(19)
(11) EP 0 803 604 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
29.10.1997  Patentblatt  1997/44

(21) Anmeldenummer: 96106575.2

(22) Anmeldetag:  25.04.1996
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6D21F 3/02, D21F 3/04
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT DE FI SE

(71) Anmelder: Voith Sulzer Papiermaschinen Gesellschaft mbH
89522 Heidenheim (DE)

(72) Erfinder:
  • Meschenmoser, Andreas
    88263 Horgenzell (DE)

(74) Vertreter: Finsterwald, Manfred, Dipl.-Ing., Dipl.-Wirtsch.-Ing. et al
Manitz, Finsterwald & Partner Robert-Koch-Strasse 1
80538 München
80538 München (DE)

   


(54) Nasspresse


(57) Die Erfindung betrifft eine Presse zur Entwässerung von Faserstoffbahnen (1) mit swei Preßelementen (2,3), deren Preßflächen unter Bildung eines Preßspalts (4) gegeneinander drückbar sind, wobei die Fasterstoffbahn zusammen mit wenigstens einem zwischen der Faserstaffbahn und jeweils einem der Preßelemente verlaufenden Entwässerungsband (5,6) durch den Preßspalt geführt ist. Jedes Entwässerungsband wird am Preßspaltauslaß von der Faserstoffbahn getrennt und auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn in einem dem Preßspalt folgenden Abschnitt über einen vorgebbaren Winkelbereich an dem jeweils zugeordneten Preßelement geführt, so daS eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn durch das Entwässerungsband nach dem Verlassen des Preßspalts zumindest teilweise verhindert wir und eine dem Preßspalt folgende Leitwalze (7) fr die Faserstoffbahn mglichst nahe am Preßspalt angeordnet werden kann.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Presse zur Entwässerung von Faserstoffbahnen mit zwei Preßelementen, deren Preßflächen unter Bildung eines Preßspalts gegeneinander drückbar sind, wobei die Faserstoffbahn zusammen mit wenigstens einem zwischen der Faserstoffbahn und jeweils einem der Preßelemente verlaufenden Entwässerungsband durch den Preßspalt geführt ist.

[0002] Eine solche Presse ist aus der DE-OS 41 12 355 bekannt. Bei dieser Presse wird die zu entwässernde Faserstoffbahn zwischen zwei Entwässerungsbändern durch den Preßspalt geführt, wobei die Faserstoffbahn zumindest in einem auf den Preßspalt folgenden Abschnitt mit wenigstens einem Entwässerungsband in Kontakt bleibt. Dies hat zwar den Vorteil, daß die Faserstoffbahn in diesem Abschnitt von dem betreffenden Entwässerungsband geführt wird, was insbesondere bei hohen Geschwindigkeiten zur Vermeidung von Bahnabrissen oder Bahnflattern von Vorteil sein kann, jedoch kann es dabei zu einer Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn ausgehend vom Entwässerungsband kommen.

[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Presse der eingangs genannten Art zu schaffen, die für hohe Bahnlaufgeschwindigkeiten geeignet ist und bei der eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn am Preßspaltauslaß verhindert oder zumindest stark verringert ist.

[0004] Diese Aufgabe ist erfindungsgemäß im wesentlichen dadurch gelöst, daß jedes Entwässerungsband am Preßspaltauslaß von der Faserstoffbahn getrennt und auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn in einem dem Preßspalt folgenden Abschnitt über einen vorgebbaren Winkelbereich an dem jeweils zugeordneten Preßelement geführt ist, so daß eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn durch das Entwässerungsband nach dem Verlassen des Preßspalts zumindest teilweise verhindert wird und eine dem Preßspalt folgende Leitwalze für die Faserstoffbahn möglichst nahe am Preßspalt angeordnet werden kann.

