[0001] Die Erfindung bezieht sich auf eine Anlage gemäß Oberbegriff Patentanspruch 1 und
3.
[0002] Eine Anlage dieser Art ist grundsätzlich bekannt (WO 95/05230) und wird beispielsweise
dazu verwendet, um aus Abwässern, die organisch verschmutzten Sand von Kläranlagen
enthalten, den Sand und die organischen Substanzen zu trennen.
[0003] Aufgabe der Erfindung ist es, eine Anlage aufzuzeigen, die sich durch eine besonders
einfache und kompakte Bauweise sowie vielseitige Verwendbarkeit auszeichnet.
[0004] Zur Lösung dieser Aufgabe ist eine Anlage entsprechend dem kennzeichnenden Teil des
Patentanspruches 1 bzw. des Patentanspruches 3 ausgebildet.
[0005] Ein bevorzugtes Anwendungsgebiet der erfindungsgemäßen Anlage ist ihr Einsatz bei
mit Fremdstoffen, insbesondere mit organischen Fremdstoffen, verschmutztem Sand, d.h.
zum Trennen von Fremdstoffen oder organischen Verschmutzungen und Sand sowie zum Reinigen
des Sandes. Der mit Fremdstoffen verschmutzte Sand ist beispielsweise solcher aus
der Kanal- und Straßenreinigung und/oder aus Kläranlagen, der Inhalt aus Sinkkästen
und/oder aus Sandfängen vor Leichtflüssigkeitsabscheidern. Das Behandlungsgut wird
der erfindungsgemäßen Anlage bevorzugt in trockener oder weitestgehend trockener Form
zugeführt. Es ist aber auch möglich, mit der erfindungsgemäßen Anlage ein Behandlungsgut
(beispielsweise aus einer Kläranlage) zu verarbeiten, welches die leichteren und schwereren
Fremdstoffe zusammen mit einem Anteil an wenigstens einer Flüssigkeit, bevorzugt Wasser
enthält. Bei einer Ausführungsform der Erfindung besteht die Anlage im wesentlichen
aus dem unrunden Aufstrom-Sortierer, der durch eine sehr kompakte Bauform insbesondere
auch für fahrbare bzw. mobile Anlagen geeignet ist. Eine mobile Anlage weist dann
vorzugsweise auf einem gemeinsamen Fahrzeugrahmen oder Fahrgestell zusätzlich zu dem
Aufstrom-Sortierer noch weitere Funktionselemente zur Vorbehandlung des Behandlungsgutes
auf, wobei über wenigstens eine Verteilervorrichtung und/oder durch Zu- und Wegschalten
weiterer Funktionselemente unterschiedliche Verfahrensarten möglich sind, beispielsweise
eine unmittelbare Behandlung im Aufstrom-Sortierer oder eine Vor- und/oder Nachbehandlung,
beispielsweise Grobstoff-Abscheidung oder Attrition. Weiterbildungen der Erfindung
sind Gegenstand der Unteransprüche.
[0006] Die Erfindung wird im Folgenden anhand der Figuren an Ausführungsbeispielen näher
erläutert. Es zeigen:
- Fig. 1
- in vereinfachter Darstellung und im Block- bzw. Funktions-Diagramm eine Anlage zum
Abscheiden und Reinigen von Sand aus einer Sand- sowie weiterer Stoffe enthaltenden
wässrigen Mischung;
- Fig. 2
- in vereinfachter Darstellung und im Vertikal-Schnitt einen Aufstrom- oder Aufstromsortierer
der Anlage gemäß Fig. 1;
- Fig. 3 und 4
- den Aufstromsortierer der Fig. 2 in Seitenansicht und Stirnansicht;
- Fig. 5
- den Aufstromsortierer der Fig. 2 in Draufsicht;
- Fig. 6
- ein Blockdiagramm zur Erläuterung der Wasserkreisläufe der Anlage der Fig. 1;
- Fig. 7
- in vereinfachter schematischer Darstellung eine die Einlaßöffnung des Quertransporteurs
bzw. der ersten Fördereinrichtung des Aufstromsortierers bildende Blende;
- Fig. 8
- in einer Darstellung ähnlich Fig. 1 eine weitere mögliche Ausführungsform der Erfindung.
[0007] Die in den Figuren dargestellte Anlage ist als fahrbare Anlage konzipiert und dient
zum Abscheiden von Sand aus einem Behandlungsgut sowie zum Reinigen des Sandes, wobei
das Behandlungsgut den Sand und weitere Fremdstoffe in Mischung enthält. In der Fig.
