[0001] Die Erfindung betrifft eine Schnappriegelvorrichtung als verdeckten Zusatzverschluß,
insbesondere Mittelverschluß, für Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., die um eine
an oder nahe einer Begrenzungskante gelegene Gelenkachse beweglich an einem Blendrahmen
gelagert ist. Gegenstand der Erfindung ist dabei insbesondere eine Schnappriegelvorrichtung
mit einer durch eine Feder unter Vorspannung gehaltenen, in einem Gehäuse drehfest,
aber axial verschieblich geführten Riegelfalle und mit einem Rastelement, welches
das Gegenlager für die Riegelfalle bildet.
[0002] Für Flügel von Fenstern, Türen od. dgl., die um eine an oder nahe einer Begrenzungskante
gelegene Gelenkachse beweglich an einem Blendrahmen gelagert sind, also für Fenster
und Türen mit Drehflügel, Kippflügel oder Klappflügel werden bisher verdeckte Zusatzverschlüsse,
insbesondere sogenannten Mittelverschlüsse, verwendet, bei denen ein flügelseitig
befestigtes Verschlußteil und ein blendrahmenseitig befestigtes Verschlußteil sich
mit jeweils ortsfest bzw. starr daran montierten Keilen beim Einschwenken des Flügels
in die Schließlage hintergreifen (vgl. DE 24 49 176 B und DE 28 45 938 A1). Dabei
sind die zusammenwirkenden Funktionsteile jeweils an der Falzumfangsfläche von Flügel
und Blendrahmen starr befestigt und so gestaltet, daß sie den Abstand zwischen diesen
- den sogenannten Falzluftbereich - voll ausfüllen bzw. überbrücken sowie sich dabei
abschnittweise gegenseitig hintergreifen können.
[0003] Die praktische Erfahrung hat gezeigt, daß diese bekannten Zusatzverschlüsse, insbesondere
Mittelverschlüsse, nur ordnungsgemäß funktionieren, wenn und solange ein ganz bestimmter
Abstand zwischen den einander zugewendeten Falzumfangsflächen von Flügel und Blendrahmen
- der sogenannte Falzluftabstand - exakt eingehalten wird. Da aber diese Bedingung
nur in den wenigsten Fälle auf Dauer erfüllt wird, ist die den Zusatzverschlüssen,
insbesondere Mittelverschlüssen, zugedachte Anpreßwirkung tatsächlich nicht oder zumindest
nur mangelhaft erreichbar.
[0004] Die Erfindung zielt deshalb auf die Beseitigung dieser Mängel ab. Es liegt ihr demnach
die Aufgabe zugrunde, einen Zusatzverschluß, insbesondere Mittelverschluß für Fenster,
Türen od. dgl. anzugeben, bei denen der Flügel um eine an oder nahe einer Begrenzungskante
gelegene Gelenkachse beweglich (drehbar, kippbar oder klappbar) am Blendrahmen gelagert
ist und dabei die Möglichkeit einer Abstandsänderung seiner Falzumfangsflächen von
den Falzumfangsflächen des Blendrahmens aufgrund gewollter oder ungewollter Flügelverlagerungen
besteht. Dabei kommt es darauf an, daß die auftretenden Änderungen der Falzluftabstände
vom Zusatzverschluß, insbesondere Mittelverschluß völlig selbsttätig, bzw. automatisch
und damit dauerhaft funktionssicher ausgeglichen werden.
[0005] Zur Lösung dieser Aufgabe benutzt die Erfindung als verdeckten Zusatzverschluß, insbesondere
Mittelverschluß, deshalb eine Schnappriegelvorrichtung mit einer durch eine Feder
unter Vorspannung gehaltenen, in einem Gehäuse drehfest, aber axial verschieblich
geführten Riegelfalle und mit einem Rastelement, welches das Gegenlager für die Riegelfalle
bildet.
