[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Boden-Verteiler für die Beaufschlagung elastischer
Schläuche mit Gas, umfassend im wesentlichen einen Grund-Hohlkörper frei wählbarer
Länge mit mindestens einem Anschlußstutzen für die Einleitung Von Gas und mit mindestens
einem Auslaßstutzen zum Anschluß eines mit Gas zu beaufschlagenden elastischen Schlauches.
[0002] Solche Boden-Verteiler werden in Verbindung bzw. in Kombination mit Begasungsvorrichtungen
verwendet, die im Rahmen einer Vielzahl technischer Anwendungen, insbesondere aber
zur Aufrechterhaltung der biologischen Abbauprozesse während der biologischen Abwasserreinigung
eingesetzt werden. Hierbei ist insbesondere der Eintrag von Sauerstoff in die zu reinigenden
Flüssigkeiten von besonderer Bedeutung.
[0003] Solche Belüftungsvorrichtungen sind beispielsweise aus den deutschen Gebrauchsmustern
G 88 16 189.7 bzw. G 94 19 439.4 bekannt, sie arbeiten im wesentlichen mit zwischen
Boden-Verteilern angeordneten und jeweils an diesen angeschlossenen elastischen Schläuchen,
die perforiert sind, so daß, sobald die Schläuche mit einem Gas beaufschlagt werden,
dieses Gas durch die Perforationen aus den Schläuchen heraus und in die zu reinigende
Flüssigkeit hineintreten kann. Wie im weiteren insbesondere in dem deutschen Gebrauchsmuster
G 94 05 517.3 beschrieben ist, dienen die Boden-Verteiler auch dazu, die elastischen
Schläuche am Boden zu halten, denn sobald diese mit dem Gas beaufschlagt werden, schwimmen
sie auf. Um ein solches Aufschwimmen zu verhindern, ist es bekannt, zwischen den an
den Enden der Schläuche angeordneten Boden-Verteilern zusätzliche Niederhalter vorzusehen.
[0004] Alle bekannten Boden-Verteiler-Konstruktionen bzw. Begasungs-Systeme die mit elastischen
Schläuchen arbeiten, haben den gravierenden Nachteil, daß in den elastischen Schläuchen
im Anschlußbereich an den Auslaßstutzen an den jeweiligen Boden-Verteilern Risse auftreten
und diese dann frühzeitig erneuert werden müssen, da nämlich sonst die zu reinigende
Flüssigkeit in das Begasungssystem eintreten würde.
[0005] Diese Risse und Beschädigungen an den elastischen Schläuchen gerade im Anschlußbereich
an den Auslaßstutzen der Boden-Verteiler ergeben sich dann, wenn ein Begasungssystem,
aus welchen Gründen auch immer, abgeschaltet werden muß, dann nämlich werden die elastischen
Schläuche durch den Wasserdruck flach zusammengedrückt und werden am freien Ende der
Anschlußstutzen stark verbogen bzw. abgeknickt und es kann dann aufgrund von Materialermüdung
zu Brüchen kommen. Gleiches ergibt sich auch im umgekehrten Falle, dann nämlich, wenn
die elastischen Schläuche mit Gas beaufschlagt werden, sie schwimmen nämlich auf und
es stellt sich bei diesen Schläuchen eine entsprechende Überdehnung an der Unterkante
der Auslaßstutzen am Boden-Verteiler ein.
[0006] Um das Aufschwimmen der elastischen Schläuche zu verhindern und im Betriebszustand
die Schläuche möglichst geradlinig verlaufen zu lassen, ist es bekannt, diese mit
einer Vielzahl von Niederhaltern vor einem Aufschwimmen zu bewahren. Solche Niederhalte-Konstruktionen
sind jedoch verhältnismäßig aufwendig und stehen einem flexiblen Einsatz solcher Belüftungs-Vorrichtungen
hinderlich im Wege. Im übrigen verhindern solche Niederhalte-Konstruktionen nicht
die hohe Materialbeanspruchung der elastischen Schläuche im Bereich der Auslaßstutzen
an den Boden-Verteilern.
