[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Gerät zur Vernichtung von Treibminen nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Gerät zur Vernichtung von Treibminen
vorzuschlagen, das eine effektive Arbeitsweise aufweist, d. h. insbesondere schnell
eine Treibmine detektiert und vernichtet. Dazu soll das Gerät einfach im Gebrauch
sein.
[0003] Die Erfindung löst diese Aufgabe entsprechend den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs
1.
[0004] Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
[0005] Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt. Es zeigt:
- Fig. 1
- ein Gerät beim Eintauchen ins Wasser,
- Fig. 2
- das Gerät nach Fig. 1 in Detektions-Position,
- Fig. 3
- einen Suchkopf in Pfeilrichtung III,
- Fig. 4
- eine Variante eines Geräteteils und
- Fig. 5
- das Geräteteil nach Fig. 4 in aktivierter Position.
[0006] Ein Gerät, das als Geschoß 1 ausgebildet ist, schlägt in der Nähe einer Treibmine
2 im Wasser 3 ein. Sofort nach Wassereintritt wird das Geschoß 1 durch Drall- und
Stabilisierungsklappen 4 entdrallt und abgebremst. Dadurch bremst es stark ab und
hat bereits nach wenigen Metern eine sehr kleine vertikale Sinkgeschwindigkeit.
[0007] Nachdem die kleine Sinkgeschwindigkeit sowie eine vertikale Orientierung aufgrund
des tief liegenden Schwerpunktes 6 erreicht ist, wird ein heckseitiger Aufsatz 10
zusammen mit den Drall- und Stabilisierungsklappen 4 sowie eine Ogive 20 abgestoßen.
[0008] Der Restkörper, der nachstehend als Kampfgerät 30 bezeichnet ist, schwebt im Wasser,
wobei seine Dichte der Dichte des Wassers entspricht.
[0009] Aufgrund der Anordnung der einzelnen Komponenten im Kampfgerät 30, insbesondere aufgrund
des, gegenüber einem Motor 21 leichteren Suchkopf 22 schwebt das Kampfgerät 30 in
vertikaler Position im Wasser 3 und zwar in einer Tiefe von etwa 5 - 10 Metern.
[0010] Aufgrund des Schwebezustands des Kampfgerätes 30 wird für diese Phase, die als Such-
bzw. Detektionsphase bezeichnet wird, kein Antrieb benötigt. Das Kampfgerät 30 treibt
in der Strömung 5, ebenso wie die Treibmine 2.
[0011] Der Suchkopf 22, der durch den heckseitigen Aufsatz 10 abgedeckt und geschützt war,
ebenso wie der Motor 21 mit Antriebsschraube 19 durch die Ogive 20, kann jetzt arbeiten.
Vorzugsweise arbeitet er auf der Basis eines Sonars und/oder eines optischen Sensors
mit Weitwinkeloptik. Gegebenenfalls wird noch ein Magnetsensor verwendet.
[0012] Sollte der Auffaßbereich 23 zu klein sein, kann er durch Schwenken des Suchkopfes
22 vergrößert werden. Der Auffaßbereich 23 erfaßt einen Winkel von 90° und ist um
einen Winkel 24 von 10° zur Vertikalen 25 versetzt. Das Schwenken des Suchkopfes 22
erfolgt durch Drehen um die Vertikale 25. Die Überdeckung bzw. den Winkel 24 benötigt
der Suchkopf 22, damit er die Treibmine 2 nicht verliert, wenn er direkt auf sie zuläuft,
d. h. wenn die Treibmine 2 in der Verlängerung der Körperlängsachse 26 steht.
[0013] Ist die Treibmine 2 durch den Suchkopf 22 erfaßt und detektiert, so wird über eine
Steuereinheit 43 der Motor 21 und eine Lenkeinrichtung 27 aktiviert. Eine Energieeinheit
ist mit 28 bezeichnet.
[0014] Nach Fig. 3 ist ein optischer, in Winkel- und Ringabschnittbereiche 39 unterteilter,
optischer Sensor 40 ersichtlich. In einem Bereich 41 ist die Treibmine 2 optisch erfaßt.