1 ist mit 1 schematisch ein Rahmen eines Fahrzeugs, beispielsweise eines Anhängers
angegeben, auf welchem (Rahmen) sämtliche Funktionselemente der Anlage untergebracht
sind. Diese Funktionselemente sind im wesentlichen:
Ein Annahme- bzw. Aufgabetrichter 2,
eine von wenigstens einem Transporteur, beispielsweise einer Transportschnecke gebildete
Beschickungsvorrichtung 3,
eine Verteilvorrichtung 4, die bei der dargestellten Ausführungsform von dem in Förderrichtung
rückwärtigen Ende der Beschickungsvorrichtung 3 gebildet ist,
eine Attritions-Stufe 5, die im wesentlichen von einem Rührwerk mit hoher Geschwindigkeit
gebildet ist und zum mechanischen Reinigen des Sandes durch Attrition dient,
eine Grobstoff-Abscheidung 6 beispielsweise in Form eines Schwingsiebes,
ein der Grobstoff-Abscheidung zugeordneter Grobstoff-Auswurf 7,
ein unter der Grobstoff-Abscheidung angeordneter Sandfang 8 mit einem gesteuerten
Transporteur in Form einer Dosier- oder Transportschnecke 9,
ein Aufstrom- oder Schwertrübe-Sortierer 10, der nachfolgend noch im Detail beschrieben
wird.
[0008] Die Verteilervorrichtung 4 ist beispielsweise von wenigstens einem Transporteur,
beispielsweise einem Förderband gebildet, welches schwenkbar oder beweglich vorgesehen
ist, so daß mit diesem unterschiedliche Funktionselemente beschickt werden können.
[0009] Weiterhin befinden sich auf dem Fahrzeugrahmen 1 noch folgende Funktionselemente:
Stromaggregat 11, Waschwasser-Aufbereitung 12 durch Filtrierung und/oder Sedimentation
vorzugsweise mit Flockung, Kreislaufwasser-Aufbereitung 13 durch mechanische Siebung,
beispielsweise mit einem Spalt von ca. 2 mm und mit zugehörigem Auswurf 14 für Feststoffe.
Dargestellt sind in der Fig. 1 weiterhin zwei Container 15 und 16, und zwar der Container
15 zur Aufnahme von Feststoffen oder anderen organischen Fremdstoffen, die über den
Grobstoff-Auswurf 7 oder den Auswurf 14 abgegeben werden, sowie ein Container 16 zur
Aufnahme des gereinigten Sandes. Mit den angegebenen Funktionselementen ist die Anlage
als fahrbare Anlage in der Lage, auch völlig autark, d.h. insbesondere ohne äußere
Energie- und Wasserzufuhr zu arbeiten, d.h. Sand aus einem mit Sand und weiteren Fremdstoffen
beladenen Abwasser usw. in gereinigter Form abzuscheiden.
[0010] Bei der dargestellten Ausführungsform sind der Aufnahmetrichter 2 und die über die
Beschickungsvorrichtung 3 und Verteilervorrichtung 4 räumlich anschließende Attritions-Stufe
5 an einer gemeinsamen Längsseite des Fahrzeugrahmens vorgesehen. An dieser Längsseite
befindet sich dann auch im wesentlichen noch die KreislaufwasserAufbereitung 13. An
der anderen Längsseite des Fahrzeugrahmens 1 befinden sich die Grobstoff-Abscheidung
6 mit Grobstoff-Auwurf 7, darunter der Sandfang mit der Dosier- und Transportschnecke
9 sowie der Schwertrübe- bzw. Aufstrom-Sortierer 10.
[0011] Die Beschickungsvorrichtung 3 bzw. der diese Beschickungsvorrichtung bildende Transporteur
(Transportschnecke) sowie die Dosier- und Transportschnecke 9 sind jeweils in Längsrichtung
des Fahrzeugrahmens 1 orientiert. Weiterhin sind insbesondere der Aufstrom-Sortierer
10, der Sandfang 8, aber auch der Annahmetrichter 2 und die Attritions-Stufe 5 in
Draufsicht rechteckförmig bzw. quadratisch in Draufsicht ausgeführt, um so eine raumsparende
kompakte Anordnung der verschiedenen Funktionselemente auf dem Fahrzeugrahmen 1 zu
ermöglichen. Bevorzugt weist der Annahmetrichter 2 einen Gitterrost auf, an welchem
bereits sehr grobe Bestandteile, beispielsweise größere Steine und andere Fremdkörper
mit großen Abmessungen entfernt werden.
