[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum kontinuierlichen Färben von
Polyester-Garnen mittels Sprühauftrag auf einen oder mehrere schnellaufende Garnfäden
und anschliessende Fixierung des Farbstoffes auf der Faser.
[0002] Färbeverfahren dieser Art sowie geeignete Vorrichtungen dafür sind z.B. für das Färben
von Polyamid-Garnen bekannt und es hat nicht an Versuchen gefehlt, auch Polyester-Garne
in ähnlicher Weise zu färben. Die bisher erzielten Ergebnisse sind jedoch durchwegs
unbefriedigend, wobei insbesondere die mangelnde Egalität der gefärbten Garne sowie
die Bildung von Grauschleier Probleme bereitet. Ueberrraschenderweise wurde nun ein
verbessertes Verfahren für die kontinuierliche Sprühapplikation von Dispersfarbstoffen
auf Polyester-Garne gefunden, welches auf dem Zusatz von spezifischen Färbereihilfsmitteln
zur Färbeflotte basiert und die Herstellung von egalen Färbungen ohne Grauschleier
ermöglicht.
[0003] Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist somit ein Verfahren zum kontinuierlichen
Färben von Polyester-Garn mit Dispersfarbstoffen, welches dadurch gekennzeichnet ist,
dass man auf einen oder mehrere von einem Garn-Reservoir zu einer Garn-Auffangvorrichtung
mit hoher Geschwindigkeit kontinuierlich laufende Polyester-Fäden eine mindestens
einen Dispersfarbstoff und ein migrationshemmendes Mittel enthaltende wässrige Färbeflotte
aufsprüht und anschliessend den Farbstoff auf dem Garn fixiert.
[0004] Bei dem Garnreservoir wie auch bei der Garn-Auffangvorrichtung handelt es sich jeweils
z.B. um eine Spule oder um eine beliebige Anordnung von mehreren Spulen oder um einen
Färberbaum. Der Garnfaden oder die verschiedenen Garnfäden können also z.B. von Spule
zu Spule, von einer oder mehreren Spulen zu einem Färberbaum, von einem Färberbaum
zu einer oder mehreren Spulen oder von Färberbaum zu Färberbaum überführt werden.
[0005] Die Geschwindigkeit des oder der vom Garnreservoir zur Garn-Auffangvorrichtung laufenden
Fäden beträgt z.B. ≥ 100 m/min, vorteilhaft ≥ 150 m/min, vorzugsweise 200-800 m/min
und besonders bevorzugt 200-600 m/min.
[0006] Das Aufsprühen der Färbeflotte auf den Garnfaden geschieht vorteilhaft mittels einer
Düse. Es können bei einem Fadendurchgang auch mehrere unterschiedliche Färbeflotten
mittels einer beliebigen Anordnung von mehreren Düsen auf das Garn aufgesprüht werden.
Eine bevorzugte Ausführungsform der vorliegenden Erfindung betrifft die Herstellung
von Effektfärbungen. Diese können z.B. hergestellt werden, indem man zwischen Düse
und vorbeilaufendem Faden eine rotierende Lochscheibe anordnet, die dafür sorgt, dass
die Farbstofflösung nur in bestimmten Intervallen auf den Faden dringen kann. So ist
z.B. die Herstellung von Effekt-Garnen möglich, wenn man eine Farbstofflösung per
Düse mit einer zwischengeschalteten rotierenden Lochscheibe auf den Faden aufsprüht.
Besprüht man den vorbeilaufenden Faden mit mehreren verschiedenen Farbstofflösungen,
deren Auftrag jeweils durch eine zwischengeschaltete rotierende Lochscheibe gesteuert
wird, sind verschiedenste Multicolor-Färbungen erhältlich.
[0007] Bei den in der Färbeflotte enthaltenen Farbstoffen handelt es sich um üblicherweise
für das Färben von Polyester-Fasermaterialien verwendete Dispersfarbstoffe, wie sie
z.B. im Colour Index, 3. Auflage 1971 sowie den Nachträgen dazu unter der Rubrik "Disperse
Dyes" beschrieben sind. Beispiele sind sulfogruppenfreie Monoazo-, Polyazo-, Anthrachinon-
oder Nitroarylfarbstoffe.
