[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen hydraulischen Tieflochbohrhammer bestehend aus
einem eine Bohrerstange mit einer Bohrkrone oder dergleichen Werkzeug tragenden Hammerteil,
einem mit diesem Teil verbundenen Bohrstrang mit einer Versorgungs-und Rückleitung
für ein Hydraulikfluid mit einem Versorgungsdruck von größer als 100 bar, insbesondere
größer als 180 bar, sowie einer Zuführungsleitung für ein Spülmedium zum Bohrerteil,
eine den Bohrstrang haltende und/oder diesen bewegende Einrichtung und einem Anschluß
an ein Hydrauliksystem sowie an ein Versorgungssystem für das Spülmedium.
[0002] Als wesentliche Teile weisen Bohrhämmer für Gestein, Beton oder dergleichen Hartmaterialien
einen Hammerteil, der die diesem zugeführte Energie in Schlagarbeit umsetzt und eine
Bohrerstange mit einer Verbindung zum Hammerteil einerseits und einem Bohrerkopf mit
einer Meißelschneide, einer Bohrerkrone oder einer dergleichen ausgebildeten Brecheinrichtung
für eine örtliche Zertrümmerung des Hartmaterials andererseits auf. Um die Schlagarbeit
vom Hammerteil möglichst effizient zum Bohrerkopf bringen und für eine wirkungsvolle
lokale Zertrümmerung des Hartmaterials nutzen zu können, sollen die Bohrerstangen
möglichst einteilig oder miteinander satt anliegend bzw. spielfrei verschraubt oder
verkeilt ausgeführt sein sowie eine geringe Masse aufweisen. Große Bohrerstangenlängen
für große Bohrtiefen haben jedoch zwangsläufig große Massen, die sich nachteilig auf
die Leitung der Schlagarbeit zum Bohrerkopf hin auswirken.
[0003] Für eine Einbringung von tiefen Löchern in Hartmaterialien wurden zur Überwindung
dieses Nachteiles Tieflochbohrhämmer entwickelt, welche einen Hammerteil mit einem
geringeren Durchmesser als dem Bohrerkopf entspricht besitzen. Der Hammerteil ist
somit in das Bohrloch einbringbar, so daß eine kurze und eine geringe Masse aufweisende
Bohrerstange verwendbar und damit ein hoher Wirkungsgrad der Schlagarbeit für ein
Bohren erreichbar sind. Zum schlagenden Bohren von tiefen Löchern wird dabei der Hammerteil
mittels eines Bohrstranges im Bohrloch abgestützt bzw. geführt, wobei auch eine Energiezufuhr
durch zumindest einen Teil des Bohrloches erfolgen muß.
[0004] Üblicherweise werden Tieflochbohrhämmer hydraulisch betrieben, dies bedeutet, daß
die in Schlagarbeit vom Hammerteil umzusetzende Energie diesem mittels eines Hydraulikfluids
unter hohem Druck, von durchwegs mehr als 100 bar, zugeführt und nach dem Abarbeiten
der Druckenergie rückgeleitet wird. Im Bohrloch sind somit neben dem Bohrstrang für
die Halterung des Hammerteiles eine Versorgung und eine Rückleitung für das Hydraulikfluid
erforderlich bzw. vorzusehen. Sollte nun ein langer Bohrstrang aus einzelnen Bohrstangen
zusammengesetzt werden, in welchen Stangen auch die Leitungen für das Hydraulikfluid
vorzusehen sind, so muß , wie dem Fachmann geläufig ist, mit verschiedenartigen Problemen
gerechnet werden. Zum einen würden beim Zusammenbau von Bohrstangen zu einem Bohrstrang
sowie dessen Verlängerung und insbesondere bei der Demontage desselben nach einem
Bohrbetrieb große Verluste an Hydraulikfluid durch ein Leerlaufen der Leitungen entstehen,
was auch eine erhebliche Umweltbelastung und dergleichen Schädigungen darstellt, zum
anderen wäre die Verfügbarkeit der Anlage zum Bohren gering bzw. die Rüstzeit und
die Vorbereitungszeit hoch, was beträchtliche Nachteile hinsichtlich der Wirtschaftlichkeit
der Einrichtung mit sich brächte.
