[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein mehrpoliges Steckersystem mit einer Steckdose
und mindestens einem Stecker zum elektrischen und mechanischen Verbinden von elektrischen
Leitern.
[0002] Insbesondere ist das erfindungsgemässe Steckersystem für Gebäudeverkabelungen der
Klasse E vorgesehen. Die Klasse legt die Übertragungsgüte von elektrischen Signalen
von ganzen Übertragungsstrecken oder Übertragungssystemen von einem Endpunkt zu einem
anderen Endpunkt fest. In entsprechenden Normen, wie EN 50173, sind beispielsweise
Grenzwerte für die maximale Dämpfung für das Nebensprechen, für die Reflexionen, etc.,
sowie für die höchst zulässigen Frequenzen festgelegt. Für die Klasse E und zukünftige
Klassen ist vorgesehen, mit Frequenzen bis zu 600 MHz und mehr zu arbeiten.
[0003] Es liegt im Trend des technischen Fortschrittes, Gebäudeverkabelungen in Zukunft
nicht mehr getrennt für Telefon, für EDV-Anlagen, für Videoanlagen, etc. zu erstellen,
sondern lediglich ein einziges Gebäudeverkabelungsnetz vorzusehen, über welches die
Informationen und Daten von allen in Frage kommenden Diensten übertragen werden. Ein
Anfang dazu ist mit ISDN (Integrated Service Digital Network) gemacht worden.
[0004] Für Gebäudeverkabelungen für den vorgenannten Zweck werden üblicherweise abgeschirmte
Kabel mit acht Adern bzw. vier Adernpaaren mit je zwei verdrillten Adern vorgesehen.
Pro Dienst werden jedoch maximal vier Adern bzw. zwei Adernpaare benötigt. Bei dem
heute vorzugsweise eingesetzten Steckersystem, das unter der Typenbezeichnung RJ 45
bekanntgeworden ist, ist in einer Steckdose höchstens ein Stecker für einen einzigen
Dienst einsteckbar. Werden an einem Arbeitsplatz zwei Dienste benötigt, so müssen
zwei Steckdosen nebeneinander montiert werden. Dies ist eine ziemlich aufwendige Arbeit,
da heutzutage an den meisten Arbeitsplätzen mehr als ein einziger Dienst verlangt
wird.
[0005] Zudem hat sich gezeigt, dass die vorgenannten elektrischen Übertragungsparameter
in den Steckersystemen des Typs RJ 45 bei Frequenzen von über 300 MHz nicht geeignet
sind und wünschenswerte Grössen kaum erreicht werden können. Verantwortlich dafür
ist die interne Anschlusstechnik mit üblicherweise Schneid/Klemmanschlüssen, wobei
die Drähte innerhalb der Steckdose oder des Steckers dieses Steckersystemes oft abgewinkelt
geführt werden. Im weiteren ist bekannt, dass bei dem Steckersystem RJ 45 die Abschirmungen
der einzelnen Adernpaare nicht unmittelbar bis zu den Steckkontakten geführt sind
bzw. geführt werden können.
[0006] Es ist die Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein gegenüber dem genannten Stand
der Technik verbessertes Steckersystem vorzuschlagen. Insbesondere soll erreicht werden,
dass an einer einzigen Steckdose nicht nur ein Dienst abgenommen werden kann.
[0007] Ein weiteres Ziel der vorliegenden Erfindung ist es, die elektrischen Übertragungsparameter
gegenüber dem bekannten Steckersystem des Typs RJ 45 zu verbessern und Übertragungsfrequenzen
bis zu 600 MHz und höher zu ermöglichen. Ein zusätzliches Ziel besteht darin, für
die Führung der Abschirmung innerhalb des Steckersystems, d.h. innerhalb der Steckdose
und innerhalb des Steckers eine Verbesserung vorzuschlagen.
