Technisches Gebiet
[0001] Die Erfindung betrifft ein Damenunterbekleidungsstück mit ausgearbeitetem Oberteil,
insbesondere einen Büstenhalter, aus zwei die Büstenkörbchen enthaltenden Seitenteilen,
die im vorderen mittleren Bereich zwischen den Büstenkörbchen miteinander verbunden
sind, die an den rückwärtigen Enden einen Rückenverschluß aufweisen und die mit Trägerbändern
versehen sind.
Stand der Technik
[0002] Büstenhalter sind Unterbekleidungsstücke, die im Hinblick auf ihre Bestimmung zur
Bedeckung, Stützung und Formung der weiblichen Brust in vielen verschiedenen Größen
und Formen hergestellt und vorrätig gehalten werden müssen. Durch ihre, dieser Bestimmung
angepaßte räumliche Form bedingt, bestehen sie herkömmlich aus einer Mehrzahl unterschiedlicher
Teile, die zu ihrer Zusammensetzung einer Vielzahl von Arbeitsschritten bedürfen,
die zeit- und lohnaufwendig sind und sich einer rationellen industriellen Arbeitsweise
weitgehend entziehen. Abgesehen davon, daß ein Büstenhalter aus einer Anzahl verschiedener
Teile, meist aus textilem Material, besteht, wie Seitenteile, Büstenkörbchen, Trägerbänder,
Besatz- oder Einfaßbänder, Rückenverschluß usw., ist es nach herkömmlicher Weise erforderlich,
diese Teile durch Nähen miteinander zu verbinden. Das erfordert nicht nur einen sich
an den Verbindungsstellen entlangziehenden Nähvorgang, sondern auch den Einsatz eines
Verbindungsmediums, z.B. eines Nähfadens.
[0003] Es hat im Stand der Technik nicht an Versuchen gefehlt, einerseits diesen aufwendigen
Herstellungsvorgang zu vereinfachen, andererseits aber auch eine Paßform zu finden,
die möglichst mehrere Größen und Formen umfaßt, und schließlich diese beiden Bedingungen
miteinander zu verbinden.
[0004] So ist ein unter der Bezeichnung "Einer für Alle" vertriebener Büstenhalter bekannt,
der aus zwei jeweils einteiligen, die Büstenkörbchen umfassenden Seitenteilen aus
textilem, dehnbarem Material besteht. Diese Teile sind jeweils an den Rändern durch
Streifen aus elastischem Material verstärkt, welche durch Punktverschweißung mit den
Seitenteilen verbunden sind. Auf diese Weise wurden auch Trägerbänder erzeugt, wobei
zumindest diese Verstärkungsstreifen von den Seitenteilen ausgehend entlang der Trägerbänder
durchlaufen. Wenngleich durch diese Art von Randverstärkungen auf das Verbindungsmedium
für den Nähvorgang verzichtet werden konnte, bleibt doch noch der Zeitaufwand, der
erforderlich ist, um die Ränder des Büstenhalters zum Erzeugen der Schweißverbindungen
abzufahren. Außerdem konnte weder zur Verbindung der Seitenteile, noch zur Anbringung
der Verschlußteile oder der Träger auf Nähte verzichtet werden.
[0005] Vor allem um den Tragekomfort solcher Büstenhalter zu steigern, in die zur Erhöhung
der Formungskraft Verstärkungsteile, wie z.B. Stäbchen, Bügel oder dergleichen eingearbeitet
sind, ist es auch bekannt geworden, Zuschnitteile in Form der zu verstärkenden Bereiche
aus einem entsprechend festeren Material mit einem verschweißbaren Polyestermaterial
zu kaschieren und diese Teile dann mit einem zweiten durchgehenden Werkstück aus dehnfähigem
Material zusammenzubringen und durch Erwärmen zu einem dreilagigen Werkstück zu verbinden
(US 5 154 659). Nach dem Abkühlen werden dann aus dem elastischen Grundmaterial im
Brustbereich durch Molden die Büstenkörbchen herausgearbeitet. Auch bei diesem Büstenhalter
werden die Seitenteile in der vorderen Mittelachse durch einen Nähvorgang mit Faden
miteinander verbunden und die Rückenverschlußteile und Trägerbänder angenäht.
