[0001] Die Erfindung betrifft einen Dreh-Kippbeschlag für Fenster, Türen und dergleichen
mit einer an einer Stulpschiene geführten Treibstange und einem an der Stulpschiene
schwenk- und verschiebbar angelenkten Ausstellarm und einem zwischen Ausstellarm und
Stulpschiene vorgesehenen Stützlenker sowie mit einer Anordnung zur Feststellung des
Flügels in vorgebbaren Kippwinkellagen.
[0002] Mittels Dreh-Kippbeschlägen ist es möglich, die Flügel von Fenstern, Türen und dergleichen
um eine vertikale Achse zu schwenken, um eine horizontale Achse zu kippen und in der
geschlossenen Stellung am jeweiligen Blendrahmen zu verriegeln. Es ist bekannt, in
Verbindung mit derartigen Dreh-Kippbeschlägen Zusatzbeschlagteile zu verwenden, die
es ermöglichen, den jeweiligen Flügel in einer sogenannten Spaltlüftungsstellung zu
halten, das heißt in einer Stellung, bei der der Flügel um eine horizontale Achse
gekippt ist, jedoch nicht die sich über den Dreh-Kippbeschlag ergebende maximale Kipp-Öffnungsstellung
einnimmt, sondern bei einem geringeren Kippwinkel festgehalten wird, so daß der Flügel
insbesondere zu Lüftungszwecken nur in Form eines Spaltes geöffnet ist. Nachteilig
bei den bekannten Lösungen ist nicht nur das Erfordernis zusätzlicher Bauteile und
damit auch einer zusätzlichen Montagearbeit, sondern auch, daß die entsprechenden
Elemente einer von der normalen Flügelbetätigung getrennten zusätzlichen Bedienung
bedürfen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es daher, einen Dreh-Kippbeschlag der eingangs angegebenen
Art in der Weise auszubilden, daß auf einfache und bedienungsfreundliche Art eine
Feststellung des jeweiligen Flügels in einer Spaltlüftungsstellung ermöglicht wird.
[0004] Gelöst wird diese Aufgabe nach der Erfindung im wesentlichen dadurch, daß zwischen
der Stulpschiene und dem Stützlenker eine Sperreinrichtung wirksam ist, die die Schwenkbewegung
des Stützlenkers in Abhängigkeit von der Verstellung der Treibstange blockiert oder
freigibt.
[0005] Durch diese Maßnahmen wird die Funktion der Feststellung des Flügels in einer Spaltlüftungsstellung
in die Funktion des Dreh-Kippbeschlags integriert und damit wird ermöglicht, daß der
Dreh-Kippbeschlag nicht nur zwischen Schließ-, Dreh- und Kippstellung verstell- bzw.
umschaltbar ist, sondern daß als weitere mögliche Stellung die Spaltlüftungsstellung
hinzukommt, wobei der Beschlag zwischen diesen Stellungen in der üblichen Weise mittels
des mit dem Treibstangengetriebe verbundenen Handgriffes betätigbar ist.
[0006] Bevorzugt umfaßt die Sperreinrichtung zumindest einen an der Stulpschiene schwenkbar
gelagerten Blockierhebel, der über einen an der Treibstange vorgesehenen Steuernocken
betätigbar und mit einem Ritzel oder dergleichen in Sperreingriff bringbar ist, das
an der mit dem Stützlenker fest verbundenen Stützlenkerachse drehfest angebracht ist.
Anstelle eines mit der Stützlenkerachse verbundenen Ritzels kann auch die Stützlenkerachse
selbst durch geeignete Ausgestaltung des Endteils die Funktion des Ritzels übernehmen.
[0007] Durch die Sperrung oder Freigabe der Drehbewegung der Stützlenkerachse und damit
der Schwenkbewegung des Stützlenkers wird es auf besonders einfache Weise möglich,
eine variable Spaltlüftungsstellung für den jeweiligen Flügel zu erreichen, wobei
aufgrund der Blockierung und Freigabe der Drehbewegung der Stützlenkerachse eine überaus
kompakte Anordnung erzielbar ist.
