[0001] Die Erfindung betrifft eine Matratze mit mehreren sich jeweils über die ganze Matratzenfläche
erstreckenden Lagen aus unterschiedlichen Werkstoffen, wie Fasern, Roßhaar, Wolle,
Baumwolle, Schaumstoff, Latexschaum und gegebenenfalls einer Lage aus Sprungfedern,
sowie mit einem alle Lagen umschließenden, abnehmbaren Matratzenbezug, der an mindestens
zwei Seiten einen leicht zu öffnenden Verschluß, wie Reißverschluß, Klettverschluß
oder dgl., aufweist.
[0002] Bei bekannten Matratzen dieser Art sind die einzelnen Lagen meist miteinander verklebt
und von einem Überzug aus Baumwolldrell umschlossen. Dieser zugenähte Baumwolldrell
bildet zusammen mit den einzelnen Lagen der Matratze einen einheitlichen Matratzenkörper
und ist nicht von den Lagen der Matratze abnehmbar. Der gesamte Matratzenkörper ist
hingegen von dem abnehmbaren Matratzenbezug umschlossen, der in der Regel an zwei
aneinandergrenzenden Seiten einen Reißverschluß aufweist. Deshalb kann er zu Reinigungszwecken,
z.B. zum Waschen, von dem Matratzenkörper abgenommen werden. Das Abziehen des Matratzenüberzuges
von dem Matratzenkörper, insbesondere jedoch das Aufziehen auf den Matratzenkörper,
ist jedoch umständlich und schwer durchführbar, weil der Matratzenkörper in den üblichen
Maßen von etwa 1 x 2 m verhältnismäßig groß und schwer ist. Außerdem werden bei den
bisher bekannten Matratzen die einzelnen Lagen vom Hersteller ausgesucht und zu der
Matratze verarbeitet. Die Hersteller bieten zwar jeweils Matratzen mit verschiedenen
Zusammenstellungen der einzelnen Lagen an, jedoch ist für den Käufer die Auswahl begrenzt,
da der Händler aus Gründen der Lagerhaltung nicht alle Matratzenmodelle und -größen
der verschiedenen Hersteller vorrätig halten kann. Der Käufer ist daher gezwungen,
sich unter den vom Händler angebotenen Matratzen eine seinen Wünschen am nächsten
kommende Matratze auszusuchen. Er kann jedoch die Anordnung der einzelnen Lagen in
der Matratze und ihren Werkstoff nicht selbst bestimmen. Ebensowenig kann er die Matratze
nach dem Kauf verändern, wenn er feststellt, daß die Matratze z.B. zu weich oder zu
hart ist.
[0003] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine Matratze der eingangs erwähnten
Art zu schaffen, bei der sich die einzelnen Lagen in ihrer gegenseitigen Anordnung
verändern lassen und auch erforderlichenfalls gegen andere Lagen austauschbar sind
und bei der sich der Matratzenbezug leicht auf- und abziehen läßt.
[0004] Dies wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß jede Lage für sich einen Stoffüberzug
aufweist und zusammen mit diesem eine Matratzenkomponente bildet, und daß mehrere
derartige Matratzenkomponenten, die Lagen aus unterschiedlichen Werkstoffen enthalten,
lose übereinanderliegend in dem Matratzenbezug angeordnet sind und daß die Dicken
der einzelnen Matratzenkomponenten nach einem Rastersystem derart aufeinander abgestimmt
sind, daß die Dicke einer dickeren Matratzenkomponente jeweils ein ganzes Vielfaches
der Dicke der dünnsten Matratzenkomponente ist.
[0005] Bei der neuen Matratze können also die einzelnen Lagen, die jeweils von einem Stoffüberzug
umgeben sind, nach dem Öffnen des Matratzenbezuges einzeln aus diesem herausgenommen
bzw. eingelegt werden. Bereits beim Kauf kann sich der Benutzer der Matratze diese
individuell nach seinen Ansprüchen und auch seinen Preisvorstellungen zusammenstellen
lassen. Er kann unter den verschiedenen Matratzenkomponenten, die jeweils nur eine
Lage aus einem einheitlichen Material, wie z.B. latexiertem Kokos, latexiertem Roßhaar,
Schaumstoff, Latexschaum oder auch eine Lage aus Sprungfedern enthalten, auswählen
und dann mehrere von diesen Matratzenkomponenten in den Matratzenüberzug einlegen
lassen. Hierbei kann er auch die Anordnung der Matratzenkomponenten bestimmen, z.B.,
daß eine Matratzenkomponente, die latexierten Kokos enthält, als unterste Matratzenkomponente
und eine Latexschaum enthaltende Matratzenkomponente an oberster Stelle in dem Matratzenbezug
angeordnet wird. Stellt dann der Kunde nach einiger Zeit fest, daß die so zusammengestellte
Matratze seinem Liegekomfort noch nicht entspricht, so kann er selbst die Anordnung
der einzelnen Matratzenkomponenten in dem Matratzenbezug verändern, indem er eine
Matratzenkomponente mit einer weicheren oder härteren Lage an oberster Stelle anordnet.