[0012] Die Waschwasser-Aufbereitung 12 enthält als wesentliches Funktionselement eine Filtervorrichtung,
beispielsweise eine Kammerfilterpresse usw., mit dem eine Aufbereitung des Waschwassers
in der nachstehend noch näher beschriebenen Weise durch Filtration erfolgt, und zwar
in Kombination mit einer Sedimentation in einem vorausgeschalteten Sedimentations-Behälter.
Durch die Verteilervorrichtung 4 sind bei der dargestellten Ausführungsform wenigstens
drei unterschiedliche Behandlungsverfahren möglich, um so unter Berücksichtigung der
jeweiligen besonderen Umstände ein optimales Ergebnis zu erreichen. Allen Verfahren
ist gemeinsam, daß das Behandlungsgut über den Annahmetrichter 2 aufgegeben wird,
wobei größere Gegenstände durch den an diesem Annahmetrichter 2 vorgesehenen Gitterrost
auf jeden Fall zurückgehalten werden.
[0013] Enthält das Behandlungsgut Sand, der an der Oberfläche der Sandpartikel stärker verschmutzt
ist, so wird das Behandlungsgut mit der Beschickungsvorrichtung 3 zunächst der Attritions-Stufe
5 zugeführt. In dieser Stufe bzw. in dem diese Stufe bildenden Rührer werden die Sandpartikel
durch gegenseitiges Reiben gereinigt, wobei zur Erzielung eines optimalen Ergebnisses
durch Zugabe von Wasser aus der Kreislaufwasseraufbereitung 13 das Verhältnis Wasser/Sand
so eingestellt wird, daß das im Rührwerk befindlichen Behandlungsgut (Vol-Anteil an
Sand etwa 50 - 70%) gerade noch fließfähig ist. Nach der Attrition bzw. mechanischen
Reinigung wird das Behandlungsgut an den Sandfang 8 weitergeleitet und von dort über
die Dosier- und Transportschnecke dem Aufstrom-Sortierer 10 zugeführt.
[0014] Ein zweites Verfahren wird angewandt, wenn das der Verteilervorrichtung 4 zugeführte
Behandlungsgut außer Sand eventuell noch Grobstoffe mit eine vorgegebene Körnung (ca.
2 mm) übersteigender Größe enthält. In diesem Fall wird das Behandlungsgut über die
Verteilervorrichtung 4 der Grobstoff-Abscheidung 6 zugeführt und gelangt dann nach
dem Abscheiden der Grobstoffe, die über den Auswurf 7 in den Container 15 ausgeworfen
werden, wahlweise entweder direkt in den Sandfang 8 oder aber zunächst in die Stufe
5 und nach dem mechanischen Reinigen aus dieser Stufe in den Sandfang 8.
[0015] Ist eine Attrition nicht erforderlich und enthält das Behandlungsgut auch keine oder
nur wenige Grobstoffe (Anteil kleiner 5 - 8 Gewichtsprozent) Grobbestandteile, so
gelangt es über die Verteilervorrichtung 4 direkt in den Sandfang 8 und von dort dosiert
mit der Doser- und Transportschnecke 9 in den Aufstrom-Sortierer 10.
[0016] Durch die Verteilervorrichtung 4, die verschiedenen Funktionselementen zugeordnet
ist, nämlich der Stufe 5, der Grobstoffabscheidung 6 und dem Sandfang 8 ist es trotz
des notwendigen, sehr kompakten Aufbaus der Anlage möglich, verschiedene Verfahren
durchzuführen, um so unter Berücksichtigung der jeweiligen Gegebenheiten ein optimales
Ergebnis zu erzielen. Allen Verfahrensweisen ist die Behandlung des Behandlungsgutes
im Aufstrom-Sortierer 10 gemeinsam, in welchem zum einen ein Trennen des Sandes von
den leichteren Fremstoffen, nämlich insbesondere den organischen Fremdstoffen sowie
ein ncohmaliges Waschen des Sandes erfolgt, bevor dieser über einen von einer Transportschnecke
gebildeten Auswurf 17 statisch entwässert in möglichst trockener Form, d.h. mit einem
möglichst geringen Anteil an Wasser in den Container 16 eingebracht wird.
