[0001] Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Anbringung eines Fadens, insbesondere
eines mit einem Etikett versehenen Fadens an einem Aufgußbeutel oder dgl..
[0002] Durch die DE-78 27 641-U1 ist ein Aufgußbeutel bekannt, der mittels eines Fadenstückes
verschließbar ist. Der Aufgußbeutel weist hierbei eine vorgeknickte Querfaltung in
der Nähe des oberen Beutelendes auf, durch das das Fadenstück oberhalb und unterhalb
der Querfaltung hindurchgeführt ist. Außerdem ist das Fadenstück oberhalb der Querfaltung
mit einer unterschiedlich ausgebildeten Verankerung versehen, die mit dem Aufgußbeutel
als Ankerplatte zusammenwirkt.
[0003] Durch den Fadenzug ist der Aufgußbeutel somit zwar verschließbar, in welcher Weise
der Fadenzug aber durch vier in den Aufgußbeutel einzuarbeitende Einstiche hindurchzuführen
ist, ist nicht offenbart. Für eine rationelle maschinelle Anbringung eines Fadens
an einem Aufgußbeutel erscheint diese Anordnung eines Fadenstückes nicht geeignet
zu sein, vielmehr dürfte dieser Fadenverschluß dazu dienen, um einen Aufgußbeutel
von Hand leicht aufzufüllen und entleeren zu können.
[0004] Aufgabe der Erfindung ist es daher, ein Verfahren zur Anbringung eines Fadens an
einem Aufgußbeutel zu schaffen, mittels dem der Faden auf einfache Weise maschinell
am Kopfteil des Aufgußbeutels zu befestigen ist, so daß zur Verbindung eines Fadens
mit einem Beutel keine metallischen Klammern oder andere Fremdstoffe notwendig sind.
Vielmehr soll der Faden in wenigen Arbeitsgängen derart durch das Kopfteil des Aufgußbeutels
hindurchgeführt werden, daß dieser durch den Faden zuverlässig, insbesondere bei in
ein Gefäß eingehängtem Aufgußbeutel, verschlossen ist.
[0005] Gemäß der Erfindung ist das Verfahren zur Anbringung eines Fadens, insbesondere eines
mit einem Etikett versehenen Fadens an einem Aufgußbeutel oder dgl. gekennzeichnet
durch folgende Verfahrensschritte:
daß der Aufgußbeutel in dem vorzugsweise gefalteten Kopfteil mit zwei mit seitlichem
Abstand nebeneinander angeordneten Ausnehmungen versehen und derart neben dem auf
einer Rolle oder dgl. bevorrateten und mittels einer an seinem freien Ende angreifenden
in Richtung der Rolle verstellbaren Greifzange gespannten Faden angeordnet wird, daß
der Faden etwa in Höhe der Ausnehmungen des Aufgußbeutels verläuft,
daß sodann durch jede der Ausnehmungen achssenkrecht zu dem Faden eine Fangnadel hindurchgeführt
wird, die mit ihren beispielswweise als Ösen ausgebildeten Enden den Faden aufnehmen,
daß daraufhin der Faden abgelängt, die Greifzange geöffnet und durch jede der Ausnehmungen
der Faden mittels der Fangnadeln jeweils in Form einer Schlaufe hindurchgeführt wird
und
daß letztlich die Fangnadeln so weit von dem Aufgußbeutel entfernt werden, daß die
beiden Enden des Fadens durch die Ausnehmungen gezogen werden und der Faden in dem
Bereich zwischen den Ausnehmungen des Aufgußbeutels auf der den Fangnadeln abgewandten
Seite an diesem anliegt.
[0006] Des weiteren ist es zweckmäßig, an den freien Enden des durch die Ausnehmung des
Aufgußbeutels lhindurchgeführten Fadens das Etikett mittels zustellbarer Werkzeuge
zu befestigen, beispielsweise anzukleben, anzuschweißen oder anzuheften.
[0007] Während der Durchführung des Fadens durch die Ausnehmungen des Aufgußbeutels sollen
die Fangnadeln zumindest über einen Teilbereich des Verstellweges geführt, und die
beiden von den Fangnadeln gelösten Enden des Fadens sollten in einem der Fangnadeln
zugeordneten Führungsglied, z. B. in zwei Führungskanälen, gehalten werden.
[0008] Vorteilhaft ist es ferner, den seitlich neben dem Aufgußbeutel angeordneten Faden
zum Einführen in die Ösen der Fangnadeln vor oder während der Aufnahme durch diese
zumindest an einem Endbereich, beispielsweise mittels der Greifzange, parallel zu
dem Aufgußbeutel zu verstellen.
