[0001] Die Erfindung betrifft eine Feuerlöscheinrichtung für Kraftfahrzeuge, die in mehretagigen
Parkhäusern in allseitig offenen Stellplätzen und/oder teileweise offenen Parkboxen
abgestellt sind, und daß den Stellplätzen und Parkboxen an Löschleitungen befestigte
Löschdüsen zugeordnet sind.
[0002] Es sind Parkhäuser bekannt, die aus festen Betonbauten bestehen, bei denen in den
einzelnen Etagen offene Stellplätze oder nur mit einer Einfahrtsöffnung versehene
Parkboxen bestehen. Außerdem sind sogenannte Parkmaschinen bekannt, in denen die Kraftfahrzeuge
durch rechnergesteuerte Stapelgeräte auf freie Stellplätze versetzt werden. In diesen
Fällen sind die Stellplätze hochregallagerartig mit geschlossenen Gitterböden, oder
z.B. Blechböden ausgeführt.
[0003] Es wurde in der Vergangenheit versucht, Parkhäuser mit konventionellen Sprinkleranlagen
zu schützen. Für vorliegende, automatische Parkanlagen stellten sich diese Sprinkleranlagen
als ungeeignet heraus. Wurden die Sprinkler an Stellen installiert, an denen sie eine
optimale Löschwasserverteilung erbringen konnten, soweit die Konstruktion der Parkzellen
dies überhaupt zuließ, so war die Ansprechzeit so lang, daß das Risiko eines Flammenüberschlages
in die darüber oder daneben liegende Zelle bestand. Eine Installation in Bereichen,
in denen ein schnelles Ansprechen zu erwarten war, erwies sich wegen der dann beeinträchtigten
Löschwasserverteilung und zu langer Löschzeiten nicht als vorteilhaft.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Feuerlöscheinrichtung für mehretagige
Parkhäuser zu schaffen, bei dem ein geparktes Fahrzeug mit einem minimalen, aber ausreichenden
Löschmitteleinsatz sicher abgelöscht werden kann.
[0005] Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß von einer Löschleitung je Stellplatz oder
Parkbox eine oder mehrere Verteilerleitungen abgehen, die jeweils an eine Verbindungsleitung
angeschlossen sind, die zu einem oder mehreren Anregerelementen mit Glasfäßchenauslösung
und einem Ventilkörper mit vier kreuzweise angeordnetn Anschlüssen geführt sind, daß
zwei der Anregerelemente mittels der Ventilkörper über eine Zwischenleitung mit Düsen
verbunden sind, und daß von den Ventilkörpern weiterhin Düsenleitungen mit Düsen abgehen.
[0006] Mit dieser Einrichtung werden im Brandfalle mittels eines Anregerelementes mehrere
Löschdüsen mit dem Löschmittel beaufschlagt, wobei die Düsen so auf das geparkte Kraftfahrzeug
gerichtet sind, daß mit minimalem, aber ausreichendem Löschmitteleinsatz, das in Brand
geratene Kraftfahrzeug oder ausgelaufene, brennende Flüssigkeit gelöscht wird. Ein
Übergreifen des Feuers auf benachbarte Kraftfahrzeuge wird mit einem minimalen Löschmitteleinsatz
verhindert. Damit ist es möglich den Löschmitteleinsatz auf einen Umfang zu begrenzen,
der zwar ein sicheres Löschen ermöglicht, aber die Löschmittelausbringung im wesentlichen
auf die betroffene Parkbox bzw. den betroffenen Stellplatz begrenzt und die Wasserabgabe
eines Sprinklers nicht übersteigt.
[0007] Mit der erfindungsgemäßen Einrichtung ist eine brandschutztechnische, umweltschonende
Lösung gefunden, die die von Betreibern und Planern derartiger oder Parkmaschinen
aufgestellte Anforderung nach kleinstmöglichem Löschmitteleinsatz erfüllt. Damit wird
auch die Forderung der neuen Garagenverordnung nach automatischen Löschanlagen für
Parkeinrichtungen mit mehr als zwanzig Einstellplätzen in zwei und mehr Ebenen abgedeckt.
[0008] Zwei Ausführungsbeispiele sind in der Zeichnung dargestellt und werden nachfolgend
näher beschrieben.
- Fig. 1
- zeigt einen Teilschnitt durch ein Parkhaus als Betonbau mit festen Böden und Decken
sowie mit dreiseitig geschlossenen Parkboxen,
- Fig. 2
- zeigt eine Draufsicht auf Fig. 1,
- Fig. 3
- zeigt eine Parkhausebene mit offenen Stellplätzen,
- Fig. 4
- zeigt einen Querschnitt der Fig. 3,
- Fig. 5
- zeigt eine vergrößerte Darstellung der Anregerelemente.
