[0001] Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Voreinstellen der Stellgliedpositionen der
Bandplanheit bei einem Reversiergerüst oder einer Walzstraße für den ersten Stich
eines neuen Coils beim Kaltwalzen von Bändern insbesondere aus Edelstahl. Sie betrifft
ferner ein Verfahren zum Voreinstellen der geregelten Stellgliedpositionen der Bandplanheit
bei einem Reversiergerüst oder einer Walzstraße für das Wiederanfahren nach einem
Stillstand, beispielsweise bei einem neuen Stich oder einem Walzenwechsel.
[0002] Beim Kaltwalzen von Bändern, speziell Edelstahlbändern, treten bei ungeeigneter Einstellung
der Walzspaltkontur in dem gewalzten Band Längenunterschiede - sogenannte Planheitsfehler
- auf. Wird mit Längszug gewalzt, so führen diese Längenunterschiede zu einer ungleichmäßigen
Zugspannungsverteilung über die Bandbreite. Die Längen- bzw. Zugspannungsdifferenzen
können sehr unterschiedlich sein.
[0003] Zur Beeinflussung der Längen- bzw. Zugspannungsverteilung wurden verschiedene Regelverfahren
entwickelt, welche die über die Bandbreite gemessene Zugspannungs- bzw. Längenmeßwerte
auswerten und danach die Stellglieder beispielsweise die Walzenbiegung der Walzstraße
betätigen. Die deutsche Offenlegungsschrift 44 21 005 beschreibt eine Vorrichtung
zum Steuern des Walzens, insbesondere des Kaltwalzens von Edelstahl, bei der umform-
und anlagetechnische Restriktionen zur von walztechnischen Messungen ausgehenden Gestaltung
eines reibungslosen Betriebsablaufs und eines einwandfreien Walzgutes einzuhalten
sind.
[0004] Weitere Regelverfahren sind in der Zeitschrift "Iron and Steel Engineer", Juni 1979,
Seiten 55 bis 60 und März 1984, Seiten 31 bis 38 beschrieben. Bei diesen Regelverfahren
werden von den gemessenen Zugspannungs- bzw. Längenwerten lediglich einige Werte an
den Bandkanten und in der Bandmitte zum Berechnen der Verstellwerte herangezogen.
Ein weiteres Regelverfahren ist beschrieben in "Neue Hütte" 1986, Seiten 365 bis 370.
Bei diesem Verfahren werden die Zugspannungs- und Längenmeßwerte nach der Fehlerquadratmethode
durch ein Polynom n-ten-Grades angenährt. Schließlich ist in "Metallurgical Plant
and Technology" 1984, Seiten 72 bis 77, ein Planheitsregelverfahren beschrieben, bei
dem die Stellglieder so kombiniert verstellt werden, daß das Verhältnis der Verstellwege
auch während des Verstellens konstant bleibt.
[0005] Beim Einsatz des zuletzt erwähnten Planheitsregelverfahrens zum Herstellen kalt gewalzter
Bänder ergibt sich im allgemeinen ein qualitativ gutes Band, wenn der Prozeß in der
stationären Walzphase abläuft. Dies gilt für die Banddicke, die mechanischen Eigenschaften
und die Bandplanheit. Wesentlich ungünstiger stellen sich die Verhältnisse in der
instationären Phase, wenn sich das Band nur in einem Teil der Gerüste einer Walzstraße
befindet, dar, d.h. in der Bandeinfädelphase, aber auch in der Anfangsphase jedes
Walzstiches. Diese Phasen laufen bisher weitgehend ohne automatische Regelung ab.
Sie bleiben in starkem Maße dem Eingriff des Walzers vorbehalten, der im Hinblick
auf eine bestimmte Banddicke und Bandplanheit unter anderem die folgenden Werte einstellt:
Walzkraft, Anstellposition, Position der Stellglieder zum Beeinflussen des Walzspaltes,
Vor- und Rückzugskräfte, Walzgeschwindigkeit und Kühlmittelmenge.
[0006] Bei der Vorgabe der Walzkraft wird das Walzensystem im Hinblick auf eine bestimmte
auf das Band auszuübende Kraft eingestellt. Bei der Vorgabe der Stellgliedpositionen
dagegen wird das Walzensystem im Hinblick auf eine bestimmte Geometrie des Walzspaltes
eingestellt.
