[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum axialen Positionieren
einer Druckplatte gemäß den Oberbegriffen der Ansprüche 1 und 6.
[0002] Die DE 28 04 970 A1 beschreibt eine Einrichtung zur Montage und Demontage von Druckplatten
in einer Rotationsdruckmaschine.
Dabei führt ein Saugorgan eine lineare Bewegung zwischen einer Abgabewalze und einem
Plattenzylinder aus und transportiert damit die Druckplatte.
Zwischen Abgabewalze und Plattenzylinder befindet sich ein Positioniertisch auf den
das Saugorgan die Platte ablegt. Der Positioniertisch positioniert die Platte, worauf
diese wieder von dem Saugorgan ergriffen wird und weiter zum Plattenzylinder transportiert
wird.
[0003] Nachteilig ist an dieser Einrichtung, daß bei der Aufnahme der positionierten Platte
durch das Saugorgan Fehler entstehen können und die Platte nur in eine, nicht vorwählbare
Position gebracht werden kann.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum
axialen Positionieren einer Druckplatte auf einem Plattenzylinder zu schaffen.
[0005] Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß durch ein Verfahren und eine Vorrichtung mit den
Merkmalen der Ansprüche 1 und 6 gelöst.
[0006] In vorteilhafter Weise kann mit dem erfindungsgemäßen Verfahren bzw. der Vorrichtung
eine Druckplatte in verschiedenen Positionen registergenau auf den Plattenzylinder
montiert werden.
Damit kann das sogenannte Fan-Out-Phänomen kompensiert werden. Unter dem Fan-Out-Phänomen
wird die axiale Passerabweichung eines zu druckenden Bildpunktes im Mehrfarbendruck
von Druckstelle zu Druckstelle auf einer Materialbahn bezeichnet. Diese Passerabweichung
ist beispielsweise abhängig von der Grammatur und den Eigenschaften (Penetrationsverhalten,
Typ) der Papierbahn, der Art des zu druckenden Sujets und der Druckgeschwindigkeit.
Dies hat zur Folge, daß axiale Passerabweichungen bei unterschiedlichen Druckaufträgen
verschieden groß sein können. Um diese Passerabweichungen zu kompensieren, werden
bisher Seitenregisteranschläge, die axial nebeneinander liegenden Druckplatten zugeordnet
sind, entsprechend eingestellt.
Mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung ist es möglich, unterschiedliche Positionen
ferngesteuert vorzuwählen und die Druckplatte entsprechend auf dem Zylinder zu positionieren.
Dadurch werden aufwendige manuelle Einstellarbeiten der Seitenregisteranschläge vermieden.
[0007] Ist ein Referenzpunkt zur Detektion der Position der Druckplatte auf dem Zylinder
angeordnet, werden Ungenauigkeiten infolge des Transportes der Druckplatte mittels
der Transportmittel reduziert.
[0008] Die erfindungsgemäße Vorrichtung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden
näher beschrieben.
[0009] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Darstellung in Draufsicht einer Vorrichtung zur Montage von Druckplatten,
- Fig. 2
- eine schematische Darstellung einer Greif- und Andrückeinrichtung der Vorrichtung
aus Fig. 1,
- Fig. 3
- eine schematische Seitenansicht der Vorrichtung mit zugehörigem Zylinder und Bereitstellungseinrichtungen
aus Fig. 1,
- Fig. 4
- eine schematische Draufsicht auf eine Seitenregistereinrichtung gemäß einem zweiten
Beispiel,
- Fig. 5
- eine schematische Draufsicht auf einen verstellbaren Seitenregisteranschlag gemäß
einem dritten Beispiel,
- Fig. 6
- eine schematische Draufsicht auf einen verstellbaren Seitenregisteranschlag gemäß
einem vierten Beispiel.
[0010] Fig. 1 zeigt einen Zylinder 1 einer Rotationsdruckmaschine mit leicht biegbaren,
bogenförmigen Gegenständen 2, vorzugsweise Druckplatten 2.
