[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Legen einer Folienbahn, vorzugsweise
einer Schlauchfolienbahn, in Z-förmige Falten, mit einem ersten mit höherer Geschwindigkeit
fördernden Saugbandförderer und einer zweiten mit geringerer Geschwindigkeit fördernden
klemmenden Fördereinrichtung, vorzugsweise einem Doppelbandförderer, deren Förderebenen
sich kreuzen und von denen sich der Saugbandförderer über den Einzugsspalt der zweiten
Fördereinrichtung hinaus erstreckt und mit einem die Förderebene des Saugbandförderers
durchsetzenden und bis in den Bereich des Einzugsspalts der zweiten Fördereinrichtung
ausfahrbaren Schieber.
[0002] Eine Vorrichtung dieser Art, mit der sich eine Schlauchfolienbahn zur Herstallung
segenannter Einstecksacke in Z-förmige Falten legen läßt, ist aus der DE-PS 23 23
433 bekannt. Bei dieser bekannten Vorrichtung besteht jedoch insbesondere dann, wenn
diese mit höherar Geschwindigkeit betrieben wird, das Problem, daß die Schlauchfolienbahn
durch den Saugbandförderer mit einer höheren Geschwindigkeit zugeführt wird, als sie
durch den Doppelbandförderer bei der Faltenbildung abgezogen wird. Im Bereich des
Saugkastens des Saugbandförderers ergibt sich daher eine stetige Zufuhr der Schlauchfolienbahn
mit höherer Geschwindigkeit und deren Abschälen mit einer geringerer Geschwindigkeit,
so daß sich insbesondere dann, wenn die Vorrichtung mit hohen Taktzahlen betrieben
wird, aufgrund der Überlagerung der Zuführungsgeschwindigkeit mit der Abzugsgeschwindigkeit
Falten in der Schlauchfolienbahn bilden können.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, eine Vorrichtung der eingangs angegebenen Art
derart zu verbessern, daß sich eine Folienbahn falten- und knitterfrei in Z-förmigen
Falten legen läßt.
[0004] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1 gelöst.
[0005] Bei der erfindungsgemäßen Vorrichtung wird die Stange oder die Walze etwa parallel
zu dem Fördertrumm des Saugbandförderers ausgefahren, um eine gute Ausbildung der
Schlaufe zu begünstigen und durch das Ausziehen der Folienbahn zu der Schlaufe die
Faltenbildung zu vermeiden. Die Ausfahrgeschwindigkeit der Stange oder Walze wird
dabei so gewählt, daß die Schlaufe etwa im Umkehrpunkt der Walze oder Stange ausgezogen
und in der gewünschten Weise ausgebildet ist. Während der darauffolgenden Rückzugsbewegung
der die Schlaufe ausziehenden Stange oder Walze wird die Fördergeschwindigkeit des
Saugbandförderers etwa bis zum Stillstand verringert, so daß durch den Doppelbandförderer
das Bahnmaterial von dem im wesentlichen stillstehenden Saugbandförderer lediglich
abgeschält wird, und zwar ohne daß während dieses Abschälvorgangs in beeinträchtigender
Weise weiteres Bahnmaterial zugeführt wird.
[0006] Da die Folienbahn von dem Saugbandförderer kontinuierlich gefördert wird, wird die
überschüssige Bahnlänge während der Verringerung der Geschwindigkeit oder des Stillstands
des Saugbandförderers in einem üblichen Bahnspeicher gespeichert.
[0007] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird nachstehend anhand der Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt:
- Fig. 1:
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung zum Legen einer Folienbahn in Z-förmige
Falten in einem Zustand, in der die Folienbahn in eine hängende Schlaufe ausgezogen
ist, und
- Fig. 2:
- eine der Fig. 1 entsprechende Darstellung mit ausgefahrenem Schieber.
[0008] Die Schlauchfolienbahn wird beispielsweise von einer nicht dargestellten Abwickelvorrichtung
in Richtung des Pfeils A dem Saugbandförderer 1 zugeführt. Der Saugbandförderer 1
besteht im wesentlichen aus den um die Umlenkrollen 4 und 5, von denen die Umlenkrolle
4 angetrieben ist, laufenden geteilten schmalen und im Abstand voneinander angeordneten
Förderbändern 3, die mit Lochreihen versehen sind. Zwischen den Umlenkrollen 4, 5
sind die gelochten schmalen Förderbänder auf Leisten 6 geführt, die an ihren den Förderbändern
zugesandten Seiten spaltförmige Saugdüsen 18 aufweisen. Über die spaltförmigen Saugdüsen
18 laufen die in den Förderbändern angeordneten Löcher, so daß an deren Oberseite
eine Saugwirkung entsteht, während die Saugspalte im übrigen durch die Förderbänder
abgedeckt sind. Zweckmäßigerweise sind die Saugspalten so lang ausgebildet, daß sie
gleichzeitig mehrere Löcher der Förderbänder erfassen. Zwischen die durch die geteilten
Förderbänder sowie die sie stützenden Saugleisten gebildeten Spalte greift der aus
einem kammartigen Falzmesser bestehende Schieber 12, der im Maschinentakt von dem
Pneumatikzylinder 11 betätigt wird. Über der einlaufseitigen Umlenkrolle 4 ist eine
Andrückrolle 17 vorgesehen, die die saubere Zuführung der Schlauchfolienbahn S sicherstellt.
[0009] Die zweite Fördereinrichtung 2 besteht aus einem Doppelbandförderer mit den Förderbändern
7, 8, die die in Z-förmigen Falten gelegte Schlauchfolienbahn S der Papierbahn 10
zuführt, auf der sie in bekannter Weise abgelegt und fixiert wird. Die Förderebenen
des Saugbandförderers 1 und des Doppelbandförderers 2 verlaufen winkelig zueinander.
