[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Reinigen von Geschirr sowie ein Kit aus
Vor- und Hauptreiniger zur Verwendung in diesem Verfahren.
[0002] Die maschinelle Reinigung von Geschirr ist sowohl im privaten als auch im gewerblichen
Bereich weit verbreitet. Die Verwendung enzymhaltiger Reiniger zu diesem Zweck ist
bspw. aus EP-B-0 578 666 bekannt. Schwierigkeiten bei der maschinellen Reinigung von
Geschirr bereitet häufig die Entfernung von insbesondere in Kaffee und Tee enthaltenen
Gerbstoffen, die sich bspw. in Form von Eisenkomplexen auf dem Geschirr ablagern und
dort unansehliche Beläge bilden. Zur Entfernung von Gerbstoffbelägen sind in der Regel
aggressive (bspw. hochalkalische oder aktivchlorhaltige) Reinigungsmittel erforderlich.
[0003] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zum Reinigen von Geschirr
zu schaffen, daß ohne die Verwendung übermäßig aggressiver Reinigungsmittel eine weitgehende
Entfernung von Gerbstoffen bzw. Gerbstoffbelägen von Geschirr ermöglicht.
[0004] Das erfindungsgemäße Verfahren weist folgende Schritte auf:
a) Vorreinigen mit einer Lösung einer organischen Säure und/oder eines Komplexbildners
für Erdalkaliionen;
b) Hauptreinigen mit einer enzymatischen Reinigerlösung;
c) Nachspülen.
[0005] Nachfolgend werden zunächst einige im Rahmen der Erfindung verwendete Begriffe erläutert.
[0006] Der Begriff "Reinigerlösung" (bspw. Vor- oder Hauptreinigerlösung) bezeichnet die
tatsächlich mit dem Geschirr in Berührung gebrachte Lösung, die in der Regel durch
Verdünnen eines Reinigers mit Wasser erhalten wird. Die Reinigungslösung kann in gebrauchsfertiger
Zubereitung in einem Vorratsbehälter vorhanden sein und ohne weitere Verdünnung mit
dem Geschirr in Berührung gebracht werden, in der Regel wird jedoch die Reinigungslösung
aus einem Reiniger (i.d.R. ein Konzentrat) durch Verdünnen mit Wasser erhalten.
[0007] Der Begriff "Vorreinigen" bezeichnet einen dem Hauptreinigen vorgeschalteten Vorgang,
der nicht notwendigerweise der erste Verfahrensschritt sein muß. Im Rahmen der Erfindung
können auch weitere Vorreinigungsschritte, die in Anspruch 1 nicht definiert sind,
vorgeschaltet sein. So kann bspw. ein erster Vorreinigungsschritt (Vorspülen) zum
Entfernen grober Verunreinigungen vorgesehen sein. Ein solches Vorspülen oder Vorabräumen
findet vorteilhafterweise nur mit Wasser ohne Zusatz von Reinigungsmitteln, insbesondere
enzymatischen Reinigungsmitteln, statt. Es hat sich gezeigt, daß nach dem Vorabräumen
auf dem Geschirr verbleibende Reinigungsmittelreste die Wirkung der in Schritt a)
aufgesprühten Vorreinigerlösung beeinträchtigen können. Ein Komplexbildner für Erdalkaliionen
ist jede Substanz, die Erdalkaliionen (insbesondere Calcium und/oder Magnesium) in
wäßriger Lösung komplexieren kann. Eine enzymatische Reinigerlösung ist eine Waschflotte,
die Enzyme als reinigungsaktive Substanzen enthält. In der Regel wird die Hauptreinigerlösung
weitere Wirkstoffe wie bspw. Tenside, Entschäumer und andere Zusatz- bzw. Hilfsstoffe
enthalten.
[0008] Der Begriff "Nachspülen" umfaßt sämtliche sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen
anschließenden Reinigungs- und/oder Spülschritte. Im Rahmen der Erfindung ist es denkbar,
daß sich an das erfindungsgemäße Hauptreinigen ein weitere Hauptreinigungsschritt
mit einem anderen Reiniger anschließt. An dieses zweite Hauptreinigen schließt sich
dann das übliche Klar- und/oder Nachspülen an. In der Regel wird jedoch dem erfindungsgemäßen
Hauptreinigen unmittelbar ein Klarspülen (i.d.R. mit einem üblichen Klarspülmittel),
ggf. auch ein (weiteres) Nachspülen mit Wasser folgen. Alle diese Varianten werden
von dem in Anspruch 1 verwendeten Begriff "Nachspülen" umfaßt.