[0007] Die Erfindung hat sich deshalb zum Ziel gesetzt, die Anschluß-Stutzen der bekannten
Boden-Verteiler so zu verbessern, daß die vorbeschriebenen Spannungszustände im Bereich
des Anschlusses der elastischen Schläuche an den Anschluß-Stutzen nicht auftreten,
zumindest jedoch stark reduziert werden.
[0008] Diese Aufgabe wird bei dem eingangs beschriebenen Boden-Verteiler dadurch gelöst,
daß der Auslaß-Stutzen in einer vertikalen Ebene verschwenkbar ist.
Durch diese Ausbildung des Auslaß-Stutzens kann dieser sich jeweils entsprechend dem
Betriebszustand der Begasungsvorrichtung den Eigenbewegungen des elastischen Schlauches
anpassen, d. h. wird der angeschlossene Schlauch mit Gas beaufschlagt, schwimmt dieser
auf und wirkt auf den schwenkbaren Auslaß-Stutzen so ein, daß dieser sich mit dem
Schlauch bewegt, so daß die Richtung der Längsachse des Auslaßstutzens der Richtung
der Längsachse des elastischen Schlauches im Anschlußbereich entspricht. Dadurch wird
vermieden, daß der Schlauch am Auslaßstutzen abknickt, also keine übermässigen Spannungseinleitungen
an dieser Stelle erfolgen, die den Schlauch beschädigen würden. Gleiches gilt auch
für den anderen Fall, daß der Schlauch nicht mit Gas beaufschlagt wird, dann wird
dieser von dem Druck der ihn umgebenden Flüssigkeit zusammengepreßt und auf den Boden
des Beckens gedrückt. Würde der Auslaßstutzen dieser Bewegung des Schlauches nicht
folgen könne, würden ebenfalls Abknickungen des Schlauches am Auslaßstutzen erfolgen
und das Schlauchmaterial würde an diesen Stellen ganz besonders strapaziert werden.
[0009] In einer anderen vorteilhaften Ausgestaltung der Erfindung ist der Grund-Hohlkörper
mit dem daran vorgesehenen Auslaßstutzen um seine zur Vertikalen senkrechte Längsachse
schwenkbar ausgebildet ist.
Diese Ausbildung sieht vor, daß nicht nur jeder einzelne am Grund-Hohlkörper vorgesehene
Auslaßstutzen verschwenkbar ausgebildet ist, sondern der gesamte Grund-Hohlkörper
mit seiner Vielzahl von Auslaßstutzen. In einer solchen Ausbildung liegt der Vorteil,
daß die Anzahl der Schwenklagerungen jedes einzelnen Anschlußstutzens verringert werden
und dadurch weniger Dichtungsprobleme auftreten.
[0010] In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung verjüngt sich der Auslaßstutzen,
ausgehend von dem Grund-Hohlkörper in Richtung seiner Mündung in den angeschlossenen
elastischen Schlauch.
[0011] Diese Verringerung des Durchmessers des Auslaßstutzens in Richtung des angeschlossenen
Schlauches gewährleistet, daß dieser sich, wenn er nicht mit Gas beaufschlagt wird,
an die Außenwandung des Auslaßstutzens anlegen kann und von dieser gestützt wird und
dadurch wiederum erreicht wird, daß das Schlauchmaterial nicht durch ein starkes Abknicken
o. ä. überstrapaziert wird.
[0012] In weiterer vorteilhafter Ausbildung der Erfindung weist der Anschlußstutzen in der
Wandung seines Verjüngungsbereiches Löcher auf.
Diese Löcher gewährleisten, daß bei Beaufschlagung des elastischen Schlauches mit
Gas dieser sich im Anschlußbereich des Auslaßstutzens langsam von dem Verjüngungsbereich
abhebt und dann seine durch die Gasbeaufschlagung bewirkte straffe Form annimmt. Auch
diese Maßnahme wirkt einer Materialermüdung der elastischen Schläuche entgegen.
