[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines leicht zu öffnenden Dosendeckels
aus einem beschichteten Blechrohling. Die Erfindung betrifft weiterhin auch einen
leicht zu öffnenden Dosendeckel aus Blech.
[0002] Derartige Dosendeckel, mit denen sich die Erfindung befaßt, bestehen aus einem Deckelring,
der durch Tiefziehen und Ausstanzen aus einem beschichteten Blechrohling, z.B. aus
Weißblech, verchromten Blech oder Aluminium hergestellt ist. Am Außenrand des Deckelringes
ist ein Außenbördel zur späteren Bildung eines Doppelfalzes vorgesehen und der innere
Rand des Deckelringes weist einen durch eine flachgedrückte Einrollung gebildeten
Ringflansch auf, der eine Deckelöffnung umschließt. Hierbei ist an dem Ringflansch
ein die Deckelöffnung verschließendes Aufreißteil durch Heißsiegeln befestigt. Bei
derartigen Dosendeckeln erstreckt sich die Öffnung über die gesamte, von dem verhältnismäßig
schmalen Deckelring umschlossene Fläche. Auf diese Weise wird nach dem Abziehen (Peelen)
des meist durch eine Aluminiumfolie gebildeten Aufreißteils, ähnlich wie bei einem
Vollaufreißdeckel, eine verhältnismäßig große Behälteröffnung geschaffen, so daß das
Füllgut leicht zugänglich ist. Die Einrollung des inneren Randes des Deckelringes
soll die Verletzungsgefahr beseitigen und außerdem zur Erhöhung der Steifigkeit des
Dosendeckels beitragen. Dank des Außenbördels können derartige Dosendeckel über einen
Doppelfalz sehr sicher mit dem Dosenrumpf verbunden werden und die Aufreißfolie gewährleistet
ein leichtes Öffnen des Deckels durch Abziehen des Aufreißteiles, welches mit dem
Deckelring durch Heißsiegeln verbunden ist. Ein derartiger, leicht zu öffnender Dosendeckel
sowie ein Verfahren zu seiner Herstellung sind in der DE 28 38 505 beschrieben.
[0003] Bei diesem bekannten Verfahren zur Herstellung eines leicht zu öffnenden Dosendeckels
aus einem lackierten Blechrohling wird zunächst durch einen ersten Tiefziehvorgang
in den Rohling eine der Ringkontur des Deckelringes entsprechende Rinne, bestehend
aus Rinnenhoden und zwei Rinnenwänden, eingeformt, wobei einerseits ein Außenbördel
am Rand des Rohlings für die spätere Bildung eines Doppelfalzes und andererseits ein
von dem Außenbördel umgebener flacher Napf gebildet wird. Dieser flache Napf besteht
aus einem Wandteil, nämlich der inneren Rinnenwand und einem von diesem umgebenen
Bodenteil. Das Wandteil erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zum Bodenteil. In
dieses Bodenteil wird dann eine Öffnung eingestanzt und zwar so, daß die Schnittkante,
durch die diese Öffnung gebildet wird, in einigem Abstand von dem Wandteil bzw. der
inneren Rinnenwand verläuft. Hierdurch soll ein von der Rinnenwand abkragender Ringschenkel
gebildet werden, der sich von der Rinnenwand bis zu der Schnittkante erstreckt. Beim
Ausstanzen der Öffnung entsteht eine runde Blechscheibe als Abfall. Der Ringschenkel
wird dann gerade gerichtet, d.h. in die Ebene der inneren Rinnenwand hochgebogen und
durch Tiefziehen wird an dieser in den Rinnenboden eine nutartige Einformung eingebracht.
