[0001] Die Erfindung betrifft eine Spannvorrichtung für schwimmend zu verlegenden Bodenbelag
wie Laminate und Fertigparkett, mit an den beiden Enden einer längenverstellbaren,
mehrteiligen Stange angeordneten Druckbacken zum Zusammendrücken mehrerer parallel
mittels Nut und Feder ineinander zu fügender streifenförmiger Bodenbelagsplatten.
Bei schwimmend verlegten Bodenbelägen, die aus Laminaten oder Fertigparkett bestehen,
wird keine vollflächige Verleimung mit dem Boden sondern nur eine Verleimung der in
der Regel zwei Meter langen streifenförmigen Bodenbelagsplatten an der Nut- und Federverbindung
zwischen den Platten durchgeführt. Wenn diese Klebverbindung nicht schon in den ersten
Reihen einer ganzen Zimmerbodenfläche sehr genau erfolgt, addieren sich einzelne Fehler
zu einem am Ende nicht tollerierbaren Verlegeergebnis, so dass ein sauberer Anschluss
an die dem Verlegebeginn gegenüber liegende Zimmerwand ausgeschlossen sein kann. Darum
werden beim Verlegen der ersten Reihen eine Anzahl gleicher Spannvorrichtungen im
Abstand voneinander eingesetzt, mit deren Hilfe die Plattenreihen mit nicht zu starkem
und nicht zu schwachem Druck gegeneinander gepresst werden. Laminate und Fertigparkett
unterscheiden sich in der Materialstärke wie auch im Format, sind ausserdem von den
verschiedenen Herstellern bezüglich der Aussenabmessungen wie auch der Nut und Feder
unterschiedlich bemasst und bestehen aus einem Trägermaterial und einer aus anderem
Holz bestehenden, die Oberfläche bildenden Nutzschicht, die bei Einsatz der Spannvorrichtungen
nicht beschädigt werden darf. Auch die in die Nut einer anschliessenden Platte einzufügende
Feder am Plattenrand darf durch die Druckausübung einer Spannvorrichtung nicht verformt
werden, weil die Herstellung einer sauberen Plattenverbindung dann nicht mehr möglich
wäre.
[0002] Bei bekannten Spannvorrichtungen dieser Art ist die schonende Druckausübung gegen
die Ränder der Bodenbelagsplatten nicht gewährleistet, weil die vorzugsweise aus Gusseisen
bestehenden Druckbacken der bekannten Spannvorrichtungen nicht ausschliesslich nur
gegen das Träger material der Bodenbelagsplatten andrücken. Ausserdem ist es von Nach
teil, wenn bei verschieden formatigen Bodenbelagsplatten die dafür notwendige Längenverstellung
der Spannvorrichtung nur in Stufen erfolgen kann, weil der ausgeübte Druck dann zu
gross oder zu klein ist.
[0003] Der vorliegenden Erfindung lag daher die Aufgabe zugrunde, eine für die schwimmende
Verlegung von Bodenbelagsplatten geeignete Spannvorrichtung zu schaffen, deren Druckbacken
beim Verlegen von unterschiedlich formatigen Bodenbelagsplatten verschiedener Hersteller
sowie beim Verlegen von in der Materialstärke dünneren Laminaten oder dickerem Fertigparkett
ausschliesslich nur gegen das Trägermaterial Druck ausüben, wobei die die beiden Druckbacken
verbindende längenverstellbare Stange bei jeder der in der Materialstärke verschiedenen
Plattenarten immer auf deren Oberseite voll aufliegt, damit sich bei Druckausübung
auf die Seitenränder von beispielsweise drei Plattenreihen diese sich nicht in der
Mitte hochwölben können. Die Aufgabe der Erfindung bestand weiterhin darin, den auszuübenden
Druck beim Verlegen von Bodenbelagsplatten verschiedener Formate sehr genau, d.h.
stufenlos einstellen zu können. Zur Lösung der ganannten Aufgaben weist die Spannvorrichtung
die Merkmale nach den Ansprüchen 1 und 2 auf.