[0008] Die gestellte Aufgabe wird mit einem mehrpoligen Steckersystem mit einer Steckdose
und mindestens einem Stecker zum elektrischen und mechanischen Verbinden von elektrischen
Leitern dadurch gelöst, dass die Steckdose ein Steckdosengehäuse umfasst, das allseitig
eine metallene Oberfläche aufweist, dass das Steckdosengehäuse in mehrere einzeln
nach aussen offene Kammern aufgeteilt ist, wobei in jeder der Kammern mindestens ein
erster, von aussen zugänglicher Steckkontakt angeordnet ist, dass der Stecker ein
Steckergehäuse umfasst, das allseitig eine metallene Oberfläche aufweist, wobei im
Steckergehäuse mindestens ein zweiter von aussen zugänglicher Steckkontakt angeordnet
ist, und dass pro mindestens eine Kammer ein Stecker in die Kammer der Steckdose einsteckbar
ist, wobei sich der mindestens eine erste und der mindestens eine zweite Steckkontakt
verbinden.
[0009] Besondere Ausgestaltungen und Lösungen für die genannten anderen Aufgaben sind in
den Merkmalen der abhängigen Patentansprüche enthalten.
[0010] Im folgenden werden anhand der beiliegenden Zeichnung Ausführungsbeispiele sowie
deren Verwendung näher beschrieben. Es zeigen
Fig. 1 eine perspektivische Explosionsansicht der Steckdose,
Fig. 2 eine perspektivische Explosionsansicht der Steckdose mit angeschlossenem Kabel,
Fig. 3 eine perspektivische Darstellung der Steckdose in Ansicht von vorne,
Fig. 4 eine perspektivische Ansicht der Steckdose in Ansicht von hinten,
Fig. 5 eine perspektivische Explosionsansicht der Steckdose in Ansicht von vorne,
Fig. 6 eine perspektivische Darstellung des Einfachsteckers in Ansicht von vorne,
Fig. 7 eine perspektivische Darstellung des Doppelsteckers in Ansicht von vorne,
Fig. 8 eine perspektivische Explosionsansicht des Einfachsteckers,
Fig. 9 eine perspektivische Explosionsansicht des Einfachsteckers mit angeschlossenem
Kabel,
Fig. 10 eine perspektivische Explosionsansicht des Doppelsteckers mit angeschlossenem
Kabel.
[0011] In der Fig. 1 ist ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemässen Steckdose 1 dargestellt.
In der perspektivischen Explosionsansicht der Fig. 1 ist die Steckdose, die von einem
zweiteiligen Steckdosengehäuse 2, 3 umfasst ist, ohne Kabel und in geöffnetem Zustand
dargestellt. Das zweiteilige Gehäuse besteht aus einem Basisteil 2 und einer Abdeckung
3, welche beim Aufsetzen auf den Basisteil auf diesem einrastet. Dazu sind im wesentlichen
am Basisteil auf den Längsseiten je eine Einrastrippe 4 und an der Abdeckung je eine
federnd ausgeführte Einrastzunge 5 vorgesehen. Beim Aufsetzen der Abdeckung 3 auf
den Basisteil 2 rasten die Einrastzungen über die Einrastrippen, wodurch die Abdeckung
am Basisteil festgehalten wird.
[0012] Die beiden Teile des Steckdosengehäuses 2, 3 sind vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt.
Insbesondere sind sie als Spritzgussteile aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt.
Die beiden Teile des Steckdosengehäuses sind allseitig mit einer Metallschicht überzogen.
Der Überzug wird nach bekannter Art mit einem galvanischen Verfahren erstellt. Ein
erster Überzug umfasst eine Kupferschicht, welche elektrisch gut leitet, und wie weiter
hinten beschrieben ist, für die elektrische Verbindung eines Schirmes eines in die
Steckdose eingeführten Kabels mit einem auf der Steckdosenanschlussseite angeordneten
Masse- oder Erdanschluss 6, 7, bestimmt ist. Die Kupferschicht schirmt gleichzeitig
das Steckdoseninnere von elektromagnetischen Feldern ab. Über der Kupferschicht ist
eine vor allem als Korrosionsschutz gedachte Nickelschicht aufgebracht.