[0006] Erfindungsgemäß zeichnet sich diese Schnappriegelvorrichtung dabei besonders dadurch
aus, daß die Riegelfalle in einem in der Falzumfangsfläche des Flügels sitzenden Gehäusetopf
gelagert ist, daß die Riegelfalle mit dem am Blendrahmen befestigten Rastelement über
einen Kreisbogen um die Flügel-Gelenkachse tangierende Schräg- bzw. Keilflächen zusammenwirkt
und daß die Riegelfalle an ihrem im Gehäusetopf geführten Ende ebenfalls topfartig
offen ausgeführt ist, um auch dort eine Aufnahme für die im Gehäusetopf bodenseitig
abgestützte Feder auszubilden.
[0007] Vorteilhaft bei einer erfindungsgemäßen Schnappriegelvorrichtung mit diesen Merkmalen
ist, daß für die Unterbringung ihrer Funktionsteile zwischen Flügel- und Blendrahmen
nur ein geringfügig größerer Einbauraum benötigt wird, als für die Zusatzverschlüsse,
insbesondere Mittelverschlüsse der vorstehend angegebenen bekannten Bauart, daß dafür
aber ihre Funktionssicherheit bei variierenden Falzluftmaßen dauerhaft gewährleistet
bleibt.
Vorteilhaft ist aber auch, daß sich die Schnappriegelvorrichtung an Flügel und Blendrahmen
der Fenster, Türen od. dgl. mit nur geringem Arbeitsaufwand anbringen läßt, weil als
Aufnahmen für ihre Funktionsteile lediglich einfache Bohrungen von relativ geringer
Tiefe benötigt werden, sofern hierfür nicht schon sowieso vorhandene Profilnuten,
insbesondere Beschlagnuten, an den Falzumfangsflächen von Flügel- und Blendrahmen
genutzt werden können.
[0008] Die Erfindung sieht in weiterer Ausgestaltung der Schnappriegelvorrichtung vor, daß
der Verschiebeweg der Riegelfalle im Gehäusetopf durch einen kolbenartigen Bolzen
begrenzt ist, daß dieser Bolzen mit seinem Kolbenkopf in einen zur Schräg- bzw. Keilfläche
der Riegelfalle hin offenen Kanal eingreift sowie mit seinem Schaft das im Gehäusetopf
geführte Ende der Riegelfalle und auch die als Druckfeder ausgebildete Feder koaxial
durchsetzt, und daß der Bolzen mit seinem Schaft am Boden des Gehäusetopfes festgelegt,
z.B. vernietet oder verschraubt ist, während sein Kolbenkopf einen Anschlag für eine
den Kanal gegen das topfartig offene Ende abgrenzende Wand der Riegelfalle bildet.
[0009] Von Vorteil ist auch, daß der Gehäusetopf mit einem von seinem Außenumfang quer zu
seiner Längsachse abstehenden Anschlag oder Kragen versehen ist, der seine Einbautiefe
in das Flügelprofil begrenzt, also für eine optimale Grundausrichtung der zusammenwirkenden
Funktionsteile an den Falzumfangsflächen von Flügel- und Blendrahmen sorgt.
[0010] Als empfehlenswert hat es sich nach der Erfindung auch erwiesen, den Gehäusetopf
mit einem über den Anschlag oder Kragen in Richtung der Längsachse vorstehenden und
in den Falzluftbereich zwischen Flügel- und Blendrahmen hineinragenden Abschnitt zu
versehen, weil hierdurch für eine optimale Führung der Riegelfalle im Gehäusetopf
der in jedem Falle zur Verfügung stehende minimale Falzluftabstand zwischen Flügel-
und Blendrahmen genutzt werden kann.