[0008] Die schwenkbar gelagerten Blockierhebel können nach Art einer das Ritzel umgreifenden
Klemmschere ausgebildet sein, wobei zwischen den vom Ritzel abgewandten Blockierhebelschenkeln
eine die freie Drehung des Ritzels gewährleistende Freihubstrecke für den an der Treibstange
vorgesehenen Steuernocken und eine Klemmhubstrecke ausgebildet ist, in der der Steuernocken
unter Spreizung der Blockierhebelschenkel die Klemmzangenschenkel schließt und damit
das Ritzel sperrt.
[0009] Wird demgemäß der Betätigungshandgriff des Dreh-Kippbeschlags in die der Kippstellung
entsprechende, zum Beispiel vertikal nach oben zeigende Stellung gebracht, dann kann
der Flügel in üblicher Weise um seine horizontale Schwenkachse geschwenkt werden,
wobei es aber durch die erfindungsgemäße Integration der Spaltlüftungsorgane in den
Dreh-Kippbeschlag möglich ist, den Flügel in der jeweils gewünschten Position zwischen
der Schließstellung und der maximalen Kippöffnungsstellung festzustellen, indem der
Handgriff aus der der Kipp-Schaltstellung entsprechenden vertikalen Stellung etwas
in Richtung der Schwenk-Schaltstellung bewegt wird. Ein geringes Verschwenken des
Handgriffs in dieser Richtung und damit eine entsprechende Verschiebung der Treibstange
führt zu der Blockierung des Stützlenkers und damit zur Feststellung des Flügels in
einer Teil-Kipplage führt. Ein Lösen dieser Feststellung erfolgt ganz einfach wieder
dadurch, daß der Betätigungshandgriff in die Kipp-Schaltstellung gebracht wird und
damit der Flügel entweder in die volle Kippstellung oder in die Schließstellung überführt
werden kann.
[0010] Besonders vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen,
der Beschreibung und der Zeichnung angegeben und dargestellt.
[0011] Ausführungsbeispiele der Erfindung werden unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert; in der Zeichnung zeigt:
- Figur 1
- eine Teilschnitt-Seitenansicht einer ersten Ausführungsform der Erfindung,
- Figur 2
- eine Draufsicht der zwischen Stulpschiene und Treibstange gelegenen Sperreinrichtung
des Beschlags nach Figur 1,
- Figur 3
- eine Draufsicht des Beschlags nach Figur 1 in Spaltlüftungsstellung,
- Figur 4
- eine Draufsicht des Beschlags nach Figur 1 in Kippstellung mit im Bereich der Sperreinrichtung
nicht dargestellter Stulpschiene,
- Figur 5
- zwei vergrößerte Teildarstellung der Einzelheiten X und Y von Figur 3 und Figur 4,
- Figur 6
- eine Draufsicht einer zweiten Ausführungsvariante der Erfindung, wobei im Bereich
der Sperreinrichtung Stulpschiene, Stützlenker und Ausstellenker nicht gezeichnet
sind,
- Figur 7
- die Ausführungsvariante nach Figur 6 in Spaltlüftungsstellung,
- Figur 8
- eine Draufsicht der Ausführungsvariante nach Figur 6 in Kippstellung,
- Figur 9
- eine Teilschnitt-Seitenansicht einer dritten Ausführungsvariante der Erfindung,
- Figur 10
- eine Draufsicht der Ausführungsvariante nach Figur 9, wobei im Bereich der Sperreinrichtung
Stulpschiene, Ausstellenker und Stützlenker nicht dargestellt sind und die Steuerkulissenanordnung
separat gezeigt ist,
- Figur 11
- die Ausführungsvariante nach Figur 9 in Spaltlüftungsstellung,
- Figur 12
- die Ausführungsvariante nach Figur 9 in Kippstellung,
- Figur 13
- eine vierte Ausführungsvariante der Erfindung in einer Teilschnitt-Seitenansicht,
- Figur 14
- eine Draufsicht der Ausführungsform nach Figur 13, wobei im Bereich der Sperreinrichtung
Stulpschiene, Austellenker und Stützlenker nicht dargestellt sind,
- Figur 15
- eine Draufsicht der Ausführungsform nach Figur 13 in Spaltlüftungsstellung,
- Figur 16
- eine Draufsicht der Ausführungsform nach Figur 13 in Kippstellung, und
- Figur 17
- eine der Figur 16 entsprechende Darstellung einer weiteren Ausführungsvariante.