[0013] Im Innern des Steckdosengehäuses, im Basisteil 2, ist ein Modul 8 mit Steckerpolen
eingelegt. Das Modul 8 weist eine Einstecköffnung 9 auf, in welcher die Steckdosenpole
zugänglich sind und beim Einstecken eines entsprechenden Steckergegenstückes mit den
Steckerbuchsen des letzteren in eine elektrische Verbindung treten. Das Steckersystem
ist der Klasse E zugeordnet, d.h. zum Übertragen von Frequenzen bis zu 600 MHz und
mehr geeignet. Das Steckersystem ist für Kabel des Typs S/STP Kategorie 6 vorgesehen.
[0014] Anschliessend an eine dem mit dem Stecker zu verbindenden Kabel zugewandte Stirnseite
10 des Basisteiles 2, in welcher die Kabeleinführöffnung 11 angeordnet ist, ist eine
halbkreisförmige Nut 12 vorgesehen, die sich rechtwinklig zur Steckerlängsachse erstreckt.
Eine gleiche halbkreisförmige Nut 13 ist anschliessend an eine dem mit der Steckdose
zu verbindenden Kabel zugewandte Stirnseite 14 in der Abdeckung 3 vorhanden. Bei aufgesetzter
Abdeckung 3 auf den Basisteil 2 des Steckdosengehäuses ist die Nut 12, 13 kreisförmig.
In diese Nut eingesetzt ist ein Ring 15, der zum elektrischen Verbinden des Schirmes
eines Kabels mit dem Masse- oder Erdanschluss 6, 7 dient. Der Ring 15 besteht vorzugsweise,
wie die anderen Teile der Steckdose, aus einem metallisierten Kunststoff. Wesentlich
ist, dass die mit 16 bezeichnete äussere Mantelfläche des Ringes 15 elektrisch gut
leitend ist. Bei einem Kunststoffring kann dies beispielsweise mit einem Metallüberzug,
ähnlich wie ein solcher vorstehend beschrieben ist, erreicht werden. Die Nut 2, 3
ist so dimensioniert, dass der Ring sowohl in seiner Längsachse als auch in der Richtung
seines Durchmessers leicht Spiel hat.
[0015] Der Modul 8 ist mit vier Kunststoffeinsätzen 17 versehen, von denen jeder zwei parallel
zur Längsachse des Basisteils angeordnete zylindrische Durchgangslöcher 18 aufweist,
in welche Steckerstifte zu liegen kommen. Mit dem Modul verbunden ist eine vertikale
Trennwand 19 sowie eine horizontale Trennwand 20, zwischen welche je ein abgeschirmtes
Paar Adern des Anschlusskabels zu liegen kommt.
[0016] In Fig. 2 ist ebenfalls eine perspektivische Explosionsansicht der Steckdose, jedoch
mit angeschlossenem Kabel dargestellt. Das Kabel 21, das an die Steckdose angeschlossen
werden soll, umfasst mehrere Adern 22, 23, im gezeigten Beispiel acht Adern, die paarweise
verdrillt innerhalb einem Kabelmantel 24 verlaufen. Je zwei verdrillte Adern sind
durch einen inneren Schirm 25 abgeschirmt. Ein äusserer Schirm 26 weist eine alle
Adern gesamthaft umschliessende Lage aus einem Drahtgeflecht auf. Zum Anschliessen
der Steckdose 1 an das Kabel 21 wird der Mantel 24 vom Kabel in einem Endbereich entfernt.
Vom Mantelende her liegen die verdrillten Adern mit der inneren Abschirmung frei.