[0006] In ähnlicher Weise ist es zur Verstärkung ausgewählter Bereiche eines Kleidungsstücks,
wie z.B. einer Miederhose oder eines Büstenhalters, bekannt, auf eine Grundlage eines
textilen Materials im Siebdruckverfahren in bestimmten Mustern einen pulverförmigen
Kleber aufzutragen, der danach in einem Trockenofen aufgeschmolzen wird (EP 0 255
101 B1). Auf die so mit Kleber beschichteten Bereiche der Grundlage wird dann eine
den Bereichen des Kleberauftrags entsprechende Decklage aufgebracht, die durch Anwendung
von Wärme und Druck mittels des Klebers mit der Grundlage verbunden wird. Festigkeit
und Formungseigenschaften werden hier durch Form und Größe des Kleberauftrags sowie
Wahl des Klebermaterials bestimmt. Die weitere Konfektionierung auch dieses Büstenhalters
erfolgt durch Nähen.
Aufgabe der Erfindung
[0007] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Gestaltung für ein Damenunterbekleidungsstück,
insbesondere einen Büstenhalter zu schaffen, die für eine moderne industrielle Fertigung
geeignet ist, die vor allem jegliche fortlaufende und ein Verbindungsmedium benötigende
Nähvorgänge vermeidet.
Darstellung der Erfindung
[0008] Gemäß der Erfindung wird diese Aufgabe durch ein Damenunterbekleidungsstück, insbesondere
einen Büstenhalter mit den im Anspruch 1 angegebenen Merkmalen gelöst.
[0009] Vorteilhafte Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0010] Gegenüber den herkömmlichen Verbindungstechniken, insbesondere durch Nähen, kann
der erfindungsgemäße Büstenhalter nicht nur ohne jegliche Fäden oder ähnliche Verbindungsmittel
hergestellt werden, sondern es sind auch praktisch nur punktuell, also durch Pressen,
Schweißen oder dergleichen, erfolgende Arbeitsgänge zur Verbindung der einzelnen Teile
bzw. zur Konfektionierung erforderlich.
[0011] Durch den Wegfall von meist störenden und das Dehnverhalten beeinflussenden oder
eventuell auch auftragenden, durch Nähen erzeugten Nähten hat der neue Büstenhalter
auch verbesserte Trageeigenschaften. Wegen seiner flachen Abschlußkanten bzw. Materialübergänge
ist der erfindungsgemäße Büstenhalter ideal zum Tragen unter enganliegender Kleidung,
da er sich auf der darüber getragenen Kleidung nicht abzeichnet. Durch verringerte
Materialvielfalt ergeben sich gute Pflegeeigenschaften und auch eine vereinfachte
Recyclingfähigkeit. Schließlich erlaubt die Herstellungsart auch eine bessere Reproduktion
der erforderlichen Paßform und eine vergleichbar günstige Kostenstruktur in der Fertigung.
Beschreibung der Zeichnung
[0012] Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiels
näher erläutert. Es zeigt
- Fig. 1
- eine Innenansicht eines erfindungsgemäßen Büstenhalters, die
- Fig. 2A/B
- Detaildarstellungen der Befestigung der Trägerbänder,
- Fig. 3A/B
- Detaildarstellungen der Befestigung der Teile eines Rückenverschlusses,
- Fig. 4A/B
- Detaildarstellungen des vorderen mittleren Bereichs einer anderen Ausführungsform
des Büstenhalters mit einer stumpfen Schweißnaht und die
- Fig. 5 bis 7
- im schematischen Vertikalschnitt aufeinanderfolgende Stationen der Herstellung einer
solchen Schweißnaht.
[0013] In der Zeichnung ist die Erfindung am Beispiel eines Büstenhalters als Damenunterbekleidungsstück
dargestellt. Die Erfindung ist aber auch auf andere Bekleidungsstücke anwendbar, die
ein ausgearbeitetes Oberteil aufweisen, wie z.B. Badeanzüge oder dergleichen.
[0014] In Fig. 1 ist ein erfindungsgemäßer Büstenhalter von der Innenseite her dargestellt.