Dann wird der aus der inneren Rinnenwand und dem Ringschenkel gebildete Teil durch
weiteres Aufweiten nach außen bis zum Rinnenboden hin umgebogen und an den Rinnenboden
angepreßt. Hierdurch wird innerhalb des Deckelringes eine von einem hohlen Randwulst
umgebene innere Öffnung gebildet, deren Durchmesser in etwa dem Durchmesser der vorher
gebildeten Innenwand entspricht. Die beim Ausstanzen der ursprünglichen Öffnung aus
dem Bodenteil entstehende runde Blechscheibe hat einen Durchmesser der noch wesentlich
kleiner ist als der Durchmesser der endgültigen Öffnung. Da er bei den bisherigen
Dosendeckeln nicht weiterverwendet werden kann, können die ausgestanzten Scheiben
nur als Schrott weiterverwendet werden. Da die Fläche der ausgestanzten Scheibe in
der Regel mehr als die Hälfte der Fläche des ursprünglichen Blechrohlings ausmacht,
ist der Werkstoffverlust sehr hoch. Hinzu kommt, daß man zum Verschließen der endgültigen
Deckelöffnung eine separate Aluminiumfolie benötigt, die mit einer heißsiegelfähigen
Schicht beschichtet sein muß. Um Material einzusparen, wird diese Folie häufig sehr
dünn gewählt, so daß die Gefahr besteht, daß diese Folie versehentlich durchstoßen
wird.
[0004] Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung eines
leicht zu öffnenden Dosendeckels aus einem beschichteten Blechrohling aufzuzeigen,
welches die Wiederverwendung des beim Ausstanzen der Öffnung entstehenden Blechteiles
ermöglicht und damit den Werkstoffverlust auf ein Minimum reduziert. Der Erfindung
liegt weiterhin die Aufgabe zugrunde, einen leicht zu öffnenden Dosendeckel der eingangs
genannten Art zu schaffen, ebenfalls mit dem Ziel, die Wiederverwendung des ausgestanzten
Blechteiles zu ermöglichen und den Werkstoffverlust zu senken.
[0005] Das Verfahren zur Herstellung eines leicht zu öffnenden Dosendeckels aus einem beschichteten
Blechrohling gemäß der Erfindung umfaßt folgende Schritte:
- Tiefziehen eines einseitig mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung versehenen Rohlings,
zur Formung eines Außenbördels am Rand des Rohlings für die spätere Bildung eines
Doppelfalzes, und zur Formung eines von dem Außenbördel umgebenen flachen Napfes,
mit einem Bodenteil und einem dieses mit dem Außenbördel verbindenden Wandteil, welches
sich im wesentlichen senkrecht zum Bodenteil erstreckt,
- Ausstanzen im wesentlichen des ganzen Bodenteils in unmittelbarer Nähe seines Übergangs
zum Wandteil, zur Bildung eines Deckelringes, dessen beim Ausstanzen entstehende innere
Schnittkante eine Öffnung umgibt,
- teilweises Einrollen des Wandteiles nach außen zur Bildung einer Einrollung, deren
innere Begrenzung eine gegenüber der durch das Ausstanzen gebildeten, ursprünglichen
Öffnung ähnliche, kleinere Öffnung umschließt, um eine gegenseitige Überlappung des
Randbereiches des zuvor ausgestanzten Bodenteils mit der Einrollung einzuleiten, bei
welcher die Schnittkante an der Außenseite des Deckelringes liegt,
- Flachdrücken der Einrollung in die Deckelringebene oder eine hierzu parallele Ebene
zur Bildung eines zum Heißsiegeln geeigneten Ringflansches und zur Vergrößerung der
Überlappung, und
- Heißsiegeln des ausgestanzten Bodenteils auf die an der Deckelringaußenseite liegende
Fläche des Ringflansches während des Flachdrückens oder nach dem Flachdrücken der
Einrollung.
[0006] Ausgehend von dem eingangs erwähnten leicht zu öffnenden Dosendeckel ist der erfindungsgemäße
Dosendeckel dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelring aus einem einseitig mit einer
heißsiegelfähigen Beschichtung versehenen Blechrohling hergestellt ist, daß das Aufreißteil
durch das ausgestanzte Blechteil gebildet ist und daß die Einrollung so geformt und
flachgedrückt ist, daß die Dosenöffnung kleiner ist als das ausgestanzte Blechteil,
dessen Randbereich und der Ringflansch sich gegenseitig überlappen.
