Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft einen Brenner mit Abgasrückführung gemäss Oberbegriff des
Anspruchs 1.
Stand der Technik
[0002] Aus den Schriften EP-A-0 430 011 und EP-491 079 sind Brenner bekannt, in welchen
mittels Luftdüsen Abgas in die primäre Verbrennungszone zurückgeführt wird. In diesen
Fällen finden die Vermischung von Frischluft und Abgas und die Primärverbrennung im
gleichen Bereich statt. Ausserdem ist aus EP-A-0 394 800 ein Brenner bekannt geworden,
der aus Teilkegelkörpern mit tangentialen Verbrennungslufteintrittskanälen besteht,
in welchen Luft und rückgeführtes Abgas vor dem eigentlichen Verbrennungsprozess vermischt
werden. Nach der Vermischung von eintretender Luft mit rückgeführtem Abgas findet
in einem kegeligen Hohlraum eine Vormischung von flüssigem oder gasförmigem Brennstoff
mit dem zuvor erzeugten Abgas-Luftgemisch statt. Eine ausreichend hohe Temperatur
des Abgas-Luftgemisches ermöglicht zudem eine Vorverdampfung des flüssigen Brennstoffes.
Die letztgenannte Eigenschaft ist für die blaue Farbe der Flamme im Betrieb des Brenners
mit flüssigem Brennstoff verantwortlich.
[0003] Die Vorzüge eines Brenners mit Abgasrückführung bestehen darin, dass die grösstmögliche
Verbrennungstemperatur, bei guter Vermischung von Luft und Abgas vor der Verbrennung
und bei ausreichender Kühlung des rückgeführten Abgases, stark abgesenkt wird. Als
direkte Folge der Absenkung der maximalen Verbrennungstemperatur wird die Emission
der Stickoxide (NOx) abgesenkt. Bei guter Vorverdampfung und Vormischung wird die
Verbrennungstemperatur ausserdem sehr gleichförmig. Damit können gleichzeitig auch
die Emissionen von Kohlenmonoxid (CO) und unverbrannten Kohlenwasserstoffen (UHC)
gering gehalten werden. Schliesslich kann dank guter Vorverdampfung und Vormischung
die Entstehung von Russ vermieden werden.
[0004] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Brenner der eingangs genannten Art
konstruktiv zu vereinfachen und zu erweitern, um die Schadstoffemissionen und den
Bedarf an Fremdenergie bei jedem Betrieb zu minimieren, dies sowohl bei einem Betrieb
mit flüssigen als auch mit gasförmigen Brennstoffen. Erfindungsgemäss wird dies durch
die im Anspruch 1 aufgezählten Merkmale erreicht.
[0005] Gegenüber den eingangs erwähnten, vorbekannten Brennern ist ein wesentlicher Vorteil
der Erfindung darin zu sehen, dass eine besonders innige Vermischung von Abgas und
Luft schon vor der Brennstoffeindüsung stattfindet. Damit werden auch eine ausgezeichnete
Vorverdampfung und Vormischung des Brennstoffs erreicht. Ausserdem ist die Konstruktion
der vorliegenden Erfindung entscheidend einfacher als beispielsweise die aus EP-A-0
394 800 bekannte. Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt im guten Wirkungsgrad der
ringförmigen Strahlpumpe, welche Abgase durch den Frischluftstrom mitreisst. Man kann
diesen Wirkungsgrad noch verbessern, indem man den Frischlufteintritt in den Mischkanal
in eine Anzahl getrennter Einlassöffnungen aufteilt. Dank seinem hohen Strahlpumpenwirkungsgrad
und seinem niedrigen Gegendruck nach der Strahlpumpe kann der hier vorgeschlagene
Brenner mit einem herkömmlichen einstufigen Gebläse betrieben werden. Ausserdem kann
gegebenenfalls auf die sonst bei Abgasrückführbrennern üblichen Starthilfemassnahmen
verzichtet werden.
