I. Anwendungsgebiet
[0001] Die Erfindung betrifft die Gestaltung des Feuerraumes, insbesondere des Feuerraumbodens,
bei einem mit festem Brennstoff betriebenem Feuer.
II. Technischer Hintergrund
[0002] Bei Verbrennung von festen Brennstoffen sind - insbesondere für Privatheizungen mit
vergleichsweise kleiner Leistung - unterschiedliche Brennverfahren bekannt:
[0003] Auf der einen Seite die Grundverbrennung, bei welcher der Brennstoff auf einer festen
Unterlage liegt und dort unter Zufuhr der Verbrennungsluft von oben oder von der Seite
her abgebrannt wird. Dabei erfolgt in der Regel eine zwar relativ vollständige Verbrennung
des Brennstoffs, jedoch dauert dieser Vorgang relativ lang, da - wenn sich erst einmal
ein Gluthaufen gebildet hat - nur die Oberseite und damit Außenseite des Glutvolumens
von der Verbrennungsluft bestrichen wird. Im Inneren des Gluthaufens geht daher die
Verbrennung relativ langsam vor sich, und wegen des dort vorherrschenden Sauerstoffmangels,
wird dabei häufig mehr Kohlenmonoxid erzeugt als wünschenswert.
[0004] Beim Abbrand auf einem Rost ist es leichter, den Brennstoff durch den Rost hindurch
von Verbrennungsluft in der gewünschten Menge durchströmen zu lassen, jedoch wird
auf der anderen Seite ein Teil der noch nicht vollständig umgesetzten Glut vor dem
Ende der Verbrennung durch den Rost hindurchfallen und damit der Verbrennung entzogen,
und es besteht die Gefahr, daß ein sogenannter Durchbruch stattfindet, also ein Aufbrechen
eines Durchlasses durch den Gluthaufen hindurch, durch welchen die Verbrennungsluft
ihren Weg nimmt. Derartige Durchbrüche verändern das Abbrandverhalten drastisch, indem
bei vorher konstanten Verhältnissen von Luftzufuhr, Kohlenmonoxid- und Kohlendioxidproduktion
der Verbrennung durch diesen Durchbruch plötzlich wiederum sehr hohe Spitzenwerte
an Kohlenmonoxiderzeugung auftreten, die nicht erwünscht sind.
[0005] Dies tritt auch bei der bevorzugten Verbrennung auf dem Rost von oben nach unten,
also durch den Rost hindurch, auf, bei welchem der Raum unterhalb des Rostes gleichzeitig
als Nachbrennkammer durch Zufuhr von Sekundärluft genutzt wird.
[0006] Gleichzeitig ist es bereits bekannt, an dem Übergang zwischen Primärbrennkammer und
Sekundärbrennkammer, also bei der Rostverbrennung von oben nach unten durch den Rost
hindurch zwischen dem Raum oberhalb und unterhalb des Rostes, Sekundärluft zuzuführen,
um in der Nachbrennkammer eine möglichst vollständige Nachverbrennung zu ermöglichen.
Zu diesem Zweck wurden in den Brennvorrichtungen meist aus Metall bestehende, u. U.
relativ kompliziert geformte, Zufuhrvorrichtungen für diese Sekundärluft vorgesehen.
Dabei tritt grundsätzlich das Problem auf, daß diese Metallteile eine andere, meist
sehr viel stärkere, Wärmedehnung erfahren als die übrigen Bauteile der Brennvorrichtung,
die meist aus Schamotte bestehen. Vorhandene Anschlußfugen etc. zwischen den beiden
Materialien unterliegen daher mit ändernder Temperatur einer starken Vergrößerung
oder Verringerung.
III. Darstellung der Erfindung
a) Technische Aufgabe
[0007] Es ist daher die Aufgabe gemäß der Erfindung, eine Brennvorrichtung, insbesondere
einen Feuerraumboden für eine Brennvorrichtung, zu schaffen, bei der die stärkere
Wärmedehnung der aus Metall bestehenden Zufuhrvorrichtungen für die Sekundärluft unproblematisch
ist und die Verbrennung, insbesondere hinsichtlich der Produktion von Kohlenmonoxid
und Kohlendioxid, gut steuerbar ist, insbesondere die Gefahr eines sogenannten Durchbruches
des Gluthaufens sehr gering ist.
