[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum direkten oder indirekten Auftragen eines
flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier
oder Karton, nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
[0002] Des weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen
eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton.
[0003] Derartige Vorrichtungen und Verfahren sind in vielfältigen Ausgestaltungsweisen bekannt.
Bekannt Vorrichtungen umfassen Auftragwerke, die auf einem Tragbalken ruhen und entweder
für den direkten oder indirekten Auftrag eines flüssigen oder pastösen Streichmediums
auf eine laufende Materialbahn oder zum Enddosieren eines zuvor auf die Materialbahn
aufgetragenen Streichmediums ausgestaltet sind. Üblicherweise erfolgt der Auftrag
des Streichmediums über eine Druckkammer mit einem Rakelelement, einer Freistrahldüse
oder einer vergleichbaren anderen bekannten Auftrageinrichtung. Beim sogenannten direkten
Auftrag wird das Streichmedium unmittelbar auf die z.B. von einer dem Tragbalken gegenüberliegenden
Gegenwalze gestützte laufende Materialbahn aufgebracht, während beim indirekten Auftrag
das Streichmedium zunächst z.B. auf eine dem Tragbalken gegenüberliegende Auftragwalze
und dann von deren Oberfläche auf die Materialbahn übertragen wird. Im zweiten Fall,
also bei einem Auftragwerk zum Enddosieren, ist eine Rakelklinge oder ein vergleichbares
anderes bekanntes Rakelelement vorgesehen, um die bereits auf die Materialbahn aufgetragene
Streichmasse auf die gewünschte Auftragmenge feinzudosieren.
[0004] Aus der DE 4130118 C2 ist eine gattungsgemäße Vorrichtung zum direkten oder indirekten
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton, bekannt, mit einem Tragbalken, der sich in seiner Längsrichtung
im wesentlichen über die gesamte Breite der Materialbahn erstreckt, an zwei Lagerstellen
gelagert ist und eine Enddosiereinrichtung in Form einer Rakelklinge, eines Rakelstabs
oder einer Schaberleiste umfaßt. Bei dieser Vorrichtung liegen die zwei Lagerstellen
in zwei jeweils an den stirnseitigen Enden des Tragbalkens, d.h. außerhalb der Bahnbreite
der laufenden Materialbahn, angeordneten lange Schwenkarmen, mittels denen der Tragbalken
um eine zur Tragbalkenlängsachse parallele Achse in eine Arbeits-, Zwischen- und Wartungsposition
verschwenkbar ist. Diese Art von Vorrichtung besitzt jedoch nicht nur den Nachteil
problematischer Tragbalkendurchbiegungen und vergleichsweise niedriger Eigenfrequenzen,
die zu unerwünschten Resonanzen, z.B. mit Schwingungsfrequenzen des Sockels der Vorrichtung
oder des Hallenbodens, in der die Vorrichtung aufgestellt ist, führen, sondern erfordert
darüber hinaus eine sehr große, massive und damit schwere und kostenintensive Verschwenkvorrichtung.
Eine Anpassung an sich verändernde Betriebsbedingungen, wie etwa wechselnde Gegenwalzendurchmesser,
Verschleiß der Enddosiereinrichtung, Anderung der Streichwinkeleinstellung zwischen
der Enddosiereinrichtung und der Gegenwalze oder eine Änderung des Anpreßdrucks der
Enddosiereinrichtung, ist mit dieser Vorrichtung indes nur unter erheblichem Aufwand
und teilweise überhaupt nicht möglich. Schnelle Schwenkbewegungen des Tragbalkens
können aufgrund der zu bewegenden hohen Massen und langen Hebelarme nur unter Einsatz
von leistungsstarken und damit teuren Stellgliedern ausgeführt werden.
[0005] Ferner hat es sich bei konventionellen Vorrichtungen als problematisch erwiesen,
daß bei Verwendung von Rakelklingen als Enddosiereinrichtung zum einen eine Verstellung
des Klingenwinkels, d.h. des Winkels zwischen der Rakelklinge und einer an die gegenüberliegende
Auftragwalze angelegten Tangente, durch Verschwenken des Tragbalkens zu einer unerwünschten
Änderungen des Klingenanpreßdrucks oder gar zum Abheben der Rakelklinge und zum anderen
eine Änderung des Klingenanpreßdrucks zu einer unerwünschten Änderungen des Klingenwinkels
und damit zu einer Unregelmäßigkeit des Streichprofils führt, was die Qualität des
gefertigten Produktes mindert.
[0006] Der Erfindung liegt daher das technische Problem zugrunde, eine gattungsgemäße Vorrichtung
zu schaffen, die die oben genannten Probleme des Standes der Technik vermeidet und
die auf einfache und effektive Art und Weise eine Anpassung der Vorrichtung an sich
verändernde Betriebsbedingungen, insbesondere eine Änderung des Streich- beziehungsweise
Klingenwinkels und des Anpreßdrucks der Enddosiereinrichtung, ermöglicht.
[0007] Diese Aufgabe wird durch eine erfindungsgemäße Vorrichtung mit den Merkmalen des
Anspruchs 1 gelöst.
[0008] Demnach umfaßt eine jeweilige Lagerstelle der Vorrichtung zwei voneinander beabstandete
Lagerstäbe, die jeweils mit ihrem einen Ende gelenkig an Gelenkpunkten des Tragbalkens
und mit ihrem anderen Ende gelenkig an mindestens einem Fundament fixiert sind. Der
Tragbalken umfaßt also insgesamt zwei Lagerstabpaare, das heißt jeweils ein Lagerstabpaar
pro Lagerstelle. Des weiteren ist wenigstens ein Stützstab mit seinem einen Ende gelenkig
mit dem Tragbalken verbunden und mit seinem anderen Ende gelenkig an dem Fundament
fixiert. Ferner ist wenigstens einer der vorhergenannten Stäbe längenverstellbar.
Hierbei ist zu berücksichtigen, daß unter einer Längenverstellung von einem der zwei
Lagerstäbe einer Lagerstelle natürlich eine synchrone Verstellung des entsprechenden
Lagerstabes der zwei Lagerstäbe an der anderen Lagerstelle zu verstehen ist, um ein
Verkanten des Tragbalkens zu vermeiden und um eine gleichmäßige Verstellung des Tragbalkens
zu gewährleisten. Eine ebensolche synchrone Verstellung ist erforderlich, falls mehr
als ein Stützstab verwendet wird. Der Gelenkpunkt beziehungsweise die Gelenkachse
des wenigstens einen Stützstabes ist zum Erreichen einer bestimmten gewünschten Tragbalkenbewegung
vorzugsweise von den Gelenkpunkten der zwei Lagerstäbe beabstandet beziehungsweise
unterscheidet sich von den Gelenkachsen dieser zwei Lagerstäbe. Bei geeigneter Anordnung
der Gelenkpunkte beziehungsweise Gelenkachsen der zwei Lagerstäbe kann der Gelenkpunkt
beziehungsweise die Gelenkachse des wenigstens einen Stützstabes jedoch durchaus mit
dem Gelenkpunkt oder der Gelenkachse von einem der zwei Lagerstäbe zusammenfallen.
