(19)
(11) EP 0 807 389 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
19.11.1997  Patentblatt  1997/47

(21) Anmeldenummer: 97106111.4

(22) Anmeldetag:  14.04.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A47B 49/00
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR IT LI LU NL

(30) Priorität: 15.05.1996 DE 29608833 U

(71) Anmelder: Chromo-Möbel GmbH & Co. KG
96242 Sonnefeld (DE)

(72) Erfinder:
  • Rainer, Wolfgang
    5301 Eugendorf (AT)

(74) Vertreter: Heim, Hans-Karl, Dipl.-Ing. et al
Weber & Heim Patentanwälte Irmgardstrasse 3
81479 München
81479 München (DE)

   


(54) Ablagesystem zur Ablage von Gegenständen


(57) Das Ablagesystem zur Ablage von Gegenständen umfaßt eine auf einer linearen Haltestange verschwenkbar und übereinander angeordnete Mehrzahl von Ablagebehältern, die unabhängig voneinander halterbar und verschwenkbar sind. Die Ablagebehälter sind jeweils aus einem einstückigen plattenförmigen Behälterrohteil biegbaren Materials mit vorbestimmten Biegekanten biegbar. Das Behälterrohteil umfaßt mindestens zwei Seitenwände und eine Rückwand des Ablagebehälters, wobei am gefalteten Behälterrohteil zur Vervollständigung Wand-, Decken- oder Bodenteile anbringbar sind. Die Schwenkachse für die Ablagebehälter ist bei deren Installation an einer von mehreren möglichen Positionen im Bereich einer der Wände des installierten Ablagebehälters frei wählbar.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Ablagesystem zur Ablage von Gegenständen gemäß dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

[0002] Im Haushalts- und Hobbybereich, aber auch im Bereich der manuell tätigen Berufe, der Forschung und Entwicklung und im Bereich der kosmetischen und medizinischen Berufe sind die verschiedensten Ablagesystem zur Ablage und Aufnahme von Gegenständen und insbesondere von Kleinstutensilien bekannt. So finden sich insbesondere für handwerkliche Berufe z.B. in Werkbänke integrierbare mit Rollschubläden versehene Werkzeug- und Materialschränke mit einer Vielzahl von Schubläden und Fächern zur Aufnahme des für den jeweiligen Bereich notwendigen Materials oder Werkzeugs. Bekannt sind ferner z.B. im kosmetischen Sektor oder auch im Bereich von Klinik und Diagnostik sogenannte fahrbare Beistelltische oder Konsolen, welche ebenfalls eine Vielzahl von Fächern und Rollschubläden aufweisen.

[0003] Bei diesen bekannten Einrichtungen sind die Fächer und Schubläden in der Regel übereinander angeordnet, so daß beim Herausziehen eines Schubfaches zwar der Zugriff auf dieses herausgezogene Schubfach ungehindert möglich ist, aber gleichzeitig die Betätigung der anderen Schubfächer, die Inaugenscheinnahme deren Inhalts oder gar der Zugriff auf sie unmöglich wird. Es ist aber häufig erwünscht, Zugriff auf mehrere Fächer, Behälter oder Schubfächer gleichzeitig zu haben, um ohne große manuelle oder gedankliche Tätigkeit die in den Schubfächern enthaltenen Gegenstände, insbesondere unter ungehinderter Inaugenscheinnahme, auswählen und entnehmen zu können.

[0004] Um diesem Anliegen entgegenzukommen, wurden Ablage- und Regalsysteme entwickelt, bei denen die einzelnen Fächer oder Behälter im wesentlichen vertikal übereinander angeordnet sind und um eine im wesentlichen senkrechte und gemeinsame Schwenkachse gegeneinander verdreht werden können, so daß der Zugriff auf mehrere Behälter oder Fächer gleichzeitig und ungehindert erfolgen kann.

[0005] Derartige Einrichtungen sind insbesondere bei Designermöbel für Friseur- oder Kosmetiksalons in Form von Schmink- und Utensiliensäulen bekannt, werden aber auch im privaten und häuslichen Bereich, insbesondere in Bad und WC vermehrt eingesetzt.