b) Lösung der Aufgabe
[0008] Diese Aufgabe wird durch die kennzeichnenden Merkmale des Anspruches 1 gelöst. Vorteilhafte
Ausführungsformen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Bei einem Feuerraumboden für ein wenigstens teilweise von oben nach unten durch den
Rost hindurch abbrennendes, mit festem Brennstoff betriebenes, Feuer, wird diese Aufgabe
dadurch gelöst, daß der Feuerraumboden an seiner Oberseite wenigstens in den Seitenbereichen
von außen nach innen schräg abfällt, der Feuerraumboden über einen Teil seines Grundrisses
eine geschlossene Glut-Auflagefläche aufweist und die Holme des Rostes wenigstens
teilweise hohl ausgebildet sind, Austrittsöffnungen für die Sekundärluft aufweisen
und mit einer Sekundärluftzufuhr in Verbindung stehen.
c) Vorteile
[0010] Durch die schrägstehende Oberseite des Feuerraumbodens wird das Brenngut mit zunehmender
Verbrennung entlang dieser Oberseite in den tiefliegenden Bereich abrutschen, so daß
sich dort ein gut konzentrierter Gluthaufen bilden kann.
[0011] Durch die teilweise geschlossene Glutauflagefläche innerhalb des Feuerraumbodens
wird zumindest in diesem Bereich der dort befindliche Glutanteil abbrennen, ohne daß
ein sogenannter Durchbruch stattfinden kann. Durch die hohle Ausbildung der Holme
des Rostes und Verwendung für die Sekundärluftzufuhr kann diese Sekundärluft trotz
der Tatsache, daß Vorbrennkammer und Nachbrennkammer unmittelbar aneinander anschließen,
genau am Übergang zur Nachbrennkammer zugeführt werden, so daß sich eine sehr gute
Nachverbrennung ergibt.
d) Weitere Ausgestaltungen
[0012] Vorzugsweise sollte sich der geschlossene Teil des Feuerraumbodens, also die geschlossene
Glutauflagefläche, im tiefliegenden Bereich des Feuerraumbodens angeordnet sein, damit
sich die an den Schrägen abrutschende Glut vorzugsweise wenigstens teilweise an der
geschlossenen Glutauflagefläche konzentriert. Weiterhin sollten die Austrittsöffnungen
für die Sekundärluft an den Holmen des Rostes an denjenigen Stellen zwischen den Holmen
angeordnet sein, an denen der Abstand zwischen den Holmen am geringsten ist, also
vorzugsweise bei einer düsenartigen Verjüngung des Freiraumes zwischen den Holmen
im Bereich oder kurz nach der geringsten Querschnittsstelle dieses Freiraumes.
[0013] Die Holme selbst können zu diesem Zweck - vorzugsweise sind sie parallel nebeneinander
angeordnet - entweder einen runden Außenquerschnitt besitzen oder auch einen rechteckigen
Außenquerschnitt, dann jedoch auf der Spitze stehend, so daß sie auch mit den seitlichen
Spitzen gegeneinander gerichtet sind, wodurch sich ein in der Mitte verjüngter Freiraum
zwischen den Holmen ergibt.
[0014] Die Sekundärluftzufuhr in die Holme geschieht dabei vorzugsweise mittels eines längs,
also quer zu der Richtung der Holme, verlaufenden Kanals, von welchem die hohlen Holme
abstreben, und deren Innenräume miteinander in Verbindung stehen. Die Oberseite des
Kanals kann dabei gleichzeitig als die geschlossene Glutauflagefläche genutzt werden.
[0015] Bei kleineren Brennvorrichtungen kann die eine Seite des Feuerraumbodens durch diesen
Kanal und die andere Seite durch die vom Kanal quer abstrebenden Holme, welche den
Rost bilden, ausgeformt sein, wobei deren Oberseiten zueinander eine V-förmige Gestalt
bilden. Bei größeren, symmetrisch ausgebildeten Brennvorrichtungen wird sich der Kanal
vorzugsweise mittig befinden und beidseits symmetrisch werden die Holme von diesem
Kanal abstreben. Zu diesem Zweck kann der Kanal vorzugsweise eine trapezförmige, sich
von oben nach unten verbreiternde, Kontur aufweisen, so daß die schräg nach oben abstrebenden
Holme an den Seitenflächen des trapezförmigen Kanals rechtwinklig angesetzt werden
können.
[0016] Die Verbrennung wird weiter dadurch verbessert, wenn die Oberseite des Kanals 12,
und damit die geschlossene Glutauflagefläche, keine ebene Fläche ist, sondern Erhöhungen
aufweist, um das Brennmaterial möglichst auf den Erhöhungen aufliegen zu lassen, so
daß darunter, zwischen Brenngut und Oberseite des Kanals, noch eine Durchströmung
mit Verbrennungsluft möglich ist.
