[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Steuervorrichtung mit dem Merkmal des Oberbegriffs
von Patentanspruch 1.
[0002] Bei einer Steuervorrichtung dieser Art ist das Stellglied für vier Funktionszustände
des Verschlusses in zwei Stellungen durch eine Rotationsbewegung einstellbar, die
sich um 180° voneinander unterscheiden. Der ausgewählte Funktionszustand hängt zusätzlich
von der Vorgeschichte der beiden Hebel, d. h. ihrer vor der Bewegung des Stellglieds
vorliegenden Stellung ab (vgl. DE 4343340 A1).
[0003] Es ist ohne weiteres erkennbar, daß eine derartige Steuervorrichtung mechanisch aufwendig
ist und zusätzliche vorzugsweise mechanische Mittel erforderlich sind, die die Hebel
in der eingestellten Lage halten. Diese Mittel stehen dem Ziel einer leichtgängigen
Steuervorrichtung, die mit geringem mechanischen Aufwand eine Änderung des eingestellten
Funktionszustands ermöglicht, im Wege.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Steuervorrichtung der eingangs genannten
Art zu schaffen, die sich durch einen geringen mechanischen Aufwand und einen leichtgängigen
Antrieb auszeichnet.
[0005] Die Erfindung löst diese Aufgabe durch die kennzeichnenden Merkmale des Patentanspruchs
1.
[0006] Durch die 1:1-Zuordnung von Funktionszuständen und Stellungen des Stellglieds verringert
sich der mechanische Aufwand gegenüber der bekannten Vorrichtung erheblich. Es ist
nun keinerlei Berücksichtigung der vorliegenden bzw. vorausgehenden Stellung der beiden
Hebel erforderlich. Nimmt man, wie an sich bekannt, eine Rotationsbewegung des Stellglieds
vor, so unterscheiden sich dessen Stellungen für die verschiedenen Funktionszustände
um beispielsweise einen Viertelkreisbogen. Im Falle einer Linearbewegung können die
Funktionszustände durch Stellungen des Stellglieds eingestellt werden, die rasterartig
auf dem Weg des Stellglieds liegen. Da es nur noch auf die Stellung des Stellglieds
ankommt, können die Funktionszustände auch in der Weise ausgeführt werden, daß die
Bewegung der Hebel dabei entsprechend der gewählten Funktion blockiert oder freigegeben
sind. Wählt man beispielsweise vier Funktionszustände, beispielsweise die Zustände

entriegelt",

verriegelt",

kindergesichert" und

zentralgesichert", so können die jeweiligen Stellungen des Stellglieds in der angegebenen
Reihenfolge der Funktionszustände hintereinander angeordnet sein. Abhängig von der
Bauart des Verschlusses ist es aber auch möglich, die Funktionszustände bzw. die Stellungen
des Stellglieds abweichend vom angegebenen Schema vorzunehmen. Dadurch ergibt sich
eine besondere Gestaltungsfreiheit für die konstruktive Gestaltung des Verschlusses,
der vorgesehenen Verriegelungsteile, der Hebel und des Stellglieds. Gegenüber konventionellen
Verschlüssen ergibt sich dadurch eine erhebliche Einsparung an Bauteilen bei gleichzeitiger
Erhöhung der Ausfallsicherheit sowie eine deutliche Verringerung der Herstellungskosten
und des erforderlichen Bauraums.
[0007] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen
sowie der Figurenbeschreibung und der Zeichnung angegeben.
[0008] Durch die Möglichkeit, das Stellglied durch den Antriebsmotor ohne Rückmeldung der
Ist-Lage zu steuern, ergeben sich weitere Vereinfachungen des konstruktiven Aufwands.
Es ist dann nicht mehr erforderlich, die Ist-Lage des Stellglieds zu erfassen und
die Einstellung des Stellglieds zu regeln. Vielmehr genügt die Vorgabe von entsprechenden
Steuerbefehlen für den Antriebsmotor.
[0009] Bei diesem kann es sich um einen Schrittmotor oder aber auch besonders vorteilhaft
um einen Gleichstrommotor handeln. Bei letzterem können vorzugsweise Mittel zur Rotorlage
und/oder Drehzahlerfassung vorgesehen sein. Derartige Mittel sind für einen Gleichstrommotor
für sich beispielsweise aus der US 4338552A oder der DE4211982A1 bekannt. Dabei wird
ein proportional zu den Umdrehungen des Rotor schwankendes Signal auf der Stromversorgungsleitung
ausgenutzt, um eine Information über die Drehbewegung und die Drehlage des Rotors
und damit des von diesem angetriebenen Stellglieds zu erhalten. Führt das Stellglied
eine Rotationsbewegung durch, so kann der Antriebsmotor nur eine Rotationsrichtung
besitzen. Die unterschiedlichen Drehlagen werden nacheinander in der stets gleichen
Reihenfolge angesteuert. Bei einer Rotationsbewegung und insbesondere bei einer Linearbewegung
des Stellglieds aber ist es vorteilhaft, den Antriebsmotor mit reversibler Drehrichtung
zu versehen. Die jeweiligen Funktionszustände können dann in der kürzestmöglichen
Zeit eingestellt werden.
[0010] Zur Verringerung des schaltungstechnischen Aufwands kann der Steuerbefehl für dem
Antriebsmotor als Datentelegramm aufgegeben werden. Durch entsprechende Umsetzung
des Datentelegramms können mißbräuchliche Ansteuerungen des Antriebsmotors verhindert
werden. Nur wenn das Datentelegramm tatsächlich die erforderliche Form besitzt, wird
der Antriebsmotor aktiviert.
[0011] Anhand der Zeichnung ist die Erfindung weiter erläutert. Die einzige Figur zeigt
eine erfindungsgemäße Steuervorrichtung in ihrem grundsätzlichen Aufbau. Ein nicht
im einzelnen gezeigtes Tür-Schloß eines Fahrzeugs ist durch einen Türinnengriff TIG
und einen Türaußengriff TAG (beides nicht konkret dargestellt) betätigbar. Die Bezeichnungen
TIG und TAG mit zugehörigen Wirkpfeilen zeigen diese Betätigungsmöglichkeiten und
die zugehörigen Griff-Teile schematisch.
[0012] Mit den beiden Griffteilen verbunden sind jeweils ein Hebel 1 bzw. 2, die ebenfalls
hinsichtlich ihrer Anordnung und ihrer Wirkverbindung zu den beiden Griffteilen schematisch
dargestellt sind. Die beiden Hebel 1 und 2 wirken mit einem Stellglied 3, das über
eine Antriebsspindel 4 linear beweglich ist, zusammen. Die Spindel 4 greift in eine
Spindelmutter 5 ein und wird durch einen Antriebsmotor 6 reversibel angetrieben. Entsprechend
der Drehbewegung der Spindel 4 wird die Spindelmutter 5 und damit das Stellglied 3
linear in Richtung des Doppelpfeils 7 bewegt.
[0013] Der Antriebsmotor 6 ist durch eine schematisch gezeigte Motorsteuerung 8 mit Mitteln
zur Rotorlage- und/oder Drehzahlerfassung (Ripple-Counter) versehen, die über ein
Input/Output-Interface 9 und eine Schnittstelle 10 ankommende Datentelegramme als
Steuerbefehle umsetzt, die über eine Datenleitung D eingehen. Mit 30 und 31 ist die
Spannungsversorgung (30) und Masseverbindung (31) der Steuereinheit 8 bis 10 angedeutet.
Ebenfalls angedeutet, im Rahmen der vorliegenden Erfindung im wesentlichen jedoch
ohne Bedeutung, ist ein Türkontaktschalter TK und eine den Einstiegsbereich der Tür
beleuchtende Einstiegsleuchte 11 angezeigt. Die Leuchte 11 wird durch das Datentelegramm
gesteuert.
[0014] Das Stellglied 3 besitzt vier Einstellungen, in denen die vier möglichen Funktionszustände
des Tür-Schlosses wirksam sind. In der eingezeichneten Stellung sind die beiden Hebel
1 und 2 blockiert. Diese Stellung entspricht dem Funktionszustand

