[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Anlage zur Überwindung von Gewässern oder
Wasserläufen, unabhängig davon, ob Wasser vorhanden ist oder Trockenheit herrscht.
Bisher bekannte Einrichtungen zum Überwinden von Gewässern sind einerseits schwimmende
und somit wasserstandsabhängige Anlagen (Fähren, Schiffe...), andererseits feste Installationen
wie Brücken und Tunnels.
[0002] Schwimmende Anlagen besitzen den Nachteil, dass ihr Niveau mit dem Wasserstand und
der Höhe der Zuladung variiert, was ein Auf- und Absteigen sowie Be- und Entladen
erschwert. Die Positionierung am Landungssteg ist häufig schwierig und die Befestigung
(Vertäuung) umständlich. Während der Überfahrt bedarf es laufender Richtungskorrekturen,
was einen automatischen Betrieb weitgehend ausschliesst. Darüber hinaus erfüllen sie
ihre Aufgabe bei Trockenheit nicht mehr.
[0003] Brücken erschweren oder verunmöglichen einen, auf den meisten Gewässern üblichen,
Schiffsbetrieb, ausser sie werden sehr hoch und/oder technisch aufwendig gebaut, was
mit hohen Kosten verbunden ist. Im Weiteren verändern Brücken das Landschaftsbild
auf markante und oft unakzeptierbare Art und Weise.
[0004] Tunnels unter Gewässern sind aus verschiedenen Gründen problematisch. Sie sind bau-und
sicherheitstechnisch sehr aufwendig und in der Landschaft oder in Siedlungsgebieten
kaum bis überhaupt nicht integrierbar. Sie sind derart kostenintensiv, dass sie nur
für Hauptverkehrsadern in Frage kommen können.
[0005] Realisierungsfristen sowohl für Brücken wie auch für Tunnels sind sehr lang. Mit
Fristen von 10 und mehr Jahren ist zu rechnen.
[0006] Die vorliegende Erfindung, nach Patentanspruch 1, weist all die vorgenannten Charakteristiken
und Nachteile nicht auf, wie aus der folgenden Beschreibung ersichtlich wird. Die
Beschreibung bezieht sich auf eine mögliche Realisierungsvariante, in welcher nicht
auf alle Patentansprüche eingegangen wird.
Fig. 1: Gesamtübersicht des Transportsystems
Fig. 2: Querschnitt der Schiene mit Fahrzeug
[0007] Basis des Systems ist eine feste, unter der Wasseroberfläche liegende Fahrbahn 1,
in diesem Fall in Form von 2 Schienenpaaren, welche fest im Boden verankert ist. Die
Distanz von der Schienenoberkante zur Wasseroberfläche ist so gewählt, dass bei Niedrigwasser
ein allfälliger Schiffsbetrieb sicher gewährleistet ist.Der erforderliche Querschnitt
der Schiene ist abhängig vom Abstand der Abstützungen (Spannweite) und dem Gewicht
der Fahrzeuge.
[0008] Die Form der Schiene 1 und der Fahrwerkrollen 3 ist so gewählt, dass eine genaue
Führung des Fahrzeuges 2 auf der Schiene sichergestellt, sowie eine Ablagerung von
Sediment erschwert und eine gewisse Selbstreinigung gewährleistet ist.
[0009] Im Weiteren ist das Fahrwerk mit einem Entgleisungsschutz 4 versehen, der fest am
Fahrwerkrahmen befestigt ist, und den Schienenkopf formschlüssig umschliesst. Zusätzlich
dient der Entgleisungsschutz 4 als Schienenräumer, im Falle einer Verunreinigung der
Fahrbahn durch eine grössere Ablagerung.
[0010] In der vorliegenden Darstellung erfolgt der Antrieb des Fahrzeuges 2 mit einem Seil
13, welches mit einer Verbindungsmechanik 5 mit dem Fahrzeug 2 verbunden ist.
[0011] Diese Verbindungsmechanik 5 lässt sich von der Fahrzeugplattform 7 aus mit einem
Hebel 6 bedienen. Dies ermöglicht die Montage und Demontage der Fahrzeuge 2 bei der
Inbetriebnahme und der Wartung ohne die Zuhilfenahme von Tauchern.
[0012] In der abgebildeten Darstellung liegen die zwei Fahrzeugplattformen 7 deutlich über
der Wasseroberfläche, niveaugleich der Uferböschung mit den Landungsstegen 8, 9.
[0013] Die Landungsstege, einerseits der Steg 8 mit der Antriebseinheit 10 und dem Seilspanngewicht
11 und andererseits der Steg 9 mit der Seilspannmechanik 12, sind ebenfalls an der
Fahrbahn 1 befestigt, so dass eine zusätzliche Befestigung zum Ufer weitestgehend
entfällt.