[0005] Es wurde schon versucht, die Bohrstangen längsseitig mit zwei Ausnehmungen zu versehen,
diese mit fluchtenden Ausnehmungen aneinander zu setzen und derart einen Bohrstrang
mit großer Länge zu bilden, wobei in die Ausnehmungen, die Einzelstangen überschreitend,
lange Schläuche für das Hydraulikfluid, abspulbar von zwei Trommeln mit Anschlüssen
an ein Hochdrucksystem kommend, positioniert werden. Mit derartigen Bohreinrichtungen
kann zwar ein Verlust an Hydraulikfluid gering gehalten werden, jedoch ist die Bohrtiefe
durch die Hochdruckschlauchlänge begrenzt und ein hoher anlagentechnischer sowie Arbeitsaufwand
erforderlich, womit wiederum wirtschaftliche Nachteile verbunden sind.
[0006] Ausgehend vom Stand der Technik liegt nun der Erfindung die Aufgabe zugrunde, bei
Vermeidung der aufgezeigten Nachteile einen hydraulischen Tieflochhammer zu schaffen,
der einen hohen Bohrbereitschaftsgrad für eine Einbringung von Löchern in Hartmaterialien
besitzt, Verluste von Hydraulikfluid bei einer Änderung der Bohrstranglänge oder Demontage
des Stranges hintanhält, große Bohrtiefen ermöglicht und insgesamt hohe Wirtschaftlichkeit
aufweist. Ziel der Erfindung ist also, einen Bohrstrang zu erstellen, der aus mehreren
Bohrstangen zu großen Längen ausbildbar ist, wobei Hydraulikfluid mit großen Drücken
im Strang zum Hammerteil hin- und rückleitbar ist, und bei einem Abbau oder einer
Segmentierung bzw. Teilung in Einzelstangen keine Fluidverluste auftreten.
[0007] Diese Aufgaben wurden bei einer gattungsgemäßen Einrichtung dadurch gelöst, daß der
Bohrstrang aus zwei oder mehr als zwei miteinander lösbar verbindbaren gleichartigen
Bohrstangen gebildet ist, welche Bohrstangen, im wesentlichen zentral und/oder koaxial
angeordnet, einen Versorgungskanal und einen Rückströmkanal für das Hydraulikfluid
sowie einen dergleichen geführten Kanal für ein Spülmedium, insbesondere einen Spülgaskanal,
besitzen und jeweils ein Versorgungsende sowie ein Anschlußende für eine Folgestange
oder den Hammerteil aufweisen, wobei die Enden durch kooperierende, die Kanäle verbindende
Verbindungsteile mit außenseitigen Anflachungen für einen Werkzeugangriff ausgeformt
sind.
[0008] Die mit der Erfindung erzielten Vorteile sind im wesentlichen darin zu sehen,daß
auf einfache Weise bei einer Verschraubung der Bohrstange, zum Beispiel unter Verwendung
von Maulschlüsseln, gleichzeitig feste Verbindungen und dichte Anschlüsse für den
Versorgungs- und Rückströmkanal mittels der entsprechenden Verbindungsteile im Bohrstrang
gebildet werden. Da die Bohrstangen gleichartig ausgebildet sind, ist auch eine kostengünstige
Lagerhaltung möglich. Besondere Vorteile besitzen die erfindungsgemäß in den Stangen
zentral und/oder koaxial angeordneten Kanäle hinsichtlich einer Vermeidung von Fluidschläuchen,
einer Druckbewältigung vom Hydraulikfluid und insbesondere einer Verhinderung von
durckabhängigen Verbiegungen des Stranges.
[0009] Wenn, wie weiters in günstiger Form vorgesehen, ein Bohrstangenaußenrohr und die
Abflachungen aufweisenden Verbindungsgeile unlösbar, insbesondere durch Schweißung,
miteinander verbunden sind, kann eine besonders hohe Stabilität des Stranges beim
Bohren erreicht werden.