[0007] Die Erfindung geht also von dem Gedanken aus, das beim Ausstanzen der Öffnung aus
dem Rohling entstehende Blechteil als Aufreißteil weiterzuverwenden und an dem Ringflansch
des Deckelringes durch Heißsiegeln zu befestigen. Um dies zu erreichen, muß einerseits
als Ausgangsmaterial ein mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung versehener Blechrohling
verwendet werden und andererseits durch geeignete Umformung des Deckelringes die ursprüngliche
ausgestanzte Öffnung verkleinert werden, um eine Überlappung von dem zur Bildung der
Öffnung ausgestanzten Blechteil mit dem Ringflansch zu erreichen. Zu diesem Zweck
wird ein Teil des Wandteiles des Napfes nach außen eingerollt und durch geeignete
Ausgestaltung der Verformungswerkzeuge dafür gesorgt, daß die Einrollung bereits vor
ihrem Flachdrücken und auch danach eine Öffnung begrenzt, die kleiner ist als die
ursprünglich durch Ausstanzen gebildete Öffnung.
[0008] Durch die Erfindung wird erreicht, daß das zur Bildung der Öffnung aus dem Rohling
ausgestanzte Bodenteil zum Verschließen der Öffnung weiterverwendet werden kann. Es
wird hierdurch der Werkstoffverlust auf ein Minimum reduziert und außerdem eine zusätzliche,
mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung versehene Aluminiumfolie eingespart. Bei
entsprechender Ausgestaltung der Ausstanz- und Umformschritte sowie gegebenenfalls
auch der Transferwerkzeuge kann man erreichen, daß bei der Herstellung des Dosendeckels
das ausgestanzte Bodenteil ständig mit dem zugehörigen Deckelring verbunden bleibt
und auch gegenüber diesem lagegenau gehalten bleibt, so daß das Bodenteil am Ende
der Deckelfertigung wieder auf dem Deckelring durch Heißsiegeln verbunden werden kann.
Hierzu ist es wichtig, daß der Metallrohling bzw. das Blech, aus dem der Metallrohling
ausgestanzt wird, zumindest einseitig eine heißsiegelfähige Beschichtung aufweist.
Diese Beschichtung kann z.B. eine Folie aus Polypropylen oder Polyethylenterephtalat
oder auch ein siegelfähiger organischer Lack sein. Diese Beschichtung ist zu Beginn
der Deckelfertigung an der Innenseite des Blechrohlings bzw. des späteren Deckels,
d.h. an derjenigen Seite, die beim fertigen Deckel dem Innern der Dose zugekehrt ist,
angeordnet. Durch den Umformvorgang wird die heißsiegelfähige Beschichtung im Bereich
der Einrollung und durch Flachdrücken derselben im Bereich des Ringflansches an die
Deckelaußenseite gebracht. Da bei dem ausgestanzten Bodenteil die heißsiegelfähige
Beschichtung an der späteren Innenseite des Deckels bzw. des Bodenteils angeordnet
ist, kommen beim Heißsiegeln zwei heißsiegelfähige Beschichtungen aufeinander, was
eine druckdichte Siegelung gewährleistet.
[0009] Vorteilhafte Ausgestaltungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen gekennzeichnet.
[0010] Die Erfindung ist in folgendem, anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es zeigen:
- Figur 1 - 3
- die einzelnen Verfahrensschritte bei einer ersten Art zur Herstellung des leicht zu
öffnenden Dosendeckels, jeweils mit einem Teilschnitt desselben,
- Figur 4 - 6
- eine zweite Art des Herstellungsverfahrens,
- Figur 7
- einen Teilquerschnitt eines mit einer Dose verbundenen, erfindungsgemäßen Deckels,
- Figur 8
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 7 mit VIII bezeichneten Bereichs,
- Figur 9
- eine Draufsicht auf eine Dose mit einer ersten Ausführungsform eines Öffnungsringes,
- Figur 10
- eine vergrößerte Darstellung des in Figur 9 mit X bezeichneten Bereichs,
- Figur 11
- eine Draufsicht auf eine Dose mit einer zweiten Ausführungsform eines Öffnungsringes,
- Figur 12
- einen Schnitt nach der Linie XII-XII der Figur 11.
