[0001] Diese Erfindung betrifft die Verwendung von Cyanopyridinium-Verbindungen als Bleichaktivatoren
und Waschmittelzusammensetzungen, die diese quartären Bleichaktivatoren enthalten.
[0002] Es ist bekannt, daß das Bleichvermögen peroxidischer Bleichmittel, wie Perborate,
Percarbonate, Persilicate und Perphosphate, verbessert werden kann, so daß die Bleichwirkung
bei niedrigeren Temperaturen einsetzt, etwa bei oder unter 60°C, indem man die Vorstufen
von bleichenden Peroxysäuren zusetzt, die oft als Bleichaktivatoren bezeichnet werden.
[0003] Viele Substanzen sind nach dem Stand der Technik als Bleichaktivatoren bekannt. Üblicherweise
handelt es sich dabei um reaktive organische Verbindungen mit einer O-Acyl- oder N-Acyl-Gruppe,
die in alkalischer Lösung zusammen mit einer Quelle für Wasserstoffperoxid die entsprechenden
Peroxysäuren bilden.
[0004] Repräsentative Beispiele für Bleichaktivatoren sind etwa N,N,N',N'-Tetraacetylethylendiamin
(TAED), Glucosepentaacetat (GPA), Xylosetetraacetat (TAX), Natrium-4-benzoyoxybenzolsulfonat
(SBOBS), Natriumtrimethylhexanoyloxybenzolsulfonat (STHOBS), Tetraacetylglucoluril
(TAGU), Tetraacetylcyansäure (TACA), Di-N-acetyldimethylglyoxin (ADMG) und 1-Phenyl-3-acetylhydantoin
(PAH). Es sei beispielsweise auf GB-A-836 988, GB-A-907 356, EP-A-0 098 129 und EP-A-0
120 591 verwiesen.
[0005] Mittlerweile haben kationische Peroxysäure-Precursoren, die neben O-Acyl- oder N-Acyl-Gruppen
z.B. eine quartäre Ammoniumgruppe enthalten, an Bedeutung gewonnen, da sie hocheffektive
Bleichaktivatoren sind. Solche kationischen Peroxysäure-Precursor sind beispielsweise
in US-5 460 747, US-5 047 577, US-4 933 103, US-4 751 015, US-4 397 757, GB-1 382
594, WO-95 21150, EP-A-403 152, EP-A-427 224, EP-A-402 971, EP-371 809, EP-A-284 292
und EP-A-284 292 beschrieben. Korrespondierende freie, stabile quartäre Persäuren
sind z.B. in EP-340 754 und WO-94 01399 beschrieben.
[0006] Ammoniumnitrile der Formel

bilden dabei eine besondere Klasse kationischer Bleichaktivatoren. Verbindungen dieser
Art und ihre Verwendung als Bleichaktivatoren in Bleichmitteln sind beschrieben in
EP-A-303 520, EP-A-464 880, EP-A-458 396 und US-A-4 883 917. Die quartäre Ladung scheint
einerseits eine erhöhte Löslichkeit, andererseits eine bevorzugte Faseraffinität zu
bewirken. Speziell EP-303 520 beschreibt die Verwendung von 3-Cyano-N-Methylpyridiniumiodid
als Bleichaktivator.
[0007] Überraschenderweise wurde nun gefunden, daß quartäre Nitrile, die sich von 2- bzw.
4-Cyanopyridinium-Salzen ableiten, eine bessere Bleichwirkung aufweisen als Bleichaktivatoren
gemäß dem Stand der Technik.
[0008] Gegenstand der Erfindung ist somit die Verwendung der Verbindungen der allgemeinen
Formel I als Bleichaktivatoren,
worin R1 Wasserstoff, C1- bis C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, Aryl, Cyanomethyl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyl bedeutet,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, Aryl, C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyl oder Cyano sind, und
a) Z Cyano ist, und Y die gleiche Bedeutung hat wie R2, R3 und R4, oder
b) Y Cyano ist, und Z die gleiche Bedeutung hat wie R2, R3 und R4,
und X ein Anion ist.
