[0001] Die Erfindung betrifft eine elektrische Anzündeinrichtung nach dem Oberbegriff des
Anspruchs 1.
[0002] Elektrische Anzündeinrichtungen enthalten in der Regel mindestens eine pyrotechnische
Komponente bzw. Anzündsatz, die mittels einem Preß- bzw. Tauchvorgang oder einem anderen
geeigneten Verfahren mit der elektrischen Komponente, wie z. B. einem Metallschichtelement
oder Glühdraht, im innigen Kontakt steht.
[0003] Die Leistung der pyrotechnischen Komponente ist vom Feuchtigkeitsgehalt abhängig,
d. h. mit zunehmender Feuchtigkeit wird die Leistung reduziert. Deshalb ist es erforderlich,
die pyrotechnische Komponente nach dem Einpressen bzw. dem Tauchen dauerhaft vor Feuchtigkeit
zu schützen.
[0004] Aus der DE-A1-43 07 774 ist es bekannt, den Schutz durch das Aufbringen einer Lack-
bzw. Kleberschicht zu erreichen, die direkt auf die pyrotechnische Komponente aufgebracht
wird. Eine weitere Möglichkeit besteht darin, die pyrotechnische Komponente zusätzlich
durch eine Abdeckung aus Papier, Metallfolie oder einem anderen geeigneten Material
zu schützen, auf der dann die Lack- bzw. Kleberschicht aufgebracht ist.
[0005] Die Schutzwirkung dieser Anordnung ist jedoch nur begrenzt wirksam. Bei ungünstigen
Umweltbelastungen können sich aufgrund unterschiedlicher Ausdehnungskoeffizienten
der eingesetzten Materialien und/oder durch mechanische Beanspruchung Risse in der
Schutzschicht, vorzugsweise an den Randstellen bilden, durch die die umgebende Feuchtigkeit
eindringen kann. Im Extremfall kann sich auch die komplette Abdeckung lösen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine elektrische Anzündeinrichtung nach
dem Oberbegriff des Anspruchs 1 derart zu verbessern, daß die pyrotechnische Komponente
bzw. der Anzündsatz dauerhaft wirksam gegen eindringende Feuchtigkeit geschützt wird.
[0007] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß der zumindest eine Anzündsatz
mit einem Formteil dichtend abgedeckt ist. Dies kann z. B. durch eine Kapsel erreicht
werden, die mit dem Körper der Anzündeinrichtung verschweißt oder verklebt ist.
[0008] Ist das Aufnahmeteil in einem Körper eingebettet, so ist das Formteil vorteilhafterweise
mit dem Körper oder dem Aufnahmeteil über z. B. eine Schweißung oder Klebung verbunden.
[0009] Durch die Verschweißung bzw. Verklebung wird eine absolut dichte Verbindung hergestellt,
die ihre Wirksamkeit auch unter extremen Umweltbedingungen beibehält.
[0010] Zusätzlich ist es möglich, mit diesem Formteil, z. B. einer Kappe, die pyrotechnische
Leistung der Anzündeinrichtung gewollt zu beeinflussen. So kann z. B. durch die Dicke
und/oder die Form des Kappenbodens das Aufbrechverhalten und damit die Verdämmung
der pyrotechnischen Komponente gesteuert werden.
[0011] Eine weitere Variante zur Beeinflussung der pyrotechnischen Leistung besteht darin,
bei Bedarf in das Formteil, z. B. der Kappe, eine zusätzliche Verstärkerladung zu
integrieren. Mit dieser Verstärkerladung, die ebenfalls absolut dicht eingebracht
ist, kann eine optimale Anpassung der Anzündeinrichtung auf die jeweiligen Forderungen
des Einsatzes erreicht werden.
[0012] Die Verschweißung bzw. Verklebung des Formteils mit dem Körper der Anzündeinrichtung
garantiert eine sichere mechanische Verbindung, die auch unter Langzeiteinflüssen
nicht aufgehoben wird.
[0013] Als Schweißverfahren hat sich das Ultraschallschweißverfahren bewährt, das sowohl
bei Körpern aus Kunststoff als auch bei anderen Materialien angewandt werden kann.
Für die Verbindung können aber auch andere geeignete Schweißverfahren eingesetzt werden.
[0014] Vorteilhafterweise ist das Formteil aus Kunststoff hergestellt. Sinnvollerweise wird
der gleiche Kunststoff verwendet, mit dem das Aufnahmeteil umhüllt ist. Weitere Merkmale
der Erfindung ergeben sich aus den Figuren, die nachfolgend beschrieben sind. Es zeigt:
- Fig.1
- eine elektrische Anzündeinrichtung teilweise geschnitten und aufgebrochen mit aufgesetztem
Formteil und
- Fig. 2
- dieselbe Anzündeinrichtung wie Fig. 1, jedoch mit einem größeren Formteil mit integrierter
Verstärkerladung.