[0011] Der fertige, leicht zu öffnende Dosendeckel ist in den Figuren 3 und 6 jeweils in
einem Teilschnitt dargestellt, wobei dieser Teilschnitt den Randbereich des Dosendeckels
1 zeigt. Dieser Dosendeckel 1 besteht aus einem Deckelring 2 und einem Aufreißteil
3. Dieses Aufreißteil 3 wird, wie nachstehend noch näher beschrieben wird, bei dem
erfindungsgemäßen Dosendeckel 1 durch ein Bodenteil gebildet, welches bei der Herstellung
des Deckelringes 2 anfällt. Sowohl der Deckelring 2 als auch das Bodenteil 3, die
aus dem gleichen Blechrohling hergestellt sind, weisen an ihrer Innenseite - dies
ist bei der fertigen Dose die dem Dosenrumpf zugekehrte, in den Zeichnungen unten
liegende Seite - eine heißsiegelfähige Beschichtung 4 auf, die nur in Figur 8 dargestellt
ist. Bei dieser Beschichtung kann es sich um eine aufkaschierte Folie aus Polypropylen,
Polyethylenterephtalat, einen siegelfähigen Lack oder dgl. handeln. Das Bodenteil
3 ist auf den Ringflansch 5 des Deckelringes 2 aufgesiegelt. Der Deckelring 2 weist
ferner einen Außenbördel 6 auf, der zusammen mit einem entsprechenden Außenbördel
7 des Dosenrumpfes 8 zur Bildung eines Doppelfalzes D dient, wie es in Figur 7 gezeigt
ist.
[0012] Nachstehend wird ein erster Weg zur Herstellung des Dosendeckels 1 anhand der Figuren
1 - 3 beschrieben:
[0013] Zur Herstellung des Dosendeckels wird ein Blech verwendet, z.B. Weißblech, verchromtes
Feinstblech oder Aluminiumblech, mit einer Dicke zwischen 0,05 und 0,3 mm. Dieses
Blech weist an einer Seite, die später als Innenseite bezeichnet wird, und die bei
der fertigen Dose dem Inneren der Dose zugekehrt ist, eine heißsiegelfähige Beschichtung
4 aus einem organischen Material auf, wie es bereits oben erwähnt wurde. An seiner
gegenüberliegenden Außenseite kann das Blech lackiert sein. Aus diesem Blech wird
zunächst ein nicht dargestellter Blechrohling ausgestanzt. Durch Tiefziehen dieses
Blechrohlings wird gemäß Figur 1 der Außenbördel 6 vorgeformt und außerdem ein von
dem Außenbördel umgebener flacher Napf N, der aus einem Bodenteil 3 und einem Wandteil
9 besteht. Bei dem flachen Napf N ist das Bodenteil 3 über das Wandteil 9 mit dem
Außenbördel verbunden. Das Wandteil 9 erstreckt sich im wesentlichen senkrecht zum
Bodenteil 3 oder auch senkrecht zur späteren Deckelebene E-E. Die nicht dargestellte
Beschichtung 4 befindet sich gemäß Figur 1 an der nach unten gerichteten Seite des
Außenbördels 6 der nach links gerichteten Seite des Wandteiles 9 und der nach unten
gerichteten Seite des Bodenteiles 3. Im Anschluß an den eigentlichen Tiefziehvorgang
wird das Bodenteil 3, wie es ebenfalls in Figur 1 dargestellt ist, in unmittelbarer
Nähe seines Überganges zum Wandteil 9 aus dem Napf ausgestanzt und zwar zweckmäßig
so, daß es gemäß Figur 1 nach oben ausgestanzt wird. Hierdurch wird der Deckelring
2 vorgeformt, wobei an dem Deckelring 2 eine innere Schnittkante 10 entsteht, welche
die durch das Ausstanzen des Bodenteiles 3 entstehende Öffnung 11 umgibt.
[0014] Da das ausgestanzte Bodenteil 3 nach weiteren Umformungsschritten wieder mit dem
Deckelring 2 verbunden werden soll, ist es wichtig, daß sich beide Teile beim Weitertransport
in den Transferumformwerkzeugen nicht voneinander entfernen. Aus diesem Grund sollte
das Ausstanzen des Bodenteiles 3 nicht entlang einer in sich geschlossenen Schnittkante
10 erfolgen, sondern es sollten beim Ausstanzen zwischen dem Bodenteil 3 und dem Wandteil
9 einige schmale Verbindungsstege, z.B. zwei bis vier, belassen werden. Diese Verbindungsstege
sind in der Zeichnung jedoch nicht dargestellt.