[0006] Wird der Brenner mit flüssigem Brennstoff betrieben, so sorgt die erhöhte Temperatur
des Abgas-Luftgemisches in Kombination mit der Flammstabilisierung im Bereich des
Brenneraustrittes dafür, dass ein Gemisch von Frischluft, Abgas und vorverdampftem
Brennstoff der Verbrennung zugeführt wird. Die aufgrund der Abgasrückführung erreichte
Optimierung des Gemisches beeinflusst auch die Flammentemperatur im Brennraum in der
Weise, dass dort keine lokalen Temperaturspitzen auftreten können, welche zu erhöhter
NOx-Bildung führen würden. Anderseits vermeidet die Vormischung des Brennstoffs das
Auftreten von Flammzonen mit zu niedriger Temperatur, die zu erhöhter CO- und UHC-Emission
führen würden. Obwohl beim Betrieb mit gasförmigem Brennstoff keine Vorverdampfung
erforderlich ist, kommen dabei ansonsten die gleichen Vorteile zum Tragen wie beim
Betrieb mit flüssigem Brennstoff.
[0007] Ein weiterer Vorteil der Erfindung liegt in der Möglichkeit einer besonderen Flammstabilisierung.
Wenn sich nämlich die Aussenschale nach der Verengung zu einem passend dimensionierten
Diffusor verbreitert, kann die Flammenfront in der von der Strahlpumpe erzeugten Wirbelströmung
nicht bis zur Brennstoffeindüsung zurückwandern. Damit wird nicht nur die gewünschte
Vormischung und Vorverdampfung erreicht, sondern es gelingt auch, die Brennstoffeindüsung
vor Verrussung und Überhitzung zu schützen. Diese Eigenschaft trägt dazu bei, die
Störanfälligkeit des Brenners zu vermindern.
[0008] Vorteilhafte und zweckmässige Weiterbildungen der erfindungsgemässen Aufgabenlösung
sind in den weiteren abhängigen Ansprüchen gekennzeichnet. Im folgenden werden anhand
der Zeichnungen drei Ausführungsbeispiele der Erfindung erläutert. Alle für das unmittelbare
Verständnis der Erfindung nicht erforderlichen Elemente sind fortgelassen. Die Strömungsrichtung
der verschiedenen Medien sind mit Pfeilen angegeben. In den verschiedenen Figuren
sind jeweils gleiche Elemente mit den gleichen Bezugszeichen versehen.
[0009] Es zeigt:
Fig. 1 eine schematische Darstellung einer ersten Ausführungsvariante des kompletten
Brenners,
Fig. 2 ein Bild des zur Brennerachse senkrecht verlaufenden Schnittes der ersten Ausführungsvariante
am Ende der Lufteintrittsbohrungen,
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer zweiten Ausführungsvariante des kompletten
Brenners, und
Fig. 4 eine schematische Darstellung einer dritten Ausführungsvariante des kompletten
Brenners.
[0010] Mögliche Ausführungsbeispiele sind in den Figuren 1, 2, 3 und 4 schematisch dargestellt.
Wie die Figuren 1, 3 und 4 verdeutlichen, besteht der Brennerkörper aus einer im wesentlichen
rotationssymmetrischen Aussenschale 1 und einer konzentrisch dazu angeordneten Innenschale
2. Die Aussenschale 1 weist eine markante Verengung 3 und ein Diffusorteil 4 auf.
Ein Mischkanal 5 wird von einem Teil 6 der Aussenschale 1 und einem Teil 7 der Innenschale
2 begrenzt, wobei der Verlauf der Schalenteile 6 und 7 so gewählt ist, dass die Querschnittsfläche
der Strahlpumpenmischstrecke 5 über eine in Hauptströmungsrichtung (d.h. parallel
zur Brennerachse) gemessenen Länge von wenigstens zwei mal die radiale Spaltbreite
der Mischstrecke weitgehend konstant bleibt. Dabei beginnt der Mischkanal 5 unmittelbar
nach der Zusammenführung von Luft und Abgas. Wie in den Ausführungsbeispielen in Fig.
1, Fig. 3 und Fig. 4 gezeigt ist, wird der Mischkanal 5 vorzugsweise zylindrisch ausgeführt.