[0009] Unter Stäben sind im Sinne der Erfindung beliebige Getriebeglieder mit zwei Gelenkpunkten
zu verstehen. Bei der erfindungsgemäßen Ausgestaltungsweise bilden entweder die zwei
voneinander beabstandeten Lagerstäbe zusammen mit dem Tragbalken oder einer der zwei
Lagerstäbe zusammen mit dem wenigstens einen Stützstab und dem Tragbalken bei seitlicher
Betrachtung des Auftragwerks eine Art Gelenkviereck, wobei der Tragbalken als Verbindungsglied
zwischen den Lagerstäben beziehungsweise zwischen einem Lagerstab pro Lagerstelle
und dem Stützstab dient. Wenigstens einer der genannten Stäbe, der als einfacher Hebel
oder durchaus auch längenverstellbar ausgestaltet sein kann, stabilisiert dieses in
sich beweglichen Gebildes. Die aus den Lagerstäben, dem Tragbalken und dem wenigstens
einen Stützstab gebildete Gesamtkonstruktion ist demnach starr, wenn nicht wenigstens
einer der Stäbe verstellt wird. In einer Draufsicht des Tragbalkens bilden die zwei
Lagerstabpaare zusammen mit dem wenigstens einen Stützstab eine Art Dreibein. Als
Gelenke für die Stäbe können übrigens auch geeignete flexible bzw. elastische Bauteile
oder Scharniere dienen.
[0010] Die erfindungsgemäße Vorrichtung gestattet auf einfache und effektive Art und Weise
eine Anpassung des Auftragwerks der Vorrichtung an sich verändernde Betriebsbedingungen,
insbesondere ermöglicht sie eine einfache Änderung des Streichwinkels (bzw. Klingenwinkels,
falls eine Rakelklinge als Enddosiereinrichtung verwendet wird) und des Anpreßdrucks
der Enddosiereinrichtung sowohl im laufenden Betrieb als auch im Stillstand. Nicht
nur diese Verstellung der Enddosiereinrichtung sondern auch eine Bewegung des gesamten
Tragbalkens in eine Betriebs-, Standby- oder Servicebeziehungsweise Wartungsposition
kann universell durch lediglich eine einzelne Funktionskomponente, nämlich die längenverstellbaren
Stäbe, ausgeführt werden. Dies erspart aufwendige und teure zusätzliche Einzelstellvorrichtungen
und gestattet daher eine vereinfachte und kostengünstigere Gesamtkonstruktion. Da
sich bei einer Längenverstellung, insbesondere einer gegenläufigen Längenverstellung,
von einem der beiden Lagerstäbe und dem wenigstens einen Stützstab, der zusammen mit
einem der Lagerstäbe einen wesentlichen Anteil an der Verstellung des Tragbalkens
und der dem Tragbalken zugeordneten Bauteile übernimmt, eine im wesentlichen rotatorische
beziehungsweise kombiniert rotatorischtranslatorische Bewegung des Tragbalkens um
eine Achse beziehungsweise auf einer kurzen Bewegungsbahn nahe der Achse des geringsten
Trägheitsmomentes des Tragbalkens vollzieht, können die Verstellbewegungen sehr schnell
und mit geringem Leistungsaufwand ausgeführt werden.
Aufgrund Ihrer spezifischen Bauweise eröffnet die erfindungsgemäße Vorrichtung bei
geeigneter Wahl der jeweiligen Stablängen und -positionen und der Anordnung der Gelenkpunkte
des Tragbalkens zudem die Möglichkeit der Einstellung eines weitgehend beliebigen
Klingenwinkels der Enddosiereinrichtung, ohne daß die Klinge beim Verstellvorgang
von der Gegenwalze abhebt, sich der Anpreßdruck ungewollt ändert oder eine unzulässige
Durchbiegung der Klinge auftritt. Dies gewährleistet ein regelmäßiges Streichprofil
und trägt zur Schaffung eines qualitativ hochwertigen Endproduktes bei. Es ist anzumerken,
daß sich die Lage des Berührungspunktes zwischen der Klingenspitze einer als Enddosiereinrichtung
eingesetzten Rakelklinge und der Gegenwalze, d.h. der Auftragwalze, bei einer Verstellung
des Klingenwinkels aufgrund der besonderen Ausgestaltungsweise der erfindungsgemäßen
Vorrichtung geringfügig ändert. Dies beeinträchtigt das Auftragen des flüssigen oder
pastösen Mediums jedoch keinesfalls, da durch geeignete Wahl der Bauteilgeometrien
und -positionen die Klingenspitze bei einer Verstellung der Walzenkontur folgt und
stets optimal an der Gegenwalze anliegt. Auf diese Weise ist eine leichte Anpassung
der Vorrichtung an verschiedene Walzendurchmesser und an einen etwaigen Klingenverschleiß
realisierbar. Auch ist die erfindungsgemäße Vorrichtung für verschiedene Enddosiereinrichtungstypen
geeignet, so etwa für Rakelstäbe (z.B. PC-Rollflex ®) Schaberleisten, oder bei der
Verwendung von Rakelklingen sowohl für sogenannten Stiff-Blade- als auch Bent-Blade-Bauweisen.
So kann sich die Vorrichtung flexibel an eventuelle größere Klingenwinkeländerungen
oder -abweichungen anpassen. Damit ist die erfindungsgemäße Vorrichtung grundsätzlich
zur Bearbeitung von unterschiedlichsten Materialbahnarten geeignet. Im Gegensatz zum
eingangs genannten Stand der Technik ist die erfindungsgemäße Vorrichtung auch nicht
auf eine Anordnung der Lagerstellen außerhalb der Bahnbreite der Materialbahn beziehungsweise
außerhalb der Tragbalkenlängserstreckung beschränkt. Darauf wird nachfolgend noch
näher Bezug genommen werden.
[0011] Gemäß einem vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung ist vorgesehen, daß
die tragbalkenseitigen Gelenkpunkte der beiden Lagerstäbe im wesentlichen übereinstimmen.
Diese Konfiguration ist besonders günstig, um die zuvor beschriebene gewünschte Bewegung
des Tragbalkens zur Verstellung des Klingenwinkels und des Anpreßdrucks zu realisieren.
[0012] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die Lagerstäbe und/oder der
wenigstens eine Stützstab ferner als längenverstellbare Stellglieder ausgestaltet.
Bei solchen Stellgliedern kann es sich zum Beispiel um geeignete mechanische, hydraulische,
pneumatische, elektrische, elektromagnetische Stellglieder und dergleichen mehr sowie
um Kombinationen daraus handeln.
[0013] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltungsvariante der Erfindung sieht vor, daß die
längenverstellbaren Stellglieder abhängig und/oder unabhängig voneinander verstellbar
sind. Auf diese Weise kann durch eine geeignete, aufeinander abgestimmte Bewegung
einzelner oder mehrerer dieser Stellglieder eine gewünschte Bewegung des Tragbalkens
und der an diesem direkt oder indirekt befestigten Bauteile, insbesondere der Enddosiereinrichtung,
wie etwa einer Rakelklinge und dergleichen, relativ zu einer dem Tragbalken gegenüberliegenden
Gegenwalze ausgeführt werden.