[0017] Zu diesem Zweck empfiehlt es sich beispielsweise, die beidseits von dem Kanal abstrebenden,
durchgehenden Holme aus einem vorzugsweise einzigen Rohrstück herzustellen, bei dem
im mittleren Bereich, dem Bereich des anzuordnenden Kanals, der Großteil des Rohrquerschnittes
entfernt ist. Der verbleibende kleine Querschnitt des Rohres in diesem mittleren Bereich
sitzt dabei auf der Oberseite des Kanals auf und bildet den gewünschten Abstandshalter.
Dies erleichtert zusätzlich die Herstellung des Feuerraumbodens, da zusätzlich zu
diesem Ausklinken lediglich eine Abdichtung, beispielsweise mittels Verschweißen,
der durchgehenden äußeren Rohrstücke über den Seitenflächen des Kanals notwendig ist.
[0018] Ebenso kann der Kanal jedoch einen rechteckigen Querschnitt besitzen, an dessen senkrechten
Außenseiten die schräg nach oben abstrebenden rohrförmigen Holme schräg angesetzt
sind.
[0019] Weiterhin kann im Inneren des Kanals parallel zu den Seitenflächen, in denen sich
die Durchtrittsöffnungen zu den hohlen Holmen für die Sekundärluft befinden, ein Steuerschieber
angeordnet sein, durch dessen Längsverschiebung gegenüber dem Kanal bei jeder einzelnen
Durchtrittsöffnung separat der freie Durchtritt und damit die Menge der hindurchströmenden
Sekundärluft geregelt wird. Eine solche Regelung ist weitaus effizienter als die Veränderung
der Einströmungsöffnung der Sekundärluft in den Kanal, denn ab einer gewissen Reduzierung
der Einströmungsöffnung tritt sehr häufig der strömungstechnische Effekt auf, daß
die der Einströmungsöffnung in den Kanal naheliegenden Durchtrittsöffnungen die Holme
noch mit Sekundärluft versorgt werden, die weiter entfernt liegenden Durchtrittsöffnungen
und damit Holme jedoch praktisch keine Sekundärluft mehr in die Brennstelle abgeben.
Für die Qualität des Brennvorganges ist es notwendig, zusätzlich die unterhalb des
Feuerraumbodens in der Nachbrennkammer stattfindende Nachverbrennung positiv zu beeinflussen.
[0020] Zu diesem Zweck empfiehlt es sich, die Seitenwände der Nachbrennkammer im Bereich
unterhalb des Rostes schräg nach innen unten abfallen zu lassen, was bewirkt, daß
die durch den Rost und damit die Holme hindurch strömenden Gase an dieser schräg nach
innen gerichteten und als Prallfläche dienenden Wand zurückprallen, und dadurch zusätzliche
Turbulenzen in der Nachbrennkammer erreicht werden, die eine vollständigere Verbrennung
in der Nachbrennkammer bewirken als eine rein laminare Strömung der Brenngase. Zum
gleichen Zweck ragt auch von den seitlichen unteren Kanten des Kanals Fortsätze nach
unten bzw. nach unten außen gegen diese Prallfläche, um den Durchtritt gegenüber den
Prallflächen zu verringern. Dies bewirkt, daß die durch den Rost hindurchströmenden
Brenngase nicht parallel zur Unterseite des Rostes zur Mitte der Brennvorrichtung
hin in die Nachbrennkammer strömen können, sondern im wesentlichen auf Kollisionskurs
gegen die Prallfläche gerichtet werden.
[0021] Der verbleibende freie Querschnitt zwischen diesen Fortsätzen und der Prallfläche
soll dabei immer noch insgesamt größer sein als der gesamte freie Durchtritt zwischen
den einzelnen Holmen, so daß diese Verendung zwischen Prallfläche und Fortsatz nicht
als zusätzliche Drossel wirkt.
[0022] Um ein optisch ansprechendes Feuerbild zu erreichen, kann neben dem Hauptabzug für
die Brenngase, der sich unterhalb des Feuerraumbodens in der Nachbrennkammer befindet,
ein Teil-Rauchgasabzug im Primärbrennraum, also oberhalb des Feuerraumbodens, angeordnet
sein, um sichtbar dorthin Flammen auflodern zu lassen, und das gewohnte, nach oben
aufstrebende Feuerbild ergeben.