[0007] Die Größenvoreinstellung richtet sich dabei nach den jeweils bei Stichbeginn gegebenen
Bandabmessungen, also der Banddicke und -breite, dem jeweiligen Werkstoff und der
Querschnittsabnahme. Die Voreinstellung des Reversiergerüsts oder der Walzstraße durch
den Walzer kann erheblich von betrieblichen Vorgaben abweichen. Außerdem sind bei
gleichem Walzprogramm beträchtliche individuelle Unterschiede beim Einstellen der
Walzparameter in der Anfangsphase eines Walzstiches möglich. Die Ursache hierfür liegt
sowohl in einer Überforderung des Steuermannes als Folge der Vielzahl der auszuführenden
Stellmaßnahmen, als auch in einer unterschiedlichen individuellen Bewertung des Walzgeschehens.
Daher ist es nicht zu vermeiden, daß sich Bandanfang und Bandende in ihren geometrischen
Eigenschaften, vorwiegend der Banddicke und -ebenheit, von dem stationär gewalzten
Mittelabschnitt des Bandes unterscheiden und daher in den Schrott gehen.
[0008] Besondere Schwierigkeiten bereitet sowohl für den Handbetrieb als auch für den automatischen
Betrieb das Voreinstellen der Gerüste für den ersten Stich, da in den wenigsten Fällen
das hierfür benötigte Dickenprofil bekannt ist.
[0009] Der Erfindung liegt das Problem zugrunde, sowohl die Voreinstellung der für ein neues
Coil als auch für ein kaltangewalztes Coil - nach einem Walzenstillstand vor dem nächsten
Stich oder bei Walzenwechsel erforderlichen Stellgliedpositionen der Bandplanheit
zu automatisieren. Außerdem sollte die Bandplanheits-Voreinstellung des jeweiligen
Walzgerüstes für den ersten Stich eines neuen Coils auch ohne Kenntnis des bei Stichbeginn
vorhandenen Band- bzw. Dickenprofils des Warmbandes möglich sein.
[0010] Die Lösung besteht bei einem aktuellen Coil darin, daß erfindungsgemäß als Stellgliedpositionen
für die Bandplanheit die entsprechenden Ist-Daten des ersten Stichs eines aus n zuvor
gewalzten Coils ausgewählten Referenz-Coils eingesetzt werden, dessen Referenzdaten,
nämlich die Gerüsteinstell-, Bandplanheits- und Coildaten, die beste Übereinstimmung
mit den Zieldaten des aktuellen Coils ergeben und daß jeweils eine aus den Daten des
einzelnen Ist-Referenzzustandes zuzüglich einer von der Differenz der Daten des Referenzzustandes
und des Zielzustandes abhängigen Stellglledänderung gebildete Stellgliedpostion eingesetzt
wird. Darin gilt n = 1,2,... Das aktuelle Coil wird auf der Basis desjenigen historischen
Datensatzes gewalzt, der die größte Planheitsähnlichkeit mit dem Sollzustand besitzt.
[0011] Für das Verfahren zum Voreinstellen beim Wiederanfahren nach einem Stillstand bzw.
von Stich zu Stich besteht die Lösung darin, daß die Stellgliedposition für die Bandplanheit
ausgehend von den entsprechenden Ist-Daten, die unmittelbar vor dem Stillstand vorlagen,
eingesetzt werden und daß jeweils eine aus den Daten des einzelnen Ist-Referenzzustandes
zuzüglich einer von der Differenz der Daten des Referenzzustandes und des Zielzustandes
abhängigen Stellgliedänderung gebildete Stellgliedposition eingesetzt wird. Dies erlaubt
es, die sich bei jedem Stich zwangsläufig ergebende Kaltverfestigung des Bandes zu
berücksichtigen, die sich genauso auswirkt, wie wenn ein anderer Werkstoff gewalzt
würde.
[0012] Erfindungsgemäß können die Stellglieder für die Bandplanheit automatisch voreingestellt
werden. Für die Bestimmung der einzelnen Stellgliedpositionen wird erfindungsgemäß
Bezug genommen auf einen Referenzzustand mit Ist-Daten aus einem bzw. aus dem vorangegangenen
Prozeß. Dazu werden n vorher gewalzte Coils betrachtet und dasjenige Coil zum Vergleich
herangezogen, dessen Referenzdaten den Zieldaten des aktuellen Coils am nächsten kommen.