[0015] Nach dem Ausstanzen 3 des Bodenteiles wird das Wandteil 9 teilweise, d.h. ein Teil
seiner Gesamthöhe, nach außen eingerollt, d.h. zu der späteren Deckelaußenseite hin
bzw. gemäß Figur 2 nach oben. Hierdurch wird eine Einrollung 19 gebildet. Bei der
Bildung der Einrollung 19 muß dafür gesorgt werden, daß die ursprüngliche Öffnung
11 verkleinert wird, so daß die innere Begrenzung 19a der Einrollung 19 eine gegenüber
der durch das Ausstanzen gebildeten ursprünglichen Öffnung 11 ähnliche, kleinere Öffnung
11' umschließt. Diese gewünschte Formung der Rolle 19 zur Verkleinerung der ursprünglichen
Öffnung 11 in eine kleinere Öffnung 11' wird durch entsprechende Ausgestaltung der
Umformwerkzeuge bewirkt. Durch die Verkleinerung der ursprünglichen Öffnung 11 auf
eine kleinere, ähnliche Öffnung 11' wird eine gegenseitige Überlappung des Randbereiches
3a des Bodenteiles 3 mit der Einrollung 19 eingeleitet. Wie man weiterhin aus Figur
2 erkennen kann, wird durch das Einrollen eines Teiles des Wandteiles 9 die Schnittkante
10 an die Außenseite des Deckelringes 2 gebracht. Mit Außenseite ist auch hier die
Außenseite des endgültigen Dosendeckels gemeint.
[0016] Die Einrollung 19 wird dann in die Deckelringebene E-E oder gegebenenfalls in eine
hierzu parallele Ebene flachgedrückt. Hierdurch soll der zum Heißsiegeln geeignete
Ringflansch 5 gebildet und außerdem auch die Überlappung des Randbereiches 3a des
Bodenteiles 3 mit dem Ringflansch 5 möglichst groß gemacht werden. Beim Flachdrücken
der Einrollung 19 wird die Öffnung 11' nochmals verkleinert und es entsteht dann die
endgültige Öffnung 11''.
[0017] Durch Heißsiegeln wird schließlich der Randbereich 3a des Bodenteils 3 mit der an
der Deckelringaußenseite liegenden Fläche des Ringflansches 5 druckdicht verbunden.
Wie man aus Figur 8 entnehmen kann, kommt durch das Einrollen des Wandteiles 9 nach
außen und das Flachdrücken der Einrollung 19 die ursprünglich an der Unterseite des
Blechrohlings bzw. der Innenseite des Deckelringes 2 gelegene heißsiegelfähige Beschichtung
im Bereich des Ringflansches 5 nach außen zu liegen. Auf diesem nach außen gerichteten
Teil 4a der Beschichtung 4 wird dann die heißsiegelfähige Beschichtung 4 des Bodenteiles
3 aufgesiegelt. Hierdurch ist eine besonders gute und druckdichte Siegelung zwischen
Deckelring 2 und Bodenteil 3 gewährleistet.
[0018] Ein anderer Weg für das Tiefziehen und Ausstanzen eines Blechrohlings zur Herstellung
des Dosendeckels ist in den Figuren 4 - 6 dargestellt. Zur Vermeidung von Wiederholungen
sind Teile gleicher Funktion mit den gleichen Bezugszeichen bezeichnet wie in den
Figuren 1 - 3. Die zuvor gegebene Beschreibung trifft sinngemäß auch auf den in den
Figuren 4 - 6 dargestellten Weg zur Herstellung des Dosendeckels zu.
[0019] Gemäß Figur 4 wird jedoch zur Bildung des nunmehr nach unten offenen flachen Napfes
1 durch Tiefziehen angrenzend an den Außenbördel 6 von der späteren Deckelaußenseite
her eine Rille 12 mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt in den Blechrohling eingeformt.