[0023] Die Kompensation der Dehnung dieses aus Metall bestehenden Feuerraumbodens ist dadurch
möglich, daß die nach außen ragenden freien Enden der rohrförmigen, hohlen Holme in
entsprechende Ausnehmungen der meist schamottierten Seitenwände der Brennvorrichtung
hineinragen, und dort ein ausreichendes Längenspiel besitzen. Eine Umströmung durch
diesen Spalt hindurch ist - bei geringer Spaltbreite an den Seitenflächen der Holme
- nur in so geringem Maße möglich, daß es die Verbrennung nicht nachteilig beeinflußt.
Anstelle des Hineinragens in eine schamottierte Aussparung der Seitenwände kann an
der entsprechenden Stelle auch ein aufgeschlitztes Kastenprofil oder U-Profil in der
Seitenwand angeordnet werden, in deren Innenraum die freien Enden der Holme des Feuerraumbodens
hineinragen. Anstelle eines Schlitzes sind auch einzelne Öffnungen für den einzelnen
Holm denkbar, jedoch ist aus Stabilitätsgründen in der Regel nicht jedes einzelne
Ende eines Holmes separat verschlossen, sondern über die freien Enden einer Reihe
von rohrförmigen Holmen ist ein Metallband durchgängig aufgeschweißt, so daß auch
das umgebende Bauteil einen durchgehenden Schlitz aufweisen muß.
[0024] Die Zuführung der primären Verbrennungsluft erfolgt - wie bereits bekannt - beispielsweise
durch in den Seitenwänden der Primärbrennkammer angeordnete Zufuhröffnungen.
e) Ausführungsbeispiele
[0025] Eine Ausführungsform gemäß der Erfindung ist im folgenden anhand der Figuren beispielhaft
näher beschrieben. Es zeigen:
- Fig. 1:
- eine Ansicht des Feuerraumes mit Feuerraumboden von vorne,
- Fig. 2:
- eine Aufsicht auf den Feuerraumboden der Fig. 1,
- Fig. 3:
- eine Ansicht eines anderen Feuerraumbodens von vorne,
- Fig. 4:
- eine Ansicht in Blickrichtung IV-IV der Fig. 1, und
- Fig. 5
- eine von Fig. 3 etwas unterschiedliche Lösung.
[0026] Fig. 1 zeigt den Feuerraumboden 4, welcher den darüber befindlichen Feuerraum 1,
also die Primärbrennkammer, von der darunterliegenden Nachbrennkammer 9 trennt. Auf
dem Feuerraumboden 4 wird das - nicht dargestellte - feste Brenngut aufgelegt. Die
Zufuhr der primären Verbrennungsluft 16 geschieht beispielsweise über in den Seitenwänden
des Feuerraumes 1 angeordnete Primärluftkanäle 27, wie an sich bekannt. Die bei der
Hauptverbrennung im Feuerraum 1 erzeugten Brenngase strömen dann - jedenfalls größtenteils
- durch die seitlichen Roste 14a, 14b hindurch nach unten in die Nachbrennkammer 9,
wobei sie zunächst gegen die schräg nach unten gerichteten Prallflächen 19 gerichtet
sind, von dort abprallen, dabei verwirbeln und in den mittleren Bereich der Nachbrennkammer
9 gelangen, wo sich in der Regel auch der Rauchgasabzug 13 für die Brenngase befindet.
[0027] Das Brenngut, in der Regel Holz, wird je nach Menge anfangs auf der gesamten Fläche
des Feuerraumbodens 4 aufgelegt sein, also sowohl im Bereich der Roste 14a, 14b, als
auch im Bereich der nach unten geschlossenen, durchgehenden Glutauflagefläche 5, die
durch die Oberseite des Kanals 12 gebildet wird.
[0028] Verbrennungsrückstände, also kleine Teile des Brenngutes oder der Glut, können dabei
durch die Zwischenräume zwischen den einzelnen Holmen 15a bzw. 15b, welche die Roste
14a, 14b bilden, nach unten fallen und entlang der schrägen Prallflächen 19 in die
unterhalb der Nachbrennkammer 9 befindlichen Aschenkasten 11 als Asche 10 hineinfallen.
[0029] Durch die von außen schräg zur Mitte hin gerichtete Oberseite der Roste 14a, 14b,
mithin also deren Holme 15a, 15b wird jedoch mit zunehmender Verbrennung das Brenngut
zur Mitte hin abrutschen und damit auf der durchgehenden Glutauflagefläche 5 liegen,
so daß von dort kein Hindurchfallen von Glut oder Asche nach unten möglich ist. Die
Auflagefläche 5 ist keine ebene Fläche, sondern auf dieser Oberseite des Kanals 12
sind Erhebungen, vorzugsweise die quer durchgehenden Segmente 15c, der Rohre, welche
die Holme 15a, 15b der beiderseitigen Roste bilden, so daß bei Aufliegen auf diesen
Segmenten 15c Verbrennungsluft oberhalb des Kanals 12 noch unter dem Brenngut hindurchströmen
kann.
