[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Regeln der Abgabeleistung von Brechanlagen
durch Vergleichmäßigung des vom Brecher kommenden Materialstroms, wobei das zu zerkleinernde
Material dem Brecher über einen Aufgabeförderer zugeführt wird und wobei das aus dem
Brecher austretende - zerkleinerte - Material auf ein Brecherabzugsband gelangt.
[0002] Brechanlagen werden, um die Kosten für den Transport des Haufwerks von der Brechwand
zum Brecher niedrig zu halten, vornehmlich in der Nähe des Steinbruchs oder im Steinbruch
selbst betrieben. Der weitere Transport des im Brecher zerkleinerten Materials zum
oft einige Kilometer entfernten Werk, wo die weitere Verarbeitung des Materials stattfindet,
erfolgt mittels einer Förderbandanlage.
[0003] Da der Materialfluß am Ausgang des Brechers kurzzeitig bis zum 2-fachen der Nennbelastung
betragen kann, sind die bekannten Bandanlagen häufig entsprechend überdimensioniert,
was insbesondere bei Brechanlagen mit größeren Brechleistungen sehr hohe Investitionskosten
erfordert.
[0004] Bei den bekannten Brechanlagen der eingangs genanten Art sind, um die vorgenannten
Schwierigkeiten zu vermeiden, Einrichtungen für eine vergleichmäßigung des vom Brecher
kommenden Materialstroms vorgesehen. Hierbei ergeben sich jedoch die nachstehend beschriebenen
erheblichen Nachteile.
[0005] In einer dieser bekannten Brechanlagen ist ein Bunker zur Pufferung der Leistungsspitzen
eingebaut. Bei dieser Brechanlage erfolgt eine Überwachung der minimalen und der maximalen
Füllung des Brechers zur Steuerung des den Brecher beschickenden Organs. Diese Brechanlage
weist den Vorteil auf, daß mit einer wiegenden Abzugsvorrichtung jede Abgabeleistung
exakt gefahren werden kann. Nachteile dieser bekannten Brechanlage sind die benötigte
große Bauhöhe sowie verhältnismäßig hohe Investitionskosten. Darüber hinaus funktioniert
diese bekannte Brechanlage nicht bei klebrigem Material.
[0006] In einer anderen bekannten Brechanlage ist eine Schichthöhenbegrenzung über dem Brecherabzugsband
unter dem Brecher eingebaut. Diese Brechanlage erfordert zwar keine zusätzliche Bauhöhe;
es ist aber ein teurer und antriebsstarker Förderer erforderlich.
[0007] Die Erfindung bezweckt die Beseitigung der bei den bekannten Brechanlagen auftretenden
Nachteile.
[0008] Die Lösung der gestellten Aufgabe besteht bei einem Verfahren der eingangs genannten
Art aus den Verfahrensschritten,
- daß die örtliche Beladung des Brecherabzugsbandes durch Wiegen und/oder Bestimmen
der Schichthöhe an einem Meßpunkt, der sich in Abstand vor der Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes
- an der das zerkleinerte Material von dem Brecherabzugsband abgeworfen wird - befindet,
erfaßt wird,
- daß der erfaßte Wert der örtlichen Beladung an dem Meßpunkt sowie die augenblickliche
Größe der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes einem Rechner zugeführt werden,
- daß dann, wenn ein Bereich mit Überlast den Meßpunkt erreicht, der Rechner eine Reduzierung
der Geschwindigkeit des den Brecher beschickenden Aufgabeförderers im Verhältnis der
Überlast zur Nennlast bewirkt,
- daß anschließend der Rechner ebenfalls die Reduzierung der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes
im Verhältnis der Überlast zur Nennlast bewirkt,
- und daß der Rechner, nachdem der Überlastbereich von dem Brecherabzugsband abgeworfen
worden ist, eine entsprechend umgekehrte Regelung bewirkt.
