse verlaufenden Verbindungsstange [23] bestimmt ist, und wobei
bei der Öffnung des Schirmgestells [1] der Ausleger [24] mittels der Verbindungsstange
[23] aufgrund der Zwangsführung des unteren Endes [29] in der linearen Führungseinrichtung
[5] um die horizontale Achse [10] verschwenkbar ist, so daß die obere Offenstellung
des Schiebeteils [7] durch einen gestreckten Kniehebel mit einer im wesentlichen gestreckten
Stellung zwischen Schubstange [11] und Öffnungsbügel [13] und durch die vom Öffnungsbügel
[13] seitlich wegragende, nicht parallel zur Mastachse verlaufende, den Ausleger [24]
abstützende Verbindungsstange [23] bestimmt ist.
2. Schirmgestell für einen Großschirm nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungsbügel [13] als zweiseitiger Hebel in seinem mittleren Bereich am Mast
[2] gelagert ist, und
daß mit dem Schiebeteil [7] das untere Ende [29] des Auslegers [24] um die horizontale
Achse [10] schwenkbar verbunden ist, wobei die horizontale Achse [26] in der unteren
Grundstellung über der horizontalen Achse [10] liegend angeordnet ist und der Öffnungswinkel
zwischen dem Mast [2] und dem Ausleger [24] in der oberen Offenstellung durch den
im wesentlichen senkrechten Abstand zwischen der horizontalen Achse [20] und der horizontalen
Achse [25] festgelegt ist.
3. Schirmgestell für einen Großschirm nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die untere Grundstellung [8] des Schiebeteils [7] etwa in der Längsmitte des Mastes
[2] liegt und die obere Offenstellung [9] im oberen Mastbereich.
4. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet,
daß die lineare Führungseinrichtung [5] aus dem Mast [2] selbst und einer Schiebemuffe
als Schiebeteil [7] besteht.
5. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die lineare Führungseinrichtung [5] eine Führungsschiene [6] und/oder Führungsnut
seitlich am Mast [2] umfaßt, in die ein Führungsteil [7] eingreift.
6. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet,
daß der Öffnungsbügel [13] als U-förmiger Bügel ausgeführt ist, wobei die U-Basis
abgekröpft ist und die Handhabe [17] bildet und zwei U-Schenkel zu beiden Seiten des
Mastes [2] und zur Schubstange [11] verlaufen.
7. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kniehebelanordnung so gewählt ist, daß das Kniegelenk an der Schwenkverbindung
[20] zwischen Schubstange [11] und Öffnungsbügel [13] in der oberen Offenstellung
des Schiebeteils [7] über die gestreckte Stellung hinausgeführt ist und sich das Kniegelenk
bei einem belasteten Schiebeteil [7] am Mast abstützt, wodurch eine Selbsthemmung
gegen eine Zurückbewegung des Schiebeteils [7] gegeben ist.
8. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem Mast [2] und einem Teil der Kniehebelanordnung und/oder der Kniehebelanordnung
in deren gestreckter Stellung eine lösbare Sicherung angebracht ist.
9. Schirmgestell für einen Großschirm nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet,
daß mit dem Schiebeteil [7] unmittelbar oder mittelbar über Zwischenglieder ein schwenkbarer
Schirmausleger verbunden ist.