[0001] Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem
Verbundmaterial, welches aus einem Trägermaterial und einem mit dem Trägermaterial
verbundenem Kontaminat besteht, in seine Bestandteile Trägermaterial und Kontaminat,
wobei das Trägermaterial und das Material des Kontaminats unterschiedliche Dichte
aufweisen, und bei der das in Flüssigkeit aufgeschwemmte Verbundmaterial in einem
Reinigungsbehälter zur Trennung des Verbundes einer abrasiven Beanspruchung durch
Strömungskräfte in der Flüssigkeit und / oder durch ein Rührwerk unterworfen wird,
welches aus einer zentral in der Längsachse des Reinigungsbehälters angeordneten Welle
und aus mit dieser verbundenen Rührarmen in unterschiedlichen Höhen des Reinigungsbehälters
besteht, wobei der Einlauf des aufgeschwemmten Verbundmaterials im oberen Bereich
des Reinigungsbehälters und über eine sich in Einlaufrichtung hinter einer einen Verwirbelungsraum
aufweisenden Einrichtung befindlichen Eintrittsöffnung des Reinigungsbehälters erfolgt,
und bei der in unterschiedlichen Höhen des Reinigungsbehälters Abzugseinrichtungen
für das Kontaminat und das Tägermaterial vorhanden sind, wobei oberhalb der unteren
Abzugseinrichtung für das Material höherer Dichte eine Einrichtung zum Einbringen
von Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter vorgesehen ist.
[0002] Vorrichtungen solcher Art werden benötigt und genutzt bei der Trennung von mit organischem
Material als Kontaminat verbundenem anorganischem Material, wie etwa bei der Behandlung
von organisch verschmutztem Sand aus Käranlagen, bei der nachfolgend die getrennten
Materialien entweder entsorgt oder dem Klärprozeß emeut als Reaktionsstoffe zugeführt
werden sollen. Auch die bei der Kanal- oder Straßenreinigung verbleibenden Materialien
bestehen üblicherweise aus einem anorganischem Material in Form von Sand, Steinbrocken,
Schlacke, etc., welches in erheblichem Maße mit organischem Material verschmutzt ist
und im Verbund nicht entsorgt werden soll, da die dann entstehenden Mengen an Sonderabfällen
zu groß werden.
[0003] In aller Regel ist das zur Trennungsbehandlung vorliegende Verbundmaterial in einer
Flüssigkeit aufgeschwemmt oder liegt auch in einem aufgeschwemmten Gemisch aus Kontaminat,
Tägermaterial und Verbundmaterial vor, sodaß in den bekannten Trennungsvorichtungen
bzw. Sandwaschanlagen die vorhandene Flüssigkeit genutzt und gegebenenfalls mit weiterer
ähnlicher oder mit Zusätzen versehener Prozeßflüssigkeit versetzt wird.
[0004] Die WO 95/30486 beschreibt eine Vorrichtung zum Abtrennen von mit organischem Material
verschmutztem anorganischem Material aus einer Flüssigkeit, bei der im unteren Bereich
eines mit einer starken Drallströmung verschmutzten Materials beschickten Reinigungsbehälters
eine fluidisierte Sandschicht aufgebaut wird, die durch eine über einen Lochboden
verteilte aufwärts gerichtete Strömung zusätzlicher Prozeßflüssigkeit in Bewegung
gehalten wird und bei der der Lochboden etwa in der Mitte eine größere Öffnung aufweist,
durch die das durch Reibung und / oder Abrasion innerhalb der Fluidströmung von organischen
Verschmutzungen gereinigte anorganische Material abgezogen werden soll.
[0005] Die Nachteile dieser Vorrichtung bestehen zum einen darin, daß auch bei gegenläufigen
Rührwerken durch die starke einlaufende Drallströmung eine tendentielle Vorzugsbewegung
des zu reinigenden Verbundmateriales in die äußeren Bereiche des Reinigungsbehälter
zu bemerken ist, wodurch die mittig angeordnete Öffnung zum Austrag des gereinigten
anorganischen Materials und damit die Vorrichtung insgeamt einen nur geringen Durchsatz
aufweist.