[0030] Es ist ferner zu erkennen, daß der Kanal 12 ein im Querschnitt geschlossener, meist
aus Blechen verschweißter, Kasten ist, welcher in Blickrichtung der Fig. 1 verläuft,
und an welchem seitlich schräg ansteigend die Holme 15a, 15b angesetzt, in der Regel
angeschweißt, sind, unter Bildung entsprechender Durchtrittsöffnungen für die Sekundärluft,
die in den Kanal 12 eingebracht und über die Austrittsöffnungen 6 der Holme 15a, 15b
abgegeben wird. Die freien Enden 26 der Holme 15a, 15b sind durch jeweils ein in Blickrichtung
der Fig. 1 vorzugsweise durchgehendes Blech verschlossen, in der Regel verschweißt.
[0031] Die Holme 15a, 15b sitzen in der Lösung der Fig. 1 senkrecht auf den Seitenflächen
29 des Kanals 12. Der Kanal 12 bildet von seinem unteren äußeren Kanten nach unten,
vorzugsweise nach schräg außen in Richtung der Seitenflächen 29 ragende Fortsätze
20, die somit in Richtung auf die darunter liegenden schräg nach unten innen verlaufenden
Prallflächen der Nachbrennkammer 9 gerichtet sind.
[0032] Die Verbrennungsgase, die durch den Rost 14a, 14b hindurchströmen, werden durch diesen
Fortsatz 20, der sich vorzugsweise über die gesamte Länge des Kanals 12 erstreckt,
in Richtung quer zur Ebene der Roste 14a, 14b und damit auf Kollisionskurs zu der
Prallfläche 19 geleitet. Die dabei auftretenden Verwirbelungen dienen einer Verbesserung
der Nachverbrennung. Jedoch soll der Durchtritt zwischen dem Fortsatz 20 und der Prallfläche
19 von der gesamten Fläche her immer noch größer sein als die gesamte Durchtrittsfläche
durch den zugeordneten Rost 14a oder 14b, so daß der Durchtritt am Fortsatz 20 nicht
als zusätzliche Drossel wirkt.
[0033] Die Prallfläche 19 ist unter einem spitzen Winkel 28 gegenüber der Ebene des Rostes
14a bzw. 14b nach unten innen geneigt. Unterhalb der freien Öffnung zwischen den unteren
Enden der Prallfläche 19 befindet sich der Aschekasten 11. Die Zufuhr der Sekundärluft
7 in den Kanal 12 hinein kann von der Rückseite des Feuerraumes, aber auch von der
Frontseite her geschehen, wobei sich der Kanal 12 an dieser Vorder- bzw. Rückseite
durch eine entsprechende Öffnung unter geringem Spiel hindurch erstrecken kann, so
daß auch die Längendehnung des Kanals 12 problemlos bei Erhitzung aufgefangen werden
kann.
[0034] In Fig. 1 ist ferner - neben dem hauptsächlichen Rauchgasabzug 13 im Bereich der
Nachbrennkammer 9, und zwar dabei im mittleren, unter dem Kanal 12 befindlichen Bereich
- ein Teil-Rauchgasabzug 25, der mit einer Klappe ausgestattet auch/oder als Anheizgasabzug
eingesetzt werden kann, im oberen Feuerraum 1 angeordnet, über welchen ein Teil der
Brenngase abgeführt wird, um ein nach oben aufstrebendes Flammenbild zu bieten. Die
über diesen Teil-Rauchgasabzug 25 abziehenden Rauchgase können entweder direkt im
Kamin zugeführt oder unter Umgehung des Rostes 14a, 14b der Nachbrennkammer 9 zugeführt
werden.
[0035] Fig. 2 zeigt eine Aufsicht auf den Feuerraumboden, wobei ersichtlich ist, daß die
Holme 15a, 15b, welche die Roste 14a, 14b bilden, zusammen mit den Segmenten 15c,
die sich quer über den Kanal 12 der durchgehenden Glutauflagefläche 15 hinwegerstrecken,
einstückig ausgebildet sind, also jeweils aus einem einzigen Rohr bestehen, bei dem
im mittleren Bereich der Rohrquerschnitt so ausgeklinkt ist, daß das verbleibende
Segment 15c auf die Oberseite des Kanals 12 aufgelegt und dort ggf. entlang der Seitenkanten
verschweißt ist. Die im Seitenbereich vollständig vorhandenen Rohrquerschnitte werden
als Holme 15a und 15b seitlich an die Seitenflächen 29 des Kanals 12 angesetzt und
dort ebenfalls abgedichtet bzw. verschweißt.