[0011] Wenn mindestens der hinter dem Anschlag oder Kragen gelegene Abschnitt des Gehäusetopfes
zylindrische Gestalt hat und einen Außendurchmesser von höchstens 12 mm aufweist,
dann kann der die Riegelfalle enthaltende Funktionsteil der Schnappriegelvorrichtung
nicht nur auf einfache Weise in eine üblicherweise an der Falzumfangsfläche des Flügelrahmenprofils
vorgesehene, abgestufte Beschlagnut (sogenannten Euronut) eingesetzt werden. Vielmehr
ist es auch möglich, an nicht von vornherein mit einer solchen Beschlagnut ausgestatteten
Flügelholmen eine einfache Bohrung von 12 mm Durchmesser als Aufnahme anzubringen.
[0012] Für eine optimale Funktion der Schnappriegelvorrichtung im Bereich der Gelenkachse
zwischen Flügel- und Blendrahmen hat es sich weiterhin als wichtig erwiesen, daß die
Schräg- oder Keilflächen von Riegelfalle und Rastelement eine Neigung von weniger
als 45°, vorzugsweise zwischen 25° und 35°, zur Verschlußebene des Fensters oder der
Tür aufweisen und daß dabei ihre einander zugewendeten, freien Enden, jeweils mit
einer vom Kreisbogen um die Flügel-Gelenkachse wegführende Abrundung oder Anfasung
versehen sind. Insbesondere bei der Schließbewegung des Flügels um die Gelenkachse
wird durch diese Maßnahmen das ordnungsgemäße Zusammenführen der Schräg- bzw. Keilfläche
der Riegelfalle mit der Schräg- bzw. Keilfläche des Rastelementes gewährleistet.
[0013] Vorteilhaft ist es auch, das Rastelement als topfartiges Formteil zu gestalten und
mit einem quer zu seiner Längsachse gerichteten Anschlagkragen zu versehen, damit
es sich am Blendrahmen ebenfalls in eine zur Falzumfangsfläche hin ausmündende einfache
Bohrung eintreiben läßt.
[0014] Erwähnenswert ist schließlich noch, daß die die Riegelfalle im Gehäusetopf axial
abstützende Druckfeder von einer Schraubenfeder, von einer Tellerfedersäule, von einer
Elastomerhülse oder auch von einem Verbundelement dieser verschiedener Federarten
gebildet werden kann und daß sich der Gehäusetopf, die Riegelfalle und das Rastelement
als Spritzguß-Formteile aus Kunststoff und/oder als Druckguß-Formteile aus Metall
(Zink- oder Messinglegierungen) ausführen lassen.
[0015] In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in Ausführungsbeispielen dargestellt.
Es zeigen
- Fig. 1
- Teilbereiche eines Flügelprofils und eines Blendrahmenprofils, eines Kunststoff-Fensters
mit eingebauter Schnappriegelvorrichtung bei Verschlußlage des Flügels und
- Fig. 2
- Teilbereiche des Flügelprofils und des Blendrahmenprofils eines Holzfensters mit eingebauter
Schnappriegelvorrichtung bei Schließlage des Flügels.
[0016] In Fig. 1 der Zeichnung ist von einem Kunststoff-Fenster ein Querschnitts-Profilteilstück
eines Blendrahmens 1 und auch ein Querschnitts-Teilstück eines Flügels 2 zu sehen.
Zugleich ist dort auch angedeutet, daß der Flügel 2 relativ zum Blendrahmen 1 um eine
nahe einer Begrenzungskante liegende Gelenkachse 3 beweglich gelagert sein soll. Die
die Gelenkachse 3 definierenden Gelenkbeschläge (Scharniere) sind jedoch - der Einfachheit
halber - nicht zu sehen. Angedeutet ist in Fig. 1 jedoch ein Kreisbogen 4, dessen
Zentrum mit der Gelenkachse 3 Deckungslage hat und der eine Bewegungsbahn des Flügels
2 kennzeichnet, welche dieser bei seiner Öffnungs- und Schließbewegung relativ zum
Blendrahmen um die Gelenkachse 3 durchläuft.
[0017] Der Blendrahmen 1 weist eine Falzumfangsfläche 5 auf, während der Flügel 2 eine Falzumfangsfläche
6 hat.
