[0001] Die Erfindung betrifft ein schalldämmendes und -dämpfendes Bauteil mit in ein thermoplastisch
verformbares Flächengebilde auf Basis von überwiegend bis durchwegs geschlossenzelligem
Kunststoffschaum eingeformten Formelementen in Gestalt von Erhebungen und zwischen
den Erhebungen ausgebildeten Vertiefungen wobei die Erhebungen Seitenwandungen und
einem mittels Membranen mit den Seitenwandungen verbundenen Kopfbereich gebildet sind
und die Seitenwandungen der Erhebungen in dem dem Kopfbereich abgewandten Bereich
über einen Bodenbereich verbunden sind und innerhalb der Erhebungen Hohlräume gebildet
sind, die in Kontakt mit Schallquellen zur Ausbildung von schwingenden Luftsäulen
befähigt sind.
[0002] Ein gattungemäßes Bauteil ist aus der DE 4334984 C1 bekannt. Es besteht aus einem
geschlossenzelligen Polypropylen-Schaum, wodurch die Fähigkeit zur Dämpfung von Luftschall
ungünstig beeinflußt wird. Außerdem erhöht sich in Bereichen, die eine besondere Elastizität
aufweisen sollen, durch das polymere Schaumgerüst die dynamische Steifigkeit des Bauteils.
Das ist beispielsweise hinsichtlich einer zwischen dem Formteilboden und der Begrenzungswandung
vorgesehenen elastischen Membran der Fall. Die Begrenzungswandungen sind nur begrenzt
zur Resonanz befähigt.
[0003] Ein weiteres für die Schallabsorption vorgesehenes Bauteil ist aus der DE 9215132U1
bekannt und besteht aus einem offenporigen PU-Schaum, der durch eine PU-Folie abgedichtet
ist. Die offenzellige Struktur begünstigt zwar die Dämpfung von Luftschall, ist jedoch
für die Dämmung von Körperschall nachteilig. Weiterhin ist der mehrschichtige Aufbau
aus PU-Schaum und PU-Folie in wirtschaftlicher Hinsicht unbefriedigend.
[0004] Weiterhin ist aus der DE 4334342 A1 ein schallabsorbierendes Formteil mit schichtweisem
Aufbau bekannt, das aus einer geschlossenzellig ausgebildeten Weichschaumschicht mit
geringer Dichte und einer Außenschicht mit hohem spezifischen Gewicht besteht. Auch
dieses Formteil weist aufgrund seines Aufbaus keine günstige Luftschall-Absorption
auf.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufabe zugrunde, ein Bauteil aus einem Kunststoffschaum zu
schaffen, das über eine verbesserte Dämpfung von Luftschall sowie eine verbesserte
Dämmung von Körperschall zum Beispiel bei der Motorkapselung von Kraftfahrzeugen verfügt.
Darüber hinaus muß das Bauteil auch über eine erhöhte Wärmeformbeständigkeit verfügen,
um die Motorwärme von Kraftfahrzeugmotoren auszuhalten.
[0006] Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe durch Weiterbildung eines gattungsgemäßen Bauteils
zur Dämmung und Dämpfung von Schall dadurch gelöst, bei dem die Seitenwandungen der
Erhebungen sowohl mit den Kopfbereichen als auch mit den Bodenbereichen mittels Membranen
verbunden sind und die Kopfbereiche und die Bodenbereiche und die Seitenwandungen
aus überwiegend bis und geschlossenzelligem Kunststoffschaum von einer Außenhaut aus
kompaktem Kunststoff umschlossen sind und die den Kopfbereichen bzw. den Bodenbereich
mit den Seitenwandungen verbindenden Membrane aus weitgehend kompaktiertem Kunststoffschaum
bestehen.
[0007] Dieser Aufbau vermindert die dynamische Steifigkeit der Formelemente und erhöht die
Resonanzfähigkeit des Bodens der Formelemente relativ zu deren Begrenzungswandungen.
[0008] Das Bauteil weist allseitig eine geschlossene Oberfläche auf, wodurch das Eindringen
von Flüssigkeiten ausgeschlossen ist.
[0009] Hierdurch eignet es sich beispielsweise gut auch für Anwendungen zur Kapselung von
Kraftfahrzeugmotoren, insbesondere wenn geeignete Kunststoffe auf Basis von Polyolefinen,
wie Polypropylene oder Polystyrole eingesetzt werden. Bevorzugt werden gut verformbare
Kunststoffe und hieraus hergestellte, überwiegend geschlossenzellige Kunststoffschäume
mit hoher Wärmebeständigkeit, beispielsweise auch Polypropylene mit hoher Schmelzfestigkeit,
sogenannte HMS-Polypropylene.