[0005] Durch das sofortige Wegführen der Entwässerungsbänder von der Faserstoffbahn am Preßspaltauslaß wird eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn deutlich vermindert. Außerdem kann die Leitwalze für die Faserstoffbahn und / oder ein Stützband in Form eines Filzes oder Siebes, das zu einer nachfolgenden Einheit gehört, möglichst nahe am Preßspalt angeordnet werden, wodurch der freie Zug, das heißt der von keinem Band abgestützte Abschnitt der Faserstoffbahn bis zur Leitwalze verringert wird, so daß sich wegen der weitestgehenden Führung der Faserstoffbahn die Gefahr von Bahnabrissen und Bahnflattern auch bei hohen Geschwindigkeiten vermindert bzw. die Spannung in der Faserstoffbahn kleiner gehalten werden kann.

[0006] Im übrigen können Leitwalzen für die Entwässerungsbänder der Presse in dem Bereich nach dem Preßspalt wegfallen, wodurch nicht nur Platz gewonnen wird, sondern auch eine Saugwirkung hinsichtlich der aus der Faserstoffbahn abzuführenden Flüssigkeit in Richtung der schnell davon weglaufenden Entwässerungsbänder erreicht werden. Dadurch kann der Entwässerungsgrad gesteigert werden, so daß man beispielsweise in der Papierherstellung mit nur einer solchen Entwässerungspresse innerhalb der Papiermaschine auskommen kann.

[0007] Gemäß einer weiteren Ausführungsform ist vorgesehen, daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn zwischen dem Entwässerungsband und der Faserstoffbahn ein Trennsieb mit vorzugsweise geringem Flüssigkeitsspeichervermögen durch den Preßspalt geführt ist und die Faserstoffbahn nach dem Verlassen des Preßspalts über eine vorgebbare Strecke an dem Trennsieb geführt ist. Hierdurch wird die Gefahr von Bahnabrissen und Bahnflattern auch bei hohen Geschwindigkeiten vermindert.

[0008] Das Trennsieb kann, da es im Preßspalt gegen die Faserstoffbahn gepreßt wird, markierungsarm gestaltet sein. Es gibt aber auch Einsatzfälle, bei denen eine Prägung einer Faserstoffbahnseite durch das Trennsieb gezielt angestrebt wird, zum Beispiel bei Papieren für Verpackungen oder Hülsen. Dann kann das Trennsieb entsprechende Markierungen aufweisen.

[0009] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß eines der Preßelemente zur Bildung eines Preßspalts vorgegebener Längserstreckung mit dem anderen Preßelement eine breite, insbesondere konkav geformte, Preßfläche aufweist und einen aus einem flexiblen Material bestehenden Walzenmantel besitzt, der sich um einen Träger bewegt und über mindestens ein Stützelement an diesem abgestützt ist, und das andere Preßelement eine zu der breiten Preßfläche komplementär ausgebildete Preßfläche besitzt und vorzugsweise von einer rotierenden zylindrischen Walze gebildet ist.

[0010] Bei einem Preßelement mit breiter Preßfläche kann eine besonders schnelle Wegführung des Entwässerungsbandes, welches dieses Preßelement umläuft, von der Faserstoffbahn bedingt durch die sich an die nicht konvexe Preßfläche anschließende konvexe Krümmung des Walzenmantels erreicht werden, wobei es vorteilhaft ist, wenn das Entwässerungsband an diesem Preßelement zumindest in einem dem Preßspalt folgenden Abschnitt an dem Preßelement geführt ist.

[0011] Wenn die Faserstoffbahn zwischen zwei Entwässerungsbändern durch den Preßspalt geführt ist, ist zweckmäßigerweise die Dickenelastizität und / oder die Saugfähigkeit des Entwässerungsbandes auf derjenigen Seite der Faserstoffbahn, auf der die Faserstoffbahn von dem Entwässerungsband oder dem Trennsieb mitgenommen werden soll, größer als die Dickenelastizität und / oder die Saugfähigkeit des Entwässerungsbandes auf der gegenüberliegenden Seite der Faserstoffbahn. Durch diese Maßnahmen wird erreicht, daß sich das Entwässerungsband, an dem die Faserstoffbahn haften bleiben soll, in einem kurzen Abschnitt nach dem Preßspalt entspannt, wodurch eine Saugzone gebildet wird, in welcher der gemeinsam mit dem Entwässerungsband verlaufenden Faserstoffbahn bzw. auch dem Trennsieb noch Wasser entzogen wird. Danach soll dieses Entwässerungsband wegen drohender Rückbefeuchtung von der Faserstoffbahn bzw. auch dem Trennsieb weggeführt werden, was zumindest teilweise entlang des Preßelements erfolgen kann.

