[0001] Die Erfindung richtet sich auf eine Schalung für die Herstellung von Betonrundsäulen,
wobei eine oder mehrere Schalungseinheiten zu einem starren Hohlkörper zusammengepreßt
und abgedichtet werden.
[0002] Die Herstellung von Betonrundsäulen erfolgte in der Vergangenheit meistens mittels
einer Holzverschalung, bestehend aus einzelnen Latten, welche auf Kränzen befestigt
wurden und in einem aufwendigen Verfahren zusammengesetzt und gegen die hohen Drücke
abgesichert wurden.Ein anderes gängiges Verfahren unter Verwendung von runden Schalungsteilen
aus Stahlblechelementen ist für geringe Stückzahlen oder für besondere Anschlußbaukörper
unwirtschaftlich. Besonders verbreitet ist die Verwendung von Einwegschalungen für
Betonrundsäulen, beispielsweise ein Blechrohr, welches aus einem spiralförmig gewickelten
Blechstreifen zusammengefalzt ist. Nach dem Entfernen des Blechstreifens verbleibt
ein Abdruck im Beton, welcher nur in einer Nachbehandlung durch Verputzen oder Verspachteln
entfernt werden kann. Ein weiteres verbreitetes Verfahren sind die sogenannten Pappschalungen,
deren Einsatz für größere Stückzahlen unwirtschaftlich ist und daher insbesondere
unter ökologischen Gesichtspunkten nicht zu vertreten ist.
[0003] Gemäß der Patentschrift Nr.: AT 393 704 B Republik Österreich wird eine Verbindungsanordnung
beschrieben, wobei zwei benachbarte Schalungselemente, insbesondere eine Rundschalung
in der Weise miteinander verbunden werden, daß beide Teile stumpf ohne Überdeckung
und ohne Falzung aneinander gestoßen werden, und durch die Verbindungselemente zusammengehalten
werden. Bei der großen Druckentwicklung, die beim Betonieren an den Stoßstellen der
Schalung auftritt, kommt es zu Deformierungen der Schalungselemente zwischen den Verbindungselementen,
so daß Fugen entstehen, durch welche hindurch der Beton austreten kann. Hinzu kommt,
daß die beiden Schalungselemente aufgrund fehlender Verzahnung nicht durchgehend gegen
Verschiebung abgesichert sind, so daß diese sich instabil verhalten, was zur Folge
hat, daß die beiden Schalungselemente in ungleicher Weise nachgeben . Ein weiterer
Nachteil ist. daß sich die Verbindungsanordnung durchgehend wie ein Scharnier nach
einer Seite bewegen läßt und demzufolge instabil ist. Dadurch treten neben den bereits
erwähnten Fugen auch Unebenheiten am Stoß auf.
Aufgabe
[0004] Die erfindungsgemäße Schalung hat die Aufgabe, die vorgenannten Mängel zu beseitigen,
wobei auf eine einfache Weise die Schalungseinheiten (1) miteinander zu einem formbeständigen
Hohlkörper verbunden und abgedichtet werden. Diese Aufgabe wird durch die im Patentanspruch
1 und 2 aufgeführten Merkmale gelöst.
[0005] Wesentliche Bestandteile sind dabei mehrere paarweise zusammengehörige, mit den aneinanderstoßenden
Schalungseinheiten (1) fest verbundene, keilförmigen Ansätze (3), welche spiegelsymmetrisch
zueinander geformt sind und sich gegenseitig komplementär zueinander ergänzen, jedoch
zu den benachbarten darüber- und darunterliegenden paarweise zusammengehörigen Ansätzen
(3) waagrecht versetzt sind. Dies ergibt in Längsrichtung der Schalung eine durchgehende
Verzahnung (15), wobei beide Schalungsteile reißverschlußartig ineinander verankert
sind und wobei nach erfolgtem Zusammenpressen beider Stoßkanten ein Verschieben, Verwinden,
Knicken oder Zerreißen der Verankerung nicht möglich ist. In besonderen Fällen kann
jedoch auf diese so entstandene waagrechte Versetzung der Ansätze (3) verzichtet werden.
[0006] Nachdem die paarweise zusammengehörigen Ansätze (3) an die Innenseite (4) der gekröpften
Klammer (2) angedrückt sind, befinden sich diese spannungslos so in Position, daß
sie zusammen mit den anschließenden Schalungselementen (1) querschnittlich eine exakte
Kreislinie (5) bilden, also tangential verlaufen. Die Bemessung der Kröpfung (10)
der Klammer (2) steht in einer Abhängigkeit zum Durchmesser der Schalung, wobei mit
zunehmendem Durchmesser der Schalung die Kröpfung (10) der Klammer (2) flacher wird.
Erfindungsgemäß verbinden sich also die beiden Seiten zu einer fest verbundenen Einheit,
mit einer vorbestimmten Formgebung bezogen auf den Schalungsdurchmesser. Die drei
von einander getrennten Stöße (7), bestehend aus dem inneren Stoß (7) der Schalungseinheiten
(1), der um 90° versetzten Kreisfläche (6) und dem wiederum um 90° versetzten äußeren
Stoß (7) zwischen den beiden Ansätzen (3) bewirken außer der Verankerung ein hohes
Maß an Dichtigkeit, da die Verbindung von innen nach außen durch eine dreimalige Richtungsänderung
unterbunden wird. Dies ist eines der wichtigsten Kriterien der erfindungsgemäßen Schalung.
