[0001] Die Erfindung betrifft eine Etikettiermaschine für offene Behälter, insbesondere
Becher, gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Es ist bereits eine derartige Etikettiermaschine bekannt, bei der die konischen Becher
ausschließlich durch die konischen Dorne fixiert werden, die höhenfest in dem schrittweise
angetriebenen Drehtisch gelagert sind (US-PS 4 332 635). Die Zuführung und Abführung
der Becher erfolgt in axialer Richtung während des Stillstands des Drehtisches. Diese
bekannte Etikettiermaschine ist auf geringe Leistungen beschränkt; Störungen beim
Aufschieben der Becher auf die Dorne bzw. beim Abblasen sind unvermeidlich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei der gattungsgemäßen Etikettiermaschine
mit einfachen Mitteln die Leistung wesentlich zu erhöhen und Störungen im Behältertransport
zu vermeiden.
[0004] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch die im Kennzeichen des Anspruchs 1 angegebenen
Merkmale gelöst.
[0005] Bei einer erfindungsgemäßen Etikettiermaschine wird durch die Relativbewegung zwischen
Dorn und Auflage die Möglichkeit geschaffen, den Behälter auch bei kontinuierlich
umlaufendem Drehtisch sanft und sicher auf den Dorn aufzusetzen bzw. vom Dorn abzuheben.
Dadurch sind wesentlich höhere Leistungen möglich und Störungen im Behältertransport,
z.B. durch Schrägstellen oder Verkanten, werden zuverlässig vermieden.
[0006] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen enthalten.
[0007] Im Nachstehenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnungen
beschrieben. Es zeigen
- Fig. 1
- die Draufsicht auf eine Etikettiermaschine
- Fig. 2
- die Ansicht X nach Fig. 1 mit verschiedenen Höhenlagen der Dorne.
[0008] Die Etikettiermaschine 1 nach Fig. 1 und 2 ist zum Etikettieren von offenen, konischen
Bechern 2 aus Kunststoff, wie sie beispielsweise für Joghurt verwendet werden, eingerichtet.
Sie weist ein Gehäuse 17 auf, an dessen Oberseite ein Drehtisch 3, ein Einlaufstern
10 und ein Auslaufstern 12, alle mit senkrechter Drehachse, sowie eine Etikettiervorrichtung
5 in Form eines Spenders für Selbstklebeetiketten angeordnet sind. Der Drehtisch 3,
der Einlaufstern 10 und der Auslaufstern 12 werden durch nicht gezeigte Antriebseinrichtungen
innerhalb des Gehäuses 17 in Pfeilrichtung kontinuierlich angetrieben.
[0009] Im Drehtisch 3 sind gleichmäßig über den Umfang verteilt mehrere Wellen 8 mit polygonförmigem
Querschnitt drehbar gelagert und zwar parallel zur Drehachse des Drehtisches 3. Auf
jeder Welle 8 ist ein sich nach oben hin konisch verjüngender Dorn 4 mit einer entsprechend
polygonförmigen Bohrung höhenverschiebbar aufgenommen. Innerhalb des Drehtisches 3
ist eine erste Kurvensteuerung 15 angeordnet, welche bei einem Umlauf des Drehtisches
3 den Wellen 8 bzw. Dornen 4 im Bereich der Etikettiervorrichtung 5 und ggf. nicht
gezeigter Etikettenandrückorgane die gewünschte Dreh- oder Schwenkbewegung erteilt.
Für die Höhenbewegung der Dorne 4 ist eine zweite Kurvensteuerung 16 vorgesehen, welche
bei einem Umlauf des Drehtisches 3 den Dornen 4 im Bereich des Einlaufsterns 10 und
Auslaufsterns 12 die gewünschte Hubbewegung erteilt.
[0010] Jedem Dorn 4 ist eine ringförmige Aufnahme 6 für den offenen, unteren Rand eines
Bechers 2 zugeordnet, die konzentrisch zum Dorn 4 ohne Verbindung mit diesem angeordnet
ist. Wie die Fig. 2 zeigt, sind die Aufnahmen 6 an den oberen Enden von senkrechten
Stangen 18 befestigt, derart, daß sie höhenfest in einer gemeinsamen horizontalen
Transportebene liegen. Am äußeren Rand der kreisförmigen Aufnahmen 6 ist eine erhöhte,
abgerundete Zentrierfläche 7 ausgebildet, die entsprechend dem äußeren Becherrand
kreisförmig ist und diesen mit leichtem Spiel umfaßt. Durch die Zentrierfläche 7 werden
die Becher 2 somit exakt in der Aufnahme 6 gegenüber den Dornen 4 ausgerichtet. Die
Höhe der Zentrierflächen 7 ist relativ gering, so daß, in Verbindung mit ihrer Rundung
oder Abschrägung, die Becher 2 leicht in die Aufnahmen 6 hinein- bzw. aus diesen herausschlüpfen
können.
