[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen
einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine,
im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine.
[0002] Um eine herkömmliche ebene Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper einer Rotationsdruckmaschine
aufzubringen, muß die Platte um den Plattenzylinderkörper gewunden und an ihren Enden
durch eine Spanneinrichtung befestigt werden. Bei den Druckmaschinen des Standes der
Technik mit einem Plattenzylinder, der in zwei in der linken und der rechten Maschinenseitenwand
angebrachten Lagerungen drehbar gelagert ist, erfolgt das Aufbringen einer ebenen
Druckplatte gewöhnlich durch Einfügen eines ersten abgebogenen Endes der Druckplatte
in eine erste Rille der Spanneinrichtung, durch Drehen des Plattenzylinders, bis das
zweite Ende der Druckplatte in eine zweite Rille der Spanneinrichtung eingefügt werden
kann, und dann durch Betätigung der Spanneinrichtung, wobei die Druckplatte in gespanntem
Zustand und sicher auf der Umfangsfläche des Plattenzylinderkörpers befestigt wird.
[0003] In Druckmaschinen mit einem fliegend gelagerten Plattenzylinder - einem Plattenzylinder,
der beim Plattenwechsel an nur einem Ende in nur einer Seitenwand der Druckmaschine
drehbar gelagert ist - ist es auch möglich, eine herkömmliche ebene Druckplatte auf
den Plattenzylinder aufzubringen, indem diese von der Seite her auf den Platterzylinderkörper
aufgeschoben wird, und zwar so, daß die abgebogenen Enden der Druckplatte in einer
in dem Plattenzylinderkörper gebildeten, sich axial erstreckenden Rille oder Ausnehmung
aufgenommen und geführt werden.
[0004] Ein Verfahren für das seitliche Aufschieben einer herkömmlichen Druckplatte auf einen
fliegenden Plattenzylinderkörper ist z. B. in der GB 2 286 365 beschrieben. Beim Aufbringen
einer ebenen Druckplatte gemäß dem in GB 2 286 365 beschriebenen Verfahren zeigt sich
jedoch das Problem, daß es schwierig ist, die ebene Druckplatte in einer zylindrischen
Form zu halten und dabei die Konzentrizität mit dem Plattenzylinder zu erhalten. Außerdem
verursachen die dem elastischen Plattenmaterial (normalerweise Aluminium), innewohnenden
Eigenkräfte, die bewirken, daß die Druckplatte in ihrem ursprünglichen ebenen Zustand
zu verbleiben neigt, Reibung zwischen dem Plattenmaterial und dem Plattenzylinderkörper,
was die Kräfte erhöht, die angewandt werden müssen, um die Platte auf den Plattenzylinderkörper
aufzuschieben, und was somit auch die Gefahr der Beschädigung der Platte erhöht. Solche
Beschädigungen können z. B. Veränderungen in der Länge der ebenen Platte oder der
Geometrie der gekrümmten Platte zur Folge haben, was die Qualität des gedruckten Produktes
erheblich beeinträchtigt.
[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung
zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinderkörper
einer Rotationsdruckmaschine, im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine
zu schaffen, die ein präzises und leichtes Aufbringen der Platte ermöglichen und die
ferner der Gefahr einer Beschädigung der Platte durch Veränderung der Geometrie im
gekrümmten Zustand und der Länge im ebenen Zustand, etc. während des Aufbringens vorbeugen.
[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Verfahren zum Aufbringen einer ebenen
Druckplatte auf einen fliegenden Plattenzylinder einer Druckmaschine die folgenden
Schritte: Die Druckplatte wird zuerst in eine im wesentlichen zylindrische Form gebracht,
vorzugsweise von Hand, und dann in ein hohles Rohr mit einem Innendurchmesser, der
etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers ist eingeführt. Danach
wird das Rohr mit der Druckplatte über einen Spanndorn auf den Plattenzylinderkörper
aufgeschoben, wobei der Spanndorn konzentrisch mit dem Plattenzylinderkörner an diesem
angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser
des Rohres und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers ist. Anschließend
wird die Druckplatte durch Betätigung einer Plattenspanneinrichtung auf dem Zylinder
festgespannt und das Rohr von dem Plattenzylinder heruntergezogen.
[0007] Gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung werden die Enden der Druckplatte
vor dem Einfügen der Druckplatte in das Rohr abgebogen, wobei der Spanndorn eine Ausnehmung
aufweist, in welcher sich die Plattenenden frei bewegen können, wenn das Rohr mit
der Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper aufgeschoben wird.
