[0001] Die Erfindung betrifft eine Ansteuerung von Kaltkathodenlampen, die die Leuchtdichte
der Lampe unabhängig von Umgebungs- und Einbaubedingungen einem vorgegebenen Wert
möglichst genau angleicht beziehungsweise einen möglichst großen Dimmbereich bei gleichzeitiger
Lampenschonung ermöglicht.
[0002] Kaltkathodenlampen sind als komplexe Bauelemente zu verstehen und besitzen eine stückweise
negative Strom-Spannungskennlinie. Die Leuchtdichte und die zum Zünden der Röhre notwendige
Spannung weisen eine große Temperaturabhängigkeit auf, wobei die Lebensdauer der Lampe
bei hohen Zündspannungen sinkt. Es sind unterschiedliche Möglichkeiten bekannt, Gasentladungslampen
anzusteuern (siehe z.B. Patente US 4,920,474, E-0 537 394, US 5,309,350, E-0 058 035,E-0
023 263).
[0003] Die übliche Ausführung sind Resonanzwandler in Push-Pull-Konfiguration. Weiterhin
sind Streutransformatoren, vereinzelt DC-Ansteuerungen oder sogenannte "Alternating
DC"-Ansteuerungen bekannt. Streutransformatoren werden bei Anwendungen hoher Leistung
verwendet, haben aber die Nachteile von schiechtem Wirkungsgrad, großer Bauform und
großer Eingangsblindleistung, erheblicher Störgeräusche und sie lassen sich nur schwer
dimmen. DC-Ansteuerungen verringern die Lebensdauer der Lampe erheblich und werden
hauptsächlich im Labor eingesetzt. Eine bessere Methode ist die "Alternating DC"-Ansteuerung,
bei der die Lebensdauer der Lampe nicht verschlechtert wird, sich aber hier Nachteile
durch die aufwendige oder langsame Umschaltung der Hochspannung sowie ebenfalls beim
Dimmen ergeben, da grundsätzlich Hochspannungsquellen mit hoher Quellimpedanz nur
aufwendig zu realisieren sind. Resonanzwandler sind kostengünstige und weit verbreitete
Lösungen, wobei die Dimmbarkeit hier in kleinen Grenzen durch Ändern der Versorgungsspannung
möglich ist. Der Dimmbereich kann durch Pulsbreitenmodulation und zusätzlich durch
Stromgegenkopplung verbessert werden, der größte Verstellbereich wird durch Pulspaketmodulation
erzielt. Da die Lampe bei Pulsbreitenmodulation kontinuierlich betrieben wird, wird
die Zündspannung nur selten benötigt und die primäre Stromaufnahme weist geringe Spitzen
auf, was eine Schonung der Lampe und der verwendeten Bauteile zur Folge hat. Weiterhin
läßt sich bei dieser Betriebsart durch Variation der Pulsbreite eine Änderung der
Eingangsspannung des Resonanzwandlers kompensieren. Der minimale Dimmzustand wird
bestimmt durch die Grenzamplitude des Lampenstroms, wodurch sich ein minimal möglicher
Effektivwert ergibt, bei der das beim Zündvorgang angeregte Plasma gelöscht wird,
wobei es zusätzlich durch parasitäre Kapazitäten gegen Gehäuseteile oder andere Potentiale
zu einer nur partiellen Anregung des Gases kommen kann. Bei Pulspaketmodulation wird
die Lampe periodisch gezündet, wobei das System, bestehend aus Resonanzwandler mit
Lampe als integrativem Bestandteil, durch ein Pulspaket während der Einschaltdauer
in Resonanz gehalten wird und nach Abschalten der Anregung mit der systemeigenen Resonanzfrequenz
ausschwingt. Der Effektivwert des Lampenstroms und damit auch der emittierten Leuchtdichte
läßt sich somit niedriger einstellen als bei Pulsbreitenmodulation, weiters weist
ein in Resonanz befindlicher Oszillator definitionsgemäß die geringsten Verluste auf,
wobei allerdings durch die periodische Zündung, die zumindest über 50 Hz liegen muß,
die Lampe stärker beansprucht wird.
[0004] Der gegenständlichen Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Vorschaltgerät für
Kaltkathodenlampen bei bestmöglicher Optimierung der Lebensdauer der Lampe zu schaffen,
welches eine vorgegebene Leuchtdichte so weit wie möglich unabhängig von Umgebungs-
und Einbaubedingungen konstant hält und/oder über einen möglichst großen Dimmbereich
einstellbar macht.