[0010] Der den Formelementen des Bauteils zukommende unterschiedliche Aufbau aus Kunststoffschaum
und Bereichen mit weitgehend kompaktem Kunststoff aus kompaktiertem Kunststoff ist
zusammen mit der Kunststoff-Matrix des verwendeten Kunststoffschaumes Ergebnis der
Formteilbildung, d.h. die unterschiedlichen Schaumungscharakteristiken werden aus
einem Rohmaterial durch unterschiedliche Grade der Verformung während der Herstellung
des erfindungsgemäßen Bauteiles erhalten. Mit der Erfindung werden mehrlagige Schichtwerkstoffe
vermieden.
[0011] Um eine besonders gute Schallabsorption zu erhalten, sind gemäß der Erfindung nicht
nur die Übergangsbereiche der Seitenwandung zu den Kopfbereichen der als Erhebungen
ausgebildeten Formelemente als Membran ausgebildet, sondern auch die Übergangsbereiche
der Seitenwandungen zu den Bodenbereichen sind als Membran ausgebildet.
[0012] Vorteilhafte Ausgestaltungen des erfindungsgemäßen Bauteils sind den kennzeichnenden
Merkmalen der Unteransprüche 2 bis 10 entnehmbar.
[0013] Gemäß einer vorteilhaften Ausgestaltung besitzen die Schaumzellen des geschlossenzelligen
Kunststoff-Schaumes, aus dem die Kopf- und Bodenbereiche der Formelemente bestehen,
einen ellipsenförmigen Querschnitt mit einem mittleren Verhältnis Länge zu Dicke der
Schaumzellen von 2 bis 5 zu 1, diejenigen im Bereich der Seitenwandungen, die gleichfalls
ellipsenförmig gestaltet sind im Verhältnis Dicke zu Länge der Schaumzellen im Bereich
von 3 bis 7 zu 1. Dadurch vermindert sich gegenüber geschlossenzelligen Kunststoffschaumstoffen
mit kugeliger Form der Schaumzellen die dynamische Steifigkeit der Kopf- und Bodenbereiche
sowie der Seitenwandungen, wodurch die Aufnahme von Resonanzschwingungen verbessert
wird.
[0014] Begünstigt wird das Resonanzverhalten und die Wärmeformbeständigkeit des Bauteils
dadurch, daß die Dichte des Kunststoffschaumes im Bereich der Seitenwandungen der
Erhebungen größer als die Dichte des Kunststoffschaumes im Bodenbereich und Kopfbereich
der Erhebungen ist.
[0015] Zweckmäßigerweise weist der geschlossenzellige Kunststoffschaum im Bodenbereich und
Kopfbereich der Erhebungen eine Dichte von 0,03 bis 0,4 g/cm
3, der Kunststoffschaum im Bereich der Seitenwandungen der Erhebungen eine Dichte von
0,05 bis 0,6 g/cm
3 und der weitgehend kompaktierte Kunststoff im Bereich der Membranen eine Dichte 0,85
bis 1,20 g/cm
3 auf.
[0016] Als günstig hat sich herausgestellt, daß die Materialdicke der Kopf- und Bodenbereiche
zu der Materialdicke der Seitenwandungen im Verhältnis 1 zu 0,9 bis 0,4 und zu der
zwischen ihnen befindlichen Membranen im Verhältnis 1 zu 0,1 bis 0,05 steht.
[0017] In einer speziellen Ausführungsform sind die Bodenteile, die Begrenzungswandungen
sowie die Membranen auf der der Schallquelle abgewendeten Seite beschichtet.
[0018] Geeignet sind insbesondere öl- und treibstoffresistente Beschichtungsmassen mit einer
Zugfestigkeit > 120 kg/cm
2.
[0019] Das Bauteil kann erfindungsgemäß mit Formelementen mit Erhebungen und Vertiefungen
in gleichmäßiger wabenartiger Ausbildung und Verteilung ausgestattet sein. Es ist
jedoch bevorzugt, das Bauteil nur bereichsweise mit einer Mehrzahl von Formelementen
in erfindungsgemäßer Ausgestaltung mit Erhebungen und Vertiefungen auszubilden. Des
weiteren können die Formelemente sowohl bezüglich Höhe als auch Querschnitt sowohl
untereinander gleich als auch verschieden ausgebildet sein, um eine optimale Schalldämmung
und Schalldämpfung zu erhalten.