[0008] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Spalt in der Druckplatte
mittels einer Kennung oder Marke auf dem Rohr auf den Spalt des Plattenzylinderkörpers
ausgerichtet.
[0009] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt der Spanndorn einen
konischen, sich verjüngenden Teil, um das Einführen und Führen des die Druckplatte
enthaltenden Rohres zu erleichtern, wenn dieses auf den Plattenzylinderkörper bewegt
wird.
[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind Luftdurchlaßöffnungen
in der Umfangsfläche des Spanndorns vorgesehen, um ein Luftbett zu schaffen, welches
das Aufbringen des Rohres und der Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper zusätzlich
erleichtert.
[0011] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt die Umfangsfläche des
Spanndorns bezüglich des Materials der Druckplatte einen niedrigen Reibungskoeffizienten.
[0012] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Außendurchmesser des
Spanndorns und der Innendurchmesser des Rohres so gewählt, daß beim Aufschieben des
Rohres mit der Druckplatte über den Spanndorn die Druckplatte in einen kreisförmigen
Querschnitt gedrückt wird, dessen Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser
des Plattenzylinderkörpers ist.
[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Plattenzylinderkörper
Luftdurchlaßsöffnungen vorgesehen, durch die ein Luftbett geschaffen wird, auf dem
das Rohr mit der Druckplatte über den Plattenzylinderkörper bewegt werden.
[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Spanndorn permanent
an dem Plattenzylinderkörper befestigt. Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung
wird der Spanndorn beim Betrieb der Druckmaschine von dem Plattenzylinderkörper entfernt.
[0015] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung ist der Spanndorn mechanisch oder
pneumatisch dehnbar und wird gedehnt, um die Druckplatte gegen die Innenfläche des
Rohres zu pressen, nachdem das Vorderende des Rohres mit der Platte über den Spanndorn
bewegt worden ist.
[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird beim Entfernen der Druckplatte
von dem Plattenzylinderkörper das Rohr über den Plattenzylinderkörper geschoben, der
Spannmechanismus betätigt, um die Enden der Druckplatte freizugeben, und das Rohr
mit der sich darin befindlichen Druckplatte von dem Plattenzylinderkörper herunterbewegt.
[0017] Nach einem weitere Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Druckluft angeschaltet,
wenn das Rohr mit der Druckplatte von dem Plattenzylinderkörper entfernt wird.
[0018] Gemäß einem letzten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Spanndorn eine Anordnung
von sich radial erstreckenden Düsen auf, durch welche ein Luftkissen gebildet wird,
das die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres zwingt, wenn das Rohr mit der
Druckplatte über den Plattenzylinderkörper geschoben wird.
[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden
Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten,
nachstehend erklärten Zeichnungen näher erläutert:
[0020] Es zeigen
- Fig. 1
- eine schematische Ansicht eines hohlen Rohres mit einer herkömmlichen Druckplatte,
die aufgebracht wird, indem das Rohr zusammen mit der Druckplatte gemäß vorliegender
Erfindung seitlich über einen Spanndorn auf den Plattenzylinderkörper geschoben wird;
- Fig. 2
- ein schematischer Querschnitt eines hohlen Rohres mit einer Druckplatte, während beide
über den Spanndorn auf den Körper eines in einer Seitenwand der Druckmaschine fliegend
gelagerten Plattenzylinders bewegt werden;
- Fig. 3
- ein Querschnitt eines dehnbaren Spanndorns innerhalb eines hohlen Rohres mit der Druckplatte;
und
- Fig. 4
- ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Spanndorns, der mit einer Anzahl Düsen versehen
ist.
[0021] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist ein Plattenzylinderkörper 2 einer Rotationsdruckmaschine,
im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine in einer Seitenwand 4a der
Druckmaschine fliegend gelagert, um während eines Stillstandes der Druckmaschine das
Auswechseln der Druckplatte 6 zu ermöglichen. Die Druckplatte 6 ist eine allgemein
erhältliche ebene Offsetdruckplatte, die ein erstes und ein zweites Ende 8a, 8b aufweist,
welche gewöhnlich in einer bekannten Plattenbiegevorrichtung abgebogen werden, bevor
die Platte auf den Plattenzylinderkörper 2 aufgebracht wird. Wie aus dem Stand der
Technik bekannt ist, werden die Enden 8a und 8b jeweils in Rillen einer bekannten
Spanneinrichtung 10, die im Plattenzylinderkörper 2 angeordnet ist, aufgenommen, wie
dies in Fig. 3 schematisch gezeigt ist. Solch eine Einrichtung ist z. B. aus der US
5,284,093 bekannt.