[0012] Bei der Verwendung eines Trennsiebes wird dieses vorzugsweise unterhalb der Faserstoffbahn vorgesehen, so daß durch das Trennsieb eine gute Führung der Faserstoffbahn zur nachfolgenden Einheit gewährleistet werden kann.

[0013] Hinsichtlich vorteilhafter Ausgestaltungen der Erfindung wird auf die Unteransprüche sowie die nachfolgende Beschreibung von Ausführungsbeispielen einer erfindungsgemäßen Presse unter Bezugnahme auf die beiliegende Zeichnung verwiesen. In der Zeichnung zeigt:
Figur 1
eine schematische Seitenansicht einer Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Presse,
Figur 2
die in Figur 1 gezeigte Presse mit einer vorgeschalteten weiteren Preßvorrichtung,
Figur 3
eine Seitenansicht einer weiteren erfindungsgemäßen Presse;
Figur 4
die in Figur 3 gezeigte Presse mit einer vorgeschalteten weiteren Preßvorrichtung,
Figur 5
die in Figur 4 gezeigte Presse mit unterschiedlichen Entwässerungsbändern in beiden Pressen,
Figur 6
eine schematische Seitenansicht des Preßspalts der in den Figuren 3 bis 5 dargestellten Presse,
Figur 7
eine erfindungsgemäße Presse mit nur einem Entwässerungsband, der eine weitere Preßvorrichtung vorgeschaltet ist, und
Figur 8
den Preßspalt der in Figur 7 dargestellten Presse in schematischer Teilansicht.


[0014] Bei allen Figuren besteht die Presse aus zwei übereinander angeordneten Preßelementen 2 und 3, deren Preßflächen gegeneinander gedrückt werden, wobei durch den Preßspalt 4 neben der Faserstoffbahn 1 wenigstens ein zwischen der Faserstoffbahn 1 und einem der Preßelemente 2 und 3 angeordnetes Entwässerungsband 5 bzw. 6 verläuft. Dabei wird das untere Preßelement 3 von einer rotierenden zylindrischen Walze, die konventionell oder durchbiegungsgesteuert ausgebildet sein kann, gebildet. Das obere Preßelement 2 kann eine konkave Preßfläche bilden, wobei sich ein aus flexiblem Material bestehender Walzenmantel 10 um einen (nicht dargestellten) Träger bewegt und über mindestens ein Stützelement 11 auf diesem Träger abstützt.

[0015] Es sind jedoch auch andere Vorrichtungen zur Bildung von Preßspalten 4 vorstellbar. Zum Beispiel können beide Preßelemente 2, 3 eine breite Preßfläche und je einen flexiblen Mantel besitzen.

[0016] Abgenommen wird die Faserstoffbahn 1 in diesen Ausführungsbeispielen über eine Saugwalze 17 von einer vorgelagerten Siebpartie und abgegeben wird sie an die Trockenzylinder 18 einer nachfolgenden Trockenpartie.

[0017] Weiterhin ist den Ausführungsbeispielen gemeinsam, daß die Entwässerungsbänder 5 bzw. 6 nach dem Verlassen des Preßspaltes 4 möglichst schnell von der Faserstoffbahn 1 weg und dabei in einem Abschnitt 12 am entsprechenden Preßelement 2 bzw. 3 entlang verlaufen.