[0009] Vorzugsweise werden für R
1 unsubstituierte C
1- bis C
10-Alkylgruppen, C
2- bis C
4-Alkenylgruppen oder Phenylgruppen verwendet.
[0010] Die Alkyl- und Alkenylgruppen unter der Definition von R
1, R
2, R
3 und R
4 können substituiert oder unsubstituiert sein. Für R
2, R
3 und R
4 werden unabhängig voneinander vorzugsweise unsubstituierte C
1- bis C
4-Alkylgruppen, unsubstituierte C
2- bis C
4-Alkenylgruppen, Phenylgruppen oder Wasserstoff verwendet.
[0011] Als Anion X werden vorzugsweise Chlorid, Bromid, Iodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat,
Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat, Mono- und Di-Hydrogenphosphat, Pyrophosphat,
Metaphosphat, Nitrat, Methosulfat, Dodecylsulfat, Dodecylbenzolsulfonat, Phosphonat,
Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat, Ethansulfonat verwendet.
[0012] Besonders bevorzugt sind N-Alkyl-4-Cyanopyridiniumsalze, die am Ring Wasserstoff
und am Stickstoffatom Alkylsubstituenten tragen, wie N-Methyl-4-Cyanopyridiniumchlorid,
N-Ethyl-4-Cyanopyridiniumchlorid und N-Hexyl-4-Cyanopyridiniumchlorid.
[0013] Wahrscheinlich bilden diese Verbindungen bei der Perhydrolyse als bleichende Spezies
sowohl Peroxyimidsäuren als auch Hydroperoxid-Derivate.
[0014] An Hand eines allgemeinen Beispiels sollen die Synthesewege zu den erfindungsgemäßen
Cyanopyridinium-Verbindungen dargestellt werden.
[0015] Isonicotinsäurenitril ist literaturbekannt und wird durch Direkt-Oxidation von 4-Methylpyridin
oder durch Ammon-Oxidation von 4-Methylpyridin erhalten. Durch Alkylierung des Isonicotinsäurenitrils
z. B. mit Methylierungsmitteln wie Methylchlorid oder Dimethylsulfat bei Temperaturen
zwischen 20 und 100°C, vorzugsweise zwischen 70 und 80°C erhält man die entsprechenden
N-Alkyl-4-Cyanopyridiniumsalze. In analoger Weise lassen sich die anderen Cyanopyridiniumsalze
herstellen.
[0016] Gegenstand der Erfindung ist auch die Verwendung dieser Cyanopyridinium-Verbindungen
in bleichenden Wasch- und Reinigungsmitteln. Diese Wasch- und Reinigungsmittel enthalten
neben einer Peroxyverbindung und dem kationischen Bleichaktivator üblicherweise auch
oberflächenaktive Verbindungen und weitere bekannte Inhaltsstoffe.
[0017] Geeignete Peroxyverbindungen sind Alkaliperoxide, organische Peroxide wie Harnstoffperoxid,
und anorganische Persalze, wie die Alkaliperborate, -percarbonate, -perphosphate,
-persilicate und -persulfate. Mischungen aus zwei oder mehreren dieser Verbindungen
sind ebenfalls geeignet. Besonders bevorzugt sind Natriumperborat-Tetrahydrat und
insbesondere Natriumperborat-Monohydrat. Natriumperborat-Monohydrat ist wegen seiner
guten Lagerbeständigkeit und seiner guten Löslichkeit in Wasser bevorzugt. Natriumpercarbonat
kann aus Umweltschutzgründen bevorzugt sein.
[0018] Alkylhydroperoxide sind eine weitere geeignete Gruppe von Peroxyverbindungen. Beispiele
für diese Stoffe sind Cumolhydroperoxid und t-Butylhydroperoxid.