Es ist jedoch denkbar in bestimmten Fällen aus Platzgründen eine z.B. kegelförmige
Mischstrecke zu bevorzugen. Eine Brennstoffdüse 8 sorgt für die Zufuhr des flüssigen
Brennstoffes 9, wobei ein Sprühkegel 11 durch eine zentrale Zerstäuberbohrung 10 erzeugt
wird. Über eine Zuleitung 12 wird einem Verteilerring 13 gasförmiger Brennstoff 14
zugeführt. Aus dem Verteilerring 13 gelangt der gasförmige Brennstoff 14 durch eine
regelmässige Anordnung von Gaseindüsungsbohrungen 15, die vorzugsweise radial nach
aussen gerichtet sind, zum Eintritt der Strahlpumpenmischstrecke 5. Bei bestimmten
Brennerkonfigurationen kann jedoch aus Platzgründen eine (nicht gezeigte) axiale Gaseindüsung
bevorzugt werden. Die Frischluft 16 tritt durch eine ringförmige Anordnung von Luftbohrungen
17 in den Mischraum 5 ein, wobei die Achsen der Luftbohrungen 17 im Falle eines zylindrischen
Mischraumes 5 vorzugsweise windschief zur Brennerachse A liegen sollten. Im Falle
eines nicht-zylindrischen Mischraumes 5 würde die Ausrichtung der Luftbohrungen dergestalt
gewählt, dass ihre Achsen mit einer leichten Anstellung in Umfangsrichtung und parallel
zur Mittelfläche der Mischkammer verlaufen. Eine leichte Anstellung der Achsen der
Luftbohrungen 17 in tangentialer Richtung trägt zur Erzeugung einer Wirbelströmung
bei, welche die Umströmung der Innenschale 2 und Stabilisierung der Flamme 18 garantiert.
Abgas wird im Falle des in Fig. 1 dargestellten Ausführungsbeispiels durch eine ringförmige
und regelmässige Anordnung von Abgaseintrittsöffnungen 19 in den Mischraum 5 eingesaugt.
Leitschaufeln 20 erteilen der eintretenden Abgasströmung 21 einen Drall, welcher zusammen
mit der von den schräg orientierten Luftbohrungen 17 verursachten Luftverdrallung
einen Drall des Abgas-Luftgemisches in und nach der Mischstrecke 5 erzeugt. Es kann
jedoch fallweise entweder auf die Luftverdrallung oder auf die Abgasverdrallung verzichtet
werden. Je nach Temperatur des angesaugten Abgases 21 beträgt die ideale Abgasrückführrate
etwa 40% bis 70%, bezogen auf den Frischluftmassenstrom. Die Abgasrückführrate wird
so gewählt, dass die adiabate Verbrennungstemperatur in der Flammenzone 18 bei etwa
1350 Grad Celsius liegt. Damit können sowohl die NOx-Emissionen als auch die CO- und
UHC-Emissionen klein gehalten werden. Bei hohen Temperaturen des rückgeführten Abgases
21, und entsprechend hohen Abgasrückführraten, muss der Strahlpumpenwirkungsgrad ausreichend
gross sein. Zu diesem Zweck sollte das rückgeführte Abgas 21 mit einer möglichst hohen
axialen Geschwindigkeitskomponente in die Mischstrecke 5 gerissen werden.
[0011] Zu diesem Zweck zeigt Figur 3 ein Ausführungsbeispiel, dessen Zuführungs-Geometrie
einen besonders hohen Strahlpumpenwirkungsgrad ermöglicht. In diesem Fall sollte die
Verengung 3 der Aussenschale relativ klein bemessen sein, damit der Gegendruck, den
die Strahlpumpe überwinden muss, möglichst gering gehalten werden kann. In dieser
Ausführung tritt das rückgeführte Abgas 21 unverdrallt in den Mischkanal 5 ein, und
die Verdrallung des Gasgemisches wird entweder durch den Frischluftstrom oder durch
(nicht gezeigte) Leitschaufeln im Mischkanal erzeugt. Die Querschnittsfläche aller
Luftbohrungen 17 sollte vorzugsweise etwa 10% bis 20% der Querschnittsfläche des Mischraumes
5 betragen. Alle Brennerteile, die sich auf der rechten Seite der Kesselwand 22 und
damit im Innern des Kessels befinden, sind naturgemäss einer hohen thermischen Belastung
ausgesetzt. Im Falle der Flüssigbrennstoffdüse 8 können übermässig hohe Temperaturen,
insbesonders nach der Abschaltung des Brenners, zu Brennstoffverkokungsproblemen führen.