[0009] Ein Parkhaus 1 mit einer Gehäusewand 2 besteht aus mehreren Parkebenen 3, 4, die
aus Parkhausböden 5, 6 gebildet sind. In jeder Ebene sind Parkboxen 12, 13 mittels
Seitenwänden 7 und 8 gebildet. Mit 9 ist der Parkhausboden und mit 10 die Parkhausdecke
bezeichnet. 11 ist der Bereich über die die Kraftfahrzeuge 26 ihre Parkboxen 12, 13
erreichen. Über eine Zufuhrleitung 14, die sich über alle Ebenen des Parkhauses erstreckt
wird das Löschmittel mehreren Löschleitungen 15 zugeführt, die sich in jeder Parkhausebene
befinden. In jeder Parkbox ist mindestens eine Verteilerleitung 16 vorgesehen, die
mit der Löschleitung 15 verbunden ist. Im Ausführungsbeispiel sind zwei Verteilerleitungen
16 vorgesehen, die sich an den Seitenwänden 7 bzw. 8 und unterhalb der Decke 10 befinden.
An die Verteilerleitung 16 ist eine Verbindungsleitung 17 angeschlosen, an deren Enden
Anregerelemente 18 und 19 angeschlossen sind. Die Anregerelemente 18 und 19 sind über
eine Zwischenleitung 20 verbunden, die mit einer oder mehreren Düsen 21 versehen ist.
Außerdem gehen von den Anregerelementen 18 und 19 Düsenleitungen 22 und 23 ab, an
deren Enden sich Löschdüsen 24 und 25 befinden. Die Düsen 21, 24 und 25 sind so eingestellt,
daß sie im Brandfalle des Kraftfahrzeuges 26 das gesamte Fahrzeug besprühen und damit
sicher im Anfangsstadium ablöschen, bzw. den Brand unter Kontrolle halten.
[0010] Die erfindungsgemäße Anordnung hat den Vorteil, daß beispielsweise bei einem Motorbrand
eines Kraftfahrzeuges nur das Anregerelement 18 öffnet jedoch alle Düsen z.B. 18,
19, 21 mit Löschwasser versorgt werden und so auch eine Ausbreitung des Brandes weitgehend
vermieden wird.
[0011] Fig. 3 zeigt eine Parkhausebene mit offenen Stellplätzen 27 und 28, bei denen die
Kraftfahrzeuge 26 ohne Zwischenwände nebeneinander stehen. Bei dieser Anordnung ist
zwischen zwei Stellplätzen jeweils eine Verteilerleitung 16 vorgesehen, an die Verbindungsleitungen
17 angeschlossen sind. Die Enden der Verbindungsleitungen 17 sind mit den Anregerelementen
18 und 19 versehen, die über eine Zwischenleitung 20 miteinander verbunden sind. Im
Gegensatz zu den Parkboxen ist hier die Verbindungsleitung mit einer oder mehreren
Doppelleitungen 33 und 34 versehen, an deren Enden sich Löschdüsen 35 und 36 befinden.
Auch von den Anregerelementen 18 und 19 gehen jeweils doppelte Düsenleitungen 29 und
30 ab, an deren Enden sich Löschdüsen 31 und 32 befinden. Die Düsen 31, 32 und 35,
36 sind so eingerichtet, daß sie jeweils zwei benachbarte Kraftfahrzeuge 26 beaufschlagen
können.
[0012] Vielfach bestellen Parkmaschinen aus offenen Böden, beispielsweise aus Gitterrostböden.
In einem derartigen Fall werden jeweils unterhalb und oberhalb des Gitterrostbodens
37 Verteilerleitungen 16 mit den übrigen zuvor beschriebenen Einzelheiten angebracht,
so wie es Fig. 4 zeigt.
[0013] Das Anregerelement 18 nach Fig. 5 bestellt im wesentlichen aus einem Körper 38 und
einem Ventilkörper 39. Dieser Ventilkörper 39 ist mit vier kreuzweise angeordneten
Stutzen und/oder Gewindebohrungen 40 bis 43 versehen und weist außerdem eine Steuerbohrung
44 auf Der u-förmige Körper 38 ist mit seinem offenen Ende mittels eines Gewindestutzens
45 in eine Gewindebohrung 40 des Ventilkörpers 39 eingeschraubt. Der Körper 38 weist
einen Freiraum 46 und Seitenöffnungen 47 auf Außerdem ist am geschlossenen Ende ein
Ring 48 vorgesehen. Gegen diesen Ring stützt sich ein Glasfäßchen 49 mittels der Fläche
50 eines Kolbens 51 ab. Der Körper 38 kann auch ein herkömmlicher Sprinkler sein.