[0019] In derartigen Wasch- und Reinigungsmitteln kann der ertindungsgemäße Cyanopyridinium-Bleichaktivator
mit einem Gewichtsanteil von etwa 0,1 % bis 20 %, bevorzugt von 0,5 % bis 10 %, insbesondere
von 1 % bis 7,5 % vorhanden sein zusammen mit einer Peroxyverbindung. Der Gewichtsanteil
dieser Peroxyverbindungen beträgt gewöhnlich von 2 % bis 40 %, bevorzugt von 4 % bis
30 %, insbesondere von 10 % bis 25 ,% wobei das molare Verhältnis von Peroxidanion
zu Bleichaktivator von 1500 : 1 bis 1 : 2 ist.
[0020] In den Wasch- und Reinigungsmitteln können neben den erfindungsgemäßen Cyanopyridinium-Bleichaktivatoren
noch andere geeignete Bleichaktivatoren, wie beispielsweise TAED enthalten sein.
[0021] Die oberflächenaktive Substanz kann von Naturprodukten abgeleitet sein, wie etwa
Seife, oder ist eine synthetische Verbindung aus der Gruppe der anionischen, nichtionischen,
amphoteren, zwitterionischen oder kationischen oberflächenaktiven Substanzen, oder
Mischungen aus diesen. Viele geeignete Substanzen sind kommerziell erhältlich, und
sind in der Literatur beschrieben, beispielsweise in "Surface active agents and detergents",
Vol. 1 und 2, von Schwartz, Perry und Berch. Der Gesamtanteil der oberflächenaktiven
Verbindungen kann bis zu 50 Gew.-% betragen, vorzugsweise 1 Gew.-% bis 40 Gew.-%,
insbesondere 4 Gew.-% bis 25 Gew.-%.
[0022] Synthetische anionische oberflächenaktive Substanzen sind üblicherweise wasserlösliche
Alkalimetallsalze organischer Sulfate und Sulfonate mit Alkylresten von etwa 8 bis
22 Kohlenstoffatomen, wobei der Ausdruck "Alkyl" die Alkylsubstituenten höherer Arylreste
einschließt.
[0023] Beispiele geeigneter anionischer Detergentien sind Natrium- und Ammoniumalkylsulfate,
speziell die durch Sulfatierung höherer (C
8 bis C
18) Alkohole erhaltenen Sulfate; Natrium- und Ammoniumalkylbenzolsulfonate mit einem
Alkylrest von C
9 bis C
20, insbesondere lineare sekundäre Natriumalkylbenzolsulfonate mit einem Alkylrest von
C
10 bis C
15; Natriumalkylglycerinethersulfate, besonders die Ester der höheren, von Talg- und
Kokosnußöl abgeleiteten Alkohole; die Natriumsulfate und -sulfonate der Kokosfettsäuremonoglyceride;
Natrium- und Ammoniumsalze der Schwefelsäureester höherer (C
9 bis C
18) oxalkylierter, insbesondere der mit Ethylenoxid oxalkylierten Fettalkhole; die Reaktionsprodukte
der Veresterung von Fettsäuren mit Isethionsäure und nachfolgender Neutralisierung
mit Natriumhydroxid; Natrium- und Ammoniumsalze der Fettsäureamide des Methyltaurins;
Alkan-Monosulfonate wie diejenigen aus der Reaktion von α-Olefinen (C
8-C
20) mit Natriumbisulfit und diejenigen aus der Reaktion von Paraffinen mit SO
2 und Cl
2 mit anschließender basischer Hydrolyse, wobei ein Gemisch verschiedener Sulfonate
entsteht; Natrium- und Ammoniumdialkylsulfosuccinate mit Alkylresten von C
7 bis C
12; und Olefinsulfonate, die bei der Reaktion von Olefinen, insbesondere C
10- bis C
20-α-Olefinen, mit SO
3 und nachfolgender Hydrolyse der Reaktionsprodukte entstehen. Die bevorzugten anionischen
Detergentien sind Natriumalkylbenzolsulfonate mit Alkylresten von C
15 bis C
18, und Natriumalkylethersulfate mit Alkylresten von C
16 bis C
18.