Der Büstenhalter 1 besteht aus zwei Seitenteilen 2 und 3, die spiegelsymmetrisch zu
einer vorderen Mittelachse M ausgebildet und angeordnet sind. Die Seitenteile 2 und
3 umfassen jeweils durch Molden ausgeformte Büstenkörbchen 4 und 5. Die Seitenteile
2 und 3 sind im Bereich der vorderen Mittelachse M in einem Bereich 6 miteinander
verbunden. An den rückwärtigen Enden der Seitenteile 2 und 3 befinden sich die aktiven
und passiven Teile eines Rückenverschlusses 7. Im vorderen oberen Bereich der Seitenteile
2 und 3, oberhalb der Büstenkörbchen 4 und 5, sind Trägerbänder 8 bei 9 fest und im
rückwärtigen Bereich bei 10 in einer durch ein Verstellelement 11 gebildeten Schlaufe
12 verstellbar befestigt.
[0015] Die Seitenteile 2 und 3 bestehen jeweils aus einer ihre gesamte Fläche überdeckenden
Lage 13 bzw. 14 aus einem textilen, in gewissem Maß dehnbaren Material, das zumindest
teilweise thermoplastisch verschmelzbare Fasern enthält. Auf diese Grundteile 13 und
14 sind von der Innenseite her Verstärkungsteile aufkaschiert, die in ihrer Gesamtheit
mit 15 und 16 bezeichnet sind. Diese Verstärkungsteile 15, 16 bestehen ebenfalls aus
einem textilen, vorzugsweise einem weniger dehnbaren Material, das ebenfalls zumindest
teilweise thermoplastisch verschmelzbare Fasern enthält.
[0016] Wie die Fig. 1 zeigt, bestehen die Verstärkungsteile 15, 16 aus rahmenartigen Zuschnitten,
die etwa gleichmäßig breit, bandartig entlang der Außenränder der Seitenteile 2 bzw.
3 verlaufen, um hier eine Verstärkung und Stabilisierung der Kanten zu bewirken. Es
sind dies untere, parallel zum unteren Rand 17 verlaufende Teile 18, sich im Rückenbereich
daran anschließende, zu den Trägerbändern 8 verlaufende Teile 19, entlang der oberen
Ränder 20 verlaufende Teile 21 und schließlich oberhalb der Büstenkörbchen 4, 5 verlaufende
Teile 22. Ausgehend vom unteren Rand 17 des Büstenhalters 1 erstrecken sich die Teile
18 der Verstärkungen 15, 16 bis in den Bereich der Büstenkörbchen 4 und 5 hinein;
sie bilden dort Verstärkungen 23 zur Stützung der Brust bzw. zur Formung ihrer Kontur.
[0017] Wenn auch das erfindungsgemäße Unterbekleidungsstück hier am Beispiel eines Büstenhalters
mit Rückenverschluß und Trägerbändern dargestellt ist, so ist die Erfindung doch nicht
hierauf beschränkt. Der Büstenhalter kann anstelle eines Rückenverschlusses auch einen
Vorderverschluß besitzen bzw. ganz ohne Verschluß als sogenannter "step-in Bra" ausgebildet
sein. Ebenso kann er auch ohne Trägerbänder, also trägerlos ausgebildet sein. Schließlich
ist die Erfindung auch auf Badeanzüge, und zwar sowohl einteilige als auch Bikini
anwendbar.
[0018] Zur Herstellung des erfindungsgemäßen Büstenhalters werden zunächst die beiden Seitenteile
2 und 3 hergestellt, diese sodann im vorderen mittleren Bereich 6 miteinander verbunden
und schließlich die Trägerbänder 8 und die Verschlußteile 7 angebracht.
[0019] Zur Herstellung der Seitenteile 2 und 3 des Büstenhalters 1 wird zunächst auf eine
Grundbahn oder einen Grobzuschnitt des die Verstärkungen 15, 16 bildenden textilen
Materials eine Beschichtung aufgebracht, durch die eine Verbindung mit der Grundbahn
13 bzw. 14 hergestellt werden kann. Dies kann entweder eine "hot melt"-Kleberbeschichtung
sein, oder auch eine dünne, durch Anwendung von Wärme aktivierbare Folie. Danach werden
aus diesem Grobzuschnitt die Innenkonturen der Verstärkungsteile 15, 16 ausgestanzt
und die verbleibenden rahmenartigen Teile - noch ohne Außenkontur - auf den Grobzuschnitt
für die Zuschnitteile 13 und 14 aufgelegt. Durch Anwendung von Wärme und Druck werden
die die Verstärkungsteile 15, 16 enthaltenden Grobzuschnitte mit den Grobzuschnitten
13, 14 der Grundbahn verbunden. Erst danach werden die Büstenkörbchen 4 und 5 gemoldet
und die Außenkonturen gestanzt. Dabei ist es sinnvoll, jeweils zwei einander entsprechende
Seitenteile 2 und 3 in zueinander kongruenter Lage übereinanderzulegen.