Desweiteren läßt sich auch die Lebensdauer der Matratze durch das mögliche Tauschen
der Komponenten von oben nach unten und umgekehrt vergrößern. Da die einzelnen Matratzenkomponenten
nur einen Bruchteil des Gesamtgewichtes der Matratze aufweisen, lassen sie sich beim
Herausnehmen und Einlegen in den Matratzenüberzug auch wesentlich leichter handhaben
als ein aus mehreren Lagen zusammengesetzter einheitlicher Matratzenkörper. Das Auf-
und Abziehen des Matratzenbezuges zu Reinigungszwecken wird dadurch ebenso erleichtert,
wie das Tauschen der Komponenten untereinander. Hierbei ist es auch wesentlich, daß
jede Komponente von einem Stoffüberzug umschlossen ist. Dank dieses Stoffüberzuges
können die einzelnen Komponenten beim Einlegen in den Matratzenbezug gegeneinander
verschohen werden, so daß sie dann kantengenau übereinanderliegen. Beim Händler können
die Lagerhaltungskosten verringert werden, denn dieser braucht nur noch eine genügende
Anzahl verschiedener Matratzenkomponenten auf Lager zu halten, aus denen er dann entsprechend
den Wünschen des Kunden die Matratze zusammenstellen kann. Hierbei kann auch die Matratzenhöhe
dem Kundenwunsch leicht angepaßt werden, denn der Händler braucht hierzu nur noch
Matratzenbezüge verschiedener Höhe auf Lager zu halten. In diese kann er dann eine
mehr oder weniger große Anzahl von Matratzenkomponenten, je nach der gewünschten Matratzenhöhe,
einlegen. Durch das Rastersystem der Dicken der einzelnen Matratzenkomponenten ist
die Austauschbarkeit derselben immer gewährleistet.
[0006] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0007] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispieles
näher erläutert.
[0008] Die Zeichnung zeigt eine Seitenansicht der neuen Matratze, teils im Querschnitt.
[0009] Wie aus der Zeichnung ersichtlich ist, besteht die Matratze zunächst aus mehreren
Lagen 1 - 4, in der Zeichnung sind es vier Lagen, aus unterschiedlichen Werkstoffen.
Jede einzelne dieser Lagen 1 - 4, die sich jeweils über die ganze Matratzenfläche
erstrecken, weist einen eigenen Stoffüberzug 5, vorzugsweise aus Baumwolltrikot auf.
Die Lage 1 besteht beispielsweise aus Latexschaum weicher Qualität und bildet zusammen
mit ihrem Stoffbezug eine erste Matratzenkomponente A. Die Lage 2 besteht aus Sprungfedern,
z.B. in Form eines Taschenfederkerns oder eines Bonell-Federkerns. Sie bildet zusammen
mit ihrem Stoffüberzug die Matratzenkomponente B. Die Lage 3 ist z.B. Latexschaum
härterer Qualität und bildet zusammen mit ihrem Stoffüberzug die Matratzenkomponente
C. Die Lage 4 ist z.B. eine Lage aus Fasern, wie z.B. latexierten Kokosfasern und
bildet zusammen mit ihrem Stoffüberzug 5 die Matratzenkomponente D. Für die einzelnen
Lagen kommen auch noch andere Werkstoffe, wie z.B. Roßhaar, Palmfasern, Polster-Schaumstoff
und andere Matratzenwerkstoffe in Frage. Anstelle von vier Matratzenkomponenten A
- C können auch drei oder fünf Matratzenkomponenten zur Bildung einer Matratze verwendet
werden. Bei der Lage 2 ist der Federkern oben und unten in üblicher Weise mit einer
dünnen Filzabdeckung versehen, die jedoch nicht dargestellt ist und wegen ihrer geringen
Dicke auch nicht als eigene Lage zählt.
[0010] Die vier Matratzenkomponenten A - D sind lose übereinanderliegend in einem abnehmbaren
Matratzenbezug 6 angeordnet. Dieser Matratzenbezug besteht aus einem üblichen und
zweckmäßig waschbaren Matratzenbezugsstoff, z.B. aus Baumwolle oder Polyester, und
kann mit einem waschbaren Vlies, z.B. Diolenwatte, unterlegt sein. Der Matratzenbezug
6 weist einen leicht zu öffnenden Verschluß 7, z.B. einen Reißverschluß oder einen
Klettverschluß, auf. Der Verschluß 7 ist zweckmäßig an zwei Schmalseiten und einer
Längsseite des Matratzenüberzuges vorgesehen. Auf diese Weise kann der Matratzenüberzug
mit einem Minimum an Reißverschlußlänge vollständig geöffnet werden. Dieses vollständige
Öffnen ist zum Einlegen bzw. Herausnehmen der Matratzenkomponenten A - D von wesentlichem
Vorteil.