[0004] Ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes wird nachfolgend anhand der Zeichnungen
näher erläutert. Es zeigen:
Fig.1 eine Seitenansicht der Spannvorrichtung, auf drei Bodenbelagsplatten aufliegend;
Fig.2. eine Draufsicht auf die Vorrichtung, teilweise im Horizontalschnitt gemäss
der Linie A-A in Fig. 1;
Fig.3 die Spannvorrichtung gemäss Fig. 1, mit hochgeschwenktem Spannhebel;
Fig.4 einen Längsschnitt durch die Spannvorrichtung gemäss der Linie B-B in Fig.2.
[0005] Die Spannvorrichtung weist eine mehrteilige, längenverstellbare Stange 1 auf, deren
erster Stangenabschnitt 2 im Querschnitt kleiner ist als der längere zweite Stangenabschnitt
3, in welchen der Stangenabschnitt 2 teleskopartig ein- und ausschiebbar ist. Am Ende
des ersten Stangenabschnitts 2 ist als Druckbacke eine flache Platte 4 angeschweisst,
die an zwei zueinander parallelen Rändern horizontal vorstehende Randleisten 5 und
6 aufweist Diese bestehen aus den umgebogenen Rändern der Platte 4, könnten aber auch
separat aufgesetzte Leisten sein.
[0006] Die Randleisten 5 und 6 haben einen unterschiedlichen senkrechten Abstand von dem
Stangenabschnitt 2, damit die Spannvorrichtung für das Verlegen von Laminaten wie
auch für Fertigparkett verwendet werden kann, welches gegenüber ersterem in der Materialstärke
dicker ist. Bei dem Laminat 7 liegt die Randleiste 5 der Druckbacke 4 unterhalb der
Feder 8 gegen das Trägermaterial der aus Laminat bestehenden Bodenbelagsplatte an,
wie aus Fig. 1 hervorgeht. Der im Querschnitt rechteckförmige Stangenabschnitt 2 lässt
sich nach Trennung von dem Stangenabschnitt 3 und Drehen um 180° in der zuvor beschriebenen
Weise für das in der Materialstärke dickere Fertigparkett 9 verwenden, wie in Fig.
4 dargestellt ist. Aufgrund dieser Ausgestaltung wird die nach der Verlegung sichtbare
Nutzschicht auf dem Trägermaterial wie auch die Nut und Feder nie beschädigt. Bei
dieser Ausgestaltung und Anwendung liegt auch die mehrteilige Stange 1 immer voll
auf den Bodenbelagsplatten auf, damit sich bei Druckausübung gegen beispielsweise
drei gegeneinander gefügte Reihen von Bodenbelagsplatten diese sich nicht infolge
des Drucks nach oben wölben können. Am gegenüber liegenden Ende der Spannvorrichtung
befindet sich die Druckbacke 10 in geringem Abstand von der Wand an, an welcher die
Verlegearbeit beginnt. Der Stangenabschnitt 2 mit der Druckbacke 4 lässt sich auch
leicht gegen eine andersformatige Druckkbacke auswechseln.
[0007] Für die Druckausübung auf die Bodenbelagsplatten wird an der Spannvorrichtung eine
Spannkraft mittels eines Spannhebels 12 ausgeübt, der am zweiten längeren Stangenabschnitt
3 um eine Drehachse 13 schwenkbar gelagert ist. Um den genau erforderlichen Druck
ausüben zu können, ist eine stufenlose Längenverstellung der Stange 1 in Form einer
aus einer Gewindehülse 14 und einem Gewindebolzen 15 bestehenden Bewegungsschraube
vorgesehen, die an den Spannhebel 12 mittels einer Schwenkachse 16 angeschlossen ist.
Durch Drehen der Gewindehülse 14 verändert sich die Länge der Bewegungsschraube, wodurch
eine Längenverstellung der mehrteiligen Stange 1 im Millimeterbereich zur Einstellung
der erforderlichen Druckkraft erreichbar ist.