[0013] Vorteilhaft ist der Grund-Hohlkörper als Rohr bestimmter Länge und bestimmten Durchmessers
ausgebildet, an welchem mehrere Auslaßstutzen in einem Abstand voneinander angeordnet
sind, und daß das Rohr an seinen Enden jeweils Vorrichtungen aufweist, an welche weitere
Grund-Hohlkörper mit entsprechenden Vorrichtungen anschließbar sind.
Diese Ausbildung des Boden-Verteilers erlaubt eine modulweise Verwendung desselben,
je nach Größe des mit der Begasungs-Vorrichtung zu bestückenden Klärbeckens.
[0014] Vorteilhaft sind in den Auslaßstutzen und/oder im Grund-Hohlkörper selbst Rückschlagventile
vorgesehen.
Diese Ventile bewirken, daß bei Abschaltung der Begasungs-Anlage und gegebenenfalls
fehlerhaften bzw. beschädigten Schläuchen Wassereinbruch in das System verhindert
wird.
[0015] Ein die Erfindung nicht beschränkendes Ausführungsbeispiel wird nachfolgend anhand
der Zeichnungen beschrieben.
[0016] Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine perspektivische Teilansicht auf eine aus fünf nebeneinander angeordneten elastischen
Schläuchen bestehende Begasungs-Vorrichtung mit einem Boden-Verteiler und einem Niederhalter,
- Fig. 2:
- einen Schnitt durch einen Boden-Verteiler mit Auslaßstutzen und angeschlossenem Schlauch
im Betriebszustand der Begasungs-Vorrichtung und
- Fig. 3:
- einen Schnitt durch einen Boden-Verteiler mit Auslaßstutzen und angeschlossenem Schlauch
im Ruhezustand.
[0017] In Fig. 1 ist in perspektivischer Ansicht ein Teil einer Begasungs-Vorrichtung 1
dargestellt, wie sie in Verbindung mit der Abwasserreinigung in Klärbecken eingebaut
wird. Diese Begasungs-Vorrichtung 1 besteht im wesentlichen aus mehreren, in diesem
Ausführungsbeispiel aus fünf nebeneinander angeordneten und aus einem elastischen
Material bestehenden Schläuchen 2, die zwischen auf dem Boden des Klärbeckens befestigten
Boden-Verteilern 3 angeordnet sind, wobei in Fig. 1 nur einer der Bodenverteiler 3
abgebildet ist. Zusätzlich können Niederhalter 3' vorgesehen sein, die die Schläuche
2 bei größerem Abstand der Boden-Verteiler 3 nieder halten.
[0018] Vorzugsweise ist der Bodenverteiler 3 als Grund-Hohlkörper 4 ausgebildet, an welchem
Auslaßstutzen 5 für die daran angeschlossenen elastischen Schläuche 2 vorgesehen sind.
An dem Grund-Hohlkörper 4 wiederum ist ein Anschlußstutzen 6 für den Anschluß einer
Zuleitung 7 für das in die elastischen Schläuche 2 einzuleitende Gas vorgesehen.
[0019] Der Grund-Hohlkörper 4 ist vorteilhaft als Rohr 8 bestimmter Länge und bestimmten
Durchmessers ausgebildet, wie den Figuren 2 und 3 zu entnehmen ist.
[0020] Gemäß Fig. 2 und 3 ist das Rohr 8 mit den Auslaßstutzen 5 in einer vertikalen Ebene
verschwenkbar, so daß sich die Auslaßstutzen 5 den bei Beaufschlagung mit Gas aufschwimmenden
elastischen Schläuchen 2 so anpassen kann, daß die Längsachsen der Auslaßstutzen 5
mit den Längsachsen der angeschlossenen elastischen Schläuche 2 im Anschlußbereich
zusammenfallen.
