[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft eine Selbstbefeuchtungsvorrichtung für Pflanzen
gemäss Anspruch 1.Dieser Vorrichtung liegt die Aufgabe zugrunde, das Substrat, das
die Wurzeln umgibt, konstant und gleichmässig zu befeuchten, auch im oberen Bereich.
Dieses Ziel bietet seit langer Zeit immer wieder Anregung zu neuen Konstruktionen,
was sich auch in vielen Patentschriften abzeichnet.
[0002] Abgesehen von der verbreiteten Hydrokultur (Luwasa), und den Glassvasen mit Einsatz(Bornheim),
bei denen das Wurzelwerk teils frei im Wasser hängt, funktionieren z.B. verschiedene
Systeme mit Unterdruck (P.S. CH 667 972, P.S. CH 620 569).
[0003] Zahlreiche Vorrichtungen basieren auf dem Prinzip der Saugfähigkeit von Dochten,
aus synthethischem Material und somit unverrottbar, gemäss Anspruch 3.
[0004] Gemäss Anspruch 1 wird der Inhalt eines oberen Gefässes (6) nachstehend Pflanzengefäss
genannt - mit der Flüssigkeit (11) aus einem darunter angebrachten Gefäss (12) - nachstehend
Speichergefäss genannt - befeuchtet, behelfs mindestens eines Dochtes (5, 13), der
vom tiefesten Punkt des Speichergefässes (12) bis zum oberen Rand des Pflanzgefässes
(6) reicht.
[0005] Ein erfindungsgemässes Merkmal beruht auf der überraschenden Saughöhe des speziellen
Dochtes (5, 13), die offenbar nie erprobt resp. nutzbar gemacht worden ist (s. u.a.
Patentschriften CH 593 603; CH 563 708; CH 589 402; US Patent 4,324,070; US Patent
4,117,632; NL-Terinzageligging 750 46 15; EP-Anm. No. 95 10 86 974; DE-Offenlegungsschrift
29 18 332, etc.). Der besagte Docht (5, 13) besteht gemäss Anspruch 3 aus geflochtenen
Schnüren (5) aus feinen synthetischen Fasern. Erfindungsgemäss teilt sich der Docht
(13), der vom Speichergefäss (12) hochkommt, beim Eintritt ins Pflanzengefäss (6)
in mindestens zwei Dochtschnüre (5) gemäss Anspruch 2 und deckt so die Innenwand des
Pflanzgefässes an mehreren Stellen ab.
[0006] Solange sich noch etwas Flüssigkeit (11) im Speichergefäss (12) befindet, ist die
Feuchtigkeit des ganzen Substrats (4) gewährleistet.
[0007] Die beschriebene Anordnung des Dochtes (13) resp. der Dochtschnüre (5) ist unabdingbar.
[0008] Das Pflanzengefäss (6), das das Substrat (4) mit dem Wurzelwerk beinhaltet, besteht
aus festem undurchsichtigen Material (Ton, Steinzeug, Kunststoff) ist kegelförmig
und hat unten eine flaschenhalsartige Öffnung, die den Durchgang für den Docht (13)
bietet. Das Speichergefäss (12), in dem sich die Flüssigkeit befindet, ist ebenfalls
kegelförmig und durchsichtig (Glas, Kunststoff), was unmittelbar Einblick auf den
Wasserstand, gleichzeitig aber auch auf den Mechanismus der Vorrichtung gewährt (Transparenz
der Funktion). Die grüne Farbe des Speichergefässes verhindert die Bildung von Algen.
Ausserdem sind beim Pflanzgefäss nahe dem oberen Rand gleichmässig verteilt drei Löcher
(3) angebracht und unten, nahe der Öffnung zwei gegenüberliegende Löcher (7), ebenfalls
beim Speichergefäss zwei gegenüberliegende Löcher (9), nahe an dessen oberen Rand.
[0009] Als Aufhängemittel wurden gemäss Anspruch 9 drei dünne Inox-Stahllitzen (1) gewählt,
die jeweils als Schlaufe durch die drei Löcher (3) des Pflanzengefässes geführt und
oberhalb des Randes mit einer Presshülse oder Klemmbride (2) zusammengehalten werden.