[0014] Die Antriebseinheit 10 liegt über der Wasseroberfläche und ist im vorliegenden Fall
elektrisch betrieben. Sie treibt über eine Antriebsscheibe das Antriebsseil 13 an,
welches wiederum die Fahrzeuge 2 bewegt.
[0015] Das Seilspanngewicht 11 erzeugt eine gleichbleibende Vorspannung auf das Antriebsseil
13 und gewährleistet damit einen sicheren Antrieb.
[0016] Die Seilspannmechanik 12 dient der vereinfachten Montage und Demontage des Antriebseiles
13, sowie einer allfälligen Nachjustierung desselben nach der Betriebsaufnahme.
[0017] Das Auf- und Absteigen sowie Be- und Entladen erfolgt in vorliegender Darstellung
an beiden Ufern frontal zur Förderplattform 7, was einen idealen Verkehrsstrom ergibt.
Insbesondere wenn Fahrzeuge (Fahräder, Rollstühle, Kinderwagen, ...) mitgeführt werden,
ist dieser Punkt von grosser Wichtigkeit.
[0018] Die Bedienung der Anlage erfolgt im vorliegenden Fall, durch den Passagier, vom Fahrzeug
aus, welches mit einem Steuerpult ausgestattet ist. Mittels eines Startknopfes oder
einer Zielwahltaste kann der Passagier die Anlage in Gang setzen. Im Noffall kann
er mittels eines Not-Aus-Tasters die Anlage während der Überfahrt jederzeit stoppen.
In diesem Fall kann auch ein Kommunikationssystem in Betrieb genommen, oder ein Alarmsignal
gegeben werden. Die Signalübertragung erfolgt beispielsweise per Funksignal. Dies
ermöglicht auch eine Einflussnahme durch die Linienschiffahrt, um allfälligen Kollisionen
vorzubeugen (Sicherheit).
[0019] Im Weiteren erfolgt vor jeder Startfreigabe eine Gewichtsmessung des beladenen Fahrzeuges
2. Die Startfreigabe erfolgt nur, wenn das Fahrzeug 2 nicht überladen ist. Andererseits
wird ein Hinweissignal aktiviert.
1. (Hauptanspruch) System für die Beförderung von Personen, Tieren und Gütem über Wasser,
gekennzeichnet durch eine oder mehrere Förderplattform(en) (Fahrzeuge), welche wasserstandsunabhängig
auf einer oder mehreren festen, unter der Wasseroberfläche verlaufenden, exakt führenden
Fahrbahn(en) verfahren, was ein konstant genaues Anfahren der Ein- und Ausstiegs-
resp. Be- und Entladestationen (Landungsstege) ermöglicht. Das System kann manuell,
halb- oder vollautomatisch betrieben werden.
2. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Fahrzeuge
gegen das Verlassen der Fahrbahn gesichert sind.
3. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Fahrbahn
und das Fahrwerk eine verschmutzungsverhindernde Konstruktionsart aufweisen.
4. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass der Antrieb
im Bedarfsfall über der Wasseroberfläche liegt, und die Fahrzeuge mit einem Traktionsmittel
(Seil, Kette...) indirekt angetrieben werden. Der Antrieb kann in die Konstruktion
eines Landungssteges integriert sein.
5. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass sich
von über der Wasseroberfläche aus die Verbindung Fahrzeug-Traktionsmittel lösen resp.
herstellen lässt.
6. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche mit einer, den Sicherheitsanforderungen
entsprechenden Steuerung, gekennzeichnet dadurch, dass der Betrieb und die Sicherheit,
z.B. Vortrittsbeanspruchung der Linienschiffahrt mittels Funkfernsteuerung, auch ohne
ausgebildete Fahrzeugbegleitperson gewährleistet ist.
7. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Förderplattformen
im Bedarfsfall als Schwimmkörper ausgebildet werden können um eine zusätzliche Sicherheit
zu gewährleisten.
8. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass das System
im Bedarfsfall mit einer Messvorrichtung und Steuerung ausgestattet werden kann, welche
die Startfreigabe bei zu hoher Zuladung verunmöglicht.
9. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass das System
im Bedarfsfall mit einer Anlage ausgestattet werden kann, welche im Notfall eine Kommunikation
von sich auf der Förderplattform befindenden Personen zum Ufer oder einer Alarmzentrale
ermöglicht.
10. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Landungsstege
im Bedarfsfall direkt an der Fahrbahn befestigt werden können, so, dass eine zusätzliche
Befestigung zum Ufer weitestgehend entfällt.
11. System nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet dadurch, dass die Förderplattformen,
je nach Bedarf und Auslegung der Landungsstege, frontal oder von der Seite zugänglich
sind.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind Gegenstand der Unteransprüche.