[0036] Aus Fig. 2 ist - ebenso wie aus Fig. 1 und Fig. 4 - ersichtlich, daß sich diese Austrittsöffnungen
im Bereich der geringsten Breite des Durchlasses 24, nämlich an dessen Engstelle 23,
zwischen je zwei benachbarten Holmen 15 angeordnet sind, und zwar vorzugsweise als
schmale, in Längsrichtung der Holme 15 verlaufende Schlitze.
[0037] Fig. 4 zeigt weiterhin die Ausformung des in der Fig. 1 eingezeichneten Steuerschiebers
21, welcher vorzugsweise an beiden Seitenflächen 29 des Kastens 12 an dessen Innenseiten
angeordnet ist. Der Steuerschieber 21 besitzt dabei Ausnehmungen 22, die mit den Durchtrittsöffnungen
der Holme 15 zum Kanal 12 hin fluchten. Durch Längsverschiebung des Steuerschiebers
21 relativ zur Seitenwand 29 des Kanals 12 kann somit durch nur noch teilweise Überdeckung
der Ausnehmungen 22 mit den Durchtrittsöffnungen in die Holme 15 hinein der freie
Querschnitt verringert und damit die Menge der hindurchtretenden Sekundärluft 7 sehr
exakt gesteuert werden, was durch Änderung lediglich der Zufuhr an Sekundärluft in
den Kanal 12 hinein nicht möglich wäre.
[0038] In Fig. 4 ist im linken Bildteil ein Holm 15a mit rundem Querschnitt dargestellt,
und im mittleren Bildteil ein Holm 15a mit quadratischem, auf der Spitze stehenden
Querschnitt, wobei im letzteren Fall dann die Profile der einzelnen Holme 15a mit
den Ecken zueinander stehen, oder wenigstens die Seitenflächen der Rechteckprofile
schräg zur Ebene des Rostes stehen.
[0039] Bei dem runden Querschnitt im linken Bildteil der Fig. 4 befinden sich die Durchtrittsöffnungen
6 etwa auf der Mittellinie, also an der Engstelle zwischen je zwei Holmen 15a, da
bei einem runden Querschnitt eine Verschmutzung durch Eindringen der Asche etc. wenig
wahrscheinlich ist.
[0040] Bei dem quadratischen, auf der Spitze stehenden Querschnitt in der Mitte der Fig.
4 befindet sich die Durchtrittsöffnung 6 dagegen in Durchtrittsrichtung der Rauchgase
kurz nach den seitlich abstrebenden Ecken, also bei Verwendung nur solcher quadratischer
Profile kurz nach der Engstelle 23.
[0041] Im rechten Bildteil der Fig. 4 ist ein Holm 15a mit dreieckiger, mit der Spitze gegen
das anströmende Rauchgas gerichteter, Kontur dargestellt. Dabei besteht dieser dreieckige
Holm 15a nicht aus einem einzigen Stück, sondern aus einem mit seiner Spitze gegen
die anströmenden Rauchgase gerichteten Winkelprofil 31, welches an seiner freien Rückseite
von einem querstehenden Deckblech 32 im wesentlichen verschlossen wird, so daß ein
freier Querschnitt dazwischen entsteht.
[0042] Die Austrittsöffnungen werden durch die im Abstand zueinander gehaltenen freien Enden
des Deckbleches 32 einerseits und des Winkelprofils 31 andererseits gebildet. Um hier
eine gute laminare Austrittsströmung zu schaffen, sind die freien Enden des Deckbleches
32 so gekröpft, daß sie parallel und im Abstand zu den freien Enden des Winkelprofils
31 verlaufen.
[0043] Fig. 3 zeigt eine Ansicht ähnlich Fig. 1, jedoch mit einer unsymmetrischen Version
des Feuerraumbodens. Dabei strebt von dem Kanal 12 nur einseitig ein Rost 14, wiederum
gebildet durch an dem Kanal 12 angesetzte hohle Holme 15, ab.
[0044] Dabei ragen diese Holme 15, zumindest deren Oberseiten, wiederum schräg von innen
nach außen ansteigend nach oben, so daß das Brenngut entlang dieser Schräge nach unten,
also in Richtung auf die feste Glutauflagefläche 5, die wiederum die Oberseite des
kastenförmigen hohlen Kanals 12 ist, abrutschen kann. Vorzugsweise ist auch diese
Oberseite des Kanals 12 schräg von innen nach außen ansteigend ausgebildet, so daß
zusammen mit der Oberseite des Rostes 14 eine flach V-förmige Oberseite im Querschnitt
betrachtet gebildet wird, deren tiefster Punkt der Übergang zwischen dem Kanal 12
und den Holmen 15 ist.