Diese Role 12 weist ein äußeres, unmittelbar an den Außenbördel 6 angrenzendes Wandteil
9b und ein an das Bodenteil 3 angrenzendes inneres Wandteil 9a auf. Diese beiden Wandteile
9a und 9b erstrecken sich nach dem Tiefziehen im wesentlichen senkrecht zur späteren
Deckelebene E-E. Sie sind durch das bogenförmige Verbindungsstück 9c miteinander verbunden.
[0020] Nach Beendigung des Tiefziehvorganges wird das Bodenteil 3 in unmittelbarer Nähe
seines Übergangs zum inneren Wandteil 9a nach oben ausgestanzt, wie es in Figur 4
dargestellt ist. Auch hierbei sollten beim Ausstanzen einige schmale Stege zur gegenseitigen
Verbindung von Bodenteil 3 und Wandteil 9a stehen bleiben, damit beim Weitertransport
im Werkzeug sich das Bodenteil 3 nicht vom Deckelring 2 entfernt.
[0021] Es erfolgt dann das Einrollen des inneren Wandteiles 9a, um die Einrollung 19 zu
bilden und hierbei gleichzeitig die ursprüngliche Öffnung 11 in eine kleinere, ähnliche
Öffnung 11' zu verkleinern. Hierbei kann eine Modifikation der Einrollung erfolgen,
indem angrenzend an die Schnittkante 10 eine zur Öffnung 11' hin offene, kleine Haltenut
13 angeoformt wird. Diese Haltenut 13 dient, ähnlich wie die schmalen Stege, zum Halten
des ausgestanzten Bodenteiles 3 beim Weitertransport in den Transferumformwerkzeugen,
damit sich das Bodenteil 3 nicht vom Deckelring 2 entfernt.
[0022] Anschließend erfolgt dann das Flachdrücken der Einrollung 19 in der zuvor beschriebenen
Weise und zu dem zuvor beschriebenen Zweck. Schließlich wird das Bodenteil 3 auf den
Flanschring 5 aufgesiegelt.
[0023] Sowohl bei dem Herstellungsweg gemäß den Figuren 1 - 3 als auch bei dem zweiten Herstellungsweg
gemäß den Figuren 4 - 6 kann auch so verfahren werden, daß man ausgehend von dem in
den Figuren 2 bzw. 5 dargestellten Zustand mittels des Siegelwerkzeuges gleichzeitig
auch die Einrollung 19 flachdrückt, um dann in der Endposition gemäß Figur 3 bzw.
6 die Siegelung zu erzeugen.
[0024] Wie man aus den Figuren 1 und 4 erkennen kann, wird das Bodenteil 3 vor dem Einrollen
gegenüber der Schnittkante 10 nach außen, d.h. zur Deckelaußenseite hin, versetzt.
Dieses Versetzen erfolgt zweckmäßig durch das Stanzwerkzeug. Das Versetzen ist erforderlich,
da beim Einrollen die Öffnung 11 verkleinert wird und das Bodenteil 3 dann nicht mehr
durch die Öffnung nach außen hindurchtreten könnte.
