[0001] Die Erfindung betrifft ein Schaltgerät für den Einbau in einen Schaltschrank, welches
Schaltgerät Leitungen zum Herstellen elektrischer Verbindungen zu den Anschlußklemmen
eines unmittelbar benachbart angeordneten weiteren Schaltgerätes aufweist.
[0002] Ein Schaltschrank weist in der Regel mehrere beabstandet untereinander angeordnete
Schienen auf, auf welchen Schienen die verschiedenen Schaltgeräte festgelegt und anschließend
elektrisch miteinander verbunden werden.
[0003] Es gibt Schaltgeräte, die in jedem Schaltkasten vorhanden sind und immer elektrisch
in Serie geschaltet werden müssen. Bestes Beispiel hiefür sind Leitungsschutzschalter
und Fehlerstrom-Schutzschalter. Der Übersichtlichkeit halber werden diese Bauteile
üblicherweise auf ein und derselben Schiene unmittelbar benachbart zueinander angeordnet.
Nachdem sie, wie schon erwähnt, stets in Serie geschaltet werden müssen, liegt es
auf der Hand, beide Schalter einstückig aufzubauen, um den Aufwand ihrer Verdrahtung
zu reduzieren.
[0004] Durch die
EP-A1-649 158 ist ein Fehlerstrommodul bekannt geworden, das einen -in Bezug auf die Einbaulage
in einem Schaltschrank- horizontal verlaufenden starren Bügel aufweist, in welchem
Bügel die zur Herstellung elektrischer Verbindungen zu einem benachbart angeordneten
LS-Schalter notwendigen Leitungen geführt sind. Die Enden der Leitungen sind aus dem
Bügel herausragend angeordnet und zwar in der Weise, daß sie, wenn LS-Schalter und
FI-Modul auf einer Montageschiene nebeneinander angeordnet sind, in die Anschlußklemmen
des LS-Schalter eingreifen.
[0005] Bei einer derartigen Zusammenschaltung von FI-Modul und LS-Schalter ist es vorschriftsgemäß
notwendig, die beiden Geräte unlösbar miteinander zu verbinden, um ein nicht fachgerecht
durchgeführtes separates Tauschen einer Einzelkomponente zu unterbinden. Werden jedoch
andere, nebeneinander angeordnete Geräte in erläuterter Weise miteinander verdrahtet
-z.B. LS-Schalter mit Stromstoßschalter-, so ist es erlaubt, jedes der beiden Geräte
einzeln zu tauschen. Der Nachteil, den die Ausbildung nach der
EP-A1-649 158 in so einem Fall mitsich bringt, ist darin gelegen, daß im Störungsfall -auch wenn
lediglich ein Teil des Schalterblockes defekt ist- stets der gesamte Schalterblock
ausgetauscht oder zur Reparatur im ganzen ausgebaut werden muß.
[0006] Beim Austausch eines der beiden Module ergibt sich allerdings die Schwierigkeit,
daß diese durch die Montage-Schiene einerseits und den starren Bügel andererseits
formschlüssig miteinander verbunden sind. Um diese Verbindung zu lösen, müssen beide
Module gemeinsam ausgebaut, damit beide von der jeweils weiterführenden Verkabelung
abgeschlossen und von der Schiene genommen werden.
[0007] Es ist Aufgabe der Erfindung, eine Ausgestaltungs-Möglichkeit eines Schaltgerätes
der eingangs erwähnten Art anzugeben, bei welcher eine Einschränkung der Bewegungsfreiheit
des benachbart angeordneten Schaltgerätes durch die elektrischen Verbindungsleitungen
vermieden wird.
[0008] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß die Leitungen relativ zum Schaltgerät
längs eines vorbestimmten Weges bewegbar an diesem festgelegt sind.
[0009] Damit können die Leitungen aus den Anschlußklemmen des benachbarten Schaltgerätes
entfernt werden, dadurch die mechanische Verbindung der beiden Schaltgeräte ohne jeglicher
Bewegung des mit den Leitungen versehenen Schaltgerätes selbst, gelöst werden.
[0010] In Weiterbildung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß sämtliche Leitungen gemeinsam
bewegbar sind.
[0011] Damit kann der Zeitaufwand für Montage bzw. Demontage verringert werden.
[0012] In diesem Zusammenhang kann weiters vorgesehen sein, daß sämtliche Leitungen mechanisch
miteinander verbunden sind, weil damit die gemeinsame Bewegbarkeit besonders gut realisiert
werden kann.