Als Prozeßdaten des Referenz-Coils kommen für die Bandplanheit beispielsweise infrage:
Walzkraft, Bandzug, Ein- und Auslaufdicke, Position der Planheitsstellglieder und
Walzengeometrie.
[0013] Erfindungsgemäß ist zum Ermitteln der Stellgliedpositionen beim Voreinstellen der
Stellglieder für die Bandplanheit die Kenntnis des Dickenprofils des aktuellen Coils
nicht erforderlich. Der Walzspalt läßt sich auch einem unbekannten Bandprofil anpassen.
Das ist sehr vorteilhaft, denn das Band soll beim Kaltwalzen das Profil behalten,
das es vom Warmwalzen her hatte; eine Profiländerung beim Kaltwalzen würde zu Wellen
im Band führen. Wenn das Banddickenprofil bekannt ist, kann es jedoch ebenfalls beim
Bestimmen der Stellgliedpositionen berücksichtigt werden.
[0014] Die Erfindung bezieht sich auf eine Automatik für die instationäre Walzphase sowohl
bei einem neuen Coil als auch nach einem Stillstand. Im Rahmen der Erfindung können
als Referenzdaten für den ersten Stich eines neuen Coils die Ist-Daten vom Stichbeginn
der letzten n gewalzten Coils aus einer nach Kategorien unterteilten Datensammlung
entnommen werden. Die Kategorien sind beispielsweise: Qualität, Bandbreite und Banddicke.
[0015] Als Referenz-Coils für das Walzen eines neuen Coils wird erfindungsgemäß - wie gesagt
- dasjenige früher gewalzte Coil ausgewählt, dessen Gerüsteinstell-, Bandplanheits-
und Werkstoffdaten die beste Übereinstimmung mit dem Zielzustand des neuen Coils ergeben.
Hierdurch ergibt sich auch eine automatische Adaption von Änderungen, die sich bei
längerem Walzbetrieb, beispielsweise durch längerfristige Änderung des Warmbanddickenprofils
einstellen.
[0016] Sowohl bei dem erfindungsgemäßen Voreinstellen der geregelten Stellgliedpositionen
bei einem neuen Coil als auch nach einem Stillstand des Walzgerüstes kann jeweils
eine aus der Summe des einzelnen Ist-Referenzzustandes und einer von der Differenz
des Referenz-Zustands und des Zielzustandes abhängige Stellgliedänderung gebildete
Stellgliedposition eingesetzt werden. In beiden Fällen wird die Stellgliedänderung
berechnet, die sich aus den Daten der Differenz des Referenzzustandes und des Zielzustandes
ergibt. Mit anderen Worten: Die neue Stellgliedposition ergibt sich aus der früheren
Stellgliedposition des Referenzzustandes zuzüglich einer gesondert bestimmten Stellgliedänderung.
Diese läßt sich entweder unter Verwendung eines Walzspaltmodells bestimmen oder die
Einflußfunktionen der Planheitsstellglieder und der Einfluß der Walzkraft werden vorab
mit einem Walzspaltmodell ermittelt. Diese Vorabermittlung kann im Rahmen der Erfindung
auch in Kombination mit einer Prozeßparametrierung oder allein durch eine Prozeßparametrierung
erfolgen. Bei einer Prozeßparametrierung werden die Parameter eines empirischen Algorithmusses
durch Versuche ermittelt, die an dem für den jeweiligen Anwendungsfall benutzten Gerüst
durchzuführen sind.
[0017] Die Erfindung betrifft des weiteren ein Verfahren zum Voreinstellen der Banddicke
bei einem Reversiergerüst oder einer Walzstraße für ein neues Coil oder den jeweils
nächsten Stich eines angewalzten Coils beim Kaltwalzen von Bändern insbesondere aus
Edelstahl. Dem liegt das Problem zugrunde, die bei jedem Stichbeginn erforderlichen
Stellgliedpositionen der Banddicke zu automatisieren. Das Walzgerüst soll bei Stichbeginn
automatisch auf eine Walzdicke eingestellt werden, die während des stationären Zustands
exakt eingehalten wird. Vorzugsweise soll die Banddicken-Voreinstellung des jeweiligen
Walzgerüstes für den ersten Stich eines neuen Coils auch ohne Kenntnis des bei Stichbeginn
vorhandenen Band- bzw. Dickenprofils des Warmbandes möglich sein.