[0015] Figur 1 zeigt eine Anzündeinrichtung mit einem mit einem Kunststoffkörper 5 umhüllten
Aufnahmeteil 1. Das Aufnahmeteil 1 ist zylinderförmig ausgebildet und ist aus Metall
(z. B. Messing) gefertigt. An seinem einen Ende ist ein Metallschichtelement in das
Aufnahmeteil 1 eingesetzt. Auf dem Metallschichtelement befindet sich die Zündbrücke,
die mit einem Pol mit dem Gehäuse des Aufnahmeteils 1 elektrisch leitend verbunden
ist. Zwei Kontaktstifte 9, 10 sind mit der Zündbrücke bzw. dem Zündwiderstand verbunden
und sind aus dem Kunststoffkörper 5 herausgeführt.
[0016] Auf dem Metallschichtelement bzw. der Zündbrücke innerhalb des Aufnahmeteils 1 ist
ein erster Anzündsatz 2a und darüber ein zweiter Anzündsatz 2b angeordnet. In der
Mitte des zweiten Anzündsatzes 2b ist eine Bombierung 11 vorgesehen.
[0017] Das Aufnahmeteil 1 ist mit einem Kunststoffkörper 5 aus Polyamid umgeben. Es kann
jedoch auch ein anderer Kunststoff (z. B. Polyethersulfon) oder Verbundwerkstoff verwendet
werden. Aus dem Kunststoffkörper 5 ragt das Aufnahmeteil 1 mit seinem oberen Ende
heraus. Mit "oben" ist grundsätzlich die Anzündseite und mit "unten" die elektrische
Anschlußseite verstanden.
[0018] Am unteren Ende des Kunststoffkörpers 5 ist ein Schuh 12, den Kontaktstiften 9, 10
benachbart, angeordnet, der zur Befestigung von bekannten Steckern bzw. Anschlußbuchsen
dient. Diese Anschlußbuchse schließt bei nicht eingestecktem Stecker die beiden Kontaktstifte
9, 10 kurz. Auf der Außenwand des Kunststoffkörpers 5 ist eine Ringdichtung 13 als
O-Ring ausgebildet angeordnet.
[0019] Zur Abdichtung der Anzündsätze 2a, 2b sind diese mit einem Formteil 4 bzw. einer
Kappe abgedeckt, welche auf dem Kunststoffkörper 5 über eine Schweißung oder Verklebung
6 befestigt ist. Diese Schweißung oder Verklebung 6 ist umlaufend ausgeführt, so daß
keine Feuchtigkeit in das Innere des Formteils 4 gelangen kann. Das Formteil 4 bzw.
die Kappe besteht aus dem gleichen Kunststoff wie der Kunststoffkörper 5.
[0020] Der Boden 8 des Formteils 4 weist mittig eine verringerte Dicke und eine Erhebung
auf. Hierdurch ist das Aufbrechverhalten und damit die Verdämmung gesteuert.
[0021] Figur 2 zeigt dieselbe Anzündeinrichtung wie Fig. 1, jedoch ist zusätzlich im Formteil
4 noch eine Verstärkerladung 7 integriert. Hierdurch ist das Formteil 4 gegenüber
der Ausbildung von Fig. 1 etwas länger ausgebildet.
1. Elektrische Anzündeinrichtung mit einem Aufnahmeteil (1) für einen Zündwiderstand
und zumindest einem Anzündsatz (2a, 2b) und mit elektrischen Anschlüssen (9, 10) für
den Zündwiderstand,
dadurch gekennzeichnet, daß der zumindest eine Anzündsatz (2a, 2b) mit einem Formteil
(4) dichtend abgedeckt ist.
2. Anzündeinrichtung nach Anspruch 1, wobei das Aufnahmeteil (1) in einem Körper (5)
eingebettet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formte (4) mit dem Körper (5) oder dem Aufnahmeteil
(1) über z. B. eine Schweißung oder eine Klebung (6) verbunden ist.
3. Anzündeinrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß im Formteil (4) eine Verstärkerladung (7) integriert ist.
4. Anzündeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (4) aus Kunststoff hergestellt ist.
5. Anzündeinrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß das Formteil (4) eine Kappe ist.
6. Anzündeinrichtung nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß durch die Dicke und/oder die Form des Bodens (8) des Formteils
(4) bzw. der Kappe das Aufbrechverhalten und damit die Verdämmung gesteuert ist.