[0001] Die Erfindung betrifft eine Schaltungsanordnung zur Parametereinstellung mit mindestens
einer ersten analogen Multipliziereinrichtung, der ein Eingangssignal sowie ein einem
Parameter entsprechendes erstes Steuersignal zugeführt wird und die ein Ausgangssignal
abgibt.
[0002] Der Einsatz von analogen Multiplizierern zur Einstellung von Parametern, insbesondere
von Filterparametern, wird beispielsweise bei U. Tietze, Ch. Schenk, Electronic Circuits-Design
and Applications, Springer Verlag Berlin, Heidelberg 1991 vorgeschlagen. Problematisch
ist bei derartigen Schaltungsanordnungen zum einen das exakte Einstellen der gewünschten
Parameter und zum anderen das Konstanthalten der eingestellten Parameter. Das Einstellen
der Parameter erfolgte bisher meist durch jeweils ein externes Referenzelement pro
einzustellendem Parameter. Nachteilig ist bei einer Integration der Schaltung die
nötige hohe Anzahl externer Referenzelemente sowie der zugehörigen Anschlüsse bei
der integrierten Schaltung. Hinsichtlich der Konstanthaltung der gewünschten Parameter
werden die verwendeten Multiplizierer einzeln derart ausgelegt, daß ihre Eigenschaften
durch die jeweils zugehörigen Referenzelemente exakt und konstant definiert sind.
Der notwendige Schaltungsaufwand erhölt sich dadurch.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schaltungsanordnung der eingangs genannten Art
anzugeben, die mit geringem Schaltungsaufwand eine exakte und konstante Einstellung
von Parametern ermöglicht.
[0004] Die Aufgabe wird durch eine Schaltungsanordnung gemäß Patentanspruch 1 gelöst. Ausgestaltungen
und Weiterbildungen der Erfindung sind Gegenstand von Unteransprüchen.
[0005] Die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung erlaubt beispielsweise die Einstellung der
Grenzfrequenz eines analogen Universalfilters durch einen einzigen externen Widerstand,
was sowohl Anschlüsse, Kosten und Platz einspart, die Genauigkeit erhöht und eine
hohe Flexibilität für den jeweiligen Anwender bietet.
[0006] Erzielt wird dies insbesondere mit mindestens einer ersten analogen Multipliziereinrichtung,
der ein Eingangssignal sowie ein einem Parameter entsprechendes erstes Steuersignal
zugeführt wird und die ein Ausgangssignal abgibt. Außerdem ist eine zur ersten Multiplikationseinrichtung
identisch ausgeführte zweite Multiplikationseinrichtung vorgesehen, der ein erstes
Referenzsignal sowie ein dem ersten Steuersignal entsprechendes zweites Steuersignal
zugeführt werden und die ein Ausgangssignal abgibt. Schließlich umfaßt die erfindungsgemäße
Schaltungsanordnung eine Regeleinrichtung, die das Ausgangssignal der zweiten Multipliziereinrichtung
mit einem zweiten Referenzsignal vergleicht und daraus die Steuersignale herleitet.
[0007] Bei der Weiterbildung der Erfindung wird das erste Referenzsignal proportional zu
einem dritten Referenzsignal und das zweite Referenzsignal proportional zu dem dritten
Referenzsignal sowie zu einer durch ein Referenzelement bestimmten physikalischen
Größe gewählt. Vorteil dabei ist, daß an das dritte Referenzsignal keine zu hohen
Genauigkeitsanforderungen gestellt werden müssen, da Schwankungen durch die Schaltung
kompensiert werden.
[0008] Weiterhin kann vorgesehen werden, daß das zweite Referenzsignal durch einen Strom
gegeben ist, der durch eine durch das dritte Referenzsignal gesteuerte Stromquelle
mit einem durch das Referenzelement bestimmten Übersetzungsverhältnis erzeugt wird.