[0024] Beispiele für geeignete nichtionische oberflächenaktive Verbindungen, die bevorzugt
zusammen mit anionischen oberflächenaktiven Verbindungen benutzt werden, sind insbesondere
die Reaktionsprodukte von Alkylenoxiden (gewöhnlich Ethylenoxid) mit Alkylphenolen
(Alkylreste von C
5 bis C
22), wobei die Reaktionsprodukte im allgemeinen 5 bis 25 Ethylenoxid-Einheiten (EO)
im Molekül enthalten; die Reaktionsprodukte aliphatischer (C
8 bis C
18) primärer oder sekundärer, linearer oder verzweigter Alkohole mit Ethylenoxid, mit
im allgemeinen 6 bis 30 EO, und die Additionsprodukte von Ethylenoxid an Reaktionsprodukte
aus Propylenoxid und Ethylendiamin. Andere nichtionische oberflächenaktive Verbindungen
sind Alkylpolyglycoside, langkettige tertiäre Aminoxide, langkettige tertiäre Phosphinoxide
und Dialkylsulfoxide.
[0025] Amphotere oder zwitterionische oberflächenaktive Verbindungen können ebenfalls in
den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, was aber wegen deren hoher
Kosten meistens nicht erwünscht ist. Wenn amphotere oder zwitterionische Verbindungen
verwendet werden, so geschieht das in der Regel in kleinen Mengen in Zusammensetzungen,
die hauptsächlich anionische und nichtionische Tenside enthalten.
[0026] Auch Seifen können in den erfindungsgemäßen Zusammensetzungen verwendet werden, vorzugsweise
mit einem Anteil von weniger als 25 Gew.-%. Sie sind besonders geeignet in geringen
Mengen in binären (Seife/anionisches Tensid) oder in ternären Mischungen zusammen
mit nichtionischen oder gemischten synthetischen anionischen und nichtionischen Tensiden.
Die verwendeten Seifen sind bevorzugt die Natriumsalze, und weniger bevorzugt die
Kaliumsalze gesättigter oder ungesättigter C
10- bis C
24-Fettsäuren, oder deren Mischungen. Die Anteile solcher Seifen können von 0,5 Gew.-%
bis 25 Gew.-% betragen, geringere Mengen von 0,5 Gew.-% bis 5 Gew.-% sind im allgemeinen
ausreichend zur Schaumkontrolle. Seifenanteile zwischen etwa 2 % und etwa 20 %, besonders
zwischen etwa 5 % und etwa 10 %, haben einen positiven Effekt. Dieses ist besonders
der Fall in hartem Wasser, wo die Seife als zusätzliche Buildersubstanz dient.
[0027] Die Wasch- und Reinigungsmittel enthalten im allgemeinen auch einen Builder. Als
Builder kommen in Betracht: Calcium bindende Stoffe, Fällungsmittel, Calciumspezifische
Ionentauscher und deren Mischungen. Beispiele für Calcium bindende Stoffe umfassen
Alkalimetallpolyphosphate, wie Natriumtripolyphosphat; Nitrilotriessigsäure und ihre
wasserlöslichen Salze; die Alkalimetallsalze der Carboxymethyloxybernsteinsäure, Ethylendiamintetraessigsäure,
Oxydibernsteinsäure, Mellithsäure, Benzolpolycarbonsäuren, Zitronensäure; und Polyacetalcarboxylate,
wie in US-4 144 226 und US-4 146 495 offenbart.
[0028] Beispiele für Fällungsmittel sind Natriumorthophosphat, Natriumcarbonat und Seifen
aus langkettigen Fettsäuren.
[0029] Beispiele für Ionentauscher, die für Calcium spezifisch sind, sind die verschiedenen
Arten wasserunlöslicher, kristalliner oder amorpher Aluminiumsilicate, von denen die
Zeolithe die bekanntesten Vertreter sind.