[0014] Es hat sich als von Vorteil herausgestellt, daß die erfindungsgemäße Vorrichtung
des weiteren wenigstens eine Kontroll- und/oder Steuer- und/oder Regeleinrichtung
zum kontrollierten Verstellen der längenverstellbaren Stäbe beziehungsweise Stellglieder
umfaßt. Bei Verwendung einer Regeleinrichtung umfaßt diese vorteilhafterweise einen
automatischen Regelkreis, der aufgrund von Meßwerten beispielsweise des Klingenwinkels,
des Anpreßdruckes, des Querprofils oder anderer Eigenschaften des auf die Gegenwalze
aufgetragenen flüssigen oder pastösen Mediums insbesondere die Enddosiereinrichtung,
d.h. den Klingenwinkel und gegebenenfalls den Anpreßdruck der Rakelklinge, durch geeignetes
Verstellen der längenverstellbaren Stellglieder und damit durch eine Bewegung des
Tragbalkens nachregelt. Dies gestattet eine schnellstmögliche Anpassung des Auftragwerkes
der Vorrichtung an veränderte Bedingungen und vermeidet überdies längere Stillstandszeiten.
Die erfindungsgemäße Kontroll- und/oder Steuer- und/oder Regeleinrichtung kann ferner
Komponenten umfassen, die auch ein manuelles, automatisches oder ferngesteuertes Betätigen
der Stellglieder gestatten. Sie ermöglicht überdies bei Bedarf eine zentrale Ansteuerung
bzw. Regelung und steuerungstechnische Verknüpfung der längenverstellbaren Stellglieder
mit anderen Komponenten der Vorrichtung.
[0015] Gemäß einem weiteren vorteilhaften Ausgestaltungsmerkmal der Erfindung ist vorgesehen,
daß der wenigstens eine gelenkig gelagerte Stützstab bezogen auf die Tragbalkenlängsrichtung
in Balkenmitte angeordnet ist. Gemäß einer ebenso vorteilhaften Ausgestaltungsvariante
kann der wenigstens eine gelenkig gelagerte Stützstab bezogen auf die Tragbalkenlängsrichtung
jedoch auch asymmetrisch zur Tragbalkenmitte angeordnet sein. Auf diese Weise kann
das durch die zwei gelenkig gelagerten Lagerstäbe und den Tragbalken geformte bewegliche
Gebilde besonders einfach stabilisiert und der Abstand des Tragbalkens über seine
gesamte Längserstreckung relativ zur gegenüberliegenden Gegenwalze auf einen konstanten
Wert gehalten werden.
[0016] Eine andere günstige erfindungsgemäße Modifikation sieht vor, daß der wenigstens
eine gelenkig gelagerte Stützstab an mindestens einer Lagerstelle vorgesehen ist.
Bei Verwendung von lediglich einem Stützstab handelt es sich hierbei also auch um
eine zur Tragbalkenmitte asymmetrische Anordnung. Dies gestattet ebenfalls eine sehr
stabile und starre Fixierung des Tragbalkens und eine exakte Positionierung relativ
zur gegenüberliegenden Gegenwalze. Des weiteren ist der Stützstab in dieser Position
aufgrund seiner Nähe zu den seitlichen Tragbalkenenden auch leicht zugänglich und
einfach zu warten.
[0017] Für die erfindungsgemäße Vorrichtung hat sich eine Rakelklinge als besonders vorteilhafte
Enddosiereinrichtung herausgestellt. Wie bereits oben erwähnt, können bei der erfindungsgemäßen
Vorrichtung jedoch nicht nur unterschiedliche Rakelklingenkonstruktionen, wie etwa
Stiff-Blade- und Bent-Blade-Bauweisen, sondern auch diverse andere Enddosiereinrichtungen
wie etwa Rakelstäbe oder dergleichen erfolgreich eingesetzt werden.
[0018] Erfindungsgemäß ist des weiteren vorgesehen, daß die Lagerstellen des Tragbalkens
in Balkenlängsrichtung jeweils in einem Abstand zu seinen beiden stirnseitigen Enden
innerhalb der Balkenlängserstreckung angeordnet sind. Diese Anordnung der Lagerstellen
des Tragbalkens verringert bei gleichen Querschnitten und Wandstärken die Durchbiegung
des Tragbalkens gegenüber herkömmlichen Konstruktionen. Weiterhin ist bei dieser erfindungsgemäßen
Lösung die Eigenfrequenz des Tragbalkens höher als bei herkömmlichen Konfigurationen.
Dadurch ergibt sich ein größerer Abstand der Eigenfrequenz des Tragbalkens von den
Schwingungsfrequenzen z.B. des Maschinenfundaments und des Hallenbodens, auf dem das
Auftragwerk ruht, so daß eine Resonanzschwingung im Tragbalken zuverlässig verhindert
wird. Durch die höhere Eigenfrequenz ergibt sich auch eine größere Flexibilität hinsichtlich
der konstruktiven Ausgestaltung des Tragbalkens.
[0019] In einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung sind die beiden Lagerstellen des
Tragbalkens in Balkenlängsrichtung symmetrisch zur Balkenmitte angeordnet. Falls es
aufgrund baulicher Gegebenheiten zweckmäßig ist, können die beiden Lagerstellen in
einer weiteren günstigen Ausgestaltung der Erfindung in Balkenlängsrichtung jedoch
auch asymmetrisch zur Balkenmitte angeordnet sein.
[0020] In einer besonders günstigen Ausführungsform der Erfindung betragen die Abstände
der Lagerstellen zu den stirnseitigen Balkenenden jeweils 15 % bis 30 % der Balkenlänge.
Dabei können die Abstände der Lagerstellen zu den jeweils benachbarten stirnseitigen
Balkenenden gleich oder unterschiedlich sein, so daß also eine symmetrische oder asymmetrische
Anordnung der Lagerstellen vorliegt. Bei einer bevorzugten Ausführungsform mit symmetrisch
zur Balkenmitte angeordneten Lagerstellen liegt der Abstand zwischen Lagerstelle und
stirnseitigem Balkenende im Hinblick auf eine möglichst geringe Balkendurchbiegung
in einem Längenbereich, der etwa 22 % bis 25 % der Tragbalkenlänge beträgt.
[0021] Eine weitere vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin, den Tragbalken
mit einer an sich bekannten Durchbiegungsausgleichsvorrichtung auszustatten. Bei einer
solchen Durchbiegungsausgleichsvorrichtung kann es sich um eine auf einem thermischen,
pneumatischen oder hydraulischen Ausgleich beruhende Konfiguration handeln, ebenso
aber auch um eine auf einem anderen Ausgleichsprinzip, wie etwa einem magnetischen,
induktiven oder mechanischen Ausgleich beruhende Konfiguration. Eine zweckmäßige Lösung
besteht zum Beispiel darin, sich in Längsrichtung des Tragbalkens erstreckende Zug-
oder Druckstangen vorzusehen, die über Zug- bzw. Druckeinrichtungen betätigt werden,
um unerwünschte Durchbiegungen auszugleichen. Da sich durch die höhere Eigenfrequenz
bei der erfindungsgemäßen Lösung die Wandstärken des Tragbalkens reduzieren lassen,
kann auch die Durchbiegungsausgleichsvorrichtung im Vergleich zu einer herkömmlichen
Konstruktion kleiner dimensioniert werden, weil sich der Tragbalken mit den geringeren
Wandstärken leichter in seiner Durchbiegung kompensieren läßt. Sowohl durch die geringere
Wandstärke des Tragbalkens als auch durch die weniger aufwendig gestaltete Durchbiegungsausgleichsvorrichtung
erhält man erfindungsgemäß einen leichteren Tragbalken. Die erfindungsgemäße Lösung
läßt sich somit auch kostengünstiger realisieren. Die Querschnittsform des Tragbalkens
kann je nach den baulichen Gegebenheiten dreieckig, polygonal, rund oder in anderer
geeigneter Weise gewählt werden.
