[0001] Die Erfindung betrifft einen Verdichter mit mindestens einem in einem Zylinder bewegbaren
Kolben, einer Antriebswelle und einer Taumelscheibenanordnung zwischen dem Kolben
und der Antriebswelle, die eine Schrägscheibe mit veränderbarem Neigungswinkel aufweist,
und mit einer Federanordnung, die auf die Taumelscheibenanordnung in Richtung einer
minimalen Verdrängung wirkt.
[0002] Ein derartiger Verdichter ist aus US-A-5 387 091 bekannt.
[0003] Verdichter dieser Art werden beispielsweise in Kraftfahrzeugen-Klimaanlagen eingesetzt.
Im Zuge eines zunehmenden Bewußtseins für Umweltbelastungen hat man in den vergangenen
Jahren versucht, die bislang verwendeten, umweltbelastenden Kältemittel zu ersetzen.
Gerade im Bereich von Kraftfahrzeugen besteht die Gefahr, daß derartige Kältemittel
bei einem Unfall austreten und in die Umgebung entweichen. Als neues Kältemittel kommt
beispielsweise Kohlendioxid (CO
2) in Betracht. Allerdings sind bei diesem Kältemittel relativ große Drücke erforderlich.
Dementsprechend muß die von der Feder aufzubringende Kraft entsprechend groß sein.
Andererseits möchte man natürlich die Baugröße des Verdichters nicht erhöhen. Insbesondere
im Kraftfahrzeugbereich, wo derartige Verdichter im Motorraum untergebracht werden
müssen, ist der zu Verfügung stehende Platz begrenzt.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Verdichter auch bei höheren Drücken
betreiben zu können.
[0005] Diese Aufgabe wird bei einem Verdichter der eingangs genannten Art dadurch gelöst,
daß die Federanordnung im Bereich des radialen Randes auf die Taumelscheibenanordnung
wirkt.
[0006] Mit dieser Ausgestaltung gewinnt man einerseits die Möglichkeit, die Feder zu vergrößern,
ohne daß der Verdichter insgesamt vergrößert werden muß. Die Taumelscheibenanordnung
muß einen bestimmten Durchmesser haben, damit die Kolben entsprechend hin- und herbewegt
werden können. Dieser Bauraum in radialer Richtung ist also notwendig und ohnehin
vorhanden. Andererseits war auch bei den bisherigen Verdichtern eine gewisse axiale
Erstreckung notwendig und vorhanden, damit die Feder untergebracht werden kann. Kombiniert
man nun diese beiden Möglichkeiten, dann kann man auch auf einer relativ kurzen axialen
Erstreckung eine Federanordnung unterbringen, die die notwendige Federkraft erzeugt.
Dementsprechend kann der Verdichter auch mit höheren Drücken betrieben werden. Hinzu
kommt ein Vorteil, der gerade in Verbindung mit großen Drücken eine gewisse Bedeutung
erlangt. Dadurch, daß die Taumelscheibenanordnung im Bereich ihres radialen Randes
abgestützt ist, wird einem Kippen der Taumelscheibenanordnung aufgrund der durch den
Kolben aufgebrachten Gegenkräfte entgegengewirkt. Zwar ist es notwendig, den Winkel
der Schrägscheibe zu verändern, um die Förderleistung des Verdichters zu beeinflussen.
Diese Veränderung soll jedoch gezielt erfolgen können und nicht zufälligerweise unter
der Wirkung eines von dem oder den Kolben ausgeübten Moments. Ein derartiges Moment
könnte darüber hinaus ein Klemmen der Taumelscheibenanordnung zur Folge haben, was
die Verstellbarkeit wiederum beeinträchtigt. Durch die Vergrößerung der Federanordnung
in radialer Richtung gegenüber dem bekannten Stand der Technik wird dieses Problem
auf elegante Weise umgangen.
[0007] Vorzugsweise ist die Federanordnung einer Wand benachbart angeordnet, die einen Innenraum
des Verdichters umgibt. Damit wird der innerhalb des Verdichters zur Verfügung stehende
Bauraum optimal ausgenutzt. Eine Durchmesservergrößerung des Verdichters nach außen
ist nicht erforderlich. Dennoch wird es möglich, die Federanordnung radial relativ
weit außen anzuordnen.
[0008] Vorzugsweise ist die Federanordnung im wesentlichen auf dem gleichen Radius angeordnet
wie der Kolben. Damit wird der Kraft, die der Kolben ausübt, dort entgegengewirkt,
wo sie entsteht. Kolben und Kraftangriffsort der Federanordnung befinden sich dann
im wesentlichen auf der gleichen axialen Linie.