Zum thermischen Schutz der Brennstoffdüse 8 weisen die in der Figur 1 gezeigten Ausführungsbeispiele
daher einen luftdurchströmten Abschirmring 23 auf. Der ebenfalls luftdurchströmte
Spülring 24 erzeugt zusammen mit dem Abschirmring einen Luftschleier, der die Brennstoffdüse
8 gegen rückströmenden Brennstoff und heisse Gase abschirmt. Ausserdem sorgt dieser
Luftschleier beim Start des Brenners für ideale Zündbedingungen in unmittelbarer Nähe
der Zerstäuberbohrung 10. In Figur 3 ist eine weitere Möglichkeit aufgezeigt, in welcher
durch einen Umlenkkanal ein Teil der Frischluft in den stromwärts liegenden Teil des
Mischkanals geführt wird und dadurch die Innenkontur kühlt. Die in Fig. 4 dargestellte
Ausführungsvariante zeigt eine weitere Möglichkeit der thermischen Abschirmung der
Brennstoffdüse 8. Anstatt des Abschirmkanales 23 ist hier zur Kühlung die gesamte
Innenschale 2 mit Effusions-Kühlbohrungen 25 versehen. Damit können sowohl die Innenschale
2 als auch die Brennstoffdüse 8 auf niedriger Temperatur gehalten werden.
1. Abgasrückführbrenner für Heissgaserzeugung, mit Zuleitungen für flüssige und/oder
gasförmige Brennstoffe, und mit einem durch zwei konzentrische und zur Brennerachse
rotationssymmetrische Schalen begrenzten Mischkanal für das Vermischen von rückgeführten
Abgasen mit Frischluft, dadurch gekennzeichnet, dass der Mischkanal als ringförmige
Strahlpumpe ausgebildet ist und Mittel aufweist, um dem sich in einer zur Brennerachse
parallelen Hauptströmungsrichtung bewegenden Gasgemisch einen Drall um die Brennerachse
zu erteilen, und dass die Innenschale in Hauptströmungsrichtung vor einer Verengung
der Aussenschale endet.
2. Abgasrückführbrenner nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sich die Aussenschale
nach der Verengung zu einem Diffusor verbreitert.
3. Abgasrückführbrenner nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch mehrere Oeffnungen
für den Eintritt von Frischluft in den Mischkanal, die ausgebildet sind, um mehrere
einzelne getrennte Saugstrahlpumpen für die Rückführung der Abgase zu bilden.
4. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mischkanal eine Länge von mindestens zwei mal seine mittlere Ringspaltbreite
aufweist.
5. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass der Mischkanal einen im wesentlichen konstanten Strömungs-Querschnitt aufweist.
6. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Eintrittsöffnungen für Frischluft in den Mischkanal Mittel aufweisen, um
der Strömung im Mischkanal einen Drall zu erteilen.
7. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass die Eintrittsöffnungen für Abgase in den Mischkanal Mittel aufweisen, um der
Strömung im Mischkanal einen Drall zu erteilen.
8. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine oder mehrere in Hauptströmungsrichtung nach dem Mischkanal angeordnete Zerstäuberdüsen
für flüssigen Brennstoff.
9. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine Zuführleitung die vorgesehen ist, um durch eine Anzahl ringförmig angeordneter
Bohrungen gasförmigen Brennstoff in den Mischkanal einzubringen.
10. Abgasrückführbrenner nach einem der vorangehenden Ansprüche, gekennzeichnet durch
eine einstellbare Drossel, um den in den Mischkanal einfliessenden Abgasstrom in Abhängigkeit
der Feuerraumgeometrie und/oder des Betriebszustandes des Brenners zu steuern.