[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen
nach dem Oberbegriff von Anspruch 1.
[0002] Aus der DE 43 19 806 A1 sind eine angetriebene Zugwalze und an diese mittels Federkraft
anstellbare, jeweils in einem Hebel gelagerte, angetriebene Zugrollen bekannt.
[0003] Mit dieser Vorrichtung ist keine auf die jeweilige Bahn abgestimmte differenzierte
Anstellung der Zugrollen möglich.
[0004] In der DE-OS 20 19 087 sind die Zugrollen gemeinsam auf einer beiderseitig in Gleitsteinen
gelagerten Spindel angeordnet. Die Gleitsteine werden durch druckmittelbetriebene
Arbeitszylinder eine gemeinsame Anstellung der Zugrollen an die Zugwalze bewirkend
in Führungen verschoben. Dazu ist die Spindel gelenkig über ein Kardangelenk mit einem
Antriebsrad verbunden.
[0005] Neben den bereits genannten Nachteilen der voranstehenden Vorrichtung ist der Aufbau
dieser Vorrichtung relativ kompliziert und viel Platz beanspruchend.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung zum Fördern von Bahnen
durch Rotationsdruckmaschinen gemäß dem Oberbegriff von Anspruch 1 zu schaffen, die
eine die Beschaffenheit der Bahn, inclusive deren Dicke, berücksichtigende differenzierte
Anstellung der Zugrollen an die Zugwalze ermöglicht und eine einfache, kompakte, platzsparende
Bauweise besitzt.
[0007] Die Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale von Anspruch 1 sowie die Erfindung
in vorteilhafter Weise ausgestaltenden Unteransprüche erfüllt.
[0008] Die erfindungsgemäße Vereinigung der Schwenkachse des Hebels mit der Antriebswelle,
die günstige Gestaltung des Antriebes sowie der Abstützung des Hebels gestatten eine
einfache, platzsparende, gedrungene Bauweise der Vorrichtung sowie eine einzelne,
feinfühlige, auf die Beschaffenheit der Bahn, insbesondere deren Dicke, abstimmbare
und damit auch einen unnötigen Verschleiß der Zugorgane vermeidende Anstellung der
Zugrollen.
[0009] Der Einsatz eines einseitig wirkenden, kolbenlosen und damit reibungsfrei arbeitenden
Membranzylinders in Verbindung mit einer selbsttätigen Abstellung der Zugrollen sowie
die Abstützung des Hebels in der Aussparung über den eine kleine Baugröße aufweisenden
Membranzylinder einerseits und den verstellbaren Anschlag anderenseits auf der Traverse
gestattet eine besonders feinfühlige Anstellung der Zugrollen und günstige Bauweise
der Vorrichtung.
[0010] Die Erfindung wird nachfolgend an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert. In der
zugehörigen Zeichnung zeigen:
- Fig. 1:
- eine Seitenansicht der erfindungsgemäßen Vorrichtung
- Fig. 2:
- die Vorrichtung gemäß Schnitt A-A von Fig. 1
[0011] Nach Fig. 2 ist auf einer in einem Gestell 1 gelagerten, mittels einer Zahnscheibe
2 von einem nicht weiter dargestellten Antrieb angetriebenen Antriebswelle 3 eine
Antriebszahnscheibe 4 angeordnet, die mittels Ringspannenelemente 5 fixierbar und
über in Längsnuten 6 der Antriebswelle 3 eingreifende, in radialen Aussparungen 7
eines Flansches 8 der Antriebszahnscheibe 4 befestigte Formstücke 9 axial verschiebbar
und damit auf die Breite einer zu fördernden Bahn einstellbar ist.
[0012] Auf dem Flansch 8 ist ein Hebel 10 schwenkbar und in letzterem achsparallel zur Antriebswelle
3 eine mit einer Zugrolle 11 bestückte Welle 12 drehbar gelagert, die an ihrem anderen
Ende eine über einen Zahnriemen 13 mit der Antriebszahnscheibe 4 der Antriebswelle
3 verbundene, mit seitlichen Führungsscheiben 14 für den Zahnriemen 13 ausgestattete
Zahnscheibe 15 trägt (Fig. 1; 2).