[0022] Die der Erfindung zugrundeliegende Aufgabe wird des weiteren gelöst durch ein erfindungsgemäßes
Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums
auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, mittels einer
Vorrichtung nach Anspruch 1, wobei das Verfahren die Merkmale des Anspruchs 16 umfaßt.
[0023] Bei einem derartigen Verfahren umfaßt ein erfindungsgemäßer Verfahrensschritt ein
voneinander unabhängiges und/oder abhängiges kontrolliertes Längenverstellen von wenigstens
einem der Lagerstäbe der Vorrichtung pro Lagerstelle oder dem wenigstens einen Stützstab,
um einen Streich- bzw. Klingelwinkel zwischen der Enddosiereinrichtung und der der
Vorrichtung gegenüberliegenden Gegenwalze und/oder einen Anpreßdruck der Enddosiereinrichtung
an diese Gegenwalze einzustellen und/oder den Tragbalken in eine Betriebs-, Zwischen-
oder Wartungsposition zu bewegen. Im Sinne der Erfindung kann eine Verstellung der
unterschiedlichen Stäbe auch sequentiell ausgeführt werden.
[0024] Eine einzelne Stablängenverstellung (bei den Lagerstäben stets bezogen auf eine jeweilige
Lagerstelle des Tragbalkens) kann demnach mehrere Funktion ausüben, d.h. die vorhergenannte
Verstellung des Strich- bzw. Klingenwinkels der Enddosiereinrichtung, die Änderung
des Anpreßdrucks der Enddosiereinrichtung oder ein Bewegen des Tragbalkens in eine
Betriebs-, Zwischen- oder Wartungsposition. Zusätzlich bietet das erfindungsgemäßes
Verfahren die bereits im Zusammenhang mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung geschilderten
Vorteile.
[0025] Eine weiterer vorteilhafter Verfahrensschritt des erfindungsgemäßen Verfahrens sieht
ein Bewegen des Tragbalkens auf einer vorbestimmten Bahnkurve mittels voneinander
unabhängigem und/oder abhängigem kontrollierten Längenverstellen der zwei Lagerstäbe
einer jeweiligen Lagerstelle des Tragbalkens vor. Bei gleichzeitiger Verstellung beider
Lagerstäbe pro Lagerstelle, wobei diese Verstellung durchaus unterschiedlich sein
kann, wird die Länge des wenigstens einen Stützstabes, sei er längenverstellbar oder
nicht, konstant gehalten.
[0026] Überdies ist gemäß einer anderen vorteilhaften Ausgestaltungsform des erfindungsgemäßen
Verfahrens ein Verfahrensschritt vorgesehen, bei dem der Tragbalkens mittels unabhängigem
und/oder abhängigem kontrollierten Längenverstellen von mindestens einem der zwei
Lagerstäbe pro Lagerstelle und des wenigstens einen Stützstabes auf einer vorbestimmten
Bahnkurve bewegt wird. Auf diese Weise kann die Bewegungsfreiheit des Tragbalkens
erweitert werden. Wird bei diesem Verfahrensschritt nur einer der zwei Lagerstäbe
pro Lagerstelle verstellt, wird die Länge des nicht betätigten Lagerstabes, sei er
längenverstellbar oder nicht, konstant gehalten. Bei geeigneter Wahl der Längen und
der Anordnung der Stäbe der Vorrichtung kann die Bahnkurve so beeinflußt werden, daß
sie nahezu zu einem Punkt schrumpft, d.h. der Tragbalken im wesentlichen rotiert.
Eine Verstellung von sowohl den beiden Lagerstäben als auch dem wenigstens einen Stützstab
ist ebenfalls von diesem Verfahrensschritt umfaßt. Die jeweiligen Verstellbewegungen
können gleichsinnig und/oder gegensinnig sein.
[0027] Eine andere vorteilhafte Ausführungsvariante des erfindungsgemäßen Verfahren sieht
vor, daß der Tragbalkens auf einer vorbestimmten Bahnkurve mittels unabhängigem und/oder
abhängigem kontrollierten Längenverstellen von wenigstens einem der zwei Lagerstäbe
pro Lagerstelle und des wenigstens einen Stützstabes bewegt wird.
[0028] Je nach Anwendungsfall kann der Tragbalken vorteilhafterweise auch mittels voneinander
unabhängigem und/oder abhängigem kontrollierten Längenverstellen der zwei Lagerstäbe
pro Lagerstelle auf einer vorbestimmten Bahnkurve bewegt werden.
[0029] Überdies hat es sich als besonders günstig erwiesen, daß gemäß einem weiteren vorteilhaften
Ausführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens das Bewegen des Tragbalkens (2) und
Ändern des Streichwinkels nur durch kontrolliertes Längenverstellen des Stützstabes
bewirkt wird, so daß die Enddosiereinrichtung bei der Bewegung des Tragbalkens und
der Änderung des Streichwinkels der Kontur der Gegenwalze im wesentlichen exakt folgt.
[0030] Die Verwendungsmöglichkeit der zuvor beschriebenen Verfahrensschritte hängt natürlich
von der jeweiligen Ausgestaltungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung ab.
[0031] Gemäß einer weiteren vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist vorgesehen,
daß die Bewegung des Tragbalkens mittels geeigneter Regelvorrichtungen automatisch
geregelt wird, wobei die Regelung in Abhängigkeit von einem gewünschten Strichgewicht
und/oder einem Verschleiß der Enddosiereinrichtung und/oder der Gegenwalze erfolgt.
Dies gestattet wiederum eine schnellstmögliche Anpassung des Auftragwerkes der Vorrichtung
an veränderte Bedingungen und vermeidet längere Stillstandszeiten. Ferner ermöglicht
diese Maßnahme bei Bedarf eine zentrale Ansteuerung bzw. Regelung und steuerungstechnische
Verknüpfung der die Bewegung des Tragbalkens bewirkenden längenverstellbaren Stellglieder
mit anderen Komponenten der Vorrichtung.
[0032] Besonders bewährt hat sich die erfindungsgemäß vorgesehene rechnergestützte Regelung
der Bewegung des Tragbalkens.