zentral sichern".
[0015] Durch eine Linearbewegung des Stellglieds 3 wird als nächstes ein Funktionszustand
eingestellt, bei dem der Hebel 2 freigegeben ist, während der Hebel 1 weiterhin blockiert
ist. Es ist damit möglich, das Tür-Schloß mit dem Türaußengriff TAG zu betätigen,
während der Türinnengriff TIG weiterhin blockiert ist. Es handelt sich demnach um
den Funktionszustand

kindergesichert" KS.
[0016] Als nächstes kann das Stellglied 3 in eine Stellung eingestellt werden, bei der der
Hebel 2 blockiert ist, während der Hebel 1 freigegeben ist. Es ist damit möglich,
das Tür-Schloß mit dem Türinnengriff TIG zu betätigen. Es handelt sich um den Funktionszustand

verriegelt" VR, bei dem es möglich ist, das Tür-Schloß mit dem Türinnengriff, nicht
hingegen mit dem Türaußengriff zu betätigen.
[0017] Schließlich kann das Stellglied 3 in eine Lage gebracht werden, in der die beiden
Hebel 1 und 2 freigegeben sind. Das Tür-Schloß kann mit dem Türinnen- und dem Türaußengriff
betätigt werden. Es liegt dann der Funktionszustand

entriegelt" ER vor.
[0018] Die unterschiedlichen Betätigungsmöglichkeiten des Tür-Schlosses und das Zusammenwirken
des Stellglieds 3 über die Hebel 1 und 2 mit den beiden Griffteilen ist in der Zeichnung
durch die Gestaltung des Stellglieds 3 in den Lageabschnitten dargestellt, die beim
jeweiligen Funktionszustand mit den Heben 1 und 2 zusammenwirken.
[0019] Damit ergibt sich eine Steuervorrichtung, die auf einfache Weise durch das Zusammenwirken
eines elektromotorisch angetriebenen Stellglieds und den beiden von innen bzw. von
außen zu betätigenden Griffteilen die Einstellung von bis zu vier Funktionszuständen
ermöglicht.
1. Steuervorrichtung für die Funktionszustände eines Verschlusses von Fahrzeugen, mit
einem Antriebsmotor für ein Stellglied, das entsprechend den Funktionszuständen variabel
einstellbar ist und das mit zwei Hebeln oder Nocken zusammenwirkt, die mit dem Türinnen-
bzw. Türaußengriff verbunden ist,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied eine gleichförmige Kreis- oder Linearbewegung
ausführt und in einer den Funktionszuständen gleichen Anzahl von Stellungen einstellbar
ist, und daß das Stellglied in diesen Stellungen die Bewegungen der Hebel blockiert
oder freigibt.
2. Steuervorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das Stellglied durch den Antriebsmotor ohne Rückmeldung
der Ist-Lage gesteuert ist.
3. Steuervorrichtung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor ein Gleichstrommotor ist, der Mittel
zur Rotorlagen- und/oder Drehzahlerfassung aufweist.
4. Steuervorrichtung nach Anspruch 2 oder 3,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor reversibel ist.
5. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerbefehl für den Antriebsmotor als Datentelegramm
aufgebbar ist.
6. Steuervorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß der Antriebsmotor und das Stellglied über einen Spindelantrieb
miteinander verbunden sind.