[0010] Sowohl für eine Verhinderung eines Verlustes von Hydraulikfluid als auch zum Schutze
der Umwelt vor diesbezüglicher Kontamination hat es sich als vorteilhaft herausgestellt,
wenn die Verbindungsteile der Bohrstangen Ventil- oder Verschlußorgane zur weitgehenden
Verhinderung eines Auslaufens von Hydraulikfluid bei offenen Endenteilen bzw. gelöster
Verbindung besitzen. Die einzelnen Bohrstangen am Lager können dadurch in beiden Kanälen
mit Hydraulikfluid gefüllt gehalten werden, wodurch eine besonders effiziente Bohrstrangbildung
oder Verlängerung desselben ermöglicht ist, weil der Füllschritt mit Fluid zur Herstellung
der Bohrbereitschaft des Tieflochhammers entfällt.
[0011] Ein hoher Sicherheits- und Automatisierungsgrad ist erreichbar, wenn die Ventiloder
Verschlußorgane in den Enden- bzw. Verbindungsteilen durch eine Druckänderung des
Hydraulikfluids im Versorgungskanal schaltbar bzw.steuerbar sind.
[0012] In konstruktiver und in funktioneller Ausgestaltung der Erfindung ist es von Vorteil,
wenn in den Verbindungsteilen am Versorgungsende und am Anschlußende einer Bohrstange
jeweils verschiebbare, koaxial ausgebildete Verschlußteile für den Versorgungskanal
sowie für den Rückströmkanal vorgesehen sind, welche Verschlußteile, zum Beispiel
eine Federkraft überwindend, durch eine Druckänderung des Hydraulikfluids bewegbar
sind. Dabei hat es sich als besonders wirkungsvoll herausgestellt, wenn bei Drücken
des Hydraulikfluids im Versorgungskanal von kleiner als 8 bar, vorzugsweise kleiner
als 5 bar, insbesondere kleiner als 3 bar, die verschiebbaren Verschlußteile eine
Abdichtung bildend, an deren Gegenkörper anliegen und vorzugsweise mit Druckkraft
, insbesondere mittels Federdruckkraft, beaufschlagt sind.
[0013] Eine besonders bevorzugte Form bei Weiterbildung der Erfindung wird erreicht, wenn
am Versorgungsende der Bohrstange der mit dem Bohrstangenaußenrohr unlösbar verbundene
Verbindungsteil einen Zwischenkörper einschließt, welcher einerseits lösbar oder dichtend
mit einem den Versorgungskanal darstellenden Hadraulikinnenrohr und einem Hydraulikaußenrohr,
einen Rückströmkanal bildend, verbunden ist und einen ringförmigen Verteilungskanal
und axial gerichtete, in diesen eindringende Rückströmkanäle bzw. Bohrungen für das
Hydraulikfluid sowie außenseitig axiale Ausnehmungen bzw. Kanäle für das Spülmedium
aufweist, andererseits stimseitig an einem, gleichartige Kanäle und Ausnehmungen beinhaltenden
Führungskörper anliegt, der seinerseits vorgeordnet mit einem Ringventilkörper verbunden
ist, und daß im Zwischenkörper und Führungskörper eine axial verschiebbare Ventilbüchse
mit einem, an diese innen stimseitig anlegbaren Verschlußteil angeordnet ist und ein
Ringventil außenseitig auf der Ventilbüchse verschiebbar, an eine Ringdichtfläche
des Ringventilkörpers anlegbar ist. Dabei werden nicht nur fertigungstechnische und
wirtschaftliche Vorteile erreicht, sondem es besteht auch, wie es sich gezeigt hat,
höchstmögliche Sicherheit gegen ein Austreten von Hydraulikfluid sowohl bei einem
Lagem und bei einem Zusammenbau der gefüllten Bohrstangen als auch bei einer Demontage
des Bohrstranges.
