(19)
(11) EP 0 808 582 A1

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1997  Patentblatt  1997/48

(21) Anmeldenummer: 97108379.5

(22) Anmeldetag:  23.05.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6A41D 3/08, A42B 1/22
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FR LI NL

(30) Priorität: 23.05.1996 DE 29609279 U

(71) Anmelder: Bader, Eugen
86381 Krumbach (DE)

(72) Erfinder:
  • Bader, Eugen
    86381 Krumbach (DE)

(74) Vertreter: Fiener, Josef 
Patentanwälte Kahler, Käck, Fiener et col., P.O. Box 12 49
87712 Mindelheim
87712 Mindelheim (DE)

   


(54) Regenbekleidungsstück mit einer Kapuze


(57) Zur Verbesserung der Größeneinstellung bei einem Regenbekleidungsstück (1) mit einer Kapuze (2), insbesondere einem Regenponcho oder einem Fahrrad-Regencape, mit einer den Gesichtsbereich (3) freilassenden Kapuzenhaut, wird vorgeschlagen, daß an der Oberseite (2a) der Kapuze (2) zu deren Größenverstellung ein in Längsrichtung verlaufender Klettverschluß (4) vorgesehen ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein Regenbekleidungsstück mit einer Kapuze, insbesondere ein Regenponcho oder ein Fahrrad-Regencape, gemäß den oberbegrifflichen Merkmalen des Anspruches 1.

[0002] Derartige Regenbekleidungsstücke werden insbesondere als Regenponcho bei Wanderungen oder als Fahrrad-Regencape verwendet. Für den letztgenannten Verwendungszweck weist die Kapuze im allgemeinen seitliche Klarsichtfenster auf, um hier das Sichtfeld im Gesichtsbereich des Fahrradfahrers nicht einzuschränken, insbesondere nicht beim Einfahren auf Kreuzungen oder Abbiegen auf Straßen. Dies wird jedoch bei den bekannten Regenbekleidungsstücken nur unzureichend gewährleistet, da hierbei zur Größenverstellung im allgemeinen eine Kordel vorgesehen ist, so daß die Kapuze zur engen Anlage am menschlichen Kopf weit in das Gesichtsfeld hereingezogen wird. Dadurch wird der Sichtbereich jedoch auch sehr weit eingeschränkt, so daß die vorstehend erwähnten seitlichen Klarsichtfenster weitgehend wirkungslos sind. Wenn andererseits die Kapuze mittels der Kordel am menschlichen Kopf nur relativ lose angelegt wird, können die seitlichen Klarsichtfenster ebenfalls kaum sinnvoll verwendet werden, da sich bei Kopfbewegungen, beispielsweise beim Einbiegen oder Überqueren einer Vorfahrtstraße, die Kapuze selbst nicht oder nur kaum mitbewegt.

[0003] Demzufolge liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, ein Regenbekleidungsstück mit einer Kapuze zu schaffen, mit der die vorstehenden Nachteile vermieden werden und insbesondere eine Kapuze mit verbesserter Größeneinstellung geschaffen wird.

[0004] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Regenbekleidungsstück mit einer Kapuze gemäß den Merkmalen des Anspruches 1.

[0005] Durch die Anordnung eines Klettverschlusses an der Oberseite der Kapuze in Längsrichtung (Körpermittelebene) wird eine einfache, aber besonders wirkungsvolle Größenverstellung erreicht. Hierdurch ist eine einfache Anpassung der Kapuze an die jeweilige Kopfgröße möglich, so daß der seitliche Sichtbereich nicht eingeschränkt wird. Somit kann immer ein genauer Sitz der Kapuze und damit der seitlichen Klarsichtfenster bzw. des Sichtfeldes gewährleistet werden. Dies gilt auch bei Verwendung von Fahrradhelmen, wobei durch den in Längsrichtung der Kapuze verlaufenden Klettverschluß eine einfache, stufenlose und rasche Größenanpassung ermöglicht wird.

[0006] Durch die Befestigung des Klettverschlusses an der mittigen Längsnaht der Kapuze ist zudem die Herstellung besonders einfach, da hierdurch im wesentlichen kein gesonderter Arbeitsgang erforderlich ist, sondern das Vernähen des Klettverschlusses mit seinem Nahtbereich zusammen mit dem Vernähen der mittigen Längsnaht der Kapuze erfolgen kann. Entsprechendes gilt für das Verschlußgegenstück des Klettverschlusses, das sich ebenfalls auf der mittigen Längsnaht der Kapuze befindet.

[0007] In vorteilhafter Ausgestaltung ist hierbei am Klettverschluß eine Grifflasche vorgesehen, so daß selbst bei Betätigung mit Handschuhen eine rasche Größenverstellung und damit Gewährleistung eines exakten Kapuzensitzes ermöglicht wird.