Der Ring 15 der vorgängig über den Mantel geschoben worden ist, wird nun derart angeordnet,
dass er in den Bereich des Mantelendes zu liegen kommt, wobei das Drahtgeflecht des
äusseren Schirmes 26 über die äussere Mantelfläche 16 des Ringes 15 gelegt wird. Die
äussere Mantelfläche 16 des Ringes 15 soll möglichst über den ganzen Umfang des Ringes
vom Drahtgeflecht des äusseren Schirmes 26 gleichmässig bedeckt sein. Der Ring 15
liegt mit dem darüber umgestülpten Drahtgeflecht des äusseren Schirmes 26 in der Nut
12 des Basisteiles 2. Das Spiel der Nut zum Ring ist derart, dass gerade genügend
Platz zur Aufnahme des Schirmes verbleibt. Bei aufgesetzter Abdeckung 3 befindet sich
der Ring 15 dann zusammen mit dem über seine äussere Mantelfläche 16 umgestülpten
äusseren Schirm 26 des Kabels 21 in der umlaufenden Nut 12, 13. Der Schirm 26 liegt
über den ganzen Umfang der Nut verteilt an den Stirnflächen und der Mantelfläche der
Nut 12, 13 an. Der metallene Überzug des Steckdosengehäuses 2, 3 wirkt als Kontaktorgan
bzw. elektrische Kontaktbahn zum Herstellen einer elektrischen Verbindung zwischen
dem Ring 15, dem Schirm 26 und dem Steckergehäuse 2, 3, insbesondere den Anschlusszungen
6, 7, die für die Masse oder Erdanschlüsse auf der Aussenseite der Abdeckung 3 angeordnet
sind. Durch die Nut 12, 13 wird der Ring 15 bezüglich der Längsachse der Steckdose
ortsfest gehalten. Die Nut wirkt als Anschlagorgan für den Ring. Die Nut stellt also
nicht nur einen elektrischen Kontakt zwischen dem Schirm und den Steckerzungen 6,
7 her, sondern ist zusammen mit dem Ring auch für die Zugentlastung des Kabels 21
verantwortlich. Die zylindrisch ausgeführten Erdanschlüsse 6, 7 sind zum Aufnehmen
von Anschlusssteckern, insbesondere Rundhülsen 27 vorgesehen, an die Masse oder Erddrähte
28 angeschlossen sind. Im weiteren ist im Basisteil noch ein Einsatzteil 29 vorgesehen,
der mit zwei Laschen 30 und 31 den Kontakt zwischen den inneren Schirmen 25 der Adern
22, 23 und dem Basisteil 2 herstellt.
[0017] In Fig. 3 ist die Steckdose in perspektivischer Ansicht dargestellt. Das Modul 8
der Steckdose weist vier Kammern 32, 33, 34 und 35 auf, wobei pro Kammer ein Adernpaar
des paarweise geschirmten Kabels 21 aufgenommen werden kann. Pro Kammer des Moduls
8 werden, wie weiter unten noch beschrieben wird, je zwei Steckerstifte 36 montiert.
Die inneren Kammerwandungen 90 dienen zur Herstellung des Kontaktes mit dem Stecker.
[0018] In Fig. 4 ist die Steckdose in perspektivischer Ansicht von der Rückseite aus gesehen
dargestellt.
[0019] In Fig. 5 ist ein perspektivische Explosionsansicht der Steckdose von der Vorderseite
aus gesehen dargestellt. In die vier Kammern 32, 33, 34 und 35 des Modules 8 werden
vier Kunststoffeinsätze 17 eingefügt. Die Kunststoffeinsätze weisen auf einer Diagonalen
je zwei Durchgangslöcher 18 auf. In die Durchgangslöcher 18 werden Steckerstifte 36
eingesetzt, auf deren Rückseite die acht Adern des Kabels angeschlossen werden. Die
Anordnung der je zwei Steckerstiften in den vier Kammern ist so, dass gleichzeitig
ein Verpolungsschutz erreicht wird. Der Stecker eines Dienstes kann nur in einer einzigen
Position eingesteckt werden. Der Einsatzteil 29 dient einerseits zur Herstellung des
Kontaktes von den inneren Schirmen auf das Gehäuse, andererseits zur Arretierung des
Moduls 8 im Basisteil 2. Diese Arretierung geschieht durch eine Stufe 37 im Boden
38 des Einsatzteiles 29. Bei der zusammengesetzten Steckdose greift eine Aussparung
an der unteren Kante der vertikalen Trennwand 19 in einen Nocken 39 am Einsatzteil
29 ein.