[0018] Die Entwässerungsbänder 5, 6 sind ansonsten, wie in den Figuren 1 bis 5 zu sehen ist, über Filzleitwalzen 13 geführt und können vor dem Preßspalt 4 zur Führung der Faserstoffbahn 1 verwendet werden. Allein durch die Verwendung von zwei Entwässerungsbändern 5 und 6 kann die Entwässerungskapazität der Langspaltpresse erheblich gesteigert werden. Darüber hinaus erlaubt die konvexe Krümmung des oberen Preßelementes 2 am Auslauf der konkaven Preßfläche das unmittelbare Fortbewegen des Entwässerungsbandes 5 von der Faserstoffbahn 1 nach dem Preßspalt 4 zumindest in einem Abschnitt 12 entlang dem Preßelement 2, was eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn 1 von diesem Entwässerungsband 5 ausgehend verhindert.

[0019] Um die Faserstoffbahn 1 nicht zu stark zu krümmen und um einen Luftzutritt zur Oberseite der Faserstoffbahn bis dicht an den Preßspalt 4 entgegen der Laufrichtung zu ermöglichen, was dort die Gefahr der Ausbildung von Unterdruck verringert, verläuft die Faserstoffbahn 1 bei den in den Figuren 1 und 2 gezeigten Pressen nach dem Preßspalt 4 etwa tangential zum unteren Preßelement 3 in einer, wenn auch sehr kurzen, Saugzone 14 auf der Unterseite der Faserstoffbahn gemeinsam mit dem unteren Entwässerungsband 6 entlang dem zylindrischen Preßelement 3. In der Saugzone 14 kommt es zu einer Entspannung des gegenüber dem oberen Entwässerungsband 5 elastischeren unteren Entwässerungsbandes 6 und somit zu einer Absaugung von Flüssigkeit aus der Faserstoffbahn 1 in das untere Entwässerungsband 6. Im Anschluß an die Saugzone 14 erfolgt wegen der drohenden Rückbefeuchtung die Trennung auch des unteren Entwässerungsbandes 6 von der Faserstoffbahn 1, wobei das Entwässerungsband 6, wie in Figuren 2, 3 und 4 gezeigt, in einem über die Saugzone 14 hinausreichenden Abschnitt 12 am Preßelement 3 entlang läuft.

[0020] Der durch die Führung der Entwässerungsbänder 5 bzw. 6 entlang des Preßelementes 2 bzw. 3 gewonnene Platz wird dazu benutzt, eine dem Preßspalt 4 folgende Leitwalze 7 möglichst nahe am Preßspalt 4 anzuordnen. Dies verkürzt die freie Länge der Faserstoffbahn 1 zwischen dem Preßspalt 4 und der Leitwalze 7 und wirkt somit dem Flattern und Abreißen der Faserstoffbahn 1 entgegen. Über die Leitwalze 7 verläuft ein Stützband 8 zur Führung der Faserstoffbahn 1 zu einem Trockenzylinder 18 einer nachfolgenden Trocknungseinheit. Das Stützband 8 ist dabei meist als Sieb ausgeführt und kann auch auf der anderen Seite der Faserstoffbahn 1 angeordnet sein.

[0021] Wie in Figur 2 gezeigt ist, kann der Presse 2, 3 wenigstens eine weitere Preßvorrichtung 17, 18 mit einem Preßspalt 4' vorgeschaltet sein. In diesem Fall durchlaufen die Entwässerungsbänder 5, 6 zusammen mit der dazwischenliegenden Faserstoffbahn 1 in vorteilhafter Weise auch den Preßspalt 4' dieser vorgeschalteten Preßvorrichtung, wodurch sich der Transport der Faserstoffbahn 1 zwischen der vorgeschalteten Preßvorrichtung 17, 18 und der Presse 2, 3 einfach gestaltet.

[0022] Vorzugsweise ist wenigstens eines der Preßelemente 17, 18 der weiteren Preßvorrichtung eine Saugwalze.