[0013] Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung kann darin bestehen, daß die Leitungen
translatorisch verschiebbar am Schaltgerät festgelegt sind.
[0014] Diese Art der Festlegung ist gegenüber der alternativ vorstellbaren verschwenkbaren
Lagerung einfacher herzustellen.
[0015] In diesem Zusammenhang kann weiters vorgesehen sein, daß die Leitungen auf einem
gemeinsamen Träger angeordnet sind, welcher Träger parallel zu den Seitenflächen des
Schaltgerätes zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position verschiebbar
im Schaltgerät gelagert ist.
[0016] Nachdem übliche Anschlußklemmen so konstruiert sind, daß die in sie einzubringenden
Leitungen in Richtung parallel zu den Seitenwänden einzuführen sind, kann bei einer
derartigen Ausbildung jedes normgemäß gestaltete Nachbar-Schaltgerät verdrahtet werden.
Weiters kann vorgesehen sein, daß der Träger einen ersten geraden, parallel zu den
Seitenflächen des Schaltgerätes verlaufenden Abschnitt aufweist, welcher Abschnitt
im Inneren des Schaltgerätes verläuft und mit einem Ende durch eine Schaltgerät-Querwand
hindurchreicht.
[0017] Damit wird eine kompakte Bauweise erreicht, durch die Anordnung des Trägers im Inneren
des Schaltgerätes dienen dessen Gehäuse-Wandungen gleichzeitig zur Isolierung der
Leitungen.
[0018] In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann vorgesehen sein, daß der Träger einen
am durch die Schaltgerät-Querwand hindurchreichenden Ende des ersten Abschnittes festgelegten,
im wesentlichen normal zu diesem, zur Gänze außerhalb des Schaltgerätes verlaufenden
zweiten Abschnitt aufweist, der die mit den Anschlußklemmen des benachbarten Schaltgerätes
verbindbaren Leitungsenden trägt.
[0019] Damit werden die Leitungen besonders gut mechanisch miteinander verbunden, ihr Einbringen
in die Anschlußklemmen des benachbaren Schaltgerätes dadurch vereinfacht. Ein weiteres
Merkmal der Erfindung kann sein, daß der parallel zu den Seitenflächen des Schaltgerätes
verlaufende Träger-Abschnitt an seinem durch die Schaltgerät-Querwand hindurchragenden
Ende einen federnd gehaltenen Ansatz aufweist, welcher sich in der ausgefahrenen Position
des Trägers an einer Kante der Schaltgerät-Querwand ansetzt. Dies erlaubt eine lösbare
Festlegung des Trägers in seiner ausgefahrenen Position, wodurch das Nachbar-Schaltgerät
besonders einfach in seine Position gebracht werden kann.
[0020] Vorteilhaft kann es sein, daß der Träger durch eine ebene Platte gebildet ist, an
deren Oberflächen die Leitungen festgelegt sind, da diese Ausgestaltungsweise besonders
einfach hergestellt werden kann.
[0021] In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, daß die Platte an jeder mit Leitungen
bestückten Oberfläche im wesentlichen normal zu diesen Oberflächen verlaufende Wandungen
aufweist.
[0022] Diese Wandungen dienen zur gegenseitigen elektrischen Isolation der einzelnen Leitungen.
Besonders vorteilhaft kann es sein, daß sämtliche Leitungen an ein und derselben Oberfläche
der Platte festgelegt sind, weil sich dadurch die Leitungen ähnlich ausbilden lassen
und dadurch besonders einfach zu montieren, also auf die Platte aufzubringen sind.
[0023] In Weiterbildung der Erfindung kann weiters vorgesehen sein, daß der zweite, außerhalb
des Schaltgerätes verlaufende Träger-Abschnitt schienenförmige, vorzugsweise sich
im wesentlichen über die gesamte Länge des zweiten Träger-Abschnittes erstreckende
Ansätze aufweist, an denen ein die Leitungen bedeckender Deckel formschlüssig festlegbar
ist. Damit können die Leitungen allseitig umschlossen und gegenüber ihrer Umwelt elektrisch
isoliert werden.
[0024] In diesem Zusammenhang kann vorgesehen sein, daß an der Innenseite des Deckels sich
in Richtung der Trägerplatte erstreckende Fortsätze angeordnet sind.
