(19)
(11) EP 0 808 976 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
26.11.1997  Patentblatt  1997/48

(21) Anmeldenummer: 97102645.5

(22) Anmeldetag:  19.02.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E05B 65/10, E05B 63/16, E05B 63/20
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE FI FR GB IT LI LU NL SE

(30) Priorität: 24.05.1996 DE 19620908

(71) Anmelder: DORMA GmbH + Co. KG
D-58256 Ennepetal (DE)

(72) Erfinder:
  • Vieregge, Siegfried
    58332 Schwelm (DE)

   


(54) Selbstverriegelndes Panikschloss


(57) Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Panikschloß mit einer federbelasteten Kreuzfalle (7), einem schiebergesteuerten Riegel (6), einem in Längsrichtung des Schlosses mittels einer Schlüsselbetätigung betätigbaren Schieber und einem den Schieber bei rückgeschlossenem Riegel arretierenden federbelasteten Steuerteil (8) sowie mit einer Drückernuß (9), welche einen den Schieber betätigenden Panikhebel aufweist. Die Erfindung richtet sich darauf, daß mittels eines in seinen beiden Endstellungen arretierbaren, vom Schlüssel bzw. Zylinderbart (18) betätigten Wechselteils (12) die beiden Hälften einer geteilten Drückernuß (9) koppelbar bzw. entkoppelbar sind, wobei das Wechselteil (12) in Ausgestaltung der Erfindung durch Schlüsselbetätigung von einem Einschalthebel (14) und einem Ausschalthebel (15) in seiner jeweiligen Endposition festlegbar ist.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung betrifft ein selbstverriegelndes Panikschloß mit einer federbelasteten Kreuzfalle, einem schiebergesteuerten Riegel, einem in Längsrichtung des Schlosses mittels einer Schlüsselbetätigung bewegbaren Schieber und einem den Schieber bei rückgeschlossenem Riegel arretierenden federbelasteten Steuerteil sowie mit einer Drückernuß, welche einen den Schieber betätigenden Panikhebel aufweist.

[0002] Durch die DE A 39 38 655 ist ein selbstverriegelndes Panikschloß bekannt geworden, dessen Schieber motorisch oder mechanisch bewegt werden kann. Außer dem Schloßriegel und der als Kreuzfalle ausgebildeten Schloßfalle ist ein Steuerteil vorgesehen, mit welchem der Schieber bei rückgeschlossenem Riegel in seiner oberen, die Kreuzfalle freigebenden Position gehalten werden kann. Mit der einteiligen Drückernuß ist weiter ein als Folgeglied bezeichneter Hebel verbunden, über den der Schieber und damit der Riegel betätigt und die Tür von der Innenseite her geöffnet werden kann (Panikfunktion). Das Schloßeingerichte des vorbeschriebenen Schlosses sieht keine Bauteile vor, mit denen es möglich ist, die Tür durch Drückerbetätigung auch von außen zu öffnen.

[0003] Der DE 37 36 592 C2 ist ein Rohrrahmenschloß mit einer zweigeteilten Nuß zu entnehmen. Eine ebenfalls geteilte Nuß beschreibt die DE 35 21 213 A1 für ein Fallenpanikschloß, insbesondere für Rohrrahmentüren.

[0004] Aufgabe der Erfindung ist es, ein selbstverriegelndes Panikschloß der eingangs beschriebenen Gattung dahingehend weiterzubilden, daß eine Umschaltfunktion gegeben ist, d.h. daß eine Riegelbetätigung über den Drücker wahlweise nur von innen oder von innen und außen möglich ist. Dies soll insbesondere durch vorteilhafte bauliche Merkmale bei schmalbauenden Schlössern, d.h. bei sogenannten Rohrrahmenschlössern ermöglicht werden. Die erfindungsgemäße Umschalttechnik soll auch in solchen selbstverriegelnden Panikschlössern Anwendung finden können, welche mit einer Vorrichtung zum verzögerten Vorschluß des Riegels versehen sind.