[0020] Ein Verfahren zum Herstellen des erfindungsgemäßen Bauteils ist den kennzeichnenden
Merkmalen des Anspruches 11 entnehmbar.
[0021] Das erfindungsgemäße Bauteil wird anhand nachstehender Zeichnungen weiter erläutert.
Es zeigen
- Fig. 1
- einen auszugsweisen Schnitt durch ein schalldämmendes und -dämpfendes Bauteil mit
Formelementen
- Fig. 2
- in vergrößerter Darstellung die Einzelheit X1 gemäß Fig. 1
- Fig. 3
- in vergrößerter Darstellung die Einzelheit X3 gemäß Fig. 1.
[0022] In der Fig. 1 ist ein auszugsweiser beispielhafter Querschnitt durch ein schalldämmendes
und -dämpfendes Bauteil 1 mit Formelementen in Gestalt von Erhebungen 1.1 und 1.2
sowie zwischen den Erhebungen 1.1 und 1.2 angeordneten Vertiefungen 2 darstellt. Die
Erhebungen 1.1 und 1.2 sind dabei einseitig in Richtung der Schallquelle S geöffnet,
währenddessen die Vertiefungen 2 mit ihrer offenen Seite der Schallquelle S abgewendet
sind. Jede Erhebung 1.1, 1.2 eines Formelementes umfaßt einen Kopfbereich 4.1, 4.2,
der der Schallquelle S abgewandt ist, Seitenwandungen 6.10, 6.11 bzw. 6.20, 6.21 und
Membrane 7.10, 7.11; 7.20, 7.21, die die Kopfbereiche 4.1 bzw. 4.2 mit den Seitenwandungen
6.10, 6.11; 6.20, 6.21 verbinden.
[0023] Auf der den Kopfbereichen 4.1, 4.2 gegenüberliegenden Seite sind Seitenwandungen
6.10, 6.11; 6.20, 6.21 jedes Formelementes jeweils über einen Bodenbereich 5.1, 5.2,
5.3 miteinander verbunden, wobei wiederum der Übergangsbereich zwischen den Bodenbereichen
5.1, 5.2, 5.3 und den Seitenwandungen 6.11, 6.10, 6.21, 6.20 als dünne Membran 7.31,
7.30, 7.41, 7.40 ausgebildet ist.
[0024] Auf diese Weise umschließen die Erhebungen 1.1, 1.2 der Formkörper Hohlräume 8.1,
8.2, die in Richtung Schallquelle S offen sind, in denen im Kontakt mit Schallquellen
sich schwingende Luftsäulen ausbilden können, so daß die Fortpflanzung der Schallwellen
durch das Bauteil 1 stark abgedämpft wird.
[0025] Die Größe in bezug auf Querschnitt und Form und Höhe und Anordnung von Erhebungen
1.1, 1.2 ist dabei je nach Anforderung und dem zu dämpfenden Frequenzspektrum der
Schallquelle S wählbar.
[0026] Die Bodenbereiche 5.1, 5.2, 5.3 bilden auf ihrer der Schallquelle S zugewandten Seite
einen Auflagenbereich 50.
[0027] Insbesondere ist es auch möglich, zumindest bereichsweise den von den Bodenbereichen
gebildeten Auflagebereich 50 mit einer Trägerbahn 3 abzudecken, so daß beispielsweise
der Hohlraum 8.2 des Formkörpers 1.2 abgeschlossen wird. Die Trägerbahn 3 kann dabei
beispielsweise ein Teil eines Kraftfahrzeuges sein, an dem das Bauteil 1 befestigt
wird.
[0028] In der Fig. 2 ist der zellulare Aufbau der Kopfbereiche 4.1, 4.2 und Bodenbereiche
5.1, 5.2, 5.3 und Seitenwandungen aus einem geschlossenzelligen Kunststoffschaum 10,
mit Schaumzellen 100, mit ellipsenförmigem Querschnitt dargestellt. Der Kunststoffschaum
10 ist dabei von einer den Schaum umschließenden Außenhaut 13 aus kompaktem Kunststoff
umschlossen. Im Bereich der Seitenwandungen ist der Kunststoffschaum stärker gedehnt
und verdichtet, so daß die Schaumstoffzellen noch stärker in der Längsrichtung der
Seitenwandung ellipsenförmig verformt und zusammengedrückt sind. Hierbei kann es auch
zu Aufrissen der Schaumstoffzellen kommen, was von Vorteil für die schalldämmenden
Eigenschaften ist.