[0017] In der Fig. 1 ist mit 18 noch eine vertikale Trennwand bezeichnet, die den Innenraum
des Aufstrom-Sortierers 10 bzw. den Innenraum 19 des in Draufsicht rechteckförmigen
Behälters 20 dieses Sortierers in zwei sich jeweils in Längsrichtung erstreckende
Teilräume unterteilt. Durch diese Unterteilung ist eine zweimalige Behandlung des
Behandlungsgutes in dem Aufstrom-Sortierer möglich, und zwar bei kontinuierlicher
Beschickung der Anlage mit dem Behandlungsgut, wobei zwischen beiden Behandlungsschritten
im Aufstrom-Sortierer ein weiterer Verfahrensschritt, beispielsweise die Attrition
in der Stufe 5 zwischengeschaltet werden kann. Die Wand 18 ist vorzugsweise herausnehmbar,
so daß wahlweise die Behandlung in nur einer Kammer des Aufstrom-Sortierers 10 oder
aber in der vorbeschriebenen Weise in zwei Kammern zeitlich nacheinander möglich ist.
[0018] Der Aufstrom-Sortierer 10 ist mehr im Detail in den Figuren 2 - 5 dargestellt. Der
an der Oberseite offene Behälter 20 besitzt eine entsprechende, geschlossene Umfangswand
21, einen mit einer Vielzahl von Öffnungen versehenen horizontalen und ebenen Loch-
bzw. Zwischenboden 22 und einen unteren, ebenfalls horizontalen Boden 23. Bei der
dargestellten Ausführungsform ist der Raum zwischen dem Zwischenboden 22 und dem Boden
23 in mehrere Kammern 24 unterteilt, die sich jeweils über die gesamte Breite des
Behälters 20, d.h. in Querrichtung des Fahrzeugrahmens 1 erstrecken. Die Kammern 24
werden mit Wasser derart beschickt, daß sich eine möglichst gleichmäßige Verteilung
der aus den Öffnungen des Zwischenbodens 22 nach oben austretenden Wassermenge über
die gesamte Fläche des Zwischenbodens 22 ergibt. Entsprechend der in Draufsicht rechteckförmigen
Ausbildung des Behälters 20 besitzt dieser zwei vertikale Behälterwände 21' an den
Schmalseiten und zwei hieran rechtwinklig anschließende vertikale Behälterwände 21''
an den Längsseiten.
[0019] An einer Behälterwand 21' endet die Transport- und Dosierschnecke 9, d.h. bildet
dort die Beschickung 9' des Aufstrom-Sortierers 10 aus dem Sandfang 8, und zwar unmittelbar
über dem Zwischenboden 22. An der gegenüberliegenden Schmalseite bzw. Wand 21' ist
am Zwischenboden 22 eine horizontale, sich in Querrichtung erstreckende Austragsschnecke
25 vorgesehen, deren Förderrichtung A von der am Fahrzeugrahmen 1 innenliegenden Wand
21'' zu der am Fahrzeugrahmen 1 außenliegenden Wand 21'' verläuft und an die sich
der Auswurf 17 bzw. die diesen Auswurf bildende Förderschnecke anschließt. Oberhalb
der Sandaustragsschnecke 25 ist an der gleichen Wand 21' ein Wasserüber- oder -ablauf
26, mit dem auch der obere Spiegel des Wasser in dem Behälter 20 auf einem vorgegebenen
Niveau N gehalten wird. Etwa in der Mitte zwischen dem Niveau N und dem Zwischenboden
22 ist ein Abzug 27 vorgesehen, über welchen die leichteren Anteile, insbesondere
auch die organischen Anteile in Mischung mit Wasser aus dem Innenraum 19 entfernt
werden. In der Fig. 3 sind zwei derartige Abzüge 27 an der innenliegenden Wand 21''
vorgesehen. Die Sand-Austragsschnecke 25 besitzt eine Steigung, die zu dem Auswurf
17 hin zunimmt. Hierdurch ist sichergestellt, daß die Förderschnecke 25 über ihre
gesamte Länge wirksam ist. Grundsätzlich ist es aber auch möglich, zwischen dem Innenraum
19 und der Schnecke 25 eine Durchlaßöffnung 28 vorzusehen, deren Querschnitt zum Auswurf
17 hin zunimmt (Fig. 7).