[0008] Die Menge an Farbstoff in der Färbeflotte kann abhängig von der gewünschten Farbtiefe
innerhalb weiter Grenzen schwanken und beträgt z.B. 5 bis 100 g/l Färbeflotte, vorzugsweise
10 bis 70 g/l Färbeflotte und besonders bevorzugt 10 bis 50 g/l Färbeflotte. Die erfindungsgemäss
verwendeten Färbeflotten können einen oder auch mehrere Farbstoffe enthalten.
[0009] Geeignete migrationshemmende Mittel für das erfindungsgemässe Verfahren sind z.B.
(i) Cellulosederivate, z.B. Celluloseether wie Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl- Methylhydroxyethyl-,
Hydroxypropyl-, Hydroxypropylmethyl-, Carboxymethyl-, Carboxyethyl- oder Cyanethylcellulose,
oder Celluloseester wie z.B. Acetylcellulose;
(ii) synthetische Verdicker auf Polyacrylat-Basis, z.B. Zubereitungen enthaltend ein
Copolymerisat aus Acrylsäure und Acrylamid, Mischungen von einem Acrylsäure/Acrylamid-Copolymer
und Polyacrylsäure, oder Copolymere, die aus einem gegebenenfalls N-substituierten
Acrylamid oder Methacrylamid, z.B. Acrylamid, Methacrylamid oder N,N-Dimethylacrylamid,
und einem N-vinylsubstituierten Amid oder Vinylester, z.B. N-Vinyl-N-Methylacetamid,
erhältlich sind; oder
(iii) Alginate, z.B. Na-Alginat.
[0010] Bevorzugt ist die Verwendung von Alginaten als migrationshemmendes Mittel im erfindungsgemässen
Verfahren.
[0011] Das migrationshemmende Mittel ist vorteilhaft in einer Menge von 1 bis 10 g/l Färbeflotte,
vorzugsweise von 1 bis 5 g/l Färbeflotte und besonders bevorzugt von 1 bis 3 g/l Färbeflotte,
in der Färbeflotte anwesend.
[0012] Die Färbeflotte kann ausser dem Farbstoff und dem migrationshemmenden Mittel weitere
Zusätze enthalten, z.B. einen Penetrationsbeschleuniger. Geeignete Penetrationsbeschleuniger
sind z.B. aus Textilhilfsmittel-Katalog 1994/95, Konradin Verlag Robert Kohlhammer,
Leinfelden-Echterdingen unter der Rubrik 3.3 Färbereinetzmittel und Entlüftungsmittel
bekannt. Für das Verfahren bevorzugte Penetrationsbeschleuniger enthalten einen oder
mehrere Bestandteile aus der Gruppe Fettalkoholethoxylate, Alkylarylethoxylate, Anlagerungsprodukte
von Alkylenoxid, besonders Ethylenoxid, Propylenoxid oder Mischungen von beiden, an
höhere ungesättigte oder gesättigte Fettsäuren, Alkylphosphate, Alkansulfonate, Alkylarylethersulfate,
Paraffinöle und aliphatische oder aromatische Carbonsäureester.
[0013] Enthält der Penetrationsbeschleuniger ein Fettalkoholethoxylat, so kann dies z.B.
der Formel
R - (CH
2-CH
2-O)
p - (CHY
1-CHY
2-O)
q - R
1 (1)
entsprechen, worin R geradkettiges oder verzweigtes C
8-C
22-Alkyl ist, R
1 für geradkettiges oder verzweigtes C
1-C
8-Alkyl, C
5-C
8-Cycloalkyl, Phenyl-C
1-C
4-Alkyl oder Styryl steht, von Y
1 und Y
2 der eine Rest Methyl oder Ethyl und der andere Rest Wasserstoff bedeutet, und p und
q unabhängig voneinander je eine Zahl von 0 bis 24 sind, wobei die Summe von (p+q)
2 bis 24 beträgt.
[0014] Bedeutet R in Formel (1) einen C
8-C
22-Alkylrest, so kann dies z.B. ein geradkettiger oder verzweigter Octyl-, Nonyl-, Decyl-,
Undecyl-, Dodecyl-, Tridecyl-, Tetradecyl-, Pentadecyl-, Hexadecyl-, Heptadecyl-,
Octadecyl-, Nonadecyl-, Eicosyl-, Heneicosyl- oder Docosyl-Rest sein. R steht bevorzugt
für einen geradkettigen oder verzweigten C
8-C
14-Alkylrest und besonders bevorzugt für einen C
8-C
10-Alkylrest.