[0006] Andererseits gelangt eine großer Teil des gereinigten anorganischen Materials durch
die Löcher des Lochbodens in den Zulauf für die zusätzliche Prozeßflüssigkeit, so
daß unterhalb des Lochbodens Absetzungen erfolgen, die wiederum durch häufige Reinigung
oder spezielle Gegenflutungsanlagen entfemt werden müssen, was die Verfügbarkeit und
den Durchsatz pro Zeiteinheit solcher Waschvorrichtungen weiter einschränkt.
[0007] Es bestand also für die Erfindung die Aufgabe, eine Vorrichtung zum Trennen von in
Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial vorzusehen, bei der zur kontinuierlichen
und gleichmäßigen abrasiven Belastung bei der Trennung von Kontaminat und Trägermaterial
in einem Reinigungsbehälter eine möglichst gleichförmig diffuse Strömung ohne Vorzugsrichtungen
und eine möglichst disperse Verteilung des aufgeschwemmten Gemisches aus Kontaminat,
Tägermaterial und Verbundmaterial erreichbar ist, bei der auch bei einfacher Bauweise
als kleinere Einheit ein möglichst großer Durchsatz vorhanden ist, und bei der Störungen
und Stillstände durch Absetzungen in Zuläufen, Abzügen, und im Bereich mechanischer
Einrichtungen nicht auftreten können.
[0008] Gelöst wird diese Aufgabe durch die Merkmale des Hauptanspruchs. Vorteilhafte Weiterbildungen
sind in den Unteransprüchen offenbart.
[0009] Hierbei ist die Vorrichtung zunächst so aufgebaut, daß daß der Verwirbelungsraum
als eine mit Boden und Deckel versehene zylindrische Drallkammer mit einem tangential
am Zylinderumfang angeordneten Einlaufrohr und einer am Boden des Zylinders angeordneten
Auslauföffnung für das in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial ausgebildet
ist, und sich an die Auslauföffnung ein sich in Richtung der aus der Drallkammer austretenden
Strömung erweiternder trichterförmiger Zulauf anschließt, wobei die Auslauföffnung
und die Achse des trichterförmigen Zulaufs exzentrisch zur Achse der zylindrischen
Drallkammer angeordnet sind.
[0010] Durch diese exzentrische Anordnung und die Ausbildung eines sich erweitemden trichterförmigen
Zulaufs wird der zunächst vorhandene Drall des aufgeschwemmtem Verbundmaterials, welcher
durch das tangential am Zylinderumfang angeordneten Einlaufrohr und die dadurch erzeugte
Rotationsströmung in der Drallkammer aufgebaut wird, vollständig dissipiert und in
eine hochenergetische und diffuse Wirbelströmung ohne Vorzugrichtungen überführt,
in der durch die vorhandenen Stromungskräfte bereits ein hohe abrasive Belastung des
Gemisches aus Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial einsetzt.
[0011] Darüberhinaus ist die Einrichtung zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter
als ein aus Rohren aufgebauter Gitterrost ausgebildet, wobei die Rohre innerhalb des
Reinigungsbehälters mit Austrittsbohrungen versehen und mit einer außerhalb des Reinigungsbehälters
vorhandenen Zuleitung für Prozeßflüssigkeit verbunden sind.
[0012] Durch eine solche Ausbildung wird es einerseits möglich, den gesamten Querschnitt
des Reinigungsbehälters als "wirksamen" und für das Absinken des Materials höherer
Dichte im Reinigungsbehälter zur Verfügung stehenden Reaktionsraum zu nutzen und andererseits
Absetzungen insbesondere in den Einrichtungen zur Zufuhr der Prozeßflüssigkeit zu
vermeiden. Beim Absinken des Materials höherer Dichte bieten nämlich die Rohre des
Gitterrostes insbesondere in Verbindung mit den Austrittsbohrungen, aus denen die
Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter strömt, keinen Halt bzw. keine Anlage-
oder Absetzmöglichkeit für das Material höherer Dichte. Dieses Material sinkt dann
durch den Gitterrost und kann unterhalb des Gitterrostes mit der dort vorgesehen Abzugseinrichtung
ausgetragen werden. Unterstützt wird dieser Prozeß dudurch, daß mindestens ein Rührarm
in geringem Abstand oberhalb des Gitterrostes angeordnet ist.