[0009] Die Erfindung beruht auf der überraschenden Erkenntnis, daß die Kombination eines
Vorreinigungsschritts mit den in Anspruch 1 genannten Mitteln und eines anschließenden
Hauptreinigens mit einer enzymatischen Reinigerlösung zu einer besonders guten Gerbstoffentfernung
führt. Dies war für den Fachmann nicht zu erwarten, da weder eine organische Säure
bzw. ein Komplexbildner noch ein enzymatischer Reiniger jeweils für sich allein eine
gute Reinigungswirkung gegenüber Gerbstoffen aufweist. Der Vorreinigungsschritt allein
führt dementsprechend zu keiner oder allenfalls zu einer geringfügigen Entfernung
von Gerbstoffen bzw. Gerbstoffbelägen, scheint diese aber bildlich gesprochen zu "lockern",
so daß eine weitgehende Entfernung im anschließenden Hauptreinigungsschritt mit einem
enzymatischen Reiniger möglich ist.
[0010] Der Vorreiniger kann Mono- und/oder Dicarbonsäuren mit 1 - 3 C-Atomen enthalten.
Bevorzugt unter diesen Säuren sind Ameisen- und/oder Essigsäure, besonders bevorzugt
ist Ameisensäure. Als Vorreiniger kann bspw. eine 0,1 - 80%ige, bevorzugt 30 - 50%ige,
weiter vorzugsweise etwa 40%ige Lösung von Ameisensäure in Wasser (bevorzugt vollentsalztes
oder vollenthärtetes Wasser mit weniger als 0,1°dH) Verwendung finden. Niedriger konzentrierte
Ameisensäurelösungen (bspw. 5 - 10 %) können ebenfalls vorteilhaft verwendet werden.
Eine Ameisensäurelösung mit einer unter 10 % liegenden Konzentration ist in der Handhabung
unproblematisch und lediglich als "reizend", nicht jedoch, wie höherkonzentrierte
Lösungen, als "ätzend" kennzeichnungspflichtig. Bei sämtlichen Prozentangaben handelt
es sich, soweit nicht anders angegeben, um Gewichtsprozente. Bei der Anwendung wird
dieser Reiniger mit Wasser (vorzugsweise vollentsalztes oder vollenthärtetes Wasser)
zu einer Reinigerlösung verdünnt. Die Reinigerlösung enthält vorzugsweise 0,01 - 1
%, weiter vorzugsweise 0,05 - 0,2 % Ameisensäure.
[0011] Bei einer weiteren bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Vorreiniger
(anstelle der oder zusätzlich zu den oben genannten Säuren) komplexbildende organische
Säuren und/oder deren Salze. "Komplexbildend" bedeutet, daß diese Säure mit Erdalkaliionen
(insbesondere Calcium und/oder Magnesium) in wäßriger Lösung Komplexe bilden können.
Bevorzugt enthält der Vorreiniger wenigstens eine Säure aus der Gruppe der sogenannten
Nahrungsmittelsäuren, diese Gruppe beinhaltet u.a. Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure,
Milchsäure und/oder Salze der vorgenannten Säuren. Die Vorreinigerlösung ist bevorzugt
gepuffert, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 2 - 9, weiter vorzugsweise 2 - 5 oder
8 - 9. Als Puffer werden besonders bevorzugt Amine verwendet, vorzugsweise Alkanolamine,
weiter vorzugsweise Mono-, Di- und/oder Triethanolamin. Es hat sich gezeigt, daß Amine
die Netzwirkung des Vorreinigers verstärken und eine noch bessere "Lockerung" der
organischen Gerbstoffbeläge ermöglichen.
[0012] Eine besonders gute Netzwirkung entfaltet eine Vorreinigerlösung, die Zitronensäure
und ein Alkanolamin (insbesondere Monoethanolamin) enthält.
[0013] Die Konzentration der Gesamtmenge aus organischer Säure und/oder Komplexbildner in
der Vorreinigerlösung beträgt bevorzugt 0,01 - 5 %, weiter vorzugsweise 0,05 bis 1
%. Der Vorreiniger kann bspw. 0,8 - 30 % Monoethanolamin und 1 - 30 % Zitronensäure
enthalten. Dieser Vorreiniger wird mit Wasser zu einer Vorreinigerlösung verdünnt,
bevorzugt in der Gestalt, daß sich in der Vorreinigerlösung eine Monoethanolkonzentration
von 0,01 bis 1 %, weiter vorzugsweise 0,05 - 0,2 % ergibt.