[0022] Um die Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper 2 aufzubringen, wird die Druckplatte
6 vorzugsweise von Hand locker zusammengerollt, so daß sie eine im wesentlichen zylindrische
Form annimmt, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Die Druckplatte 6 wird dann in ein hohles
Rohr 12 eingeführt, das einen Innendurchmesser d aufweist, der etwas größer als der
Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers 2 ist. Das Rohr 12 besteht vorzugsweise
aus einem steifen Material, z. B. Kunststoff oder Metall, es kann jedoch auch aus
einem elastischen oder teilweise elastischen Material gebildet sein. In der bevorzugten
Ausführung der Erfindung besteht die Innenfläche des Rohres 12 beispielsweise aus

Teflon", das einen niedrigen Reibungskoeffizienten, im besonderen bezüglich des Materials
der Druckplatte 6 aufweist. Folglich kann die Druckplatte 6 in dem Rohr 12 mit Leichtigkeit
bewegt werden, so daß die Gefahr einer Beschädigung der bebilderten Oberfläche der
Druckplatte 6 verringert ist.
[0023] An dem freien Ende 14 des Plattenzylinderkörpers 2 ist ein Spanndorn 16 koaxial mit
dem Plattenzylinderkörper 2 gelagert, wie dies in den Figuren 1 und 2 dargestellt
ist. Der Spanndorn 16 kann an dem Plattenzylinderkörper 2 entweder permanent oder
aber auf leicht wieder entfernbare Weise an dem freien Ende 14 des Plattenzylinderkörpers
2 angebracht sein. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist der Spanndorn 16 eine Umfangsfläche
18 auf, die etwas größer als der Außendurchmesser des Plattertzylinderkörpers 2, jedoch
etwas kleiner als der Innendurchmesser d des Rohres 12 ist. Die Umfangsfläche 18 des
Spanndorns 16 kann etwas konisch ausgebildet sein und vorzugsweise ebenfalls aus einem
Material, z. B.

Teflon" bestehen, das einen niedrigen Reibungskoeffizienten im besonderen bezüglich
des Materials der Druckplatte 6 aufweist. Außerdem kann das vordere Ende des Rohres
12, welches zuerst auf den Plattenzylinderkörper 2 bewegt wird, einen konischen, sich
verjüngenden Abschnitt mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser d des hinteren
Endes des Rohres 12 aufweisen. Wie in den Figuren 1 und 3 ersichtlich ist, weist der
Spanndorn 16 vorzugsweise eine Aussparung 20 aus, die eine freie Bewegung der abgekanteten
Enden 8a, 8b der Druckplatte 6 erlaubt, wenn diese seitlich auf den Plattenzylinderkörper
2 aufgebracht wird.
[0024] Zum Aufbringen des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper
2 wird das Rohr 2 bezüglich des Spanndorns 16 konzentrisch angeordnet und dann das
die Druckplatte 6 enthaltende Rohr 12 von der Seite her über den Spanndorn 16 und
auf den Plattenzylinderkörper 2 bewegt, wobei der Spanndorn 16 die Druckplatte 6 gegen
die Innenfläche des Rohres 12 drückt, so daß die Druckplatte 6 eine kreisrunde Form
annimmt, die im wesentlichen der runden Form des Plattenzylinderkörpers 2 entspricht.
Da sich die in den zwischen der Innenfläche des Rohres 12 und der Außenumfangsfläche
des Spanndorns 16 gebildeten Zwischenraum eingepaßte Druckplatte 6 vorzugsweise in
einem gespannten Zustand befindet, erfährt diese eine permanente, gleichmäßige Verformung,
so daß die Druckplatte 6 auch nach dem Passieren des Spanndorns 16 ihre kreisrunde
Form behält.
[0025] Nachdem das Rohr 12 mit der Druckplatte 6 vollständig über den Spanndorn 16 bewegt
wurde und die Druckplatte sich auf dem Plattenzylinderkörper 2 in ihrer gewünschten
Position befindet, wird die Spanneinrichtung 10 betätigt und die Druckplatte befestigt,
so daß sie sicher auf dem Plattenzylinderkörper 2 sitzt. Danach wird das Rohr 12 seitlich
von dem Plattenzylinder entfernt und die Druckmaschine kann arbeiten.