[0009] Das erfindungsgemäße Verfahren benötigt zwar einen gewissen regeltechnischen Aufwand;
es benötigt aber keine zusätzliche Bauhöhe und nur geringe Investitionskosten. Es
ist darüber hinaus unempfindlich in Bezug auf Stückgrößen und auf etwaige klebrige
Eigenschaften des zu zerkleinernden Materials. Außerdem kann jede beliebige Brechanlage,
wenn das Brecherabzugsband nicht zu kurz ist, für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens nachgerüstet werden.
[0010] In Ausgestaltung des erfindungsgemäßen Verfahrens wird
- die Lage des Meßpunktes so gewählt, daß der Zeitraum, während dem das zerkleinerte
Material den Weg vom Meßpunkt bis zur Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes zurücklegt,
größer ist als der Zeitraum, den das zu brechende Material benötigt, um von der Abwurfstelle
des Aufgabeförderers durch den Brecher hindurch bis zum Auftreffen auf das Brecherabzugsband
zu gelangen,
- und daß der Rechner die Reduzierung der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes im
Verhältnis der Überlast zur Nennlast innerhalb des Zeitraumsbewirkt, den das gebrochene
Material benötigt, um vom Meßpunkt zur Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes zu gelangen.
[0011] Hierdurch ist gewährleistet, daß bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens
durch die Reduzierung der Geschwindigkeiten des Aufgabeförderers und des Brecherabzugsbandes
an der Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes nur soviel Material abgeworfen wird, wie
der Nennleistung der Brechanlage - zuzüglich der üblichen Toleranzwerte - entspricht.
Es ist daher nicht mehr notwendig, die der Brechanlage nachgeschaltete Förderbandanlage
für die bei den bekannten Brechanlagen möglichen hohen Stoßbelastungen auszulegen.
[0012] Bei unterschiedlicher Füllmenge des Aufgabebunkers der Brechanlage und/oder bei wechselnder
Zusammensetzung des eingefüllten Materials hinsichtlich seiner Stückgröße, Feuchte
und Zusammensetzung kann es vorkommen, daß die Beschickungsleistung von der Nennleistung
abweicht. Die Einflußnahme der erfindungsgemäßen Regelung der Abgabeleistung der Brechanlage
darauf ist wie folgt:
Fall a)
[0013] 
[0014] Hierbei kommt es zum Anstieg der Beladung des Brecherabzugsbandes, das zudem immer
langsamer wird. Wird nun eine vorgewählte minimale Geschwindigkeit während eines bestimmten
Zeitraums (beispielsweise 10 Sekunden) unterschritten, so wird die Geschwindigkeit
des Aufgabeförderers drastisch reduziert, ggf. gegen Null. Nach Ablauf eines kurzen
Zeitraums dieses Betriebszustandes, der dazu dient, daß sich das Abzugssystem erholt,
wird die Geschwindigkeit des Aufgabeförderers auf einen Wert unterhalb des vorherigen
Betriebswertes gebracht. Ergibt sich weiterhin eine dauernde Überlast, so wiederholt
sich der Regelvorgang.
Fall b)
[0015] 
[0016] Hierbei wird die Beladung des Brecherabzugsbandes immer geringer und die Geschwindigkeit
immer höher. Wird nun eine vorbestimmte maximale Geschwindigkeit für einen bestimmten
Zeitraum überschritten, so wird der Aufgabeförderer beschleunigt. Das geschieht schrittweise,
um die Totzeit zwischen dem Abwurf des Materials vom Aufgabeförderer und Erfassen
der Beladung des Brecherabzugsbandes zu überbrücken und ein Schaukeln der Regelstrecke
zu vermeiden.
[0017] In der Zeichnung ist eine Brechanlage für die Durchführung des erfindungsgemäßen
Verfahrens schematisch dargestellt.