[0005] Die Erfindung löst die gestellte Aufgabe durch die Lehre nach Anspruch 1. Insbesondere die Arretierung eines Wechselteils in seiner jeweiligen Endposition ermöglicht einen einfachen Aufbau der Bedienungsmechanik, d.h. das Wechselteil muß nicht durch ständig das Wechselteil beaufschlagende Bauteile in seiner jeweiligen Position gehalten werden. Da das Wechselteil innerhalb des Schloßgehäuses für den Kopplungsvorgang bzw. Entkopplungsvorgang nur um einen relativ geringen Betrag verschoben werden muß, ergibt sich der Vorteil, daß das Aufschließen der Tür (Riegelrückschluß) und das Umschalten, d.h. das Verbinden zweier Nußhälften über das Wechselteil, mit einer einzigen Schlüsselbewegung erfolgen kann.

[0006] Weitere Merkmale der Erfindung sind durch die Unteransprüche gekennzeichnet.

[0007] Gemäß den Ansprüchen 2 und 3 sind am Schloßblech ein Einschalthebel und ein Ausschalthebel gelagert, welche durch Schlüsselbetätigung (Schließzylinderbart) beaufschlagt werden können, wobei mittels des Einschalthebels das Wechselteil so bewegt wird, daß die Nußhälften gekoppelt werden und mittels des Ausschalthebels das Wechselteil so bewegt wird, daß die Kopplung der Nußhälften aufgehoben wird.

[0008] In Ausgestaltung der Erfindung (Anspruch 4) ist der Ausschalthebel als zweiarmiger Hebel ausgebildet.

[0009] Sowohl Einschalthebel als auch Ausschalthebel werden mittels des Schließzylinderbartes betätigt; sie wirken dabei wechselweise auf einen am Wechselteil angeordneten Schaltnocken (Anspruch 5).

[0010] An der dem Schließzylinder und damit dem Einschalthebel bzw. dem Ausschalthebel gegenüberliegenden Seite des Wechselteils ist im Bereich der Drückernuß ein Zwischenhebel angeordnet, welcher drehbar am Schloßblech gelagert und von einem am Wechselteil angeordneten Schaltnocken verschwenkbar ist (Anspruch 6). Dieser Zwischenhebel wird bei Betätigung des Einschalthebels durch den Schließzylinderbart verschwenkt und betätigt seinerseits einen an der Drückernuß schwenkbar gelagerten Umschalthebel, welcher die Nußhälften miteinander koppelt. Bei Betätigung des Ausschalthebels, d.h. bei dadurch bedingter Verschiebung des Wechselteils gerät der Zwischenhebelaußer Eingriff mit dem Umschalthebel, so daß die beiden Nußhälften entkoppelt werden.

[0011] Die Arretierung des Wechselteils in seiner jeweiligen Endposition erfolgt vorteilhaft durch einerseits in einer Ausnehmung des Wechselteils und andererseits an Führungsnocken des Schloßbleches zwangsgeführte Schaltkeile (Anspruch 7), wobei in der Ausnehmung des Wechselteils in diametraler Anordnung zwei durch eine Feder distanzierte Schaltkeile angeordnet sind (Anspruch 8). Bei der Betätigung des Wechselteils durch den Einschalthebel oder Ausschalthebel

überspringen" die Schaltkeile jeweils mit ihren Keilflächen die am Schloßblech angeordneten Führungsnocken und legen somit das Wechselteil in der jeweiligen Position gegenüber dem Schloßblech fest.

[0012] Es hat sich in der Praxis weiter als vorteilhaft erwiesen, die die Schaltkeile aufnehmende Ausnehmung im Wechselteil durch ein die Ausnehmung verschließendes Abdeckblech abzudecken, um insbesondere die die Schaltkeile spreizende Feder in ihrer Position zu sichern (Anspruch 9).

[0013] Wie vorerwähnt, kann die Betätigung des Schiebers im Sinne

Riegelrückschluß" und die Betätigung des das Wechselteil verschiebenden Einschalthebels mit einer einzigen Schlüsselbewegung erfolgen. Dabei hat es sich als besonders vorteilhaft erwiesen, den vom Schließzylinderbart betätigten Anschlag des Einschalthebels so in die Rotationskurve des Schließzylinderbartes einfassen zu lassen, daß bei einer vorbestimmten Stellung des Schließzylinderbartes, die durch einen Begrenzungsnocken der Schließzylinderkontur festgelegt ist, sowohl der Schieber als auch der Einschalthebel in ihrer oberen Position durch den Schließzylinderbart abgestützt und damit arretiert werden. Bei dieser Schlüsselstellung ergibt sich überraschenderweise der Vorteil einer sogenannten

Dauerauf-Funktion", d.h. die Funktion der Selbstverriegelung ist aufgehoben, was bedeutet, daß beim Schließen der Tür der Riegel nicht ausgeschlossen wird. Diese Funktion kann insbesondere dann vorteilhaft sein, wenn Material durch die Tür transportiert werden soll, ohne daß eine Drückerbetätigung erforderlich ist. Die vorgenannten Merkmale sind durch Anspruch 10 gekennzeichnet.