- Fig. 1
- beschreibt den Aufbau des gegenständlichen Vorschaltgeräts, wobei die Leuchtdichte
der durch die Endstufe 3 angesteuerten Kaltkathodenlampe 4 vom Regler 2 unter Berücksichtigung
einer optimierten Lebensdauer der Lampe dem vorgegebenen Sollwert möglichst angeglichen
wird.
- Fig. 2
- zeigt einen typischen normierten Leuchtdichteverlauf L/Lmax über der Temperatur T bei konstantem Strom.
- Fig. 3
- zeigt den Schaltplan einer möglichen Realisierung der gegenständlichen Erfindung.
- Fig. 4
- zeigt zusätzlich zu der in Fig. 3 gezeigten Realisierung eine optionale "Alternating
DC"-Ansteuerung der Lampe.
[0005] Die in Figur 1 beschriebene Ansteuerung besteht aus einem mit Gleichspannung versorgten
Resonanzwandler mit zumindest einer Serienschaltung von Reaktanz 3 und Kaltkathodenlampe
4 im Lastkreis und einer im folgenden als Steuerteil bezeichneten Komponente, die
entweder nur aus Regler 2 bestehen oder aber zusätzlich Interface 1 und/oder Meßwerterfassung
5 enthalten kann, wobei das Interface zur Kommunikation mit der Umwelt dient, mittels
dessen sowohl Sollwertvorgaben extern erfolgen als auch andere Parameter, wie z.B.
die Umgebungshelligkeit E
a, erfaßt werden können, wodurch eine Adaptierung des Regelkreises an statische oder
sich verändernde Bedingungen ermöglicht wird. Da die Leuchtdichte der Lampe bei konstantem
Strom stark von der Temperatur abhängig ist (Fig. 2), ermittelt die Meßwerterfassung
5 einen von der Lampentemperatur, die naturgemäß auch die Umgebungstemperatur T
a mit berücksichtigt, abhängigen Korrekturfaktor, der den vom Regler 2 bestimmten Strom
in dem Ausmaß verändert, daß die vorgegebene Leuchtdichte möglichst genau erreicht
wird. Da die Eigenerwärmung der Kaltkathodenröhre bei einem definierten Lampenstrom
gemäß einer lampenspezifischen Zeitkonstante erfolgt, kann die Lampentemperatur nicht
nur gemessen sondern auch berechnet werden. Die Ermittlung der Lampentemperatur ermöglicht
weiters, störungsbedingte Übertemperaturen der Lampe zu detektieren und geeignete
Gegenmaßnahmen einzuleiten.
[0006] Im Fall einer direkten Rückführung der Leuchtdichte wird der Lampenstrom in der Art
eingestellt, daß die gemessene Leuchtdichte dem Sollwert entspricht und somit die
Leuchtdichte betreffende Temperatur- als auch Alterungseffekte kompensiert werden.
[0007] Die Endstufe 3 der gegenständlichen Erfindung ist vorzugsweise als Resonanzwandler
ausgeführt, die Stromsteuerung erfolgt dabei durch Variation von Amplitude und/oder
des Tastverhältnisses (Pulsbreiten- und/oder Pulspaketmodulation), wobei bei Pulspaketmodulation
eine direkte ∫|i(t)| dt-(Lampenstrom-Zeitflächen)-Gegenkopplung verwendet werden kann.
[0008] Eine Optimierung des Dimmbereichs als auch der Lebensdauer der Lampe läßt sich durch
alternative Auswahl von Pulsbreiten- und Pulspaketmodulation in Abhängigkeit des Lampenstroms
und/oder der Leuchtdichte sowie durch Reduktion der Amplitude der Zündspannung auf
ein Minimum in Abhängigkeit der Lampentemperatur erzielen. Die Lampe wird mittels
Pulsbreitenmodulation im Dimmbereich von Maximum bis zur Grenzamplitude des Lampenstroms,
bei der das beim Zündvorgang angeregte Plasma gelöscht wird, kontinuierlich betrieben,
anschließend erfolgt die Umschaltung auf Pulspaketmodulation, bei der eine periodische
Zündung der Lampe bei jedoch niedrigerem Effektivwert des Lampenstroms erfolgt und
damit der Dimmbereich nach unten erweitert wird.
[0009] Zusätzlich zur beschriebenen Lösung kann der Ausgang als geschalteter Gleichrichter
ausgeführt sein, der das Ausgangssignal gleichrichtet und periodisch verpolt an die
Lampe legt, um die Homogenität der Leuchtdichte an der Lampenoberfläche zu verbessern.