[0033] Eine bevorzugte Ausführungsform und weitere Einzelheiten und Vorteile der erfindungsgemäßen
Vorrichtung sowie des erfindungsgemäßen Verfahrens werden nun nachfolgend unter Bezugnahme
auf die Zeichnungen beschrieben und erläutert. Es zeigt:
- Fig. 1
- eine schematische Perspektivansicht einer ersten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung,
- Fig. 2
- eine schematische Seitenansicht der in Fig. 1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung
im Bereich einer Lagerstelle, und
- Fig. 3
- eine der Fig. 2 vergleichbare Seitenansicht einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen
Vorrichtung.
[0034] In der nachfolgenden Beschreibung und in den Zeichnungen werden zur Vermeidung von
Wiederholungen gleiche Bauteile oder Komponenten auch mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet
werden, sofern keine weitere Differenzierung erforderlich ist.
[0035] Der Figur 1 ist in einer schematischen perspektivischen Darstellung ein erstes allgemeines
Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen Vorrichtung zum direkten oder indirekten
Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums auf eine laufende Materialbahn, insbesondere
aus Papier oder Karton zu entnehmen. Die einer in dieser Figur nicht dargestellten
Gegenwalze (bei der es sich grundsätzlich sowohl um eine eine laufende Materialbahn
stützende Walze für einen direkten Auftrag eines Streichmediums als auch um eine Auftragwalze
zur Durchführung eines indirekten Auftrag des Streichmediums handeln kann) gegenüberliegende
Vorrichtung umfaßt einen Tragbalken 2, der aus einem Außenrohr mit einem geschlossenen
polygonalen Querschnitt, d.h. im vorliegenden Fall einen im wesentlichen dreieckigen
Querschnitt, gebildet ist. Prinzipiell ist jedoch jeder beliebige andere geeignete
Querschnitt verwendbar. Im Inneren des Außenrohrs ist ein Innenrohr mit einem geschlossenen
Kreisquerschnitt angeordnet und einstückig mit dem Außenrohr verbunden. Das Innenrohr
und zusätzliche Verbindungsstegwände zwischen dem Innenrohr und dem Außenrohr unterteilen
den Raum zwischen Innenrohr und Außenrohr in mehrere Kammern. Dieser Innenaufbau des
Tragbalkens 2, der in Abhängigkeit von dem jeweiligen Anwendungsfall durchaus von
der oben beschriebenen Konstruktionsweise abweichen kann, ist in den Figuren nicht
näher dargestellt.
[0036] Der Tragbalken 2 ist an zwei in der Fig. 1 nur rein schematisch angedeuteten Lagerstellen
S gelagert, von denen die eine (in der Figur 1 die linke) als Festlager und die andere
(in der Figur 1 die rechte) als Loslager ausgebildet ist. Die Lagerstellen S sind
im vorliegenden Fall symmetrisch zur Tragbalkenmitte angeordnet und sind von den stirnseitigen
Enden des Tragbalkens 2 jeweils um einen gleichen Abstand A, A' zur Mitte hin eingerückt.
Das Verhältnis des Abstandes A, A' zwischen der Lagerstelle S und dem benachbarten
stirnseitigen Balkenende zur Gesamtlänge L des Tragbalkens 2 liegt im Bereich von
15 % bis 30 %. Im Hinblick auf eine möglichst geringe Balkendurchbiegung hat sich
dabei ein Bereich von etwa 22 % bis 25 % als besonders geeignet erwiesen. Bei einer
nicht dargestellten asymmetrischen Anordnung der Lagerstellen S kann der Abstand A
der einen Lagerstelle zum benachbarten stirnseitigen Balkenende anders gewählt werden
als der Abstand A' der zweiten Lagerstelle zu deren benachbartem stirnseitigen Balkenende.
[0037] Zum Ausgleich der Durchbiegung des Tragbalkens 2 kann Flüssigkeit, z.B. Wasser, durch
die oben genannten Kammern des Tragbalkens 2 geleitet werden, wobei die durchfließenden
Flüssigkeiten in den einzelnen Kammern so in ihrer Temperatur variierbar sind, daß
sie auf thermische Weise den Durchbiegungsausgleich bewirken. Zum Ausgleich der Balkendurchbiegung
kann auch eine mechanisch wirkende Durchbiegungsausgleichsvorrichtung unter Einsatz
von Druckschläuchen Verwendung finden, wie sie bereits aus der DE 39 25 517 C2 bekannt
ist.
[0038] Fig. 2 zeigt in einer schematische Seitenansicht weitere Einzelheiten der in Fig.
1 dargestellten erfindungsgemäßen Vorrichtung im Bereich einer Lagerstelle S. Wie
in dieser Zeichnung zu erkennen, umfaßt eine jeweilige Lagerstelle S der Vorrichtung
zwei voneinander beabstandete Lagerstäbe 6 und 8, die im vorliegenden Fall unterschiedliche
Längen besitzen und jeweils mit ihrem einen Ende gelenkig an voneinander beabstandeten
Gelenkpunkten P1, P5 des Tragbalkens 2 und mit ihrem anderen Ende in voneinander unterschiedlichen
Punkten P2 und P6 gelenkig an einem Fundament 12 der Vorrichtung fixiert sind, wobei
der tragbalkenseitige Gelenkpunkt P5 des Hebels 8 geringfügig oberhalb des oberen
Gelenkpunktes P1 des Lagerstabes 6 liegt. Die Vorrichtung besitzt demzufolge zwei
Lagerstabpaare, die jeweils aus einem Lagerstab 6 und 8 gebildet sind. Da die Ausgestaltung
und Anordnung der Lagerstäbe 6, 8 für jede Lagerstelle S gleich ist, werden in der
nachfolgenden Beschreibung lediglich die Lagerstäbe einer einzelnen Lagerstelle S
betrachtet werden.
[0039] Gemäß der Darstellungsweise in Fig. 2 verläuft der Lagerstab 6 von der linken Tragbalkenseite
ausgehend im wesentlichen vertikal nach unten, während sich der Lagerstab 8 von der
linken Tragbalkenseite ausgehend im wesentlichen horizontal nach links und annähernd
in einem rechten Winkel zu dem Lagerstab 6 erstreckt. Der Lagerstab 8 ist vorliegenden
Fall als ein einfacher Hebel 8 von konstanter Länge ausgebildet. Ein von der rechten
Tragbalkenseite ausgehender und sich im wesentlichen parallel zu dem Lagerhebel 6
erstreckender einzelner Stützstab 10 ist mit seinem oberen Ende gelenkig an einem
von dem Gelenkpunkt P1 des Lagerstabes 6 beabstandeten Gelenkpunkt P3 an der rechten
Seite des Tragbalkens 2 und mit seinem unteren Ende in dem Punkt P4 gelenkig an dem
Fundament 12 der Vorrichtung oder einem weiteren Fundament 12' fixiert. Bezogen auf
die Tragbalkenlängsrichtung ist der Stützstab 10 also asymmetrisch zur Tragbalkenmitte
im Bereich einer einzelnen Lagerstelle S angeordnet. In einer in den Figuren nicht
gezeigten Draufsicht des Tragbalkens 2 bildet der Stützstab 10 zusammen mit den an
den beiden Lagerstellen S vorgesehenen Lagerstabpaaren 6, 8 eine Art Dreibein.