[0011] An jedem leicht biegbaren, bogenförmigen Gegenstand 2 sind an dessen gegenüberliegenden
Enden jeweils vordere und hintere Einhängeabkantungen 3, 4 angeordnet, deren jeweilige
Schenkel 6, 7 einen Öffnungswinkel Alpha kleiner als 90° einschließen. Diese Einhängeabkantungen
3, 4 sind formstabil ausgebildet, d. h. beim Spannen der Gegenstände 2 auf dem Zylinder
1 werden diese Einhängeabkantungen 3, 4 nicht aufgebogen. Dieser derart gestaltete
Gegenstand 2 kann auch aus Druckgummitüchern, die mit Einhängeabkantungen 3, 4 versehen
sind, bestehen.
Diese formstabilen Einhängeabkantungen 3, 4 der Druckgummitücher können abgekanteten
Enden einer Metallplatte sein, auf der das Druckgummituch stoffschlüssig befestigt,
beispielsweise geklebt oder vulkanisiert wurde. Auch können insbesondere die Gewebeeinlagen
des Druckgummituches aus CFK (Kohlefaser verstärkter Kunststoff) oder GFK (Glasfaser
verstärkter Kunststoff) gefertigt und daraus die Einhängeabkantungen 3, 4 geformt
sein. Vereinfachend wird im folgenden dieser beschriebene Gegenstand Druckplatte 2
genannt.
[0012] Dem Zylinder 1 der Rotationsdruckmaschine, der in zwei Seitengestellen 8, 9 gelagert
ist, ist ein zylindernaher, gestellfester Farbwerkschutz 11 zugeordnet, der als eine
erste Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 ausgebildet ist.
Diese Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 weist eine obere und eine untere,
der oberen gegenüberliegenden Wand 13, 14 auf, die zusammen einen Schacht 16 bilden.
An einem plattenzylindernahen Ende 17 der oberen Wand 13 ist eine sich über die Breite
des Zylinders 1 erstreckende, parallel zu einer Drehachse 18 des Zylinders 1 verlaufende
Einhängeleiste 19 mit nasenförmigem Querschnitt angebracht. Das plattenzylindernahe
Ende 17 der oberen Wand 13 ist annähernd parallel zu einer Tangente 21, die von einer
Zylindermantelfläche 22 des Zylinders 1 und der Einhängeleiste 19 der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung
12 bestimmt wird, ausgebildet.
[0013] Neben der ersten Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 kann wie im vorliegenden
Beispiel eine zweite Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 23 angeordnet sein, deren
plattenzylindernahes Ende 24 ebenfalls mit einer Einhängeleiste 26 mit nasenförmigen
Querschnitt versehen ist und annähernd parallel zu der von Zylindermantelfläche 22
des Zylinders 1 und der Einhängeleiste 19 der ersten Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung
12 festgelegten Tangente 21 ausgebildet ist.
[0014] Oberhalb und parallel zu dieser Tangente 21 ist in den Seitengestellen 8, 9 jeweils
eine rechter und linker Linearantrieb 27, 28 befestigt, der beispielsweise jeweils
aus Gewindespindeln 29, 31 die drehbar in gestellfesten Böcken 32, 33, 34, 36 gelagert
sind, besteht. Ebenso können andere bekannte Linearantriebe 27, 28, wie z. B. Riemen-
bzw. Kettenantriebe, Zahnstangenantriebe, hydraulische bzw. pneumatische Servozylinder
oder Linearmotoren eingesetzt werden. Über einen Riemen 37, z. B. Zahnriemen, der
die rechte und linke Gewindespindel 29, 31 mechanisch synchronisiert, wird durch einen
Antrieb 38 eine synchrone Drehbewegung der Gewindespindeln 29, 31 erzeugt. Diese Synchronisation
kann beispielsweise mechanisch auch über Ketten- oder Gelenkwellen oder elektronisch
über zwei getrennte Antriebe 38 der Linearantriebe 27, 28 erfolgen. Die beiden Gewindespindeln
29, 31 bewegen eine zur Drehachse 18 des Zylinders 1 parallele Traverse 39 in einer
Transportebene 41, die oberhalb und annähernd parallel zur von Zylindermantelfläche
22 des Zylinders 1 und Einhängeleiste 19 der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung
12 bestimmten Tangente 21 liegt. An den beiden Enden dieser Traverse 39 sind jeweils
Gewindemuttern 42 angeordnet, so daß die Traverse 39 rechtwinklig mit den Gewindespindeln
29, 31 in Wirkverbindung steht. Entlang dieser Traverse 39 ist mindestens eine Greif-
und Andrückeinrichtung 43, im dargestellten Beispiel sind vier Greif- und Andrückeinrichtungen
43 befestigt.
