[0001] Die Erfindung betrifft ein Drahtseilnetz für Steinschlag-, Holzschlag- oder Lawinenverbauungen
sowie ein Verfahren zur Herstellung desselben.
[0002] Solche Drahtseilnetze, auch Auffangnetze genannt, werden üblicherweise zwischen im
Boden verankerten, aufrecht stehenden Trägern angeordnet und über Drahtseile mit den
Trägern verbunden. Dabei können diese Drahtseile mit Federgliedern ausgerüstet oder
durch Seilbremsen hindurch geführt sein, um einen Teil der Energie des auf das Netz
aufprallenden Gutes aufzunehmen. Weiter sind Drahtseilnetze bekannt, die aus Ringen
aufgebaut sind.
[0003] Die bekannten Drahtseilnetze weisen ein beträchtliches Gewicht auf und bedingen einen
beträchtlichen Aufwand zur Fertigung.
[0004] Hier will die Erfindung Abhilfe schaffen. Die Erfindung, wie sie in den Ansprüchen
gekennzeichnet ist, löst die Aufgabe, ein Drahtseilnetz für Steinschlag-, Holzschlag-
und Lawinenverbauungen sowie ein Verfahren zur Herstellung derselben zu schaffen,
welches eine Ersparnis an der Menge der dazu notwendigen Drahtseile erlaubt und mit
wenig Aufwand herstellbar ist.
[0005] Die durch die Erfindung erreichten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,
dass im Vergleich mit einem aus Ringen aufgebauten Netz derselben Maschenweite zur
Herstellung eines gemäss der Erfindung aufgebauten Drahtseilnetzes ungefähr 20 % weniger
Seil benötigt wird, was zu erheblich kleineren Kosten für das Material führt. Weiter
kann die Fertigung viel einfacher sein.
[0006] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Abbildung 1 zeigt einen Teil eines Drahtseilnetzes,
Abbildung 2 zeigt zwei wellenförmig verformte Drahtseile zur Illustration des Herstellungsverfahrens,
und
Abbildung 3 zeigt ein wellenförmig verformtes Drahtseil zur Illustration der geometrischen
Form der Maschen.
[0007] Abbildung 1 zeigt einen Ausschnitt aus einem Drahtseilnetz, das aus mehreren miteinander
in Form von Maschen verbundenen Drahtseilen 1,2,3,... zusammengesetzt ist. Bei ihren
Enden sind die Drahtseile 1,2,3,... durch herkömmliche Verbindungsteile, Schlaufen,
Klemmen, etc. die mit den Bezugsziffern 4 und 5 angedeutet sind, miteinander verbunden.
Die an sich bekannten Drahtseile zur Verbindung des Drahtnetzes mit Stützen können,
wie aus der Abbildung 1 deutlich ersichtlich ist, durch die Schlaufen 6,7,8,9 des
obersten Drahtseiles 1, durch die Schlaufen des untersten (nicht sichtbaren) Drahtseiles
des vollständigen Netzes, und durch die äussersten Schlaufen 6,10,11 links und rechts
(nicht sichtbar) geführt werden.
[0008] Die Drahtseile 1,2,3 können unterschiedlich gewellt sein, d.h. die einzelnen Maschen
können unterschiedliche Formen aufweisen. Die bevorzugte Form ist in Abbildung 3 dargestellt.
Es ist ersichtlich, dass die Form der Maschen von einer Kreisform abgeleitet ist.
Das Drahtseil 1 ist ausgezogen gezeichnet und der ergänzende, geometrische Kreisbogenteil
ist punktiert angedeutet und mit der Bezugsziffer 12 bezeichnet. Es ist ersichtlich,
dass der Kopf 13 jeder Masche 14 einen Kreisbogen mit einem Zentrierwinkel von mehr
als 180° beschreibt. Weiter ist ersichtlich, dass die Maschen grundsätzlich nur einen
Maschenkopf, jedoch keine Maschenschenkel aufweisen. Benachbarte Maschen 14 schliessen
somit mit ihren Köpfen 13 unmittelbar aneinander an, wobei die Köpfe 13 jeweils in
entgegengesetzten Richtungen weisen.
[0009] Die Herstellung des Drahtseilnetzes ist denkbar einfach und wird nun insbesondere
unter Bezugnahme auf die Abbildung 2 erläutert.
[0010] Ein erstes Drahtseil 2 wird mittels einer Formvorrichtung zur in der Abbildung 2
gezeigten Wellenform umgeformt, derart, dass die gezeichneten Köpfe 10,16, 17,18,...
entstehen. Danach wird ein zweites Drahtseil 1 in derselben Weise geformt, so dass
die Köpfe 6,7,8,9,... gebildet werden. Danach wird das Drahtseil 1 gegen das Drahtseil
2 geschoben und alle Köpfe 6,7,8,9,... relativ zur Zeichnungsebene der Abbildung 2
von oben her durch die Köpfe 10,16,17,18,... hindurchgesteckt, so dass die in Abbildung
1 gezeichnete Anordnung der zwei Drahtseile 1,2 erreicht wird. Ein nachfolgendes Drahtseil
wird dann mit den Köpfen durch die Köpfe 6,7,8,9,... hindurchgesteckt, und diese Vorgänge
werden mit weiteren Drahtseilen wiederholt, bis das vollständige Drahtseilnetz gebildet
ist.
1. Drahtseilnetz für Steinschlag-, Holzschlag- oder Lawinenverbauungen, gekennzeichnet
durch eine Anzahl wellenförmig verlaufende Drahtseile (1;2;3), die in Form von Maschen
formschlüssig miteinander verbunden sind und ein gewirk- oder gestrickförmiges Maschennetz
bilden.
2. Drahtseilnetz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Kopf (6-11; 13; 16-18)
jeder Masche (14) des Maschennetzes mindestens annähernd einen Kreisbogen (12) mit
einem Zentrierwinkel von mehr als 180° beschreibt, an welcher Masche (14) unmittelbar
ein in entgegengesetzter Richtung weisender Kopf einer jeweils benachbarten Masche
anschliesst.
3. Drahtseilnetz nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass alle Maschen (14) dieselbe
Kopfform aufweisen.
4. Verfahren zur Herstellung des Drahtseilnetzes nach einem der vorangehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, dass eine Anzahl Drahtseile (1;2;3) zur Bildung von Maschenköpfen
(6-11; 13; 16-18) wellenförmig verformt werden, und dass danach die Köpfe (6-9) eines
jeweiligen Drahtseiles (1) durch die Köpfe (10; 16-18) des mit demselben zu verbindenden
Drahtseiles (2) hindurchgesteckt werden.