[0007] Die beiden paarweise zusammengehörigen und paarweise angeordneten keilförmigen Ansätze
(3) dienen als Führung (8) für die Klammer (2) und werden jeweils paarweise von ihr
zusammengehalten. Um sicherzustellen, daß die in Längsrichtung der Säule verschiebbare
Klammer (2) an den beiden Ansätzen (3) einen festen Halt hat, ist es notwendig, daß
die beiden Schenkel (13) der Klammer (2), sowie die beiden Ansätze (3), welche in
einem spitzen Winkel (11) zulaufen, unterschnitten sind. Eine entscheidende Bedeutung
hat die mittig verlaufende Kröpfung (10) der Klammer (2). Diese muß so bemessen und
geformt sein, daß die beiden Innenflächen (4) der Klammer (2) tangential zur Kreislinie
(5) der Schalungseinheit (1) verlaufen.
[0008] Nachdem die paarweisen Ansätze (3) an den Innenflächen (4) der Klammer (2) tangential
angedrückt sind, ist gewährleistet, daß sich die beiden anschließenden Schalungseinheiten
(1) ebenfalls tangential und spannungslos an beiden Ansätzen (3) anschließen und eine
exakte Kreislinie (5) bilden. Die beiden paarweisen Ansätze (3) werden also von der
Klammer (2) nicht nur zusammengepreßt, sondern sie werden gleichzeitig auch auf die
Innenflächen (4) der gekröpften Klammer (2) angedrückt und zwangsmäßig in die dem
jeweiligen Schalungsdurchmesser zugeordnete Position gebracht. Ein auf der Kröpfung
(10) aufgeschweißter Stab (9) dient der Montage, um die Klammer (2) nach unten oder
nach oben schlagen zu können. Der Winkel (11) der keilförmigen Klammer (2) ist identisch
mit dem Winkel (11) der keilförmigen Ansätze (3), so daß bei einer Längsverschiebung
der Klammer (2) immer die ganze Länge der beiden Schenkel (13) aufliegt. Der Winkel
(11) der beiden gegenüberliegenden Ansätze (3) ist so bemessen, daß im spannungslosen
Zustand die Klammer (2) aufgesetzt oder entfernt werden kann, jedoch bei Längsverschiebung
die Führung (8) erhält und auf Spannung kommt. Da durch die vertikale Verzahnung (15)
nach keiner Seite hin eine Verschiebung möglich ist, sind die paarweisen Ansätze (3)
spiegelbildlich zueinander immer exakt in Position. Es ist also gewährleistet, daß
auf die gesamte Höhe der Schalung der Stoß (7) der Schalungseinheiten (1) von den
Ansätzen (3) wechselweise, aber durchgehend überdeckt wird, wodurch die Dichtigkeit
der Schalung bewirkt wird.
[0009] In den Zeichnungen wird die erfindungsgemäße Schalung dargestellt und nachfolgend
näher beschrieben.
- Fig.1
- zeigt eine Ansicht mit aufgeschobenen Klammern (2).
- Fig.2
- zeigt eine Ansicht der Schalung im losen Zustand ohne Klammern (2).
- Fig.3
- zeigt einen Querschnitt der Schalung im Bereich der Ansätze (3) mit aufgeschobener
Klammer (2).
- Fig.4
- zeigt den Querschnitt der Schalung im Bereich der Ansätze (3) mit aufgeschobener Klammer
(2), wobei die Schalungseinheiten (1) mit einer U-Schiene (14) eingefaßt sind.
- Fig.5
- zeigt eine Ansicht des in Fig.4 dargestellten Querschnitts der U-Schienen (14) und
Ansätze (3) mit aufgeschobener Klammer (2).
- Fig.6
- zeigt eine Klammer im Querschnitt.
- Fig.7
- zeigt eine perspektivische Darstellung der Klammer (2).
- Fig.8
- zeigt eine perspektivische Darstellung einer Manschette (18) im geöffneten Zustand.
[0010] Die Montage der erfindungsgemäßen Schalung geschieht in der Weise, daß bei zusammengefügten
Schalungseinheiten (1) die Ansätze (3) zwangsmäßig in der richtigen Position sind,
die Klammern (2) auf die Ansätze (3) aufgeschoben werden können, und durch Längsverschiebung
nach unten auf Spannung gebracht werden. Beim Lösen der Schalung werden die Klammern
(2) nach oben zurückgeschlagen und entfernt, so daß die Schalung spannungslos zerlegt
werden kann.
[0011] Bei einer Schalungsverlängerung werden die zu verbindenden Rohrenden oder Schalungsteile
mit einer Manschette (18), die durch Sockel (19) gegen vertikale Verschiebung abgesichert
ist, umspannt, diese Teile mit Ansätzen (3) und Klammern (2) oder mit Schrauben oder
mit einer anderen Spannvorrichtung zusammengehalten werden, sowie mit Laschen für
die Befestigung der Schalungsabstützung ausgestattet sein können. Um die Stabilität
zu optimieren, kann an jeder beliebigen Stelle der Schalung eine Manschette (18) angebracht
sein.