[0014] Eine weiters günstige Ausbildungsform wird erreicht, wenn zwischen Ringventil und
Führungskörper sowie zwischen Verschlußteil und einer Federabstützung Druckfedem angeordnet
sind.
[0015] Wenn am Versorgungsteil einer Bohrstange das Verbindungsteil ein konisches Innengewinde
aufweist, kann auf besonders einfache Weise eine rasche und dichte Verbindung von
zwei Bohrstangen erstellt werden. Dabei ist es wichtig, daß das Spülmedium im wesentlichen
koaxial aus dem Versorgungsende in das Anschlußende geführt wird, wobei die Endenteile
keine Verschlußorgane für den Spülkanal aufweisen. Bei einem Zusammenbau von Bohrstangen
im harten praktischen Einsatz kann dadurch vor dem Einschrauben der Folgestange mittels
ausströmenden Spülmediums das Anschlußgewinde gesäubert werden , wodurch ein Verreiben
oder Anfressen derselben verhindert wird.
[0016] Im Sinne eines leichten Durchsatzes von Hydraulikfluid durch die Verbindungsteile
hat es sich als bevorzugt erwiesen, wenn am Anschlußende der Bohrstange der mit dem
Bohrstangenaußenrohr unlösbar verbundene Verbindungsteil einen Zwischenkörper einschließt,
welcher einerseits lösbar oder dichtend mit einem den Versorgungskanal darstellenden
Hydraulikinnenrohr und einem Hydraulikaußenrohr, einen Rückströmkanal bildend, verbunden
ist und Rückströmkanäle bzw. Bohrungen für das Hydraulikfluid sowie außenseitig Ausnehmungen
bzw. Kanäle für das Spülmedium aufweist, andererseits stirnseitig an einer, gleichartige
Kanäle und Ausnehmungen beinhaltende Stützhülse und einen Führungskörper , der eine
auf der Gegenseite vorragende Verschlußteilführung aufweist, anliegt, wobei eine axial
verschiebbare Ventilbüchse an einem Ende den Führungskörper umgibt und am anderen
Ende an einem Ringventilkörper anlegbar ist und daß ein auf der Verschlußteilführung
axial verschiebbarer Verschlußteil an einer stimseitig innen zentrisch ausgebildeten
Durchbruchskante bzw. Dichtfläche der Ventilbüchse anstellbar ist.
[0017] Gegen ein Austreten von Hydraulikfluid hat sich dabei besonders bewährt, wenn zwischen
Stützhülse und Ventilbüchse sowie zwischen Führungskörper und Verschlußteile Druckfedern
angeordnet sind.
[0018] Schließlich hat sich funktionell, einen hohen hydraulischen Wirkungsgrad erbringend
als vorteilhaft gezeigt, wenn bei einer Verbindung von Bohrstangen der Versorgungskanal
für das Hydraulikfluid durch mindestens eine, insbesondere konisch ausgebildete, Dichtfläche
an den Stimseiten der radial verschiebbaren und radial gegen einen Anschlag andrückbaren
Ventilbüchsen und der Rückströmkanal durch diese und durch mindestens eine weitere
Dichtfläche, welche jeweils an den Stirnflächen der relativ zu den Verbindungsteilen
unverschiebbar gehaltenen Ringventilkörper ausgebildet ist, abgedichtet sind.
[0019] Im folgenden wird die Erfindung anhand von lediglich einen Ausführungsweg darstellenden
Zeichnungen näher erläutert.
Es zeigen
Fig. 1 eine Bohrstange im Längsschnitt
Fig. 1a einen Querschnitt der Bohrstange im Bereich einer Anflachung
Fig. 2 einen Längsschnitt eines Bohrstranges im Bereich von Verbindungsteilen
Fig. 2a einen Querschnitt des Stranges im Bereich eines Versorgungsendes
Fig. 3a einen Längsschnitt durch ein Versorgungsende einer Bohrstange
Fig. 3b einen Längsschnitt durch ein Anschlußende einer Bohrstange
Fig. 4 einen Längsschnitt durch eine Bohrstangenverbindung ( Hydraulikfluid drucklos)
Fig. 5 einen Längsschnitt durch eine Bohrstangenverbindung ( Druckaufbau im Hydraulikfluid)
Fig. 6 einen Längsschnitt durch eine Bohrstangenverbindung ( bewegtes Hydraulikfluid)
[0020] In der beiliegenden Bezugszeichenliste sind die Teile mit deren Bezeichnungen, für
alle Figuren geltend, angegeben.
