[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Schalter, insbesondere Betriebsarten-Schalter
gemäß Patentanspruch 1, bzw. auf ein Verfahren zum Zusammenbau eines derartigen Schalters
gemäß Patentanspruch 14.
[0002] Mit derartigen Schaltern werden insbesondere verschiedene Betriebsarten einer Backofensteuerung
angewählt und Befehle einer elektronischen Steuer- bzw. Regelschaltung vorgegeben;
die jeweilige von einem Bedienteil, insbesondere durch Drehen, eingestellte Einstellendlage
wird durch ein Fixierteil, insbesondere nach Art eines Rastverschlusses, gesichert.
[0003] Es ist Aufgabe vorliegender Erfindung, den Aufwand zur Herstellung von Schaltern
der vorgenannten Art, insbesondere in Form von Einbau-Drehschaltern, mit einem die
unterschiedlichen Schalter-Einstellungen jeweils sichernden Fixierteil, insbesondere
in Form eines mit der Schalterdrehung drehbaren Raststernes, vorzugsweise zum Einsatz
für eine Fertigung mit verschiedenen Schaltervarianten mit pro gesamten Schalterbetätigungsweg
jeweils unterschiedlicher Zahl und Verteilung von Schalter-Einstellungen, reduzieren
zu können.
[0004] Die Lösung dieser Aufgabe gelingt durch einen Schalter gemäß Anspruch 1 bzw. ein
Verfahren zum Zusammenbau des Schalters gemäß Anspruch 14. Vorteilhafte Ausgestaltungen
der Erfindung sind jeweils Gegenstand der auf diese Ansprüche rückbezogenen Unteransprüche.
[0005] Der erfindungsgemäße Schalter erlaubt für den Bedienteil - abgesehen von einer gegebenenfalls
anzupassenden Beschriftungsblende - die Verwendung eines für sämtliche Schaltervarianten
universell einsetzbaren Einheitsbauteils; eine spezifische Anpassung an unterschiedliche
Schaltervarianten mit über den Schalterbetätigungsweg unterschiedlich spezifisch vorhandenen
bzw. verteilten und zu sichernden Endeinstellungen erfolgt durch ein lediglich entsprechend
spezifisch anzupassendes Fixierteil-Modul, das mit dem Einheits-Bedienteil vorzugsweise
in axialer Stecktechnik, zusammensetzbar ist.
[0006] Entsprechend den Einstellendlagen und damit je angewählter Betriebsart wird von dem
Schalter ein spezifisch codiertes elektrisches Signal-Muster erzeugt und an eine elektronische
Steuerung bzw. Regelung weitergegeben; dazu wird mit der Schalterbetätigung ein elektrischer
Kontaktbrücken-Schleifer in entsprechende Winkelstellungen zu codiert auf Kontaktbahnen
eine Codier-Kontaktscheibe verteilten untereinander verbundenen Kontakt-Schleifflächen
gebracht, derart daß je nach Stellung des Kontaktbrücken-Schleifers relativ zu den
Kontaktbahnen der Codier-Kontaktscheibe spezifische Signal-Muster an eine nachfolgende
Steuerschaltung, z.B. in Form eines Mikrocontrollers, weitergegeben werden. Eine derartige
elektrische Kontaktcodierung entsprechend den mechanischen Einstellungen des Schalters
kann für den Einsatz von Schaltern mit verschiedenen Schaltervarianten dadurch vereinfacht
werden, daß gemäß einer Ausgestaltung der Erfindung eine Universal-Codier-Kontaktscheibe
vorgesehen ist mit je Winkelstellung des Kontaktbrücken-Schleifers unterschiedlichen
Kontaktbahn-Codierungen entsprechend sämtlichen abzudeckenden unterschiedlichen Schaltervarianten;
zweckmäßigerweise sind die sämtlichen codierten Kontakt-Schleifflächen jeweils über
den Umfang der Universal-Codier-Kontaktscheibe nichtlinear verteilt, derart daß jeweils
die den Schalterstellungen einer Schaltervariante entsprechenden Schleiferstellungen
linear über den Umfang verteilbar sind.