[0006] Bei diesen bekannten Ablagesystemen mit gegeneinander um eine vertikale Achse verschwenkbaren Fächern oder Behältern besteht ein Problem darin, daß insbesondere ein großer Kundenkreis bisher nicht erschlossen werden konnte, weil derartige bekannte Ablagesystem bisher aus massiven Materialien gearbeitet waren und somit im privaten Bereich, insbesondere im engen Raum einer Mietwohnung als zu sperrig empfunden wurden, was ihre Anwendbarkeit im häuslichen Bereich stark einschränkte.

[0007] Ferner sind die bekannten verschwenkbaren Ablagesysteme in ihrer Handhabung auf engem Raum deshalb stark eingeschränkt, weil sich trotz der Verschwenkbarkeit der einzelnen Schubfach- oder Behältereinheiten die Bedienung als zu unflexibel erweist, was sich insbesondere dann bemerkbar macht, wenn nur begrenzter Raum zur Verfügung steht, welcher vom potentiellen Kunden möglichst optimal genutzt werden soll.

[0008] Ein weiteres Problem ergibt sich bei einer bekannten Ablageeinrichtung mit verschwenkbaren Schubfächern oder Behältereinheiten dadurch, daß der Antransport eines derartigen Möbels aufgrund der massiven und sperrigen Bauweise erschwert wird. Der große Materialaufwand bei den bekannten Ablagesystemen fordert zudem einen für den Kunden oft in keinem Verhältnis zum Nutzen eines derartigen Möbels stehenden Preis.

[0009] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Ablagesystem zur Ablage von Gegenständen zu schaffen, welches vor der Installation einen möglichst einfachen Transport der Einzelteile des Ablagesysteme ermöglicht und welches nach der Installation eine besonders flexible Handhabung auch auf engstem Raum gestattet.

[0010] Die Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Ablagesystem gemäß dem kennzeichnenden Teil des Anspruchs 1 gelöst.

[0011] Bevorzugte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ablagesystems sind Gegenstand der Unteransprüche.

[0012] Die Lösung der Aufgabe sieht vor, daß beim erfindungsgemäßen Ablagesystem die Ablagebehälter zur Installation im Ablagesystem jeweils aus einem im wesentlichen einstückigen, plattenförmigen Behälterrohteil in die zur Installation bestimmte Behälterformen faltbar oder biegbar sind. Die Behälterrohteile bestehen insbesondere aus einem biegbaren Material und weisen vorbestimmte Faltkanten oder Biegekanten auf.

[0013] Diese Faltkanten können als verdünnte, vorgepreßte Bereiche oder aber auch als vorperforierte Linien ausgebildet sein.

[0014] Das jeweilige Behälterrohteil eines Ablagebehälters umfaßt mindestens zwei Seitenwände und eine Rückwand, wobei gegebenenfalls noch Wand-, Decken- oder Bodenteile vorgesehen sind, welche zur Vervollständigung des zu installierenden Ablagebehälters am bereits gefalteten Behälterrohteil anbringbar sind.

[0015] Ferner sieht die Lösung der Aufgabe vorzugsweise vor, daß die Schwenkachse der jeweiligen Ablagebehälter bei deren Installation an einer von mehreren möglichen Positionen im Bereich einer der Wände des installierten Ablagebehälters frei wählbar ausbildbar ist.

[0016] Durch das Vorsehen von Behälterrohteilen und von gegebenenfalls noch hinzuzufügenden Wand-, Decken- oder Bodenteilen, ist eine Anlieferung des erfindungsgemäßen Ablagesystems oder ein Transport denkbar einfach, so daß es beim Umzug oder beim Kauf in einem Möbel-Abholmarkt für den mit keinen besonderen Transportmöglichkeiten versehenen Endkunden keine nennenswerten Probleme gibt.

[0017] Ferner bietet das erfindungsgemäße System der variablen Schwenkachsen für jeden Ablagebehälter einzeln eine besonders flexible Anordnung der Ablagebehälter, so daß auch auf engstem Raum, wie er sich z.B. in einer typischen Mietwohnung darstellt, eine große Platzersparnis bei gleichzeitiger flexibler Unterbringung und Handhabung einer Vielzahl von täglichen Gebrauchsgegenständen einstellt.