[0014] Das In-Kontakt-Bringen der Vorreinigerlösung mit dem Geschirr kann bspw. durch Eintauchen
des Geschirrs in eine Vorreinigerlösung geschehen. Bevorzugt ist jedoch ein Aufsprühen
der Vorreinigerlösung auf das Geschirr. Der Begriff "Aufsprühen" umfaßt sowohl ein
feinverteiltes Aufsprühen als auch ein Überduschen. Beim Aufbringen der Vorreinigerlösung
durch Aufsprühen ist es möglich, verschiedene Komponenten des Vorreinigers in getrennten
Vorratsbehälter aufzubewahren, getrennt aufzusprühen und so erst in situ auf dem Geschirr
zu vermischen. So kann man bspw. die organische Säure und/oder der Komplexbildner
einerseits und ein Puffer andererseits getrennt auf das Geschirr aufgesprüht werden.
Die Pufferung auf den gewünschten pH-Wert erfolgt dann erst in situ nach dem Vermischen
auf dem Geschirr. Bspw. kann eine Vorreinigerkomponente eine 0,8 bis 40%ige wäßrige
Monoethanolaminlösung sein, die zweite Vorreinigerkomponente ist eine 40%ige wäßrige
Zitronensäurelösung. Diese Komponenten werden vor dem Aufsprühen mit Wasser verdünnt
und so aufgesprüht, daß die auf dem Geschirr durch Mischen entstehende Vorreinigerlösung
jeweils 0,01 - 1 %, vorzugsweise 0,05 - 0,2 % Monoethanolamin und Zitronensäure enthält.
Das Aufsprühen der Vorreinigerlösung bzw. deren Komponenten kann durch bekannte Sprührahmen
erfolgen.
[0015] Bevorzugt läßt man die aufgesprühte Vorreinigerlösung vor dem Hauptreinigen auf das
Geschirr einwirken. Die Einwirkzeit kann im Bereich 2 s - 3 min, bevorzugt etwa 5
- 30 s liegen. Wird zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eine Mehrtankspülmaschine
verwendet, ergibt sich eine gewisse Einwirkzeit automatisch durch das Verfahren des
Geschirrs vom Vor- in den Hauptreinigungsgang. Das Einwirken kann entweder bei fortlaufendem
weiteren Besprühen oder aber in einem Bereich stattfinden, in dem das Geschirr nicht
weiter besprüht wird.
[0016] Der Anteil der verwendeten Vorreinigerlösung an der für Vor- und Hauptreinigung insgesamt
verwendeten Reinigerlösungsmenge (der Gesamtmenge an Reinigerflotte) beträgt vorzugsweise
0,1 - 10 %, weiter vorzugsweise 0,1 - 1 %.
[0017] Der enzymatische Hauptreiniger kann insbesondere Proteasen, Amylasen und/oder Lipasen
enthalten. Als proteolytische Enzyme sind insbesondere aus Bakterienstämmen gewonnene,
handelsübliche Proteasen geeignet.
[0018] Bei einer besonders bevorzugten Ausführungsform der Erfindung enthält der Hauptreiniger
folgende Bestandteile:
- 0,08 - 2 Gew.-% N-C8- bis C12- Alkylpyrrolidone;
- 0,005 - 0,125 Anson-Einheiten wenigstens einer Protease und/oder 0,1 - 6 Kilo-Novoeinheiten
wenigstens einer Amylase pro l Reinigerzubereitung;
- Puffer zur Pufferung auf einen pH-Bereich von 5 - 9.
[0019] Die genannten Konzentrationsangaben beziehen sich auf den Hauptreiniger und nicht
auf die Hauptreinigerlösung. Der Hauptreiniger wird mit Wasser zu einer Hauptreinigerlösung
verdünnt, seine Konzentration in der wäßrigen Lösung beträgt vorzugsweise 0,1 - 5
%, weiter vorzugsweise 0,2 - 1 %. Die in den Hauptreiniger enthaltenen N-C
8 - C
12-Pyrrolidone, insbesondere solche mit geradkettigen Alkylgruppen, sind handelsübliche
Verbindungen, die im Stand der Technik u.a. als oberflächenaktive Mittel in kosmetischen
Formulierungen verwendet werden. Die Aufzählung der Bestandteile im Hauptreiniger
ist nicht abschließend, es können übliche Zusatz- und Hilfsstoffe, wie bspw. Lösevermittler,
Entschäumer, Duftstoffe, Farbstoffe, Verdickungsmittel, Konservierungsmittel und Härtedispergatoren
vorhanden sein. Gleiches gilt für den Vorreiniger, auch hier ist die in den Ansprüchen
und der Beschreibung genannten Aufzählung der Bestandteile als nicht abschließend
zu verstehen.