[0013] Vorteilhafterweise ist der trichterförmige Zulauf zwischen der Auslauföffnung der
Drallkammer und der in einem Deckel des Reinigungsbehälters sich befindliche Eintrittsöffnung
in den Reinigungsbehälter ausgebildet. Damit entsteht die diffuse Wirbelströmung ohne
Vorzugrichtungen bereits vor oder zum Zeitpunkt des Eintritts in den Reinigungsbehälter,
wodurch eine fallende und zu stark gegen die im unteren Teil des Reinigungsbehälters
eingebrachte Prozeßflüssigkeit wirkende Strömung vermieden wird.
[0014] Zusammen mit einer weiteren vorteilhaften Ausbildung, bei der im Anschluß an die
Eintrittsöffnung in den Reinigungsbehälter ein sich in den Reinigungsbehälter erstreckender
zweiter und in Richtung der aus der Drallkammer austretenden Strömung sich erweiternder
trichterförmiger Zulauf ausgebildet ist, welcher in einen sich in Stömungsrichtung
anschließenden als Rohrabschnitt ausgebildeten zylindrischen Kanal mündet, wobei die
Achse des zweiten trichterförmigen Zulaufs und des Rohrabschnitts exzentrisch zur
Achse der zylindrischen Drallkammer angeordnet sind, läßt sich die Wirbelbildung an
der freien Oberfläche im Reinigungsbehälter relativ niedrig halten, so daß der in
der Nähe der freien Oberfläche vorzusehende Abzug für das Material geringerer Dichte
keine oder nur unwesentliche Mengen der übrigen im Gemisch vorliegenden Materialien
abzieht.
[0015] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung sind die den Gitterrost bildenden Rohre
in ihrem Abstand voneinander auf die Komgröße des Materials höherer Dichte, d.h. beispielsweise
des Trägermaterials eingestellt und so angeordnet, daß die Hauptfraktion des Materials
höherer Dichte durch den Gitterrost in den unteren Teil des Reinigungsbehälters absinken
kann. Die hierdurch erfolgende Anpassung an die Mengenverteilung innerhalb der zu
trennenden Materialien erhöht die Prozeßgeschwindigkeit um ein mehrfaches.
[0016] Vorteilhafterweise und zur schnellen Anpassung an unterschiedliche Gemisches aus
Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial ist die Einrichtung zum Einbringen von
Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter als ein mit Verbindungseinrichtungen ausgestatteter
Behälterteil austauschbar ausgebildet. Eine solche Kassettenbauweise gestattet beispielsweise
den Einsatz eines Reinigungsbehälters für unterschiedliche Klärschlämme.
[0017] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung sind die den Gitterrost bildenden Rohre
um ihre Längsachse drehbar ausgebildet sind. Insbesondere bei etwa nur über einen
kurzen Umfangsteil vorhandenen Reihen von Austrittsbohrungen ergibt sich hierdurch
eine einfache Möglichkeit zur Beeinflußung der Richtung der einströmenden Prozeßflüssigkeit
und damit zur Beeinflußung des Sinkverhaltens des Materials höherer Dichte durch den
Gitterrost.