[0015] Jeder einzelnen, einem axialen Zylinderabschnitt zugehörigen Druckplatte 2 ist eine
unabhängig betätigbare Greif- und Andrückeinrichtung 43 zugeordnet. Ebenso ist es
aber auch möglich mit einem zusätzlichen Linearantrieb, durch den eine einzige Greif-
und Andrückeinrichtung 43 eine axiale Bewegung entlang der Traverse 39 ausführt, mehrere
entlang des Zylinders 1 angeordnete Druckplatten 2 mit nur einer einzigen Greif- und
Andrückeinrichtung 43 zu wechseln.
[0016] In Fig. 2 sind die Elemente einer Greif- und Andrückeinrichtung 43 dargestellt:
Eine Greif- und Andrückeinrichtung 43 besteht aus mindestens einer Greifereinheit
44 und mindestens einer Andrückrolle 46. Diese Greifereinheit 44 und die Andrückrollen
46 sind bezüglich des Zylinders 1 in radialer Richtung "D", die Greifereinheit 44
zusätzlich noch in axialer Richtung "C", unabhängig voneinander durch Positioniereinrichtungen
verschiebbar.
[0017] Im vorliegenden Beispiel ist die Greif- und Andrückeinrichtung 43 annähernd symmetrisch
zur in Zylinderumfangsrichtung verlaufenden Mittellinie der Druckplatte 2 aufgebaut:
Je Greif- und Andrückeinrichtung 43 ist eine Greifereinheit 44 in Form von z. B. zwei
Saugleisten 47 ausgebildet, die senkrecht zu einer Führungsleiste 48 verdrehgesichert
entgegen tangentialer Richtung "B" des Zylinders 1 verschiebbar sind und durch Druckfedern
49 in Richtung "B" gegen einen Anschlag 51 gedrückt werden.
[0018] Diese Führungsleisten 48 sind an einer weiteren Führungsleiste 52 befestigt und durch
einen Positionierantrieb 53 entgegen Richtung "C" verschiebbar. Ein Pneumatikzylinder
54 bewirkt eine Positionsveränderung der Führungsleiste 52 mit den Saugleisten 47
entlang der Richtung "D". Neben den Saugleisten 47 befindet sich jeweils eine Andrückrolle
46, die über einen Pneumatikzylinder 56 entgegen Richtung "D" auf die Druckplatte
2 angestellt werden kann.
[0019] Der Positionierantrieb 53 kann beispielsweise als Schrittmotor mit Gewindespindel
ausgeführt sein. Auch ist ein Elektromotor mit zusammenwirkenden Inkrementalgeber
oder Potentiometer möglich.
Vorzugsweise wirken also mit dem Positionierantrieb 53 Mittel zum Detektieren seiner
Stellung oder der Stellung der Druckplatte 2 zusammen.
[0020] Im vorliegenden Beispiel sind in dem Zylinder 1 in axialer Richtung, parallel zur
Drehachse 18 des Zylinders 1 in Zylindergruben 62 verlaufend, vier Verschlüsse 57,
58, 59, 61 angeordnet. Die Länge der Verschlüsse 57, 58, 59, 61 beträgt jeweils ca.
halbe Zylinderlänge. Diese Verschlüsse 57, 58, 59, 61 sind nochmals auf Plattenbreite
unterteilt (d. h. pro Verschluß 57, 58, 59, 61 sind jeweils zwei Druckplatten 2 vorgesehen)
und sind sowohl innerhalb dieser Unterteilung als auch untereinander unabhängig betätigbar.
Die Verschlüsse 57, 58 sind in Umfangsrichtung des Zylinders 1 um ca. 90° zueinander
versetzt. Jedem Verschluß 57, 58 ist jeweils ein Verschluß 59, 61 gegenüberliegend
zugeordnet.
[0021] Zum Aufspannen einer neuen Druckplatte 84 dreht der Zylinder 1 in eine Aufspannposition,
die dadurch bestimmt wird, daß die Mittellinie des Verschlusses 57 annähernd deckungsgleich
mit dem von der Drehachse 18 auf die senkrecht zur Bewegungsrichtung der Linearantriebe
27, 28 gefällten Lot 81 ist. Die Traverse 39 wird mittels der beiden Linearantriebe
27, 28 in Position zur Aufnahme der neuen Druckplatte 84 gebracht, d. h. die Saugleisten
47 stehen in Bereich des plattenzylindernahen Endes 17 der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung
12. Durch Betätigen des Positionierantriebes 53 wird die Greifereinheit 44 entgegen
Richtung "C" verschoben.