[0018] Zudem ist die Handhabung eines derartigen Ablagesystems beim Aufbau und bei der Installation besonders einfach, da durch die vorgefertigten Falt- und Biegekanten keinerlei Spezialwerkzeuge oder ein besonderes handwerkliches Geschick durch den Endkunden benötigt werden.

[0019] Eine besonders einfache Ausgestaltung des Ablagesystems ergibt sich durch das Ausbilden der Halte- und Verschwenkeinrichtung für jeden Ablagebehälter im wesentlichen am Behälterrohteil des jeweiligen Ablagebehälters selbst. Dann nämlich entfällt z.B. das Anbringen etwaiger Scharniere oder dergleichen, was eine weitere Vereinfachung beim Aufbau und beim Zusammensetzen des erfindungsgemäßen Ablagesystems durch den Endkunden darstellt.

[0020] Eine weitere Vereinfachung der Halte- und Verschwenkeinrichtung ergibt sich dadurch, daß im Bereich, insbesondere der Rückwand, ein Paar im wesentlichen gleicher Haltestege ausgebildet ist, die sich gegenüberstehen und die senkrecht zur jeweiligen Rückwand ausgebildet sind. Die Flexibilität der Verschwenkachsenpositionierung ergibt sich dadurch, daß eine Mehrzahl korrespondierender Aufnahmelöcher an den Haltestegen zur Aufnahme der Haltestange vorgesehen sind, wobei der Durchmesser der Aufnahmelöcher im wesentlichen dem Außendurchmesser der Haltestange entspricht, was ein besonders spielfreies Verschwenken der einzelnen Ablagebehälter möglich macht.

[0021] Durch diese Anordnung sind keine weiteren Scharnier- oder Verschwenkeinrichtungen nötig, weil die Haltestange selbst als Dreh- oder Verschwenkachse fungiert und zusätzlich die einzelnen Ablagebehälter gegen ein Verkippen oder Verrutschen hält.

[0022] Besonders platzsparend ist die Ausführungsform des erfindungsgemäßen Ablagesystems, wenn die Haltestege zur Aufnahme der Haltestange zum Innenraum des Ablagebehälters ausgebildet sind, denn dann durchdringt die Haltestange quasi den jeweiligen Ablagebehälter, und zwar insbesondere im Randbereich der Rückwand.

[0023] Es ist von Vorteil, daß die Haltestege jeweils an der Ober- bzw. an der Unterseite des jeweiligen Ablagebehälters ausgebildet sind, weil dann der Innenraum des Ablagebehälters besonders effektiv genutzt werden kann, weil die Größe des Innenraums durch die Haltestege dann nicht merklich eingeschränkt wird.

[0024] Um auch den untersten Ablagebehälter drehbar zu lagern, ist es vorgesehen, diesen Behälter gegen ein Abrutschen nach unten zu sichern. Dies wird besonders einfach dadurch gewährleistet, daß an der Haltestange ein Klemmring ausgebildet wird, der den untersten Behälter gerade gegen ein vertikales Verschieben fixiert.

[0025] Um ferner ein leichtes Verschwenken der aufeinanderfolgenden Ablagebehälter zu gewährleisten und darüber hinaus ein Verkanten beim Verschwenken zu verhindern, ist es vorgesehen, die Ablagebehfilter mittels Distanzringe gegegeneinander beabstandet auszubilden.

[0026] Als Ablagebehälter wird hier ganz allgemein jeder Behälter verstanden, der mit einer derartigen Verschwenk- und Halteeinrichtung ausgestattet werden kann und der darüber hinaus der Aufnahme, Ablage und Lagerung von Utensilien dient, und zwar ganz unabhängig von der Form der Grundfläche des Behälters. Eine sehr platzsparende Anordnung, die auch optisch gefällig ist, ergibt sich bei gleicher, insbesondere rechteckiger Grundfläche der Ablagebehälter.