[0018] Vorteilhafterweise sind im Bereich des Einlaufes des in Flüssigkeit aufgeschwemmten
Verbundmaterials innnerhalb des Reinigungsbehälters und radial in Bezug auf die Behälterlängsachse
Leittbleche angeordnet, welche zur Erzeugung einer tangential zum Leitblech sich ausbildenden
Hauptkomponente der Geschwindigkeit des einlaufenden in Flüssigkeit aufgeschwemmtem
Verbundmaterials geneigt sind. Wahlweise kann hierdurch die eintretende Strömung des
Gemisches aus Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial beruhigt oder der Prozeßführung
angepaßt etwa mit einer leichte abwärts oder aufwärts drehenden Strömungskomponente
versehen werden. In einer vorteilhaften Weiterbildung hierzu sind die Leitbleche in
ihrer Neigung verstellbar ausgebildet.
[0019] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung stützt der sich an den zweiten trichterförmigen
Zulauf anschließende Rohrabschnitt auf den Leitblechen ab. Diese Ausbildung erleichtert
ein Öffnen des Reinigungbehälters zu Wartungszwecken.
[0020] In einer weiteren vorteilhaften Ausbildung ist oberhalb der Einrichtung zum Einbringen
von Prozeßflüssigkeit eine weitere Abzugseinrichtung für Gemische aus Kontaminat,
Tägermaterial und Verbundmaterial vorhanden. Eine solche weitere Abzugseinrichtung
dient der sicheren Prozeßführung dadurch, daß etwa in den Fällen, in denen eine plötzliche
Änderung des zugeführten Gemisches festgestellt wird ein Abzug ermöglicht und eine
vorgeschaltete Umstellung z.B. des Gitterrostes durchgeführt werden kann.
[0021] Vorteilhafterweise wird eine solche Abzugseinrichtung freigehalten und in ihrer Funktionsbereitschaft
dadurch abgesichert, daß das Rührwerk mindestens einen weiteren Rührarm aufweist,
der in Höhe der weiteren Abzugseinrichtung für Gemische aus Kontaminat, Tägermaterial
und Verbundmaterial angeordnet ist und dessen Außenprofil eine im Reinigungsbehälter
angeordnete Öffnung für die Abzugseinrichtung für Gemische beabstandet überstreicht.
[0022] In einer weiteren ins besondere im Sinne einer einfachen Fertigung vorteilhaften
Ausbildung besteht der Reinigungsbehälter aus mindestens vier übereinanderliegenden
Segmenten, von denen der oberste kegelstumpfförmig und nach unten sich bis auf den
Durchmesser des sich anschließenden zweiten zylindrischen Segmentes verjüngend ausgebildet
ist, und bei dem sich an das zweite Segment nach unten ein drittes, den Gitterrost
aufnehmendes, rechteckiges Segment anschließt, dessen Seitenlängen so bemessen sind,
daß der Durchmesser des zweiten Segmentes in das dritte Segment einbeschrieben werden
kann, und bei dem das untere, vierte Segment trichterförmig sich nach unten bis auf
eine Abzugsöffnung zu der sich anschließenden Abzugseinrichtung für das Material höherer
Dichte verjüngend ausgebildet ist. Hiedurch lassen sich für den Reinigungsbehälter
einfache vorgefertigte und preiswert herzustellende Formteile nutzen.
[0023] Vorteilhafterweise ist im oberen Bereich des obersten kegelstumpfförmig ausgebildeten
und nach unten sich verjüngenden Segmentes ein mit seinem unteren Rand mit der Wand
des Kegelstumpfes verbundener zylindrischer Überlaufring angeordnet, welcher umlaufend
an seinem oberen Umfang mit nach unten sich verjüngenden Ausschnitten profiliert ist,
und das die Abzugseinrichtung für das Material geringerer Dichte im oberen Segment
und außerhalb des zylindrischen Überlaufringes angeordnet ist. Eine solche Anordnung
erhöht die Trennungsqualität bzw. die Effektivität der Trennung und die Reinheit der
einzelnen Abzüge beträchtlich, da in der beruhigten Zone der freien Oberfäche lediglich
die aufgeschwemmten Materialien geringerer Dichte den Überlauf passieren.