[0020] Im Innenraum 19 ist weiterhin eine weitere Fördervorrichtung vorgesehen, mit der
das Behandlungsgut und dabei insbesondere der Sand entlang des Zwischenbodens 22 schrittweise
von der Beschickung 9' an die Schnecke 25 bewegt wird. Bei der dargestellten Ausführungsform
ist diese Fördervorrichtung ein Pilgerschritt-Klassierer 29, der an zwei vertikal
versetzten Balken 30 eine Vielzahl von plattenartigen Mitnehmern 31 aufweist, die
mit ihren Oberflächenseiten in vertikalen Ebenen liegen und mit ihrer Längserstreckung
senkrecht zu den Wänden 21'' angeordnet ist. Die Förderrichtung B verläuft von der
Beschickung 9' an die Schnecke 25. Die Mitnehmer 31 führen eine horizontale und gleichzeitig
auch vertikale Bewegung aus.
[0021] Die Menge des über die Dosierschnecke 9 zugeführten Behandlungsgutes wird so gesteuert,
daß sich im unteren Bereich des Behälters 20 eine durch das aus dem Zwischenboden
22 austretende Wasser fluidisierte Sandschicht ergibt und die leichteren Fremdstoffe,
insbesondere auch organische Substanzen, nach oben aufsteigen und über den Abzug 27
abgeführt werden. Die Steuerung der Dosierschnecke bzw. der zugeführten Menge an Behandlungsgut
und/oder des Pilgerschritt-Klassierers erfolgt in Abhängigkeit von dem Meßsignal eines
Sensors 32, der den Anteil an Sand in der fluidisierten Sandschicht in einem vorgegebenen
Abstand vom Zwischenboden 22 ermittelt, und zwar beispielsweise durch Messung des
Bewegungswiderstandes oder der Dichte. Der Sensor 32 ist beispielsweise ein Propellerrad,
ein Schwimmschalter oder eine Tauchsonde usw..
[0022] Die Fig. 6 zeigt nochmals einige der wesentlichen Funktionselemente der Anlage und
die zugehörigen Wasserkreisläufe. Ein zentraler Bestandteil dieser Wasserkreisläufe
ist die Kreislaufwasser-Aufbereitung 13. Das hierin aufbereitete Wasser wird u.a.
der Grobabscheidung 6 (Leitung 34) bzw. einer dort vorgesehenen Bebrausung und der
Attritions-Stufe (Leitung 33) zugeführt. Das im Sandfang 8 sich sammelnde Wasser wird
an die Kreislaufwasser-Aufbereitung 13 zurückgeführt (Leitung 35), ebenso auch das
Wasser aus dem Abzug 27 und dem Überlauf 26 (Leitung 36). An den Auslaß der Kreislaufwasser-Aufbereitung
sind der Sedimentations-Behälter und das Filter der Waschwasser-Aufbereitung 12 angeschlossen(Leitung
37). Das aufbereitete Wasser der Aufbereitung 12 wird den Kammern 24 des Aufstrom-Sortierers
10 zugeführt (Leitung 38). Wie mit den Pfeilen 39 und 40 dargestellt ist, kann der
Aufstrom-Sortierer 10 optional auch extern mit Waschwasser z.B. aus dem Nachklärbecken
einer Kläranlage betrieben bzw. Wasser an die Kläranlage abgeleitet werden.
[0023] Das über die Leitung 37 an die Waschwasser-Aufbereitung 12 zugeführte und dem Kreislaufwasser
entzogene Schlamm-Wasser-Gemisch enthält noch einen gewissen Anteil an Sand. Dieser
Anteil an Feinstsand (Korngröße kleiner 100 µ) verbessert die Entwässerungsleistung
der Filterpresse der Waschwasser-Aufbereitung 12 und sorgt insbesondere auch dafür,
daß der Filterkuchen beim Austragen nur einen geringen Anteil an Wasser enthält. Dies
wird dadurch erreicht, daß der Waschwasser-Kreislauf des Aufstrom-Sortierers über
die Kreislaufwasser-Aufbereitung 13 geführt ist.
[0024] Bei der obigen Beschreibung wurde davon ausgegangen, daß das Behandlungsgut der Anlage
am Annahmetrichter 2 in trockener oder weitestgehend trockener Form zugeführt wird.
Grundsätzlich ist es möglich, mit dieser Anlage mit Fremdstoffen, insbesondere mit
Organik verschmutzten Sand beispielsweise aus Kläranlagen, mit einem höheren Anteil
an Flüssigkeit, insbesondere Wasser zu behandeln. Dieses Behandlungsgut wird entsprechend
den Pfeil 41 dem Sandfang 8 zugeführt, in welchem dann der Sand von den flüssigen
Bestandteilen weitestgehend getrennt wird, bevor der Sand dem Aufstrom-Sortierer zugeführt
wird.