[0020] Fig. 6 zeigt in perspektivischer Darstellung einen Einfachstecker, in welchem die
Steckerbuchsen 88 untergebracht sind. Der Stecker 40 eignet sich zum Anschluss eines
Dienstes. Er umfasst einen Deckel 41 sowie einen T-förmigen Teil 42, der als Boden
dient. Der Deckel 41 sowie der Boden 42 bilden das Gehäuse. Die Führungskörper 43,
die sich durch den Stecker hindurch erstrecken, sind mit Durchgangslöchern 44 versehen,
die auf einer Diagonale liegen und in welchen die Buchsen 88 angeordnet sind. Die
Diagonalen auf den beiden Führungskörpern 43, auf welchen die Löcher 44 liegen, sind
parallel. Im hinteren Ende des Deckels sind eine Nut 45 sowie zwei Nocken 46 zum Halten
eines Knickschutzes für das Kabel 47 vorgesehen. Die Teile des Einfach- und Doppelsteckers
sind vorzugsweise aus Kunststoff gefertigt. Insbesondere sind sie als Spritzgussteile
aus einem thermoplastischen Kunststoff hergestellt und allseitig mit einer Metallschicht
überzogen und im übrigen gleich hergestellt wie die Teile der Steckdose.
[0021] In Fig. 7 ist in perspektivischer Darstellung ein Doppelstecker 48 dargestellt, der
sich zum Anschluss eines Dienstes mit vier Adernpaaren an die Steckdose eignet. Der
Stecker weist vier Führungskörper 49 auf, die denjenigen des Einfachsteckers entsprechen.
Die Durchgangslöcher 50 sind ebenfalls auf einer Diagonalen angeordnet, wobei die
Diagonalen, auf welchen die Durchgangslöcher liegen, der oberen beiden Führungskörper
und der unteren beiden Führungskörper rechtwinklig zueinander stehen. In den Durchgangslöchern
50 sind Buchsen 89 angeordnet. Zwischen den beiden gleich ausgebildeten Deckeln 51
und 52 des Steckers ist ein Doppel-T-förmiges Mittelstück 53 angeordnet. Im hinteren
Teil des Steckers sind zwei Nuten 54 und vier Nocken 55 zur Montage eines Knickschutzes
für das Kabel.
[0022] In Fig. 8 ist in perspektivischer Explosionsansicht der Einfachstecker 40 dargestellt.
Der Boden 42 weist einen Mittelsteg 70 und beiderseits dieses Steges angeordnete Bolzen
71 auf. Eine kreisbogenförmige Nut 56 im rückseitigen Ende des Bodens 42 dient zur
Aufnahme eines Ringes 57. Im rückseitigen Teil des Steckers werden auf die Führungskörper
43 Ansatzstücke 58 aufgesteckt, welche ebenfalls mit Durchgangslöchern 59 versehen
sind. Die Ansatzstücke 58 sind mit aus dieser Figur nicht ersichtlichen Bolzen mit
den Führungskörpern 43 verbunden. Der Boden 42 des Steckers ist beiderseits des Mittelsteges
70 mit Leisten 60 versehen, welche die Führungskörper 43 halten. Der Deckel 41 ist
mit einer halbkreisförmigen Nut 61 zur Aufnahme des Ringes 57 versehen. Ein Halter
62 mit einem Knickschutz 63 wird in der Nut 45 des Deckels 41 befestigt, wobei Ausnehmungen
64 am Halter 62 in die am Deckel vorgesehenen Nocken 46 eingreifen.