[0029] Die Fig. 3 zeigt im Detail den Aufbau der in der Übergangsbereichen von Kopfbereichen
bzw. Bodenbereichen zu den Seitenwandungen angeordneten Membran 7.10, 7.11, 7.20,
7.21, 7.30, 7.31, 7.40, 7.41 hier am Beispiel der Membran 7.10 zwischen der Seitenwandung
6.10 und dem Kopfbereich 4.1 der Erhebung 1.1. Die Membran besteht im wesentlichen
aus einem aus dem Kunststoffschaum kompaktierten Kunststoff 12, so daß der Kopfbereich
4.1 leicht schwingfähig an den Seitenwandungen 6.10 bzw. 6.11 des Formteiles 1.1 aufgehängt
ist, was gleichermaßen auch für den mittels Membranen 7.30, 7.41 mit den Seitenwandungen
6.10, 6.21 verbundenen Bodenbereich 5.2 gilt.
[0030] Das Bauteil 1 gemäß Fig. 1 kann beispielsweise dadurch hergestellt werden, daß in
einem ersten Schritt eine Polypropylenschaumstoffbahn mit einer Dichte von 0,045 g/cm
3 und einer Dicke von 4,5 mm durch Extrusion hergestellt wird und nachfolgend zum Bauteil
durch Thermoverformung umgeformt wird. Während dieser Thermoverformung werden die
unterschiedlichen Schaumdichten des Kunststoffschaumes 10 in den Kopf- und Bodenbereichen
4.1, 4.2 und 5.1, 5.2, 5.3 und im Bereich der Seitenwandungen 6.10, 6.11, 6.20, 6.21
sowie kompaktierter Kunststoffschaum bis zum kompakten Kunststoff im Bereich der Membranen
7.10, 7.11, 7.20, 7.30, 7.31, 7.40, 7.41 hervorgerufen. Während die Bodenbereiche
und auch die Kopfbereiche infolge des Tiefziehvorgangs nur eine geringfügige Dickenabnahme
erfahren und auch in ihrer Zellstruktur entsprechend dem Ausgangsmaterial als geschlossenzelliger
Kunststoffschaum im wesentlichen erhalten bleiben, erfahren die Seitenwandungen 6.10,
6.11, 6.20, 6.21 während des Tiefziehvorgangs eine starke Dehnung, infolgedessen die
vormals geschlossenzellige Schaumstruktur mit bevorzugt ellipsenförmigen Schaumzellen
teilweise verändert, insbesondere gestreckt und verdichtet wird. Der Kunststoffschaum
der Seitenwandungen wird somit höher verdichtet als im Kopf- und Bodenbereich. In
den Übergangsbereichen von den Kopfbereichen und Bodenbereichen, in denen die verbindenden
Membranen ausgebildet werden, wird die als Ausgangsmaterial dienende Kunststoffschaumbahn
stark komprimiert, so daß die vormals geschlossenzellige Schaumstruktur in diesem
Bereich überwiegend bis vollständig verlorengeht und Membranen aus zu kompaktem Kunststoff
kompaktiertem Kunststoffschaum erhalten werden.
1. Schalldämmendes und -dämpfendes Bauteil mit in ein thermoplastisch verformbares Flächengebilde
auf Basis von überwiegend bis durchwegs geschlossenzelligem Kunststoffschaum eingeformten
Formelementen in Gestalt von Erhebungen (1.1, 1.2) und zwischen den Erhebungen ausgebildeten
Vertiefungen (2), wobei die Erhebungen (1.1, 1.2) von Seitenwandungen (6.10, 6.11,
6.20, 6.21) und einem mittels einer Membran (7.10, 7.11; 7.20, 7.21) mit den Seitenwandungen
(6.10, 6.11, 6.20, 6.21) verbundenen Kopfbereich (4.1, 4.2) gebildet sind und die
Seitenwandungen (6.10, 6.11, 6.20, 6.21) der Erhebungen (1.1, 1.2) in dem dem Kopfbereich
(4.1, 4.2) abgewandten Bereich über einen Bodenbereich (5.1, 5.2, 5.3) verbunden sind
und innerhalb der Erhebungen Hohlräume (8.1, 8.2) gebildet sind, die in Kontakt mit
Schallquellen zur Ausbildung von schwingenden Luftsäulen befähigt sind,
dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenwandungen (6.10, 6.11, 6.20, 6.21) der Erhebungen (1.1, 1.2) sowohl
mit dem Kopfbereich (4.1., 4.2) als auch mit den Bodenbereichen (5.1, 5.2, 5.3) mittels
Membranen (7.10, 7.11, 7.20, 7.21; 7.30, 7.31, 7.31, 7.40, 7.41) verbunden sind und
die Kopfbereiche und die Bodenbereiche und die Seitenwandungen aus überwiegend bis
durchwegs geschlossenzelligem Kunststoffschaum (10) von einer Außenhaut (13) aus kompaktem
Kunststoff umschlossen sind und die den Kopfbereich bzw. den Bodenbereich mit den
Seitenwandungen verbindenden Membrane aus weitgehend kompaktiertem Kunststoffschaum
(12) bestehen.