[0026] Wenn die Druckplatte 6 vom Platterzylinderkörper 2 entfernt werden soll, wird das
Rohr 12 von der Seite her über den Plattenzylinderkörper 2 bewegt, die Spanneinrichtung
10 betätigt, um die Enden 8a, 8b der Druckplatte 6 freizugeben, und das Rohr 12 anschließend
zusammen mit der Druckplatte 6 seitlich vom Plattenzylinderkörper 2 herunterbewegt.
Wegen der in der Druckplatte 6 verbleibenden elastischen Kräfte kontaktiert deren
Außenfläche die Innenfläche des Rohres 12, während dieses von dem Plattenzylinderkörper
2 herunterbewegt wird. Um die Gefahr der Beschädigung der bebilderten Oberfläche der
Druckplatte weiter zu verringern, kann das Rohr 12 zum Entfernen der Druckplatte 6
einen größeren Innendurchmesser d aufweisen als das Rohr 12, welches für das Aufbringen
der Druckplatte 6 verwendet wird.
[0027] In einem weiteren, in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung, kann der
Spanndorn 16 einen sich verjüngenden Teil 22 besitzen, welcher das Aufbringen des
Rohres 12 mit der lose zusammengerollten Druckplatte 6 auf den Spanndorn 16 erleichtert.
Der verjüngte Teil 22 weist einen Durchmesser auf, der sich in Richtung des Plattenzylinderkörpers
2 hin vergrößert. Zur Verminderung der Reibung zwischen der Druckplatte 6 und der
Umfangsfläche 18 des Spanndorns 16 können in der Umfangsfläche 18 des Spanndorns 16
auch Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen 24 vorgesehen sein, denen Druckluft von
einer Druckluftquelle 26 zugeführt wird, wobei zum Zwecke des Aufbringens des Rohres
12 mit der Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper 2 ein Luftbett entsteht.
[0028] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können auch Luftdurchlaßöffnungen
oder Luftdüsen 28 in der Umfangsfläche des Plattenzylinderkörpers 2 vorgesehen sein,
die mit der gleichen Druckluftquelle 26 verbunden sind. Die den Luftdurchlaßöffnungen
24 und/oder den Luftdurchlaßöffnungen 28 zugeführte Blasluft oder Druckluft wird vorzugsweise
durch ein Ventil 30 gesteuert, das z. B. wiederum von der zentralen Steuereinheit
32 der Druckmaschine oder manuell angesteuert werden kann. Die den Luftdurchlaßöffnungen
24, 28 zugeführte Druckluft wird vorzugsweise während des Aufbringens und/oder Entfernens
der Druckplatte 6 auf den und von dem Plattenzylinderkörper 2 angeschaltet, wie oben
bereits beschrieben, wobei sich ein Luftbett zu diesem Zwecke bildet.
[0029] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, kann auch eine Kennung oder Indizierungseinrichtung 34,
vorzugsweise eine Marke, auf der Außenfläche des Rohres 12 vorgesehen sein, um den
Spalt im Plattenzylinderkörper 2 besser auf den in der Druckplatte 6 zwischen den
beiden Enden 8a, 8b gebildeten Spalt oder Saum ausrichten zu können.
[0030] In einem weiteren, in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der
Spanndorn 16 dehnbar, so daß sein Durchmesser entweder mechanisch oder durch Druckluft,
die z. B. von der Druckluftquelle 26 und dem Ventil 30 zugeführt wird, vergrößert
oder verkleinert werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Spanndorn 16
Segmente 150 auf, die auf sich radial erstreckenden Stützelementen 152 lagern. Die
Stützelemente 152 sind an dem Plattenzylinderkörper 2 angeordnet und erlauben eine
radiale Bewegung der Segmente 150 bezüglich des Zentrums des Plattenzylinderkörpers
2, wie dies durch die gestrichelten Linien in Fig. 3 angedeutet ist. In der bevorzugten
Ausführung der Erfindung weisen die Segmente 150 des dehnbaren Spanndorns 16 eine
umfängliche Krümmung 154 auf, die der Krümmung der Innenfläche des Rohres 12 entspricht.
Wie in Fig. 3 gezeigt ist, können die Stützelemente 152 in jeweiligen in den Segmenten
150 gebildeten Löchern 153 aufgenommen werden, und die Druckluft wird durch sich in
den Elementen 152 befindliche Luftdurchlaßöffnungen 155 zugeführt, wobei diese auf
die Elemente 150 in der Weise einwirkt, daß die Elemente 150 zwangsweise vom Zentrum
des Spanndorns 16 wegbewegt werden.