[0020] Als Lösevermittler können bspw. kurzkettige Sulfonate oder Sulfate verwendet werden.
Typische Beispiele für ggf. dem erfindungsgemäßen Reiniger zuzusetzende Entschäumer
sind biologisch abbaubare Addukte von Ethylenoxid und Propylenoxid an Fettalkohole
mit Trübungspunkten in Wasser von ≤ 50°C oder von Propylenoxid an Fettalkohole. Besonders
bevorzugt sind Ethylenoxid/Propylenoxid-Addukte an Fettalkohole, die handelsübliche
Blockaddukte von im Zahlenmittel 2 bis 5 Mol Ethylenoxid und 2 bis 4 Mol Propylenoxid
an 1 Mol Fettalkohole mit 12 bis 18, insbesondere 12 bis 14 Kohlenstoffatomen darstellen;
sie können in den Hauptreinigern in einer Menge von 1 bis 3 Gew.-% enthalten sein.
Die vorgenannten Entschäumer sind handelsübliche Verbindungen, die bei den normalen
Betriebstemperaturen einer Geschirrspülmaschine (ca. 50 bis 60°C) entschäumend wirken;
ggf. können die Hauptreiniger, falls erforderlich, weitere, ebenfalls übliche Entschäumer
enthalten. Die optimale Menge der zuzusetzenden Entschäumer ist abhängig von der Kettenlänge
der N-Alkylpyrrolidone; längerkettige Verbindungen können höhere Anteile an den Entschäumern
erfordern.
[0021] Gemäß einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung weist der Hauptreiniger einen
Gehalt an N-C
8-C
12-Alkylpyrrolidonen im Bereich von 0,08 bis 1,0 Gew.-% auf.
[0022] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Hauptreiniger
einen Gehalt an Proteasen im Bereich von 0,005 bis 0,125 Anson-Einheiten pro 1 l Lösung
auf.
[0023] Gemäß einer weiteren, besonders vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist
der Hauptreiniger einen Gehalt an Amylasen im Bereich von 0,15 bis 2,0 Kilo-Novoeinheiten
pro 1 l Lösung auf.
[0024] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung weist der Hauptreiniger
einen mittels Puffersubstanzen eingestellten pH-Wert im Bereich von 6 bis 8 auf; hierfür
geeignete Puffersysteme, z. B. NaHCO
3/Na
2CO
3 und Polycarbonate, sind dem Fachmann geläufig.
[0025] Der erfindungsgemäße Hauptreiniger wird bevorzugt während des Hauptreinigungsschrittes
in die Reinigerflotte eindosiert, das vorgereinigte Geschirr wird in bekannter Weise
mit der Hauptreinigerflotte in Berührung gebracht, das Geschirr wird bspw. eingetaucht
oder mit der Flotte überduscht.
[0026] Gegenstand der Erfindung ist ferner ein Kit zur Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens, das folgende Bestandteile enthält:
- einen Vorreiniger, der eine organische Säure und/oder einen Komplexbildner für Erdalkaliionen
enthält;
- einen enzymatischen Hauptreiniger.
[0027] Vorteilhafte Ausgestaltungen der in dem Kit enthaltenen Vor- und Hauptreiniger ergeben
sich aus der obigen Beschreibung dieser Reiniger im Rahmen des erfindungsgemäßen Verfahrens,
in dem sie angewendet werden.
[0028] Die Erfindung wird nachfolgend anhand von Ausführungsbeispielen erläutert. Im Rahmen
dieser Ausführungsbeispiele wird als Wasser enthärtetes Hamburger Stadtwasser mit
einem Calciumgehalt unterhalb von 0,1 mM/l verwendet.