[0025] Die Figur 8 zeigt als weitere mögliche Ausführungsform eine Anlage, die sich von
der Anlage der Fig. 1 im wesentlichen nur durch folgende Maßnahmen unterscheidet:
[0026] Es ist ein zusätzlicher Auswurf 14a zur Beschickung eines zusätzlichen Containers
16a an der dem Container 16 gegenüber liegenden Längsseite der Anlage bzw. des Fahrzeugrahmens
1 vorgesehen. Zwischen der Attritions-Stufe 5 und dem Auswurf 14a ist ein in die Kreislaufwasser-Aufbereitung
13 entwässerndes Sieb 42 vorgesehen. Anstelle der Verteilervorrichtung 4 sind Verteilervorrichtungen
4a und 4b vorgesehen. Diese sind so ausgebildet, daß folgende Arbeits- oder Verfahrensweisen
zusätzlich möglich sind:
Verfahrensweise I
[0027] Das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter 2 an die Grobabscheidung
6, von dort an den Sandfang 8, von dort an den Aufstrom-Sortierer 10, von dort an
die Attritions-Stufe 5 und von dort über das Sieb 42 und den Auswurf 14a in den Container
16a. Diese Verfahrensweise wird dann angewandt, wenn eine abschließende mechanische
Reinigung oder Behandlung des dem Container 16a zugeführten Materials durch Attrition
notwendig ist.
Verfahrensweise II
[0028] Das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter 2 an die Grobabscheidung
6, von dort an den Sandfang 8, von dort an den Aufstrom-Sortierer 10 und von dort
in den Container 16. Diese Verfahrensweise wird dann angewandt, wenn eine abschließende
mechanische Reinigung oder Behandlung des dem Container 16 zugeführten Materials durch
Attrition nicht notwendig ist.
Verfahrensweise III
[0029] Das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter 2 an den Sandfang 8, von
dort an den Aufstrom-Sortierer 10, von dort an die Attritions-Stufe 5 und von dort
über das Sieb 42 und den Auswurf 14a in den Container 16a. Diese Verfahrensweise wird
dann angewandt, wenn zwar eine abschließende mechanische Reinigung oder Behandlung
des dem Container 16a zugeführten Materials durch Attrition, aber keine Grobabscheidung
notwendig ist.
Verfahrensweise IV
[0030] Das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter 2 an den Sandfang 8, von
dort an den Aufstrom-Sortierer 10 und von dort in den Container 16. Diese Verfahrensweise
wird dann angewandt, wenn weder eine Grobabscheidung, noch eine abschließende mechanische
Reinigung oder Behandlung des dem Container 16 zugeführten Materials durch Attrition
notwendig sind.
[0031] Die Verteilervorrichtungen 4, 4a, 4b sind beispielsweise Transporteure, z.B. Transportbänder.
Die Verteilervorrichtung 4b kann auch als Rutsche ausgeführt sein.
[0032] Die Verwendung des Pilgerschritt-Klassierers als Fördereinrichtung 19 hat bei den
beschriebenen Ausführungen insbesondere für die Ausbildung der Anlage als fahrbare
Anlage eine Vielzahl von entscheidenden Vorteilen. So ist für den Behälter 20 ein
von der Kreisform abweichender, insbesondere ein quadratischer oder rechteckförmiger
horizontaler Querschitt bzw. Grundriß möglich. Weiterhin ist ein Zuführen und Abführen
des schweren Materials im Bereich des Zwischenbodens 22 an gegenüber liegenden Seiten
des Behälters 20 möglich. Der Pilgerschritt-Klassierer wirkt nicht nur als Fördereinrichtung,
sonder er bewirkt zugleich auch ein ständiges Umwenden des Materials im Bereich des
Zwischenbodens 22. Für den Sortierer 10 ist somit eine hohe Leistung bei geringem
Platzbedarf möglich, was gerade bei der fahrbaren Ausbildung von größter Bedeutung
ist.