[0021] Fig. 1 zeigt eine Bohrstange A mit einem Anschlußende M und einem Versorgungsende
W. An einem Bohrstangenaußenrohr 1 sind am Anschlußende M ein Verbindungsteil 11'
und am Versorgungsende W ein Verbindungsteil 11 mit diesem unlösbar verbunden, wobei
die Verbindungsteile 11, 11' je einen Bereich einer Abflachung 13, 13' besitzen. In
Fig. 1a ist ein Querschnitt durch den Bereich mit einer 4-kant-Abflachung 13 im Verbindungsteil
11 dargestellt. Am Versorgungsende W der Bohrstange A ist das Verbindungsteil 11 mit
einem konischen Innen-Schraubengewinde 12, passend für ein Außen-Schraubengewinde
12' eines Verbindungsteiles 11' einer Folgestange ausgestattet. Ein Spülmediumkanal
(3) ist konzentrisch gebildet und setzt sich in dieser Form, in Spülkanäle 31, 31'
geteilt, in den Verbindungsteilen 11, 11' fort.
[0022] Fig. 2 zeigt eine Schraubverbindung zweier Bohrstangen, wobei ein Versorgungsende
W mit einem Anschlußende M einer Folgestange im axialen Längsschnitt dargestellt ist.
Ein Verbindungsteil 11 vom Versorgungsende W weist ein konisches Innengewinde 12 auf,
in welches ein Außengewinde 12' eines daran anschließenden Verbindungsteiles 11' form-
und kraftschlüssig eingreift. Zentrisch in einem Hydraulikinnenrohr 21 ist ein Versorgungskanal
2 für ein Hydraulikfluid geführt, wobei das Innenrohr 21 und ein Zwischenkörper 4
durch ein Gewinde oder axial verschiebbar abgedichtet sind. Im Zwischenkörper 4 ist
auf gleiche Weise ein Hydraulikaußenrohr 23 positioniert, wobei ein Zwischenraum zwischen
Innen- und Außenrohr einen Rückströmkanal 22 für ein Hydraulikfluid bildet. Eine Ventilbüchse
5 ist im Zwischenrohr 4 in Axrichtung gegenüber den Rohranschlüssen verschiebbar angeordnet,
wobei ein Dichtring 53 eine Abdichtung des Versorgungskanales 2 bewerkstelligt und
ein Führungskörper 51 die Führung der Ventilbüchse 5 und eine Begrenzung ihres Verschiebeweges
bewirken. Mit der Führungsbüchse 5 ist ein Ringventilkörper 6 mit einer inneren konischen
Dichtfläche 64 verbunden, an welche Dichtfläche 64 ein Ringventil 61 , welches auf
der Ventilbüchse 5 außenseitig verschiebbar und durch eine Ringventildichtung 62 abgedichtet,
mittels einer Feder 63 andrückbar ist. Zentrisch in der Ventilbüchse 5 ist ein Verschlußteil
55 an eine innere Dichtfläche derselben mittels einer Druckfeder 52 anstellbar.