[0031] In dieser Ausführung der Erfindung befinden sich die Segmente 150 zuerst in ihrer
inneren Position (siehe die ausgezogenen Linien in Fig. 3), und nachdem das Ende des
Rohres 12 mit der Druckplatte 6 über den Spanndorn 16 bewegt worden ist, wird die
Druckluft eingeschaltet und die Segmente 150 durch die Druckluft an die Innenfläche
des Rohres 12 gedrückt, wobei die Druckplatte 6 gegen die Innenfläche des Rohres 12
gepreßt wird, bis der entsprechende Teil der Druckplatte 6 eine kreisrunde Form annimmt.
Danach wird das Rohr 12 seitlich auf den Plattenzylinderkörper 2 geschoben, wie oben
bereits beschrieben. Zum Entfernen der Druckplatte 6, bzw. des Rohres 12 wird die
Druckluft zum Dehnen des Spanndorns 16 abgeschaltet und der Spanndorn 16 durch elastische
Einrichtungen, z. B. durch Haltefedern (nicht gezeigt) oder Zuführen von Saugluft
anstatt Druckluft zusammengezogen.
[0032] In einem weiteren, in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der
Spanndorn 16 eine Reihe sich radial erstreckender Düsen 156 aufweisen, die über ein
Ventil 30 an eine Druckluftquelle, z. B. die Druckluftquelle 26 angeschlossen sind.
Nachdem der Ende des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 über die Düsen 156 bewegt wurde,
wird die Druckluft angeschaltet, die Druckplatte 6 gegen die Innenfläche des Rohres
12 gedrückt und dann das Rohr 12 mit der Druckplatte 6, wie oben beschrieben, über
den Plattenzylinderkörper 2 bewegt. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist
es nicht erforderlich, daß der Spanndorn 16 einen Durchmesser aufweist, der größer
als der Durchmesser des Plattenzylinderkörpers 2 ist.
LISTE DER BEZUGSZEICHEN
[0033]
- 2
- Plattenzylinderkörper
- 4a
- Seitenwand der Druckmaschine
- 6
- Druckplatte
- 8a
- erstes Druckplattenende
- 8b
- zweites Druckplattenende
- 10
- Plattenspanneinrichtung
- 12
- Rohr
- 14
- freies Ende des Platenzylinderkörpers 2
- 16
- Spanndorn
- 18
- Umfangsfläche des Spanndorns 16
- 20
- Aussparung des Spanndorns 16
- 22
- verjüngter Teil des Spanndorns 16
- 24
- Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen des Spanndorns 16
- 26
- Druckluftquelle
- 28
- Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen des Plattenzylinderkörpers 2
- 30
- Ventil
- 32
- zentrale Steuereinheit
- 34
- Indizierungseinrichtung / Marke des Rohres 12
- 150
- Segmente (Fig. 3)
- 152
- Stützelemente (Fig. 3)
- 153
- Löcher der Segmente 150
- 154
- Krümmung der Segmente 150
- 155
- Luftdurchlaßöffnungen der Stützelemente 152
- 156
- Düsen des Spanndorns 16
1. Verfahren zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder
einer Druckmaschine, welches die folgenden Schritte umfaßt:
Krümmem der Druckplatte in eine im wesentlichen zylindrische Form;
Einführen der Druckplatte in ein hohles Rohr, das einen Innendurchmesser aufweist,
der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist;
Aufschieben des Rohres und der Druckplatte über einen Spanndorn seitlich auf den Plattenzylinder,
wobei der Spanndorn konzentrisch zum Plattenzylinder angeordnet ist und einen Außendurchmesser
aufweist der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres und größer als der Außendurchmesser
des Plattenzylinders ist;
Befestigen der Druckplatte auf dem Plattenzylinder durch Betätigen einer Plattenspanneinrichtung;
und
Entfernen des Rohres vom Plattenzylinder.
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Enden der Druckplatte vor dem Einführen der Druckplatte in das Rohr abgekantet
werden,
daß der Spanndorn eine Aussparung aufweist, die mit einem Spalt in der Druckplatte
korrespondiert, und
daß das Rohr und die Druckplatte über den Spanndorn bewegt und dabei die Enden der
Druckplatte durch die Aussparung geschoben werden.