Damit erfolgt aufgrund einer rechnerischen Auswertung in einer Steuereinheit (nicht
dargestellt) das Signal für den Start des Motors 21 und die Aktivierung der Lenkeinheit
27.
[0015] Ein Gefechtskopf 15 mit Spreng- und Splitterwirkung wird initiiert, wenn das Kampfgerät
30 bei der Treibmine 2 ist. Die Initiierung erfolgt durch einen Zünder 16 mit den
folgenden Kriterien, wie Annäherung, Aufschlag oder die Zündung erfolgt durch Fremdzündung,
beispielsweise durch einen Funkimpuls.
[0016] Die Fremdzündung wird der Normalfall sein. Zweckmäßiger Weise ist hierzu das Kampfgerät
30 mit einem Schwimmkörper mit Antenne gekoppelt. Sollte der Funkbefehl lange auf
sich warten lassen, kann sich das Kampfgerät 30 an die Treibmine 2 ankoppeln.
[0017] Wesentlich für die Erfindung ist die Erkenntnis, daß Treibminen 2 aus einem Standpunkt
unterhalb der Wasseroberfläche sich ausgezeichnet gegen die übrige Wasseroberfläche
abzeichnen. Damit ist die erforderliche Detektionssicherheit gegeben.
[0018] Aufgrund des schwebend im Wasser 3 schwimmenden Kampfgerätes 30 werden für das Anlaufen
des Kampfgerätes 30 bis zur Treibmine 2 nur geringe Energien benötigt, so daß das
Kampfgerät diesbezüglich klein und kompakt ausgebildet sein kann.
[0019] Nach den Fig. 4 und 5 ist bei einem zu schweren Kampfgerät 30 vorgesehen, daß der
fehlende Auftrieb im vorderen Bereich 31 durch einen teleskopierbaren Auftriebkörper
32 erzeugt wird. Beim Aufblasen, z. B. mit einer nicht dargestellten Druckgasflasche,
des Auftriebkörpers 32 reißt eine am Gehäuse 33 vorgesehene Sollbruchstelle 34, wobei
die beiden, mit Gehäuseabschnitten 35 verbundenen Teile 36 einen achsialen Hub ausführen.
Ein Zylinder 37 dichtet die Teile 36 ab.
[0020] Anstelle des, durch eine Rohrwaffe verschießbaren Geschosses 1 kann das erfindungsgemäße
Gerät sowohl von Hubschraubern als auch von Deck eines Schiffes abgeworfen werden.
[0021] Die Zusammenfassung ist Teil der Beschreibung.
1. Gerät zur Vernichtung von Treibminen,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Gerät aus folgenden Teilen besteht:
einem tauch- und schwimmfähigen Kampfgerät (1, 30),
Drall- und Stabilisierungsklappen (4),
einem Suchkopf (22),
einem Gefechtskopf (15),
einer Steuereinheit (43),
einer Energieeinheit (28),
einem Antrieb (21, 19) und
einer Lenkeinheit (27).
2. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Suchkopf (22) am Heck (9) des Kampfgerätes (30) angeordnet ist.
3. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Heck (9) des Kampfgerätes (30) ein abstoßbarer Aufsatz (10) mit Drall- und
Stabilisierungsklappen (4) einen Suchkopf (22) abdeckt.
4. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß am Bug des Kampfgerätes (30) eine abstoßbare Ogive (20) vorgesehen ist und die
Ogive (20) eine Antriebschraube (19) und eine Lenkeinheit (27) abdeckt.
5. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in dem Kampfgerät (30) ein teleskopierbarer, aufblasbarer Auftriebskörper (32)
und an dem Gehäuse (33) eine, im Bereich des Auftriebskörpers (32) liegende Sollbruchstelle
(34) vorgesehen ist.
6. Gerät nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Suchkopf (22) am leichteren Ende des Kampfgerätes (1) angeordnet ist,
und der Schwerpunkt (6) zwischen dem Suchkopf (22) und dem Motor (21) liegt.