[0012] Anstelle von Stahlblech kann auch ein anderes Material, beispielsweise Fiberglas,
Holzfaserpappe usw., für die Schalungseinheiten (1) verwendet werden. Stahlblech kann
genietet und verklebt oder verschweißt werden, wohingegen es bei der Verwendung eines
anderen Materials für die Schalungseinheiten (1) erforderlich ist, daß diese an den
Stößen (7) eingefaßt und verklebt werden. Dafür sind U-Schienen vorgesehen, auf deren
Schenkel die Ansätze (3) aufgeschweißt sind. In das U-Profil werden die Schalungseinheiten
(1) unter Verwendung von Klebstoff eingepreßt. Es ist dabei zweckmäßig, die Innenseiten
der Schalungseinheiten (1) zu verkleiden, da so einerseits die Materialstärke der
U-Schienen (14) ausgeglichen wird, andererseits so der Beton mit den Schalungseinheiten
(1) nicht in Berührung kommt, insbesondere dann, wenn es sich um ein saugfähiges oder
rauhes Material wie beispielsweise Holzfaserpappe handelt.
[0013] Außer zur Herstellung von zylindrischen Säulen kann die Schalung auch in gleicher
Weise zur Herstellung von konischen Rundsäulen, konischen Säulenfüßen oder konischen
Säulenköpfen (Vouten) verwendet werden. Auch eine anderweitige Verwendung als Silo,
Rundbehälter, runder Luftschacht oder Blechverkleidung ist möglich.
1. Schalung zur Herstellung von Betonrundsäulen, bestehend aus einer aus ein- oder mehrteilig
aus Schalungseinheiten (1) zusammengesetzten Rundsäulenschalung, wobei an den in Längsrichtung
der Schalung verlaufenden Stößen (7) der Schalungseinheiten (1) beiderseits spiegelbildlich
angeordnete keilförmige, paarweise angeordnete Ansätze (3) befestigt sind, wobei der
durchgehend in Längsrichtung der Schalung verlaufende Stoß (7) der Schalungseinheiten
(1) von den Ansätzen (3) überdeckt wird, die jeweils um 90° gegenüber der Stoßfläche
(7) versetzte Kreisfläche (6) und der äußere Stoß (7) der beiden Ansätze (3) gegenseitig
anliegen und wobei die beiden paarweise angeordneten Ansätze (3) außen in einem spitzen
Winkel (11) zulaufen und unterschnitten sind und formgleich sind mit der Innenseite
der beiden Schenkel (13) der Klammer (2) und als Führung (8) für eine gekröpfte Klammer
(2) dienen, welche bei einer Verschiebung in Längsrichtung der Schalung die paarweisen
Ansätze (3) zusammenpreßt und gleichzeitig an die Innenflächen (4) der Klammer (2)
andrückt, so daß die beiden Ansätze (3) zwangsmäßig eine tangentiale Position zur
Kreislinie (5) der Schalfläche aufgrund der Kröpfung (10) der Klammer (2) einnehmen.
2. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die paarweise angeordneten Ansätze
(3) horizontal abwechselnd versetzt sind und somit eine in Längsrichtung der Schalung
durchgehende Verzahnung (15) bilden.
3. Schalung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die paarweise angeordneten Ansätze
(3) nur teilweise oder in beliebiger Anzahl horizontal versetzt sind oder daß die
paarweise angeordneten Ansätze (3) horizontal nicht versetzt sind.
4. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Schalungsverlängerung
die zu verbindenden Rohrenden oder Schalungsteile mit einer Manschette (18), die durch
Sockel (19) gegen Verschiebungen in Längsrichtung der Schalung abgesichert ist, umspannt
werden, diese Teile mit Ansätzen (3) und Klammern (2) oder mit Schrauben oder mit
einer anderen Spannvorrichtung zusammengehalten werden können und auch für die Befestigung
der Schalungsverstrebung dienen können.
5. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß außer runden
Schalungseinheiten (1) auch solche mit ebener Fläche verbunden werden, wobei die Klammer
(2) keine Kröpfung (10) erhält.
6. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese außer
für zylindrische Säulen auch für konische Rundsäulen, konische Rundsäulenfüße sowie
konische Rundsäulenköpfe (Vouten) verwendet werden kann.
7. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß diese statt
als Betonschalung für einen anderen Zweck verwendet wird, beispielsweise als Silo
oder Rundbehälter verschiedenster Art oder für Luftschächte sowie runde Blechverkleidungen.
8. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Schalungseinheiten
(1), die Ansätze (3) und die Klammern (2) aus Stahl, Edelstahl oder aus einem anderen
Material mit oder ohne Überzug gefertigt sind.
9. Schalung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Stöße (7)
der Schalungseinheiten (1) mit U-Schienen oder mit einem anderen Profil eingefaßt
sind und auf diesen die Ansätze (3) befestigt sind.