[0001] Die Erfindung betrifft eine Wandanschlußprofilschiene zum Abdecken des Übergangs
zwischen zwei zumindest ungefähr senkrecht zueinander verlaufenden Flächen, wie einer
Gebäudeinnenwand und einem Fußboden oder einer Platte eines Einrichtungsgegenstandes,
mit einem formstabilen Profilschienenbereich, welcher einen ersten und einen zweiten
Schenkel aufweist, die - im Querschnitt der Profilschiene - zumindest ungefähr einen
rechten Winkel miteinander bilden.
[0002] Derartige Profilschienen sind z. B. als Sockelleisten zum Abdecken des Übergangs
zwischen einem Fußbodenbelag und einer Gebäudeinnenwand, einem Einbauschrank oder
dergleichen, und als Wandanschlußprofilschienen für Einbauküchen bekannt, wo mit einer
solchen Profilschiene der Übergang zwischen der Abdeckplatte einer Unterschrank-Küchenzeile
und einer hinter dieser liegenden vertikalen Wandfläche abgedeckt wird.
[0003] Bei vielen dieser bekannten Profilschienen der eingangs erwähnten Art handelt es
sich bei dem formstabilen Profilschienenbereich um ein im Querschnitt winkelförmiges
Kunststoff-Strangpreßprofil, an das im Bereich der freien Längsränder der beiden Profilschenkel
flexible Dichtlippen aus Weichkunststoff angespritzt sind, die sich in Profilschienenlängsrichtung
erstrecken, zusammen mit dem formstabilen Profilschienenbereich extrudiert werden
und abdichtend z. B. gegen eine vertikale Fläche, wie eine Gebäudeinnenwand, bzw.
eine horizontale Fläche, wie einen Fußbodenbelag, anliegen.
[0004] Es sind auch schon Kunststoff-Sockelleisten bekannt, in die sich auf deren Sichtseite
ein Teppichboden-Streifen einziehen läßt, um das Aussehen der Sockelleiste an den
verwendeten Teppichboden anzupassen. Bei diesen Sockelleisten werden die beiden Längsränder
des Teppichbodenstreifens in am Kunststoffprofil ausgebildeten Längsnuten gehalten;
dies hat zur Folge, daß das Einziehen des Teppichbodenstreifens in das Sockelleistenprofil
verhältnismäßig mühsam ist, weil der Teppichbodenstreifen über seine ganze Länge in
Längsrichtung des Sockelleistenprofils in dieses eingezogen werden muß.
[0005] Aus der DE-C-29 12 030 geht schließlich eine Wandanschlußprofilschiene der eingangs
erwähnten Art hervor, bei der an die voneinander abgewandten Längsränder der beiden
Schenkel des formstabilen Profilschienenbereichs jeweils ein sich in Profilschienenlängsrichtung
erstreckender Weichkunststoffstreifen angespritzt ist; jeder dieser Weichkunststoffstreifen
bildet eine flexible, sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckende Dichtlippe,
welche über die Rückseite des benachbarten Schenkels des formstabilen Profilschienenbereichs
übersteht, um beispielsweise gegen eine Gebäudewand bzw. eine horizontal verlaufende
Arbeitsplatte eines Einrichtungsgegenstandes abdichtend anzuliegen. Der an den nach
oben ragenden Schenkel des formstabilen Profilschienenbereichs angespritzte Weichkunststoffstreifen
bildet zusammen mit diesem Schenkel eine sich nach unten öffnende, in Profilschienen-Längsrichtung
verlaufende Nut zum Einlegen eines ersten Längsrandbereichs eines sich gleichfalls
in Profilschienen-Längsrichtung erstreckenden, formstabilen und auswechselbaren Dekorstreifens
der Wandanschlußprofilschiene; der an den anderen, horizontalen Schenkel des formstabilen
Profilschienenbereichs angespritzte Weichkunststoffstreifen bildet einerseits an seiner
Oberseite eine sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckende und sich nach oben
öffenende Nut zum Einlegen des anderen Längsrandbereichs des Dekorstreifens und andererseits
unterhalb dieser Nut eine sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckende, nach unten
konkave Hohlkehle, damit sich die Nut dieses Weichkunststoffstreifens mit Hilfe des
formstabilen Dekorstreifens nach unten drücken läßt, wobei dieser Weichkunststoffstreifen
elastisch verformt wird. Zum Einlegen eines Dekorstreifens in diese bekannte Profilschiene
wird der Dekorstreifen mit seinem einen Längsrandbereich in die Nut des unteren Weichkunststoffstreifens
eingesetzt, worauf diese Nut mit Hilfe des Dekorstreifens nach unten gedrückt wird,
um sodann den anderen Längsrandbereich des Dekorstreifens an den nach oben ragenden