[0018] Die Falzumfangsfläche 5 des Blendrahmens 1 erstreckt sich quer zu dessen Hauptebene
und auch die Falzumfangsfläche 6 des Flügels 2 ist quer zu dessen Hauptebene orientiert.
Bei in Schließlage relativ zum Blendrabmen 1 gebrachtem Flügel 2 erstrecken sich deren
Hauptebenen parallel zueinander und auch die jeweils quer dazu gerichteten Falzumfangsflächen
5 und 6 sind dann im wesentlichen parallel zueinander orientiert. Sie nehmen dabei
einen Abstand 7 - den sogenannten Falzluftabstand - voneinander ein, der normalerweise
einem vorgegebenen Maß entsprechen soll, welcher jedoch im praktischen Einsatz der
Fenster und Türen od. dgl. aus verschiedenen Gründen differieren, nämlich sowohl größer
als auch kleiner als das vorgegebene Maß werden kann.
[0019] Zwischen den der Gelenkachse 3 benachbarten Holmen von Blendrahmen 1 und Flügel 2
ist im Bereich der Falzumfangsflächen 5 und 6, also bei geschlossenem Fenster bzw.
geschlossener Tür verdeckt, mindestens ein Zusatzverschluß 8 als sogenannter Mittelverschluß
angeordnet. Dieser ist als Schnappriegelvorrichtung 9 ausgeführt, welche mit einer
durch eine Feder 10 unter Vorspannung gehaltenen und in einem Gehäuse 11 drehfest,
aber axial verschieblich geführten Riegelfalle 12 arbeitet und darüber hinaus als
Gegenlager für die Riegelfalle 12 ein Rastelement 13 umfaßt.
[0020] Das Gehäuse 11 hat die Form eines zumindest an seinem Außenumfang im wesentlichen
zylindrischen Gehäusetopfes, welcher über einen Teil seiner Länge in eine an der Falzumfangsfläche
6 des Flügels 2 befindliche Vertiefung eingesenkt ist, welche im Falle der Fig. 1
die Form einer Stufennut 14 hat, wie sie üblicherweise zur Aufnahme bzw. Unterbringung
von Treibstangenbeschlägen dient.
[0021] An seinem innerhalb der Stufennut 14 gelegenen Ende weist das Gehäuse 11 bzw. der
Gehäusetopf einen Boden 15 auf, während das diesem gegenüberliegende Ende der Topfhöhlung
16 offen ist. In die Topfhöhlung 16 des Gehäuses 11 bzw. des Gehäusetopfes ragt die
Riegelfalle 12 der Schnappriegelvorrichtung 9 mit ihrem ebenfalls topfartig offen
ausgeführten Ende 17 hinein und wird dadurch sicher axial verschiebbar geführt. In
die Aufnahme 18 des topfartig offenen Endes der Riegelfalle 12 ragt die als Schraubendruckfeder
ausgeführte Feder 10 hinein, wobei sie sich einerseits am Boden 15 des Gehäuses 11
bzw. Gehäusetopfes abstützt und andererseits auf eine die Aufnahme 18 begrenzende
Querwand 19 einwirkt, die einen relativ großen Abstand vom Ende 17 der Riegelfalle
12 hat. Dadurch kann die Druckfeder 10 mit einer relativ großen Baulänge Verwendung
finden und folglich einen entsprechend großen Federweg aufweisen.
[0022] Der Auswärts-Verschiebeweg der Riegelfalle 12 relativ zum Gehäuse 11 bzw. Gehäusetopf
wird durch einen kolbenartigen Bolzen 20 begrenzt, der mit seinem Kolbenkopf 21 in
einen zum freien Ende der Riegelfalle 12 offenen Kanal 22 eingreift. Andererseits
durchsetzt der Bolzen 20 mit seinem Schaft 23 nicht nur die Querwand 19 der Riegelfalle
12, sondern auch deren Aufnahme 18 über das Ende 17 hinaus. Dabei ist der Schaft 23
am Boden 15 des Gehäuses 11 bzw. Gehäusetopfes festgelegt, z. B. vernietet oder verschraubt.