[0023] Vom Anschlußende M einer nachfolgenden Bohrstange, welche einen Verbindungsteil 11'
mit einem konischen Außen-Schraubgewinde 12' aufweist, wird bei einer Verschraubung
ein im Anschluß-Verbindungsteil 11' verankerter Ringventilkörper 5' an denjenigen
des Versorgungsteiles W unter Bildung einer Dichtfläche 65 angedrückt. Eine Ventilbüchse
5' liegt dabei an einer solchen 5 im Versorgungsbereich W an, wobei eine konische
ringförmige Dichtfläche 56 gebildet wird. Die Ventilbüchse 5' im Anschlußbereich M
umschließt einen, eine Fortführung des Versorgungskanals 2 bildenden hohlen Führungskörper
51', welcher einerseits an einer Stützbüchse 57' anliegt und andererseits zu einer
axialen, vorragenden Verschlußteilführung 511' ausgeformt ist. Auf der Verschlußteilführung
511' ist, zu dieser abgedichtet, ein Verschlußteil 55' verschiebbar gelagert, der
durch eine Feder innenseitig an einen zentrischen Durchbruch der Ventilbüchse 5' andrückbar
ist. Zwischen dem versorgungsseitigen Verschlußkörper 55 und jenem 55' der Anschlußseite
M ist ein kleiner Zwischenventilraum 27 gebildet, aus welchem bei einer Separierung
von Bohrstangen Hydraulikfluid austreten kann. Dieser Zwischenventilraum 27 kann durch
eine Kegelstumpfform der Verschlußteile 55 und 55' weiter verkleinert werden.
[0024] In Fig. 2a ist ein Querschnitt 55 durch ein Versorgungsende W einer Bohrstange dargestellt,
wobei ein Zwischenkörper 4 mit Rückströmkanälen 25 und Spülkanälen 31 von einem Verbindungsteil
umschlossen ist. Mit dem Zwischenkörper 4 ist , einen Versorgungskanal bildend, ein
Hydraulikinnenrohr verbunden.
[0025] Die Fig. 3a, 3b, 4, 5 und 6 zeigen schematisch ein Anbringen einer Bohrstange zur
Bildung eines verlängerten Bohrstranges.
[0026] In Fig. 3a ist ein Versorgungsende W gezeigt, welches mit einem Anschlußende zu verbinden
ist. Ein Versorgungskanal 2 mit Hydraulikfluid ist mittels eines Verschlußteiles 55
in einer Ventilbüchse 5 verschlossen und ein Rückströmkanal 22 bzw. mehrere Rückströmkanäle
25 sind durch ein Ringventil 61 abgedichtet.
[0027] Spülkanäle 31 weisen kein Absperrorgan auf, so daß ein Anschlußende M einer Folgestange
durch Ausströmenlassen von Spülmedium von Sand und dergleichen Dreck gesäubert werden
kann.
[0028] Im Anschlußende M sind ein Versorgungskanal 2 ( Fig. 3b) und ein Rückströmkanal 22
durch einen Verschlußteil 55' und eine Ventilbüchse 5' sowie einen Ringventilkörper
6' abgedichtet, so daß ein Hydraulikfluid in den Kanälen eingeschlossen ist.
[0029] Bei einem Einschrauben eines Anschlußendes M in ein Versorgungsende W (Fig. 4) werden
in den Verbindungsteilen 11, 11' jeweils Ventilkörperdichtflächen 65 und Hochdruckdichtflächen
56 aneinander angelegt.
[0030] Wird nun, wie in Fig. 5 dargestellt, der Druck im Versorgungskanal für das Hydraulikfluid
erhöht, so erfolgt dadurch ein Verschieben der versorgungsseitig angeordneten Ventilbüchse
5 und der anliegenden Ventilbüchse 5' im Anschlußende M in Axrichtung. Die Verschlußteilführung
511', welche unverschiebbar im Anschlußverbindungsteil 11' abgestützt ist, bewirkt
durch die Verschiebung der Ventilbüchsen 5,5' einerseits eine Anhebung des Verschlußteiles
55 gegen eine Federkrafteinwirkung. Andererseits erfolgt durch die Verschiebung eine
Öffnung des Rückströmkanals 22' im Anschlußbereich M ebenfalls gegen eine Federkraft.
[0031] Wie Fig. 6 zeigt, wird bei einer weiteren Erhöhung des Druckes vom Hydraulikfluid
im Versorgungskanal 2 des Versorgungsendes einer Bohrstange A gegen eine Federkraft
auch der Verschlußkörper 55' im Anschlußbereich M in Axrichtung verschoben und ein
durch die Bohrstangenverbindung durchreichend freier Versorgungskanal 2 gebildet.