[0025] Mithilfe solcher Fortsätze können die Leitungen zwischen Träger-Platte und Deckel
eingeklemmt und am Träger festgelegt werden, wodurch weitere Befestigungsmaßnahmen
wie z.B. Kleben, Verschrauben od. dgl. entfallen können.
[0026] Eine Verbesserung kann in diesem Zusammenhang dadurch erreicht werden, daß der Deckel
im Bereich seiner dem Schaltgerät benachbarten Seitenkante eine Nase aufweist, welche
Nase in der eingefahrenen Position des Trägers in eine entsprechende Ausnehmung der
Schaltgerät-Querwand eingreift.
[0027] Der Deckel wird damit in der eingefahrenen Position des Trägers auch gegen horizontale
Verschiebungen gesichert, sodaß er nicht mehr von der Trägerplatte gelöst werden kann.
Maßnahmen zur dauerhaften Verschließung des Deckels, wie z.B. Verkleben werden damit
nicht benötigt.
[0028] Vorteilhaft kann es sein, daß an jener Seitenwand, an welcher das weitere Schaltgerät
anlegbar ist, zapfenförmige Ansätze angeformt sind, welche im angerückten Zustand
in entsprechend spiegelbildlich in die Seitenwand des benachbarten weiteren Schaltgerätes
eingelassene Bohrungen eingreifen, weil damit das benachbarte Schaltgerät in exakter
Ausrichtung an die Seitenwand angelegt werden kann.
[0029] Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen Schutzschalter anzugeben, der
ein Schaltgerät der bisher beschriebenen Art umfaßt, sowohl FI- als auch LS-Funktion
aufweist, kompakt aufgebaut und einfach zu verdrahten ist.
[0030] Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß das Schaltgerät durch ein Fehlerstrommodul
umfassend ein Schaltschloß, einen Summenstromwandler und eine das Schaltschloß betätigende
Beschaltung des Summenstromwandlers gebildet ist, daß das benachbarte Schaltgerät
durch einen Leitungsschutzschalter gebildet ist, und daß das Schaltschloß des Fehlerstrommodules
mit einem durch die Seitenwände von Fehlerstrommodul und Leitungsschutzschalter hindurchgreifenden
Auslöse-Finger versehen ist, durch welchen das Schaltschloß des benachbart angeordneten
Leitungsschutzschalters betätigbar ist.
[0031] Durch eine solche Ausbildung werden die Schaltkontakte des Leitungsschutzschalters
auch für das Abschalten im Falle des Ansprechens des FI-Modules verwendet. Separate,
in Serie geschaltete Kontakte des FI-Teiles brauchen daher nicht vorgesehen werden,
wodurch sich eine Verkleinerung der Gesamtanordnung ergibt.
[0032] Die Erfindung wird nun unter Bezugnahme auf die Zeichnungen, die ein bevorzugtes
Ausführungsbeispiel zeigen, näher erläutert.
[0033] Es zeigen:
Fig.1 ein erfindungsgemäßes Schaltgerät und ein benachbart dazu angeordnetes weiteres
Schaltgerät im Aufriß;
Fig.2 eine besonders bevorzugte Ausführungsform der Erfindung mit geöffnetem Gehäuse
im Aufriß;
Fig.3 einen erfindungsgemäßen Leitungsträger im Schrägriß;
Fig.4 das erfindungsgemäße Schaltgerät nach Fig.2 mit geschlossenem Gehäuse im Schrägriß;
Fig.5a,b eine Deckel für den Träger nach Fig.4 im Schrägriß und im Schnitt;
Fig.6 eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schaltgerätes nach Fig.2;
Fig.7 eine Unteransicht des erfindungsgemäßen Schaltgerätes nach Fig.2;
Fig.8 das erfindungsgemäße Schaltgerät nach Fig.2 mit einem dazu benachbart anzuordnendem
Leitungsschutzschalter im Aufriß;
Fig.9 die Anordnung nach Fig.8, wobei FI-Modul und LS-Schalter aneinander angerückt
sind und der Leitungsträger sich in seiner ausgefahrenden Position befindet und
Fig.10 die Anordnung nach Fig.9, wobei der Leitungsträger sich in seiner eingefahrenen
Position befindet.
[0034] Wie eingangs schon erwähnt, ist es üblich, ein Schaltgerät 1 für Schaltschränke,
das mit einem weiteren unmittelbar benachbart angeordneten Schaltgerät 4 elektrisch
verbunden werden soll, mit dementsprechenden Leitungen 2 zu versehen, um deren händisches
Verlegen zu vermeiden.