[0008] Das Ende des Gewindebolzens 15 der Bewegungsschraube ist über eine Schwenkachse 17
mit einem Kupplungsstück 18 verbunden. Dieses Kupplungsstück 18 ist mit dem ersten
Stangenabschnitt 2 fest verbindbar, beispielsweise mittels einer Schraube 19 verbunden,
die in eine von einer Reihe Gewindebohrungen 20 eingeschraubt ist, welche im Abstand
voneinander in dem ersten Stangenabschnitt 2 oberseitig angeordnet sind. Dadurch ist
eine stufenweise Veränderung der Länge der Stange 1 möglich, wenn die Spannvorrichtung
für verschieden formatige Platten eingesetzt werden soll. Die Schwenkachse 17 zwischen
den Kupplungsstück 18 und der Bewegungsschraube 14,15 ist erforderlich, weil die Bewegungsschraube
bei der Schwenkbewegung des Spannhebels 12 ebenfalls nach oben schwenkt, wie aus Fig.
3 hervorgeht. Die Spannnstellung ist bei Erreichen der Uebertotpunktlage des Spannhebels
12 erreicht, wenn dieser auf der Stange 1 ganz aufliegt.
1. Spannvorrichtung für schwimmend zu verlegenden Bodenbelag wie Laminate und Fertigparkett,
mit an den beiden Enden einer längenverstellbaren, mehrteiligen Stange (1) angeordneten
Druckbacken (4,10) zum Zusammendrücken mehrerer parallel mittels Nut und Feder ineinander
zu fügender streifenförmiger Bodenbelagsplatten, dadurch gekennzeichnet, dass mindestens
eine Druckplatte (4) an zwei zueinander parallelen Rändern zum Andrücken gegen das
Trägermaterial der Bodenbelagsplatte bestimmte horizontal einwärts vorspringende Randleisten
(5,6) in unterschiedlichen senkrechten Abständen von einem die Druckbacke (4) tragenden
ersten Stangenabschnitt (2) der mehrteiligen, längenverstellbaren Stange (1) aufweist,
und dieser Stangenabschnitt (2) in zwei um 180 ° Drehwinkel verschiedenen Stellungen
mit einem zweiten Stangenabschnitt (3) der längenverstellbaren Stange (1) kuppelbar
ist.
2. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die teleskopartig ineinander
geführten und zwecks Druckausübung mittels an dem einen Stangenabschnitt (3) angelenktem
Spannhebel (12) gegeneinander spannbaren Stangenabschnitte (2,3) zwecks Kupplung durch
eine an dem Spannhebel schwenkbeweglich angeschlossene, aus Gewindehülse (14) und
Gewindebolzen (15) bestehende Bewegungschraube für die stufenlose Längenverstellung
der Stange (1) verbunden sind, welche Bewegungsschraube mit dem anderen Stangenabschnitt
(2) der Stange (1) in Verbindung steht.
3. Spannvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Bewegungsschraube
(14,15) mit ihrem Gewindebolzen (15) schwenkbeweglich mit einem Kupplungsstück (18)
verbunden ist, welches zwecks stufenweiser Längenverstellung der Stange (1) an dem
anderen Stangenabschnitt (2) wahlweise in einer von einer Anzahl möglichen Raststellungen
(19,20) festsetzbar ist.
4. Spannvorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, dass das Kupplungsstück
(18) an dem eine Reihe von im Abstand voneinander Gewindebohrungen (20) aufweisenden
Stangenabschnitt (2) mittels einer in eine der Gewindebohrungen eingesetzten Schraube
(19) befestigt ist.
5. Spannvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Druckbacke (4)
aus einer an einem Stangenabschnitt (2) angeschweissten flachen Metallplatte mit zwei
zur gleichen Seite umgebogenen Zueinander parallelen Rändern (5,6) besteht und dass
die verschiedenen Abstände der umgebogenen Ränder von dem Stangenabschnitt den verschiedenen
Materialstärken der zu verlegenden Bodenbelagsplatten entsprechen.