[0011] Auf den jeweils zu einer Aufnahme 6 gehörenden parallelen Stangen 18, die auf dem
Drehtisch 3 befestigt sind, ist ein U-förmiger Schlitten 19 höhenbeweglich gelagert.
Dieser greift einerseits mittels Nasen in eine Ringnut am zugehörigen Dorn 4 und andererseits
mittels einer Rolle 27 in eine ortsfeste Hubkurve 20 ein. Die letztgenannten Teile
bilden die zweite Kurvensteuerung 16 des Hub-Drehgetriebes 9. Auch die erste Kurvensteuerung
15 weist eine ortsfeste Nutkurve 21 auf, in welche über Getriebe mit den Wellen 8
verbundene Rollenhebel 28 eingreifen. Die Hubkurve 20 und die Nutkurve 21 sind derart
geformt, daß sich die weiter unten beschriebene Funktion der Etikettiermaschine 1
einstellt.
[0012] Jeder Dorn 4 weist eine zentrale Bohrung mit einer in die obere Stirnfläche einmündenden
Öffnung 14 auf. Diese ist über eine weitere zentrale Bohrung in der Welle 8 und eine
Querbohrung mit einem auf den Drehtisch 3 angeordneten Drehverteiler 22 verbunden.
Die Drehverteiler 22 aller Dorne 4 stehen mit einem konzentrisch zur Drehachse des
Drehtisches 3 angeordneten Zentralverteiler 24 in Verbindung, der sie an den gewünschten
Stellen ihrer Umlaufbahn wahlweise mit einer Vakuumquelle, einer Druckluftquelle oder
der Atmosphäre verbindet. Der Zentralverteiler 24 ist derart ausgebildet, daß sich
die nachstehende Funktion der Etikettiermaschine 1 ergibt.
[0013] Im normalen Etikettierbetrieb werden die in Form einer senkrechten Säule mit nach
unten weisender Öffnung gestapelten Becher 2 durch eine herkömmliche Zuteilvorrichtung
23, die über dem Einlaufstern 10 stationär angeordnet ist, in dessen Taschen eingeworfen.
Die Zuteilvorrichtung 23 weist beispielsweise mehrere nicht dargestellte, synchron
zum Einlaufstern 10 angetriebene senkrechte Förderschnecken auf, welche die Becher
2 teilungsgerecht exakt in den Einlaufstern 10 einführen. Dessen Taschen sind gegenüber
dem Querschnitt der Becher 2 in Umlaufrichtung erweitert, so daß ausreichend Zeit
für die Zufuhr der Becher 2 zur Verfügung steht.
[0014] Anschließend werden die Becher 2 durch die Taschen des Einlaufsterns 10 zum Drehtisch
3 transportiert, wobei sie mit ihrem offenen Randbereich auf der ebenen Gleitfläche
11 aufliegen und durch einen zwischen Einlaufstern 10 und Auslaufstern 12 angeordneten
stationären Führungsbogen 25 exakt geführt werden. Die Gleitfläche 11 liegt auf Höhe
des oberen Randes der Zentrierfläche 7 der Aufnahmen 6. Durch die Taschen des Einlaufsterns
10, die Gleitfläche 11 und den Führungsbogen 25 wird jeder Becher 2 exakt mittig über
eine Aufnahme 6 geschoben, wonach er zwischen die Zentrierfläche 7 einsinkt und mit
seinem unteren Rand auf der Aufnahme 6 aufliegt. Der entsprechende Dorn 4 nimmt hierbei
seine in Fig. 2 auf der rechten Seite gezeigte untere Endposition ein, in welcher
er vollständig unter seine Aufnahme 6 abgesenkt und seine Öffnung 14 mit der Atmosphäre
verbunden ist. Statt dessen ist es auch möglich, die obere Stirnfläche des Dorns 4
mit dem oberen Rand der Zentrierfläche 7 fluchten zu lassen.
[0015] Numehr wird der Dorn 4 mit der Vakuumquelle verbunden, um den Becher 2 sicher zu
positionieren, und er wird unter Einwirkung der zweiten Kurvensteuerung 16 über die
in Fig. 2 in der Mitte gezeigte Zwischenposition in die auf der linken Seite gezeigte
obere Endposition angehoben. In der Endphase dieser Hubbewegung wird der betreffende
Becher 2 von der Aufnahme 6 etwas abgehoben und dann ausschließlich durch den Dorn
4 getragen, festgehalten durch das weiter wirkende Vakuum an der Öffnung 14.
[0016] In dieser Position passiert der Dorn 4 mit dem aufgesteckten und angesaugten Becher
2 die Etikettiervorrichtung 5, wo ihm unter Einfluß der ersten Kurvensteuerung 15
eine Schwenkbewegung in Umlaufrichtung erteilt wird. Dabei wird ein Selbstklebeetikett
an die Wandung des Bechers 2 angeheftet und angedrückt, erforderlichenfalls unter
Einwirkung zusätzlicher Andrückrollen oder dgl.