Schenkel des formstabilen Profilschienenbereichs heranschwenken zu können, so daß
der Dekorstreifen nach Entlastung des unteren Weichkunststoffstreifens mit seinem
oberen Längsrandbereich in die vom oberen Weichkunststoffstreifen und dem nach oben
ragenden Schenkel des formstabilen Profilschienenbereichs gebildete Nut zu liegen
kommt - der Dekorstreifen verläuft dann im Querschnitt der Wandanschlußprofilschiene
schräg zu beiden Schenkeln des formstabilen Profilschienenbereichs. Wird nun versehentlich,
z. B. beim Reinigen, ein nach unten gerichteter Druck auf den Dekorstreifen oder auf
den unteren Weichkunststoffstreifen ausgeübt, besteht die Gefahr, daß der obere Längsrandbereich
des Dekorstreifens aus der oberen Nut der Wandanschlußprofilschiene herausspringt,
um so mehr, als diese bekannte Wandanschlußprofilschiene mit einem vom formstabilen
Profilschienenbereich getragenen federnden Abstützelement versehen ist, welches gegen
die innenliegende Seite des Dekorstreifens anliegt und bestrebt ist, den Dekorstreifen
von dem nach oben ragenden Schenkel des formstabilen Profilschienenbereichs wegzudrücken.
Schon Reinigungsarbeiten können also dazu führen, daß sich bei dieser bekannten Wandanschlußprofilschiene
der Dekorstreifen von dem formstabilen Profilschienenbereich löst.
[0006] Der Erfindung lag die Aufgabe zugrunde, eine Wandanschlußprofilschiene der eingangs
erwähnten Art mit einem am formstabilen Profilschienenbereich anbringbaren Dekorstreifen
zu schaffen, der sich gleichfalls in einfacher Weise anbringen und gegebenenfalls
auswechseln läßt, wobei jedoch das Risiko eines unbeabsichtigten Lösens des Dekorstreifens
vom formstabilen Profilschienenbereich vermindert oder gar ganz vermieden wird.
[0007] Ausgehend von einer Wandanschlußprofilschiene mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des Patentanspruchs 1 läßt sich diese Aufgabe mit den Merkmalen des Kennzeichens des
Anspruchs 1 lösen.
[0008] Merkmale besonders vorteilhafter Ausführungsformen der erfindungsgemäßen Profilschiene
ergeben sich aus den beigefügten Ansprüchen und/oder aus der beigefügten zeichnerischen
Darstellung sowie der nachfolgenden Beschreibung einer besonders bevorzugten Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Wandanschlußprofilschiene; die Zeichnung zeigt einen Querschnitt
durch diese Profilschiene mit eingelegtem und in der Profilschiene gesichertem Dekorstreifen.
[0009] Zur Vereinfachung der Nomenklatur sowie zur Vermeidung von Verwechslungen wird im
folgenden das Gesamtprodukt als Profilleiste bezeichnet werden, der vorstehend erwähnte
formstabile Profilschienenbereich als Profilschiene.
[0010] Die Zeichnung zeigt eine Profilschiene 10 mit einem ersten Schenkel 12 und einem
zweiten Schenkel 14, bei der es sich um ein extrudiertes Kunststoffprofil aus einem
verhältnismäßig harten Kunststoff, wie beispielsweise PVC, handelt. Die gemäß der
Zeichnung rechte Seite des ersten Schenkels 12 soll beispielsweise einer Gebäudewand
zugekehrt sein, die gemäß der Zeichnung untere Seite des zweiten Schenkels 14 beispielsweise
der Abdeckplatte einer Unterschrank-Einbauküchenzeile.
[0011] An den gemäß der Zeichnung oberen Längsrand des ersten Schenkels 12 der Profilschiene
10 ist ein Weichkunststoffstreifen 16 angespritzt, welcher zusammen mit der Profilschiene
10 extrudiert wird, eine erste und eine zweite Dichtlippe 18 bzw. 20 bildet und ein
profilschienenartiges erstes Rastelement 22 trägt, das aus einem härteren Kunststoff
als der Weichkunststoffstreifen 16 besteht und gleichfalls zusammen mit der Profilschiene
10 und damit auch mit dem Weichkunststoffstreifen 16 extrudiert wird, d. h. das Rastelement
22 wird an den Weichkunststoffstreifen 16 angespritzt. Die Dichtlippe 20 ragt über
das Rastelement 22 hinaus, welches im Abstand vom Schenkel 12 der Profilschiene 10
endet, so daß der Weichkunststoffstreifen 16 zwischen dem Rastelement 22 und dem Schenkel
12 der Profilschiene 10 eine Art Scharnier bildet, das es erlaubt, den gemäß der Zeichnung
nach links vom Schenkel 12 abstehenden Bereich des Weichkunststoffstreifens 16 gemäß
der Zeichnung im Uhrzeigersinn um den oberen Längsrand des Schenkels 12 zu verschwenken.