[0027] Insbesondere kann ein derartiger Ablagebehälter als Box ausgebildet sein, wobei diese Box keine Deckenplatte aufweist. Ferner ist aber auch ein Fach in Form eines Regalfachs vorgesehen, wobei entweder nur eine Vorderwand fehlt, oder aber Deckel und Vorderwand fortgelassen sind. Besonders vorteilhaft ist das Ausbilden bekannter Schubfächer mit Schubfacheinsätzen, wobei darüber hinaus dann auch Sicherungen gegen das Herausfallen vorgesehen sind.

[0028] Ein besonders einfaches Zusammensetzen des Ablagesystems durch den Endkunden ergibt sich, wenn das Material für die Behälterrohteile plastisch oder biegbar ausgebildet ist, und besonders preisgünstigte Ausgestaltungen ergeben sich bei der Verwendung von z.B. Pappe, Preßpappe, Kunststoff oder auch von Metallen. Generell kann aber jedes biegbare oder plastisch verformbare Material, sei es transparent oder opak, vorgesehen sein, so lange nur ein einfaches Zusammensetzen und insbesondere ein einfaches Falten der Behälterrohteile ohne Spezialwerkzeug oder besonderen Kraftaufwand möglich ist.

[0029] Darüber hinaus ist es von Vorteil, die gegebenenfalls hinzuzufügenden Wand-, Decken- und Bodenteile aus Holz, Metall, Glas, Kunststoff oder dergleichen auszubilden. Dabei ist ferner eine größere Materialstärke vorgesehen, um dem gesamten Ablagesystem eine größere mechanische Stabilität zu geben. Zur Einfügung der hinzuzufügenden Wand-, Decken- oder Bodenteile sind entsprechende Aufnahmeschienen bzw. Löcher zur Aufnahme von Fixiermitteln, insbesondere von Schrauben, Nieten oder Nägeln oder dergleichen, in den Seitenwänden des Behälterrohteils vorgesehen.

[0030] Um das gesamte Ablagesystem stabil unterzubringen, ist es von Vorteil, die Halte- und Befestigungseinrichtung für das Ablagesystem als ein Paar Befestigungsstege zum beabstandeten Haltern, insbesondere an einer Wand, auszubilden. Die Befestigungsstege sind insbesondere in den Endbereichen der Haltestange auszubilden, um den größten Raum der Haltestange zur Unterbringung einer möglichst großen Zahl von Ablagebehältern freizuhalten. Die Befestigungsstege selbst können mittels üblicher Fixiermittel, wie Schrauben, Nägeln, Nieten oder dergleichen befestigt werden.

[0031] Insbesondere im Hobby- und Werkstattbereich ist es von Vorteil, die Halte- und Befestigungseinrichtung für das erfindungsgemäße Ablagesystem als Bodengestell auszubilden. Dabei ist es dann auch von Vorteil, dieses Bodengestellt mit einem Gegengewicht zu versehen, um den Schwerpunkt des gesamten Ablagesystems möglichst tief auszubilden und damit ein Kippen, insbesondere beim Verschwenken der Ablagebehälter, zu verhindern. Ferner ergibt sich ein besonders flexibles und breit einsetzbares Ablagesystem, wenn das Bodengestell als Gestell mit Rollen ausgebildet ist, weil dann das gesamte Ablagesystem an dem Ort, wo es zum Einsatz kommen soll, beliebig verschoben werden kann.

[0032] Ferner ist es von Vorteil, die Haltestange als Teleskopstange auszubilden, weil dann die einzelnen Ablagebehälter zusätzlich in der Höhe einstellbar sind, und auch weil durch das Ausfahren der Teleskopstange das gesamte Ablagesystem zwischen dem Boden und der Decke des Raumes, in dem das Ablagesystem installiert werden soll, befestigt und fixiert werden kann.

[0033] Die Flexibilität der Anordnung der Ablagebehälter im erfindungsgemäßen Ablagesystem wird durch die vorgesehenen unterschiedlichen Positionierungen der Verschwenkachse für die jeweiligen Ablagebehälter unterstrichen. Wenn z.B. drei Löcher zur Aufnahme der Haltestange im Haltesteg vorgesehen sind, so können sämtliche Ablagebehälter eines Ablagesystems ihre Schwenkachse auf ein und demselben Loch definiert haben oder sie können auch versetzt gegeneinander definierte Verschwenkachsen aufweisen, so daß im unverschwenkten Zustand zumindest ein Teil der Behälter frei zugänglich ist für Zugriff und Inaugenscheinnahme.