[0018] Für das Voreinstellen der Banddicke besteht die Lösung im Rahmen der Erfindung bevorzugt
darin, daß die Banddicke durch Vorgabe einer über einen bestimmten Zeitraum aus den
Ist-Daten von Referenzzuständen des jeweiligen Walzgerüstes adaptierten Walzkraft
oder Anstellpostion voreingestellt wird.
[0019] Demgemäß wird bevorzugt die Banddicke über die Vorgabe einer vorbestimmten Walzkraft
oder über die Vorgabe einer vorbestimmten Anstellposition voreingestellt. Dabei sollten
die Fließkurven zum Bestimmen der Vorgabedaten über einen gewissen vorausgegangenen
Zeitraum aus den aktuellen Prozeßdaten für das jeweilige Walzgerüst adaptiert werden.
Dadurch wird erreicht, daß auch bei noch unbekanntem Dickenprofil des Bandes praktisch
unmittelbar bei Stichbeginn automatisch die Banddicke eingestellt wird, die auch im
stationären Bereich gewalzt wird. Wegen der Automatik fallen zeitaufwendige Anfahrvorgänge
weg, Prozeßstörungen wie Bandrisse sind praktisch ausgeschlossen.
[0020] Bei dem bevorzugten Verfahren zum Voreinstellen der Banddicke vor einem neuen Stich
wird - wie üblich - beim Übergang vom Stich n zum Stich n+1 (n = 0,1,2...) nicht nur
ein kleinerer Walzspalt eingestellt, sondern es werden auch die übrigen Kennwerte
des Walzgerüstes so geändert, daß das Band bei unverändertem relativen Dickenprofil
dünner wird. Vorzugsweise lassen sich somit Walzdicken bzw. Walzspaltweiten bei Stichbeginn
automatisch voreinstellen, die im weiteren Verlauf des Walzens exakt eingehalten werden.
[0021] Anhand der schematischen Darstellung in den beiliegenden Flußschemata werden Einzelheiten
der Erfindung erläutert. Es zeigen:
- Tafel 1
- die Vorgehensweise bei der Bezugnahme auf einen Referenzzustand beim Voreinstellen
der Bandplanheit;
- Tafel 2
- die Ermittlung der neuen Stellgliedpositionen für die Bandplanheit mit Hilfe einer
On-line-Berechnung des Walzspalts unter Berücksichtigung des Referenzzustandes;
- Tafel 3
- die Ermittlung der neuen Stellgliedpositionen mit Hilfe von Einflußfunktionen und
Einflußfaktoren, die für die verschiedenen Planheitsstellglieder sowie die Walzkraft
über eine Vorabbestimmung mit einem Walzspaltmodell ermittelt werden und
- Tafel 4
- die Ermittlung der Walzkraft bzw. Anstellposition für eine gewünschte Banddicke.
[0022] In Tafel 1 wird der Referenzzustand für die verschiedenen Ereignisse, nämlich für
das Walzen eines neuen Coils oder für das Wiederanfahren nach einem Stillstand des
Walzgerüsts unterschieden. Im ersten Fall dienen als Referenzdaten für den ersten
Stich des neuen Coils die Ist-Daten vom Stichbeginn eines Coils gleicher Kategorie,
beispielsweise Qualität, Bandbreite und Banddicke, das aus den letzten n gewalzten
Coils ausgewählt wurde. Im anderen Fall nach einem Stillstand, z.B. bei jedem neuen
Stich oder bei einem Walzenwechsel dienen als Referenzdaten die Ist-Daten, die unmittelbar
vor dem Stillstand bei demselben Coil angefallen sind. Der so bestimmte Referenzzustand
(die einzelnen Werte oder Wertbeispiele sind in Tafel 1 angegeben) wird zusammen mit
dem Sollzustand (auch hierzu sind die einzelnen Daten in der Tafel 1 angegeben) einem
Rechenalgorythmus zugeführt, der die Stellgliedpositionen für die Bandplanheit liefert.
[0023] Nach den Flußschemata von Tafel 2 und 3 werden die erfindungsgemäßen Stellgliedpositionen
ermittelt, die sich aus der Stellgliedposition des Referenzzustandes zuzüglich der
berechneten Stellgliedänderung ergeben. Gemäß Tafel 2 erfolgt die Berechnung On-Line
unter Verwendung eines Walzspaltmodells. Die Berechnung der neuen Stellgliedpositionen
soll iterativ erfolgen. Die Iteration wird gegebenenfalls dann beendet, wenn die Differenz
der Stellgliedpositionen des aktuellen Iterationsschrittes zu den Stellgliedpositionen
des vorhergehenden Schrittes einen bestimmten, vorgegebenen Grenzwert unterschreitet.