[0011] Damit der Matratzenbezug 6 eine gewisse Eigenstabilität und Form aufweist, ist er
zweckmäßig als "Kofferbezug" ausgebildet, d.h. seine Oberseite 6a, seine Unterseite
6b, seine Schmalseiten 6c und seine Längsseiten 6d werden aus separaten Stoffteilen
zusammengenäht und in die Verbindungsnähte sind sogenannte Keder eingenäht
[0012] Weiterhin sind die Dicken d1 und d2 der einzelnen Matratzenkomponenten A, C, D bzw.
B nach einem Rastersystem aufeinander abgestimmt. Hierbei ist die Dicke D2 einer dickeren
Matratzenkomponente B jeweils ein ganzes Vielfaches, also beispielsweise das Doppelte,
der Dicke d1 der dünnsten Matratzenkomponente A, C oder D. Auf diese Weise ist die
Austauschbarkeit der Matratzenkomponenten A - D mit anderen Matratzenkomponenten,
deren Dicken nach dem gleichen Rastersystem ausgebildet sind, gewährleistet. So kann
beispielsweise die kleinste Dicke d1 4 cm sein und die größere Dicke d2 der Matratzenkomponete
B ist dann 8 cm. Mit derartigen unterschiedlich dicken und nach einem Rastersystem
aufgebauten Matratzenkomponenten A - D kann man dann auch Matratzen unterschiedlicher
Höhe H von beispieslweise 8, 12, 16 20 oder 24 cm erhalten. Hierzu benötigt man lediglich
Matratzenbezüge 6 mit unterschiedlicher Höhe in den zuletzt angegebenen Abstufungen.
[0013] Wenn dem Käufer einer solchen Matratze diese zu weich ist, dann kann er durch einfaches
Öffnen des Reißverschlusses 7 den Matratzenbezug 6 an drei Seiten öffnen, die Matratzenkomponenten
A, B und C herausnehmen und dann die Matratzenkomponente C mit dem härteren Latexschaum
an oberster Stelle anordnen. Die Liegeeigenschaften der Matratze können auch durch
Anordnung der Matratzenkomponente D zwischen der Matratzenkomponente A und B verändert
werden. Durch Umdrehen der in der Zeichnung dargestellten Matratze kann man die Matratzenkomponente
D nach oben bringen. Weitere Veränderungen der Liegeeigenschaften sind durch völligen
Austausch einzelner Matratzenkomponenten gegen andere Matratzenkomponenten mit härteren
oder weicheren Lagen und/oder anderen Werkstoffen möglich.
1. Matratze, mit mehreren sich jeweils über die ganze Matratzenfläche erstreckenden Lagen
aus unterschiedlichen Werkstoffen, wie Fasern, Roßhaar, Wolle, Baumwolle, Schaumstoff,
Latexschaum und gegebenenfalls einer Lage aus Sprungfedern, sowie mit einem alle Lagen
umschließenden, abnehmbaren Matratzenbezug, der an mindestens zwei Seiten einen leicht
zu öffnenden Verschluß, wie Reißverschluß, Klettverschluß oder dgl., aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß jede Lage (1 - 4) für sich einen Stoffüberzug (5) aufweist und zusammen mit diesem
eine Matratzenknmponente (A - D) bildet, daß mehrere derartige Matratzenkomponenten
(A - D), die Lagen (1 - 4) aus unterschiedlichen Werkstoffen enthalten, lose übereinanderliegend
in dem Matratzenbezug (6) angeordnet sind und daß die Dicken (d1, d2) der einzelnen
Matratzenkomponenten (A - D) nach einem Rastersystem derart aufeinander abgestimmt
sind, daß die Dicke (d2) einer dickeren Matratzenkomponente (B) jeweils ein ganzes
Vielfaches der Dicke (d1) der dünnsten Matratzenkomponente (A, C, D) ist.
2. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Stoffüberzug (5) für die einzelnen Lagen (1 - 4) jeweils aus Baumwolltrikot
besteht.
3. Matratze nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (7) an drei Seiten des Matratzenbezuges (6) vorgesehen ist.
4. Matratze nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Verschluß (7) an zwei Schmalseiten (6c) und einer Längsseite (6d) des Matratzenbezuges
(6) vorgesehen ist.
5. Matratze nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Matratzenbezug (6) als Kofferbezug ausgebildet ist.