[0012] Figur 1 zeigt einen Dreh-Kippbeschlag im Bereich einer Ausstellschere für einen Flügel,
und zwar eine in einer Flügelnut zu befestigende Stulpschiene 1, an der eine Treibstange
2 längsverschiebbar geführt ist. An der Stulpschiene 1 ist ein Ausstellenker 3 über
ein Schwenk-Schiebegelenk 5 gelagert, und dieser Ausstellenker 3 ist über eine Schwenkachse
6 mit einem Stützlenker 4 verbunden, der mit dem Ausstellenker 3 bezogen auf die Stulpschiene
1 im ausgestellten Zustand des Ausstellenkers 3 einen stumpfen Winkel einschließt
und mit seinem vom Ausstellenker 3 abgewandten Ende über eine Achse 7 an der Stulpschiene
1 gelagert ist. Die Stützlenkerachse 7 ist mit dem Stützlenker 4 drehfest bzw. starr
verbunden und erstreckt sich in den durch eine Kröpfung der Stulpschiene 1 entstandenen
Zwischenraum zwischen Stulpschiene 1 und Treibstange 2. An dem überstehenden Ende
ist die Stützlenkerachse 7 vorzugsweise als verzahntes oder geriffeltes Ritzel 9 ausgebildet
oder mit einem solchen Ritzel 9 drehfest verbunden.
[0013] Zwischen der Stulpschiene 1 und dem Stützlenker 4 ist eine Sperreinrichtung 8 wirksam,
die zwischen der Stulpschiene 1 und der Treibstange 2 angeordnet ist und in Abhängigkeit
von der Stellung der Treibstange 2 das Ritzel 9 freigibt oder blockiert.
[0014] Diese Sperreinrichtung 8 umfaßt - wie dies insbesondere die Draufsicht nach Figur
2 zeigt - einen ersten Blockierhebel 10, der über einen Lagerzapfen 12 an der Stulpschiene
1 gelagert ist, sowie einen zweiten Blockierhebel 11, der über einen Lagerzapfen 13
ebenfalls an der Stulpschiene 1 gelagert ist, so daß ein Paar von zweiarmigen Hebeln
10, 11 vorliegt, welche auf der einen Seite der Lagerzapfen 12, 13 das mit der Stützlenkerachse
7 drehfest verbundene Ritzel 9 mit ihren Klemmzangenschenkeln 17, 18 umgreifen und
deren vom Ritzel 9 abgewandte Schenkel zwischen sich eine Freihubstrecke 14 und eine
Klemmhubstrecke 15 festlegen, in denen ein Steuernocken 16 verfahrbar ist, der an
der Treibstange 2 vorgesehen ist und beispielsweise aus einer entsprechenden Ausprägung
bestehen kann, wie dies Figur 1 zeigt.
[0015] Die Breite der Freihubstrecke 14 entspricht etwa dem Durchmesser des Steuernockens
16, so daß dieser in der Freihubstrecke 14 ohne Betätigung der Blockierhebel 10, 11
verfahrbar ist.
[0016] Die Breite der Klemmhubstrecke 15 ist geringer als der Durchmesser des Steuernockens
16, so daß dann, wenn der Steuernocken 16 in die Klemmhubstrecke 15 bei entsprechender
Verstellung der Treibstange 2 eindringt, ein Aufspreizen der Schenkel der beiden Blockierhebel
10, 11 und damit ein Schließen der Klemmzangenschenkel 17 und 18 erfolgt, was gleichbedeutend
mit einer Blockierung des Ritzels 9 und damit einer Feststellung von Stützlenker 4
und Ausstellenker 3 ist.
[0017] Figur 3 zeigt den Dreh-Kippbeschlag nach Figur 1 in einer Spaltlüftungsstellung.
[0018] Der Ausstellenker 3 ist dabei bei geringem Kippwinkel über den Stützlenker 4 festgestellt,
da dessen Achse 7 durch die Sperreinrichtung 8 blockiert ist und somit der mit dem
Ausstellenker 3 gekoppelte Flügel über den Dreieckverbund von Ausstellenker 3, Stützlenker
4 und Stulpschiene 1 stabil und unverrückbar gehalten ist.