[0040] Der untere Gelenkpunkt P4 des Stützstabes 10 ist im Vergleich zu dem unteren Gelenkpunkt
P2 des Lagerstabs 6 geringfügig tiefer angeordnet. Der Lagerstab 6 und der Stützstab
10 sind bei dem vorliegenden Ausführungsbeispiel als längenverstellbare Stellglieder
in Form von Hydraulikzylindern 6, 10 ausgestaltet. Grundsätzlich ist indes auch die
Verwendung von anderen geeigneten mechanischen, pneumatischen, elektrischen, elektromagnetischen
Stellglieder und dergleichen mehr sowie von Kombinationen daraus denkbar. Die zwei
voneinander beabstandeten Hydraulikzylinder 6 und 10 formen bei der seitlichen Betrachtungsweise
nach Fig. 2 zusammen mit dem Tragbalken 2 eine Art Gelenkviereck, wobei der Tragbalken
2 als Verbindungsglied zwischen den Hydraulikzylindern 6 und 10 fungiert. Dieses in
sich bewegliche Gebilde wird durch den seitlich am Tragbalken 2 angreifenden Hebel
8 stabilisiert, so daß die aus den Hydraulikzylindern 6, 10, dem Tragbalken 2 und
dem Hebel 8 gebildete Gesamtkonstruktion in sich starr ist, wenn keine Längenverstellung
von wenigstens einem der Hydraulikzylinder 6, 10 erfolgt.
[0041] In einer Betriebsposition PB, die in der Fig. 2 anhand von durchgezogenen dicken
Linien veranschaulicht ist, sind die Hydraulikzylinder 6, 10 der Vorrichtung auf jeweils
unterschiedliche definierte Längen ausgefahren. Diese Längenvoreinstellung kann natürlich
in Abhängigkeit der verwendeten Zylinder und deren Anordnung von Fall zu Fall erheblich
variieren. Die an die Gelenkpunkte P1, P3 des Tragbalkens 2 angreifenden oberen Gelenkpunkte
P1, P3 der Hydraulikzylinder 6, 10 liegen in dieser Stellung im wesentlichen auf einer
gleichen horizontalen Ebene und die Längsachsen der Hydraulikzylinder 6, 10 verlaufen,
wie oben bereits erwähnt, zueinander annähernd parallel. In dieser Konfiguration ist
der Hebel 8 in der Darstellung nach Fig. 2 geringfügig nach rechts unten gegenüber
der Horizontalen geneigt, so daß der an den Gelenkpunkt P5 der linken Tragbalkenseite
angreifende rechte Gelenkpunkt P5 des Hebels 8 sich in einer in Vertikalrichtung gesehen
etwas tieferen Position als der linke Hebelgelenkpunkt P6 befindet. Eine an dem Tragbalken
2 als Enddosiereinrichtung angebrachte Rakelklinge 4 liegt in der Betriebsposition
PB bei gegebenen Gegenwalzendurchmesser mit einem definierten Anpreßdruck und einem
definierten Klingenwinkel α an der der Vorrichtung gegenüberliegenden Gegenwalze 14
an (die Drehrichtung der Gegenwalze 14 ist durch einen Pfeil angedeutet). Der Berührungspunkt
B1 zwischen Rakelklinge 4 und Gegenwalze 14 befindet sich hierbei in einer idealen
Arbeitsstellung auf einer Geraden G durch den Mittelpunkt der Walze 14 und die Klingenspitze
der Rakelklinge 4. Der Klingenwinkel α, d.h. der Winkel zwischen einer im Berührungspunkt
B1 an die Gegenwalze 14 angelegten Tangente T und der Rakelklinge 4, beträgt in der
Betriebsposition PB in der Regel etwa 40°, er ist jedoch stark abhängig von dem jeweils
verwendeten Rakelklingentyp und der Rakelklingenanbringung sowie dem zu verarbeitenden
flüssigen oder pastösen Medium beziehungsweise der Materialbahn im Falle eines Direktauftrags.
In der Stiff-Blade-Fahrweise beträgt der Klingenwinkel α üblicherweise zirka 20-45°
und in der Bent-Blade-Fahrweise zirka bis 20°. Die genannten Einstellungen sind jedoch
nur als grobe Anhaltswerte zu verstehen.
[0042] Um nun ausgehend von dieser Betriebsposition PB zum Beispiel den Klingenwinkel α
zu verkleinern, wird der linke Hydraulikzylinder 6 um einen bestimmten Betrag hochgefahren,
d.h. die Länge zwischen den Gelenkpunkten P1, P2 des Zylinders 6 verstellt, was eine
Drehung des Tragbalkens 2 um den Gelenkpunkt P3 nach rechts bewirkt. Da der obere
Gelenkpunkt P1 des Hydraulikzylinders 6 jedoch in der Nähe des rechten Gelenkpunkts
P5 des Hebels 8 liegt, wandert der Gelenkpunkt P1 beim Hochfahren des Zylinders 6
ebenfalls leicht nach rechts oben aus, so daß sich der Tragbalken 2 insgesamt auf
einer vorbestimmten Bahnkurve bewegt. Wie in der Figur 2 durch gestrichelte Linien
angedeutet, wandert bei einer derartigen Verstellbewegung der Berührungspunkt B1 zwischen
der Rakelklinge 4 und der Gegenwalze 14 leicht nach oben gegen den Uhrzeigersinn aus
bis ein neuer Betriebspunkt, d.h. der Berührungspunkt B2, erreicht ist. Dieses Auswandern
des Berührungspunktes beeinträchtigt den Auftragprozeß jedoch nicht, da bei geeigneter
Wahl der Längen beziehungsweise Ausfahrlängen und der Anordnung der Hydraulikzylinder
6, 10 und des Hebels 8 die vorbestimmte Bahnkurve so optimal gewählt werden kann,
daß die Klingenspitze der Rakelklinge 4 der Kontur der Gegenwalze 14 folgt und sich
zwar der Klingenwinkel α verkleinert, eine Erhöhung des Anpreßdrucks der Rakelklinge
4 gegen die Gegenwalze 14 jedoch nicht erfolgt.
[0043] Zur Vergrößerung des Klingenwinkels α wird genau umgekehrt verfahren.
[0044] Soll nun bei einem konstant zu haltenden Klingenwinkel α der Anpreßdruck der Rakelklinge
4 gegen die Gegenwalze 14 erhöht werden, erfolgt eine kombinierte, d.h. hier auch
eine voneinander abhängige, Stellbewegung der beiden Hydraulikzylinder 6, 10, wobei
der rechte Hydraulikzylinder 10 leicht hoch- und der linke Hydraulikzylinder 6 leicht
heruntergefahren wird. Je nach Ausgestaltungsweise der erfindungsgemäßen Vorrichtung
kann sich hierbei wie bei der zuvor erläuterten Klingenwinkelverstellung der Berührungspunkt
B1 zwischen der Klingenspitze der Rakelklinge 4 und der Gegenwalze 14 verändern. Generell
kann bei bestimmten Voraussetzungen auch eine Längenverstellung von bereits einem
der Hydraulikzylinder 6, 10 zur Änderung des Klingenwinkels α und/oder des Anpreßdruckes
ausreichend sein. Bei einer Änderung von jeweils einem dieser Parameter wird sich
jedoch bei dieser Verstellart aufgrund der kinematischen Verknüpfung der einzelnen
Vorrichtungsbauteile meistens auch der zweite Parameter mitverändern. Sofern eine
Beeinflussung des zweiten Parameters nicht von Belang ist, etwa beim kurzzeitigen
Abheben der Rakelklinge 4 von der Gegenwalze 14 zum Durchlauf eines Materialbahnspleisses,
kann also durchaus diese Verstellmethode angewendet werden. Andernfalls ist indes
die oben genannte kombinierte Stellbewegung beider Hydraulikzylinder 6, 10 vorzuziehen.