[0014] Die Erfindung ist grundsätzlich bei allen Einsteckschlössern anwendbar; sie kennzeichnet sich durch einen einfachen Aufbau sowie insbesondere vorteilhafter Verwendung bei schmalbauenden Schlössern mit beschränkten Platzverhältnissen sowie insbesondere bei solchen selbstverriegelnden Panikschlössern, bei denen durch eine entsprechende Schieberarretierung mittels einer Steuerfalle und einem zusätzlichen Steuerteil ein verzögerter Riegelvorschluß beim Schließen der Tür möglich ist.

[0015] Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines möglichen Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigen:
Figur 1:
eine Ansicht auf das Schloßeingerichte bei abgenommener Schloßdecke
Figur 2:
eine Ansicht gemäß Figur 1 bei vorgeschlossenem Riegel unter Weglassung einiger für die Erfindung unwesentlicher oder bekannter Bauteile
Figur 3:
eine Ansicht gemäß Figur 2 bei rückgeschlossenem Riegel
Figur 4:
eine Ansicht gemäß Figur 3 unter Fortlassung des Schiebers bei gekoppelten Nußhälften
Figur 5:
eine Ansicht gemäß Figur 4 mit Darstellung des Schiebers bei entkoppelten Nußhälften
Figur 6:
den Schieber
Figur 7:
das Wechselteil
Figur 8:
das Abdeckblech
Figur 9:
die Panikhebel
Figur 10:
das Steuerteil
Figur 11:
den Zwischenhebel
Figur 12:
den Umschalthebel
Figur 13:
den Einschalthebel
Figur 14:
den Ausschalthebel


[0016] In der Figur 1 ist das allgemein mit 1 bezeichnete Panikschloß dargestellt, dessen wesentliche Bauteile ein Schloßblech 2, eine Stulp 3, ein Schieber 5, einen Riegel 6, eine Kreuzfalle 7, ein Steuerteil 8, eine Drückernuß 9, ein Wechselteil 12, ein Einschalthebel 14 und ein Ausschalthebel 15 sind.

[0017] Im folgenden wird die Funktion des selbstverriegelnden Panikschlosses anhand der weiteren Zeichnungen beschrieben.

[0018] In der Darstellung nach Figur 2 ist der Riegel 6 vorgeschlossen, d.h. der Schieber 5 befindet sich in seiner unteren Position. Der sich auf der Schließzylinderkontur 4 bewegende Zylinderbart 18 hat sich von seiner Grundstellung 18' gegen einen Anschlag 29 des Riegels 5 bewegt. Bei der dargestellten Position des Schiebers 5 liegt eine Anschlagkante 25 des Schiebers 5 an einem Zapfen 20 eines Kreuzfallenschaftes 19 der Kreuzfalle 7 an. In dieser Situation ist die Tür geschlossen; die Kreuzfalle 7 ist gegen Rückschließen gesperrt. Infolgedessen vermag die Kreuzfalle 7 auch nicht das Steuerteil 8 über einen an der Kreuzfalle 7 anliegenden Riegelfortsatz 24 des Steuerteils 8 zurückzudrücken.

[0019] Der in entsprechenden, nicht näher bezeichneten Führungen gleitende Schieber 5 sperrt in seiner unteren Position ebenfalls den Riegel 6 über einen Dorn 28 des Riegels 6. Das Wechselteil 12 befindet sich ebenfalls in seiner unteren Position. Die Tür kann lediglich über die Drückernuß 9 und die Panikhebel 11, 11' - mit deren Hilfe der Schieber 5 bewegbar ist - geöffnet werden.

[0020] In der Figur 3 ist der Schieber 5 mittels des Zylinderbartes 18 über den Anschlag 29 in der Bildebene nach oben verschoben worden; dabei ist der Riegel 6 in bekannter Weise über einen Schlitz 26 im Schieber 5 rückgeschlossen worden und hat dabei mit seiner Schieberkante 45 den Anschlagnocken 40 des Wechselteils 12 und damit das Wechselteil 12 in der Bildebene nach rechts verschoben.