[0024] Vorteilhafterweise ist die Abzugseinrichtung für das Material höherer Dichte als
ein von der Abzugsöffnung schräg aufwärts fördemder und aus einer in einem Rohr um
ihre Längsachse rotierenden Schnecke bestehender Schneckenförderer ausgebildet, wobei
die Achse der Schnecke parallel zur und exzentrisch unterhalb der Rohrachse verläuft.
Hierdurch ergibt sich innerhalb des Schneckenförderers ein sichelförmiger Spalt, wodurch
etwa noch vorhandene überschüssige Prozeßflüssigkeit leicht ablaufen kann.
[0025] Anhand eines Ausführungsbeispieles wird die Erfindung näher erläutert. Es zeigen
- Fig. 1
- eine erfindungsgemäße Vorrichtung in perspektivischer Darstellung
- Fig. 2a - 2c
- die erfindungsgemäße Vorrichtung nach Fig.1 in mehreren Ansichten, teilweise geschnitten
- Fig. 3
- die Drallkammer der erfindungsgemäßen Vorrichtung mit Auslauföffnung und trichterförmigem
Zulauf
- Fig. 4
- eine Einrichtung zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit innerhalb der erfindungsgemäßen
Vorrichtung
[0026] Die Fig. 1 zeigt den Reinigungsbehälter 1 einer erfindungsgemäße Vorrichtung zum
Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial mit seinen Segmenten 2,
3, 4 und 5 in perspektivischer Darstellung. Das obere Segment 2 ist hierbei kegelstumpfförmig
und nach unten sich bis auf den Durchmesser des sich anschließenden zweiten zylindrischen
Segmentes 3 verjüngend ausgebildet.
[0027] Der Deckel 6 des oberen Segmentes 2 weist zwei zu Reinigung und Wartung abnehmbare
Klappen 7 auf. Über eine Flanschverbindung und über einen trichterförmigen Zulauf
8 ist die Drallkammer 9 angeschlossen, auf der wiederum die Motor-Getriebe-Einheit
10 für den Antrieb des Rührwerks 11 befestigt ist.
[0028] Die Auslauföffnung 12 der Drallkammer und der trichterförmige Zulauf 8 sind hier
exzentrisch zur Achse der Drallkammer 9 angeordnet. Erkennbar sind auch die am Segment
1 angeordnete Abzugseinrichtung 13 für das Material niedrigerer Dichte sowie die Abzugseinrichtung
14 für ein Gemisch aus Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial.
[0029] An das zylindrische Segment 3 schließt sich nach unten das kastenförmige Segment
4 an, welches die in den Fig. 2a - 2c und 4 näher dargestellte Einrichtung 26 zum
Einbringen von Prozeßflüssigkeit beinhaltet, sowie das trichterförmig ausgebildete
Segment 5, welches an seinem unteren Ende verbunden ist mit der als schräg aufwärts
fördemden Schneckenförderer 15 ausgebildeten Abzugseinrichtung 32 für das Material
höherer Dichte. Die im nicht näher dargestellten Schneckenförderer 15 mit ihrer Achse
parallel und exzentrisch unterhalb der Rohrachse angeordnete Schnecke wird angetrieben
über die Motor-Getriebe-Einheit 16. Zur Steuerung des Schneckenförderers können beispielsweise
Drucksonden, Durchflußsonden, Füllstandsmeßgeräte etc. dienen, die an geeigneten Stellen
des Reinigungsbehälters angebracht werden und abhängig von den detektierten Zuständen
im Reinigungsbehälter den Schneckenförderer einschalten und somit den Abzug des Materials
höherer Dichte einleiten.
[0030] Die Fig. 2a bis 2c zeigen Reinigungsbehälter 1 der erfindungsgemäßen Vorrichtung
1 zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial in mehreren Ansichten
und teilweise geschnitten. Hier ist das aus einer zentral in der Längsachse des Reinigungsbehälters
angeordneten Welle und aus mit dieser verbundenen Rührarmen 18, 19, und 20 in unterschiedlichen
Höhen des Reinigungsbehälters bestehende Rührwerk 11 erkennbar, wobei der Rührarm
19 in Höhe der Abzugseinrichtung 14 für das Gemisch aus Kontaminat, Tägermaterial
und Verbundmaterial angeordnet ist.