[0007] Die Erfindung sowie weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung gemäß Merkmalen
der Unteransprüche werden im folgenden anhand schematisch dargestellter Ausführungsbeispiele
in der Zeichnung näher erläutert; darin zeigen:
- FIG 1,2
- die Draufsicht auf jeweils einen Betriebsarten-Schalter für eine Backofensteuerung
mit einer ersten Schaltervariante mit vier Betriebsarten und einer zweiten Schaltervariante
mit sechs Betriebsarten;
- FIG 3
- in einer perspektivischen Explosionsdarstellung eine Bedieneinheit für eine Backofensteuerung
mit einem Betriebsartenschalter und einem Temperaturschalter;
- FIG 4
- die axiale Draufsicht auf ein Fixierteil-Modul;
- FIG 5
- den Raststern und den Rastnocken des Fixierteil-Moduls gemäß FIG 4;
- FIG 6
- die Draufsicht auf eine Universal-Codier-Kontaktscheibe mit fünf codierten Kontaktbahnen
und maximal zweiundzwanzig über den Umfang verteilten Einstell-Endlagen für den Schalter
und damit den Kontaktbrücken-Schleifer;
- FIG 7
- eine Binär-Codierung für die Universal-Codier-Kontaktscheibe gemäß FIG 6 mit zweiundzwanzig
Einzel-Winkelstellungen und Schaltervarianten zwischen jeweils zwei bis acht Betriebsarten.
[0008] FIG 1,2 zeigen jeweils die Draufsicht auf die Bedienfront einer Backofensteuerung
mit einem durch Drehen in unterschiedliche Betriebsarten stellbaren Bedienteil 1 und
oberhalb des Bedienteils 1 angeordneten Anzeigen für die jeweils eingestellte Betriebsart.
Das Bedienteil 1 gemäß FIG 1 weist neben der Neutralstellung vier über den Umfang
verteilte Einstellungen von Betriebsarten BA1-BA4 und das Bedienteil 1 gemäß FIG 2
weist neben einer Neutralstellung sechs über den Umfang verteilte Einstellungen von
Betriebsarten BA1-BA6 auf.
[0009] FIG 3 zeigt in perspektivischer Explosionsdarstellung einen Betriebsartenschalter
mit einer in einem Grundkörper 2 gelagerten Drehwelle 1.1, auf deren rechtes, durch
eine Öffnung einer hinter der Bedienfront angeordneten Leiterplatte 5 ragendes Ende
in hier nicht näher dargestellter Weise das Bedienteil 1 gemäß FIG 1,2 formschlüssig
aufsteckbar ist. Auf den Grundkörper 2 ist an seinem linken Ende - z.B. in vorteilhafter
Weise mittels axialer Aufsteckzapfen 2.2 - ein in FIG 4,5 näher dargestelltes Fixierteil
3 als Modul aufsteckbar, wobei das linke hintere Ende der Drehwelle 1.1 in eine entsprechende
formschlüssige Mitnahme eines in dem Fixierteil 3 drehbar angeordneten Raststernes
3.1 hineinragt. Die jeweilige Raststellung des Raststernes 3.1 und damit die Fixierung
des Bedienteils 1 in einer der eingestellten Betriebsarten wird mittels eines durch
radialen Druck einer Rastfeder 3.3 in die Kerben des Raststernes 3.1 eingedrückten
Rastnockens 3.2 sichergestellt. Der Grundkörper 2 weist Kontaktzungen 2.1 für den
Anschluß einer Netzzuleitung auf, die durch einen unterhalb der Kontaktzungen liegenden
Walzenschalter zu- bzw. abschaltbar ist.
[0010] In vorteilhafter Weise ist der Grundkörper 2 einschließlich seiner darin gelagerten
Drehwelle 1.1 des Schalters als Universalbauteil unabhängig von unterschiedlichen
Schaltervarianten verwendbar, da die Berücksichtung unterschiedlicher Schaltervarianten
lediglich durch die Änderung des Raststernes 3.1 durch Aufstecken eines entsprechend
angepaßten Fixierteils 3 erfolgen kann.