[0045] Fig. 5 zeigt eine von Fig. 3 etwas unterschiedliche Lösung. Auch dabei bilden der
Rost 14 einerseits und die Glutauflagefläche 5 andererseits einen schräg von der Mitte
nach außen ansteigenden, V-förmigen Boden, jedoch steht bei der Lösung gemäß Fig.
5 der Rost, der wiederum aus den hohlen Holmen 15 besteht, mit einem seitlich in der
Wand des Feuerraumes befindlichen Kanal 12 in Verbindung, über welchen die Sekundärluft
für die Holme 15 zugeführt wird.
[0046] Die feste Glutauflagefläche 5 kann bei dieser Lösung eine nicht von Brennungsluft
durchströmter Festkörper 33 sein, also ein geschlossenes Schweißteil aus Metall oder
am einfachsten ein massives Schamotteteil.
[0047] Zwischen den freien Enden der Holme 15 und dem Festkörper 33 muß zur Kompensation
der Längendehnung der Holme 15 entweder ein ausreichender Abstand im kalten Zustand
vorhanden sein oder in dem gegenüberliegenden Festkörper 33 sind Aussparungen, Hinterschnitte
etc. (nicht dargestellt) vorhanden, in welche bei Längendehnung der Holme 15 diese
eintauchen können.
[0048] Ansonsten entspricht die Ausbildung der Holme 15, sowie der darunter befindlichen
Prallflächen 19 und der Nachbrennkammer etc. der Lösung gemäß Fig. 1.
[0049] In Fig. 1 ist ferner die Aufnahme der freien Enden 26 der Holme 15a, 15b und damit
des Feuerraumbodens 4 in den umgebenden Bauteilen der Brennvorrichtung dargestellt.
Dabei ist aufgrund der starken Wärmedehnung des Metalls, aus welchem der Feuerraumboden
4 besteht, eine starke Änderung der Längendifferenz zwischen den gegenüberliegenden
Enden 26a und 26b zu kompensieren. Zu diesem Zweck ist in der linken Hälfte der Fig.
1 dargestellt, daß sich das Ende 26a der linken Holme 15a in einer entsprechenden
Ausnehmung der Seitenwände der Feuerraumvorrichtung befindet. Dieses Seitenteil 30
kann dabei ein massives, beispielsweise aus Schamotte bestehendes Bauteil sein, oder
auch nur ein Hohlkörper aus Stahlblech, wie beispielsweise im rechten Bildteil der
Fig. 1 dargestellt. Dort ist oberhalb des Seitenteiles 30 ein zusätzliches, speziell
für die Aufnahme der Enden 26b gestaltetes U-Profil 18 angeordnet, welches in seiner
Dicke der Dicke der Seitenwandung der Brennvorrichtung entspricht und mit seiner offenen
Seite zur Mitte, also zum Feuerraum 1 hin, ausgerichtet ist, so daß sich durch diese
offene Seite die Holme 15b in das U-Profil 18 hinein erstrecken können und dabei auch
eine Längenkompensation vollzogen werden kann.
BEZUGSZEICHENLISTE
[0050]
- 1
- Feuerraum
- 2
- Längskanal
- 3
- Querrohr
- 4
- Feuerraumboden
- 5
- Glut-Auflagefläche
- 6
- Austrittsöffnung
- 7
- Sekundärluftzufuhr
- 8
- Freiraum
- 9
- Nachbrennkammer
- 10
- Asche
- 11
- Aschekasten
- 12
- Kanal
- 13
- Rauchgasabzug
- 14a, 14b
- Rost
- 15a, 15b
- Holme
- 15c
- Segment
- 16
- Primärluft
- 17
- Sekundärluft
- 18
- U-Profil
- 19
- Profilfläche
- 20
- Fortsatz
- 21
- Steuerschieber
- 22
- Ausnehmung
- 23
- Engstelle
- 24
- Durchlaß
- 25
- Teil-Rauchgasabzug
- 26
- Ende
- 27
- Primärluftkanäle
- 28
- Winkel
- 29
- Seitenfläche
- 30
- Seitenteil
- 31
- Winkelprofil
- 32
- Deckblech
- 33
- Festkörper
1. Feuerraumboden (4) für ein wenigstens teilweise von oben nach unten durch den Rost
(14a, 14b) hindurch abbrennendes, mit festem Brennstoff betriebenes, Feuer,
dadurch gekennzeichnet, daß
- der Feuerraumboden (4) an seiner Oberseite wenigstens in den Seitenbereichen von
außen nach innen schräg abfällt,
- der Feuerraumboden (4) über einen Teil seines Grundrisses eine geschlossene Glut-Auflagefläche
(5) aufweist und
- die Holme (15) des Rostes (14a, 14b) wenigstens teilweise hohl ausgebildet sind,
Austrittsöffnungen (6) für die Sekundärluft aufweisen und mit einer Sekundärluftzufuhr
(7) in Verbindung stehen.