[0035] Diese Maßnahme ist auch bei einem erfindungsgemäßen Schaltgerät 1 vorgesehen, wie
am besten aus Fig. 1 ersichtlich ist. Ein Problem, das sich bei einer solchen Anordnung
ergibt ist, wie schon erwähnt, daß gleichzeitig mit der elektrischen Verbindung durch
die Leitungen 2 auch eine mechanische Verbindung der beiden Schaltgeräte 1,4 hergestellt
wird.
[0036] Um diese von den Leitungen 2 aufgebaute Verbindung nun ohne Bewegung der beiden Schaltgeräte
1,4 lösen bzw. herstellen zu können -eine Situation, die sich nach dem Montieren der
beiden Schaltgeräte 1,4 in einem Schaltschrank zwangsläufig ergibt- ist erfindungsgemäß
vorgesehen, die Leitungen 2 relativ zum Schaltgerät 1 längs eines vorbestimmten Weges
bewegbar an diesem festzulegen.
[0037] Diese Bewegbarkeit kann beispielsweise dadurch realisiert sein, daß die Leitungen
2 um Achsen 5 verschwenkbar angeordnet sind. Bevorzugt werden die Leitungen 2 jedoch
translatorisch verschiebbar, im besonderen parallel zu den Seitenwänden 10,11 des
Schaltgerätes 1 verschiebbar gelagert.
[0038] Prinzipiell könnten die Leitungen 2 jede für sich bewegbar, also verschwenk- oder
verschiebbar am Schaltgerät 1 festgelegt sein, aus Gründen der einfacheren Handhabung
ist es jedoch günstig, sie gemeinsam bewegbar am Schaltgerät 1 festzulegen. Bevorzugt
werden die Leitungen 2 mechanisch miteinander verbunden, wodurch die gemeinsame Bewegbarkeit
automatisch gegeben ist. Im Fall der in Fig.1 dargestellten verschwenkbaren Lagerung
der Leitungen 2 würden dabei dann die Achsen 5 zu einer gemeinsamen Achse zusammengefaßt
werden oder zumindest sämtliche Achsen 5 fluchtend untereinander angeordnet werden.
Für die weitere Erklärung wird nun auf ein sehr spezielles Ausführungsbeipiel der
Erfindung, das in den Fig.2 bis 10 dargestellt ist, Bezug genommen.
[0039] Das Schaltgerät 1 ist hierbei als Fehlerstrommodul ausgebildet, welches selbst keine
Schaltkontakte sondern lediglich die Fehlerstrom-Erkennungs-Schaltung mit zugehörigem
Schaltschloß aufweist. Die Fehlerstrom-Erkennungs-Schaltung ist aus einem Schaltschloß,
einem Summenstromwandler 17 und einer das Schaltschloß betätigenden Beschaltung des
Summenstromwandlers 17 gebildet. Zur Wahrung der Übersichtlichkeit ist davon in Fig.2
lediglich der Summenstromwandler 17 dargestellt. Das benachbarte Schaltgerät 4 ist
ein Leitungsschutzschalter.
[0040] Das Schaltschloß des Fehlerstrommodules weist einen Auslöse-Finger 15 auf, welcher
Auslöse-Finger 15 durch die Seitenwand 11 des Fehlerstrommodules sowie durch die Seitenwand
40 des Leitungsschutzschalters hindurchragt und das Schaltschloß des Leitungsschutzschalters
betätigen kann (vgl. Fig.8). Damit werden die Schaltkontakte des LS-Schalters sowohl
zum Abschalten in Falle einer Leitungsüberlastung als auch beim Auftreten eines Fehlstromes
verwendet.
[0041] Die Erfindung ist keineswegs auf diese Ausführungs-Variante beschränkt, vielmehr
kann sie auf jede Gattung von in Schaltschränke einbaubare Geräte übertragen werden.
Beispiele dafür sind: LS-Schalter mit benachbart angeordnetem FI-Schalter; LS-Schalter
mit benachbart angeordnetem Stromstoß-Schalter, Treppenhaus-Automat usw.
[0042] Wie am besten aus Fig.2 ersichtlich, ist ein Träger 6 vorgesehen, auf welchem die
Leitungen 2 angeordnet sind. Der Träger 6 ist parallel zu den Seitenflächen 10,11
des Schaltgerätes 1 zwischen einer eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position
verschiebbar im Schaltgerät 1 gelagert.