[0015] Bedeutet R
1 einen C
1-C
8-Alkylrest, kann es sich z.B. um Methyl, Ethyl, n-oder iso-Propyl, n-, iso-, sc.-
oder tert.-Butyl oder geradkettiges oder verzweigtes Pentyl, Hexyl, Heptyl oder Octyl
handeln. Bevorzugt ist hierbei für R
1 die Bedeutung C
1-C
4-Alkyl.
[0016] Steht R
1 für einen C
5-C
8-Cyclohexylring, so kann dies z.B. ein Cyclopentylrest oder insbesondere ein Cyclohexylrest
sein, der gegebenenfalls durch Methyl weitersubstituiert ist.
[0017] Steht R
1 für einen Phenyl-C
1-C
4-Alkylrest, so kommt z.B. der Phenethylrest oder insbesondere der Benzylrest in Frage.
[0018] R
1 bedeutet bevorzugt C
1-C
4-Alkyl, Cyclohexyl oder Benzyl und besonders bevorzugt C
1-C
4-Alkyl.
[0019] p bedeutet bevorzugt eine Zahl von 2 bis 24, besonders bevorzugt 4 bis 9 und insbesondere
bevorzugt 6 bis 8. q bedeutet bevorzugt eine Zahl von 0 bis 15, besonders bevorzugt
1 bis 8 und insbesondere bevorzugt 1 bis 3. Bei p und q kann es sich um ganze oder
auch um gebrochnene Zahlen handeln.
[0020] Besonders bevorzugte Fettalkoholethoxylate entsprechen der oben angegebenen Formel
(1), worin R geradkettiges oder verzweigtes C
8-C
14-Alkyl, R
1 C
1-C
4-Alkyl, p eine Zahl von 4 bis 9 und q eine Zahl von 1 bis 3 bedeuten und worin Y
1 und Y
2 die zuvor angegebene Bedeutung haben.
[0021] Besonders bevorzugt als Penetrationsbeschleuniger sind wässrige Zubereitungen enthaltend
ein Fettalkoholethoxylat und ein Alkylphosphat.
[0022] Der Penetrationsbeschleuniger ist vorteilhaft in einer Menge von 1 bis 10 g/l Färbeflotte
und vorzugsweise von 1 bis 4 g/l Färbeflotte in der Färbeflotte anwesend.
[0023] Die für das erfindungsgemässe Verfahren verwendete Färbeflotte kann ausserdem einen
UV-Absorber enthalten, der z.B. der photochemischen und thermischen Stabilisierung
der Polyesterfasern dient. Geeignete UV-Absorber sind dem Fachmann bekannt. In Frage
kommen z.B. UV-Absorber aus der Klasse der 2-Hydroxybenzophenone, 2-(2'-Hydroxyphenyl)-benztriazole,
2-Hydroxyphenyl-1,3,5-triazine, Oxalsäurediamide, Acrylate, Zimtsäureester oder gegebenenfalls
substituierten Benzoesäuren oder deren Ester und vorzugsweise 2-Hydroxyphenyl-1,3,5-triazine
in Frage.
[0024] Die Färbeflotte kann darüberhinaus weitere übliche Zusätze enthalten, z.B. Netzmittel,
Säuren oder Basen.
[0025] Das Aufsprühen des Farbstoffs auf das Garn erfolgt bevorzugt bei einer Temperatur,
welche nicht höher als 95°C, insbesondere nicht höher als 80°C, ist. Besonders bevorzugt
ist hierbei eine Temperatur, welche nicht höher als 70°C, insbesondere nicht höher
als 60°C, ist. Ganz besonders bevorzugt ist eine Temperatur, welche nicht höher als
50°C, insbesondere nicht höher als 40°C, ist. Als untere Temperaturgrenze ist 5°C,
insbesondere 10°C und vorzugsweise 15°C bevorzugt. Hierbei entspricht dann sowohl
die Temperatur des zu imprägnierenden Garns als auch die Temperatur der Färbeflotte
bei dem Aufsprühen einer der obigen Temperaturen. Von besonderem Interesse ist eine
Ausführung des Aufsprühens bei Umgebungstemperatur, wie z.B. 5 bis 40°C, insbesondere
10 bis 40°C und vorzugsweise 15 bis 40°C, so dass vor und insbesondere während des
Schrittes des Aufsprühens auf eine Aufheizvorrichtung gänzlich verzichtet werden kann.