[0017] Nunmehr wird das Vakuum an der Öffnung 14 abgeschaltet und der Dorn wird umgekehrt
wie in Fig. 2 dargestellt aus der oberen Endposition über eine Zwischenposition in
die untere Endposition abgesenkt. Um das Lösen des Bechers 2 vom Dorn 4 zu erleichtern
wird hierbei vorübergehend Druckluft der Öffnung 14 zugeleitet. In der Anfangsphase
der Absenkbewegung trifft der Becher 2 mit seinem unteren Rand wieder auf die Aufnahme
6 auf und wird dort durch die Zentrierfläche 7 fixiert. Die Aufnahme 6 mit dem Becher
2 läuft nun zum Auslaufstern 12, wo der Becher 2 durch den Führungsbogen 25 aus der
Aufnahme 6 heraus über die Zentrierfläche 7 hinweg auf die auslaufseitige Gleitfläche
13 und dabei in eine Tasche des Auslaufsterns 12 hineingeleitet wird. Die Gleitfläche
11 ist wiederum auf Höhe des oberen Randes der Zentrierfläche 7 angeordnet. Durch
den Auslaufstern 12, die Gleitfläche 13 und den Führungsbogen 25 wird der etikettierte
Becher 2 einem die Becher 2 abführenden Förderband 26 zugeführt. Während des Herausleitens
des Bechers 2 aus der Aufnahme 6 befindet sich der entsprechende Dorn 4 vollständig
unterhalb der Aufnahme 6 und ist mit der Atmosphäre verbunden, so daß er diesen Vorgang
nicht beeinflußt. Im Bereich zwischen Auslaufstern 12 und Einlaufstern 10 verbleibt
der Dorn 4 in seiner unteren Endposition, bis er nach dem Aufsetzen eines Bechers
2 auf seine Aufnahme 6 wiederum mit seinem Anstieg beginnt.
1. Etikettiermaschine für offene Behälter, insbesondere Becher, mit einem Drehtisch,
der am Umfang mehrere parallel zu seiner Drehachse gesteuert drehbare Dorne aufweist,
sowie mit mindestens einer Etikettiervorrichtung für die auf den Dornen steckenden
Behälter, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Dorn (4) eine Aufnahme (6) für den offenen
Behälterrand zugeordnet ist und die Dorne (4) und die Aufnahmen (6) relativ zueinander
gesteuert axial verschiebbar sind.
2. Etikettiermaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Drehtisch (3)
und die Dorne (4) im wesentlichen senkrechte Drehachsen aufweisen.
3. Etikettiermaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahmen
(6) ringförmig ausgebildet und konzentrisch zu den Dornen (4) angeordnet sind.
4. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmen (6) an ihrem äußeren Bereich Zentrierflächen (7) für den äußeren Rand der
Behälter aufweisen.
5. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die
Aufnahmen (6) höhenfest und die Dorne (4) höhenbeweglich am Drehtisch (3) angeordnet
sind.
6. Etikettiermaschine nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne (4) vollständig
unter die Aufnahmen (6) absenkbar sind.
7. Etikettiermaschine nach Anspruch 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne (4)
vollständig über die Aufnahmen (6) anhebbar sind.
8. Etikettiermaschine nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Dorne (4) soweit
anhebbar sind, daß die Behälter von den Aufnahmen (6) abheben.
9. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dorne (4) im Einlaufbereich und/oder Auslaufbereich des Drehtisches (3) vollständig
abgesenkt und im Bereich der Etikettiervorrichtung (5) vollständig angehoben sind.
10. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 5 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die
Dorne (4) mit einem Hub-Drehgetriebe (9) verbunden sind.
11. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß
dem Drehtisch (3) ein synchron antreibbarer Einlaufstern (10) mit einer in der Transportebene
der Aufnahmen (6) liegenden Gleitfläche (11) und/oder ein synchron antreibbarer Auslaufstern
(12) mit einer in der Transportebene der Aufnahmen (6) liegenden Gleitfläche (13)
zugeordnet ist.
12. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß
die Dorne (4) mit Öffnungen (14) für Vakuum und/oder Druckluft versehen sind.
13. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 10 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß
das Hub-Drehgetriebe (9) eine erste Kurvensteuerung (15) für die Drehbewegung und
eine zweite Kurvensteuerung (16) für die Hubbewegung der Dorne (4) aufweist.
14. Etikettiermaschine nach einem der Ansprüche 11 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß
über dem Einlaufstern (10) eine Zuteilvorrichtung (23) für mit ihrer Öffnung nach
unten weisende Behälter angeordnet ist, die synchron zum Einlaufstern (10) antreibbar
ist.