[0009] Mit Vorteil ist die Federanordnung zwischen der Taumelscheibenanordnung und einer
drehbar gelagerten Basisplatte eingespannt. Damit läßt sich der große Durchmesser
der Federanordnung auch auf der der Taumelscheibenanordnung abgewandten Seite beibehalten.
Die Feder kann also insgesamt in einem zumindest annähernd zylindrischen Raum untergebracht
werden, ohne daß sie sich zu Abstützungszwecken irgendwie verjüngen müßte.
[0010] In einer besonders bevorzugten Ausführungsform ist vorgesehen, daß die Federanordnung
radial außerhalb eines Verstellmechanismus für den Neigungswinkel der Schrägscheibe
angeordnet ist. Auch dadurch wird erreicht, daß die Kräfte der Federanordnung ungefähr
dort wirken, wo die Gegenkräfte des oder der Kolben entstehen. Außerdem wird auf diese
Weise dafür gesorgt, daß sich die Federanordnung und der Verstellmechanismus gegenseitig
nicht behindern. Radial innerhalb der Federanordnung steht genügend Platz zur Verfügung,
um den Verstellmechanismus unterbringen zu können.
[0011] Vorzugsweise weist die Taumelscheibenanordnung eine Druckplatte auf, an der die Federanordnung
anliegt. Damit wird eine relativ große Fläche zur Verfügung gestellt, die in der Lage
ist, die Kräfte der Federanordnung aufzunehmen und an die Taumelscheibenanordnung
weiterzugeben.
[0012] Hierbei ist besonders bevorzugt, daß der Verstellmechanismus durch eine Öffnung in
der Druckplatte hindurch geführt ist. Dadurch wird erreicht, daß man keine größere
Bauhöhe des Verdichters benötigt, obwohl die Druckplatte verwendet wird. Die Druckplatte
und der Verstellmechanismus können dann sozusagen ineinander verschachtelt werden.
Trotz des Vorhandenseins des Verstellmechanismus wird eine Beaufschlagung der Druckplatte
dort möglich, wo dies gewünscht ist. Irgendwelche Beschränkungen im Hinblick auf die
Anordnung des Verstellmechanismus durch die Federanordnung entstehen nicht.
[0013] Mit Vorteil weist die Druckplatte einen Hals auf, der die Antriebswelle umgibt und
der an einer auf der Antriebswelle axial verschiebbaren Lageranordnung der Schrägscheibe
anliegt. Dieser Hals, d.h. ein von der Druckplatte axial vorstehender Umfangsvorsprung
sichert einerseits eine relativ gute axiale Führung der Druckplatte auf der Antriebswelle.
Dies verhindert ein Kippen der Druckplatte in Bezug zur Antriebswelle. Darüber hinaus
ergibt sich auf diese Weise eine einfache Übertragungsmöglichkeiten der Kräfte von
der Federanordnung über die Druckplatte auf die Taumelscheibenanordnung.
[0014] Vorzugsweise weist die Taumelscheibenanordnung eine sowohl gegenüber der Schrägscheibe
als auch gegenüber dem Kolben drehbare Taumelscheibe auf. Im Betrieb wird sich dann
eine Drehung der Schrägscheibe einstellen, die irgendwo zwischen der Drehzahl der
Antriebswelle, mit der die Schrägscheibe rotiert, und Null, was der "Drehzahl" der
Kolben entspricht, liegt. Die Drehzahl der Taumelscheibe wird sich automatisch so
einstellen, daß der kleinste Energieaufwand notwendig ist. Mit anderen Worten werden
die Verluste so klein wie möglich gehalten. Mit dieser Ausgestaltung ermöglicht man
einerseits, daß die Taumelscheibe radial relativ weit außen wirken kann, so daß die
Kolben im wesentlichen rein axial belastet werden. Dies stellt sicher, daß die Kolben
in den Zylindern nicht einseitig belastet werden, was den Verschleiß vermindert. Andererseits
müssen sich nicht notwendigerweise große Relativgeschwindigkeiten zwischen den Kolben
und der Taumelscheibe ergeben, was wiederum zu höheren Verlusten im Lager führen würde.
[0015] Mit Vorteil ist die Taumelscheibe gegenüber der Schrägscheibe radial innerhalb oder
im Bereich des Verstellmechanismus abgestützt. Dadurch wird erzielt, daß die Druckkräfte
der Kolben mehr oder weniger direkt auf die Druckplatte übertragen werden.