Vorzugsweise gelten die obigen Bevorzugungen auch für den Schritt des Aufwickeln des
Garns auf einen oder mehrere Träger 3. Die obigen Bevorzugungen gelten vorzugsweise
auch für den Schritt vor dem Aufsprühens des Farbstoffs, wobei vor diesem Aufsprühen
insbesondere kein Aufheizen des Garns erfolgt.
[0026] Nach dem Aufsprühen des Farbstoffs auf das Garn wird der Farbstoff in üblicher Weise,
z.B. durch Hitzeeinwirkung, auf dem Polyester-Garn fixiert.
[0027] Erfolgt die Fixierung durch Hitzeeinwirkung, so kommt z.B. ein Dämpfverfahren oder
ein Thermosolierprozess in Frage.
[0028] Beim Dämpfverfahren wird das mit der Färbeflotte imprägnierte Textilgarn einer Behandlung
in einem Dämpfer mit gegebenenfalls überhitztem Dampf, zweckmässig bei einer Temperatur
von 98 bis 210°C, vorteilhaft 100 bis 180°C und vorzugsweise 102 bis 130°C unterworfen.
[0029] Die Fixierung des Farbstoffes durch den sogenannten Thermosolierprozess kann ohne
oder mit Zwischentrocknung z.B. bei einer Temperatur von z.B. 140 bis 210°C, vorzugsweise
140 bis 220°C und besonders bevorzugt 140 bis 180°C, erfolgen. Je nach der verwendeten
Temperatur kann die Thermosolierung 20 Sekunden bis 5 Minuten, vorzugsweise 30 bis
60 Sekunden dauern.
[0030] Im Anschluss an den Färbeprozess wird das gefärbte Polyester-Garn im allgemeinen
in üblicher Weise, z.B. durch Spülen mit heissem oder kaltem Wasser oder mittels einer
reduktiven Nachbehandlung und anschliessendem Trocknen, fertiggestellt.
[0031] Vorzugsweise erfolgen das Dämpfen und Trocknen kontinuierlich, z.B. in einem Dämpfer
mit gegebenenfalls überhitztem Dampf, zweckmässig bei einer Temperatur von 98 bis
210°C, vorteilhaft 100 bis 180°C und vorzugsweise 102 bis 150°C.
[0032] Mittels des erfindungsgemässen Verfahrens ist es möglich, Polyester-Garn mit hoher
Geschwindigkeit, d.h. mit grosser Ausbeute pro Zeit, zu färben. Das erfindungsgemässe
Verfahren ermöglicht darüberhinaus die Herstellung von Effektgarnen, die bisher nur
durch das Verspinnen mehrerer verschiedenfarbiger Garnfäden, nicht jedoch durch einen
Färbeprozess, zugänglich waren. Weiterhin von besonderem Interesse ist die Anwendung
des erfindungsgemässen Verfahrens im automobilen Bereich. So lassen sich Polyester-Garne
mit einer hervorragenden photochemischen und thermischen Stabilität, wie sie z.B.
für die Herstellung von Autositzbezügen gefordert wird, herstellen, wenn man das Verfahren
unter Verwendung von UV-Absorber-haltigen Färbeflotten ausführt.
[0033] Die nachfolgenden Beispiele dienen der Erläuterung der Erfindung.
[0034] Beispiel 1: Eine rohweisse, aus endlos gesponnenen Polyester-Bauschgarn bestehende Garnschar
wird mit einer Geschwindigkeit von 200 m/min von Reservoirspulen auf ein Fixierband
gespult und dabei mit einer Flotte der nachstehenden Zusammensetzung mittels einer
Düse besprüht und der überschüssige Farbstoff pneumatisch abgeblasen.
[0036] Die abgelegte Garnschar wird anschliessend bei 145°C getrocknet und nachfolgend mit
Trockenhitze bei 180°C fixiert. Nach einem Waschvorgang mit heissem Wasser und der
anschliessenden Trocknung ergibt sich ein in einer Hellbraun-Nuance gefärbtes Garn,
welches gute Allgemeinechtheiten aufweist.