[0019] Die Blockierung des Stützlenkers 4 über das Ritzel 9 ist eine Folge davon, daß der
Steuernocken 6 über die Treibstange 2 in den Bereich der Klemmhubstrecke 15 gebracht
wurde und damit die Klemmzangenschenkel 17, 18 geschlossen wurden.
[0020] Figur 4 zeigt den Dreh-Kippbeschlag in der vollen Kippöffnungsstellung, wobei der
Steuernocken 16 über die Treibstange 1 nach links aus dem Bereich der Klemmhubstrecke
15 verfahren wurde, so daß sich die Klemmzangenschenkel 17, 18 wieder öffnen konnten
und damit der Flügel aus der Spaltlüftungsstellung freigegeben wurde.
[0021] Figur 5 zeigt zum einen die Darstellung des Details X aus Figur 3 und zum anderen
die Darstellung des Details Y aus Figur 4.
[0022] Die Darstellung des Details X entspricht der Blockierung des Ritzels 9 durch die
Klemmzangenschenkel 17, 18, das heißt der Feststellung des Dreh-Kippbeschlags in einer
Spaltlüftungsstellung. Dabei greifen Verzahnungen oder Riffelungen an den Klemmzangenschenkeln
17, 18 in entsprechende Verzahnungen oder Riffelungen des mit der Stützlenkerachse
7 drehfest verbundenen Ritzels 9 ein und verhindern dadurch jede weitere Drehung dieses
Ritzels 9 und damit der Stützlenkerachse 7, die starr mit dem Stützlenker 4 verbunden
ist.
[0023] Die Detaildarstellung Y zeigt den Fall des frei drehbaren Ritzels 9, das mit den
Klemmzangenschenkeln 17, 18 entweder nicht in Eingriff ist oder zumindest durch diese
Klemmzangenschenkel 17, 18 nicht an der Drehung gehindert wird. Dies ist immer dann
der Fall, wenn sich der mit der Treibstange 2 verbundene Steuernocken 16 nicht im
Bereich der Klemmhubstrecke 15 befindet und demgemäß der Flügel frei gekippt werden
kann.
[0024] Die beschriebene Sperreinrichtung 8 läßt sich ebenso wie die noch zu beschreibenden
Ausführungsvarianten sehr platzsparend realisieren und ohne Beeinträchtigung der sonstigen
Funktionen des Dreh-Kippbeschlags in den Normalaufbau eines solchen Beschlags integrieren.
[0025] Bei der in Figur 6 gezeigten Ausführungsvariante wird wiederum eine Art von Klemmzangenanordnung
für die Sperreinrichtung 8 verwendet, aber bei dieser Ausführungsvariante sind anstelle
von das Ritzel 9 umgreifenden Klemmzangenschenkeln an den entsprechenden Hebelarmen
der Blockierhebel 10, 11 verzahnte oder geriffelte Stirnflächen 21, 22 ausgebildet,
die an dem Ritzel 9 blockierend zur Anlage gebracht werden können. Das Ritzel 9 besitzt
in diesem Falle einen im Hinblick auf die erzielbaren Haltekräfte vorteilhaft größeren
Durchmesser, der etwa der Stulpschienenbreite entsprechen kann.
[0026] Die beiden Blockierhebel 10, 11 liegen in ihrer Längserstreckung jeweils beiderseits
der Stulpschienenmitte, sind aber über einen entsprechenden Ansatz jeweils an in der
anderen Stulpschienenhälfte gelegenen Lagerzapfen 12, 13 gelagert, wobei diese Lagerzapfen
12, 13 wechselseitig gleichzeitig eine Schwenkbewegungsbegrenzung für die beiden im
Lagerbereich in unterschiedlichen Ebenen gelegenen Blockierhebel 10, 11 bilden. Treibstangenseitig
sind an den Blockierhebeln 10, 11 im Bereich der verzahnten Stirnflächen 21, 22 Ansätze
19, 20 vorgesehen, zwischen die ein an der Treibstange 2 vorgesehener Spreizansatz
25 in der vollen Kippstellung eintreten und die Blockierhebel 10, 11 definiert außer
Eingriff mit dem Ritzel 9 halten kann.