[0022] Die neu aufzubringende Druckplatte 84 wurde auf der oberen Wand 13 und an der Einhängeleiste
19 der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 vorpositioniert aufgelegt.
[0023] Die Saugleisten 47 werden durch Entlüften des Pneumatikzylinders 54 auf das Niveau
der Druckplatte 84 abgesenkt und mit Saugluft beaufschlagt. Dadurch wird die Druckplatte
84 mit ihrer druckenden Seite an der Greif- und Andrückeinrichtung 43 fixiert.
[0024] Zur axialen Ausrichtung einer Druckplatte 84 sind beispielsweise folgende Mittel
vorgesehen:
[0025] In einem ersten Ausführungsbeispiel sind jeder von mehreren axial nebeneinander liegenden
Druckplatten 84 mindestens zwei Seitenregisteranschläge 86, 66 zugeordnet. Mindestens
einer dieser beiden Seitenregisteranschläge 66, 86 kann direkt an der Einhängeleiste
19 der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 oder auch separat in einem Bereich
zwischen der Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung 12 und dem Zylinder 1 angeordnet
sein (Fig. 3).
[0026] Im einfachsten Fall ist zusätzlich zu dem üblicherweise auf dem Zylinder 1 vorhandenen
Seitenregisteranschlag 86 ein zweiter Seitenregisteranschlag 66 an der Einhängeleiste
19 angeordnet. Dieser Seitenregisteranschlag 66 ist in axialer Richtung des Zylinders
1 seitlich versetzt und feinjustierbar angeordnet.
[0027] In einem zweiten Ausführungsbeispiel wird auf einen Seitenregisteranschlag 86 auf
dem Zylinder 1 verzichtet. Die in dem Bereich zwischen Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung
12 und Zylinder 1 angeordnete Seitenregistereinrichtung 67 besteht aus drei nacheinander
angeordneten Seitenregisteranschlägen 68, 69, 71, die in axialer Richtung des Zylinders
1 zueinander stufenartig versetzt angeordnet sind (Fig.4). Diese Seitenregisteranschläge
68, 69, 71 sind beispielsweise jeweils mittels einer Gewindeschraube 91, 92, 93 und
eines Linearlagers 94, 96, 97 feinjustierbar ausgeführt.
[0028] In einem dritten und vierten Ausführungsbeispiel ist jeweils nur ein Seitenregisteranschlag
72, 74 in einem Lager 98, 99 verschiebbar angeordnet, wobei dieser in verschiedene,
in axialer Richtung des Zylinders 1 zueinander versetzte Positionen bringbar ist.
Beispielsweise kann der Seitenregisteranschlag 72 an einem ortsfest angeordneten Arbeitszylinder
73 befestigt sein (Fig. 5). Ein Kolben dieses Arbeitszylinders 73 bewegt den Seitenregisteranschlag
72 in zwei Stellungen. Auch ist es möglich einen Seitenregisteranschlag 74 in axialer
Richtung des Zylinders 1 stufenlos verstellbar anzuordnen. Dazu kann der Seitenregisteranschlag
74 beispielsweise mittels einer von einem Elektromotor 76 angetriebenen Gewindespindel
77 positioniert werden (Fig. 6).
[0029] Die Druckplatte 84 wird folgendermaßen an den Seitenregisteranschlägen 66-69, 71,
72, 74 axial ausgerichtet:
Sind mehrere Seitenregisteranschläge 66-69, 71, 86 wie im ersten und zweiten Ausführungsbeispiel
hintereinander angeordnet, fährt die Greif- und Andrückeinrichtung 43 mit der ergriffenen
Druckplatte 84 in Richtung "B" eine vorgewählte, dem gewünschten Seitenregisteranschlag
66-69, 71, 86 zugeordnete Position an.