[0010] Sämtliche dargestellten Lösungen können zum Großteil auch für alle anderen Formen
von Gasentladungslampen als Kaltkathodenlampen angewendet werden. Eine Realisierungsmöglichkeit
des beschriebenen Systems ist in den Schaltplänen in Fig. 3 und Fig. 4 ersichtlich.
[0011] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile bestehen insbesondere darin:
a) die Leuchtdichte von Kaltkathodenlampen unabhängig von Umgebungsbedingungen einem
vorgegebenen Wert möglichst genau anzugleichen
b) den Dimmbereich durch Kombination von Pulsbreiten- und Pulspaketmodulation mit
optionaler Gleichrichtung und periodischer Verpolung des Ausgangssignals zu maximieren
c) durch die Rückführung ein oder mehrerer Ausgangsgrößen, wie zum Beispiel Leuchtdichte
und/oder Temperatur und/oder Lampenspannung Fehler des Systems, wie zum Beispiel Alterung,
Kurzschluß, Unterbrechung oder sonstige Fehler, zu erkennen
d) die Leistung des Systems in Abhängigkeit von der Temperatur zu begrenzen oder die
Lampe abzuschalten.
[0012] Eine vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung verwendet einen
Mikrocontroller, in dem Kennfelder der Kaltkathodenlampe abgelegt sind und dazu verwendet
werden, die optimalen Lampeneingangsparameter zur Erzielung der gewünschten Leuchtdichte
zu ermitteln. Ebenso kann der Mikrocontroller verwendet werden, um die Pulspaketwiederholrate
mit der von außen zugeführten Bildwiederholfrequenz zu korrelieren, wodurch Interferenzen
bei LCD-Hinterleuchtung vermieden werden können.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der erfindungsgemäßen Vorrichtung berücksichtigt
die Umgebungshelligkeit, um die Leuchtdichte der Lampe an diese anzupassen.
[0014] Weiters kann die Betriebstemperatur der Kaltkathodenlampe durch eine elektrisch verstellbare
externe Kühlung optimiert werden, wodurch der Wirkungsgrad des Gesamtsystems verbessert
wird.
1. Ansteuerung (Energieversorgung) für Kaltkathodenlampen mit partiell negativer Strom-Spannungskennlinie,
bestehend aus einem mit Gleichspannung versorgten Resonanzwandler mit zumindest einer
Serienschaltwig von Reaktanz und Kaltkathodenlampe im Lastkreis und Steuerteil, dadurch
gekennzeichnet, daß der Regler (2) die Amplitude und/oder das Tastverhältnis (Modulationsarten
Pulsbreiten- und/oder Pulspaketsteuerung) des durch die Endstufe (3) generierten Lampenstroms
durch Berücksichtigung der gemäß der lampenspezifischen Korrelation mit der Leuchtdichte
und dem Lampenstrom bewerteten Temperatur und/oder Leuchtdichte (Fig. 2), wobei die
Bestimmung dieser Werte durch Messung oder durch Ermittlung mittels lampenspezifischer
Zeitkonstante erfolgt, so einstellt, daß die Leuchtdichte der Kaltkathodenlampe (4)
dem vorgegebenen Sollwert entspricht, oder die Modulationsarten Pulsbreiten- und Pulspaketsteuerung
abhängig vom Lampenstrom und/oder der Leuchtdichte gewechselt werden.
2. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausgang als geschalteter
Gleichrichter ausgeführt ist, der das Ausgangssignal gleichrichtet und periodisch
verpolt an die Lampe legt.
3. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil digital ausgeführt
ist und die ein- oder mehrdimensionalen Kennfelder der Lampe berücksichtigt.
4. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil digital ausgeführt
ist und die Vorgabe des Sollwertes und/oder anderer Parameter über eine Schnittstelle
erfolgt.
5. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil einen Eingang
für die Bildwiederholfrequenz eines LC-Schirms aufweist.
6. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß Übertemperaturen, die zur
Zerstörung der Lampe führen können, detektiert und geeignete Maßnahmen eingeleitet
werden können.
7. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerteil Signale zur
Ansteuerung einer elektrisch steuerbaren Kühlung für die Lampe und/oder anderen externen
Verbrauchern zur Verfügung stellt.
8. Ansteuerung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Sollwert der Leuchtdichte
die Umgebungshelligkeit berücksichtigt.