[0009] Des weiteren ist es angebracht, das Kopfteil des Aufgußbeutels auf der dem Etikett
abgewandten Seite umzufalten und den durch die beiden Ausnehmungen hindurchgeführten
Teil des Fadens an dem umgefalteten Teil des Kopfteils anliegen zu lassen. Dadurch
wird zuverlässig ausgeschlossen, daß das Kopfteil aufklappen kann.
[0010] Mittels dem gemäß der Erfindung vorgesehenen Verfahren ist es auf einfache Weise
möglich, einen Faden, an dem ein Etikett angebracht werden kann, am Kopfteil eines
Aufgußbeutels zu befestigen, ohne daß dazu metallische Klammern oder Fremdstoffe,
wie Kleber, erforderlich sind. Der seitlich neben dem Aufgußbeutel gespannte Faden
wird vielmehr mit Hilfe zweier Fangnadeln durch in dessen Kopfteil vorgesehene Ausnehmungen
hindurchgeführt und ist in dem Bereich zwischen den beiden Ausnehmungen am Kopfteil
abgestützt, so daß dieses insbesondere wenn der Aufgußbeutel in ein Gefäß eingehängt
ist, zuverlässig verschlossen ist. Mit Hilfe des vorschlagsgemäßen Verfahrens wird
somit ein Beutelverschluß geschaffen, der allen Anforderungen gerecht und durch den
ein aus dem Inhalt des Aufgußbeutels erstelltes Getränk geschmacklich nicht beeinträchtigt
wird.
[0011] In der Zeichnung sind die einzelnen Verfahrensschritte zur Anbringung eines Fadens
am Kopfteil eines Aufgußbeutels im einzelnen dargestellt. Hierbei zeigt:
- Figur 1
- den Aufgußbeutel mit seitlich neben dessen Kopfteil gespanntem Faden, in Ausgangslage
und Vorderansicht,
- Figur 2
- die Aufnahme des Fadens mittels zweier durch in das Kopfteil des Aufgußbeutels eingearbeiteter
Ausnehmungen hindurchgeführter Fangnadeln, in Draufsicht,
- Figur 3
- die Durchführung des abgeschnittenen Fadens durch die Ausnehmungen des Kopfteils mittels
der Fangnadeln, ebenfalls in Draufsicht,
- Figur 4
- den Endzustand des durchgeführten Fadens, wiederum in Draufsicht,
- Figur 5
- die Anbringung eines Etiketts an den beiden Enden des Fadens, in einem Schnitt nach
V - V der Figur 4, und
- Figur 6
- den Aufgußbeutel nach Figur 1 mit angebrachtem mit einem Etikett versehenen Faden,
in Vorderansicht.
[0012] Der in Figur 1 dargestellte und mit 1 bezeichnete Aufgußbeutel ist mit einem gefalteten
Kopfteil 2 versehen, in das mit seitlichem Abstand nebeneinander zwei Ausnehmungen
3 und 4 eingearbeitet sind, durch die ein Faden 11, der in Höhe der Ausnehmungen 3
und 4 verläuft, hindurchgeführt werden soll. Der Faden 11 ist hierbei auf einer Vorratsrolle
12 aufgewickelt und wird mittels einer Greifzange 13, die in Richtung der Vorratsrolle
12 verstellbar ist, von dieser abgenommen und gespannt gehalten.
[0013] Zur Durchführung des Fadens 11 durch die Ausnehmungen 3 und 4 sind, wie dies den
Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist, zwei Fangnadeln 21 und 22 vorgesehen, die achssenkrecht
zu dem Faden 11 verstellbar und an ihren freien Enden mit Ösen 23 bzw. 24 versehen
sind. Zur Einbringung des Fadens 11 in die Ösen 23 und 24 kann der gespannte Faden
11, der durch ein der Vorratsrolle 12 nachgeschaltetes Führungsglied 15 hindurchgeführt
und somit lageorientiert gehalten ist, z. B. mittels eines auf die Greifzange 13 einwirkenden
schematisch dargestellten Verstellgliedes 14 in dem einen Endbereich parallel zu dem
Aufgußbeutel 11 verstellt werden, so daß eine sichere Aufnahme des Fadens 11 durch
die Fangnadeln 21 und 22 gewährleistet ist.
[0014] Daraufhin wird der Faden 11 im Bereich des Führungsgliedes 15 mit Hilfe einer Schere
16 durchtrennt und die Greifzange 13 wird gelöst, der Faden 11 kann somit mitttels
der Fangnadeln 21 und 22 in Form von Schlaufen 17 und 18 durch die Ausnehmungen 3
und 4 hindurchgezogen werden. Die Fangnadeln 21 und 22 werden dabei, zumindest im
Endbereich ihres Verstellweges, durch ein mit zwei zugeordneten Führungskanälen 26
und 27 versehenes Führungsglied 25 hindurchgeführt, durch die die beiden Enden 11'
und 11'' des Fadens 11, sobald die Fangnadeln 21 und 22, wie dies in Figur 5 gezeigt
ist, von dem Faden 11 gelöst sind, gehalten werden. An den beiden Enden 11' und 11''
des Fadens 11 kann nunmehr ein Etikett 5 angebracht werden, in dem dieses mit Hilfe
zweier zustellbarer Backen 6 und 7 als Werkzeuge an dem Faden 11 befestigt, beispielsweise
angeklebt, wird.