[0030] Bei verstellbarem Seitenregisteranschlag 72, 74 wird der Seitenregisteranschlag 72,
74 beispielsweise mittels des Arbeitszylinders 73 oder Elektromotors 76 in die vorgewählte
Position gebracht. Die Greifereinheit 44 fährt mit der ergriffenen Druckplatte 88
in eine dem Seitenregisteranschlag zugeordnete Position in Richtung "A".
[0031] Der Positionierantrieb 53 bewegt die Greifereinheit 44 in axialer Richtung bis die
Druckplatte 84 mit ihrer Einhängeabkantung 3 gegen den jeweiligen Seitenregisteranschlag
66-69, 71, 72, 74, 86 gedrückt wird. Anschließend wird der Positionierantrieb 53 abgestellt.
Dies kann beispielsweise durch eine Begrenzung der Stromaufnahme eines elektrisch
angetriebenen Positionierantriebes 53 erfolgen oder es kann auch ein Sensor im Bereich
des Kraftflusses zur Ermittlung der Anpreßkraft angeordnet sein. Ebenso ist es möglich
aus der Beziehung zwischen zurückgelegtem Weg und dafür benötigter Zeit der Druckplatte
84 oder des Positionierantriebes 53 ein Kriterium für die Abschaltung zu ermitteln.
[0032] Anstelle der Seitenregisteranschläge 66-69, 71, 72, 74, 86 können auch Sensoren zur
Detektion der Position der Druckplatte 84 vorgesehen sein. Insbesondere eignet sich
ein CCD-Sensor zur Postionsbestimmung der Druckplatte 84 und zur Steuerung des Postionierantriebes
53 der Greifereinheit 44. Dieser CCD-Sensor kann vorteilhaft von der Seitenkante der
Druckplatte 84 teilweise überdeckend und bezüglich des Seitengestells ortsfest befestigt.
Dabei ist der CCD-Sensor bezüglich einer bestimmten Position des Zylinders 1 zugeordnet
ausgerichtet.
[0033] Nachdem die Greifereinheit die Druckplatte 84 ergriffen hat, wird mittels des CCD-Sensors
die Ausgangsposition der Druckplatte 84 ermittelt. Von dieser Ausgangsposition ausgehend
wird der Positionierantrieb 53 betätigt, bis die Druckplatte 84 die gewünschte Position
bezüglich des CCD-Sensors und damit bezüglich des Zylinders 1 erreicht hat. Der Positionierantrieb
53 wird nun abgeschaltet und die Druckplatte 84 wird in Richtung Zylinder 1 transportiert.
[0034] Eine weiteres, nicht dargestelltes Ausführungsbeispiel weist zwei Sensoren zur Positionserkennung
an der Greif- und Andrückeinrichtung 43 und einen Referenzpunkt auf dem Zylinder 1
auf. Der erste, eine Seitenkante der Druckplatte 84 detektierende Sensor ist an der
Traverse 39 im Bereich einer Seitenkante der Druckplatte 84 befestigt. Der zweite,
den Referenzpunkt detektierende Sensor ist mit der Greifereinheit 44 bewegbar im Bereich
des auf dem Zylinder 1 befindlichen Referenzpunkt angeordnet.
Die Greifereinheit 44 mit dem zweiten Sensor wird solange in axialer Richtung bewegt,
bis der Referenzpunkt des Zylinders 1 erreicht ist. Diese Referenzposition wird von
der Steuerung des Positionierantriebes 53 gespeichert. Wurde während dieser Bewegung
von dem ersten Sensor die Position der Seitenkante der Druckplatte 84 erkannt, wird
auch diese Position gespeichert, ansonsten wird die Druckplatte 84 solange weiter
axial verschoben, bis die Seitenkante der Druckplatte 84 detektiert wurde. Aufgrund
dieser beiden Positionswerte und einer vorgewählten Position, in der die Druckplatte
84 montiert werden soll, errechnet die Steuerung des Positionierantriebes 53 eine
Wegstrecke, um die die Druckplatte 84 noch zu verschieben ist. Der Positionierantrieb
53 führt anschließend die notwendige axiale Bewegung der Druckplatte 84 aus.