[0023] Die Figuren 3 bis 6 zeigen Langspaltpressen, bei denen zwischen dem Entwässerungsband 6 des unteren Preßelements 3 und der Faserstoffbahn 1 ein Trennsieb 9 verläuft, welches hier zumindest in einem Abschnitt vor und nach dem Preßspalt 4 mit der Faserstoffbahn 1 in Kontakt steht und dadurch die Faserstoffbahn 1 führt. Diese Führung der Faserstoffbahn 1 kann beispielsweise bis zur nachfolgenden Einheit erfolgen.

[0024] Es ist hierbei auch möglich, daß zwei die Faserstoffbahn 1 einschließende Trennsiebe 9 durch den Preßspalt 4 geführt werden. Da das Trennsieb 9 gemeinsam mit der Faserstoffbahn 1 durch den Preßspalt 4 geführt wird, sollte es je nach Anforderung an das Endprodukt markierungsarm oder stark markierend sein und wegen der Gefahr einer Rückbefeuchtung nach dem Verlassen des Preßspaltes 4 auf jeden Fall ein sehr geringes Flüssigkeitsspeichervermögen aufweisen.

[0025] In der Saugzone 14 erfolgt die Absaugung der Flüssigkeit während des Entspannens des unteren Entwässerungsbandes 6 durch das Trennsieb 9 hindurch. Danach wird, wie in Figur 6 dargestellt ist, das Entwässerungsband 6 von dem gemeinsam mit der Faserstoffbahn 1 verlaufenden Trennsieb 9 durch dessen Führung entlang dem Preßelement 3 entfernt. Um dabei die Haftung der Faserstoffbahn 1 an dem Trennsieb 9 zu verbessern, kann vorzugsweise die Spannkraft des Trennsiebes 9 am Preßspaltauslaß in Bahnlaufrichtung einstellbar sein.

[0026] Die Saugzone 14 kann in allen Ausführungen bezüglich ihrer Ausdehnung in Bahnlaufrichtung variabel gestaltet werden, so daß eine Rückbefeuchtung vom Entwässerungsband 6 ausgeschlossen wird. Möglich ist dies durch eine Änderung des Verlaufs der Faserstoffbahn 1 nach dem Preßspalt 4 über eine Lageänderung der entsprechenden Leitwalze und über die einstellbare Längsspannung im Trennsieb 9.

[0027] Da gemäß Figur 6 sowie weiterer gezeigter Ausführungsformen die Faserstoffbahn 1 in der Saugzone 14 mit dem Entwässerungsband 6 des zylindrischen Preßelementes 3 in Kontakt bleibt, sollte die Entwässerung im Preßspalt 4 überwiegend zum anderen Preßelement 2 hin erfolgen, was beispielsweise dadurch erreicht wird, daß das konkave Preßelement 2 eine gerillte oder blind gebohrte und das zylindrische Preßelement 3 eine glatte Oberfläche besitzt.

[0028] Für das Überführen bzw. Ablösen der Faserstoffbahn 1 empfiehlt sich an dem Preßelement 2, 3 oder dem Entwässerungsband 5, 6, an welchem die Faserstoffbahn nicht haften soll, die Verwendung eines Schabers 15. Falls es sich um ein Preßelement 2, 3 mit breiter Preßfläche 4 handelt, sollte der Schaber 15 in einem Bereich des flexiblen Walzenmantels 10 angeordnet sein, in dem dieser nicht über ein Gleitlager 16 abgestützt ist. Dies ermöglicht ein schonendes Schaben, da der Schaber 15 den Walzenmantel 10 zumindest leicht gegen den in dem Walzenmantel herrschenden Luftüberdruck eindrücken und damit besonders wirksam sein kann.

[0029] Zur Förderung der Trennung der Faserstoffbahn von dem mit dem Schaber versehenen Preßelement oder Entwässerungsband wird empfohlen, mittel- oder unmittelbar vom Schaber her Luft in den Preßspaltauslauf zu blasen. Dies hilft, die Faserstoffbahn gleich beim Verlassen des Preßspaltes 4 in die richtige Richtung zu leiten, und außerdem wird der an jedem Preßspaltauslauf entstehende Unterdruck vermieden.