[0016] In einer bevorzugten Ausgestaltung weist die Federanordnung eine koaxial um die Antriebswelle
herum angeordnete Feder auf. Die Feder umgibt dann, gegebenenfalls mit Abstand, die
Antriebswelle. Dies ist eine sehr einfache Möglichkeit, insbesondere im Hinblick auf
die Montage.
[0017] Hierbei ist bevorzugt, daß die Feder in Umfangsrichtung eine ungleichförmige Druckverteilung
aufweist und eine Verdrehsicherungs- und Positioniereinrichtung vorgesehen ist, die
den Bereich mit dem höchsten Druck im Bereich des oberen Totpunkts der Schrägscheibe
fixiert. Eine derartige Ausgestaltung ergibt sich beispielsweise dann, wenn als Feder
eine Schraubenfeder verwendet wird, deren beiden Stirnseiten parallel gemacht worden
sind, beispielsweise durch Planschleifen. In diesem Fall wird sich eine ungleichförmige
Druckverteilung in Umfangsrichtung ergeben. Beispielsweise wird die Gegenkraft der
Feder dort geringer sein, wo das Planschleifen zu einer Verdünnung der letzten Windung
der Feder geführt hat. Andererseits ist die von den Kolben ausgeübte Gegenkraft in
Umfangsrichtung auch nicht gleichförmig. Kurz vor Erreichen des oberen Totpunkts der
Schrägscheibe, d.h. des Punkts, an dem die Schrägscheibe den Kolben in seine jeweilige
Endlage fährt, ist die Kompression des Gases im Zylinder am größten. Dementsprechend
ist auch die vom Kolben ausgeübte Gegenkraft am größten. In diesem Moment öffnet aber
das Auslaßventil, so daß das komprimierte Gas in der weiteren Bewegung des Kolbens
auf den Boden des Zylinders abgefördert wird. Wenn das Auslaßventil öffnet, ergibt
sich zumindest kein weiterer Druckanstieg. In den meisten Fällen wird sich eine mehr
oder weniger schlagartige Druckentlastung ergeben. Wenn man nun diese beiden Effekte
kombiniert, d.h. den Bereich der Feder in Umfangsrichtung mit der größten Federkraft
mit der Position der Schrägscheibe kombiniert, an der die größte Gegenbelastung zu
erwarten ist, dann kann man beide Erscheinungen einigermaßen kompensieren. Es ist
hierzu lediglich notwendig, die Feder in der richtigen Winkelposition zu montieren
und zu fixieren. Wenn sicher ist, daß der Verdichter nur in einer Umlaufrichtung betrieben
wird, kann man den Bereich mit der höchsten Gegenkraft etwas vor dem oberen Totpunkt
der Schrägscheibe positionieren. Wenn die Drehrichtung nicht genau bekannt ist oder
ein Wechsel der Drehrichtung zu erwarten ist, kann man diesen Bereich auch genau am
oberen Totpunkt fixieren. Dies reicht aus, um die Belastungen in der Nachbarschaft
des oberen Totpunkts aufnehmen zu können.
[0018] In einer alternativen Ausgestaltung ist vorgesehen, daß die Federanordnung mehrere
Einzelfedern aufweist, die in einem Streifen mit vorbestimmtem Abstand um die Antriebswelle
herum angeordnet sind. Auch mit derartigen Einzelfedern läßt sich einerseits die gewünschte
Federkraftverstärkung erzielen. Die Kraft auf die Taumelscheibenanordnung ergibt sich
dann aus der Summe der Kräfte der Einzelfedern. Andererseits läßt sich damit auch
die Belastung dort kompensieren, wo sie entsteht, nämlich mehr oder weniger auf der
gleichen axialen Linie, auf der auch die Kolben angeordnet sind.
[0019] Hiermit ist besonders bevorzugt, daß die Einzelfedern unterschiedliche Federkonstanten
aufweisen. Damit trägt man der Tatsache Rechnung, daß, wie oben ausgeführt, in Umfangsrichtung
eine ungleichmäßige Kraftverteilung auf die Taumelscheibenanordnung wirkt. Dort, wo
der Kolben kurz vor seinem oberen Totpunkt steht, ist die Gegenkraft am höchsten.