[0034] Nachfolgend wird die Erfindung anhand einer schematischen Zeichnung bevorzugter Ausführungsbeispiele näher erläutert. In dieser zeigen
Fig. 1A und 1B
eine perspektivische Ansicht von oben auf ein erfindungsgemäßes Ablagesystem gemäß eines ersten Ausführungsbeispiels im unverschwenkten bzw. im verschwenkten Zustand;
Fig. 2A und 2B
eine perspektivische Ansicht von oben auf ein zweites Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Ablagesystem im unverschwenkten und im verschwenkten Zustand;
Fig. 3A und 3B
eine perspektivische Ansicht von oben auf ein drittes Ausführungsbeispiel für ein erfindungsgemäßes Ablagesystem im unverschwenkten und im verschwenkten Zustand;
Fig. 4A und 4B
eine perspektivische Ansicht von oben eines ersten Ablagebehälters bzw. eine Draufsicht auf den dazugehörigen Behälterrohteil;
Fig. 5
eine perspektivische Ansicht eines anderen Ablagebehälters, und
Fig. 6A und 6B
perspektivische Ansicht von oben auf einen weiteren Ablagebehälter sowie eine Draufsicht auf das entsprechende Behälterrohteil.


[0035] Die Fig. 1A bis 3B zeigen perspektivische Ansichten von oben für drei Ausführungsbeispiele des erfindungsgemäßen Ablagesystems 1 im geschlossenen, d.h. unverschwenkten Zustand (Fig. 1A, 2A, 3A) bzw. im offenen oder verschwenkten Zustand (Fig. 1B, 2B, 3B).

[0036] An einer Haltestange 3, welche in den ersten beiden Ausführungsbeispielen mittels sogenannter Befestigungsstege 5 am oberen und unteren Ende der Haltestange 3 durch Schrauben an einer Wand befestigt sind, sind jeweils drei Ablagebehälter 2a, 2b, 2c vertikal übereinander angeordnet. Im ersten Beispiel bestehen sämtliche Behälter aus würfelförmigen Boxen mit identischer Grundfläche. Die Dekkenflächen 12 oder Oberseiten 12 sind dabei fortgelassen, so daß auf jede Box jeweils nur von oben zugegriffen werden kann.

[0037] Im zweiten und im dritten Beispiel (Fig. 2A, 2B, 3A, 3B) tritt neben der Box das Regalfach mit fehlender Vorderwand und fehlender Deckenwand 12 auf, wobei die Seitenwände 8a und 8b kreissegmentförmig ausgebildet sind, dies betrifft in den Fig. 2A und 2B den oberen Ablagebehälter 2a und in den Fig. 3A und 3B die beiden oberen Ablagebehälter 2a, 2b. Alle gezeigten Ablagebehälter der in den Fig. 1A bis 3B gezeigten Ausführungsbeispiele weisen mit drei Löchern 13 versehene Haltestege 4 an Ober- und Unterseite 12 bzw. 11 im Bereich der Rückwand 9 des Ablagebehälters 2a, 2b oder 2c auf.

[0038] Im ersten Beispiel der Fig. 1A und 1B werden die jeweils auf der rechten Seite angeordneten Aufnahmelöcher 13 von der Haltestange 3, die hier als Schwenkachse dient, durchdrungen. In Fig. 1B ist der Ablagebehälter 2b in der Mitte um 90o nach rechts verschwenkt, so daß auf alle drei Ablagebehälter 2a, 2b, 2c gleichzeitig zugegriffen werden kann, weil diese nach oben offen sind.

[0039] Im Ausführungsbeispiel der Fig. 2A und 2B sind jweils die auf der linken Seite angeordneten Aufnahmelöcher 13 der Stege 4 der Behälter 2a, 2b, 2c von der Haltestange 3 durchdrungen. In Fig. 2B ist zur Öffnung des gesamten Ablagesystems ebenfalls der mittlere Ablagebehälter um 90o verschwenkt, und zwar nach links.