2. Feuerraumboden nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Holme (15) einen solchen Querschnitt aufweisen, daß sich der Freiraum (8) zwischen
zwei Holmen (15) von oben, vom Feuer her, düsenartig verjüngt.
3. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
- die Sekundärluftzufuhr im Inneren wenigstens eines längsverlaufenden Kanals (12)
stattfindet, von dem die Holme (15) in Querrichtung abragen,
- der Kanal (12) im mittleren Bereich des Feuerraumbodens verläuft, im Querschnitt
im wesentlichen horizontal liegt, und die Holme (15) von seinen Seitenflächen aus
schräg nach oben außen abstreben, oder
- der bzw. die Kanäle (12) im Seitenbereich des Feuerraumes, insbesondere in deren
Wandbereich, angeordnet sind, wobei
- die Holme (15) von dem Kanal (12) einseitig abstreben und die Oberseiten der Holme
(15) sowie die Oberseite des Kanals (12) eine im Querschnitt zueinander flach V-förmige
Gestalt aufweisen.
4. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Oberseite des Kanals (12) Noppen aufweist, um das Brenngut nicht direkt auf der
Oberseite des Kanals (12) aufliegen zu lassen.
5. Feuerraumboden nach Anspruch 4,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Noppen durch ein quer über die Oberseite des Kanals (12), in Richtung der Holme
(15a, 15b), geordneten Abstandshalter bestehen und insbesondere der Abstandshalter
einstückig mit dem Holm (15a, 15b) ausgebildet ist und ein Segment des Rohrquerschnittes
darstellt, aus welchem auch der Holm (15a, 15b) besteht.
6. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Austrittsöffnungen (6) für die Sekundärluft in den Holmen in Strömungsrichtung
der hindurchtretenden Rauchgase im Bereich der Engstelle (23) oder kurz danach des
Freiraumes (8) zwischen den Holmen (15) angeordnet sind.
7. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die unterhalb des Feuerraumbodens (4) befindliche Nachbrennkammer (9) durch Seitenwände
(19) begrenzt sind, welche im Bereich unterhalb der Holme (15) in einem Winkel, insbesondere
einem spitzen Winkel (28) zur Unterseite der Holme (15) mit zunehmendem Abstand vom
äußersten freien Ende der Holme (15) zum Kanal (12) hin verlaufen, so daß diese Seitenwand
als Prallfläche (19) für die Rauchgase dient.
8. Feuerraumboden nach Anspruch 7,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Bereich des Überganges von Kanal (12) zu den Holmen (15a, 15b) entlang des Kanals
(12) ein Fortsatz (20) unten, gegen die Prallfläche (19) hin abstrebt und dadurch
den Durchlaß (24) zur Prallfläche (19) hin verringert.
9. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
der Durchlaß (24) hinsichtlich seines Gesamtquerschnittes größer ist als die Summe
der Engstellen (23) der ihm zugeordneten Holme (15a bzw. 15b).
10. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
im Inneren des Kanals (12) entlang der Seitenflächen, an welchen die Holme (15a, 15b)
ansetzen, ein Steuerschieber (21) mit Durchlässen (22) für den Austritt der Sekundärluft
in die Holme (15a, 15b) in Längsrichtung des Kanals (12) verschiebbar angeordnet ist.
11. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
neben dem Haupt-Rauchgasabzug (13) in der Nachbrennkammer (9) im Brennraum (1) oberhalb
des Feuerraumbodens (4) ein Teil-Rauchgasabzug (25) angeordnet ist und unter Umgehung
des Feuerraumbodens (4) mit der Nachbrennkammer (9) in Verbindung steht.
12. Feuerraumboden nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß
die Neigung der schrägstehenden Oberseiten des Feuerraumbodens (4) gegenüber der Waagerechten
15° bis 50°, vorzugsweise 20° bis 30°, beträgt.