Es reicht daher aus, dort auch die entsprechend starken Federn einzusetzen. Die übrigen
Federn können dann schwächer sein. Sie dienen im Grunde genommen nur zu einer Stabilisierung
der Taumelscheibenanordnung, d.h. sie sollen ein unbestimmtes Kippen verhindern.
[0020] Vorzugsweise ist mindestens eine Einzelfeder einen vorbestimmten Winkel vor dem oberen
Totpunkt der Schrägscheibe angeordnet. Wie oben ausgeführt, ist dies der Punkt, wo
die höchste Belastung zu erwarten ist. Wenn die Maschine in beiden Drehrichtungen
betrieben werden soll, verwendet man zweckmäßigerweise zwei Einzelfedern.
[0021] Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels in
Verbindung mit der Zeichnung beschrieben. Hierin zeigen:
- Fig. 1
- eine erste Ausgestaltung eines Verdichters und
- Fig. 2
- eine Ausgestaltung einer Taumelscheibenanordnung mit Federanordnung einer zweiten
Ausführungsform und
- Fig. 3
- eine dritte Ausführungsform eines Verdichters.
[0022] Ein Kompressor 1 (Fig. 1) weist eine Antriebswelle 2 auf. Er wird deswegen auch als
wellenbetriebener Kompressor bezeichnet. Die Antriebswelle 2 ist durch eine Wellendurchführung
3 in ein Gehäuse geführt, das aus einem Vorderteil 26, einem Mittelteil 27 und einem
Hinterteil 28 besteht. Die Gehäuseteile 26, 27, 28 sind mit bekannten Mitteln, beispielsweise
Gewindebolzen 29, in Axialrichtung miteinander verbunden.
[0023] Im Mittelteil 27 des Gehäuses sind in Umfangsrichtung verteilt mehrere Zylinder 10
angeordnet, von denen lediglich einer dargestellt ist. In jedem Zylinder 10 befindet
sich ein Kolben 9, der in Axialrichtung hinund herbewegbar ist.
[0024] Der Antrieb des Kolbens 9 bzw. der Kolben 9 erfolgt über eine Taumelscheibenanordnung
30. Die Taumelscheibenanordnung 30 weist eine Taumelscheibe 5 auf, die auf einer Schrägscheibe
4 drehbar gelagert ist. Hierzu sind Nadellager 6 oder andere reibungsvermindernde
Lager zwischen der Taumelscheibe 5 und der Schrägscheibe 4 vorgesehen.
[0025] Die Taumelscheibe 5 ihrerseits ist über Gleitlager 7 mit dem Kolben 9 verbunden.
Die Gleitlager 7 weisen halbkugelartige Gleitschuhe 8 auf, die vorne und hinten, d.h.
axial von beiden Seiten an der Taumelscheibe anliegen. Die Gleitschuhe 8 sind in entsprechend
negativ ausgebildeten Lagerschalen 31 aufgenommen, die wiederum im Kolben 9 befestigt
sind.
[0026] Durch das Gleitlager 7 kann sich einerseits die Taumelscheibe 5 frei in Bezug zum
Kolben 9 drehen. Andererseits kann sich aber auch die radiale Ausrichtung der Taumelscheibe
5 zu dem Kolben 9 ändern. Dies bedeutet beispielsweise, daß die Taumelscheibe 5 bei
einer Änderung der Neigung der Schrägscheibe 4 radial weiter nach außen oder weiter
nach innen in Bezug auf den Kolben 9 wirkt. In der dargestellten Position der Schrägscheibe
4 befindet sich die Taumelscheibe radial relativ weit außen. Wenn sich der Winkel
zwischen der Schrägscheibe 4 und der Antriebswelle 2 vergrößert, zieht sich die Taumelscheibe
5 mit ihrer Gleitfläche entsprechend weiter radial nach innen zurück. Dadurch wird
erreicht, daß die Kolben 9 immer mit einer Kraft beaufschlagt werden können, die im
wesentlichen parallel zu ihrer Bewegungsrichtung angreift.
[0027] In an und für sich bekannter Weise weist der Zylinder 10 eine Saugventilöffnung 11
auf, über die ein Kühlmittel angesaugt werden kann. Ferner ist eine Druckventilöffnung
12 vorgesehen, über die komprimiertes Kältemittel aus dem Zylinder ausgegeben werden
kann. Die Druckventilöffnung 12 kann durch ein Ventilelement 32 verschlossen werden.
Entsprechende Ventile für die Saugventilöffnung 11 sind hier nicht dargestellt, aber
bei Bedarf vorhanden.