[0043] Wesentlichster Bestandteil dieses Trägers 6 ist sein parallel zu den Seitenflächen
10,11 verlaufender Abschnitt 60. Dieser Abschnitt 60 ist ähnlich einer Schublade innerhalb
des Schaltgerätes 1 verschiebbar geführt und reicht mit einem Ende 61 durch eine der
Schaltgerät-Querwände 12,13 hindurch. Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform
wurde dazu die untere Querwand 12 gewählt, völlig gleichwertig wäre es jedoch, den
Träger-Abschnitt 60 durch die obere Querwand 13 durchzuführen.
[0044] Am durch die Schaltgerät-Querwand 12 hindurchreichenden Ende 61 des ersten Abschnittes
60 ist ein im wesentlichen normal zu diesem Abschnitt 60 verlaufender zweiter Abschnitt
62 festgelegt. Dieser liegt zur Gänze außerhalb des Schaltgerätes 1 und trägt die
Leitungsenden 20. Diese sind so auf dem Träger-Abschnitt 62 verteilt, daß sie bei
Bewegung des Trägers 6 in Richtung des Pfeiles 8 in die Anschlußklemmen 3 eines unmittelbar
benachbart, also an die Seitenwand 11 angelegt angeordneten weiteren Schaltgerätes
4 hineinreichen.
[0045] Unter Bezugnahme auf Fig.3 wird nun der Aufbau des Trägers 6 näher erläutert. Der
erste Träger-Abschnitt 60 weist weiters an seinem durch die Querwand 12 hindurchragenden
Ende 61 einen federnd gehaltenen Ansatz 63 auf. Dieser Ansatz 63 befindet sich in
der eingefahrenen Position des Trägers 6 im Inneren des Schaltgerätes 1, ragt in der
ausgefahrenen Träger-Position gerade über die Querwand 12 hinaus und kann sich damit
an der Kante 64 der Querwand 12 ansetzen (vgl. auch Fig.4). Der Träger 6 ist dadurch
in seiner ausgefahrenen Position arretierbar.
[0046] Der Träger 6 ist durch eine ebene Platte 65 gebildet, an deren Oberflächen die Leitungen
2 festgelegt sind. (Zur Wahrung der Übersichtlichkeit ist in Fig.3 lediglich eine
der Leitungen 2 eingezeichnet). Entsprechend der in den Zeichnungen dargestellten
Ausführungsform sind dabei sämtliche Leitungen 2 an ein und derselben Oberfläche der
Platte 65, nämlich auf der dem weiteren Schaltgerät 4 abgewandten Oberfläche der Platte
65, festgelegt. Es ist im Sinne der Erfindung jedoch auch durchaus möglich, die Leitungen
2 auf beide Oberflächen der Platte 65 zu verteilen, um z.B. bei gleichen Plattenabmessungen
Leitungen 2 größeren Querschnittes unterzubringen, oder die Leitungen 2 auf der dem
weiteren Schaltgerät 4 abgewandten Oberfläche der Platte 65 anzuordnen.
[0047] Wichtig ist in allen Fällen, daß die Leitungen 2 ausreichend gegeneinander isoliert
sind. Dies könnte beispielsweise dadurch realisiert werden, daß die Leitungen 2 mit
einem Isoliermaterial, z.B. Kunststoff umgossen werden.
[0048] Eine weitere Möglichkeit liegt darin, die Platte 65 an jeder mit Leitungen 2 bestückten
Oberfläche mit im wesentlichen normal zu diesen Oberflächen verlaufenden Wandungen
66 auszustatten. Dadurch entstehen einzelne Kammern, in denen die Leitungen 2 -voneinander
isoliert- aufgenommen werden.
[0049] Durch diese Art der Isolation ist es nicht notwendig, jede Leitung 2 für sich zu
isolieren, vielmehr können blanke Metallbahnen, beispielsweise Kupferbahnen, eingesetzt
werden. Damit diese blanken Kupferbahnen nicht auch im Schaltschrank freiliegen, ist
ein die Leitungen 2 im Bereich des zweiten Träger-Abschnittes 62 bedeckender Deckel
7 vorgesehen. Zu seiner formschlüssigen Festlegung sind schienenförmige Ansätzen 67
am Träger-Abschnitt 62 und ebenso schienenförmige Ansätze 75 im Deckel 7 selbst angeordnet
(vgl. Fig.5a,b).