[0025] Durch die gegenseitige Überlappung des Randbereiches 3a des Bodenteiles 3 und des
Ringflansches 5 wird eine aureichend breite, umlaufende Siegelfläche von der Breite
S gebildet, die in der Praxis etwa 3 mm breit ist. Zum Öffnen der Dose soll das Bodenteil
3 entlang dieser Siegelfläche von dem Ringflansch 5 des Deckelringes 2 abgerissen
werden. Deshalb muß das Bodenteil zum Aufreißen der Siegelfläche mit einer Handhabe
versehen werden, welche das Erfassen mit den Fingern zum Einleiten der Aufreißkräfte
erlaubt. Eine solche Handhabe wird durch eine Öffnungslasche oder noch besser einen
Öffnungsring gebildet, wie er in den Figuren 9 - 12 dargestellt ist. Ein solcher Öffnungsring
14 weist einen Befestigungslappen 15 auf, der im Randbereich 3a des Bodenteils 3 an
dessen Außenseite durch Heißsiegeln, Kleben oder dgl. befestigt ist. Der Befestigungslappen
15 kann zu diesem Zweck, wie ein Vergleich der Figuren 9 und 10 mit den Figuren 11
und 12 zeigt, unterschiedlich ausgestaltet und befestigt sein. Bei dem in Figur 9
und 10 dargestellten Ausführungsbeispiel ist in dem Bereich, an welchem der Befestigungslappen
15 an dem Bodenteil befestigt ist, eine im wesentlichen der Kontur des Befestigungslappens
15 entsprechende Kerblinie 16 in die Außenseite des Bodenteils eingedrückt. Diese
Kerblinie wird vor dem Ausstanzen des Bodenteils durch entsprechende Ausgestaltung
der Werkzeuge gebildet. Die Kerblinie 16 erstreckt sich bis in die Nähe des in Figur
10 mit einer gestrichelten Linie angedeuteten Überlappungs- und Siegelbereich des
Bodenteiles. Zieht man zum Öffnen der Dose den Öffnungsring 14 an seinem dem Befestigungslappen
15 gegenüberliegenden Bereich 14a nach oben, so reißt der Befestigungslappen 15 das
Bodenteil 3 entlang der Kerblinie 16 auf. Da sich diese Kerblinie bis in die Nähe
des Siegelbereiches erstreckt, erfolgt auch das Aufreißen bis in die Nähe des Siegelbereiches
und die Öffnungskraft wird gezielt in den Siegelbereich eingeleitet. Beim Ziehen am
Öffnungsring 14 wird dann das ganze Bodenteil 3 entlang des Siegelbereiches von dem
Ringflansch 5 abgezogen.
[0026] Bei dem in Figur 11 und 12 dargestellten Ausführungsbeispiel steht der Befestigungslappen
15 von dem Öffnungsring 14 nach außen ab und ist entlang einer Biegekante 15a um 180°
umgebogen. Sein umgebogener, freier Abschnitt 15b ist im Randbereich 3a des Bodenteils
3 mit dessen Außenseite so verbunden, daß die Biegekante 15a in der Nähe des äußeren
Randes 3b des Bodenteiles 3 angeordnet ist und im wesentlichen parallel zu diesem
verläuft. Zum Öffnen der Dose wird zunächst der Öffnungslappen gemäß dem Pfeil A um
die Biegekante 15a nach oben geschwenkt und dann wird in Richtung B am Öffnungsring
14 gezogen. Hierdurch wird die Öffnungskraft zunächst am äußeren Rand 3b des Bodenteils
eingeleitet und beim weiteren Ziehen am Öffnungsring 14 wird schließlich das gesamte
Bodenteil 3 entlang des Siegelbereiches vom Deckelring 2 abgezogen.
1. Verfahren zur Herstellung eines leicht zu öffnenden Dosendeckels aus einem beschichteten
Blechrohling, umfassend folgende Schritte:
- Tiefziehen eines einseitig mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung versehenen Rohlings,
zur Formung eines Außenbördels am Rand des Rohlings für die spätere Bildung eines
Doppelfalzes, und zur Formung eines von dem Außenbördel umgebenen flachen Napfes,
mit einem Bodenteil und einem dieses mit dem Außenbördel verbindenden Wandteil, welches
sich im wesentlichen senkrecht zum Bodenteil erstreckt,
- Ausstanzen im wesentlichen des ganzen Bodenteiles in unmittelbarer Nähe seines Überganges
zum Wandteil, zur Bildung eines Deckelringes, dessen beim Ausstanzen entstehende innere
Schnittkante eine Öffnung umgibt,
- teilweises Einrollen des Wandteiles nach außen zur Bildung einer Einrollung, deren
innere Begrenzung eine gegenüber der durch das Ausstanzen gebildeten, ursprünglichen
Öffnung ähnliche, kleinere Öffnung umschließt, um eine gegenseitige Überlappung des
Randbereiches des zuvor ausgestanzten Bodenteiles mit der Einrollung einzuleiten,
bei welcher die Schnittkante an der Außenseite des Deckelringes liegt,
- Flachdrücken der Einrollung in die Deckelringebene oder eine hierzu parallele Ebene
zur Bildung eines zum Heißsiegeln geeigneten Ringflansches und zur Vergrößerung der
Überlappung, und
- Heißsiegeln des ausgestanzten Bodenteiles auf die an der Deckelringaußenseite liegende
Fläche des Ringflansches während des Flachdrückens oder nach dem Flachdrücken der
Einrollung.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Bodenteil vor dem Einrollen gegenüber der Schnittkante nach außen (d.h.