[0009] Die Steuersignale können dabei durch Ströme gegeben sein, die durch eine Strombank
am Ausgang der Regeleinrichtung bereitgestellt werden. Diese Ströme können in gegebenen,
durch die Strombank bestimmten Verhältnissen zueinander stehen. Damit werden auf einfache
Weise feste Verhältnisse der Parameter untereinander mit hoher Genauigkeit eingestellt.
[0010] Schließlich können die Multipliziereinrichtungen Differenzverstärkerstufen aufweisen,
die durch die Eingangssignale angesteuert werden und die mit einem zum jeweiligen
Steuerstrom proportionalen Strom gespeist werden. Durch die Differenzverstärkerstufen
werden auf einfache Weise Multipliziereinrichtungen realisiert, wobei Temperatureinflüsse
und sonstige Einwirkungen durch die erfindungsgemäße Schaltungsanordnung ausgeschaltet
werden.
[0011] Die Erfindung wird nachfolgend anhand des in der einzigen Figur der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels näher erläutert.
[0012] Beim gezeigten Ausführungsbeispiel sind drei Multipliziereinrichtungen 1, 2, 3 vorgesehen,
die jeweils durch eine Differenzverstärkerstufe gebildet werden. Die Differenzverstärkerstufen
umfassen dabei jeweils zwei npn-Transistoren 4, 5; 6, 7; 8, 9, deren Emitter jeweils
miteinander gekoppelt sind und deren Kollektoren über jeweils einen Widerstand 10
bis 15 an ein Versorgungspotential 16 angeschlossen sind. Die Basis jeweils eines
Transistors 4, 6, 8 der Differenzverstärkerstufe wird dabei durch ein Eingangssignal
17, 18, 19 angesteuert, während die Basen der jeweils anderen Transistoren 5, 7, 9
der Differenzverstärkerstufe, deren Kollektoren Ausgangssignale 20, 21, 22 führen,
an ein Bezugspotential 23 gelegt sind.
[0013] Zudem ist eine weitere Multipliziereinrichtung 25 vorgesehen, die zwei emittergekoppelte
npn-Transistoren 26 und 27 aufweist. Die Basis des Transistors 27 ist dabei an das
Bezugspotential 23 gelegt und die Kollektoren der beiden Transistoren 26 und 27 sind
über jeweils einen Widerstand 28 und 29 mit dem positiven Versorgungspotential 16
verschaltet. Die gekoppelten Emitter der Transistoren 26 und 27 sind ebenso wie die
gekoppelten Emitter der Transistoren 4, 5; 6, 7; 8, 9 über jeweils eine Stromquelle
mit einem negativen Versorgungspotential 24 verbunden. Die Stromquellen werden durch
die Ausgänge einer Strombank gebildet, deren Eingangszweig einen durch Verbinden von
Basis und Emitter zu einer Diode in Durchlaßrichtung verschalteten npn-Transistor
35 aufweist. Der Emitter des Transistors 35 ist an das negative Versorgungspotential
24 angeschlossen. Die über der Kollektor-Emitter-Strecke des Transistors 35 abfallende
Spannung wird dabei den Basen der npn-Transistoren 28 bis 34 zugeführt, die als Ausgangszweige
der Strombank fungieren.
[0014] Beispielsweise durch Zusammenfassen einzelner Stromausgänge werden Ausgangsströme
geschaffen, die entsprechend der jeweils zusammengefaßten Ausgänge in bestimmten Verhältnissen
zueinander stehen. So ist gemäß dem Ausführungsbeispiel bei den Multipliziereinrichtungen
3 und 25 jeweils nur ein Ausgangszweig - gebildet durch die Kollektor-Emitter-Strecke
des Transistors 34 bzw. 28 - vorgesehen, während zur Speisung der Differenzverstärkerstufen
bei den Multipliziereinrichtungen 2 und 1 zwei bzw. drei Ausgangszweige verwendet
werden. Demzufolge sind die gekoppelten Emitter der Transistoren 6 und 7 über die
einander parallel geschalteten Kollektor-Emitter-Strecken der Transistoren 32 und
33 mit dem negativen Versorgungspotential 24 gekoppelt. Die gekoppelten Emitter der
Transistoren 4 und 5 sind demgemäß über die einander parallel geschalteten Kollektor-Emitter-Strecken
der Transistoren 29, 30, 31 an das negative Versorgungspotential 24 gelegt. Dem entsprechend
werden die Eingangssignale 17, 18, 19 mit Parametern multipliziert, die im Verhältnis
3:2:1 zueinander stehen.