[0021] Ein im oberen Bereich des Schiebers 5 angeordneter hakenartiger Fortsatz 23 hinterfaßt dabei einen Haltenocken 22 am Steuerteil 8, so daß der Schieber 5 - in der Bildebene gesehen - an einer Abwärtsbewegung gehindert ist. Gleichzeitig befindet sich der Zapfen 20 am Kreuzfallenschaft 19 in einer Position gegenüber dem Schlitz 21 am Schieber 5. Eine Rückholfeder 30 des Schiebers 5 ist nunmehr gespannt.

[0022] Es ist ersichtlich, daß zur Betätigung des Schiebers 5, d.h. für den Rückschluß des Riegels 6 lediglich eine Schlüsseldrehung von etwa 160° in rechtsdrehendem Sinne erforderlich ist.

[0023] In der Darstellung nach Figur 3 befindet sich das Wechselteil 12 in seiner unteren Position. Die Tür kann nunmehr durch Aufziehen oder Aufdrücken ohne Drückerbetätigung geöffnet werden, wobei die Kreuzfalle 7 in das Schloßgehäuse eingeschoben wird. Dabei wird zwar ebenfalls das Steuerteil 8 eingeschoben und gibt den hakenartigen Fortsatz 23 des Schiebers 5 gegenüber dem Haltenocken 22 am Steuerteil 8 frei (so daß der Schieber 5 aufgrund der Vorspannung der Feder 30 in der Bildebene nach unten gezogen werden könnte); gleichzeitig jedoch bewegt sich der Zapfen 20 am Kreuzfallenschaft 19 in den Schlitz 21 des Schieber 5, so daß der Schieber 5 lediglich um das Spiel zwischen Zapfen 20 und Schlitz 21 geringfügig in der Bildebene nach unten bewegt werden kann; dies hat ein Ausfahren des Riegels 6 von etwa 2 mm zur Folge, was im allgemeinen der Türluft entspricht und sich somit nicht störend auswirkt.

[0024] Wird - ausgehend von der Stellung des Zylinderbartes 18 in Figur 3 - der Schlüssel abgezogen, d.h. der Zylinderbart 18 in die Position 18' verbracht, wird beim Schließen der Tür die Kreuzfalle 7 mit dem Zapfen 20 zunächst in den Schlitz 21 des Schiebers 5 einfassen und den Schieber 5 in seiner Position halten. Erst nach vollständigem Schließen der Tür, d.h. wenn die Kreuzfalle 7 der entsprechenden nicht dargestellten Öffnung im Schließblech direkt gegenüberliegt und in die Öffnung des Schließbleches einfahren kann, wird der Schieber 5 freigegeben und kann infolge seiner Abwärtsbewegung den Riegel 6 ausfahren. Hiermit wird ein verzögertes Ausfahren des Reges 6 bewirkt und eine Beschädigung des Schließbleches vermieden.

[0025] Gemäß Figur 4 ist der Zylinderbart 18 - und zwar ausgehend von der Stellung nach Figur 3 - weiter in der Bildebene um etwa weitere 30° nach rechts bewegt worden. Hierbei ist der um eine Schwenkachse 38 drehbare Einschalthebel 14 verschwenkt worden und hat über einen Schaltnocken 32 das Wechselteil 12 in der Bildebene nach oben verschoben. Gleichzeitig ist der Ausschalthebel 15 um seine Schwenkachse 39 in rechtsdrehendem Sinne geringfügig verschwenkt worden. Das Anheben des Wechselteils 12 hat zur Folge, daß ein Schaltnocken 33 des Wechselteils 12 gegen eine entsprechende Kante eines Zwischenhebels 13 läuft und der Zwischenhebel 13 um die mit dem Schloßblech verbundene Achse 41 schwenkt. Der Zwischenhebel 13 selbst schwenkt dabei gegen einen um die an der Drückernuß 9 angeordnete Achse 43 schwenkbaren Umschalthebel 10, welcher die beiden Nußhälften miteinander verriegelt. In dieser Situation kann der Riegel 6 von beiden Türseiten über den jeweiligen Drücker betätigt werden.