[0040] Beim in den Fig. 3A und 3B gezeigten Ausführungsbeispiel sind jeweils die mittleren Aufnahmelöcher 13 von der Haltestange 3 besetzt und in Fig. 3B ist der mittlere Ablagebehälter 2b in Form eines Regalfaches um 180o nach hinten verschwenkt, so daß auch der unterste Behälter 2c, hier in Form einer Box, freien Zugriff erhält.

[0041] In den Fig. 3A und 3B ist gezeigt, daß die Haltestange 3 zum Haltern und Verschwenken der Ablagebehälter 2a, 2b, 2c auch an einem Rollwagen 5 fixiert werden kann.

[0042] Ferner ist zu betonen, daß sowohl die Anzahl der Behälter, in den genannten Ausführungsbeispielen sind es jeweils drei, als auch deren Beabstandung flexibel gestaltet werden kann. Ferner ist es vorgesehen, daß die Position der jeweiligen Verschwenkachsen der Behälter an ein und demselben Ablagesystem unterschiedlich sein kann, so daß sich eine versetzte Anordnung der Behälter im nicht verschwenkten Zustand der Behälter am Ablagesystem ergibt.

[0043] Die Fig. 4A und 4B zeigen im Detail einen bereits gefalteten und zur Installation vorbereiteten Ablagebehälter 2, hier in Form einer oben offenen Box. Fig. 4B zeigt dazu das Behälterrohteil 6. Dieses Behälterrohteil besteht aus einer Rückwand 9, Seitenwänden 8a, 8b, sowie aus an der Ober- und der Unterseite 12 bzw. 11 der Rückwand 9 angeordneten Haltestegen 4. Die Haltestege 4 weisen drei Aufnahmelöcher 13 zur Aufnahme der Haltestange 3 auf. Durch Falten bzw. Biegen der einzelnen Seitenflächn 9, 8a, 8b, 4, 4 entlang der entsprechenden Falte- oder Biegekanten 7 und durch Umschlagen der vorgesehenen Laschen 21 in die Ausnehmungen 20 entsteht nach Hinzufügung der Vorderwand 10 und der Bodenwand 11, welche mittels Fixierstiften oder -schrauben z.B. in den Löchern 22 fixiert werden können, die fertig gefaltete und zur Installation bereite Box 2 gemäß Fig. 4A.

[0044] Fig. 5 zeigt einen Ablagebehälter 2 in Form eines Schubfaches, wobei der Grundbehälter 2 in analoger Weise zu dem in den Fig. 4A und 4B beschriebenen boxförmigen Behälter aufgebaut ist. Der Schubfacheinsatz 23 erscheint teilweise herausgezogen. Er kann ebenfalls in analoger Weise zur Box aufgebaut sein, es ist jedoch auch möglich, vorgefertigte, kastenförmige Teile in passender Form zu verwenden und insbesondere auch Rolleinsätze oder Rollschienen vorzusehen.

[0045] Die Fig. 6A und 6B zeigen das bereits oben kurz beschriebene Regalteil mit Zugriff von oben und von vorn, bzw. dessen Behälterrohteil. Durch Falten der Seitenwände 8a und 8b bzw. der Haltestege 4 mit den Aufnahmelöchern 13 entlang der vorgefertigten Falt- oder Biegekanten 7 und durch Umschlagen der Laschen 21 in die Ausnehmungen 20 entsteht dann nach Einsetzen des Bodenteils 11 und nach dessen Fixierung durch entsprechende Fixiermittel in den Löchern 22 das zur Installation bereite Regalfach gemäß der Fig. 6A.