Vom Druck des rückströmenden Hydraulikfluids erfolgt ein Anheben des versorgungsseitig
angeordneten Ringventils 61, so daß auch der Rückströmkanal 22 bzw. 25, 25' für einen
Durchgang von Hydraulikfluid freigestellt ist.
[0032] Wird nun der Druck des Hydraulikfluids im Versorgungskanal 2 abgesenkt, so werden
jeweils durch Federkraft die Ventilkörper 55, 55' , die Ventilbüchsen 5, 5' und das
Ringventil 61 geschlossen, so daß ohne Auslaufen des Hydraulikfluids der Bohrstrang
in einzelne Bohrstangen demontierbar ist.
1. Hydraulischer Tieflochbohrhammer bestehend aus einem eine Bohrerstande mit einer Bohrkrone
oder dergleichen Werkzeug tragenden Hammerteil, einem mit diesem Teil verbundenen
Bohrstrang mit einer Versorgungs- und Rückleitung für ein Hydraulikfluid mit einem
Versorgungsdruck von größer als 100 bar, insbesondere größer als 180 bar, sowie einer
Zuführungsleitung für ein Spülmedium zum Bohrerteil, eine den Bohrstrang haltende
und/oder diesen bewegende Einrichtung und einem Anschluß an ein Hydrauliksystem sowie
an ein Versorgungssystem für das Spülmedium, dadurch gekennzeichnet, daß der Bohrstrang aus zwei oder mehr als zwei miteinander lösbar verbindbaren gleichartigen
Bohrstangen (A) gebildet ist, welche Bohrstangen, im wesentlichen zentral und/oder
koaxial angeordnet, einen Versorgungskanal (2) und einen Rückströmkanal (22) für das
Hydraulikfluid sowie einen dergleichen geführten Kanal (3) für ein Spülmedium, insbesondere
einen Spülgaskanal, besitzen und jeweils ein Versorgungsende (W) sowie ein Anschlußende
(M) für eine Folgestange oder den Hammerteil aufweisen, wobei die Enden durch kooperierende,
die Kanäle verbindende Verbindungsteile (11, 11') mit außenseitigen Abflachungen (13,13')
für einen Werkzeugangriff ausgeformt sind.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bohrstangenaußenrohr (1) und die Abflachungen (13, 13') aufweisenden Verbindungsteile
( 11, 11') unlösbar, insbesondere durch Schweißung, miteinander verbunden sind.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Verbindungsteile ( 11, 11') der Bohrstangen (A) Ventil- oder Verschlußorgane
zur weitgehenden Verhinderung eines Auslaufens von Hydraulikfluid bei offenen Endenteilen
bzw. gelöster Verbindung besitzen.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventil- oder Verschlußorgane in den Enden-bzw. Verbindungsteilen ( 11, 11')
durch eine Druckänderung des Hydraulikfluids im Versorgungskanal (2) schaltbar bzw.
steuerbar sind.
5. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß in den Verbindungsteilen ( 11, 11') am Versorgungsende ( W) und am Anschlußende
(M) einer Bohrstange ( A) jeweils verschiebbare, koaxial ausgebildete Verschlußteile
( 55, 55', 6, 5') für den Versorgungskanal (2) sowie für den Rückströmkanal ( 25,
22) vorgesehen sind, welche Verschlußteile, zum Beispiel eine Federkraft überwindend,
durch eine Druckänderung des Hydraulikfluids bewegbar sind.