[0028] Zum Antrieb der Schrägscheibe 4 ist eine Grundplatte 16 drehfest mit der Antriebswelle
2 verbunden. Mit der Grundplatte 16 ist ein Gelenkarm 13 drehfest verbunden. Bei einem
Umlauf der Grundplatte 16 wird der Gelenkarm 13 also mitgenommen. Die Schrägscheibe
4 ist an einem Drehpunkt 14 mit dem Gelenkarm 13 verbunden, d.h. sie kann um diesen
Drehpunkt 14 herum verschwenkt werden. Der Gelenkarm 13 ist seinerseits wieder über
einen Drehpunkt 15 mit der Grundplatte 16 verbunden. Dadurch können beim Verschwenken
der Schrägscheibe 4 gewisse Änderungen in der durch den Gelenkarm 13 gebildeten Hebelgeometrie
in Radialrichtung aufgefangen werden. Der Schwenkpunkt der Schrägscheibe kann also
in gewissen Grenzen wandern.
[0029] An der Grundplatte 16 ist ein Flansch 25 angeordnet und drehfest mit ihr verbunden.
Auf der Antriebswelle 2 ist eine Druckplatte 18 in Axialrichtung verschiebbar angeordnet.
Zwischen der Druckplatte 18 und dem Flansch 25 ist eine Druckfeder 17 angeordnet und
eingespannt. Die Druckfeder 17 drückt die Druckplatte 18 nach vorne, d.h. nach links
in der Figur, und schiebt damit die Schrägscheibe 4 ebenfalls in diese Richtung. Da
die Schrägscheibe 4 über den Gelenkarm 13 mit der Grundplatte 16 verbunden ist, führt
dies dazu, daß die Schrägscheibe eine geringe Neigung annimmt, so daß der Kolben 9
ein entsprechend kleinen Hub durchführt.
[0030] Die Schrägscheibe 4 ist hierzu nicht nur um ihren Schwenkpunkt verschwenkbar, sie
dreht sich auch um einen Drehpunkt 19 einer Führungsanordnung 20, die gemeinsam mit
der Druckplatte 18 auf der Antriebswelle 2 in Axialrichtung verschiebbar ist.
[0031] Die Druckplatte 18 weist eine Durchgangsöffnung 35 auf, durch die der Gelenkarm 13
geführt ist. Die Druckfeder 17 hat einen relativ großen Durchmesser, d.h. sie umgibt
die Antriebswelle 2 koaxial und kann zusätzlich auch noch den Gelenkarm 13 außen umfassen.
Dadurch wird eine Druckbeaufschlagung der Druckplatte 18 relativ weit außen möglich
ohne daß die Funktion des Gelenkarms 13 durch die Druckfeder 17 beeinträchtigt wird.
Entsprechend günstig wirkt sich das auf die Dimensionierung der Druckfeder 17 und
die Baugröße des Kompressors 1 aus.
[0032] Die Druckfeder 17 umgibt die Welle 2 koaxial. Sie greift an der Druckplatte 18 relativ
weit außen an, nämlich im Bereich ihres radialen Randes. Damit hat die Druckfeder
18 praktisch den größten Durchmesser, der möglich ist. Sie ist der Wand des Gehäuseinnenraums
33, die hier durch den Mittelteil 27 gebildet wird, benachbart. Selbstverständlich
ist ein gewisser Abstand eingehalten, weil sich die Druckfeder 18 gemeinsam mit der
Antriebswelle 2 dreht.
[0033] Die Druckfeder 17 bildet quasi einen Holzzylinder. Die Zylinderwand befindet sich
auf der gleichen Umfangslinie, auf der auch die Kolben 9 angeordnet sind.
[0034] Die Druckplatte 18 weist einen Hals 36 auf, mit dem sie auf der Antriebswelle 2 gelagert
ist. Der Hals 36 umgibt dabei die Antriebswelle und sorgt dafür, daß die Druckplatte
18 auch bei einer möglicherweise einseitigen Belastung ihre Ausrichtung senkrecht
zur Antriebswelle 2 beibehält. Der Hals 36 der Druckplatte 18 wirkt gegen die Führungsanordnung
20 für die Schrägscheibe 4.
[0035] Aufgrund ihrer Ausbildung als Schraubenfeder, die an ihren beiden Stirnseiten abgeflacht
ist, hat die Druckfeder 17 in Umfangsrichtung eine ungleichförmige Druckverteilung.