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß mit Hilfe einer Kennmarke auf dem Rohr ein Spalt in der Druckplatte auf einen
Spalt im Plattenzylinder abgestimmt wird.
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während der Bewegung des Rohres und der Druckplatte über den Spanndorn ein Luftbett
für das Rohr und die Druckplatte erzeugt wird.
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß bei der Bewegung des Rohres und der Druckplatte über den Spanndorn die Druckplatte
einen kreisrunden Querschnitt erhält, dessen Innendurchmesser etwas größer als der
Außendurchmesser des Plattenzylinders ist.
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß während des Aufbringens des Rohres und der Druckplatte auf den Plattenzylinder
ein Luftbett für das Rohr und die Druckplatte erzeugt wird.
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn beim Betrieb der Druckmaschine von dem Plattenzylinder entfernt
wird.
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn gedehnt wird, um die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres
zu pressen, nachdem das vordere Ende des Rohres über den Spanndorn bewegt wurde.
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Entfernen der Druckplatte vom Plattenzylinder die folgenden Schritte umfaßt:
Bewegen eines Rohres über den Plattenzylinder;
Freigeben der Enden der Druckplatte durch Betätigen der Plattenspanneinrichtung und
Abziehen des Rohres zusammen mit der Druckplatte vom Plattenzylinder.
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
daß beim Abziehen des Rohres mit der Druckplatte vom Plattenzylinder Blasluft auf
die Innenseite der Druckplatte gerichtet wird.
11. Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten
Plattenzylinder einer Druckmaschine, welche die folgenden Merkmale umfaßt:
ein hohles Rohr (12) mit einem Innendurchmesser, der etwas größer als der Außendurchmesser
des Plattenzylinders (2) ist; sowie
einen am Plattenzylinder (2) befestigten Spanndorn (16), welcher konzentrisch zum
Plattenzylinder (2) angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner
als der Innendurchmesser des Rohres (12) und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders
(2) ist.
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn (16) einen konischen Teil (22) mit einem Durchmesser aufweist, der
sich in Richtung des Plattenzylinders (2) erweitert.
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,
daß auf der Umfangsfläche (18) des Spanndorns (16) Luftdurchlaßöffnungen (24) vorgesehen
sind, um bei der Bewegung des Rohres (12) und der Druckplatte (6) auf den Plattenzylinder
(2) ein Luftbett zu erzeugen.
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Umfangsfläche (18) des Spanndorns (16) ein Material mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten
bezüglich des Materials der Druckplatte (6) enthält.
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn (16) permanent an dem Plattenzylinder (2) befestigt ist.
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn (16) eine Aussparung (20) aufweist, die mit einem Spalt in der Druckplatte
übereinstimmt.
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Rohr (12) eine Kennmarke aufweist.
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Spanndorn (16) in einem solchen Umfang ausweitbar ist, daß der Spanndorn (16)
einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres (12)
und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist.
19. Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten
Plattenzylinder einer Druckmaschine, welche die folgenden Merkmale aufweist:
ein hohles Rohr (12) mit einem Innendurchmesser der etwas größer als der Außendurchmesser
des Plattenzylinders (2) ist;
einen mit dem Plattenzylinder (2) konzentrischen Spanndorn (16), der auf dem Plattenzylinder
(2) angebracht ist und eine sich radial erstreckende Reihe von Düsen (156) aufweist,
durch welche ein Luftbett erzeugt wird, derart, daß die Druckplatte (6) gegen die
Innenfläche des Rohres (12) gepreßt wird, wenn das Rohr (12) und die Druckplatte (6)
über den Plattenzylinder (2) bewegt werden.
20. Verfahren zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder
einer Druckmaschine` welches die folgenden Schritte umfaßt:
Krümmen der Druckplatte in eine im wesentlichen zylindrische Form;
Einführen der Druckplatte in ein hohles Rohr mit einem Innendurchmesser, der etwas
größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist;
Aufschieben des Rohres mit der Druckplatte über einen Spanndorn seitlich auf den Plattenzylinder,
wobei durch Luftdurchlaßöffnungen im Spanndorn ein Luftbett erzeugt wird, das die
Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres drückt, wenn das Rohr und die Druckplatte
über den Spanndorn bewegt werden;
Befestigen der Druckplatte auf dem Plattenzylinder durch Betätigen einer Plattenspanneinrichtung;
und
Entfernen des Rohres vom Plattenzylinder.