[0023] In Fig. 9 ist in perspektivischer Explosionsansicht der Einfachstecker mit angeschlossenem
Kabel 65 dargestellt. Die Führungskörper 43 sind mit Berylliumbronze 72 versehen,
welche mit dem Gehäuse 41, 42 Kontakt hat und die Funktion eines Schirmes für die
über das Gehäuse hinausragenden Teile der Führungskörper 43 ausübt. Das Kabel 65 ist
unter seiner äusseren Isolationsummantelung 66 mit einem äusseren Schirm 67 versehen.
Der Schirm 67 besteht aus einem Drahtgeflecht. Vor dem Anschluss des Kabels an den
Stecker wird ein Teil der Ummantelung 66 des äusseren Schirmes 67 entfernt. Der über
die Ummantelung herausragende Teil des Schirmes 67 wird über den Ring 57 gestülpt,
wodurch ein Kontakt des äusseren Schirmes mit dem Gehäuse 41, 42 hergestellt wird.
Das Gehäuse sowie der Ring 57 sind wie bei der Steckdose metallisiert. Je zwei Adern
68 des Kabels sind zusammen verdrillt und mit einem inneren Schirm 69 versehen. Der
innere Schirm 69 wird jeweils zwischen dem Mittelsteg 70 und einem Bolzen 71 eingeklemmt,
so dass ein Kontakt des inneren Schirmes 69 mit dem Gehäuse 41, 42 hergestellt wird.
[0024] In Fig. 10 ist eine perspektivische Explosionsansicht des Doppelsteckers mit angeschlossenem
Kabel dargestellt. Der Stecker entspricht demjenigen gemäss Fig. 7. Das Mittelstück
53 weist zwei nach unten und oben abstehende Stege 73 auf. Es sind vier Führungskörper
49 vorgesehen, die beiderseits des Mittelstückes 53 angeordnet sind. Die Führungskörper
49 sind ebenfalls mit Berylliumbronzefolien 74 versehen, so dass die über das Gehäuse
51, 52 hinaus abstehenden Teile der Führungskörper 49 geschirmt sind. Ebenfalls hier
sind auf die Führungskörper Ansatzstücke 75 mit aus dieser Figur nicht sichtbaren
Bolzen aufgesetzt. In den Führungskörpern 49 sind je zwei Buchsen 89 in den Durchgangslöchern
50 angeordnet. In den Ansatzstücken 75 sind die freigelegten Adern 76 des Kabels 77
geführt. Die Adern sind mit den inneren Schirmen 78 je zwischen einem Bolzen 79 und
dem Mittelsteg 73 eingeklemmt, um einen guten Kontakt zum Gehäuse 51, 52 zu erzielen.
Das Kabel 77 ist im Prinzip gleich aufgebaut wie das Kabel 65 gemäss Fig. 9, mit dem
Unterschied, dass vier verdrillte Adernpaare vorhanden sind. Jedes Adernpaar 76, 76
weist einen inneren Schirm 78 auf, wobei alle vier Adernpaare von einem äusseren Schirm
84 ummantelt sind. Zuäusserst befindet sich die Isolationsummantelung 80. In den Deckelteilen
51 und 52 ist je eine halbkreisförmige Nut 81 bzw. 82 eingelassen, in welche beiden
Nuten eine ringförmige Platte 83 eingelassen wird. Das Geflecht 84 des blossgelegten
äusseren Schirmes wird um die Platte 83 gelegt, um einen Kontakt zwischen dem äusseren
Schirm 84 und dem Gehäuse 51, 52 herzustellen. Ansätze 85 im oberen Deckelteil 51
und Ansätze 86 im unteren Deckelteil 51 rasten beim Zusammenfügen des Steckers in
Nuten 87 im Mittelstück 53 ein.