[0015] Zur Eliminierung von Temperatureinflüssen und sonstiger Einwirkungen auf die Multipliziereinrichtungen
1, 2, 3 ist die Multipliziereinrichtung 25 in einen Regelkreis eingebunden, wobei
durch die Steuergröße nicht nur die Multipliziereinrichtung 25, sondern auch die Multipliziereinrichtungen
1, 2, 3 angesteuert werden.
[0016] Der Regelkreis enthält zudem eine Vergleichseinrichtung 38 mit Stromausgang, die
die über den Widerstand 37 abfallende Spannung mit einer über einem Widerstand 39
abfallenden Spannung vergleicht und einen zur Spannungsdifferenz proportionalen Strom
in den Transistor 35 einspeist. Weiterhin ist eine Referenzspannungsquelle 40 vorgesehen,
die zum einen einen aus zwei Widerständen 41 und 42 bestehenden Spannungsteiler speist
und zum anderen eine Stromquelle steuert. Die Stromquelle enthält einen Operationsverstärker
43, dessen nichtinvertierender Eingang mit einem Anschluß der Referenzspannungsquelle
40 verbunden ist. Der invertierende Eingang des Operationsverstärkers 43 ist mit einem
Anschluß eines Widerstands 44 verbunden, dessen anderer Anschluß ebenso wie ein Anschluß
des Widerstandes 42 und der Referenzspannungsquelle 40 mit dem negativen Versorgungspotential
24 verschaltet ist. Der invertierende Eingang des Operationsverstärkers 43 ist zudem
mit dem Emitter eines Transistors 45 verbunden, dessen Basis mit dem Ausgang des Operationsverstärkers
43 verschaltet ist und dessen Kollektor zum einen mit einem Eingang des Vergleichers
38 sowie mit einem Anschluß des Widerstandes 39 gekoppelt ist. Der andere Anschluß
des Widerstandes 39 ist an das positive Versorgungspotential 16 gelegt. Schließlich
ist der Abgriff des Spannungsteilers mit der Basis des Transistors 26 verbunden.
[0017] Die Steilheit der in den Multipliziereinrichtungen 1, 2, 3, 25 verwendeten Differenzverstärkerstufen
hängt vom jeweiligen in die gekoppelten Emitter eingespeisten Steuerstrom ab und wird
von dem Regelkreis so eingestellt, daß die Steilheit umgekehrt proportional zum Wert
Re ist. Der Widerstand 44 ist dabei zur Einstellung des Sollsignals vorgesehen. Über
dem Widerstand 44 liegt eine Spannung, die gleich der von der Referenzspannungsquelle
40 abgegebenen Spannung Ur ist. Somit wird in den Widerstand 39 ein Strom Is eingespeist,
der gleich dem Verhältnis der Spannung Ur zum Widerstandswert Re ist. Die Multipliziereinrichtung
25, die identisch zu den Multipliziereinrichtungen 1, 2, 3 aufgebaut ist, wird eingangsseitig
mit einer Spannung versorgt, die gleich der Spannung Ur multipliziert mit einem Dämpfungsfaktor
ist. Der Dämpfungsfaktor ergibt sich aus den Widerstandswerten R1 und R2 der Widerstände
41 und 42. Er ist gleich dem Widerstandswert R1 geteilt durch die Summe der Widerstandswerte
R1 und R2. Zusammen mit der Steilheit G der Multiplikationseinrichtung 25 ergibt sich
über dem Widerstand 37 folgende Spannung Ui:

wobei R4 den Widerstandswert des Widerstandes 37 wiedergibt. Die Ist-Spannung Ui
wird mit einer Sollspannung Us verglichen. Dabei ist

, wobei R3 den Widerstandswert des Widerstandes 39 wiedergibt. Der Regelkreis stellt
nun den Strom Is derart ein, daß die Ist-Spannung Ui gleich der Sollspannung Us ist.