[0026] Um das Wechselteil 12 in seiner Position zu halten, sind in einer Ausnehmung 34 im Wechselteil 12 durch eine Feder 36 getrennte Schaltkeile 16 vorgesehen, die mit fest mit dem Schloßblech verbundenen Führungsnocken 35 korrespondieren. Die Ausnehmung 34 im Wechselteil 12 ist durch eine Abdeckfläche 37 eines Abdeckbleches 17 abdeckbar. Im Wechselteil 12 sowie im Abdeckblech 17 sind ferner Ausnehmungen 44 vorgesehen, die eine ausreichende Verschiebung der Achse 41 des Verbindungsstückes 13 innerhalb dieser Ausnehmung zulassen.

[0027] In der Schlüsselposition gemäß Figur 4 ergibt sich die Besonderheit, daß (vergleiche Figur 3) der Zylinderbart 18 gleichzeitig einen Betätigungsarm 46 des Einschalthebels 14 und den Anschlag 29 des Schiebers 5 abstützt. Wird der Schlüssel in dieser Position belassen, ergibt sich eine sogenannte

Dauerauf-Funktion", d.h., die Tür kann durch Aufstoßen oder Aufziehen ohne Drückerbetätigung beliebig oft geöffnet und geschlossen werden, ohne daß der Riegel 6 in die ihm zugeordnete Ausnehmung des Schließbleches einfährt. Es erfolgt also kein Riegelausschluß. Die vorbeschriebene Schlüsselstellung wird vorteilhaft dadurch fixiert, daß im Bereich der Rotationskurve der Schließzylinderkontur 4 ein Begrenzungsnocken 42 angeordnet ist, der eine weitere Drehung des Schlüssels in rechtsdrehendem Sinne verhindert.

[0028] Bei einer Schlüsseldrehung in linksdrehendem Sinne - ausgehend von Figur 4 - ist die

Dauerauf-Funktion" aufgehoben; die Umschaltfunktion bleibt jedoch bestehen.

[0029] In der Darstellung gemäß Figur 5 ist - ausgehend von der Position nach Figur 4 - der Schlüssel in linksdrehendem Sinne betätigt worden; dabei schwenkt der Zylinderbart 18 den Ausschalthebel 15 in linksdrehendem Sinne, so daß der Ausschalthebel 15 über einen Schaltnocken 32 am Wechselteil 12 das Wechselteil 12 in der Bildebene nach unten verschiebt, so daß sich die Schaltkeile 16 nunmehr im wesentlichen unterhalb der Führungsnocken 35 befinden. Die Nußhälften sind somit entkoppelt. Beim Schließen der Tür wird - wie vorbeschrieben - die durch eine Feder 31 belastete Kreuzfalle 7 in das Schließblech einfahren, das Absenken des Schiebers 5 freigeben, so daß der Riegel 6 verzögert in das Schließblech einfahren kann.

[0030] In der Figur 6 sind mit 27 im Steuerschlitz 26 des Schiebers 5 angeordnete Raststellen bezeichnet; diese Raststellen 27 verhindern ein unerwünschtes Zurückdrücken des Schiebers 5 auch dann, wenn der Schieber 5 nicht vollständig in die entsprechende Ausnehmung des Schließbleches eingefahren, also nicht vollständig vorgeschlossen ist.

Bezugszeichen



[0031] 
1
Panikschloß
2
Schloßblech
3
Stulp
4
Schließzylinderkontur
5
Schieber
6
Riegel
7
Kreuzfalle
8
Steuerteil
9
Drückernuß
10
Umschalthebel
11
Panikhebel
11'
Panikhebel
12
Wechselteil
13
Zwischenhebel
14
Einschalthebel
15
Ausschalthebel
16
Schaltkeile
17
Abdeckblech
18
Zylinderbart
18'
Grundstellung des Zylinderbartes
19
Kreuzfallenschaft
20
Zapfen am Kreuzfallenschaft
21
Schlitz im Schieber
22
Haltenocken am Steuerteil
23
hakenartiger Fortsatz am Schieber
24
Riegelfortsatz des Steuerteils
25
Anschlagkante am Schieber
26
Steuerschlitz des Schiebers
27
Raststelle im Steuerschlitz
28
Dorn des Riegels
29
Anschlag am Riegel
30
Rückholfeder des Riegels
31
Feder für Kreuzfalle
32
Schaltnocken am Wechselteil
33
Schaltnocken am Wechselteil
34
Ausnehmung im Wechselteil
35
Führungsnocken für Schaltkeile
36
Feder für Schaltkeile
37
Abdeckfläche des Abdeckbleches
38
Schwenkachse für Einschalthebel
39
Schwenkachse für Ausschalthebel
40
Anschlagnocken am Wechselteil
41
Achse des Zwischenhebels
42
Begrenzungsnocken an der Rotationskurve
43
Achse des Umschalthebels
44
Ausnehmung im Wechselteil
44
Ausnehmung im Abdeckblech
45
Schieberkante
46
Betätigungsarm