Oben laufen die drei Litzen durch einen Ring und werden wieder, hier als dreifache
Schlaufe, mit einer Presshülse bzw. Klemmbride zusammengehalten.
[0010] Natürlich liesse sich auf eine Aufhänung mit einem gängigen Ketten-Set vorstellen.
[0011] Gemäss Anspruch 8 sind die beiden annähernd gleich grossen Gefässe (6, 12) mit einem
M4-Stahlstab (10) verbunden, dergestalt, dass der Stab aussen durch die zwei gegenüberliegenden
Löcher (9) des Speichergefässes (6) und innen entsprechend durch die zwei Löcher (7)
des Pflanzengefässes (6) führt. Ausserhalb der Löcher (7,9) befindet sich je eine
runde Arretierungsscheibe (8 aus Gummi oder Kunststoff, die jeweils im vorgesehenen
Einstich im Stahlstab einrastet, so dass bei Schwanken oder allfälligen Stössen das
Speichergefäss nicht fallen kann.
[0012] Figur 1 zeigt die Vorrichtung im Schnitt.
[0013] Figur 2 zeigt eine zweite Form, die bei gleicher Höhe etwas grösser ist.
[0014] Figur 3 zeigt die gleiche Form wie Fig.1, allerdings hängen hier die einzelnen Schnüre
des Dochtes getrennt ins Speichergefäss.
[0015] Die beiden Gefässe liessen sich auch in Kunststoff ausführen.
[0016] Gemäss Anspruch 10 ist auch ein Ständer entwickelt, der es erlaubt, die Vorrichtung
in Bodennähe zu plazieren, ausserdem eine entsprechende Wandhalterung.
[0017] Obwohl sich Hänge- oder Ampel-Pflanzen einer grossen Beliebtheit erfreuen, ist dennoch
für Innenräume noch kein ausreichend befriedigendes Pflanzengefäss erhältlich. Bei
herkömmlichen Systemen fördert der meist höhere und entsprechend wärmere Standort
zusätzlich das Austrocknen des Substrats, was ein meist mühsames Wiederbefeuchten
erfordert. Wegen der fehlenden Sicht auf die Substrats-Oberfläche ist zudem auch die
Kontrolle der Feuchtigkeit erschwert.
[0018] Die vorliegende Vorrichtung behebt diese Schwierigkeiten mittels des beschriebenen
Befeuchtungssystems, so dass die eingesetzte Pflanze mit wenig Aufwand und ohne viel
Vorkenntnisse gepflegt werden kann, wobei neben der Feuchtigkeit auch die erwähnte
standortbedingt erhöhte Wärme im Pflanzgefäss ("warmer Fuss") von den meisten Pflanzen
geschätzt wird, gerade von den ursprünglich epiphytisch wachsenden (u.a. Rhipsalis,
Platycerium, div. Orchideen).
1. Selbstbefeuchtungvorrichtung für Pflanzen, dadurch gekennzeichnet, dass in zwei übereinander
angebrachten Gefässen (6,12) ein Docht (5,13) als Saugmittel vom Boden des unteren
Gefässes (12) bis an den oberen Rand des oberen Gefässes (6) verlegt ist, welcher
die Innenwand des oberen Gefässes an mehreren Stellen abdeckt und die Flüssigkeit
(11) aus dem unteren Gefäss ins obere Gefäss, indem sich das Substrat mit der Pflanze
befindet, transportiert und so den Wurzelballen gleichmässig befeuchtet.
2. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass der Docht
(5,13) aus mindestens zwei weischnüren besteht.
3. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass die Schnüre
geflochten sind und aus synthetischem Material bestehen.
4. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das obere
Gefäss (6,) im unteren Rereich eine Öffnung hat, deren lichte Weite kleiner ist als
diejenige der oberen Öffnung.
5. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das obere
Gefäss (6) undurchsichtig ist.
6. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass das untere
Gefäss (12) durchsichtig ist.
7. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die beiden
Gefässe (6,12) kegelförmig sind.
8. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die Gefässe
(6,12) beweglich, jedoch fest miteinander verbunden sind (7,8,9,10).
9. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie Aufhängemittel
aufweist (1,2,3).
10. Selbstbefeuchtungsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass sie Mittel
zum Aufstellen aufweist.