Bezugszeichenliste
[0033]
- 1
- Fahrzeugrahmen
- 2
- Annahmetrichter
- 3
- Beschickungsvorrichtung
- 4, 4a, 4b
- Verteilervorrichtung
- 5
- Attritions-Stufe
- 6
- Grobabscheidung
- 7
- Grobstoff-Auswurf
- 8
- Sandfang
- 9
- Transport- und Dosierschnecke
- 10
- Aufstrom-Sortierer
- 11
- Stromaggregat
- 12
- Waschwasser-Aufbereitung
- 13
- Kreislaufwasser-Aufbereitung
- 14, 14a
- Auswurf
- 15, 16, 16a
- Container
- 17
- Aufwurf
- 18
- vertikale Trennwand
- 19
- Innenraum
- 20
- Behälter
- 21
- Umfangswand
- 21', 21''
- Wandabschnitt
- 22
- Loch- oder Zwischenboden
- 23
- Boden
- 24
- Kammer
- 25
- Sandaustragsschnecke
- 26
- Wasserablauf
- 27
- Abzug
- 28
- Öffnung
- 29
- Pilgerschritt-Klassierer
- 30
- Balken
- 31
- Mitnehmer
- 32
- Sensor
- 33 - 38
- Leitung
- 39, 40, 41
- Pfeil
- 42
- Sieb
- A, B
- Transportrichtung
1. Anlage zum Abscheiden und Trennen von leichteren und schwereren Fremdstoffen aus einem
diese Stoffe enthaltenden Behandlungsgut, insbesondere zum Abscheiden von Fremdstoffen
aus mit diesen belastetem Sand, mit wenigstens einem Aufstrom-Sortierer, der wenigstens
einen von einem Behälter (20) gebildeten Innen- oder Behandlungsraum (19), eine Vielzahl
von Wasseraustrittsöffnungen an einem den Innenraum (19) unten begrenzenden Boden
(22) für eine aufwärts gerichtete Wasserströmung und zur Erzeugung einer fluidisierten
Schicht aus den schwereren Fremdstoffen, eine Abzugseinrichtung (27) für die leichteren
Fremdstoffe, eine Beschickungseinrichtung (9') zum Zuführen des Behandlungsgutes sowie
eine erste Fördereinrichtung (25) zum Austragen der behandelten schwereren Fremdstoffe
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung des Behälters (20) zumindest im Bereich des Bodens (22) mit einem
von der Kreisform abweichenden Querschnitt, vorzugsweise mit einem quadratischen oder
rechteckförmigen oder trapezförmigen Querschnitt, die Beschickungseinrichtung (9')
und die erste Fördereinrichtung (25) an einander gegenüberliegenden Seiten des Behälters
(20) vorgesehen sind, daß der Boden (22) eben ausgeführt ist, und daß im Innenraum
(19) eine zweite Fördereinrichtung (29) vorgesehen ist, die eine Förderrichtung (B)
entlang des Bodens (22) von der Beschickungseinrichtung (9') an die erste Fördereinrichtung
(25) aufweist.
2. Anlage nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie fahrbar ausgebildet ist und
der wenigstens einem Aufstrom-Sortierer (10) zusammen mit weiteren Funktionselementen
auf einem gemeinsamen Fahrzeugrahmen (1) vorgesehen ist, wobei die weiteren Funktionselemente
wenigstens einen Verteiler (4, 4a, 4b) umfassen, über den das Behandlungsgut vor der
Behandlung im Aufstrom-Sortierer (10) direkt einem Pufferbehälter oder Sandfang (8)
zum Beschicken des Aufstrom-Sortierers (10) und/oder davor oder danach einer weiteren
Behandlungsstufe, beispielsweise einem Rührwerk, einer Attritions-Stufe (5) und/oder
einer Grobabscheidung (6) zugeführt werden kann.
3. Anlage zum Abscheiden und Trennen von leichteren und schwereren Fremdstoffen aus einem
diese Stoffe enthaltenden Behandlungsgut, insbesondere zum Abscheiden von Fremdstoffen
aus mit diesen belastetem Sand, mit wenigstens einem Aufstrom-Sortierer, der wenigstens
einen von einem Behälter (20) gebildeten Innen- oder Behandlungsraum (19), eine Vielzahl
von Wasseraustrittsöffnungen an einem den Innenraum (19) unten begrenzenden Boden
(22) für eine aufwärts gerichtete Wasserströmung und zur Erzeugung einer fluidisierten
Schicht aus den schwereren Fremdstoffen, eine Abzugseinrichtung (27) für die leichteren
Fremdstoffe, eine Beschickungseinrichtung (9') zum Zuführen des Behandlungsgutes sowie
eine erste Fördereinrichtung (25) zum Austragen der behandelten schwereren Fremdstoffe
aufweist, dadurch gekennzeichnet, daß sie fahrbar ausgebildet ist und der wenigstens eine Aufstrom-Sortierer (10)
zusammen mit weiteren Funktionselementen auf einem gemeinsamen Fahrzeugrahmen (1)
vorgesehen ist.