[0010] Der Saugbandförderer 1 läuft mit höherer Fördergeschwindigkeit um als der Doppelbandförderer
2, so daß sich die der Z-Faltenlänge entsprechende Schlaufe 9 ausbildet, wie es aus
Fig. 1 ersichtlich ist. Die U-förmige Schlaufe 9 haftet mit ihrem auf dem Saugbandförderer
1 liegenden Schenkel an den Förderbändern 3 durch die Saugwirkung an. Zur Z-förmigen
Faltenbildung wird durch den Pneumatikzylinder 11 das kammförmige Falzmesser 12 ausgefahren,
das in der aus Fig. 2 ersichtlichen Weise den oberen Rand der Schlaufe 9 von den Förderbändern
3 ablöst und die dadurch gebildete Falzkante 13 in den Einlaufspalt 19 des Doppelbandförderers
2 einschiebt. Der untere Teil der Schlaufe 9 haftet dabei noch an den Saugbändern
3 an, so daß die Schlaufe gestreckt bleibt und ein sauberes Einlegen der Z-förmigen
Falte sichergestellt ist. Die in Z-förmige Falten gelegte Schlauchfolienbahn wird
sodann in Richtung der Pfeile B abgefördert. Da sich die Schlaufe 9 nicht durch Schwerkraftwirkung,
sondern durch Anhaften auf den Saugbändern 3 bildet, können die Fördereinrichtungen
1, 2 auch in anderer als der dargestellten Weise einander zugeordnet werden.
[0011] Soweit enspricht die vorstehend beschriebene Vorrichtung der aus der DE-PS 23 23
433 bekannten Vorrichtung.
[0012] Erfindungsgemäß ist die bekannte Vorrichtung dadurch abgewandelt worden, daß im Maschinengestell
schwenkbar ein Pneumatikzylinder 20 gelagert ist, dessen Kolbenstange 21 an ihrem
freien Ende eine Walze 22 trägt, die die Schlauchfolienbahn nach jedem Einlegen einer
Falte gegen die Saugbänder 3 andrückt und mit einer so großen Geschwindigkeit ausgefahren
wird, daß sich nach dem Einschieben der vorderen Falzkante durch das kammartige Falzmesser
12 in den Einlaufspalt des Doppelbandförderers 2 und dem dadurch bedingten Abziehen
eines Teils der Schlauchfolienbahn von den Saugbändern der nachlaufende Abschnitt
der Schlauchfolienbahn wieder gut an die Saugbänder 3 anlegt und zur nächsten Z-förmige
Faltenbildung die Schlaufe 9 sauber ausgezogen wird.
[0013] Um zu verhindern, daß nach dem Ausziehen der Schlaufe 9 und dem Zurückfahren der
die Schlaufe ausziehenden Walze 22 die Schlaufenform durch den weiterlaufenden Saugbandförderer
in unerwünschter Weise verändert wird und es zu einer Faltenbildung kommt, wird die
Umlenkrolle 4 des Saugbandförderers 1 von einem Servomotor 23 intermittierend angetrieben.
Dabei wird der Servomotor bzw. der Servoantrieb 23 derart gesteuert, daß der Saugbandförderer
1 während des Rückzugs der Walze 22 nahezu oder vollständig stillsteht.
[0014] Da such während der Verminderung der Fördergeschwindigkeit des Saugbandförderers
1 oder während des Stillstandes des Saugbandförderers die Schlauchfolienbahn S mit
gleichbleibender Geschwindigkeit zuläuft, wird die überschüssige Länge der Bahn in
einem üblichen Bahnspeicher 24, der aus Umlenkrollen und einer Pendelwalze besteht,
gespeichert. Der intermittierende Antrieb des Saugbandförderers 1 ist dabei derart
auf die Zulaufgeschwindigkeit der Schlauchfolie abgestimmt, daß der Bahnspeicher 24
nach dem Einlegen einer jeden Z-förmigen Falte wieder entleert wird.
1. Vorrichtung zum Legen einer Folienbahn, vorzugsweise einer Schlauchfolienbahn, in
Z-förmige Falten
mit einem ersten mit höherer Geschwindigkeit fördernden Saugbandförderer (1) und einer
zweiten, mit geringerer Geschwindigkeit fördernden klemmenden Fördereinrichtung, vorzugsweise
einem Doppelbandförderer (2), deren Förderebenen sich kreuzen und von denen sich der
Saugbandförderer (1) über den Einzugsspalt der zweiten Fördereinrichtung hinaus erstreckt
und
mit einem die Förderebene des Saugbandförderers (1) durchsetzenden und bis in den
Bereich des Einzugsspalts der zweiten Fördereinrichtung (2) ausfahrbaren Schieber
(12),
dadurch gekennzeichnet,
daß an einer Kolbenstange (21) eines Pneumatikzylinders (20) eine Stange oder Walze
(22) gehaltert ist, die sich quer über die Breite der Folienbahn (S) erstreckt und
parallel oder spitzwinkelig zur Förderebene des Saugbandförderers (1) verfahrbar ist
und daß der Saugbandförderer (1) mit einer intermittierenden Antrieb (23) versehen
ist, der zumindest während des Zurückfahrens der Kolbenstange (21) die Fördergeschwindigkeit
des Saugbandförderers (1) verringert oder diesen stillsetzt, und daß dem Saugbandförderer
(1) ein Bahnspeicher (24) vorgeschaltet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Pneumatikzylinder (20)
gegen Federkraft schwenkbar im Maschinengestell gelagert ist.