[0027] Figur 7 zeigt den Dreh-Kippbeschlag nach Figur 6 in einer Spaltlüftungsstellung.
Dabei befindet sich der Steuernocken 16 im Bereich der Klemmhubstrecke 15, wodurch
die verzahnten Stirnflächen 21, 22 der Blockierhebel 10, 11 gegen das Ritzel 9 gedrückt
werden, was in der bereits erläuterten Weise eine Feststellung bzw. Blockierung des
Ausstellarms 3 zur Folge hat.
[0028] Figur 8 zeigt den Dreh-Kippbeschlag in der Kippöffnungsstellung, wobei die Sperreinrichtung
8 unwirksam ist, da sich der Steuernocken 16 außerhalb der Klemmhubstrecke 15 befindet
und die beiden Blockierhebel 10, 11 über einen an der Treibstange 2 vorgesehenen Spreizansatz
25 außer Eingriff mit dem Ritzel 9 gehalten werden. Der Spreizansatz 25 drückt in
diesem Falle gegen die beiden Ansätze 19, 20 an den Blockierhebeln 10, 11.
[0029] Figur 9 zeigt eine weitere Ausführungsvariante der Erfindung, bei der zur Betätigung
der Blockierhebel 10, 11 an der Treibstange 2 in einem nach unten gekröpften Bereich
eine spezielle Steuerkulisse 24 vorgesehen ist.
[0030] Insbesondere die Figur 10 verdeutlicht, daß an der Stulpschiene 1 das Ritzel 9 umschließende
Blockierhebel 10, 11 in Form von Klemmbacken mit sich in Richtung der Treibstange
2 erstreckenden, im Bereich der freien Enden der Klemmbacken gelegenen Betätigungsansätzen
19, 20 beweglich gelagert sind, und zwar über eine an dem vom Ritzel 9 abgewandten
Ende vorgesehene Blockierhebel-Endteil 23. Die im Bereich des Ritzels 9 mit einer
Verzahnung oder Riffelung ausgestatteten Blockierhebel 10, 11 werden durch das Zusammenwirken
ihrer Betätigungsansätze 19, 20 mit einer Steuerkulisse 24 zwischen einer Freigabe-
und einer Blockierstellung umgesteuert. Bei der Steuerkulisse 24 handelt es sich bei
dieser Ausführungsvariante um ein separates Teil, das auch in der Zeichnung separat
gezeigt ist und mit der Treibstange 2 vorzugsweise vernietet wird. In diese Steuerkulisse
24 greifen die Betätigungsansätze 19, 20 ein, und in der Steuerkulisse 24 ist für
diese Betätigungsansätze 19, 20 eine Freihubstrecke 14 und eine im Vergleich dazu
engere Klemmhubstrecke 15 vorgesehen. Außerdem weist die Steuerkulisse 24 einen endseitigen,
zwischen die Betätigungsansätze 19, 20 einfahrbaren Spreizansatz 25 auf.
[0031] Figur 11 zeigt die Ausführungsvariante nach Figur 9 in einer Spaltlüftungsstellung,
wobei sich in diesem Falle die Betätigungsansätze 19, 20 der Blockierhebel 10, 11
im Bereich der engen Klemmhubstrecke 15 der Steuerkulisse 24 befinden und damit die
Blockierhebel 10, 11 gegen das Ritzel 9 gespannt werden und als Folge davon Ritzel
9 und Stützlenker 4 gegen jegliche Bewegung gesperrt werden.
[0032] Figur 12 zeigt den Dreh-Kippbeschlag nach Figur 9 in der vollen Kippöffnungsstellung,
wobei in dieser Stellung eine freie Drehbarkeit des Ritzels 9 gegeben ist, da der
Spreizansatz 25 der Steuerkulisse zwischen die Betätigungsansätze 19 und 20 der Blockierhebel
10, 11 eingefahren ist und diese Blockierhebel 10, 11 auseinanderdrückt, so daß kein
Eingriff mit dem Ritzel 9 gegeben ist.