Diese resultiert unter anderem daraus, daß die Endwindungen 37, 38 der Druckfeder
17 eine abnehmende Stärke aufweisen. Die Druckfeder 17 ist nun gegenüber der Andruckplatte
18 so ausgerichtet und festgehalten, beispielsweise durch einen Stift 39, daß sich
der Winkelbereich mit der größten Kraft unter dem oberen Totpunkt der Schrägscheibe
4 befindet. Der obere Totpunkt ist der Punkt, an dem die Kolben 9 ihre größte Auslenkung
und der Zylinder 10 sein kleinstes Volumen einnimmt. Kurz vor dieser Betriebsstellung
übt nämlich das im Zylinder 10 eingeschlossene Gasvolumen den größten Gegendruck auf
den Kolben und damit auch auf die Druckfeder 17 aus. Noch besser wäre es daher, wenn
der Winkelbereich der Druckfeder 17 mit der größten Kraft etwas vor dem oberen Totpunkt
angeordnet wäre. Im oberen Totpunkt hat sich nämlich der Zylinder 10 bereits wieder
entleert, so daß die größten Kräfte kurz vor diesem oberen Totpunkt auftreten. Da
man aber den Verdichter in vielen Fällen in beide Drehrichtungen betreiben möchte,
reicht es aus, wenn die größte Gegenkraft unter dem oberen Totpunkt liegt.
[0036] Der Kolben 9 ist an seiner Mantelfläche mit einer Nut 21 versehen. In die Nut 21
ragt ein Stift 22 herein, der beispielsweise durch das Ende einer Schraube 23 gebildet
ist, die radial von außen durch den Mittelteil 27 des Gehäuses eingeschraubt worden
ist. Der Stift 22 bildet zusammen mit der Nut 21 eine Verdrehsicherung für den Kolben
9.
[0037] Der Kolben 9 wird bei seiner Hin- und Herbewegung ein Stück weit in einen Gehäuseinnenraum
33 herausgezogen. Es ist hierbei fast unausweislich, daß eine geringe Menge von insbesondere
gasförmigem Kältemittel in den Gehäuseinnenraum 33 entweicht oder leckt. Dieser ständige
Zustrom von Kältemittel führt zu einer Erhöhung des Drucks im Gehäuseinnenraum 33.
Um diesen Druck abzulassen, ist eine Öffnung 24 vorgesehen, die mit einem schematisch
dargestellten Ventil 34 verbunden ist. Mit Hilfe des Ventils 34 kann der Druck im
Gehäuseinnenraum abgesenkt werden. Die andere Seite des Ventils kann beispielsweise
mit der Saugventilöffnung 11 verbunden werden, so daß der Druck im Gehäuseinnenraum
33 maximal auf den Saugdruck des Kompressors abgesenkt werden kann.
[0038] Mit Hilfe des Drucks im Gehäuseinnenraum 33 kann nun beispielsweise die Schrägstellung
der Schrägscheibe 4 und damit die Förderleistung des Kompressors 1 gesteuert werden.
Wenn der Druck im Gehäuseinnenraum 33 genauso groß oder annähernd genauso groß ist,
wie der Druck an der Druckventilöffnung, dann sind beide Enden des Kolbens 9 nahezu
im Gleichgewicht. In diesem Fall wirken nur geringe Reaktionskräfte auf die Schrägscheibe
4, so daß die Druckfeder 17 die Schrägscheibe 4 in die in der Figur dargestellte Position
bewegt. Wird hingegen der Druck im Gehäuseinnenraum 33 abgesenkt, wirken höhere Kräfte
entgegen der Feder 17, so daß die Neigung der Schrägscheibe 4 vergrößert wird.
[0039] Der Kompressor arbeitet nun folgendermaßen:
[0040] Wenn die Antriebswelle 2 gedreht wird, dreht sie die Grundplatte 16 mit. Die Grundplatte
16 nimmt über den Gelenkarm 13 die Schrägscheibe 4 mit. Hierbei wird die Taumelscheibe
5 in eine taumelnde Bewegung versetzt, so daß der Kolben 9 hin- und herbewegt wird.
Je nach dem, welcher Druck im Gehäuseinnenraum 33 herrscht, wird die Schrägscheibe
4 durch die entsprechenden Reaktionskräfte mehr oder weniger stark geneigt.
[0041] Durch die Änderung der Neigung der Schrägscheibe 4 ändert sich auch die Position
der Taumelscheibe 5 zu dem Gleitlager 7, d.h. das Gleitlager 7 zwischen der Taumelscheibe
5 und dem Kolben 9 befindet sich radial mehr oder weniger außen auf der Taumelscheibe.