6. Vorrichtung nach einem er Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß bei Drücken des Hydraulikfluids im Versorgungskanal (2) von kleiner als 8 bar,
vorzugsweise kleiner als 5 bar, insbesondere kleiner als 3 bar, die verschiebbaren
Verschlußteile ( 5,55,61,5', 55), eine Abdichtung bildend. an deren Gegenkörper (4,5,6,6',5')
anliegen und vorzugsweise mit Druckkraft, insbesondere mittels Federdruckkraft, beaufschlagt
sind.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß am Versorgungsende (W) der Bohrstange (A) der mit dem Bohrstangenaußenrohr (1)
unlösbar verbundene Verbindungsteil (11) einen Zwischenkörper (4) einschließt, welcher
einerseits lösbar oder dichtend mit einem, den Versorgungskanal (2) darstellenden
Hydraulikinnenrohr (21) und einem Hydraulikaußenrohr (23), einen Rückströmkanal (22)
bildend, verbunden ist und einen ringförmigen Verteilungskanal (24) und axial gerichtete,
in diesen eindringende Rückstromkanäle (25) bzw. Bohrungen für das Hydraulikfluid
sowie außenseitig axiale Ausnehmungen (31) bzw. Kanäle für das Spülmedium aufweist,
andererseits stimseitig an einem, gleichartige Kanäle (25) und Ausnehmungen (31) beinhaltenden
Führungskörper (51) anliegt, der seinerseits vorgeordnet mit einem Ringventilkörper
(6) verbunden ist, und daß im Zwischenkörper (4) und Führungskörper (51) eine axial
verschiebbare Ventilbüchse (5) mit einem, an diese innen stirnseitig anlegbaren Verschlußteil
(55) angeordnet ist und ein Ringventil (63), außenseitig auf der Ventilbüchse (5)
verschiebbar, an eine Ringdichtfläche (64) des Ringventilkörprs (6) anlegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Ringventil (61) und Führungskörper ( 51) sowie zwischen Verschlußteil
(55) und einer Federabstützung (54) Druckfedem ( 63,52) angeordnet sind.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß am Versorgungsteil (W) einer Bohrstange (A) das Verbindungsteil (11) ein konisches
Innengewinde (12) aufweist.
10. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß am Anschlußende (M) der Bohrstange (A) der mt dem Bohrstangenaußenrohr (1) unlösbar
verbundene Verbindungsteil (11') einen Zwischenkörper (4') einschließt, welcher einerseits
lösbar oder dichtend mit einem, den Versorgungskanal (2) darstellenden Hydraulikinnenrohr
(21) und einem Hydraulikaußenrohr (23), einen Rückströmkanal (22) bildend, verbunden
ist und Rückströmkanäle (25') bzw. Bohrungen für das Hydraulikfluid sowie außenseitig
Ausnehmungen (31') bzw. Kanäle für das Spülmedium aufweist, andererseits stimseitig
an einer , gleichartige Kanäle ( 25') und Ausnehmungen (31') beinhaltenden Stützhülse
( 57') und einen Führungskörper ( 51'), der eine auf der Gegenseite eine vorragende
Verschlußteilsführung (511) aufvveist, anliegt, wobei eine axial verschiebbare Ventilbüchse
(5') an einem Ende den Führungskörper (51') umgibt und am anderen Ende an einem Ringventilkörper
(6') anlegbar ist und daß ein auf der Verschlußteilführung ( 511') ein axial verschiebbarer
Verschlußteil (55') an einer stimseitig innen zentrisch ausgebildeten Durchbruchskante
bzw. Dichtfläche der Ventilbüchse (5') anstellbar ist.
11. Vorrichtung nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen Stützhülse (57') und Ventilbüchse (5') sowie zwischen Führungskörper
(51') und Verschlußteil (55') Druckfedern angeordnet sind.
12. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß bei einer Verbindung von Bohrstangen (A) der Versorgungskanal (2) für das Hydraulikfluid
durch mindestens eine, insbesondere konisch ausgebildete, Dichtfläche (56) an den
Stirnseiten der radial verschiebbaren und radial gegen einen Anschlag andrückbaren
Ventilbüchsen ( 5,5') und der Rückstromkanal ( 22, 25) durch diese und durch mindestens
eine weitere Dichtfläche (65), welche jeweils an den Stirnflächen der relativ zu den
Verbindungsteilen ( 11, 11') unverschiebbar gehaltenen Ringventilkörper ( 6,6') ausgebildet
ist, abgedichtet sind.