[0045] Eine Reduzierung des Anpreßdruckes erfolgt analog umgekehrt.
[0046] Selbstverständlich ist durch ein aufeinander abgestimmtes Verstellen der Hydraulikzylinder
6, 10 auch eine gleichzeitige Änderung des Klingenwinkels α und des Anpreßdruckes
möglich.
[0047] Um ausgehend von der Betriebsposition PB den Tragbalken 2 über eine Zwischenposition
in eine Wartungs- beziehungsweise Standbyposition PW zu überführen, ist es in der
Regel ausreichend den rechten Hydraulikzylinder 10 einzufahren, d.h. die Länge zwischen
den beiden Gelenkpunkte P3 und P4 zu verkürzen. Der Tragbalken 2 bewegt sich dann
ausgehend von der oben genannten Betriebsposition auf einer vorbestimmten Bahnkurve
in die in der Fig. 2 durch eine strichpunktierte Linie angedeutete Wartungsposition
PW. Falls erforderlich, kann bei diesem Vorgang natürlich auch gleichzeitig der linke
Hydraulikzylinder 6 verstellt und eine kombinierte Stellbewegung ausgeführt werden.
[0048] Zum Hochfahren des Tragbalkens 2 von der Wartungsposition PW in die Betriebsposition
PB wird in umgekehrter Weise verfahren.
[0049] Die erfindungsgemäße Vorrichtung umfaßt eine in den Zeichnungen nicht dargestellte
rechnergestützte Kontroll- und Regeleinrichtung zum kontrollierten Verstellen der
längenverstellbaren Hydraulikzylinder 6, 10. Diese Einrichtung weist einen automatischen
Regelkreis auf, der aufgrund von Meßwerten beispielsweise des Klingenwinkels α, des
Anpreßdruckes der Rakelklinge 4 an die Walze 12, des Querprofils oder anderer Eigenschaften
des auf die Gegenwalze 14 aufgetragenen flüssigen oder pastösen Mediums den Klingenwinkel
α und/oder den Anpreßdruck der Rakelklinge 4 durch geeignetes Längenverstellen der
Hydraulikzylinder 6, 10 und damit durch eine Bewegung des Tragbalkens 2 nachregelt.
Überdies umfaßt die Kontroll- und Regeleinrichtung Komponenten, die auch ein manuelles
oder ferngesteuertes Betätigen der Stellglieder, etwa über ein Bedienpult, einen Zentralrechner
oder dergleichen, gestatten, um den Tragbalken 2 beispielsweise von der Betriebsposition
PB in die Wartungsposition PW zu bewegen und umgekehrt. Diese Komponenten sind in
der Zeichnung der Einfachheit halber nicht dargestellt.
[0050] Fig. 3 zeigt in einer der Fig. 2 vergleichbaren Seitenansicht eine stark schematisierte
Darstellung einer zweiten Ausführungsform der erfindungsgemäßen Vorrichtung. Bei dieser
Variante ist auch der an jeder Lagerstelle S vorgesehene Lagerstab 8, der in der Ausführungsform
nach Fig. 2 lediglich als einfacher Hebel konstanter Länge ausgebildet ist, längenverstellbar
ausgestaltet. Ferner ist der Lagerstab 8 derart mit seinem einen Ende gelenkig mit
dem Tragbalken 2 verbunden, daß die tragbalkenseitige Gelenkachse P5 dieses Lagerstabes
8 mit der Gelenkachse des linken Gelenkpunktes P1 des Tragbalkens 2 und damit auch
mit dem tragbalkenseitigen Gelenkpunkt P1 des Lagerstabes 6 übereinstimmt. Mit seinem
anderen Ende ist der längenverstellbare Lagerstab 8 wiederum im Punkt P6 gelenkig
an einer Seite des Fundamentes 12 fixiert. Ansonsten entspricht diese Vorrichtung
im wesentlichen der in Fig. 2 gezeigten, so daß weitere Erläuterungen hierzu nicht
erforderlich sind. Bei der Vorrichtung nach Fig. 3 besitzt der Tragbalken 2 aufgrund
der zusätzlichen Längenverstellbarkeit des Lagerstabes 8 einen weiteren Freiheitsgrad,
so daß bei Bedarf eine noch differenziertere Bewegung des Tragbalkens 2 und der an
diesem befestigten Rakelklinge 4 ausführbar ist. Auch können mit Hilfe des längenverstellbaren
Lagerstabes 8 durch Einbautoleranzen oder dergleichen verursachte Lageungenauigkeiten
des Tragbalkens oder der ihm zugeordneten Bauteile, wie etwa der Rakelklinge 4, relativ
zur Gegenwalze 14 durch eine aufeinander abgestimmte Längenvoreinstellung des Lagerstabes
8 an den Lagerstellen S leicht ausgeglichen werden.
[0051] Die Erfindung ist nicht auf die oben erläuterten Ausführungsformen, die lediglich
Beispiele darstellen, beschränkt. Vielmehr kann die erfindungsgemäße Vorrichtung und
das erfindungsgemäße Verfahren je nach Anwendungsfall erheblich von diesen Varianten
abweichen. So können in einer erfindungsgemäßen Vorrichtung unterschiedliche oder
andere als die oben beschriebenen Stabtypen eingesetzt werden, wobei unter einem "Stab"
stets ein kinematisches Getriebeglied mit zwei Gelenkpunkten zu verstehen ist. Die
gelenkige Lagerung der Lagerstäbe, des wenigstens einen Stützstabes und des Tragbalkens
2 kann auch über andere geeignete flexible bzw. elastische Bauteile oder Scharniere
erfolgen. Ferner können sowohl die für eine bestimmte Position der Vorrichtung, beispielsweise
die Betriebsposition, vorbestimmten Stab- bzw. Hebellängen als auch die bei einer
Längenverstellung auftretenden Längenänderungen der jeweiligen Stäbe bzw. Hebel voneinander
unterschiedlich sein. Des weiteren kann mehr als ein Stützstab 10 vorgesehen sein.
Hierbei ist die Anbringung eines Stützstabes pro Lagerstelle S möglich. Die einzelnen
Stäbe können außerdem andere als die oben erläuterten und in den Figuren dargestellte
geeignete Anordnungen zueinander annehmen. So ist es etwa denkbar, daß sich der Lagerstab
6 und der Stützstab 10 bei einer wie in den Figuren 2 und 3 dargestellten Betrachtungsweise
X-förmig überkreuzen. Ferner können die Stellgeschwindigkeiten der einzelnen Stäbe
voneinander abweichen. Neben dem oben geschilderten Exempel eines indirekten Auftragens
eines flüssigen oder pastösen Mediums sind die erfindungsgemäße Vorrichtung und das
erfindungsgemäße Verfahren darüber hinaus auch zum direkten Auftragen des besagten
Mediums geeignet.