[0020] Nach diesen vorbereitenden Maßnahmen beginnt die Konfektionierung des Büstenhalters.
Hierzu werden die übereinanderliegend gestanzten und gemoldeten Teile 2 und 3 aufgeschlagen,
im vorderen mittleren Bereich 6 der Mittelachse M zu einer dreieckförmigen Überlappung
23 gebracht und in diesem Bereich durch eine Schweißnaht 24 fest miteinander verbunden.
Dies kann durch einen einzigen Preß- und Schweißvorgang erfolgen. Diese Verbindung
kann auch durch eine Motivgestaltung, z.B. "Blüte", optisch attraktiv gestaltet werden.
[0021] Sodann werden die Teile des Rückenverschlusses 7 und die Trägerbänder 8 angebracht.
Dies kann anhand der Fig. 2 und 3 erläutert werden, die jeweils Ausschnitte in größerem
Maßstab zeigen.
[0022] Die feste Verbindung 9 der Trägerbänder 8 mit den vorderen oberen Bereichen des Büstenhalters
1 zeigt Fig. 2A. Die Trägerbänder 8, die meist aus elastischem Bandmaterial bestehen,
enthalten in aller Regel thermoplastisch verschmelzbare Fasern, so daß sie, mit den
entsprechenden Bereichen der Seitenteile 2, 3 in Überlappung gebracht, durch Schweißnähte
25 miteinander verbunden werden können. Zur verstellbaren Befestigung 10 der Trägerbänder
8 im rückwärtigen Bereich (Fig. 2B) wird aus dem Material der Seitenteile 2 bzw. 3
mit aufkaschierter Verstärkung eine Lasche 26 gebildet, die durch eine Öse 27 gezogen
und dann zurückgeschlagen wird. Durch eine Schweißnaht 25 wird die Lasche 26 mit dem
Seitenteil 2 bzw. 3 verschweißt. Durch die Öse 27 wird in an sich bekannter Weise
das Trägerband 8 gezogen, das eine Schlaufe 12 bildet.
[0023] In ähnlicher Weise wird mit den Teilen des Rückenverschlusses 7 verfahren (Fig. 3).
Der Rückenverschluß 7 besteht aus einem aktiven Verschlußteil 7a und einem passiven
Verschlußteil 7b. Das aktive Verschlußteil 7a besitzt einen Verschlußkopf 7c, das
passive Verschlußteil 7b eine Ausnehmung 7d. Beide Verschlußteile 7a und 7b setzen
sich jeweils in eine Öse 7e fort. Auch hier laufen die Enden der Seitenteile 2 bzw.
3 in Laschen 28 aus, die jeweils durch die Ösen 7e hindurchgezogen und nach rückwärts
umgeschlagen werden, um dann durch Schweißnähte 29 mit dem Material der Seitenteile
2 bzw. 3 verschweißt zu werden.
[0024] Hieraus folgt, daß es zur Konfektionierung des erfindungsgemäßen Büstenhalters keiner
entlang einer Strecke verlaufender und ein Verbindungsmedium benötigender Nähvorgänge
bedarf; die Herstellung beschränkt sich vielmehr auf einfache Stanz-, Preß- und Schweißvorgänge,
also auf Vorgänge, die auf einfache Weise automatengerecht durch Maschinen ausgeführt
werden können.
[0025] Während die Seitenteile 2, 3 des erfindungsgemäßen Büstenhalters 1 in dem in Fig.