[0035] Schließlich ist in einem weiteren, nicht dargestellten Ausführungsbeispiel auf dem
Zylinder 1 der Referenzpunkt als Anschlag für eine Seitenkante der Druckplatte 84
ausgebildet. Die in der Einhängeleiste 63 des Zylinders 1 eingehängte Druckplatte
84 wird mit ihrer Einhängeabkantung 3 von Greifereinrichtung 44 gehalten mittels des
Positionierantriebes 53 in axialer Richtung gegen den Anschlag geführt. Stößt die
Einhängeabkantung 3 gegen den Anschlag schaltet der Positionierantrieb 53 ab. Diese
Abschaltung kann beispielsweise mittels Strombegrenzer oder durch Auswertung von Impulsfolgen
eines Inkrementalgebers erfolgen. Von dieser Referenzposition ausgehend, wird die
Druckplatte 84 mittels des Positionierantriebes 53 an die vorgewählte Position des
Zylinders 1 in axialer Richtung positioniert.
[0036] Die weitere Montage kann beispielsweise entsprechend dem in der DE 44 24 931 A1 beschriebenen
Verfahren erfolgen.
[0037] Sind auf einem Zylinder in axialer Richtung mehrere Druckplatten in zugeordneten
Zylinderabschnitten nebeneinander montierbar, so weist mindestens ein Zylinderabschnitt
mehrere nebeneinander liegende wählbare Sollpositionen auf. Jedem Zylinderabschnitt,
dem eine Druckplatte zugeordnet ist, sind mehrere nebeneinanderliegende wählbare Sollpositionen
zugeordnet. Durch die Auswahl des Zylinderabschnittes wird also die "Grobposition"
der Platte festgelegt. Innerhalb des Zylinderabschnitts wird durch Auswahl einer Sollposition
aus mehreren in axialer Richtung nebeneinanderliegenden Sollpositionen die "Feinposition"
festgelegt.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Zylinder
- 2
- Druckplatte (biegbarer, bogenförmiger Gegenstand)
- 3
- Einhängeabkantung, vordere (2)
- 4
- Einhängeabkantung, hintere (2)
- 5
- -
- 6
- Schenkel
- 7
- Schenkel
- 8
- Seitengestell, rechtes
- 9
- Seitengestell, linkes
- 10
- -
- 11
- Farbwerkschutz
- 12
- Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung, erste
- 13
- Wand, obere (12)
- 14
- Wand, untere (12)
- 15
- -
- 16
- Schacht (12)
- 17
- Ende, plattenzylindernah (13)
- 18
- Drehachse (1)
- 19
- Einhängeleiste (12)
- 20
- -
- 21
- Tangente (1, 12)
- 22
- Zylindermantelfläche (1)
- 23
- Druckplatten-Bereitstellungseinrichtung, zweite
- 24
- Ende, plattenzylindernah (23)
- 25
- -
- 26
- Einhängeleiste (23)
- 27
- Linearantrieb, rechter
- 28
- Linearantrieb, linker
- 29
- Gewindespindel, rechte (27)
- 30
- -
- 31
- Gewindespindel, linke (28)
- 32
- Bock
- 33
- Bock
- 34
- Bock
- 35
- -
- 36
- Bock
- 37
- Riemen
- 38
- Antrieb
- 39
- Traverse
- 40
- -
- 41
- Transportebene
- 42
- Gewindemutter (39)
- 43
- Greif- und Andrückeinrichtung
- 44
- Greifereinheit (43)
- 45
- -
- 46
- Andrückrolle (43)
- 47
- Saugleisten (44)
- 48
- Führungsleiste (44)
- 49
- Druckfeder (44)
- 50
- -
- 51
- Anschlag (44)
- 52
- Führungsleiste (44)
- 53
- Positionierantrieb
- 54
- Pneumatikzylinder (47)
- 55
- Gewindespindel (53)
- 56
- Pneumatikzylinder (46)
- 57
- Verschluß (1)
- 58
- Verschluß (1)
- 59
- Verschluß (1)
- 60
- -
- 61
- Verschluß (1)
- 62
- Zylindergrube (1)
- 63
- Einhängeleiste, vordere (1)
- 64
- -
- 65
- -
- 66
- Seitenregisteranschlag, zweiter
- 67
- Seitenregistereinrichtung
- 68
- Seitenregisteranschlag (67)
- 69
- Seitenregisteranschlag (67)
- 70
- -
- 71
- Seitenregisteranschlag (67)
- 72
- Seitenregisteranschlag
- 73
- Arbeitszylinder
- 74
- Seitenregisteranschlag
- 75
- -
- 76
- Elektromotor
- 77
- Gewindespindel
- 78
- -
- 79
- -
- 80
- -
- 81
- Lot (18, 29; 31)
- 82
- Ablösepunkt
- 83
- Tangente (82, 16)
- 84
- Druckplatte, neu, erste
- 85
- -
- 86
- Seitenregisteranschlag
- 87
- Schutz
- 88
- Druckplatte, neu, zweite
- 89
- -
- 90
- -
- 91
- Gewindeschraube