[0033] Bei der Ausführungsform nach den Figuren 9 bis 12 ist die Steuerkulisse 24 als separates,
mit der Treibstange 2 verbindbares Teil ausgeführt, aber es ist in gleicher Weise
möglich, die Steuerkulisse unmittelbar durch entsprechende Einprägungen in der Treibstange
2 vorzusehen, so daß sich die Verwendung eines separaten Teils erübrigt und auch keine
Kröpfung der Treibstange im Bereich der Sperreinrichtung 8 erforderlich ist.
[0034] Figur 13 zeigt eine Ausführungsvariante, bei der das Sperren und die Freigabe des
wiederum einen Durchmesser etwa entsprechend der Stulpschienenbreite aufweisenden
Ritzels 9 über eine Hebel-Keilanordnung erfolgt. Dazu ist dem Ritzel 9 benachbart
ein verschiebbar gelagertes Klemmglied 27 vorgesehen, das über einen zweiarmigen Stellhebel
29 betätigbar ist. Dieser Stellhebel 29 ist an der Stulpschiene 1 über einen Lagerzapfen
12 schwenkbar gelagert und im Bereich seines langen Hebelarms 31 mit einer Steuerkulissenausnehmung
32 versehen, in die der an der Treibstange 2 vorgesehene Steuernocken 16 eingreift.
Der Stellhebel 29 wird aufgrund des gekrümmten Verlaufs der Steuerkulissenausnehmung
relativ zur Längsachse der Treibstange 2 in Abhängigkeit von der Treibstangenstellung
verschwenkt. Diese Verschwenkung bewirkt über einen Keileingriff zwischen dem kurzen
Hebelarm 30 des Stellhebels 29 und dem Klemmglied 27, das zwischen Führungen 28 verschiebbar
ist, eine Axialbewegung des Klemmglieds 27, so daß dieses Klemmglied 27 entweder blockierend
mit dem Ritzel 9 in Eingriff tritt oder das Ritzel 9 zur Drehung freigibt.
[0035] Durch die Gestaltung der Steuerkulissenausnehmung, die in Figur 14 in Draufsicht
zu sehen ist, kann somit aufgrund der sich ergebenden Hebelübersetzungen eine hohe
Andrückkraft für das Klemmglied 27 und damit eine hohe Haltekraft in der Spaltlüftungsstellung
erzielt werden.
[0036] Figur 15 zeigt den Dreh-Kippbeschlag nach Figur 13 in einer Spaltlüftungsstellung.
Der Steuernocken 16 schwenkt dabei den zweiarmigen Stellhebel 29 im Gegenuhrzeigersinn
und drückt damit über seinen kurzen Hebelarm 30 das Klemmglied 27 gegen das Ritzel
9 und blockiert damit Stützlenker 4 und Ausstellenker 3 in der hier gewählten Position,
wobei darauf hinzuweisen ist, daß bei allen Ausführungsformen die Größe des Spaltlüftungswinkels
frei wählbar ist, da die Blockierung des Ritzels 9 über die Sperreinrichtung 8 bei
jedem Kippöffnungswinkel erfolgen kann.
[0037] Figur 16 zeigt den Dreh-Kippbeschlag nach Figur 13 in der maximalen Kippöffnungsstellung,
das heißt bei nicht wirksamer Sperreinrichtung 8. Der kurze Hebelarm 30 ist in dieser
Position über die Steuerkulissenausnehmung 32 und den Steuernocken 16 im Vergleich
zur Spaltlüftungsstellung nach Figur 15 im Uhrzeigersinn verschwenkt worden, was gleichbedeutend
mit der Aufhebung der Blockierung des Ritzels 9 durch das Klemmglied 7 ist.