1 dargestellten Ausführungsbeispiel im vorderen mittleren Bereich 6 durch Überlappung
23 gestoßen und durch eine dem dreieckförmigen Umriß des Überlappungsstoßes entsprechende,
ebenfalls dreieckförmige Schweißnaht 24 verbunden sind, besteht auch die Möglichkeit,
die Seitenteile 2, 3 im vorderen mittleren Bereich 6 zwischen den Büstenkörbchen 4,
5 kantengleich stumpf in einer Schweißnaht 30 miteinander zu verbinden. Diese Möglichkeit
ist in Fig. 4A im Detail in Vorderansicht und in Fig. 4B in entsprechendem Ausschnitt
in einer Ansicht von der Innenseite her dargestellt. Wie eine solche stumpfe Schweißnaht
auf einfache Weise hergestellt werden kann, ist schematisch in einigen aufeinanderfolgenden
Phasen in den Fig. 5 bis 7 dargestellt.
[0026] Diese einfache Verbindungsmöglichkeit beruht darauf, daß erfindungsgemäß sowohl für
die Grobzuschnitte 13, 14 der Seitenteile, als auch für die Verstärkungsteile 15,
16 textile Materialien verwendet werden, die zumindest teilweise thermoplastisch verschmelzbare
Fasern enthalten. Derartige Fasern können durch Anwendung von Ultraschall oder Wärme,
gegebenenfalls unter gleichzeitiger Anwendung von Druck, verschweißt werden. Dabei
gelingt es, nach Übereinanderlegen der aus den Grobzuschnitten 13, 14 und den Verstärkungsteilen
15, 16 bestehenden Seitenteile 2, 3 in zueinander kongruenter Lage diese im Bereich
der später den vorderen mittleren Bereich 6 bildenden Enden 32, 33 durch Schweißung
mit Druckanwendung unter vollständiger Durchtrennung so miteinander zu verbinden,
daß nach Aufschlagen der Teile 2, 3 die beiden aufeinanderliegend miteinander verschweißten
Enden 32, 33 in eine gestreckte Lage geraten und so kantengleich stumpf miteinander
verschweißt sind. Auf diese Weise gelingt eine praktisch unsichtbare, jedenfalls nicht
auftragende geradlinige Verbindung der beiden vorderen inneren Enden der Seitenteile
2, 3.
[0027] Um diese Schweißnaht 30 zu sichern und zugleich diesen sehr stark beanspruchten vorderen
mittleren Bereich 6 des Büstenhalters 1 zu verstärken, ist es sinnvoll, in diesem
Bereich vorzugsweise an der Innenseite des Büstenhalters ein Verstärkungsteil 31 aufzukaschieren,
das sinnvollerweise aus dem gleichen Material besteht wie die Seitenteile 2, 3 selbst
und in gleicher Weise wie deren verschiedene Lagen mit diesen Materiallagen verbunden
werden kann (Fig. 4A/B).
[0028] Wie eine solche stumpfe Schweißnaht 30 vorteilhaft erzeugt werden kann, zeigen die
Fig. 5 bis 7.
[0029] In Fig. 5 ist schematisch dargestellt, wie die beiden Seitenteile 2, 3 aus dem Grundmaterial
13, 14 und den Verstärkungsteilen 15, 16 so aufeinandergelegt werden, daß deren vordere
innere Enden 32, 33 einander decken. Der doppellagige Bereich wird sodann in den Wirkungsbereich
eines Ultraschallschweißgerätes 34 gebracht, das lediglich durch eine Sonotrode 34a
und ein unteres Widerlager 34b angedeutet ist. Das untere Widerlager 34b hat in seinem
oberen, dem Material zugewandten Teil dreieckförmigen Querschnitt, um nicht nur eine
Verschweißung, sondern auch eine Trennung der Materialteile zu ermöglichen.
[0030] Durch Herabführen der Sonotrode 34a in Richtung des Pfeils 35 wird dem zwischen der
Sonotrode 34a und dem Widerlager 34b befindlichen Material Energie zugeführt. Dies
führt zu einer Wärmeentwicklung und somit zu einem Verschweißen der Kunsttoffäden
in den beiden Materiallagen. Die die beiden übereinanderliegenden Enden 32, 33 der
Seitenteile 2, 3 verbindende Schweißnaht 30 ist in Fig. 6, welche die Situation nach
Schweißung und Trennung zeigt, angedeutet.
[0031] Damit sind die beiden vorderen mittleren Ränder 32, 33 der Seitenteile 2, 3 miteinander
verbunden.