[0008] Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen sind Gegenstand der abhängigen Ansprüche. Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel anhand der Zeichnungen näher erläutert und beschrieben. Hierbei zeigen:
Fig. 1
eine Seitenansicht des Regenbekleidungsstückes mit einer Kapuze in Tragestellung; und
Fig. 2
eine Draufsicht auf die Oberseite einer Kapuze.


[0009] In Fig. 1 ist ein Bekleidungsstück in Art eines Regenponchos oder eines Fahrrad-Regencapes dargestellt. Dieses Regenbekleidungsstück 1, das auch ein Anorak oder eine Windjacke mit Kapuze sein kann, weist eine den menschlichen Kopf umgebende Kapuze 2 auf, die jedoch den Gesichtsbereich 3 freiläßt. Die Kapuze wird im wesentlichen mittels einer an der Stirnseite um den Gesichtsbereich 3 herum verlaufenden Kordel 2b zusammengehalten. Wie eingangs dargestellt, weist diese Verstellung mittels Kordel 2b jedoch den Nachteil auf, daß die Kapuze 2 unterschiedlich weit in den Gesichtsbereich 3 der sie tragenden Person hineinreicht, so daß seitlich angebrachte Klarsichtfenster 7 größtenteils wirkungslos bzw. unnütz werden.

[0010] Neuerungsgemäß ist nunmehr an der Oberseite 2a der Kapuze 2 zu deren Größenverstellung ein in Blick- oder Längsrichtung L verlaufender Klettverschluß 4 vorgesehen. Dieser Klettverschluß 4 besteht im wesentlichen aus einem Nahtbereich 4a, einem Verschlußgegenstück 4b und einem Verschlußstreifen 4c. Zur Fixierung greifen das Verschlußgegenstück 4b und der Verschlußstreifen 4c ineinander ein. Der Nahtbereich 4a liegt hierbei in vorteilhafter Ausgestaltung auf der mittigen Längsnaht 5 der Kapuze 2, so daß die Befestigung, nämlich das Vernähen und wasserdichte Verschweißen der Befestigungsstelle des Klettverschlusses 4 in einem Arbeitsgang erfolgen kann. Der Verschlußstreifen 4c des Klettverschlusses 4 ist hierbei im wesentlichen so breit ausgeführt wie die mittige Längsnaht 5 der Kapuze 2. Entsprechendes gilt für das ebenfalls streifenförmige Verschlußgegenstück 4b.

[0011] Zu diesem Verschlußgegenstück 4b hin gerichtet, also bevorzugt zur Kopfrückseite hin, ist eine Grifflasche 6 vorgesehen, die gegenüber dem Verschlußstreifen 4c nicht mit einem Klettband versehen ist. Dadurch ist die Grifflasche 6 selbst mit Handschuhen leicht zu greifen, so daß die Größenverstellung der Kapuze 2 einfach durchgeführt werden kann. Die Größenverstellung wird hierbei so durchgeführt, daß die relativ groß ausgeführte Kapuze 2 aus dem Gesichtsbereich 3 herausgezogen ist, indem die Kapuze 2 in einem Faltbereich 8 an der Oberseite 2a zusammengerafft oder übereinandergelegt wird. Dabei kann der Faltbereich 8 der Kapuze auch entsprechend vorgeformt sein, beispielsweise durch entsprechende Abnäher oder Faltenbildung.

[0012] Es sei darauf hingewiesen, daß der Klettverschluß 4 stufenlos verstellbar ist, so daß hierdurch verschiedene Anpassungen der Kapuzengröße an die jeweilige das Regenbekleidungsstück 1 tragende Person möglich ist. Darüberhinaus ist auch eine Grobverstellung möglich, beispielweise wenn für den Einsatz als Fahrrad-Regencape ein Fahrradhelm getragen wird. Diese mit dem Bezugszeichen 2' gekennzeichnete Stellung ist in Strichpunktlinien dargestellt, wobei der Klettverschluß 4 an der Grifflasche 6 gelöst wird, so daß das Verschlußgegenstück 4b und der Verschlußstreifen 4c außer Eingriff gelangen und dann die maximale Größe der Kapuze 2 eingenommen wird. Es sei jedoch darauf hingewiesen, daß durch entsprechende Verlängerung des Verschlußgegenstückes 4b auch in dieser maximalen Position 2' noch eine Fixierung vorgenommen werden kann.

[0013] Im übrigen weist die Kapuze 2 zum Gesichtsbereich 3 hin ein Stirnschild 9 auf, wie dies an sich bekannt ist. Zur Erleichterung der Herstellung des Regenbekleidungsstückes 1 kann dabei der Nahtbereich 4a des Klettverschlusses 4 ebenfalls mit dem Quernahtbereich 9a des Stirnschildes 9 vernäht sein, wie dies in Fig. 2 dargestellt ist.