[0012] Am Schenkel 12 der Profilschiene 10 ist ein als Ganzes mit 24 bezeichnetes zweites
Rastelement vorgesehen, bei dem es sich zweckmäßigerweise um einen an den Hauptteil
des Schenkels 12 angespritzten Profilsteg aus demselben Kunststoff handelt, aus welchem
die restliche Profilschiene 10 besteht. Wie die Zeichnung erkennen läßt, bilden das
Rastelement 24 und die Dichtlippe 20 bei aneinander verrasteten Rastelementen 22,
24 eine sich in Längsrichtung der Profilleiste erstreckende Nut, die sich in Richtung
auf den freien Längsrand des Schenkels 14 öffnet und einen Längsrandbereich eines
mehr oder minder formstabilen Dekorstreifens 30 aufnehmen kann. Erfindungsgemäß sind
die Rastelemente 22 und 24 so gestaltet, daß in dem in der Zeichnung dargestellten
verrasteten Zustand der Dekorstreifen 30 zwischen der Dichtlippe 20 und einer vom
Rastelement 24 gebildeten Anlagefläche klemmend gehalten wird. Andererseits lassen
es die flexible Dichtlippe 20, die erfindungsgemäße Gestaltung der Rastelemente 22
und 24 sowie der "Scharnierbereich" des Weichkunststoffstreifens 16 zu, das Rastelement
22 vom Rastelement 24 zu lösen und den schwenkbaren Bereich des Weichkunststoffstreifens
16 samt Rastelement 22 gemäß der Zeichnung im Uhrzeigersinn hochzuschwenken, so daß
der gemäß der Zeichnung obere Längsrandbereich des Dekorstreifens 30 freigegeben wird.
Beim Einsetzen des Dekorstreifens in die Profilleiste wird umgekehrt verfahren.
[0013] An den freien Längsrand des Schenkels 14 der Profilschiene 10 ist gleichfalls ein
Weichkunststoffstreifen 40 durch Coextrusion angespritzt, welcher eine erste und eine
zweite Dichtlippe 42 bzw. 44 bildet. Außerdem ist im freien Längsrandbereich des Schenkels
14 der Profilschiene 10 eine Längsnut 46 ausgebildet, die sich nach oben bzw. in Richtung
auf den freien Längsrandbereich des Schenkels 12 öffnet. Nach dem Hochschwenken des
beweglichen Bereichs des Weichkunststoffstreifens 16 samt Rastelement 22 läßt sich
der gemäß der Zeichnung untere Längsrandbereich des Dekorstreifens 30 in diese Längsnut
46 einsetzen, und zwar so, daß der obere Längsrandbereich des Dekorstreifens 30 gegen
die vom Rastelement 24 gebildete Anlage anliegt, worauf die Rastelemente 22 und 24
aneinander verrastet werden. Erfindungsgemäß ist die Profilleiste so dimensioniert,
daß der untere Längsrandbereich des Dekorstreifens 30 zwischen der flexiblen Dichtlippe
42 und der gemäß der Zeichnung oberen rechten Längskante der Längsnut 46 klemmend
gehalten wird.
[0014] Wie die Zeichnung weiter erkennen läßt, sind die Schenkel 12 und 14 der Profilschiene
10 im Querschnitt so gestaltet, daß sie miteinander fluchtende Anlageflächen 60 und
62 bzw. 64 und 66 bilden, mit denen sich die Profilleiste unter Verformung der Dichtlippen
18 und 44 gegen rechtwinklig zueinander verlaufende Flächen anlegen und in dieser
Position befestigen läßt, z. B. mittels Nägeln oder Schrauben, welche den Schenkel
12 und/oder den Schenkel 14 durchdringen. Erfindungsgemäß werden die Anlageflächen
60, 62, 64, 66 von steg- oder rippenförmigen Vorsprüngen der Schenkel 12 und 14 gebildet.