[0032] Nach dem Aufschlagen der beiden Seitenteile 2 und 3 geraten die zuvor noch aufeinanderliegenden
Enden 32, 33 in eine gestreckte Lage (Fig. 7), in der die Seitenteile 2, 3 mit ihren
Enden 32, 33 kantengleich stumpf miteinander gestoßen sind.
1. Damenunterbekleidungsstück, insbesondere Büstenhalter, aus zwei die Büstenkörbchen
(4, 5) enthaltenden Seitenteilen (2, 3), die im vorderen mittleren Bereich (6) zwischen
den Büstenkörbchen (4, 5) miteinander verbunden sind, die an den rückwärtigen Enden
einen Rückenverschluß (7) aufweisen und mit Trägerbändern (8) versehen sind, gekennzeichnet
durch folgende Merkmale
a) die Seitenteile (2, 3) bestehen jeweils aus einem vollflächigen Zuschnitt (13,
14) aus einem textilen, zumindest teilweise thermoplastisch verschmelzbare Fasern
enthaltenden Material,
b) auf die Zuschnitteile (13, 14) sind zumindest entlang ihrer Außenränder Verstärkungsteile
(15, 16) aufkaschiert, die ebenfalls aus einem textilen, zumindest teilweise thermoplastisch
verschmelzbare Fasern enthaltenden Material bestehen,
c) die Seitenteile (2, 3) sind im vorderen mittleren Bereich (6) durch eine auf thermischem
Wege erzeugte Schweißnaht (24, 30) miteinander verbunden,
d) die Teile (7a, 7b) des Rückenverschlusses (7) sowie die Trägerbänder (8) sind mittelbar
oder unmittelbar mittels auf thermischem Wege erzeugter Schweißnähte (25, 29) mit
den Seitenteilen (2, 3) verbunden.
2. Büstenhalter nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Zuschnitteile (13, 14)
der Seitenteile (2, 3) und/oder die Verstärkungsteile (15, 16) aus elstischem Material
bestehen.
3. Büstenhalter nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß sich die Verstärkungsteile
(15, 16) etwa bandartig in im wesentlichen gleicher Breite entlang der Ränder der
Seitenteile (2, 3) erstrecken.
4. Büstenhalter nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Verstärkungsteile (15,
16) sich ausgehend vom unteren Rand (17) des Büstenhalters (1) bis in den Bereich
der Büstenkörbchen (4, 5) erstrecken.
5. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Umrißform
und die Anordnung der Verstärkungsteile (15, 16) den jeweiligen Paßformerfordernissen
angepaßt sind.
6. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 3 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die bandartigen
Bereiche (18, 19, 21, 22) der Verstärkungsteile (15, 16) wellenförmig ausgebildet
sind.
7. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile
(2, 3) sich im vorderen mittleren Bereich (6) zwischen den Büstenkörbchen (4, 5) überlappen
und im Bereich der Überlappung (23) durch eine Schweißnaht (24) miteinander verbunden
sind.
8. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die einander
zugewandten Enden (32, 33) der Seitenteile (2, 3) im vorderen mittleren Bereich (6)
zwischen den Büstenkörbchen (4, 5) kantengleich stumpf in einer Schweißnaht (30) miteinander
verschweißt sind.
9. Büstenhalter nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Schweißnaht (30) vorzugsweise
an der Innenseite des Büstenhalters (1) durch ein aufkaschiertes Verstärkungsteil
(31) hinterlegt ist.
10. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Seitenteile
(2, 3) an den rückwärtigen Enden schmale Laschen bilden, die durch Ösen (7e) der Rückenverschlußteile
(7a, 7b) geschlungen und durch Bildung einer Schlaufe (28) geschlossen sind.
11. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbänder
(8) an den vorderen Trägerbandaufhängungen (9) unmittelbar mit den Seitenteilen verbunden
sind.
12. Büstenhalter nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die Trägerbänder
(8) an den rückwärtigen Trägerbandaufhängungen (10) mittels jeweils einer Schlaufe
(12) verstellbar an einer Öse (27) befestigt sind, die ihrerseits mittels einer durchgezogenen
und zu einer Schlaufe gelegten Lasche (26) mit den Seitenteilen (2, 3) verbunden sind.