[0037] Verfährt man wie in Beispiel 1 angegeben, verwendet jedoch anstelle von 2,5 g/l mittelviskosem
Natriumalginat 2,5 g/l
Methyl-, Ethyl-, Hydroxyethyl-, Methylhydroxyethyl-, Hydroxypropyl-, Hydroxypropylmethyl-,
Carboxymethyl-, Carboxyethyl- oder Cyanethylcellulose, Acetylcellulose,
eine Zubereitung enthaltend ein Copolymerisat aus Acrylsäure und Acrylamid,
eine Mischung von einem Acrylsäure/Acrylamid-Copolymer und Polyacrylsäure, oder
Copolymere, erhältlich aus Acrylamid, Methacrylamid oder N,N-Dimethylacrylamid und
N-Vinyl-N-Methylacetamid,
so erhält man ebenfalls ein in einer Hellbraun-Nuance gefärbtes Garn.
[0038] Beispiel 2: Eine rohweisse, aus Polyester-Stapelgarn bestehende Garnschar wird mit einer Geschwindigkeit
von 200 m/min von Reservoirspulen auf ein Fixierband gespult und dabei mit einer Färbeflotte
der unten angegebenen Zusammensetzung mittels einer Düse besprüht. Zwischen Farbstoffdüse
und der vorbeilaufenden Garnschar ist eine rotierende Lochscheibe angeordnet, die
dafür sorgt, dass die Farbstofflösung nur in Intervallen auf den Faden dringen kann.
[0040] Die abgelegte Garnschar wird danach getrocknet und mit Trockenhitze oder in Heissdampf
fixiert, anschliessend mit heissem Wasser gespült, getrocknet und aufgespult. Es gibt
sich ein olivegrau gefärbtes Effektgarn, welches die Anforderungen des Automobilsektors
bezüglich der Lichtechtheit erfüllt, und in welchem ungefärbte und gefärbte Abschnitte
abwechseln.
[0041] Beispiel 3: Eine rohweisse, aus Polyester-Stapelgarn bestehende Garnschar wird mit einer Geschwindigkeit
von 200 m/min von Reservoirspulen auf ein Fixierband gespult und dabei mit drei verschiedenen
Färbeflotten, die die unten angegebene Zusammensetzung aufweisen, mittels Düsen besprüht.
Zwischen die Farbstoffdüsen und dem vorbeilaufendem Faden ist jeweils eine rotierende
Lochscheibe angeordnet, die dafür sorgt, dass die Farbstofflösungen jeweils nur in
Intervallen auf den Faden dringen können.
[0042] Zusammensetzung der Imprägnierflüssigkeiten:
Färbeflotte 1:
[0043]
- 20 g/l
- Farbstoff F4 gemäss Beispiel 2
- 1,7 g/l
- Farbstoff F5 gemäss Beispiel 2
- 4,0 g/l
- mittelviskoses Natriumalginat
- 1,5 g/l
- Penetrationsbeschleuniger (wässrige Lösung enthaltend als Hauptbestandteile ein lineares
C9-C11-Fettalkoholethoxylat mit Alkylendgruppenverschluss, Ricinusöl-Polyglykolether, Paraffinöl,
Maleinsäure-bis-(2-ethylhexylester), Di-2-ethylhexylphosphorsäure und Natriumhydroxid)
- 20 g/l
- UV-Absorber UV1 gemäss Beispiel 2
Färbeflotte 2:
[0044]
- 6,0 g/l
- Farbstoff F4 gemäss Beispiel 2
- 2,0 g/l
- Farbstoff F5 gemäss Beispiel 2
- 2,6 g/l
- Farbstoff F3 gemäss Beispiel 1
- 2,1 g/l
- Farbstoff F6 der Formel

- 4,0 g/l
- mittelviskoses Natriumalginat
- 1,5 g/l
- Penetrationsbeschleuniger (wässrige Lösung enthaltend als Hauptbestandteile ein lineares
C9-C11-Fettalkoholethoxylat mit Alkylendgruppenverschluss, Ricinusöl-Polyglykolether, Paraffinöl,
Maleinsäure-bis-(2-ethylhexylester), Di-2-ethylhexylphosphorsäure und Natriumhydroxid)
- 20 g/l
- UV-Absorber UV1 gemäss Beispiel 2
Färbeflotte 3:
[0045]
- 18,0 g/l
- Farbstoff F4 gemäss Beispiel 2
- 6,0 g/l
- Farbstoff F5 gemäss Beispiel 2
- 7,8 g/l
- Farbstoff F3 gemäss Beispiel 1
- 6,3 g/l
- Farbstoff F6 gemäss Färbeflotte 2
- 4,0 g/l
- mittelviskoses Natriumalginat
- 1,5 g/l
- Penetrationsbeschleuniger (wässrige Lösung enthaltend als Hauptbestandteile ein lineares
C9-C11-Fettalkoholethoxylat mit Alkylendgruppenverschluss, Ricinusöl-Polyglykolether, Paraffinöl,
Maleinsäure-bis-(2-ethylhexylester), Di-2-ethylhexylphosphorsäure und Natriumhydroxid)
- 20 g/l
- UV-Absorber UV1 gemäss Beispiel 2
[0046] Die abgelegte Garnschar wird danach getrocknet und mit Trockenhitze bei 180°C fixiert,
anschliessend mit heissem Wasser gespült, getrocknet und aufgespult. Es gibt sich
ein mehrfarbiges Effektgarn, welches die Anforderungen des Automobilsektors bezüglich
der Lichtechtheit erfüllt, und in welchem orange, hellgraue und mittelgraue Nuancenabschnitte
abwechseln.