[0014] Aus Fig. 2 ist des weiteren der Verlauf der mittigen Längsnaht 5 und die Vernähung des Klettverschlusses 4 auf dieser mittigen Längsnaht 5 ersichtlich, ebenso der durch Verkürzung des Klettverschlusses 4 zusammengezogene Faltbereich 8. Es sei darauf hingewiesen, daß je nach Einsatzzweck der Klettverschluß 4 unterschiedlich lang ausgeführt sein kann. Es besteht auch die Möglichkeit, zwei derartige Klettverschlüsse 4 hintereinander anzuordnen, beispielsweise zur Einstellung einer bestimmten Grundposition und andererseits zur Schnellverstellung, beispielsweise zum Tragen eines Fahrradhelmes. Hierdurch kann die Einstellung von Grundpositionen für eine bestimmte Person erfolgen.

[0015] Andererseits bietet jedoch auch ein einziger Klettverschluß 4 mit einer großen Verstellänge einen sehr großen Verstellbereich, so daß damit sämtliche Tragevariationen, z. B. vom Kind ohne Fahrradhelm bis hin zum Erwachsenen mit Fahrradhelm, überdeckt werden können. Durch diesen großen Verstellbereich ist zudem bei der Herstellung eine Reduzierung der Typenvielfalt von derartigen Regenbekleidungsstücken 1 möglich, so daß eine einzige Größe oder nur wenige standardisierte Größen an Regenbekleidungsstücken erforderlich sind. Der Verschlußstreifen 4c an der Unterseite des Klettverschlusses 4, also zur Kapuzenhaut hin, ist hierbei in Fig. 2 in schräg nach rechts oben verlaufender Schraffur angedeutet, während der damit zusammenwirkende Verschlußstreifen 4b in einer schräg nach links oben ausgerichteten Schraffur dargestellt ist. Im Überdeckungsbereich ergibt sich somit die sich kreuzende Schraffur. Die Grifflasche 6 ist zudem etwas verbreitert dargestellt, so daß diese leicht gegriffen werden kann und somit zur Kapuzenvergrößerung, z. B. in die Maximalstellung 2', der Verschlußstreifen 4c weiter vorne (in Längsrichtung L) mit dem Verschlußgegenstück 4b in Eingriff gebracht werden kann. Zur Verkleinerung der Kapuzengröße wird entsprechend entgegengesetzt der Verschlußstreifen 4c weiter hinten (zum Hinterkopf hin) auf das Verschlußgegenstück 4b aufgesetzt. Der bevorzugte Verstellbereich beträgt dabei etwa zehn bis zwanzig Zentimeter, wie aus den Längenverhältnissen des Verschlußgegenstückes 4b in Fig. 1 ersichtlich ist, so daß damit ein großer Verstellbereich (z. B. mit Helm/ohne Helm) überdeckt werden kann.


Ansprüche

1. Regenbekleidungsstück (1) mit einer Kapuze (2), insbesondere ein Regenponcho oder ein Fahrrad-Regencape, mit einer den Gesichtsbereich (3) freilassenden Kapuzenhaut,
dadurch gekennzeichnet, daß
an der Oberseite (2a) der Kapuze (2) zu deren Größenverstellung ein in Längsrichtung (L) verlaufender Klettverschluß (4) vorgesehen ist.
 
2. Regenbekleidungsstück nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Klettverschluß (4) an einer mittigen Längsnaht (5) der Kapuze (2) befestigt ist.
 
3. Regenbekleidungsstück nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Klettverschluß (4) mit der Längsnaht (5) vernäht und wasserdicht verschweißt ist.
 
4. Regenbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Klettverschluß (4) seinem Nahtbereich (4a) gegenüberliegend eine Grifflasche (6) aufweist.
 
5. Regenbekleidungsstück nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Grifflasche (6) zur Kopfrückseite hin ausgerichtet ist.
 
6. Regenbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß seitlich an der Kapuze (2) im Augenbereich Klarsichtfenster (7) vorgesehen sind.
 
7. Regenbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Kapuze (2) zur Bildung eines Faltbereiches (8) vorgeformt ist.
 
8. Regenbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zur Größenverstellung der Kapuze (2) an ihrer Stirnseite eine Kordel (2b) vorgesehen ist.
 
9. Regenbekleidungsstück nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß an der Oberseite (2a) der Kapuze (2) zur Abdeckung des Gesichtsbereiches (3) ein Stirnschild (9) vorgesehen ist.
 
10. Regenbekleidungsstück nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Nahtbereich (4a) des Klettverschlusses (4) mit dem Quernahtbereich (9a) des Stirnschildes (9) vernäht ist.
 




Zeichnung







Recherchenbericht