Herstellen des Hauptreinigers
[0029] Folgende Bestandteile wurden miteinander vermischt:
25 g eines handelsüblichen Blockadduktes von 5 Mol Ethylenoxid und 4 Mol Propylenoxid
an einen technischen C12/C14-Fettalkohol mit einem Trübungspunkt in Wasser von 28 - 32°C (Entschäumer),
1 g N-n-Octylpyrrolidon,
5 g einer handelsüblichen wäßrigen Lösung eines Gemisches von Amylasen und Proteasen
mit einer Aktivität von 1,5 Anson-Einheiten bzw. 50 Kilo-Novoeinheiten pro l,
0,4 g Natriumbicarbonat und
0,1 g Natriumcarbonat,
ergänzt auf 100 ml Volumen mit Hamburger Stadtwasser; diese Zubereitung wurde mit
einem handelsüblichen Polyacrylatdispergator bis zu einer Konzentration von 100 ppm
versetzt und wies einen pH-Wert von 7,2 +/- 0,4 auf.
[0030] Die erhaltene Mischung wurde mit Wasser auf ein Gesamtvolumen von 1.000 ml verdünnt.
Vorreiniger
[0031] Folgende Vorreiniger wurden verwendet:
- Vorreiniger 1:
- 40%ige wäßrige Ameisensäurelösung
- Vorreiniger 2:
- wäßrige Lösung mit einem Gehalt von 25 % Zitronensäure und 20 % Monoethanolamin.
Beispiel 1
[0032] Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens wurde eine Winterhalter 2-Tank-Kastentransportmaschine
vom Typ WKTS-PWZNT 2600 verwendet, die vor dem Tank zum Durchführen der Hauptreinigung
eine Sprühvorrichtung zum Aufsprühen der Vorreinigerlösung aufwies.
[0033] Das ggf. vorgespülte und/oder mechanisch vorgereinigte Geschirr wird in der Vorreinigungsstufe
mit einer Vorreinigerlösung besprüht. Zu deren Herstellung werden 70 ml pro Stunde
des Vorreinigers 1 20 l Wasser pro Stunde kontinuierlich zudosiert. In der Vorreinigerlösung
ergibt sich so eine Konzentration von 0,4 % Vorreiniger 1 (entsprechend 0,16 % Ameisensäure).
[0034] Das besprühte Geschirr wird in den Hauptreinigungstank gefahren, die in diesem Tank
befindliche Hauptreinigerlösung enthält den Hauptreiniger in einer Konzentration von
1 - 10 g/l, bevorzugt 3 - 5 g/l, weiter vorzugsweise 4 g/l. Bei einer Menge an Hauptreinigerflotte
von 360 l/h wird also der Hauptreiniger in einer Menge von 1,5 l/h kontinuierlich
dem Hauptreinigungstank zudosiert.
[0035] Nach dem Hauptreinigen erfolgt ein Nachspülen mit einem üblichen neutralen Nachspülmittel.
Beispiel 2
[0036] Die Vorreinigerlösung wurde durch Zudosieren von 140 ml/h Vorreiniger 2 zu 20 l Wasser
pro Stunde hergestellt. Die Konzentration des Vorreinigers 2 in der Vorreinigerlösung
betrug 0,8 % (entsprechend 0,2 % Zitronensäure). Hauptreinigen und Nachspülen werden
identisch wie in Beispiel 1 vorgenommen.
[0037] Bei der Reinigung von stark mit Gerbsäurebelägen verunreinigtem Kaffee/Teegeschirr
gemäß diesen beiden Ausführungsbeispielen ergibt sich gegenüber Vergleichsversuchen
in handelsüblichen Bandgeschirrspülmaschinen, bei denen das Vorreinigen (unter Dauerbesprühung)
weggelassen und Hauptreinigen und Nachspülen identisch ausgeführt wurden, eine deutliche
Verminderung des Ausschusses von nicht sauberen Geschirrteilen auf etwa die Hälfte.
[0038] Es sei angemerkt, daß bei diesen Ausführungsbeispielen Menge und pH-Wert der Vorreinigungslösungen
so gewählt wurden, daß es beim Eintragen der Vorreinigerlösung in den Hauptreinigungstank
nur zu einer verhältnismäßig geringen Absenkung des pH-Werts der Hauptreinigerflotte
kommt. Die Reinigungswirkung der Enzyme, die sich nur innerhalb eines bestimmten pH-Werts
optimal entfaltet, wird daher nicht oder nur unwesentlich beeinträchtigt.