[0013] Gemäß Fig. 1 sind für die Förderung der Bahn 16 die quer zu dieser mehrfach angeordneten
Zugrollen 11 an eine mit synchroner Umfangsgeschwindigkeit angetriebene Zugwalzen
17 anstellbar. Der Antrieb erfolgt dabei über einen nicht dargestellt angetriebenen,
die auf der Antriebswelle 3 befestigte Zahnscheibe 2 mit einer auf der Welle der Zugwalze
17 fixierten Zahnscheibe 18 verbindenden Zahnriemen 19.
[0014] Der Hebel 10 ist mit einer Aussparung 20 ausgestattet, in der eine zur Antriebswelle
3 achsparallele, gestellfeste Traverse 21 angeordnet ist, gegen die sich in der Aussparung
20 auf einer Seite ein einseitig wirkender, mit einem Druckmittel regelbar beaufschlagbarer,
am Hebel 10 befestigter Membranzylinder 22 und auf der gegenüberliegenden Seite ein
mittels Gewinde in einer Gewindebohrung 23 des Hebels 10 verstellbar geführter, mit
einem Bedienelement 24 und einem Klemmelement 25 ausgestatteter Anschlag 26 abstützt.
[0015] Die Antriebswelle 3 ist gegenüber der Zugrolle 11 und der Zugwalze 17 so angeordnet,
daß sich die Zugrolle 11 bei drucklosem Membranzylinder 22 infolge Eigengewichtes
von der Zugwalze 17 selbsttätig abstellt.
[0016] Mittels einer geregelten Druckbeaufschlagung des reibungsfrei arbeitenden Membranzylinders
22 in Verbindung mit einer entsprechenden Einstellung des einen Minimalspalt gewährleistenden
Anschlages 26 ist eine optimal auf die jeweilige Beschaffenheit der Bahn 16, insbesondere
deren Dicke, abgestimmte Zugkraft realisierbar, wobei auch ein unnötiger Verschleiß
zwischen Zugrolle 11 und Zugwalze 17 infolge einer zu starken gegenseitigen Anstellung
der Zugorgane vermieden wird.
1. Vorrichtung zum Fördern von Bahnen durch Rotationsdruckmaschinen mit einer angetriebenen
Zugwalze und an diese kraftschlüssig anstellbaren, jeweils in einem Hebel gelagerten,
angetriebenen Zugrollen, gekennzeichnet dadurch, daß der Hebel (10) schwenkbar auf
einem Flansch (8) eines auf einer Antriebswelle (3) axial verschiebbar und fixierbar
angeordneten Antriebsrades gelagert ist, das schlupffrei mit einer die Zugrolle (11)
tragenden, in dem Hebel (10) zur Antriebswelle (3) achsparallel gelagerten Welle (12)
in Antriebsverbindung steht, der Hebel (10) in einer Aussparung (20) eine gestellfeste
Traverse (21) umfaßt und in der Aussparung (20) jeweils zwischen der Traverse (21)
und dem Hebel (10) einerseits ein die Anstellung der Zugrolle (11) an die Zugwalze
(17) bewirkender, druckmittelbetriebener Arbeitszylinder sowie anderenseits ein verstellbarer,
die Anstellung der Zugrolle (11) unter Gewährleistung eines minimalen Spaltes zur
Zugwalze (17) begrenzender Anschlag (26) angeordnet ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, gekennzeichnet dadurch, daß der Arbeitszylinder als einseitig
wirkender Membranzylinder (22) ausgeführt und die Antriebswelle (3) ein selbsttätiges
Abschwenken der Zugrolle (11) von der Zugwalze (17) infolge Eigengewichtes bei druckentlasteten
Membranzylinder (22) bewirkbar angeordnet ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 und 2, gekennzeichnet dadurch, daß die Antriebsverbindung
als formschlüssiger Zugmitteltrieb in Gestalt eines Zahnriemen- oder Kettentriebes
ausgeführt ist, wobei das Antriebsrad als Antriebszahnscheibe (4) mit mindestens einem
Formstück (9) jeweils in eine achsparallele Längsnut (6) der Antriebswelle (3) eingreift
und mittels Ringspannelemente (5) gegenüber der Antriebswelle (3) fixierbar und über
einen Zahnriemen (13) bzw. eine Kette mit einer auf der Welle (12) befestigten Zahnscheibe
(15) verbunden ist.