4. Anlage nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die weiteren Funktionselemente
wenigstens einen Verteiler (4, 4a, 4b) umfassen, über den das Behandlungsgut vor der
Behandlung im Aufstrom-Sortierer (10) direkt einem Pufferbehälter oder Sandfang (8)
zum Beschicken des Aufstrom-Sortierers (10) und/oder davor oder danach einer weiteren
Behandlungsstufe, beispielsweise einem Rührwerk, einer Attritions-Stufe (5) und/oder
einer Grobabscheidung (6) zugeführt werden kann.
5. Anlage nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß bei Ausbildung des Behälters
(20) zumindest im Bereich des Bodens (22) mit einem von der Kreisform abweichenden
Querschnitt, vorzugsweise mit einem quadratischen oder rechteckförmigen oder trapezförmigen
Querschnitt, die Beschickungseinrichtung (9') und die erste Fördereinrichtung (25)
an einander gegenüberliegenden Seiten des Behälters (20) vorgesehen sind, daß der
Boden (22) eben ausgeführt ist, und daß im Innenraum (19) eine Zweite Fördereinrichtung
(29) vorgesehen ist, die eine Förderrichtung (B) entlang des Bodens (22) von der Beschickungseinrichtung
(9') an die erste Fördereinrichtung (25) aufweist.
6. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite
Fördereinrichtung des Aufstrom-Sortierers (10) ein Pilgerschritt-Klassierer (29) ist,
der vorzugsweise in wenigstens zwei Ebenen übereinander Mitnehmer (31) aufweist.
7. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens einen
Sensor (32) zur Steuerung der Beschickung (9') des Aufstrom-Sortierers (10).
8. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß der Behandlungs-
oder Innenraum (19) des Aufstrom-Sortierers (10) durch eine Zwischenwand (18) in zwei
parallele Teilräume unterteilt ist.
9. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Kreislaufwasser-Aufbereitung
(13) zur Aufbereitung des von der Beschickung oder dem Sandfang (8) rückgeführten
Wassers, wobei die Kreislaufwasser-Aufbereitung (13) beispielsweise Bestandteil eines
ersten Wasserkreislaufes ist, der die Attritions-Stufe (5), den Sandfang (8) und/oder
eine Grobabscheidung (6) einschließt.
10. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Waschwasser-Aufbereitung
(12) zur Aufbereitung des vom Aufstrom-Sortierers (10) abfließenden Wassers sowie
zur Versorgung des Aufstrom-Sortierers mit aufbereitetem Wasser, wobei die Waschwasser-Aufbereitung
(12) beispielsweise von der Kreislaufwasser-Aufbereitung (13) versorgt wird,
und/oder daß in der Kreislaufwasser-Aufbereitung (13) im wesentlichen eine Siebung
und/oder Sedimentation und in der Waschwasser-Aufbereitung (12) im wesentlichen eine
Filtration erfolgt.
11. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch eine Attritions-Stufe
(5) zum mechanischen Reinigen von Sandpartikel, wobei in dieser Stufe das Verhältnis
Wasser/Sand vorzugsweise so eingestellt wird, daß das Behandlungsgut gerade noch fließfähig
ist.
12. Anlage nach einem der vorhergehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch wenigstens eine
Verteilervorrichtung (4a, 4b), mit der durch Umschalten folgende Arbeits- oder Verfahrensweisen
wahlweise möglich sind:
Das zu behandelnde Material gelangt von einem Aufnahmebehälter (2) an eine Grobabscheidung
(6), von dort an einen Pufferbehälter oder Sandfang (8), von dort an den Aufstrom-Sortierer
(10), von dort an eine Attritions-Stufe (5) und von dort vorzugsweise über ein Sieb
(42) an einen Auswurf (14a) oder in einen Container (16a),
das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter (2) an die Grobabscheidung
(6), von dort an den Pufferbehälter oder Sandfang (8), von dort an den Aufstrom-Sortierer
(10) und von dort an den Auswurf oder in einen Container (16),
das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter (2) an den Sandfang (8),
von dort an den Aufstrom-Sortierer (10), von dort an die Attritions-Stufe (5) und
von dort vorzugsweise über das Sieb (42) an den Auswurf (14a) oder in den Container
(16a),
das zu behandelnde Material gelangt vom Aufnahmebehälter (2) an den Sandfang (8),
von dort an den Aufstrom-Sortierer (10) und von dort an den Auswurf oder in den Container
(16).