Es stellt sich eine Position ein, an der die geringsten Kräfte auftreten.
[0042] Die Taumelscheibe 5 kann sich weiterhin frei in Bezug zu dem Kolben 9 drehen. Sie
kann sich auch frei in Bezug zu der Schrägscheibe 4 drehen, so daß sich eine Drehzahl
der Taumelscheibe 5 einstellen wird, bei der die auftretenden Reibungskräfte am niedrigsten
sind. Auf diese Weise ist es möglich, daß der Kompressor 1 mit einem relativ guten
Wirkungsgrad und einem relativ kleinen Verschleiß arbeitet. Die Kräfte auf den Kolben
9 beschränken sich praktisch ausschließlich auf die axiale Richtung, so daß ein Kippen
des Kolbens 9 gegenüber dem Zylinder 10 vermieden wird. Hierdurch bleibt der Verschleiß
klein und die Dichtigkeit des Kompressors 1 entsprechend groß.
[0043] Fig. 2 zeigt eine Antriebswelle 2 mit Taumelscheibenanordnung, bei der sich lediglich
die Ausbildung der Federanordnung geändert hat. Die übrigen Teile entsprechen denen
der Fig. 1. Sie sind deswegen mit gleichen Bezugszeichen versehen.
[0044] Anstelle der einen Druckfeder 17 sind nun drei Einzelfedern 41, 42, 43 vorgesehen,
die ebenfalls als Druckfedern ausgebildet sind und zwischen dem Flansch 25 und der
Druckplatte 18 angeordnet sind. Die Druckfedern 41-43 sind ebenfalls so angeordnet,
daß sie möglichst weit radial außen angreifen, d.h. im Bereich des Randes der Druckplatte
18. Die Federn 41-43 sind hierbei auf einem Kreis angeordnet. Dies ist zwar vorteilhaft,
jedoch nicht zwingend. Auch bilden die Federn im vorliegenden Fall ein gleichschenkliges
Dreieck, dessen Basis durch die Federn 41, 42 begrenzt ist. Auch diese Ausgestaltung
ist vorteilhaft, aber nicht zwingend.
[0045] Die Feder 43 hat eine schwächere Federkonstante als die beiden anderen Federn 41,
42, die dem Gelenkarm 13 benachbart angeordnet sind. Der Gelenkarm 13 befindet sich
an der Stelle, wo die Schrägscheibe 4 ihren oberen Totpunkt hat. Die Federn 41, 42
befinden sich einen vorbestimmten Winkel vor bzw. nach diesem oberen Totpunkt, d.h.
genau an der Stelle, wo das im Zylinder 10 komprimierte Gas seinen größten Widerstand
entwickelt, bevor es aus dem Zylinder 10 entweichen kann. Im Grunde genommen wäre
nur eine der beiden Federn 41, 42 notwendig. Die andere der beiden Federn 42, 41 ist
aber vorgesehen, damit man den Verdichter in beide Drehrichtungen betreiben kann.
Die dritte Feder 43 dient im Grunde genommen lediglich zur Stabilisierung, um zu verhindern,
daß die Druckplatte 18 kippt.
[0046] Auch mit den drei Einzelfedern läßt sich eine größere Federkraft erzeugen als mit
der bekannten einzelnen Feder, die um die Antriebswelle 2 herum angeordnet ist. Unabhängig
davon also, ob die Federanordnung durch eine Druckfeder 17 gebildet, die die Antriebswelle
2 mit einem möglichst großen Radius umgibt, oder ob sie durch Einzelfedern 41-43 gebildet
ist, kann man auf diese Weise einen Verdichter mit hohem Druck betreiben, ohne daß
die Baugröße nennenswert erhöht werden muß.
[0047] Fig. 3 zeigt eine dritte Ausgestaltung eines Verdichters, die im wesentlichen der
von Fig. 1 entspricht.
[0048] Im Unterschied zu der Ausführungsform nach Fig. 1 erfolgt der Antrieb der Kolben
9' im vorliegenden Fall aber über Kolbenstangen 50, die über ein Kugelgelenk 51 mit
der Taumelscheibe 5 verbunden sind. Das Kugelgelenk 51 läßt lediglich eine Schwenkbewegung
der Kolbenstange 50 relativ zur Taumelscheibe 5 zu. Eine andere Bewegung ist nicht
möglich. Die Taumelscheibe 5 kann sich also weder in Umfangsrichtung noch in Radialrichtung
relativ zu dem Kugelgelenk 51 bewegen. Dementsprechend muß die Drehzahldifferenz zwischen
den stillstehenden Kolben 9' und der rotierenden Welle 2 vollständig von den Lagern
6 zwischen der Schrägscheibe 4 und der Taumelscheibe 5 aufgenommen werden.