[0015] In Fällen, in denen es auf eine besonders gute Abdichtwirkung ankommt, können weitere
Weichkunststoff-Dichtlippen an die Profilschiene 10 angespritzt werden, wie dies die
in der Zeichnung dargestellte Dichtlippe 70 verdeutlicht.
1. Wandanschlußprofilschiene zum Abdecken des Übergangs zwischen zwei zumindest ungefähr
senkrecht zueinander verlaufenden Flachen, wie einer Gebäudeinnenwand und einem Fußboden
oder einer Platte eines Einrichtungsgegenstandes, mit einem formstabilen Profilschienenbereich,
welcher einen ersten und einen zweiten, im Querschnitt der Profilschiene zumindest
ungefähr einen rechten Winkel miteinander bildenden Schenkel aufweist, von denen mindestens
ein erster Schenkel nahe seinem freien Längsrand mit einer Anlage für den einen, ersten
Längsrandbereich eines sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckenden, in die Profilschiene
einlegbaren Dekorstreifens sowie im Bereich seines freien Längsrandes mit einem in
Profilschienenlängsrichtung verlaufenden und gegenüber dem ersten Schenkel beweglichen
Profilschienenbereich zum Halten des ersten Längsrandbereichs des Dekorstreifens versehen
ist und von denen ein zweiter Schenkel im Bereich seines freien Längsrandes eine Halterung
zum Einstecken des zweiten Längsrandbereichs des Dekorstreifens aufweist, wobei der
bewegliche Profilschienenbereich derart ausgebildet und derart beweglich ist, daß
in einer Normalposition des beweglichen Profilschienenbereichs der erste Längsrandbereich
des Dekorstreifens formschlüssig gehalten und bei aus seiner Normalstellung ausgelenktem
beweglichen Profilschienenbereich der Dekorstreifen in die Profilschiene einlegbar
ist, dadurch gekennzeichnet, daß der erste Schenkel (12) des formstabilen Profilschienenbereichs nahe seinem freien
Längsrand mit einer ersten Anlage für den ersten Längsrandbereich des Dekorstreifens
(30) sowie mit einem ersten Rastelement (24) und der bewegliche Profilschienenbereich
(16, 22) mit einer zweiten Anlage (20) für den ersten Längsrandbereich des Dekorstreifens
(30) sowie mit einem mit dem ersten Rastelement (24) zusammenwirkenden zweiten Rastelement
(22) versehen ist, so daß in der Normalposition des beweglichen Profilschienenbereichs
(16, 22) dieser am ersten Schenkel (12) verrastet und der erste Längsrandbereich des
Dekorstreifens (30) zwischen der ersten und der zweiten Anlage gehalten ist.
2. Profilschiene nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der bewegliche Profilschienenbereich
(16, 22) einen sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckenden Weichkunststoffstreifen
(16) aufweist, welcher das zweite Rastelement (22) trägt.
3. Profilschiene nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichkunststoffstreifen
(16) des beweglichen Profilschienenbereichs (16, 22) den letzteren um eine sich in
Profilschienenlängsrichtung erstreckende Achse schwenkbeweglich mit dem ersten Schenkel
(12) verbindet.
4. Profilschiene nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die beiden Rastelemente
(22, 24) aus einem härteren Kunststoff bestehen als der Weichkunststoffstreifen (16).
5. Profilschiene nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die am zweiten Schenkel (14) vorgesehene Halterung eine sich in Profilschienenlängsrichtung
erstreckende Nut (46) aufweist, die sich in Richtung auf den freien Längsrandbereich
des ersten Schenkels (12) öffnet.
6. Profilschiene nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß am zweiten Schenkel (14) ein flexibler, sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckender
und den Dekorstreifen (30) in der Halterung (46) klemmender Weichkunststoffstreifen
(40) angeordnet ist.
7. Profilschiene nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichkunststoffstreifen
(16 bzw. 40) eine flexible, sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckende Dichtlippe
(18 bzw. 44) bildet, welche über die Rückseite des benachbarten Profilschienenschenkels
(12 bzw. 14) übersteht.
8. Profilschiene nach Anspruch 2 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Weichkunststoffstreifen
(16 bzw. 40) eine flexible, sich in Profilschienenlängsrichtung erstreckende und gegen
die Sichtseite des Dekorstreifens (30) anliegende Dichtlippe (20 bzw. 42) bildet.
9. Profilschiene nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Profilschiene - mit Ausnahme des Dekorstreifens (30) - ein Coextrudat aus
härteren und weicheren Kunststoffen ist.
10. Profilschiene nach einem oder mehreren der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß der Dekorstreifen (30) ein formstabiler Streifen ist.