1. Verfahren zum kontinuierlichen Färben von Polyester-Garn mit Dispersfarbstoffen, dadurch
gekennzeichnet, dass man auf einen oder mehrere von einem Garn-Reservoir zu einer
Garn-Auffangvorrichtung mit hoher Geschwindigkeit kontinuierlich laufende Polyester-Fäden
eine mindestens einen Dispersfarbstoff und ein migrationshemmendes Mittel enthaltende
wässrige Färbeflotte aufsprüht und anschliessend den Farbstoff auf dem Garn fixiert.
2. Verfahren gemäss Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Geschwindigkeit des
oder der vom Garn-Reservoir zur Garn-Auffangvorrichtung laufenden Fäden ≥ 150 m/min,
vorzugsweise 200-800 m/min, beträgt.
3. Verfahren gemäss Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, dass man einen Celluloseether,
Celluloseester, synthetischen Verdicker auf Polyacrylat-Basis oder ein Alginat, vorzugsweise
ein Alginat, als migrationshemmendes Mittel verwendet.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass es sich
bei dem Dispersfarbstoff um einen Monoazo-, Disazo-, Polyazo-, Anthrachinon- oder
Nitroarylfarbstoff handelt.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die wässrige
Färbeflotte zusätzlich einen Penetrationsbeschleuniger enthält.
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Penetrationsbeschleuniger
eine Zusammensetzung enthaltend einen oder mehrere Bestandteile aus der Gruppe Fettalkoholethoxylate,
Alkylarylethoxylate, Anlagerungsprodukte von Alkylenoxid, besonders Ethylenoxid, Propylenoxid
oder Mischungen von beiden, an höhere ungesättigte oder gesättigte Fettsäuren, Alkylphosphate,
Alkansulfonate, Alkylarylethersulfate, Paraffinöle und aliphatische oder aromatische
Carbonsäureester verwendet.
7. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass man als Penetrationsbeschleuniger
eine wässrige Zusammensetzung enthaltend ein Fettalkoholethoxylat und ein Alkylphosphat
verwendet.
8. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, dass die Färbeflotte
zusätzlich einen UV-Absorber enthält.
9. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, dass man den
Farbstoff auf dem Garn durch Hitzeeinwirkung, vorzugsweise mittels Trockenhitze oder
Sattdampf, fixiert.
10. Verfahren gemäss Anspruch 1 zur Herstellung von Effektfärbungen auf Polyester-Garn
mit Dispersfarbstoffen, dadurch gekennzeichnet, dass man auf einen oder mehrere von
einem Garnreservoir zu einer Garnauffangvorrichtung kontinuierlich mit hoher Geschwindigkeit
laufende Fäden eine Färbeflotte enthaltend mindestens einen Dispersfarbstoff und ein
migrationshemmendes Mittel mittels einer Düse aufsprüht, wobei der Auftrag der Färbeflotte
durch eine zwischen Düse und vorbeilaufendem Faden angeordnete rotierende Lochscheibe
so gesteuert wird, dass die Flotte nur in Intervallen auf das Garn dringt, und anschliessend
den Farbstoff auf der Faser fixiert.
11. Verfahren gemäss Anspruch 10 zur Herstellung von Multicolorfärbungen, dadurch gekennzeichnet,
dass man mehrere verschiedene Färbeflotten mittels Düsen auf das Garn aufsprüht, wobei
der Auftrag jeder einzelnen Färbeflotte durch eine zwischen Düse und vorbeilaufendem
Faden angeordnete rotierende Lochscheibe so gesteuert wird, dass die Färbeflotte jeweils
nur in Intervallen auf das Garn dringt.