Ansprüche

1. Ablagesystem zur Ablage von Gegenständen
mit einer Mehrzahl von Ablagebehältern (2a, 2b, 2c), mit einer bei installiertem Ablagesystem (1) im wesentlichen vertikal angeordneten, linearen Haltestange (3) zum verschwenkbaren Haltern der Ablagebehälter (2a, 2b, 2c), an welcher
die Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) mittels jeweils einer separaten Halte- und Verschwenkeinrichtung (4) zwischen dem jeweiligen Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) und der Haltestange (3) im wesentlichen vertikal übereinander halterbar und unabhänging voneinander um jeweils eine im wesentlichen vertikale Schwenkachse verschwenkbar sind, und
mit mindestens einer Halte- und Befestigungseinrichtung (5) zum Haltern und Befestigen der Haltestange (3),
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) jeweils aus einem im wesentlichen einstückigen, plattenförmigen Behälterrohteil (6) biegbaren Materials mit vorbestimmten Falt- oder Biegekanten (7) in die zur Installation bestimmte Behälterform falt- oder biegbar sind,
daß das Behälterrohteil (6) mindestens zwei Seitenwände (8a, 8b) und eine Rückwand (9) des Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) umfaßt,
daß gegebenenfalls zur Vervollständigung des Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) am gefalteten Behälterrohteil (6) anbringbare Wand-, Decken- oder Bodenteile (10, 11, 12) vorgesehen sind, und
daß die Schwenkachse für die Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) bei deren Installation an einer von mehreren möglichen Positionen im Bereich einer der Wände des installierten Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) frei wählbar ausbildbar ist, wobei die möglichen Positionen durch die Halte- und Verschwenkeinrichtung (4) definiert sind.
 
2. Ablagesystem nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halte- und Verschwenkeinrichtung (4) des Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) im wesentlichen am Behälterrohteil (6) ausgebildet ist.
 
3. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halte- und Verschwenkeinrichtung (4) des Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) im Bereich der Rückwand (9) als Paar im wesentlich gleicher, sich gegenüberstehender und senkrecht zur Rückwand (9) erstreckender Haltestege (4) ausgebildet ist, und
daß die Haltestege (4) eine Mehrzahl korrespondierender Aufnahmelöcher (13) zur Aufnahme der Haltestange (3) aufweisen,
wobei der Durchmesser der Aufnahmelöcher (13) im wesentlichen dem Außendurchmesser der Haltestange (3) entspricht.
 
4. Ablagesystem nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltestege (4) jeweils zum Innenraum des Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) hin ausgebildet sind.
 
5. Ablagesystem nach einem der Ansprüche 3 oder 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltestege (4) im wesentlichen im Bereich der Unterseite (11) und der Oberseite (12) des jeweiligen Ablagebehälters (2a, 2b, 2c) ausgebildet sind.
 
6. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der unterste Ablagebehälter (2c) an der Haltestange (3) mittels eines Klemmrings (14) gegen ein Abrutschen nach unten entlang der Haltestange (3) gesichert ausgebildet ist.
 
7. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die einzelnen Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) mittels Distanzringe (15) gegeneinander beabstandet ausgebildet sind.
 
8. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablagebehälter (2a, 2b, 2c) im wesentlichen dieselbe, insbesondere rechteckige Grundfläche aufweisen.
 
9. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Ablagebehälter als nach oben offene Box ohne Oberseite, als nach vorne geöffnetes Fach ohne Vorderwand, als Regalfach ohne Vorderwand und ohne Oberseite oder als Schubfach mit vorgefertigtem Einsatz ausgebildet sind.
 
10. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Behälterrohteile (6) aus einem plastischen oder biegbaren Material, insbesondere aus Pappe, aus Preßpappe, aus Kunststoff, aus Metall oder dergleichen, ausgebildet sind.
 
11. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die gegebenenfalls anbringbaren Wand-, Decken- oder Bodenteile (10, 11, 12) aus Holz, aus Metall, aus Glas, aus Kunststoff oder dergleichen ausgebildet sind.
 
12. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Halte- und Befestigungseinrichtung (5) als Paar von Befestigungsstegen (5) zum beabstandeten Haltern und Befestigen an einer Wand, insbesondere an den Endbereichen der Haltestange (3) vorgesehen sind.
 
13. Ablagesystem nach einem der Ansprüche 1 bis 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß als Halte- und Befestigungseinrichtung (5) ein Bodengestell (5), insbesondere mit einem Gegengewicht oder einem Rollengestell, vorgesehen ist.
 
14. Ablagesystem nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Haltestange (3) als Teleskopstange ausgebildet ist.
 




Zeichnung