[0021] Wie den Fig. 2 und 3 weiter zu entnehmen ist, verjüngen sich die Auslaßstutzen 5,
ausgehend von dem Grund-Hohlkörper 4 bzw. dem Rohr 8 in Richtung ihrer Mündungen 9,
so daß sich, wie insbesondere in Fig. 3 dargestellt, die elastischen Schläuche 2 unter
Vermeidung von extremen Knickungen und Spannungszuständen bei Betriebsruhe der Begasungs-Vorrichtung
an die Außenwand und der Anschlußstutzen 5 anlegen kann. Dadurch wird eine das Material
der elastischen Schläuche 2 schädigende Belastung derselben in diesem Bereich auch
dann vermieden, wenn die Anlage nicht in Betrieb ist.
[0022] In dem Verjüngungsbereich 10 der Anschlußstutzen 5 sind in der Wandung Löcher 11
vorgesehen, die dazu dienen, den gemäß Fig. 3 im Ruhezustand in diesem Verjüngungsbereich
10 anliegenden Schlauch bei Einleitung von Gas von diesem Bereich abzuheben und den
Zustand gemäß Fig. 2 herzustellen.
[0023] Gemäß einer in den Zeichnungen nicht dargestellten Ausführungsform weist der Grund-Hohlkörper
4 respektive der Boden-Verteiler 3 an seinen Enden 12 jeweils Vorrichtung 13 auf,
an welche weitere Grund-Hohlkörper 4 bzw. Boden-Verteiler 3 angeschlossen werden können,
so daß in Abhängigkeit der Größe eines zu bestückenden Klärbeckens die einzubauende
Begasungs-Vorrichtung modulweise aus Boden-Verteilern und Schläuchen zusammengestellt
werden kann.
[0024] Ebenfalls nicht dargestellt in den Zeichnungen sind Rückschlagventile, die entweder
einzeln in den jeweiligen Auslaßstutzen 5 vorgesehen sein können, andererseits auch
im Grund-Hohlkörper 4 selbst, so daß bei beschädigten Leitungen o. ä. ein Wassereinbruch
in den Bodenverteiler vermieden wird.
1. Boden-Verteiler für die Beaufschlagung elastischer Schläuche mit Gas, umfassend im
wesentlichen einen Grund-Hohlkörper (4) frei wählbarer Länge mit mindestens einem
Anschlußstutzen (6) für die Einleitung von Gas und mit mindestens einem Auslaßstutzen
(5) zum Anschluß eines mit Gas zu beaufschlagenden elastischen Schlauches (2), dadurch
gekennzeichnet, daß der Auslaßstutzen (5) in einer vertikalen Ebene verschwenkbar
ist.
2. Bodenverteiler nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Grund-Hohlkörper (4)
selbst mit dem daran vorgesehenen Auslaßstutzen (5) um eine zur Vertikalen senkrechte
Längsachse schwenkbar ausgebildet ist.
3. Boden-Verteiler nach Anspruch 1 oder Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßstutzen
(5) sich, ausgehend von dem Grund-Hohlkörper (4), in Richtung seiner Mündung (9) in
den angeschlossenen elastischen Schlauch (2) hinein verjüngt.
4. Boden-Verteiler nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Auslaßstutzen (5)
in der Wandung seines Verjüngungsbereiches (10) Löcher (11) aufweist.
5. Boden-Verteiler nach Anspruch 1 bzw. Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Grund-Hohlkörper
(4) als Rohr (8) bestimmter Länge und bestimmten Durchmessers ausgebildet ist, an
welchem mehrere Auslaßstutzen (5) in einem Abstand voneinander angeordnet sind, und
daß das Rohr (8) an seinen Enden (12 bzw. 12') jeweils Vorrichtungen aufweist, an
welche weitere Grund-Hohlkörper (4) anschließbar sind.
6. Boden-Verteiler nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß
in den Auslaßstutzen (5) und/oder im Grund-Hohlkörper (4) Rückschlagventile vorgesehen
sind.