[0030] Diese Buildersubstanzen können von 5 Gew.-% bis 80 Gew.-% vorhanden sein, bevorzugt
ist ein Anteil von 10 Gew.-% bis 60 Gew.-%.
[0031] Neben den bereits erwähnten Inhaltsstoffen können die Wasch- und Reinigungsmittel
jeden der konventionellen Zusatzstoffe in Mengen enthalten, die man üblicherweise
in solchen Mitteln vorfindet. Beispiele dieser Zusatzstoffe umfassen Schaumbildner,
wie etwa Alkanolamide, besonders die Monoethanolamide aus Palmkernöl-Fettsäuren und
Kokosnuß-Fettsäuren; schaumverhindernde Substanzen, wie etwa Alkylphosphate und -silicone;
Vergrauungsinhibitoren und ähnliche Hilfsmittel, wie etwa Natriumcarboxymethylcellulose
und Alkyl- oder substituierte Alkylcelluloseether; Stabilisatoren, wie Ethylendiamintetraessigsäure;
Weichmacher für Textilien; anorganische Salze, wie Natriumsulfat; und, in üblicherweise
kleinen Mengen, fluoreszierende Stoffe, Parfüme, Enzyme wie Proteasen, Cellulasen,
Lipasen und Amylasen, Desinfektionsmittel und Farbstoffe. Die Bleichaktivatoren dieser
Erfindung können in einer Vielzahl von Produkten eingesetzt werden. Diese umfassen
Textilwaschmittel, Textilbleichmittel, Oberflächenreiniger, Toilettenreiniger, Geschirrspülmaschinenreiniger,
und auch Gebißreiniger. Die Waschmittel können in fester Form oder flüssiger Form
vorliegen.
[0032] Es ist aus Gründen der Stabilität und Handhabbarkeit vorteilhaft, die Bleichaktivatoren
in Form von Granulaten zu verwenden, die neben dem Bleichaktivator ein Bindemittel
enthalten. Verschiedene Methoden, solche Granulate herzustellen, sind in der Patentliteratur
beschrieben, so beispielsweise in CA-1 102 966, GB-1 561 333, US-4 087 369, EP-A-0
240 057, EP-A-0 241 962, EP-A-0 101 634 und EP-A-0 062 523. Jede dieser Methoden ist
für die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren anwendbar.
[0033] Die die Bleichaktivatoren enthaltenden Granulate werden im allgemeinen der Waschmittelzusammensetzung
zusammen mit den anderen, trockenen Bestandteilen wie etwa Enzymen, anorganischen
Peroxidbleichmitteln zugesetzt. Die Waschmittelzusammensetzung, zu der die Aktivatorgranulate
zugegeben werden, kann auf verschiedene Wegen erhalten werden, wie etwa Trockenmischen,
Extrudieren, Sprühtrocknung.
[0034] In einer weiten Ausführungsform sind die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren besonders
geeignet für nicht wäßrige flüssige Waschmittel, zusammen mit einer bleichenden Peroxyverbindung,
etwa Natriumperborat, um dem Waschmittel ein großes Reinigungsvermögen für Gewebe
und Textilien zu verleihen. Derartige nicht wäßrige, flüssige Waschmittel, die pastöse
und gelatinöse Detergentienzusammensetzungen mit einschließen, sind im Stand der Technik
bekannt, und sind beispielsweise in US-2 864 770, US-2 940 938, US-4 772 412, US-3
368 977, GB-A-1205 711 GB-A-1 370 377, GB-A-1 270 040, GB-A-1 292 352, GB-A-2 194
536, DE-A-2 233 771, EP-A-0 028 849 beschrieben.