Der Schaft 23 des kolbenartigen Bolzens 20 ist koaxial auch von der Schraubendruckfeder
10 umgeben, so daß diese durch ihre Einwirkung auf die Querwand 19 die Riegelfalle
12 bis gegen den Kolbenkopf 21 unter elastischer Vorspannung zum Anschlag bringen
kann.
[0023] Erwähnt werden soll an dieser Stelle, daß die Feder 10 nicht notwendigerweise als
Schraubendruckfeder ausgeführt werden muß. Sie kann vielmehr auch von einer Tellerfedersäule
oder einer Elastomerhülse gebildet werden, die einerseits in die Aufnahme 18 der Riegelfalle
12 hineinragt und andererseits vom Schaft 23 des kolbenartigen Bolzens 20 durchsetzt
wird. Selbstverständlich wäre als Feder 10 auch ein Verbundelement benutzbar, in dem
mehrere der vorgenannten Federarten miteinander vereinigt sind.
[0024] Das Gehäuse 11 der Schnappriegelvorrichtung 9 bzw. der Gehäusetopf weist an seinem
Außenumfang einen quer zu seiner Längsachse abstehenden Anschlag oder Kragen 24 auf,
der so angeordnet und ausgebildet ist, daß er die Einbautiefe für die Schnappriegelvorrichtung
9 in die Falzumfangsfläche 6 des Flügels begrenzt. Wenn es sich bei der Aufnahme in
der Falzumfangsfläche 6 des Flügels 2 um eine Stufennut 14 handelt, wie das in Fig.
1 gezeigt wird, dann kann der Anschlag oder Kragen 24 als Platte ausgeführt werden,
deren Breite an die größte Öffnungsweite der Stufennut 14 angepaßt ist. Die Länge
der Platte kann von solcher
[0025] Art sein, daß sich mindestens einseitig neben dem Gehäuse 11 bzw. dem Gehäusetopf
noch Befestigungsschrauben anbringen lassen.
[0026] Das Gehäuse 11 bzw. der Gehäusetopf ist andererseits mit einem über den Anschlag
oder Kragen 24 in Richtung der Längsachse vorstehenden und in den Falzluftbereich
7 wischen Flügel 2 und Blendrahmen 1 frei hineinragenden Längenabschnitt 25 versehen,
um auf diese Art und Weise eine möglichst große Führungslänge für die Riegelfalle
12 zu erhalten. Wichtig ist dabei, daß der Längenabschnitt 25 den Anschlag oder Kragen
24 höchstens um ein Maß überragt, welches in jedem Falle wesentlich kleiner als der
geringstmögliche Abstand 7 zwischen den Falzumfangsflächen 5 und 6 ausgeführt ist.
[0027] Wichtig ist bei dem Zusatzverschluß 8, insbesondere Mittelverschluß, noch daß die
Riegelfalle 12 der Schnappriegelvorrichtung 9 an ihrem freien Ende eine Schräg- bzw.
Keilfläche 26 aufweist, die mit einer Schräg- bzw. Keilfläche 27 am Rastelement 13
zusammenwirken kann. Dabei kommt es darauf an, daß beide Schräg- bzw. Keilflächen
26 und 27 relativ zueinander eine solche Lage haben, daß sie Kreisbögen, beispielsweise
den Kreisbogen 4 um die Gelenkachse 3 zwischen Flügel 2 und Blendrahmen 1 tangieren
bzw. tangieren können. Als zweckmäßig hat es sich erwiesen, wenn die Schräg- oder
Keilflächen 26 und 27 von Riegelfalle 12 und Rastelement 13 jeweils eine Neigung von
weniger als 45° zur Verschlußebene des Fensters oder der Tür aufweisen. Vorzugsweise
sollte dabei ein Neigungswinkel gewählt werden, der zwischen 25° und 35° zur Verschlußebene
des Fensters oder der Tür verläuft.
