(19)
(11) EP 0 805 022 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
05.11.1997  Patentblatt  1997/45

(21) Anmeldenummer: 97106797.0

(22) Anmeldetag:  24.04.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 13/02, B65H 20/02
(84) Benannte Vertragsstaaten:
CH DE FR GB LI SE

(30) Priorität: 03.05.1996 DE 19617735

(71) Anmelder: MAN Roland Druckmaschinen AG
63012 Offenbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Werner, Ralf
    08525 Plauen (DE)
  • Seyffert, Ulrich
    08548 Syrau (DE)

(74) Vertreter: Schober, Stefan 
MAN Roland Druckmaschinen AG, Postfach 10 00 96
86135 Augsburg
86135 Augsburg (DE)

   


(54) Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen


(57) Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen mit einer angetriebenen Zugwalze und an diese kraftschlüssig anstellbaren, jeweils in einem Hebel gelagerten, angetriebenen Zugrollen. Um eine die Beschaffenheit der Bahn berücksichtigende, differenzierte Anstellung der Zugrollen sowie eine einfache, platzsparende Bauweise zu ermöglichen, ist der Hebel (10) schwenkbar auf einem Flansch (8) eines auf einer Antriebswelle (3) axial verschiebbar und fixierbar angeordneten Antriebsrades gelagert, das mit einer die Zugrolle (11) tragenden, in dem Hebel zur Antriebswelle (3) achsparallel gelagerten Welle (12) in Antriebsverbindung steht, der Hebel (10) in einer Aussparung (20) eine gestellfeste Traverse (21) umfaßt und in der Aussparung (20) jeweils zwischen der Traverse (21) und dem Hebel (10) einerseits ein die Anstellung der Zugrolle (11) an die Zugwalze (17) bewirkender, druckmittelbetriebener Arbeitszylinder sowie anderenseits ein verstellbarer, die Anstellung der Zugrolle (11) unter Gewährleistung eines minimalen Spaltes zur Zugwalze (17) begrenzender Anschlag (26) angeordnet ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.

[0002] Aus der DE 43 19 806 A1 sind eine angetriebene Zugwalze und an diese mittels Federkraft anstellbare, jeweils in einem Hebel gelagerte, angetriebene Zugrollen bekannt.

[0003] Mit dieser Vorrichtung ist keine auf die jeweilige Bahn abgestimmte differenzierte Anstellung der Zugrollen möglich.

[0004] In der DE-OS 20 19 087 sind die Zugrollen gemeinsam auf einer beiderseitig in Gleitsteinen gelagerten Spindel angeordnet. Die Gleitsteine werden durch druckmittelbetriebene Arbeitszylinder eine gemeinsame Anstellung der Zugrollen an die Zugwalze bewirkend in Führungen verschoben. Dazu ist die Spindel gelenkig über ein Kardangelenk mit einem Antriebsrad verbunden.

[0005] Neben den bereits genannten Nachteilen der voranstehenden Vorrichtung ist der Aufbau dieser Vorrichtung relativ kompliziert und viel Platz beanspruchend.

[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die eine die Beschaffenheit der Bahn, inclusive deren Dicke, berücksichtigende differenzierte Anstellung der Zugrollen an die Zugwalze ermöglicht und eine einfache, kompakte, platzsparende Bauweise besitzt.

[0007] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 sowie die Erfindung in vorteilhafter Weise ausgestaltenden Unteransprüche erfüllt.

[0008] Die erfindungsgemäße Vereinigung der Schwenkachse des Hebels mit der Antriebswelle, die günstige Gestaltung des Antriebes sowie der Abstützung des Hebels gestatten eine einfache, platzsparende, gedrungene Bauweise der Vorrichtung sowie eine einzelne, feinfühlige, auf die Beschaffenheit der Bahn, insbesondere deren Dicke, abstimmbare und damit auch einen unnötigen Verschleiß der Zugorgane vermeidende Anstellung der Zugrollen.

[0009] Der Einsatz eines einseitig wirkenden, kolbenlosen und damit reibungsfrei arbeitenden Membranzylinders in Verbindung mit einer selbsttätigen Abstellung der Zugrollen sowie die Abstützung des Hebels in der Aussparung über den eine kleine Baugröße aufweisenden Membranzylinder einerseits und den verstellbaren Anschlag anderenseits auf der Traverse gestattet eine besonders feinfühlige Anstellung der Zugrollen und günstige Bauweise der Vorrichtung.

[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der zugehörigen Zeichnung zeigen:
Fig. 1:
eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
Fig. 2:
die Vorrichtung gemäß Schnitt A-A von Fig. 1


[0011] Nach Fig. 2 ist auf einer in einem Gestell 1 gelagerten, mittels einer Zahnscheibe 2 von einem nicht weiter dargestellten Antrieb angetriebenen Antriebswelle 3 eine Antriebszahnscheibe 4 angeordnet, die mittels Ringspannenelemente 5 fixierbar und über in Längsnuten 6 der Antriebswelle 3 eingreifende, in radialen Aussparungen 7 eines Flansches 8 der Antriebszahnscheibe 4 befestigte Formstücke 9 axial verschiebbar und damit auf die Breite einer zu fördernden Bahn einstellbar ist.