[0049] Änderungen in der Antriebsgeometrie, die sich beispielsweise bei einer Veränderung
des Neigungswinkels der Schrägscheibe 4 ergeben, werden durch einen anderen Winkel
der Kolbenstange 50 ausgeglichen. Dies ist möglich, weil auch am Kolben ein Kugelgelenk
52 angeordnet ist, über das die Kolbenstange 50 mit dem Kolben 9' verbunden ist. Eine
Änderung der Neigung der Kolbenstange 50 führt also nicht zwangsläufig zu einer Verschlechterung
der Antriebsgeometrie des Kolbens 9' in seinem Zylinder 10.
[0050] Aufgrund der auf den Rand der Druckplatte 18 wirkenden Druckfeder 17 bewirken auch
kleinere Schrägstellungen der Kolbenstange 50 keine Probleme.
1. Verdichter (1) mit mindestens einem in einem Zylinder (10) bewegbaren Kolben (9),
einer Antriebswelle (2) und einer Taumelscheibenanordnung (4, 5) zwischen dem Kolben
(9) und der Antriebswelle (2), die eine Schrägscheibe (4) mit veränderbarem Neigungswinkel
aufweist, und mit einer Federanordnung (17; 41-43), die auf die Taumelscheibenanordnung
in Richtung einer minimalen Verdrängung wirkt, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
(17; 41-43) im Bereich des radialen Randes auf die Taumelscheibenanordnung (4, 5)
wirkt.
2. Verdichter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung (17; 41-43)
einer Wand benachbart angeordnet ist, die einen Innenraum (33) des Verdichters umgibt.
3. Verdichter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
(17; 41-43) im wesentlichen auf dem gleichen Radius angeordnet ist wie der Kolben
(9).
4. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
(17; 41-43) zwischen der Taumelscheibenanordnung und einer drehbar gelagerten Basisplatte
(25) eingespannt ist.
5. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
(17; 41-43) radial außerhalb eines Verstellmechanismus (13-15) für den Neigungswinkel
der Schrägscheibe (4) angeordnet ist.
6. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelscheibenanordnung
eine Druckplatte (18) aufweist, an der die Federanordnung (17; 41-43) anliegt.
7. Verdichter nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verstellmechanismus (13)
durch eine Öffnung (35) in der Druckplatte (18) hindurch geführt ist.
8. Verdichter nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckplatte (18)
einen Hals (36) aufweist, der die Antriebswelle umgibt und der an einer auf der Antriebswelle
(2) axial verschiebbaren Lageranordnung (20) der Schrägscheibe (4) anliegt.
9. Verdichter nach einem der Ansprüche 6 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelscheibenanordnung
eine sowohl gegenüber der Schrägscheibe (4) als auch gegenüber dem Kolben (9) drehbare
Taumelscheibe (5) aufweist.
10. Verdichter nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Taumelscheibe (5) gegenüber
der Schrägscheibe (4) radial innerhalb oder im Bereich des Verstellmechanismus (13)
abgestützt ist.
11. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
ein koaxial um die Antriebswelle (2) herum angeordnete Feder (17) aufweist.
12. Verdichter nach Anspruch 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Feder (17) in Umfangsrichtung
eine ungleichförmige Druckverteilung aufweist und eine Verdrehsicherungs- und Positioniereinrichtung
(39) vorgesehen ist, die den Bereich mit dem höchsten Druck im Bereich des oberen
Totpunkts der Schrägscheibe (4) fixiert.
13. Verdichter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung
mehrere Einzelfedern (41-43) aufweist, die in einem Streifen mit vorbestimmtem Abstand
um die Antriebswelle herum angeordnet sind.
14. Verdichter nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Einzelfedern (41-43)
unterschiedliche Federkonstanten aufweisen.
15. Verdichter nach Anspruch 13 oder 14, dadurch gekennzeichnet, daß mindestens eine Einzelfeder
(41, 42) einen vorbestimmten Winkel vor dem oberen Totpunkt der Schrägscheibe (4)
angeordnet ist.