[0028] Ein dauerhaft ordnungsgemäßes Zusammenwirken der Schräg- bzw. Keilflächen 26 und
27 von Riegelfalle 12 und Rastelement 13 wird auf einfache Weise dadurch gewährleistet,
daß die einander zugewendeten, freien Enden der Schräg- bzw. Keilflächen 26 und 27
jeweils mit einer Abrundung oder Anfasung 28 und 29 versehen sind, die einen vom Kreisbogen
4 um die Flügel-Gelenkachse 3 wegführenden Verlauf hat.
[0029] Auch das Rastelemet 13 läßt sich dann mit einem geringen Arbeitsaufwand am Blendrahmen
1 befestigen, wenn es als topfartiges Formteil gestaltet und mit einem quer zu seiner
Längsachse gerichteten Anschlagkragen 30 versehen ist.
[0030] Das Gehäuse 11 bzw. der Gehäusetopf, die Riegelfalle 12 und das Rastelement 13 können
als Spritzgruß-Formteile aus Kunststoff und/oder als Druckgruß-Formteile aus Metall
(Zink- oder Messinglegierungen) ausgeführt werden.
[0031] In Fig. 2 der Zeichnung ist gezeigt, daß sich ein Zusatzverschluß 8, insbesondere
Mittelverschluß in Form einer Schnappriegelvorrichtung 9 auch bei. Fenstern und Türen
in Benutzung nehmen läßt, deren Blendrahmen 1 und Flügel 2 aus Holz gefertigt sind.
Dort ist das Gehäuse 11 bzw. der Gehäusetopf der Schnappriegelvorrichtung 9 in eine
zur Falzumfangsfläche 6 des Flügels ausmündende Bohrung 31 eingesetzt, während das
Rastelement 13 von einer an der Falzumfangsfläche 5 des Blendrahmens 1 ausmündenden
Bohrung 32 aufgenommen ist. In diesem Falle sind die Anschläge bzw. Kragen 24 und
30 zweckmäßigerweise nur einseitig vom Umfang des Gehäuses 11 bzw. Gehäusetopfes und
des Rastelementes 13 abstehend vorgesehen und so gestaltet, daß sie auch als Ausrichtmittel
und Verdrehsicherungen mit dem Blendrahmen 1 und dem Flügel 2 zusammenwirken können.
Liste der Bezugszeichen:
[0032]
- 1
- Blendrahmen
- 2
- Flügel
- 3
- Gelenkachse
- 4
- Kreisbogen
- 5
- Falzumfangsfläche/Blendrahmen
- 6
- Falzumfangsfläche/Flügel
- 7
- Falzabstand
- 8
- Zusatzverschluß/Mittelverschluß
- 9
- Schnappriegelvorrichtung
- 10
- Feder
- 11
- Gehäuse/Gehäusetopf
- 12
- Riegelfalle
- 13
- Rastelement
- 14
- Stufennut
- 15
- Boden
- 16
- Topfhöhlung
- 17
- Ende
- 18
- Aufnahme
- 19
- Querwand
- 20
- kolbenartiger Bolzen
- 21
- Kolbenkopf
- 22
- Kanal
- 23
- Schaft
- 24
- Anschlag/Kragen
- 25
- Längenabschnitt
- 26
- Schräg- bzw. Keilfläche
- 27
- Schräg- bzw. Keilfläche
- 28
- Abrundung
- 29
- Abrundung
- 30
- Anschlagkragen
- 31
- Bohrung
- 32
- Bohrung
1. Schnappriegelvorrichtung (9) als verdeckter Zusatzverschluß (8), insbesondere Mittelverschluß,
für Flügel (2) von Fenstern und Türen od. dgl., die um eine an oder nahe einer Begrenzungskante
liegende Gelenkachse (3) beweglich am Blendrahmen (1) gelagert sind,
- mit einer durch eine Feder (10) unter Vorspannung gehaltenen, in einem Gehäuse (11)
drehfest, aber verschieblich geführten Riegelfalle (12)
- und mit einem Rastelement (13), welches das Gegenlager für die Riegelfalle (12)
bildet,
dadurch gekennzeichnet,
- daß die Riegelfalle (12) in einem in der Falzumfangsfläche (6) des Flügels (2) sitzenden
Gehäusetopf (11) gelagert ist,
- daß die Riegelfalle (12) mit dem am Blendrahmen (1) befestigten Rastelement (13)
über einen Kreisbogen (4) um die Flügel-Gelenkachse (3) tangierende Schräg- bzw. Keilflächen
(26 und 27) zusammenwirkt,
- und daß die Riegelfalle (12) an ihrem im Gehäusetopf (11) geführten Ende (17) ebenfalls
topfartig offen ausgeführt ist, um eine Aufnahme (18) für die im Gehäusetopf (11)
bodenseitig (15) abgestützte Feder (10) zu bilden.
2. Schnappriegelvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Auswärts-Verschiebeweg der Riegelfalle (12) relativ zum Gehäusetopf (11)
durch einen kolbenartigen Bolzen (20) begrenzt ist,
- daß dieser Bolzen (20) mit seinem Kolbenkopf (21) in eine zur Schräg- bzw. Keilfläche
(26) der Riegelfalle (12) hin offenen Kanal (22) derselben eingreift sowie mit seinem
Schaft (23) das im Gehäusetopf (11) geführte Ende (17) der Riegelfalle (12) und auch
die als Druckfeder ausgelegte Feder (109 koaxial durchsetzt,
- und daß der Bolzen mit seinem Schaft (23) am Boden (15) des Gehäusetopfes (11) festgelegt,
z. B. vernietet oder verschraubt ist,
- während sein Kolbenkopf (21) einen Anschlag für eine den Kanal (22) gegen das topfartige
offene Ende (17) abgrenzende und vom Schaft (23) durchsetzte Wand (19) der Riegelfalle
(12) bildet.
3. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 und 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusetopf (11) mit einem von seinem Außenumfang quer zu seiner Längsachse
abstehenden Anschlag oder Kragen (24) versehen ist, der seine Einbautiefe in das Flügelprofil
(2) begrenzt.
4. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusetopf (11) mit einem über den Anschlag oder Kragen (24) in Richtung
der Längsachse vorstehenden und in den Falzluftbereich (7) zwischen Flügel (2) und
Blendrahmen (1) hineinragenden Abschnitt (25) versehen ist.
5. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens der hinter dem Anschlag oder Kragen (24) gelegene Abschnitt des Gehäusetopfes
(11) zylindrische Gestalt hat und einen Außendurchmesser von höchstens 12 mm aufweist.
6. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Schräg- oder Keilflächen (26 und 27) von Riegelfalle (12) und Rastelement
(13) jeweils eine Neigung von weniger als 45°, vorzugsweise zwischen 25° und 35°,
zur Verschlußebene des Fensters oder der Tür aufweisen,
und daß dabei ihre einander zugewendeten, freien Enden jeweils mit einer vom Kreisbogen
(4) um die Flügel-Gelenkachse (3) weggeführten Abrundung (28 und 29) oder Anfasung
versehen sind.
7. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß auch das Rastelement (13) als topfartiges Formteil gestaltet und mit einem quer
zu seiner Längsachse gerichteten Anschlagkragen (30) versehen ist.
8. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Druckfeder (10) von einer Schraubenfeder, von einer Tellerfedersäule, von
einer Elastomerhülse oder von einem Verbundelement dieser verschiedenen Federarten
gebildet ist.
9. Schnappriegelvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Gehäusetopf (11), die Riegelfalle (12) und das Rastelement (13) als Spritzguß-Formteile
aus Kunststoff und/oder als Druckguß-Formteile aus Metall (Zink- oder Messinglegierungen)
ausgeführt sind.