[0012] Auf dem Flansch 8 ist ein Hebel 10 schwenkbar und in letzterem achsparallel zur Antriebswelle 3 eine mit einer Zugrolle 11 bestückte Welle 12 drehbar gelagert, die an ihrem anderen Ende eine über einen Zahnriemen 13 mit der Antriebszahnscheibe 4 der Antriebswelle 3 verbundene, mit seitlichen Führungsscheiben 14 für den Zahnriemen 13 ausgestattete Zahnscheibe 15 trägt (Fig. 1; 2).

[0013] Gemäß Fig. 1 sind für die Förderung der Bahn 16 die quer zu dieser mehrfach angeordneten Zugrollen 11 an eine mit synchroner Umfangsgeschwindigkeit angetriebene Zugwalzen 17 anstellbar. Der Antrieb erfolgt dabei über einen nicht dargestellt angetriebenen, die auf der Antriebswelle 3 befestigte Zahnscheibe 2 mit einer auf der Welle der Zugwalze 17 fixierten Zahnscheibe 18 verbindenden Zahnriemen 19.

[0014] Der Hebel 10 ist mit einer Aussparung 20 ausgestattet, in der eine zur Antriebswelle 3 achsparallele, gestellfeste Traverse 21 angeordnet ist, gegen die sich in der Aussparung 20 auf einer Seite ein einseitig wirkender, mit einem Druckmittel regelbar beaufschlagbarer, am Hebel 10 befestigter Membranzylinder 22 und auf der gegenüberliegenden Seite ein mittels Gewinde in einer Gewindebohrung 23 des Hebels 10 verstellbar geführter, mit einem Bedienelement 24 und einem Klemmelement 25 ausgestatteter Anschlag 26 abstützt.

[0015] Die Antriebswelle 3 ist gegenüber der Zugrolle 11 und der Zugwalze 17 so angeordnet, daß sich die Zugrolle 11 bei drucklosem Membranzylinder 22 infolge Eigengewichtes von der Zugwalze 17 selbsttätig abstellt.

[0016] Mittels einer geregelten Druckbeaufschlagung des reibungsfrei arbeitenden Membranzylinders 22 in Verbindung mit einer entsprechenden Einstellung des einen Minimalspalt gewährleistenden Anschlages 26 ist eine optimal auf die jeweilige Beschaffenheit der Bahn 16, insbesondere deren Dicke, abgestimmte Zugkraft realisierbar, wobei auch ein unnötiger Verschleiß zwischen Zugrolle 11 und Zugwalze 17 infolge einer zu starken gegenseitigen Anstellung der Zugorgane vermieden wird.


Ansprüche

1. Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen mit einer angetriebenen Zugwalze und an diese kraftschlüssig anstellbaren, jeweils in einem Hebel gelagerten, angetriebenen Zugrollen, gekennzeichnet dadurch, daß der Hebel (10) schwenkbar auf einem Flansch (8) eines auf einer Antriebswelle (3) axial verschiebbar und fixierbar angeordneten Antriebsrades gelagert ist, das schlupffrei mit einer die Zugrolle (11) tragenden, in dem Hebel (10) zur Antriebswelle (3) achsparallel gelagerten Welle (12) in Antriebsverbindung steht, der Hebel (10) in einer Aussparung (20) eine gestellfeste Traverse (21) umfaßt und in der Aussparung (20) jeweils zwischen der Traverse (21) und dem Hebel (10) einerseits ein die Anstellung der Zugrolle (11) an die Zugwalze (17) bewirkender, druckmittelbetriebener Arbeitszylinder sowie anderenseits ein verstellbarer, die Anstellung der Zugrolle (11) unter Gewährleistung eines minimalen Spaltes zur Zugwalze (17) begrenzender Anschlag (26) angeordnet ist.
 
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Arbeitszylinder als einseitig wirkender Membranzylinder (22) ausgeführt und die Antriebswelle (3) ein selbsttätiges Abschwenken der Zugrolle (11) von der Zugwalze (17) infolge Eigengewichtes bei druckentlasteten Membranzylinder (22) bewirkbar angeordnet ist.
 
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Antriebsverbindung als formschlüssiger Zugmitteltrieb in Gestalt eines Zahnriemen- oder Kettentriebes ausgeführt ist, wobei das Antriebsrad als Antriebszahnscheibe (4) mit mindestens einem Formstück (9) jeweils in eine achsparallele Längsnut (6) der Antriebswelle (3) eingreift und mittels Ringspannelemente (5) gegenüber der Antriebswelle (3) fixierbar und über einen Zahnriemen (13) bzw. eine Kette mit einer auf der Welle (12) befestigten Zahnscheibe (15) verbunden ist.
 




Zeichnung










Recherchenbericht