[0025] Beim erfindungsgemässen Steckersystem können wahlweise ein oder zwei Dienste angeschaltet
werden, wobei pro Dienst zwei oder vier Adernpaare des achtadrigen Kabels der Steckdose
verwendet werden. Für einen oder zwei Dienste mit zwei Adernpaaren werden ein oder
zwei Einfachstecker 40 und für einen Dienst mit vier Adernpaaren ein Doppelstecker
48 verwendet. Beim erfindungsgemässen Steckersystem ist die Erdung ununterbrochen
durchgeführt. Ein durch die ganze Steckdose oder den ganzen Stecker durchgeführter
Schirm verhindert bei hohen Frequenzen ein Neben- oder Übersprechen. Das Steckersystem
ist als Vierkammersystem mit vier metallisierten Kammern 32, 33, 34, 35 gebildet,
wobei pro Kammer ein Adernpaar 22, 23, 68, 76 des paarweise geschirmten Kabels aufgenommen
werden kann. Durch diese Konstruktion und durch die durchgeführte Erdung ist das Steckersystem
EMV-dicht. Wegen den hohen Frequenzen ist das Anschlusssystem radial mit Tulpenkontakten
ausgeführt. Es wird dadurch ein gerader Durchgang der Leiter durch das Steckersystem
erreicht, was sich günstig auf die Dämpfung auswirkt. In der Steckerdose 1 sind entgegen
der allgemein üblichen Norm die Steckerstifte 36 angeordnet und im Stecker 40, 48
sind die Steckerbuchsen 88, 89 untergebracht. Durch diese vertauschte Anordnung wird
ein besserer Schutz der Kontaktstifte erreicht. Die Anordnung der je zwei Kontaktstifte
in den vier Kammern auf einer Diagonalen ist so, dass gleichzeitig ein Verpolungsschutz
erreicht wird. Der Stecker eines Dienstes kann nur in einer einzigen Position eingesteckt
werden.
1. Mehrpoliges Steckersystem mit einer Steckdose (1) und mindestens einem Stecker (40,
48) zum elektrischen und mechanischen Verbinden von elektrischen Leitern (22, 23,
68, 76), dadurch gekennzeichnet, dass die Steckdose (1) ein Steckdosengehäuse (2,
3, 8) umfasst, das allseitig eine metallene Oberfläche aufweist, dass das Steckdosengehäuse
in mehrere einzeln nach aussen offene Kammern (32, 33, 34, 35) aufgeteilt ist, wobei
in jeder der Kammern mindestens ein erster von aussen zugänglicher Steckkontakt (36)
angeordnet ist, dass der Stecker (40, 48) ein Steckergehäuse (41, 42, 51, 52) umfasst,
das allseitig eine metallene Oberfläche aufweist, wobei im Steckergehäuse mindestens
ein zweiter von aussen zugänglicher Steckkontakt (88, 89) angeordnet ist, und dass
pro mindestens eine Kammer (32, 33, 34, 35) ein Stecker (40, 48) in die Kammer der
Steckdose (1) einsteckbar ist, wobei sich der mindestens eine erste (36) und der mindestens
eine zweite Steckkontakt (88, 89) verbinden.
2. Steckersystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass vier Kammern (32, 33,
34, 35) vorhanden sind, dass die Kammern vorzugsweise paarweise nebeneinander und
übereinander angeordnet sind, dass in jeder Kammer zwei erste Steckkontakte (36) vorhanden
sind, und dass pro zwei Kammern ein Einfachstecker (40) oder pro vier Kammern ein
Doppelstecker (48) vorgesehen und einsteckbar ist.
3. Steckersystem nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die ersten Steckkontakte
(36) in den Kammern der Steckdose und die korrespondierenden zweiten Steckkontakte
(88, 89) in den Steckern (40, 48) derart angeordnet sind, dass einer der Stecker nur
in zwei bestimmten, zugeordneten Kammern einsteckbar ist.
4. Steckersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, dass alle
ersten Steckkontakte, die in der Steckdose angeordnet sind, Kontaktstifte (36) sind,
und dass die zweiten Steckkontakte, die in den Steckern angeordnet sind, Kontaktbüchsen
(88, 89) sind.
5. Steckersystem nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass es zum Anschliessen von
mehradrigen Kabeln (21, 65, 77) vorgesehen ist, wobei jede Ader (22, 23) des Kabels
(21) innerhalb der Steckdose (1) im wesentlichen in der axialen Richtung der Kontaktstifte
(36) geführt und angeschlossen ist und dass innerhalb des Steckers (40, 48) jede Ader
(68, 76) eines anderen Kabels (65, 77) im wesentlichen in der axialen Richtung der
Steckbuchsen (88, 89) geführt und angeschlossen ist.
6. Steckersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, dass je zwei
zweite Steckkontakte (88, 89) in einem aus dem Steckergehäuse (41, 42, 51, 52) des
Steckers (40, 48) vorstehenden Führungskörper (43, 49) angeordnet sind, welcher Führungskörper
bei eingestecktem Stecker in die zugeordnete Kammer (32, 33, 34, 35) des Steckdosengehäuses
(2, 3, 8) hineinragt und durch die innere Kammerwandung (90) geführt ist, und dass
der Führungskörper (43, 49) mindestens teilweise eine mit einem metallenen Schirm
(72, 74) überzogene Mantelfläche aufweist, welche mit der metallenen inneren Wandung
(90) der Kammer des Steckdosengehäuses (2, 3, 8) einen elektrischen Kontakt herstellt.
7. Steckersystem nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Einfachstecker (40) mit zwei Führungskörpern (43) zum Anschluss eines Dienstes
mit zwei Adernpaaren (68) an der Steckdose (1) vorgesehen ist.
8. Steckersystem nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass zwei Einfachstecker (40) mit je zwei Führungskörpern (43) zum Anschluss zweier
Dienste mit je zwei Adernpaaren (68) an der Steckdose (1) vorgesehen sind.
9. Steckersystem nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet,
dass ein Doppelstecker (48) mit vier Führungskörpern (49) zum Anschluss eines Dienstes
mit vier Adernpaaren (76) an der Steckdose (1) vorgesehen ist.
10. Steckersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass der Stecker mit zwei oder
vier Führungskörpern (43, 49) versehen ist.
11. Steckersystem nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, dass zwei Stecker mit je zwei
Führungskörpern mit Haltemitteln zu einem einzigen Stecker mit vier Führungskörpern
zusammensetzbar sind.
12. Steckersystem nach einem der Ansprüche 5 bis 11, dadurch gekennzeichnet, dass die
anschliessbaren Kabel (21, 65, 77) abgeschirmte Kabel sind, welche einen ersten Schirm
(26, 67, 84) unterhalb eines Kabelmantels (24, 66, 80) aufweisen, der alle Adern (22,
23; 68; 76) des Kabels umschliesst, dass je zwei miteinander verdrillte Adern (22,
23; 68; 76) des Kabels zusammen mit einem zweiten Schirm (25, 69, 78) umfasst sind,
wobei der zweite Schirm (25) innerhalb des Steckdosengehäuses (2, 3, 8) unmittelbar
bis zu den Kontaktstiften (36) geführt ist und dass der zweite Schirm (69, 78) eines
anderen Kabels (65, 77) innerhalb des Steckergehäuses (41, 42, 51, 52) bis unmittelbar
zu den Steckerbuchsen (88, 89) geführt ist.
13. Steckersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, dass die Steckdose
zum direkten Montieren auf einer Leiterplatte mit herausgeführten, verlängerten Steckkontakten
versehen ist.
14. Steckersystem nach einem der Ansprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, dass es in
hausinternen Verkabelungen zum Übertragen von Signalen mit Frequenzen bis zu 600 MHz
und höher vorgesehen ist.