Daraus folgt unmittelbar, daß

Die sich daraus ergebende Steilheit G wird also nur durch exakt definierte Widerstandsverhältnisse
sowie einen externen Referenzwiderstand (44) definiert und ist dabei von der Spannung
Ur der Referenzspannungsquelle 40 unabhängig.
[0018] Wird eine Vergleichseinrichtung 36 mit Stromeingängen verwendet, so kann zudem auf
die Widerstände 37 und 39 verzichtet werden und die sie jeweils durchfließenden Ströme
direkt in die Vergleichseinrichtung 36 eingespeist werden. Die Verhältnisse der Steilheiten
der einzelnen Differenzverstärkerstufen zueinander können über die Verhältnisse der
entsprechenden Ausgangsströme der Strombank auf einfache Weise eingestellt werden.
Schließlich können die Differenzverstärkerstufen, wie auch andere Schaltungsteile,
symmetrisch betrieben werden.
1. Schaltungsanordnung zur Parametereinstellung mit mindestens einer ersten analogen
Multipliziereinrichtung (1, 2, 3), der ein Eingangssignal (17, 18, 19) sowie ein einem
Parameter entsprechendes Steuersignal zugeführt wird und die ein Ausgangssignal (20,
21, 22) abgibt,
gekennzeichnet durch eine zur ersten Multiplikationseinrichtung (1, 2, 3) identischen zweiten Multiplikationseinrichtung
(25), der ein erstes Referenzsignal sowie ein dem ersten Steuersignal entsprechendes
zweites Steuersignal zugeführt werden und die ein Ausgangssignal (Ui) abgibt, und
durch eine Regeleinrichtung (38 bis 45), die das Ausgangssignal (Ui) der zweiten Multipliziereinrichtung
(25) mit einem zweiten Referenzsignal (Us) vergleicht und daraus die Steuersignale
für alle Multipliziereinrichtungen (1, 2, 3, 25) ableitet.
2. Schaltungsanordnung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß das erste Referenzsignal proportional zu einem dritten Referenzsignal (Ur) ist
und daß das zweite Referenzsignal (Us) proportional zu dem dritten Referenzsignal
(Ur) sowie einer durch ein Referenzelement (44) bestimmten physikalischen Größe (Re)
ist.
3. Schaltungsanordnung nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet, daß das zweite Referenzsignal (Us) aus einem Strom (Is) hervorgeht, der durch eine
durch das dritte Referenzsignal (Ur) gesteuerte Stromquelle (43, 44, 45) mit einem
durch das Referenzelement (44) bestimmten Übersetzungsverhältnis erzeugt wird.
4. Schaltungsanordnung nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuersignale durch Ströme gegeben sind, die durch eine Strombank (28 bis
35) am Ausgang der Regeleinrichtung (38 bis 45) bereitgestellt werden.
5. Schaltungsanordnung nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Steuersignale bildenden Ströme in gegebenen, durch die Strombank (28 bis
35) bestimmten Verhältnissen zueinander stehen.
6. Schaltungsanordnung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Multipliziereinrichtungen (1, 2, 3, 25) Differenzverstärkerstufen aufweisen,
die durch die Eingangssignale (17, 18, 19) angesteuert werden und die mit einem zum
jeweiligen Steuerstrom proportionalen Strom gespeist werden.