[0031] Die radial in Bezug auf die Behälterlängsachse angeordneten Leitblech 21, 22, und
23, welche zur Erzeugung einer tangential zum Leitblech sich ausbildenden Hauptkomponente
der Geschwindigkeit des einlaufenden in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterials
geneigt sind, befinden sich im oberen Teil des Segmentes 2.
[0032] Ebenfalls sichtbar im oberen Bereich des Segmentes 2 ist ein zweiter und in Richtung
der aus der Drallkammer austretenden Strömung sich erweiternder trichterförmiger Zulauf
24, welcher in einen sich in Stömungsrichtung anschließenden als Rohrabschnitt 24a
ausgebildeten zylindrischen Kanal mündet. Die Achse des zweiten trichterförmigen Zulaufs
und des Rohrabschnitts sind auch exzentrisch zur Achse der zylindrischen Drallkammer
9 angeordnet.
[0033] In den Fig. 2a und 2b ist der mit seinem unteren Rand mit der Wand des Kegelstumpfes
verbundener zylindrischer Überlaufring 25 gezeigt, welcher umlaufend an seinem oberen
Umfang mit nach unten sich verjüngenden Ausschnitten profiliert ist.
[0034] Die Fig. 2a zeigt auch die Einrichtung 26 zum Einbringen der Prozeßflüssigkeit in
den Reinigungsbehälter 1, welche im Segment 4 angeordnet ist.
[0035] Die Fig. 3 zeigt zwei Ansichten der Drallkammer 9 mit dem trichterförmig ausgebildeten
Zulauf 8 und der Auslauföffnung 12, wobei deutlich zu erkennen ist, daß Auslauföffnung
12 und die Achse des trichterförmigen Zulaufs 8 exzentrisch zur Achse der zylindrischen
Drallkammer 9 angeordnet sind.
[0036] Ebenfals ist hier das tangential am Zylinderumfang der Drallkammer 9 angeordnete
Einlaufrohr 27 gezeigt, durch dessen Anordnung eine hochenergetische Rotationsströmung
innerhalb der Dralkammer erzeugt wird.
[0037] Fig. 4 zeigt noch einmal die Einrichtung 26 zum Einbringen der Prozeßflüssigkeit
In den Reinigungsbehälter in zwei Ansichten. Deutlich erkennt man, daß die Einrichtung
26 als ein aus Rohren 28 bestehender Gitterrost 29 aufgebaut ist, wobei die Rohre
28 mit einer außerhalb des Reinigungsbehälters vorhandenen Zuleitung 30 für Prozeßflüssigkeit
verbunden und innerhalb des Reinigungsbehälters 1 bzw. innerhalb des Segmentes 4 mit
Austrittsbohrungen 31 versehen sind.