[0052] Bezugszeichen in den Patentansprüchen, der Beschreibung und den Zeichnungen dienen
lediglich dem besseren Verständnis der Erfindung und sollen den Schutzumfang nicht
einschränken.
Bezugszeichenliste
[0053] Es bezeichnen:
- 2
- Tragbalken
- 4
- Rakelklinge
- 6
- Hydraulikzylinder
- 8
- Hebel
- 10
- Hydraulikzylinder
- 12, 12'
- Fundament
- 14
- Gegenwalze
- α
- Klingenwinkel
- A, A'
- Abstände der Lagerstellen S von Tragbalkenenden
- B1, B2
- Berührungspunkte Klingenspitze-Gegenwalze
- G
- Gerade
- L
- Tragbalkenlänge / Balkenlängserstreckung
- P1 - P6
- Gelenkpunkte
- PB
- Betriebsposition
- PW
- Wartungsposition
- S
- Lagerstellen
- T
- Tangente
1. Vorrichtung zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums
auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, mit einem Tragbalken
(2), der sich in seiner Längsrichtung im wesentlichen über die gesamte Breite der
Materialbahn erstreckt, an mindestens zwei Lagerstellen (S) gelagert ist und wenigstens
eine Enddosiereinrichtung (4) umfaßt, und einer dem Tragbalken (2) gegenüberliegenden
Gegenwalze (14),
dadurch gekennzeichnet, daß
- eine jeweilige Lagerstelle (S) zwei voneinander beabstandete Lagerstäbe (6, 8) umfaßt,
die jeweils mit ihrem einen Ende gelenkig an Gelenkpunkten (P1, P5) des Tragbalkens
(2) und mit ihrem anderen Ende gelenkig (P2, P6) an mindestens einem Fundament (12,
12') fixiert sind,
- wenigstens ein Stützstab (10) mit seinem einen Ende gelenkig (P3) mit dem Tragbalken
(2) verbunden ist und mit seinem anderen Ende gelenkig (P4) an dem Fundament (12')
fixiert ist, und
- wenigstens einer der vorhergenannten Stäbe (6, 8, 10) längenverstellbar ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die tragbalkenseitigen Gelenkpunkte (P1, P5) der beiden Lagerstäbe (6, 8) im wesentlichen
übereinstimmen.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstäbe (6, 8) und/oder der wenigstens eine Stützstab (10) als längenverstellbare
Stellglieder ausgestaltet sind.
4. Vorrichtung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß
die längenverstellbaren Stellglieder (6, 8, 10) abhängig und/oder unabhängig voneinander
verstellbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
diese des weiteren wenigstens eine Kontroll- und/oder Steuer- und/oder Regeleinrichtung
zum kontrollierten Verstellen der längenverstellbaren Stäbe (6, 8, 10) beziehungsweise
Stellglieder (6, 8, 10) umfaßt.
6. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine gelenkig gelagerte Stützstab (10) bezogen auf die Tragbalkenlängsrichtung
in Tragbalkenmitte angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine gelenkig gelagerte Stützstab (10) bezogen auf die Tragbalkenlängsrichtung
asymmetrisch zur Tragbalkenmitte angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
der wenigstens eine gelenkig gelagerte Stützstab (10) an mindestens einer Lagerstelle
(S) vorgesehen ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Enddosiereinrichtung eine Rakelklinge (4) oder dergleichen ist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Lagerstellen (S) in Tragbalkenlängsrichtung jeweils in einem Abstand (A, A') zu
den beiden stirnseitigen Enden des Tragbalkens (2) innerhalb der Balkenlängserstreckung
(L) angeordnet sind.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die beiden Lagerstellen (S) des Tragbalkens (2) in Tragbalkenlängsrichtung symmetrisch
zur Tragbalkenmitte angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet, daß
die zwei Lagerstellen (S) des Tragbalkens (2) in Tragbalkenlängsrichtung asymmetrisch
zur Tragbalkenmitte angeordnet sind.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände (A, A') der Lagerstellen (S) zu den stirnseitigen Tragbalkenenden jeweils
15% bis 30 % der Tragbalkenlänge (L) betragen.
14. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Abstände (A, A') der Lagerstellen (S) zu den stirnseitigen Tragbalkenenden jeweils
in einem Längenbereich liegen, der etwa 22 bis 25 % der Tragbalkenlänge (L) beträgt.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 14,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Tragbalken (2) mit einer Durchbiegungsausgleichsvorrichtung ausgestattet ist.
16. Verfahren zum direkten oder indirekten Auftragen eines flüssigen oder pastösen Mediums
auf eine laufende Materialbahn, insbesondere aus Papier oder Karton, mittels einer
Vorrichtung nach Anspruch 1,
umfassend den Schritt
voneinander unabhängiges und/oder abhängiges kontrolliertes Längenverstellen von wenigstens
einem der Lagerstäbe (6, 8) der Vorrichtung pro Lagerstelle (S) oder dem wenigstens
einen Stützstab (10), um einen Streichwinkel (α) zwischen der Enddosiereinrichtung
(4) und der der Vorrichtung gegenüberliegenden Gegenwalze (14) und/oder einen Anpreßdruck
der Enddosiereinrichtung (4) an diese Gegenwalze (14) einzustellen und/oder den Tragbalken
(2) in eine Betriebs-, Zwischen- oder Wartungsposition zu bewegen.
17. Verfahren nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
Bewegen der Tragbalkens (2) auf einer vorbestimmten Bahnkurve mittels voneinander
unabhängigem und/oder abhängigem kontrollierten Längenverstellen der zwei Lagerstäbe
(6, 8) pro Lagerstelle (S).
18. Verfahren nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
Bewegen der Tragbalkens (2) auf einer vorbestimmten Bahnkurve mittels unabhängigem
und/oder abhängigem kontrollierten Längenverstellen von mindestens einem der zwei
Lagerstäbe (6, 8) pro Lagerstelle (S) und des wenigstens einen Stützstabes (10).
19. Verfahren nach Anspruch 16,
gekennzeichnet durch
Bewegen des Tragbalkens (2) und Ändern des Streichwinkels (α) nur durch kontrolliertes
Längenverstellen des Lagerstabes (6), so daß die Enddosiereinrichtung (4) bei der
Bewegung des Tragbalkens (2) und der Änderung Ändern des Streichwinkels (α) der Kontur
der Gegenwalze (12) im wesentlichen exakt folgt.
20. Verfahren nach einem der Ansprüche 16 bis 19,
gekennzeichnet durch
automatisches Regeln der Bewegung des Tragbalkens (2), wobei die Regelung in Abhängigkeit
von einem gewünschten Strichgewicht und/oder einem Verschleiß der Enddosiereinrichtung
(4) und/oder der Gegenwalze (14) erfolgt.
21. Verfahren nach Anspruch 20,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Regelung rechnergestützt erfolgt.