zur Deckelaußenseite hin) versetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Versetzen beim Ausstanzen durch das Stanzwerkzeug erfolgt.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß zur Bildung des Napfes angrenzend an den Außenbördel von der späteren Deckelaußenseite
her eine Rille mit im wesentlichen U-förmigem Querschnitt durch Tiefziehen in den
Blechrohling eingeformt wird, die ein äußeres, unmittelbar an den Außenbördel angrenzendes
Wandteil und ein an das Bodenteil angrenzendes inneres Wandteil aufweist, und daß
nach dem Ausstanzen des Bodenteiles das innere Wandteil eingerollt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Einrollen des Wandteiles angrenzend an dessen Schnittkante eine zur Öffnung
hin offene Haltenut für den Rand des ausgestanzten Bodenteiles gebildet wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß beim Ausstanzen des Bodenteiles zwischen diesem und dem Wandteil einige schmale
Verbindungsstege zwischen diesen beiden Teilen belassen werden, welche das Bodenteil
beim Transfer zu weiteren Umformstationen am Deckelring lagerichtig halten.
7. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß mit dem Randbereich des Bodenteiles ein mit einem Öffnungsring oder einer Öffnungslasche
verbundener Befestigungslappen an der Außenseite des Bodenteiles durch Heißsiegeln,
Kleben oder dgl., befestigt wird.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Ausstanzen des Bodenteils in dem Bereich, an welchem später der Befestigungslappen
befestigt werden soll, eine im wesentlichen der Kontur des Befestigungslappens entsprechende
Kerblinie in die Außenseite des Bodenteiles eingedrückt wird, die sich bis in die
Nähe des späteren Überlappungs- und Siegelbereich des Bodenteiles erstreckt.
9. Leicht zu öffnender Dosendeckel, bestehend aus einem Deckelring, der durch Umformen
eines Blechrohlings und Ausstanzen von dem Deckelring umgebenen Blechteiles gebildet
ist und der an seinem äußeren Rand einen Außenbördel zur Bildung eines Doppelfalzes
und an seinem inneren Rand einen durch eine flachgedrückte Einrollung gebildeten Ringflansch
aufweist, der eine Deckelöffnung umschließt, wobei an dem Ringflansch ein die Deckelöffnung
verschließendes Aufreißteil durch Heißsiegeln befestigt ist, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckelring (2) aus einem einseitig mit einer heißsiegelfähigen Beschichtung
(4) versehenen Blechrohling hergestellt ist, daß das Aufreißteil durch das ausgestanzte
Blechteil (= Bodenteil) (3) gebildet ist und daß die Einrollung (19) so geformt und
zu dem Ringflansch flachgedrückt (5) ist, daß die endgültige Dosenöffnung (11'') kleiner
ist als das ausgestanzte Blechteil (3) und sich dessen Randbereich (3a) und der Ringflansch
(5) gegenseitig überlappen.
10. Dosendeckel nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß ein Öffnungsring (14) oder eine Öffnungslasche einen Befestigungslappen (15)
aufweisen und dieser durch Heißsiegeln, Kleben oder dgl. mit dem Randbereich (3a)
des Blechteiles (3) an dessen Außenseite verbunden ist.
11. Dosendeckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß an der Außenseite des Blechteiles (3) eine im wesentlichen der Kontur des Befestigungslappens
(15) entsprechende Kerblinie (16) vorgesehen ist, die sich bis in die Nähe des Überlappungs-
und Siegelbereich des Blechteiles (3) erstreckt. (Fig. 9, 10)
12. Dosendeckel nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Befestigungslappen (15) entlang einer Biegekante (15a) um 180° umgebogen
ist und sein umgebogener, freier Abschnitt (15b) im Randbereich (3a) des Blechteiles
(3) mit dessen Außenseite so verbunden ist, daß die Biegekante (15a) in der Nähe des
äußeren Randes (3b) des Blechteiles (3) angeordnet ist und im wesentlichen parallel
zu diesem verläuft.