Dieser Grenzwert orientiert sich an der Positionsgenauigkeit des Stellgliedes.
[0024] Gemäß Tafel 3 werden die Einflußfunktionen der Planheitsstellglieder und der Einfluß
der Walzenkraft vorab mit Hilfe des Walzspaltmodells ermittelt. Die Einzelheiten der
aufeinanderfolgenden Operationen ergeben sich in übersichtlicher Weise aus den Tafeln
2 und 3.
[0025] Die Tafel 4 veranschaulicht ein Ausführungsschema des Verfahrens zum Ermitteln der
vorzugebenden Walzkraft bzw. Anstellposition zwecks Erreichens der gewünschten Soll-Auslaufdicke
unter Berücksichtigung eines Referenzzustandes. Der Zielzustand ist definiert durch:
die Einlaufdicke des Bandes, die Soll-Auslaufdicke und den Bandzug. Zum Erreichen
des Ziels werden die Werte des Referenzzustandes - vorzugsweise on-line - über eine
Einflußfunktion abhängig von den Meßwerten des Referenzzustandes, beispielsweise Walzkraft/Anstellposition,
Einlaufdicke, Auslaufdicke und Bandzug korrigiert. Das Ergebnis ist die vorzugebende
Walzkraft oder Anstellposition, mit der das Band bei jedem neuen Stich, auch beim
ersten Stich, automatisch gewalzt wird.
1. Verfahren zum Voreinstellen der Stellgliedpositionen eines Reversiergerüstes oder
einer Walzstraße für den ersten Stich eines neuen Coils beim Kaltwalzen von Bändern
insbesondere aus Edelstahl, dadurch gekennzeichnet, daß als Stellgliedpositionen für die Bandplanheit die entsprechenden Ist-Daten des
ersten Stichs eines aus n zuvor gewalzten Coils ausgewählten Referenz-Coils, dessen
Referenzdaten eingesetzt werden, die beste Übereinstimmung mit den Zieldaten des neuen
Coils ergeben und daß jeweils eine aus den Daten des einzelnen Ist-Referenzzustandes
zuzüglich einer von der Differenz der Daten des Referenzzustandes und des Zielzustandes
abhängigen Stellgliedänderung gebildete Stellgliedposition eingesetzt wird.
2. Verfahren zum Voreinstellen der Stellgliedpositionen eines Reversiergerüstes oder
einer Walzstraße für das Wiederanfahren nach einem Stillstand beim Kaltwalzen von
Bändern insbesondere aus Edelstahl, dadurch gekennzeichnet, daß die Stellgliedpositionen für die Bandplanheit ausgehend von den entsprechenden
Ist-Daten eingesetzt werden, die unmittelbar vor dem Stillstand vorlagen, und daß
jeweils eine aus den Daten des einzelnen Ist-Referenzzustandes zuzüglich einer von
der Differenz der Daten des Referenzzustandes und des Zielzustandes abhängigen Stellgliedänderung
gebildete Stellgliedposition eingesetzt wird.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß eine auf der Basis eines Walzspaltmodells oder einer Prozeßparametrierung bestimmte
Stellgliedänderung eingesetzt wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die auf der Basis eines Walzspaltmodells oder einer Prozeßparametrierung bestimmten
Einflüsse der Planheitsdaten und der Walzkraft berücksichtigt werden.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4 zum Voreinstellen der Stellgliedposition
der Banddicke bei einem Reversiergerüst oder einer Walzstraße für ein neues Coil oder
den jeweils nächsten Stich eines angewalzten Coils beim Kaltwalzen von Bändern, dadurch gekennzeichnet, daß die Banddicke durch Vorgabe einer über einen bestimmten Zeitraum aus den Ist-Daten
von Referenzzuständen des Walzgerüstes oder der Walzstraße adaptierten Walzkraft oder
Anstellposition voreingestellt wird.
6. Verfahren nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in den Ist-Daten des jeweiligen Referenzzustandes die Walzkraft, Anstellposition,
die Einlaufdicke, die Auslaufdicke und/oder der Bandzug berücksichtigt werden.