Bezugszeichenliste
[0038]
- 1
- Reinigungsbehälter
- 2, 3, 4, 5
- Segmente des Reinigungsbehälters
- 6
- Deckel
- 7
- Reinigungs- und Wartungsklappe
- 8
- trichterförmiger Zulauf
- 9
- Drallkammer
- 10
- Motor-Getrieb-Einheit
- 11
- Rührwerk
- 12
- Auslauföffnung
- 13
- Abzugseinrichtung für Material geringerer Dichte
- 14
- Abzugseinrichtung für Gemisch aus Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial
- 15
- Schneckenförderer
- 16
- Motor-Getrieb-Einheit
- 17
- Rührwerkswelle
- 18, 19, 20
- Rührwerksarm
- 21, 22, 23
- Leitblech
- 24
- zweiter trichterförmiger Zulauf
- 24a
- Rohrabschnitt
- 25
- zylindrischer Überlaufring
- 26
- Einrichtung zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit
- 27
- Einlaufrohr zur Drallkammer
- 28
- Rohr
- 29
- Gitterrost
- 30
- Zuleitung
- 31
- Austrittsbohrung
- 32
- Abzugseinrichtung für Material höherer Dichte
1. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial, welches
aus einem Trägermaterial und einem mit dem Trägermaterial verbundenem Kontaminat besteht,
in seine Bestandteile Trägermaterial und Kontaminat, wobei das Trägermaterial und
das Material des Kontaminats unterschiedliche Dichte aufweisen, und bei der das in
Flüssigkeit aufgeschwemmte Verbundmaterial in einem Reinigungsbehälter zur Trennung
des Verbundes einer abrasiven Beanspruchung durch Strömungskräfte in der Flüssigkeit
und / oder durch ein Rührwerk unterworfen wird, welches aus einer zentral in der Längsachse
des Reinigungsbehälters angeordneten Welle und aus mit dieser verbundenen Rührarmen
in unterschiedlichen Höhen des Reinigungsbehälters besteht, wobei der Einlauf des
aufgeschwemmten Verbundmaterials im oberen Bereich des Reinigungsbehälters und über
eine sich in Einlaufrichtung hinter einer einen Verwirbelungsraum aufweisenden Einrichtung
befindlichen Eintrittsöffnung des Reinigungsbehälters erfolgt, und bei der in unterschiedlichen
Höhen des Reinigungsbehälters Abzugseinrichtungen für die Materialien unterschiedlicher
Dichte vorhanden sind, wobei oberhalb der unteren Abzugseinrichtung für das Material
höherer Dichte eine Einrichtung zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter
vorgesehen ist,
dadurch gekennzeichnet,
- daß der Verwirbelungsraum als eine mit Boden und Deckel versehene zylindrische Drallkammer
(9) mit einem tangential am Zylinderumfang angeordneten Einlaufrohr (27) und einer
am Boden des Zylinders angeordneten Auslauföffnung (12) für das in Flüssigkeit aufgeschwemmtem
Verbundmaterial ausgebildet ist, und sich an die Auslauföffnung ein sich in Richtung
der aus der Drallkammer (9) austretenden Strömung erweiternder trichterförmiger Zulauf
(8) anschließt, wobei die Auslauföffnung und die Achse des trichterförmigen Zulaufs
exzentrisch zur Achse der zylindrischen Drallkammer (9) angeordnet sind, und
- daß die Einrichtung (26) zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter
(1) als ein aus Rohren (28) aufgebauter Gitterrost (29) ausgebildet ist, wobei die
Rohre innerhalb des Reinigungsbehälters (1) mit Austrittsbohrungen (31) versehen und
mit einer außerhalb des Reinigungsbehälters vorhandenen Zuleitung (30) für Prozeßflüssigkeit
verbunden sind, und
- daß mindestens ein Rührarm (20) in geringem Abstand oberhalb des Gitterrostes (29)
angeordnet ist.
2. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial gemäß Anspruch
1, dadurch gekennzeichnet, daß der trichterförmige Zulauf (8) zwischen der Auslauföffnung (12) der Drallkammer
und der in einem Deckel (6) des Reinigungsbehälters (1) befindlichen Eintrittsöffnung
in den Reinigungsbehälter ausgebildet ist.
3. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
2, dadurch gekennzeichnet, daß im Anschluß an die Eintrittsöffnung in den Reinigungsbehälter (1) ein sich in
den Reinigungsbehälter erstreckender zweiter und in Richtung der aus der Drallkammer
(9) austretenden Strömung sich erweiternder trichterförmiger Zulauf (24) ausgebildet
ist, welcher in einen sich in Stömungsrichtung anschließenden als Rohrabschnitt (24a)
ausgebildeten zylindrischen Kanal mündet, wobei die Achse des zweiten trichterförmigen
Zulaufs (24) und des Rohrabschnitts (24a) exzentrisch zur Achse der zylindrischen
Drallkammer angeordnet sind.
4. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die den Gitterrost (29) bildenden Rohre (28) in ihrem Abstand voneinander auf
die Komgröße des Materials höherer Dichte eingestellt und so angeordnet sind, daß
die Hauptfraktion des Materials höherer Dichte durch den Gitterrost (29) in den unteren
Teil des Reinigungsbehälters absinken kann.
5. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Einrichtung (26) zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit in den Reinigungsbehälter
(1) als ein mit Verbindungseinrichtungen ausgestatteter Behälterteil austauschbar
ausgebildet ist.
6. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die den Gitterrost (29) bildenden Rohre (28) um ihre Längsachse drehbar ausgebildet
sind.
7. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß im Bereich des Einlaufes des in Flüssigkeit aufgeschwemmten Verbundmaterials
innnerhalb des Reinigungsbehälters und radial in Bezug auf die Behälterlängsachse
Leittbleche (21, 22, 23) angeordnet sind, welche zur Erzeugung einer tangential zum
Leitblech sich ausbildenden Hauptkomponente der Geschwindigkeit des einlaufenden in
Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterials geneigt sind.
8. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
7, dadurch gekennzeichnet, daß die Leitbleche (21, 22, 23) in ihrer Neigung verstellbar ausgebildet sind.
9. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß der sich an den zweiten trichterförmigen Zulauf anschließende Rohrabschnitt
(24a) auf den Leitblechen (21, 22, 23) abstützt.
10. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Einrichtung (26) zum Einbringen von Prozeßflüssigkeit eine weitere
Abzugseinrichtung (14) für Gemische aus Kontaminat, Tägermaterial und Verbundmaterial
vorhanden ist.
11. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß das Rührwerk (11) mindestens einen weiteren Rührarm (19) aufweist, der in Höhe
der weiteren Abzugseinrichtung (14) für Gemische aus Kontaminat, Tägermaterial und
Verbundmaterial angeordnet ist und dessen Außenprofil eine im Reinigungsbehälter angeordnete
Öffnung für die Abzugseinrichtung für Gemische beabstandet überstreicht.
12. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß der Reinigungsbehälter (1) aus mindestens vier übereinanderliegenden Segmenten
( 2, 3, 4, 5) besteht, von denen das oberste Segment (2) kegelstumpfförmig und nach
unten sich bis auf den Durchmesser des sich anschließenden zweiten zylindrischen Segmentes
(3) verjüngend ausgebildet ist, und bei dem sich an das zweite Segment nach unten
ein drittes, den Gitterrost (29) aufnehmendes, rechteckiges Segment (4) anschließt,
dessen Seiten längen so bemessen sind, daß der Durchmesser des zweiten Segmentes (3)
in das dritte Segment (4) einbeschrieben werden kann, und bei dem das untere, vierte
Segment (5) trichterförmig sich nach unten bis auf eine Abzugsöffnung zu der sich
anschließenden Abzugseinrichtung (32) für das Material höherer Dichte verjüngend ausgebildet
ist.
13. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
12, dadurch gekennzeichnet, daß im oberen Bereich des obersten kegelstumpfförmig ausgebildeten und nach unten
sich verjüngenden Segmentes (2) ein mit seinem unteren Rand mit der Wand des Kegelstumpfes
verbundener zylindrischer Überlaufring (25) angeordnet ist, welcher umlaufend an seinem
oberen Umfang mit nach unten sich verjüngenden Ausschnitten profiliert ist, und das
die Abzugseinrichtung für das Material geringerer Dichte (13) im oberen Segment (2)
und außerhalb des zylindrischen Überlaufringes (25) angeordnet ist.
14. Vorrichtung zum Trennen von in Flüssigkeit aufgeschwemmtem Verbundmaterial nach Anspruch
1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß die Abzugseinrichtung (32) für das Material höherer Dichte als ein von der Abzugsöffnung
schräg aufwärts fördemder und aus einer in einem Rohr um ihre Längsachse rotierenden
Schnecke bestehender Schneckenförderer ausgebildet ist, wobei die Achse der Schnecke
parallel zur und exzentrisch unterhalb der Rohrachse verläuft.