[0018] Bei der dargestellten Brechanlage wird das zu zerkleinernde Material von einem Aufgabebunker
1 über einen Aufgabeförderer 2 einem Brecher 3 zugeführt. Das aus dem Brecher 3 austretende
- zerkleinerte - Material gelangt auf ein Brecherabzugsband 4, das mit einem durch
einen Pfeil angedeuteten Meßpunkt 5 versehen ist, in dem sich eine Bandwaage und/oder
eine Einrichtung für die Erfassung der Schichthöhe befindet. Von dem Brecherabzugsband
4 wird das ebenfalls durch einen Pfeil angedeutete Material 6 auf eine zum Werk führende
Förderbandanlage 7 befördert.
[0019] Das Brecherabzugsband 4 und der Meßpunkt 5 stehen mit einem Rechner 8 in Verbindung,
dem laufend der Wert der örtlichen Beladung an dem Meßpunkt 5 sowie die augenblickliche
Größe der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes 4 zugeführt werden.
[0020] Das Material benötigt für seinen Weg vom Abwurf von dem Aufgabeförderer 2 auf das
Brecherabzugsband 4 einen in der Zeichnung durch eine Maßlinie angedeuteten Zeitraum
T1 und für den Weg vom Meßpunkt 5 bis zur Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes 4 einen
ebenfalls durch eine Maßlinie angedeuteten Zeitraum T2.
1. Verfahren zum Regeln der Abgabeleistung von Brechanlagen durch Vergleichmäßigung des
vom Brecher kommenden Materialstromes, wobei das zu zerkleinernde Material dem Brecher
über einen Aufgabeförderer zugeführt wird und wobei das aus dem Brecher austretende
- zerkleinerte - Material auf ein Brecherabzugsband gelangt,
dadurch gekennzeichnet,
1.1 daß die örtliche Beladung des Brecherabzugsbandes (4) durch Wiegen und/oder Bestimmen
der Schichthöhe an einem Meßpunkt (5), der sich in Abstand vor der Abwurfstelle des
Brecherabzugsbandes (4) - an der das zerkleinerte Material (6) von dem Brecherabzugsband
(4) abgeworfen wird - befindet, erfaßt wird,
1.2 daß der erfaßte Wert der örtlichen Beladung an dem Meßpunkt (5) sowie die augenblickliche
Größe der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes (4) einem Rechner (8) zugeführt
werden,
1.3 daß dann, wenn ein Bereich mit Überlast den Meßpunkt (5) erreicht, der Rechner
(8) eine Reduzierung der Geschwindigkeit des den Brecher (3) beschickenden Aufgabeförderers
(2) im Verhältnis der Überlast zur Nennlast bewirkt,
1.4 daß anschließend der Rechner (8) ebenfalls die Reduzierung der Geschwindigkeit
des Brecherabzugsbandes (4) im Verhältnis der Überlast zur Nennlast bewirkt,
1.5 und daß der Rechner (8), nachdem der Überlastbereich von dem Brecherabzugsband
(4) abgeworfen worden ist, eine entsprechend umgekehrte Regelung bewirkt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
2.1 daß die Lage des Meßpunktes (5) so gewählt wird, daß der Zeitraum (T2), während
dem das zerkleinerte Material den Weg vom Meßpunkt (5) bis zur Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes
(4) zurücklegt, größer ist als der Zeitraum (T1), den das zu brechende Material benötigt,
um von der Abwurfstelle des Aufgabeförderers (2) durch den Brecher (3) hindurch bis
zum Auftreffen auf das Brecherabzugsband (4) zu gelangen,
2.2 und daß der Rechner (8) die Reduzierung der Geschwindigkeit des Brecherabzugsbandes
(4) im Verhältnis der Überlast zur Nennlast innerhalb des Zeitraums(T2) bewirkt, den
das gebrochene Material benötigt, um vom Meßpunkt (5) zur Abwurfstelle des Brecherabzugsbandes
(4) zu gelangen.