[0030] Wie in den Figuren 4 und 5 dargestellt ist, kann der Presse 2, 3 eine weitere Preßvorrichtung 17, 18 vorgeschaltet sein, welche von der Faserstoffbahn 1 durchlaufen wird. In diesem Fall durchläuft das Trennsieb 9 auch den Preßspalt 4' dieser vorgeschaltenen Preßvorrichtung 17, 18, um die Faserstoffbahn 1 auf einfache Weise von der Preßvorrichtung 17, 18 zu der Presse 2, 3 zu transportieren. In vorteilhafter Weise wird auch das obere Entwässerungsband 5, wie in Figur 4 gezeigt, durch den Preßspalt 4' der vorgeschalteten Preßvorrichtung geführt. Es ist aber auch möglich, für die beiden Fressen unterschiedliche Entwässerungsbänder 5, 5' zu verwenden, wie es in Figur 5 dargestellt ist.

[0031] Die Figuren 7 und 8 zeigen die in Figur 5 gezeigte Presse mit der Maßgabe, daß nur an der Unterseite des Trennsiebs 9 ein Entwässerungsband 6 vorgesehen ist und die Faserstoffbahn 1 an ihrer Oberseite direkt an dem Preßelement 2 anliegt. In diesem Fall besteht der direkt mit der Faserstoffbahn 1 in Berührung kommende Bezug des Preßelements 2 aus einem die Faserstoffbahn abstoßenden Material, insbesondere aus Peeler-Rubber, um eine leichte Trennung der Faserstoffbahn 1 von der Preßwalze 2 beim Verlassen des Preßspalts 4 zu gewährleisten.


Ansprüche

1. Presse zur Entwässerung von Faserstoffbahnen (1) mit zwei Preßelementen (2, 3), deren Preßflächen unter Bildung eines Preßspalts (4) gegeneinander drückbar sind, wobei die Faserstoffbahn (1) zusammen mit wenigstens einem zwischen der Faserstoffbahn (1) und jeweils einem der Preßelemente (2, 3) verlaufenden Entwässerungsband (5, 6) durch den Preßspalt (4) geführt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß jedes Entwässerungsband (5, 6) am Preßspaltauslaß (4) von der Faserstoffbahn (1) getrennt und auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn (1) in einem dem Preßspalt (4) folgenden Abschnitt (12) über einen vorgebbaren Winkelbereich an dem jeweils zugeordneten Preßelement (2, 3) geführt ist, so daß eine Rückbefeuchtung der Faserstoffbahn (1) durch das Entwässerungsband (5, 6) nach dem Verlassen des Preßspalts (4) zumindest teilweise verhindert wird und eine dem Preßspalt (4) folgende Leitwalze (7) für die Faserstoffbahn (1) möglichst nahe am Preßspalt (4) angeordnet werden kann.
 
2. Presse nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein Stützband (8) vorgesehen ist, an welchem die Faserstoffbahn (1) von der Leitwalze (7) zu einer nachfolgenden Einheit, insbesondere einer Trocknungseinheit, geführt wird.
 
3. Presse nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn (1) zwischen dem Entwässerungsband (6) und der Faserstoffbahn (1) ein Trennsieb (9) mit vorzugsweise geringem Flüssigkeitsspeichervermögen durch den Preßspalt (4) geführt ist und die Faserstoffbahn (1) nach dem Verlassen des Preßspalts (4) über eine vorgebbare Strecke an dem Trennsieb (9) geführt ist.
 
4. Presse nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (1) an dem Trennsieb (9) zur nachfolgenden Einheit geführt wird und vorzugsweise unterhalb der Faserstoffbahn (1) angeordnet ist.
 
5. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß eines der Preßelemente (2) zur Bildung eines Preßspalts vorgegebener Längserstreckung mit dem anderen Preßelement (3) eine breite, insbesondere konkav geformte Preßfläche aufweist und einen aus einem flexiblen Material bestehenden Walzenmantel (10) besitzt, der sich um einen Träger bewegt und über mindestens ein Stützelement (11) an diesem abgestützt ist, und das andere Preßelement (3) eine zu der breiten Preßfläche komplementär ausgebildete Preßfläche besitzt und vorzugsweise von einer rotierenden zylindrischen Walze gebildet ist.
 
6. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (1) in einem dem Preßspalt (4) folgenden Abschnitt, insbesondere einer am Preßspaltauslaß gebildeten Saugzone (14), über einen vorgebbaren Winkelbereich zusammen mit einem der Entwässerungsbänder (5, 6) an dem jeweils zugeordneten Preßelement (3) geführt ist und daß dieses Preßelement (3) eine glatte und geschlossene Oberfläche besitzt und vorzugsweise das andere Preßelement (2), von dem die Faserstoffbahn (1) am Preßspaltauslaß getrennt wird, eine gerillte oder blind gebohrte Oberfläche besitzt, so daß die Entwässerung der Faserstoffbahn (1) im Preßspalt überwiegend zu dem Preßelement (2), von dem die Faserstoffbahn (1) am Preßspaltauslaß getrennt wird, erfolgt.
 
7. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens einer Seite der Faserstoffbahn (1) ein Schaber (15) zugeordnet ist, um die Faserstoffbahn (1) nach dem Verlassen des Preßspalts von einem Preßelement (2, 3) oder einem Entwässerungsband (5, 6), an dem sie anliegt, zu lösen.
 
8. Presse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schaber (15) an einem Preßelement (2) mit einer breiten, insbesondere konkaven Preßfläche anliegt, wobei das Preßelement (2) einen flexiblen Walzenmantel (10) aufweist, der über mindestens ein Stützelement (11) an einem Träger abgestützt ist, und daß der Schaber (15) zwischen dem Stützelement (11) und einem den Walzenmantel (10) zusätzlich an einem Träger abstützenden Gleitlager (16) zur Wirkung kommt.
 
9. Presse nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß zur Unterstützung der durch den Schaber (15) bewirkten Trennung der Faserstoffbahn (1) von einem weiteren Element (2, 3, 5, 6) Luft entgegen der Bahnlaufrichtung in den Preßspalt (4) eingeblasen wird, wobei der Schaber (15) selbst als Luftverteiler und Luftdüse oder als Träger für eine entsprechende Luftdüse dient.
 
10. Presse nach einem der Ansprüche 3 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Spannkraft des Trennsiebes (9) am Preßspaltauslaß in Bahnlaufrichtung einstellbar ist, um die Haftung der Faserstoffbahn (1) an dem Trennsieb (9) zu verbessern.
 
11. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserstoffbahn (1) zwischen zwei Entwässerungsbändern (5, 6) durch den Preßspalt (4) geführt wird und die Dickenelastizität und / oder die Saugfähigkeit des Entwässerungsbands (5, 6) auf derjenigen Seite der Faserstoffbahn (1), auf der die Faserstoffbahn (1) von dem Entwässerungsband (5, 6) oder dem Trennsieb (9) mitgenommen werden soll, größer ist als die Saugfähigkeit des Entwässerungsbands (5, 6) auf der gegenüberliegenden Seite der Faserstoffbahn (1).
 
12. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß ein direkt mit der Faserstoffbahn (1) in Berührung kommender Bezug eines Preßelements (2, 3) aus einem die Faserstoffbahn (1) abstoßenden Material, insbesondere aus Peeler-Rubber, besteht.
 
13. Presse nach einem der Ansprüche 1 bis 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entwässerungsband (5, 6) und / oder das Trennsieb (9) vor dem Durchlaufen des Preßspalts (4) durch wenigstens eine vorgeschaltete weitere Preßvorrichtung (17, 19) geführt wird, wobei vorzugsweise wenigstens eines der Preßelemente der wenigstens einen weiteren Preßvorrichtung eine Saugwalze ist.
 




Zeichnung



















Recherchenbericht