1. Verfahren zum Reinigen von Geschirr, gekennzeichnet durch folgende Schritte:
a) Vorreinigen mit einer Lösung einer organischen Säure und/oder eines Komplexbildners
für Erdalkaliionen;
b) Hauptreinigen mit einer enzymatischen Reinigerlösung;
c) Nachspülen.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger Mono- und/oder
Dicarbonsäuren mit 1 -3 C-Atomen enthält.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß er Ameisen- und/oder Essigsäure
enthält.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger
komplexbildende organische Säuren und/oder deren Salze enthält.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger wenigstens
eine Säure aus der Gruppe Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Milchsäure und/oder
Salze der vorgenannten Säuren enthält.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreinigerlösung
gepuffert ist.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreinigerlösung auf einen
pH-Wert von 2 - 9, vzw. 2 - 5 oder 8 - 9 gepuffert ist.
8. Verfahren nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß als Puffer Amine, vzw.
Alkanolamine, weiter vzw. Mono-, Di- und/oder Triethanolamin verwendet werden.
9. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Konzentration
der Gesamtmenge aus organischer Säure und/oder Komplexbildner in der Vorreinigerlösung
0,1 - 5 Gew.-%, vzw. 0,1 - 1 Gew.-% beträgt.
10. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Vorreinigerlösung
auf das Geschirr aufgesprüht wird.
11. Verfahren nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die organische Säure und/oder
der Komlexbildner einerseits und ein Puffer andererseits getrennt auf das Geschirr
aufgesprüht werden.
12. Verfahren nach Anspruch 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß die aufgesprühte Vorreinigerlösung
vor dem Hauptreinigen einwirken gelassen wird.
13. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß der Anteil
der verwendeten Vorreinigerlösung an der für Vor- und Hauptreinigung insgesamt verwendeten
Reinigerlösungsmenge 0,1 - 10 Gew.-%, vzw. 0,1 - 1 Gew.-% beträgt.
14. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptreiniger
Proteasen, Amylasen und/oder Lipasen enthält.
15. Verfahren nach Anspruch 14, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptreiniger folgende
Bestandteile enthält:
- 0,08 - 2 Gew.-% N-C8- bis C12- Alkylpyrrolidone;
- 0,005 - 0,125 Anson-Einheiten wenigstens einer Protease und/oder 0,1 - 6 Kilo-Novoeinheiten
wenigstens einer Amylase pro l Reinigerzubereitung;
- Puffer zur Pufferung auf einen pH-Bereich von 5 - 9.
16. Kit zur Durchführung des Verfahrens nach einem der Ansprüche 1 bis 15, gekennzeichnet
durch folgende Bestandteile:
- einen Vorreiniger, der eine organische Säure und/oder einen Komplexbildner für Erdalkaliionen
enthält;
- einen enzymatischen Hauptreiniger.
17. Kit nach Anspruch 16, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger Mono- und/oder Dicarbonsäuren
mit 1 -3 C-Atomen enthält.
18. Kit nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß er Ameisen- und/oder Essigsäure
enthält.
19. Kit nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger
komplexbildende organische Säuren und/oder deren Salze enthält.
20. Kit nach Anspruch 19, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger wenigstens eine
Säure aus der Gruppe Zitronensäure, Äpfelsäure, Weinsäure, Milchsäure und/oder Salze
der vorgenannten Säuren enthält.
21. Kit nach einem der Ansprüche 16 bis 20, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger
gepuffert ist.
22. Kit nach Anspruch 21, dadurch gekennzeichnet, daß der Vorreiniger auf einen pH-Wert
von 2 - 9, vzw. 2 - 5 oder 8 - 9 gepuffert ist.
23. Kit nach Anspruch 21 oder 22, dadurch gekennzeichnet, daß als Puffer Amine, vzw. Alkanolamine,
weiter vzw. Mono-, Di- und/oder Triethanolamin verwendet werden.
24. Kit nach einem der Ansprüche 16 bis 23, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptreiniger
Proteasen, Amylasen und/oder Lipasen enthält.
25. Kit nach Anspruch 24, dadurch gekennzeichnet, daß der Hauptreiniger folgende Bestandteile
enthält:
- 0,08 - 2 Gew.-% N-C8- bis C12- Alkylpyrrolidone;
- 0,005 - 0,125 Anson-Einheiten wenigstens einer Protease und/oder 0,1 - 6 Kilo-Novoeinheiten
wenigstens einer Amylase pro l Reinigerzubereitung;
- Puffer zur Pufferung auf einen pH-Bereich von 5 - 9.