[0050] An seiner dem Schaltgerät 1 zugewandten Stirnseite 72 ist der Deckel 7 offen, an
der dem Schaltgerät 1 abgewandten Stirnseite jedoch von einer Stirnwand 71 verschlossen.
Damit kann der Deckel 7 in Richtung des Pfeiles 9 in Fig.2 auf den Träger-Abschnitt
62 aufgeschoben werden.
[0051] An der Innenseite des Deckels 7 sind sich in Richtung der Träger-Platte 65 erstreckende
Fortsätze 73 angeordnet. Wie in Fig.6 zu erkennen, sind diese Fortsätze 73 mit einer
solchen Höhe ausgebildet, daß sie sich auf die Leitungen 2 abstützen und diese damit
zwischen Träger-Platte 65 und Deckel 7 einklemmen.
[0052] Im Bereich seiner dem Schaltgerät 1 benachbarten Seitenkante 72 weist der Deckel
7 eine Nase 74 auf, welche Nase 74 in der eingefahrenen Position des Trägers 6 in
eine entsprechende Ausnehmung der Schaltgerät-Querwand 12 eingreift (vgl. Fig.7).
[0053] Damit ist jegliche Verschiebung des Deckels 7 in der eingefahrenen Position des Trägers
6, also nach abgeschlossener Montage verhinderbar und eine zuverlässige Isolation
der Leitungen 2 gewährleistet.
[0054] Bei der in den Zeichnungen dargestellten Ausführungsform der Erfindung, wird -wie
oben bereits erläutert- die Bewegung des Schaltschloßes des Schaltgerätes 1 durch
einen durch die Seitenwand 11 hindurchragenden Auslösefinger 15 auf das Schaltschloß
des benachbart angeordneten LS-Schalters übertragen. Damit dieser Auslöse-Finger 15
beim Aneinanderfügen der beiden Schaltgeräte 1,4 exakt in die entsprechende Buchse
des LS-Schalter-Schaltschlosses eingeführt werden kann, ist es günstig, die Seitenwand
11, an welche das weitere Schaltgerät 4 anlegbar ist, mit zapfenförmigen Ansätzen
16 zu versehen. Wenn die beiden Schaltgeräte 1,4 volkommen aneinander gerückt sind,
so greifen die Ansätze 16 in spiegelbildlich in die Seitenwand des benachbarten Schaltgerätes
4 eingelassene Bohrungen ein und sichern damit eine exakte Ausrichtung der beiden
Schaltgeräte 1,4.
[0055] Anhand der Fig.8-10 wird abschließend die Vorgangsweise bei der Montage eines erfindungsgemäßen
FI/LS-Modules erläutert. Das Fehlerstrommodul 1 wird auf der Schaltschrank-Schiene
festgelegt (aufgeschnappt) und der Träger 6 in seine ausgefahrene Position gebracht.
Der Leitungsschutzschalter 4 wird ebenfalls auf der Schiene -in geringem horizontalen
Abstand vom Fehlerstrommodul- angeordnet (Fig.8). Die beiden Schaltgeräte 1,4 werden
nun aufeinander zu geschoben, bis die Ansätze 16 in die entsprechenden Bohrungen und
der Auslöse-Finger 15 in die entsprechende Buchse eingreift und die Schaltgeräte 1,4
mit ihren Seitenflächen 11,40 aneinander liegen (Fig.9).
[0056] Abschließend wird der Träger 6 in seine eingefahrene Position gebracht, die Leitungsenden
20 damit in die Anschlußklemmen 3 des Leitungsschutzschalters 4 geschoben und die
elektrischen Verbindungen durch Anziehen der Anschlußklemmen 3 hergestellt (Fig.10).
1. Schaltgerät für den Einbau in einen Schaltschrank, welches Schaltgerät (1) Leitungen
(2) zum Herstellen elektrischer Verbindungen zu den Anschlußklemmen (3) eines unmittelbar
benachbart angeordneten weiteren Schaltgerätes (4) aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (2) relativ zum Schaltgerät (1) längs eines vorbestimmten Weges
bewegbar an diesem festgelegt sind.
2. Schaltgerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Leitungen (2) gemeinsam bewegbar sind.
3. Schaltgerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Leitungen (2) mechanisch miteinander verbunden sind.
4. Schaltgerät nach Anspruch 1, 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (2) translatorisch verschiebbar am Schaltgerät (1) festgelegt
sind.
5. Schaltgerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitungen (2) auf einem gemeinsamen Träger (6) angeordnet sind, welcher
Träger (6) parallel zu den Seitenflächen (10,11) des Schaltgerätes (1) zwischen einer
eingefahrenen und einer ausgefahrenen Position verschiebbar im Schaltgerät (1) gelagert
ist.
6. Schaltgerät nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (6) einen ersten geraden, parallel zu den Seitenflächen (10,11) des
Schaltgerätes (1) verlaufenden Abschnitt (60) aufweist, welcher Abschnitt (60) im
Inneren des Schaltgerätes (1) verläuft und mit einem Ende (61) durch eine Schaltgerät-Querwand
(12,13) hindurchreicht.
7. Schaltgerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (6) einen am durch die Schaltgerät-Querwand (12) hindurchreichenden
Ende (61) des ersten Abschnittes (60) festgelegten, im wesentlichen normal zu diesem,
zur Gänze außerhalb des Schaltgerätes (1) verlaufenden zweiten Abschnitt (62) aufweist,
der die mit den Anschlußklemmen (3) des benachbarten Schaltgerätes (4) verbindbaren
Leitungsenden (20) trägt.
8. Schaltgerät nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß der parallel zu den Seitenflächen (10,11) des Schaltgerätes (1) verlaufende
Träger-Abschnitt (60) an seinem durch die Schaltgerät-Querwand (12) hindurchragenden
Ende (61) einen federnd gehaltenen Ansatz (63) aufweist, welcher sich in der ausgefahrenen
Position des Trägers (6) an einer Kante (64) der Schaltgerät-Querwand (12) ansetzt.
9. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Träger (6) durch eine ebene Platte (65) gebildet ist, an deren Oberflächen
die Leitungen (2) festgelegt sind.
10. Schaltgerät nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Platte (65) an jeder mit Leitungen (2) bestückten Oberfläche im wesentlichen
normal zu diesen Oberflächen verlaufende Wandungen (66) aufweist.
11. Schaltgerät nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß sämtliche Leitungen (2) an ein und derselben Oberfläche der Platte (65) festgelegt
sind.
12. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 9, 10 oder 11, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite, außerhalb des Schaltgerätes (1) verlaufende Träger-Abschnitt (62)
schienenförmige, vorzugsweise sich im wesentlichen über die gesamte Länge des zweiten
Träger-Abschnittes (62) erstreckende Ansätze (67) aufweist, an denen ein die Leitungen
(2) bedeckender Deckel (7) formschlüssig festlegbar ist.
13. Schaltgerät nach Anspruch 12, dadurch gekennzeichnet, daß an der Innenseite des Deckels (7) sich in Richtung der Träger-Platte (65) erstreckende
Fortsätze (73) angeordnet sind.
14. Schaltgerät nach Anspruch 12 oder 13, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (7) im Bereich seiner dem Schaltgerät (1) benachbarten Seitenkante
(72) eine Nase (74) aufweist, welche Nase (74) in der eingefahrenen Position des Trägers
in eine entsprechende Ausnehmung der Schaltgerät-Querwand (12) eingreift.
15. Schaltgerät nach einem der Ansprüche 1 bis 14, dadurch gekennzeichnet, daß an jener Seitenwand (11), an welcher das weitere Schaltgerät (4) anlegbar ist,
zapfenförmige Ansätze (16) angeformt sind, welche im angerückten Zustand in entsprechend
spiegelbildlich in die Seitenwand (40) des benachbarten weiteren Schaltgerätes (4)
eingelassene Bohrungen eingreifen.
16. FI/LS-Schalter umfassend ein Schaltgerät (1) nach einem der Ansprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß das Schaltgerät (1) durch ein Fehlerstrommodul umfassend ein Schaltschloß, einen
Summenstromwandler (17) und eine das Schaltschloß betätigende Beschaltung des Summenstromwandlers
(17) gebildet ist, daß das benachbarte Schaltgerät (4) durch einen Leitungsschutzschalter
gebildet ist, und daß das Schaltschloß des Fehlerstrommodules mit einem durch die
Seitenwände (11,40) von Fehlerstrommodul und Leitungsschutzschalter hindurchgreifenden
Auslöse-Finger (15) versehen ist, durch welchen das Schaltschloß des benachbart angeordneten
Leitungsschutzschalters betätigbar ist.