[0011] Die erfolgreiche Vereinheitlichung durch Verwendung universell einsetzbarer Bauteile
trotz Abdeckung einer Schalterfabrikation mit unterschiedlichen Schaltervarianten
kann hinsichtlich einer korrespondierenden elektrischen bzw. elektronischen Signalweitergabe
an eine nachfolgende Steuerung, insbesondere in Form eines Mikrocontrollers, dadurch
noch weiter verbessert werden, daß - wie insbesondere aus FIG 6,7 ersichtlich - in
Abhängigkeit von der Einstellbetätigung des Schalters, insbesondere in Abhängigkeit
von der Stellung der Drehwelle 1.1 eines zur Einstellung vorgesehenen Drehschalters,
ein Kontaktgeber 1.2;1.3 in Form eines drehschlüssig auf die Drehwelle 1.1 aufsteckbaren
Mitnahmeteils 1.2 mit einem daran befestigten Kontaktbrücken-Schleifer 1.3 Kontaktbahnen
a-e einer Universal-Codier-Kontaktscheibe 4 beschleift, deren Kontakt-Schleifflächen
zu dem Kontaktbrücken-Schleifer 1.3 derart codiert sind, daß sich entsprechend den
maximal hier angenommenen zweiundzwanzig Einzel-Winkelstellungen A-W jeweils ein spezifisch
codiertes Signal-Muster durch Kontaktgabe zwischen den einzelnen Kontakt-Schleifflächen
über den Kontaktbrücken-Schleifer 1.3 an den Ausgängen der Kontaktbahnen a-e ergeben,
die an Eingangspins einer nachfolgenden elektronischen Steuerung anschließbar sind;
die je Kontaktbahn unereinander elektrisch verbundenen Kontakt-Schleifflächen werden
zur Generierung der Singal-Muster über den Kontaktbrücken-Schleifer 1.3 an ein Potential
gelegt, das an eine über den gesamten Umfang verlaufende Kontakt-Schleiffläche einer
inneren, ebenfalls von dem Kontaktbrücken-Schleifer 1.1 beschliffenen Kontaktbahn
com angeschlossen ist.
[0012] FIG 7 erläutert das Codierprogramm der in FIG 6 dargestellten Universal-Codier-Kontaktscheibe
4 mit maximal zweiundzwanzig Winkelstellungen des Kontaktbrücken-Schleifers 1.3. Dabei
bedeuten die Großbuchstaben der Tabelle jeweils die einzelnen Winkelstellungen A-W
des Kontaktbrücken-Schleifers 1.3 und kennzeichnen die Kleinbuchstaben a-e die codierte
Verteilung der Kontakt-Schleifflächen bzw. Potentialbelegungen und somit die Signal-Muster
der an die Prozessor-Pins jeweils angeschlossenen Kontaktbahnen. Die zweiundzwanzig
unterschiedlichen Codierungen sind über den gesamten Umfang der Universal-Codier-Kontaktscheibe
4 nichtlinear über 360° verteilt, derart daß sich für hier vorgesehene Schaltervarianten
von zwei bis zu acht Betriebsarten vorteilhaft eine jeweils lineare Verteilung der
Betriebsarten je Schaltervariante erreichen läßt.
[0013] Die Entscheidung, welche Winkelstellung dann welcher Funktion gemäß einer Betriebsart
entsprechen soll, wird dem an die Prozessor-Pins angeschlossenen Mikrocontroller über
einen Speicher, insbesondere einen nichtflüchtigen EEPROM, mitgeteilt. Dadurch können
nicht nur mit einem Einheitsbauteil verschiedene Schaltervarianten in einer Fertigung
abgedeckt werden, sondern auch spätere Verbesserungen, wie z.B. das Vertauschen der
Schalterfunktionen aus Design- oder Ergonomiegründen, ohne zusätzlichen Entwicklungs-
und Fertigungsaufwand lediglich durch Umprogrammierung des EEPROM realisiert werden.
[0014] In fertigungstechnisch besonders aufwandsarmer Weise ist, wie aus FIG 3 ersichtlich,
die Codier-Kontaktscheibe 4 integraler Bestandteil einer Leiterplatte 5, die vorzugsweise
hinter der Bedienfront gemäß FIG 1-2 angebracht und mit einem Durchgang zum Aufstecken
des Bedienteils 1 auf die bis an die Vorderseite der Bedienfront reichende Drehwelle
1.1 versehen ist.
[0015] Gemäß einer weiteren Ausgestaltung ist, wie ebenfalls aus FIG 3 ersichtlich, mit
der die Codier-Kontaktscheibe 4 integrierenden Leiterplatte 5 eine weitere Kontaktscheibe
7 zur Impulsgabe für einen seriellen Temperatursteller 6 des Backofens integriert,
der ebenfalls durch Drehen einer Drehwelle 6.1 mit darauf formschlüssig gehaltenem
Kontaktgeber 6.2;6.3 betätigbar ist.
1. Schalter, insbesondere Betriebsarten-Schalter, mit einem Bedienteil (1;2) zum Einstellen
mehrerer durch ein Fixierteil (3) in ihrer Einstellendlage sicherbarer Schalterstellungen,
wobei das Bedienteil (1;2) einerseits und das Fixierteil andererseits als nach Art
einer Modul-Technik zusammensetzbare Bauteileinheiten (1;2 bzw.3) des Schalters ausgebildet
sind.
2. Schalter nach dem vorhergehenden Anspruch mit einem Bedienteil (1;2) nach Art eines
Drehschalters.
3. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Fixierteil (3)
nach Art eines mit dem Bedienteil (1;2) verstellbaren Rastteils (3.1-3.3) mit den
verschiedenen Einstellendlagen entsprechenden Raststellungen.
4. Schalter nach den vorhergehenden Ansprüchen 2 und/oder 3 mit einem Fixierteil (3)
in Form eines zu der Drehwelle (1.1) des Drehschalters konzentrischen, insbesondere
im Sinne einer Drehmitnahme aufsteckbaren, gegenüber einem Rastnocken (3.2) verdrehbaren
Raststern (3.1).
5. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Universalteil
enthaltend zumindest einen Grundkörper (2) und den darin verstellbar gelagerten Bedienteil
(1;2) und mit einem Individualteil enthaltend zumindest ein entsprechend einer spezifischen
Schaltervariante ausgebildetes Fixierteil (3).
6. Schalter nach dem vorhergehenden Anspruch mit einem in dem Grundkörper (2) drehbar
gelagerten Drehschalter (1.1-1.3) und einem, insbesondere axial, ansteckbaren Fixierteil
(3) mit einem feststehenden Rastnocken (3.2) und einem korrespondierenden, im Sinne
einer Drehmitnahme auf die Drehwelle (1.1) des Drehschalters aufsteckbaren entsprechend
der jeweiligen Schaltervariante individuellen, insbesondere hinsichtlich seinem Rastermaß
unterschiedlichen, Raststern (3.1).
7. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit zu den Einstellendlagen
des Bedienteils (1) korrespondierenden spezifischen elektronischen Kontaktgaben, insbesondere
in Form von Signal-Mustern, eines gleichzeitig von dem Bedienteil (1) verstellbaren
Kontaktgebers (1.2;1.3).
8. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 4-7 mit einer zu der Drehwelle
(1.1) des Drehschalters konzentrischen, Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) mit zueinander
konzentrischen Kontaktbahnen (a-e), die von einem deren Kontakt-Schleifflächen kontaktierenden
Kontaktgeber (1.2;1.3) im Sinne von jeweils verschiedenen Schalter-Einstellungen entsprechenden
Kontaktgabe-Konstellationen abgreifbar sind.
9. Schalter nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit über den Umfang der Universal-Codier-Kontaktscheibe
(4) entsprechend nichtlinear verteilten Kontakt-Schleifflachen unterschiedlichen Codierstellungen
und über den Umfang der Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) linear verteilten, jeweils
den Schalterstellungen einer Schaltervariante entsprechenden Schleiferstellungen.
10. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche 8 und/oder 9 mit einer
feststehenden Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) und einem mit der Drehwelle (1.1)
des Drehschalters mitnehmbaren, insbesondere auf die Drehwelle (1.1) axial mittelbar
oder unmittelbar aufsteckbaren, Kontaktgeber in Form eines Kontaktbrücken-Schleifers
(1.3).
11. Schalter nach dem vorhergehenden Anspruch mit einer Universal-Codier-Kontaktscheibe
(4) als integralem Bestandteil einer Leiterplatte (5), insbesondere einer die jeweils
codierten Signal-Telegramm am Ausgang der Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) weiterverarbeitenden
elektronischen Schaltung eines Mikrocontrollers.
12. Schalter nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit einem Einbau als Betriebsarterschalter
in einer Backofensteuerung.
13. Schalter nach dem vorhergehenden Anspruch mit einer weiteren Kontaktscheibe (7), insbesondere
einer Impulsgeber-Kontaktscheibe, für einen seriellen Temperatursteller als integraler
Bestandteil der Leiterplatte (5) und einem weiteren, der Impulsgeber-Kontaktscheibe
zugeordneten Drehschalter (6.1-6.3).
14. Verfahren zum Zusammenbau von Schaltern mit unterschiedlichen Varianten, insbesondere
hinsichtlich Zahl und Verteilung der einzustellenden Betriebsarten über den Verstellbereich
des Schalters, wobei je unterschiedlicher Einstell-Kombination jeweils nur das entsprechend
spezifisch ausgebildete Fixierteil gewechselt wird.
15. Verfahren nach zumindest einem der vorhergehenden Ansprüche mit jeweils über 360°
eines Drehschalters bzw. einer Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) mit konzentrischen
Kontaktbahnen (a-e) verteilten Einstellendlagen des Bedienteils (1) bzw. des Kontaktbrücken-Schleifers
(1.3) der Universal-Codier-Kontaktscheibe (4) verteilten Codier-Winkelstellungen.