[0015] Nach Beendigung dieses Arbeitsschrittes wird die Greifzange 13 in Richtung der Vorratsrolle
12 verstellt, um vor dem Führungsglied 15 das aus diesem ragende Ende des Fadens 11
aufzunehmen und gemäß Figur 1 zuspannen, so daß ein weiterer Aufgußbeutel in gleicher
Weise mit einem Faden versehen werden kann.
[0016] An dem Kopfteil 2 des Aufgußbeutels 1 ist, wie dies der Figur 6 zu entnehmen ist,
mit Hilfe des durch die Ausnehmungen 3 und 4 hindurchgeführten Fadens 11 somit das
Etikett 5 befestigt, außerdem ist der Aufgußbeutel 1 durch den an dem umgefalteten
Teil des Kopfteils 2 anliegenden Faden 11 sicher verschlossen.
1. Verfahren zur Anbringung eines Fadens (11), insbesondere eines mit einem Etikett (5)
versehenen Fadens (11) an einem Aufgußbeutel (1) oder dgl.,
gekennzeichnet durch
folgende Verfahrensschritte:
daß der Aufgußbeutel (1) in dem vorzugsweise gefalteten Kopfteil (2) mit zwei mit
seitlichem Abstand nebeneinander angeordneten Ausnehmungen (3, 4) versehen und der
Aufgußbeutel (1) derart neben dem auf einer Rolle (12) oder dgl. bevorrateten und
mittels einer an seinem freien Ende angreifenden in Richtung der Rolle (12) verstellbaren
Greifzange (13) gespannten Faden (11) angeordnet wird,
daß der Faden (11) etwa in Höhe der Ausnehmungen (3, 4) des Aufgußbeutels (1) verläuft,
daß sodann durch jede der Ausnehmungen (3, 4) achssenkrecht zu dem Faden (11) eine
Fangnadel (21, 22) hindurchgeführt wird, die mit ihren beispielswweise als Ösen (23,
24) ausgebildeten Enden den Faden (11) aufnehmen,
daß daraufhin der Faden (11) abgelängt, die Greifzange (13) geöffnet und durch jede
der Ausnehmungen (3, 4) der Faden (11) mittels der Fangnadeln (21, 22) jeweils in
Form einer Schlaufe (17, 18) hindurchgeführt wird und daß letztlich die Fangnadeln
(21, 22) so weit von dem Aufgußbeutel (1) entfernt werden, daß die beiden Enden (11',
11'') des Fadens (11) durch die Ausnehmungen (3, 4) gezogen werden und der Faden (11)
in dem Bereich zwischen den Ausnehmungen (3, 4) des Aufgußbeutels (1) auf der den
Fangnadeln (21, 22) abgewandten Seite an diesem anliegt.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß an den freien Enden (11', 11'') des durch die Ausnehmungen (3, 4) des Aufgußbeutels
(1) hindurchgeführten Fadens (11) das Etikett (5) mittels zustellbarer Werkzeuge (6,
7) befestigt, beispielsweise angeklebt, angeschweißt oder angeheftet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Fangnadeln (21, 22) während der Durchführung des Fadens (11) durch die Ausnehmungen
(3, 4) des Aufgußbeutels (1) zumindest über einen Teilbereich des Verstellweges geführt
werden und daß die beiden von den Fangnadeln (21, 22) gelösten Enden (11', 11'') des
Fadens (11) in einem den Fangnadeln (21, 22) zugeordneten Führungsglied (25), z.B.
in zwei Führungskanälen (26, 27), gehalten werden.
4. Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der seitlich neben dem Aufgußbeutel (1) angeordnete Faden (11) zum Einführen in
die Ösen (23, 24) der Fangnadeln (21, 22) vor oder während der Aufnahme durch diese
zumindest an einem Endbereich, beispielsweise mittels der Greifzange (13), parallel
zu dem Aufgußbeutel (1) verstellt wird.
5. Verfahren nach einem oder mehreren der
Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Kopfteil des Aufgußbeutels (1) auf der dem Etikett (5) abgewandten Seite umgefaltet
wird und daß den durch die beiden Ausnehmungen (3, 4) hindurchgeführten Teil des Fadens
(11) an dem umgefalteten Teil des Kopfteils (2) anliegt.