[0038] Figur 17 zeigt eine Ausführungsvariante, die sich von dem Dreh-Kippbeschlag nach
den Figuren 13 bis 16 dadurch unterscheidet, daß zwischen dem Stellhebel 29 und dem
Klemmglied 27 anstelle eines Keileingriffes eine Verzahnung 33 vorgesehen ist. Diese
Verzahnung 33, welche bevorzugt entsprechend einem Kreisbogen um den Lagerzapfen 12
verläuft, ist so gestaltet, daß in Abhängigkeit von der Verschwenkung des Stellhebels
29 das Klemmglied 27 gegen das Ritzel 9 in Blockierstellung gedrückt wird oder die
Freigabestellung einnehmen kann. In der Blockierstellung befinden sich die Zähne der
Verzahnung 33 in Formschlußeingriff, während in der Freigabestellung zwischen diesen
Zähnen ein Spiel vorliegt, das es dem Klemmglied 27 ermöglicht, sich so weit vom Ritzel
9 zu entfernen, daß dieses Ritzel 9 frei durchdrehen kann. Der Vorteil dieser Ausführungsform
besteht vor allem darin, daß die Kraftangriffsrichtungen definiert vorgegeben werden
und damit jegliche Verklemmungstendenzen ausgeschaltet werden können.
[0039] Alle beschriebenen Ausführungsvarianten zeichnen sich durch einfachen und raumsparenden
Aufbau sowie dadurch aus, daß die jeweils gewünschte Spaltlüftungsstellung über die
Treibstangenbetätigung, das heißt mittels des normalen Betätigungsgriffes für den
Dreh-Kippbeschlag erfolgen kann.
Bezugszeichenliste
[0040]
- 1
- Stulpschiene
- 2
- Treibstange
- 3
- Ausstellenker
- 4
- Stützlenker
- 5
- Schwenk-Schiebegelenk
- 6
- Schwenkachse
- 7
- Stützlenkerachse
- 8
- Sperreinrichtung
- 9
- Ritzel
- 10
- Erster Blockierhebel
- 10'
- Erster Blockierhebelschenkel
- 11
- Zweiter Blockierhebel
- 11'
- Zweiter Blockierhebelschenkel
- 12
- Lagerzapfen
- 13
- Lagerzapfen
- 14
- Freihubstrecke
- 15
- Klemmhubstrecke
- 16
- Steuernocken
- 17
- Klemmzangenschenkel
- 18
- Klemmzangenschenkel
- 19
- Betätigungsansatz
- 20
- Betätigungsansatz
- 21
- Stirnfläche
- 22
- Stirnfläche
- 23
- Blockierhebel-Endteil
- 24
- Steuerkulisse
- 25
- Spreizansatz
- 26
- Kröpfbereich
- 27
- Klemmglied
- 28
- Führung
- 29
- Zweiarmiger Stellhebel
- 30
- Kurzer Hebelarm
- 31
- Langer Hebelarm
- 32
- Steuerkulissenausnehmung
- 33
- Verzahnung
1. Dreh-Kippbeschlag für Fenster, Türen und dergleichen mit einer an einer Stulpschiene
(1) geführten Treibstange (2) und einem an der Stulpschiene (1) schwenk- und verschiebbar
angelenkten Ausstellarm (3) und einem zwischen Ausstellarm (3) und Stulpschiene (1)
vorgesehenen Stützlenker (4) sowie mit einer Anordnung zur Feststellung des Flügels
in vorgebbaren Kippwinkellagen,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Stulpschiene (1) und dem Stützlenker (4) eine Sperreinrichtung (8)
wirksam ist, die die Schwenkbewegung des Stützlenkers (4) in Abhängigkeit von der
Verstellung der Treibstange (2) blockiert oder freigibt.
2. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperreinrichtung (8) zumindest einen an der Stulpschiene (1) schwenkbar gelagerten
Blockierhebel (10, 11) aufweist, der über einen an der Treibstange (2) vorgesehenen
Steuernocken (16) betätigbar und mit einem Ritzel (9) oder dergleichen in Sperreingriff
bringbar ist, das an der mit dem Stützlenker (4) fest verbundenen Stützlenkerachse
(7) drehfest angebracht ist.
3. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Sperreinrichtung (8) zwei zwischen Stulpschiene (1) und Treibstange (2) in
einer Ebene gelegene Blockierhebel (10, 11) aufweist, die an nebeneinander liegenden
Lagerzapfen (12, 13) an der Stulpschiene (1) nach Art einer Klemmschere das Ritzel
(9) umgreifend gelagert sind, wobei zwischen den vom Ritzel (9) abgewandten Blockierhebelschenkeln
(10', 11') eine die freie Drehung des Ritzels (9) oder dergleichen gewährleistende
Freihubstrecke (14) für den an der Treibstange (2) vorgesehenen Steuernocken und eine
Klemmhubstrecke (15) ausgebildet ist, in der der Steuernocken (16) unter Spreizung
der Scherenschenkel die Klemmzangenschenkel (17, 18) schließt und das Ritzel (9) sperrt.
4. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß sich die Klemmhubstrecke (15) im Bereich der freien Blockierhebelschenkelenden
befindet.
5. Dreh-Kippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die an der Stulpschiene (1) schwenkbar gelagerten Blockierhebel (10, 11) übereinander
in verschiedenen Ebenen gelegen und begrenzt zueinander verschwenkbar sind, wobei
die Blockierhebel (10, 11) auf der einen Seite der Schwenklager (12, 13) mit ihren
dem Ritzelumfang angepaßten, insbesondere verzahnten Stirnflächen (21, 22) blockierend
am Ritzel (9) oder dergleichen angreifen können und die Betätigung der Blockierhebel
(10, 11) über den an der Treibstange (2) vorgesehenen Steuernocken (16) erfolgt, der
zur Blockierung des Ritzels (9) oder dergleichen in die Klemmhubstrecke (15) einfahrbar
ist und wobei in der der vollen Kippöffnung entsprechenden Stellung der Treibstange
(2) ein Spreizansatz (25) an der Treibstange (2) unter Spreizung der Blockierhebel
(10, 11) zwischen zwei ritzelseitig an den Blockierhebeln (10, 11) vorgesehene Ansätze
(19, 20) eingreift, wobei der Durchmesser des Ritzels (9) vorzugsweise etwa der Breite
der Stulpschiene (1) entspricht.
6. Dreh-Kippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß an der Stulpschiene (1) das Ritzel (9) oder dergleichen umschließende Blockierhebel
(10, 11) in Form von Klemmbacken mit sich in Richtung der Treibstange (2) erstreckenden,
insbesondere im Bereich der freien Enden der Klemmbacken gelegenen Betätigungsansätzen
(19, 20) beweglich gelagert sind, und daß an der Treibstange (2) eine Steuerkulisse
(24) vorgesehen ist, in die die Betätigungsansätze (19, 20) eingreifen und welche
für die Betätigungsansätze (19, 20) eine Freihubstrecke (14) und eine im Vergleich
dazu engere Klemmhubstrecke (15) sowie einen endseitigen, zwischen die Betätigungsansätze
(19, 20) einfahrbaren Spreizansatz (25) aufweist.
7. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Blockierhebel (10, 11) in Form von Klemmbacken federnd gegeneinander gespannt
sind.
8. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkulisse (24) als separates Bauteil ausgebildet ist, das an einem gekröpften
Bereich (26) der Treibstange (2) befestigt ist.
9. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 6 oder 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Steuerkulisse (24) in Form von Vertiefungen in der Treibstange (2) ausgebildet
ist.
10. Dreh-Kippbeschlag nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß dem Ritzel (9) benachbart ein verschiebbar gelagertes Klemmglied (27) vorgesehen
ist, das über einen zweiarmigen Stellhebel (29) betätigbar ist, der an der Stulpschiene
(1) schwenkbar gelagert und im Bereich seines langen Hebelarmes (31) mit einer Steuerkulissenausnehmung
(32) versehen ist, in die der an der Treibstange (2) vorgesehene Steuernocken (16)
eingreift und den Stellhebel (29) in Abhängigkeit von der Treibstangenstellung verschwenkt
und dabei das Klemmglied (27) blockierend mit dem Ritzel (9) in Eingriff bringt oder
das Ritzel (9) zur Drehung freigibt.
11. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Stellhebel (29) das Klemmglied (27) über einen Keileingriff zwischen dem kurzen
Hebelarm (30) des Stellhebels (29) und dem Klemmglied (27) betätigt.
12. Dreh-Kippbeschlag nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen dem freien Ende des Stellhebels (29) und dem Klemmglied (27) eine Verzahnung
(33) vorgesehen ist, die in der Blockierstellung des Ritzels (9) in Formschlußeingriff
ist und in der Freigabestellung des Ritzels (9) in Spieleingriff ist.