Am unteren Ende des Kolbens 51 ist ein Träger 52 für eine Dichtung 53 vorgesehen,
die an einer Dichtfläche 54 anliegt. In die Gewindebohrung 42 ist eine Düsenleitung
22 und in die Gewindebohrung 43 ist eine Zwischenleitung 20 eingeschraubt. Auf den
Gewindestutzen 41 ist eine Verbindungsleitung 17 mit Stutzen 17a für das Steuergas
bzw. das Löschmittel aufgeschraubt. Die Dichtung 53 ist derart angeordnet, daß sie
unterhalb der Gewindebohrungen 42 und 43 liegt. In die Leitung 20 sind die Löschdüsen
21 eingebracht und am Ende der Leitung 22 sind Düsen 24 vorgesehen.
[0014] Innerhalb der Leitung 17 befindet sich ein unter Druck stehendes flüssiges bzw. gasförmiges
Löschmittel. Durch einen entsprechenden Zusammenbau der Glasfaßchenauslösung mit dem
Ventilkörper 39 und dem Kolben 51 wird ein Druck auf die Dichtung 53 aufgebracht.
Die Dichtung 53 ist als Flachdichtung oder O-Ring ausgebildet, um über die Zusammenbaubelastung
eine Dichtung gegenüber den Löschleitungen 20 und 20 zu erbringen.
[0015] Im Brandfalle wird das Glasfäßchen 49 erwärmt bis es seine Anregertemperatur erreicht
und dann zerplatzt. Jetzt kann das unter Druck stehende Löschmittel die Dichtung 53
nach oben drücken und damit den Weg des Löschmittels für die Leitungen 20 und 22 freigeben.
1. Feuerlöscheinrichtung für Kraftfahrzeuge, die in mehretatigigen Parkhäusern in allseitig
offenen Stellplätzen und/oder teilweise offenen Parkboxen abgestellt sind, und daß
den Stellplätzen und Parkboxen an Löschleitungen befestigte Löschdüsen zugeordnet
sind, dadurch gekennzeichnet, daß von der Löschleitung (15) je Stellplatz oder Parkbox
eine oder mehrere Verteilerleitungen (16) abgehen, die jeweils an eine Verbindungsleitung
(17) angeschlossen sind, die zu einem oder mehreren Anregerelementen (18, 19) mit
einer Auslösung über Glasfäßchen (49) und einem Ventilkörper (39) mit vier kreuzweise
angeordneten Anschlüssen (40 bis 43) geführt sind, das zwei der Anregerelemente (18,
19) mittels der Ventilkörper (39) über eine Zwischenleitung (20) mit Düsen (21) verbunden
sind, und daß von den Ventilkörpern (39) Düsenleitungen (22, 23) mit Düsen (24, 25)
abgehen.
2. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei teilweise geöffneten
Parkboxen (12, 13) an deren seitlichen Boxenwänden (7, 8) und/oder unterhalb der Boxendecke
(10) jeweils eine Verteilerleitung (16) mit den übrigen Einrichtungen, wie Verbindungsleitung
(17), Zwischenleitung (20), Anregerelementen (18, 19) und Düsen (21, 24) vorgesehen
sind.
3. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß bei allseitig offenen
Stellplätzen jeweils zwischen zwei Stellplätzen (27, 28) wenigstens eine Verteilerleitung
(16) mit den übrigen Einrichtungen, wie Verbindungsleitung (17), Zwischenleitung (20),
Anregerelemente (18, 19) und Düsen (21, 24) vorgesehen sind, wobei die Anregerelemente
(18, 19) mit doppelten Düsenleitungen (29, 30) mit Düsen (31, 32) versehen sind, die
jeweils auf zwei benachbarte Stellplätze (27, 28) gerichtet sind.
4. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stellplätzen
mit festen Böden (9) und Decken (10) die Verteilerleitungen (16) unterhalb der Stellplatzdecke
(10) angeordnet sind.
5. Feuerlöscheinrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei Stellplätzen
(26, 27) mit offenen Gitterrostböden (37) jeweils oberhalb und unterhalb der Gitterrostböden
(37) eine Verteilerleitung (16) mit den übrigen Einrichtungen angeordnet sind.