- 92
- Gewindeschraube
- 93
- Gewindeschraube
- 94
- Linearlager
- 95
- -
- 96
- Linearlager
- 97
- Linearlager
- 98
- Lager
- 99
- Lager
- A
- Richtung
- B
- Richtung
- C
- Richtung
- D
- Richtung
- P
- Produktionsrichtung
- s
- Spalt
1. Verfahren zum axialen Positionieren einer Druckplatte (84) während deren Aufbringens
auf einem Zylinder (1) einer Rotationsdruckmaschine, wobei die Druckplatte (84) mittels
Transportmitteln (28; 29; 43) einem vorbestimmten Zylinderabschnitt des Zylinders
(1) zugeführt wird, dadurch gekennzeichnet, daß zuerst aus mehreren möglichen, vorwählbaren,
axial nebeneinander liegenden, einem Zylinderabschnitt zugeordneten Positionen eine
Sollposition für die Druckplatte (84) auf dem Zylinder (1) ausgewählt wird, daß anschließend
eine Lage der Druckplatte (84) in axialer Richtung bezüglich einer auf dem Zylinder
(1) befindlichen Referenzposition ermittelt wird und daß schließlich die Druckplatte
(84) in die vorgewählte Sollposition gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine Ausgangsposition der Druckplatte
(84) in axialer Richtung ermittelt wird, daß die Druckplatte (84) von der Ausgangsposition
in die Referenzposition gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellung eines Positionierantriebes
(53) in der Ausgangsposition bzw. Referenzposition ermittelt wird, daß aus der Ausgangspostion
bzw. Referenzposition und der vorgewählten Position ein notwendiger Verstellweg ermittelt
wird und die Druckplatte (84) diesem Verstellweg entprechend mittels des Positionierantriebes
(53) in axialer Richtung positioniert wird.
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (84) mittels
des Positionierantriebes (53) in axialer Richtung bewegt wird und daß bei Erreichen
der vorgewählten Position mittels eines Anschlages (66-69; 71; 72; 74; 86) oder eines
Sensors der Positionierantrieb (53) angehalten wird.
5. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Position ferngesteuert
ausgewählt wird.
6. Vorrichtung zum axialen Positionieren von Druckplatten (84) während der Montage auf
einem Zylinder (1) einer Rotationsdruckmaschine mittels Transportmitteln (27; 28;
43), dadurch gekennzeichnet, daß Mittel (53; 66-69; 71-74; 76; 77; 86) zum Positionieren
der Druckplatte (84) auf dem Zylinder (1) in einer aus mehreren, axial nebeneinander
liegenden, einem Zylinderabschnitt zugeordneten Positionen vorwählbaren Position vorgesehen
sind.
7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Sensor zum
Detektieren der Position der Druckplatte (84) in axialer Richtung angeordnet ist.
8. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens ein Anschlag (66-69;
71; 72; 74; 86) zum Begrenzen einer axialen Bewegung der Druckplatte (84) angeordnet
ist.
9. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zum Bewegen
der Druckplatte (84) in axialer Richtung ein Positionierantrieb (53) angeordnet ist
und daß dieser Positionierantrieb (53) Mittel zum Erkennen seiner Position aufweist.
10. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß jeder vorwählbaren
Position der Druckplatte (84) auf dem Zylinder (1) ein eigener Sensor oder Anschlag
(66-69; 71; 86) zugeordnet ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß als Sensor ein CCD-Sensor
vorgesehen ist.
12. Vorrichtung nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Sensor oder
Anschlag (72; 74) in mehrere vorwählbare Positionen ferngesteuert bringbar angeordnet
ist.
13. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (66-69; 71;
72; 74; 86) auf dem Zylinder (1) angeordnet ist.
14. Vorrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß der Anschlag (66-69; 71;
72; 74; 86) außerhalb des Zylinders (1) angeordnet ist.