[0035] Es handelt sich dabei um Zusammensetzungen in Form eines nichtwäßrigen, flüssigen
Mediums, in dem eine feste Phase dispergiert sein kann. Das nicht wäßrige, flüssige
Medium kann eine flüssige, oberflächenaktive Substanz sein, vorzugsweise eine nichtionische
oberflächenaktive Substanz; ein nicht polares flüssiges Medium wie etwa flüssiges
Paraffin; ein polares Lösungsmittel, wie etwa Polyole, zum Beispiel Glycerin, Sorbitol,
Ethylenglycol, eventuell in Verbindung mit niedermolekularen einwertigen Alkoholen
wie Ethanol oder Isopropanol; oder Mischungen daraus.
[0036] Die feste Phase kann aus Buildersubstanzen, Alkalien, abrasiven Stoffen, Polymeren
und anderen festen ionischen oberflächenaktiven Stoffen, Bleichmitteln, fluoreszierenden
Stoffen und anderen üblichen festen Inhaltsstoffen bestehen.
[0037] Die folgenden, nicht abschließenden Beispiele sollen einen Überblick über die Ausführungsformen
der Erfindung geben.
Beispiel 1:
[0038] Zu 5,2 g 4-Cyanpyridin (0,05 mol) in 25 ml Toluol werden bei Raumtemperatur 9,3 g
(0,05 mol) Toluolsulfonsäuremethylester getropft. Anschließend wird 30 Minuten auf
110°C erhitzt. Der beim Abkühlen ausfallende farblose Niederschlag wird abgesaugt,
man erhält 9,9 g (68%) N-Methyl-4-pyridinium Tosylat (Schmp. 167 °C)
Beispiel 2:
[0039] Durch Zusammengeben von 200 ml einer wäßrigen Lösung von 5 g/l Referenzwaschmittel
(WMP), erhalten von WFK-Testgewebe GmbH, Krefeld, 150 mg Natriumperborat-Monohydrat
(PB*1) und 50 mg eines Aktivators wurde eine Bleichmittelzusammensetzung erhalten.
Vier mit schwarzem Tee verschmutzte Gewebestücke (BC-1-Tee auf Baumwolle, 1,25 g,
WFK) wurden für ein dreißigminütiges, isothermes Waschexperiment in einem Linitest-Gerät
zugegeben. Die Gewebestücke wurden nach der vorgegebenen Waschzeit mit Wasser gespült,
getrocknet, gebügelt. Anschließend wurde die Bleichwirkung mittels eines Weißgrad-Meßgerätes
ELREPHO 2000 (Datacolor) festgestellt, indem die Unterschiede der Remissionen vor
und nach dem Bleichen ermittelt wurden.
[0040] Die Untersuchungen wurden mit verschiedenartigen Anschmutzungen (z. B. Gras, Curry)
wiederholt.
[0041] Es wurden die in Tabelle 1 angegebenen Bleichmittelzusammensetzungen mit den Aktivatoren
1 und 2 sowie der Vergleichsverbindung 3 hergestellt. Ihre Wirksamkeit wurde durch
den Vergleich der Remissionen des Gewebes vor und nach dem Bleichvorgang ermittelt.
Die Resultate sind in Tabelle 1 angegeben. Die ΔΔ R-Werte geben die Verbesserung der
Bleichwirkung der erfindungsgemäßen Zusammensetzung verglichen mit PB*1 und TAED an:

[0042] Die Verbindungen 1 bis 3 sind
Tabelle 1
Aktivator Nr. |
Δ R (CP) |
Δ R (CP + TAED) |
Δ Δ R (CP) |
Δ Δ R (CP -TAED) |
PB*1 |
10,8 |
|
|
|
TAED |
|
12,9 |
|
|
1 |
26,3 |
23,9 |
15,5 |
11 |
2 |
16,7 |
16,6 |
5,9 |
3,7 |
3 |
14,9 |
13,4 |
4,1 |
0,5 |
[0043] Die Waschexperimente zeigen, daß die erfindungsgemäßen Bleichaktivatoren bessere
Waschergebnisse als die Vergleichssubstanz 3 liefern.