2. Bauteil nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossenzelligen Schaumzellen (100) des Kunststoffschaumes (10) der Bodenbereiche
und Kopfbereiche einen ellipsenförmigen Querschnitt mit einem mittleren Verhältnis
Länge zu Dicke der Schaumzellen von 2 bis 5 zu 1 aufweisen.
3. Bauteil nach Anspruche 1,
dadurch gekennzeichnet, daß die geschlossenzelligen Schaumzellen (100) des Kunststoffschaums (11) im Bereich
der Seitenwandungen einen ellipsenförmigen Querschnitt mit einem mittleren Verhältnis
Länge zu Dicke der Schaumzellen von 3 bis 7 zu 1 aufweisen.
4. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dichte des Kunststoffschaumes im Bereich der Seitenwandungen der Erhebungen
größer als die Dichte des Kunststoffschaumes im Bodenbereich und Kopfbereich der Erhebungen
ist.
5. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffschaum im Bodenbereich und Kopfbereich der Erhebungen eine Dichte
von 0,03 bis 0,4 g/cm3, der Kunststoffschaum im Bereich der Seitenwandungen der Erhebungen eine Dichte von
0,05 bis 0,6 g/cm3 und der weitgehend kompaktierte Kunststoffschaum (12) der Membranen eine Dichte von
0,85 bis 1,20 g/cm3 aufweisen.
6. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke des Materials des Kopfbereiches (4.1, 4.2) und des Bodenbereiches
(5) zu der Dicke des Materials der Seitenwandungen (6.10, 6.11, 6.20, 6.21) im Verhältnis
1 zu 0,9 bis 0,4 bzw. zu der Dicke des Materials der Membran (7.1, 7.2) im Verhältnis
1 zu 0,1 bis 0,05 steht.
7. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 6,
dadurch gekennzeichnet, daß Kunststoff aus der Gruppe der Polyolefine oder Polystyrole verwendet ist.
8. Bauteil nach Anspruche 7,
dadurch gekennzeichnet, daß als Kunststoff Polypropylene eingesetzt sind.
9. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 8,
dadurch gekennzeichnet, daß ein von den Bodenbereichen (5.1, 5.2, 5.3) auf der den Erhebungen abgewandten
Seites des Bauteiles gebildeter Auflagebereich (50) zumindest bereichsweise mittels
einer auf den Auflagebereich (50) aufgebrachten Trägerbahn (3) abdeckbar ist.
10. Bauteil nach einem der Ansprüche 1 bis 9,
dadurch gekennzeichnet, daß die Kopfbereiche (4.1, 4.2) und die Bodenbereiche (5.1, 5.2, 5.3), die Seitenwandungen
(6.10, 6.11, 6.20, 6.21)) sowie die Membranen (7.10, 7.11, 7.20, 7.21; 7.30, 7.31,
7.40, 7.41) auf der der Schallquelle abgewendeten Seite mit einem öl- und treibstoffesten
Beschichtungsmaterial mit einer Zugfestigkeit > 120 kg/cm2 versehen sind.
11. Verfahren zum Herstellen eines schalldämmenden und - dämpfenden Bauteils aus einem
thermoplastisch verformbaren Flächengebilde auf Basis von Kunststoffschaum gemäß einem
der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß eine Bahn aus überwiegend bis durchwegs geschlossenzelligem Kunststoffschaum
mittels Extrusion hergestellt wird und die so gebildete Kunststoffschaumbahn nachfolgend
zu dem Flächengebilde mit Formelementen mit Erhebungen und Vertiefungen unter Anwendung
von Druck und Wärme tiefgezogen wird, wobei die Seitenwandungen der Erhebungen stärker
gedehnt und verdichtet werden als die Bodenbereiche und Kopfbereiche und wobei die
Übergangsbereiche zwischen den Kopfbereichen zu den Seitenwandungen und den Bodenbereichen
zu den Seitenwandungen unter Ausbildung von Membranen komprimiert werden, so daß die
vormals geschlossenzellige Schaumstruktur in diesem Bereich kompaktiert wird.