Ansprüche

1. Selbstverriegelndes Panikschloß (1) mit einer federbelasteten Kreuzfalle (7), einem schiebergesteuerten Riegel (6), einem in Längsrichtung des Schlosses mittels einer Schlüsselbetätigung betätigbaren Schieber (5) und einem den Schieber bei rückgeschlossenem Riegel arretierenden federbelasteten Steuerteil (8) sowie mit einer geteilten Drückernuß (9), welche einen den Schieber betätigenden Panikhebel (11) aufweist, wobei das Schloßeingerichte ein mittels der Schlüsselbetätigung in beiden Längsrichtungen des Schlosses bei rückgeschlossenem Riegel (6) verschiebbares Wechselteil (12) aufweist, über das die Nußhälften wahlweise koppelbar und entkoppelbar sind, und daß das Wechselteil (12) in seiner jeweiligen Endposition gegenüber dem Schloßblech 2 arretiert ist (Umschaltfunktion, Verbinden / Lösen der Nußhälften).
 
2. Selbstverriegelndes Panikschloß nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselteil (12) mittels eines am Schloßblech (2) drehbar gelagerten, von der Schlüsselbetätigung beaufschlagten Einschalthebels (14) in seine die Nußhälften koppelnde Position verschiebbar ist.
 
3. Selbstverriegelndes Panikschloß nach den Ansprüchen 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Wechselteil (12) mittels eines am Schloßblech (2) drehbar gelagerten, von der Schlüsselbetätigung beaufschlagten Ausschalthebels (15) in seine die Nußhälften entkoppelnde Position verschiebbar ist.
 
4. Selbstverriegelndes Panikschloß nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Ausschalthebel (15) als zweiarmiger Hebel ausgebildet ist.
 
5. Selbstverriegelndes Panikschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß dem Einschalthebel (14) und dem Ausschalthebel (15) ein gemeinsamer, am Wechselteil (12) angeordneter Schaltnocken (32) zugeordnet ist.
 
6. Selbstverriegelndes Panikschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß zur Kopplung bzw. Entkopplung der Nußhälften der Drückernuß (9) im Bereich der Drückernuß (9) ein Zwischenhebel (13) angeordnet ist, welcher drehbar am Schloßblech (2) gelagert und von einem am Wechselteil (12) angeordneten Schaltnocken (33) verschwenkbar ist.
 
7. Selbstverriegelndes Panikschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Arretierung des Wechselteils (12) in seiner jeweiligen Endposition durch einerseits in einer Ausnehmung (34) des Wechselteils (12) und andererseits an Führungsnocken (35) des Schloßbleches (2) zwangsgeführte Schaltkeile (16) erfolgt.
 
8. Selbstverriegelndes Panikschloß nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß in der Ausnehmung (34) des Wechselteils (12) in diametraler Anordnung zwei durch eine Feder (36) distanzierte Schaltkeile (16) angeordnet sind.
 
9. Selbstverriegelndes Panikschloß nach den Ansprüchen 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen dem Wechselteil (12) und dem Schieber (5) ein die Schaltkeile (16) aufnehmende Ausnehmung (34) abdeckendes Abdeckblech (17) angeordnet ist.
 
10. Selbstverriegelndes Panikschloß nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß mittels der Schlüsselbetätigung (Schließzylinderbart 18) sowohl der Schieber (5) als auch der das Wechselteil (12) verschiebende Einschalthebel (14) bei rückgeschlossenem Riegel (6) und gekoppelten Nußhälften der Drückernuß (9) arretierbar sind (Dauerauf-Funktion).
 




Zeichnung