1. Verwendung der Verbindungen der allgemeinen Formel I als Bleichaktivatoren,
worin R1 Wasserstoff, C1- bis C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, Aryl, Cyanomethyl oder C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyl bedeutet,
R2, R3 und R4 unabhängig voneinander Wasserstoff, C1- bis C24-Alkyl, C2-C24-Alkenyl, Aryl, C1-C4-Alkoxy-C1-C4-Alkyl oder Cyano sind, und
a) Z Cyano ist, und Y die gleiche Bedeutung hat wie R2, R3 und R4, oder
b) Y Cyano ist, und Z die gleiche Bedeutung hat wie R2, R3 und R4,
und X ein Anion ist.
2. Verwendung von Verbindungen wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R1 unsubstituiertes C1- bis C10-Alkyl, Phenyl oder C2- bis C4-Alkenyl bedeutet.
3. Verwendung von Verbindungen wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß R2, R3, R4 und R5 unabhängig voneinander unsubstituiertes C1- bis C4-Alkyl, Phenyl, C2- bis C4-Alkenyl oder Wasserstoff bedeuten.
4. Verwendung von Verbindungen wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß X Chlorid,
Bromid, Iodid, Fluorid, Sulfat, Hydrogensulfat, Carbonat, Hydrogencarbonat, Phosphat,
Mono- und Dihydrogenphosphat, Pyrophosphat, Metaphosphat, Nitrat, Methosulfat, Dodecylsulfat,
Dodecylbenzolsulfonat, Phosphonat, Methylphosphonat, Methandisulfonat, Methylsulfonat
oder Ethansulfonat bedeutet.
5. Verwendung von Verbindungen wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
um N-Alkyl-4-Cyanopyridiniumsalze, die am Ring Wasserstoff und am Stickstoffatom Alkylsubstituenten
tragen handelt.
6. Verwendung von Verbindungen wie in Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß es sich
um N-Methyl-4-Cyanopyridiniumchlorid, N-Ethyl-4-Cyanopyridiniumchlorid und N-Hexyl-4-Cyanopyridiniumchlorid
handelt.
7. Wasch- und Reinigungsmittel, enthaltend
a) 2 bis 40 Gew.-% einer Peroxyverbindung
b) 0,1 bis 20 Gew.-% einer Verbindung nach Anspruch 1 als Bleichaktivator,
wobei das molare Verhältnis von Peroxidanion zu Bleichaktivator von 1500 : 1 bis
1 : 2 ist.
8. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peroxyverbindung
in einer Menge von 4 bis 30 Gew.-% vorhanden ist.
9. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peroxyverbindung
in einer Menge von 10 bis 25 Gew.-% vorhanden ist.
10. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichaktivator
in einer Menge von 0.5 bis 10 Gew.-% vorhanden ist.
11. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß der Bleichaktivator
in einer Menge von 1 bis 7.5 Gew.-% vorhanden ist.
12. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peroxyverbindung
ein anorganisches Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Perborat, Percarbonat,
Perphosphat, Persilikat und Monopersulfat ist.
13. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Peroxyverbindung
ein organisches Material ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Harnstoffperoxid,
Cumolhydroperoxid und t-Butylhydroperoxid ist.
14. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie 1 bis 80 Gew.-%
eines Detergens-Gerüststoffes enthalten.
15. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, enthaltend eine zur Reinigung wirksame Menge eines
Enzyms, ausgewählt aus der Gruppe bestehend aus Proteasen, Cellulasen, Lipasen, Amylasen
und Mischungen daraus.
16. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie oberflächenaktive
Substanzen in einer Menge von bis zu 50 Gew.-% enthalten.
17. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie Seifen in einer
Menge von bis zu 25 Gew.-% enthalten.
18. Zusammensetzungen nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß sie einen Builder in
einer Menge von 5 bis 80 Gew.-% enthalten.