(19)
(11) EP 0 812 686 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.12.1997  Patentblatt  1997/51

(21) Anmeldenummer: 97109541.9

(22) Anmeldetag:  12.06.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6B41F 27/12
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE

(30) Priorität: 14.06.1996 US 666695

(71) Anmelder: Heidelberger Druckmaschinen Aktiengesellschaft
D-69115 Heidelberg (DE)

(72) Erfinder:
  • Taylor, Matthew Alan
    Barrington, NH03825 (US)
  • Weiss, Gregory William
    Barrington, NH03825 (US)
  • Dowling, John Joseph
    Rollinsford, NH03869 (US)

   


(54) Verfahren und Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine


(57) Bei einem Verfahren und einer Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine, im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine wird die Druckplatte (6) in eine im wesentlichen zylindrische Form gekrümmt und in ein hohles Rohr (12) eingeführt. Das Rohr (12) und die Druckplatte (6) werden dann zusammen von der Seite her über einen am Plattenzylinder (2) befestigten Spanndorn (16) bewegt, wobei der Spanndorn (16) einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres (12) und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist. Nachdem das Rohr (12) und die Druckplatte (6) auf den Plattenzylinder (2) aufgeschoben sind, werden die Enden (8a, 8b) der Druckplatte (6) durch Betätigung einer Spanneinrichtung befestigt. Anschließend wird das Rohr (12) von dem Plattenzylinder (2) entfernt.




Beschreibung


[0001] Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine, im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine.

[0002] Um eine herkömmliche ebene Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper einer Rotationsdruckmaschine aufzubringen, muß die Platte um den Plattenzylinderkörper gewunden und an ihren Enden durch eine Spanneinrichtung befestigt werden. Bei den Druckmaschinen des Standes der Technik mit einem Plattenzylinder, der in zwei in der linken und der rechten Maschinenseitenwand angebrachten Lagerungen drehbar gelagert ist, erfolgt das Aufbringen einer ebenen Druckplatte gewöhnlich durch Einfügen eines ersten abgebogenen Endes der Druckplatte in eine erste Rille der Spanneinrichtung, durch Drehen des Plattenzylinders, bis das zweite Ende der Druckplatte in eine zweite Rille der Spanneinrichtung eingefügt werden kann, und dann durch Betätigung der Spanneinrichtung, wobei die Druckplatte in gespanntem Zustand und sicher auf der Umfangsfläche des Plattenzylinderkörpers befestigt wird.

[0003] In Druckmaschinen mit einem fliegend gelagerten Plattenzylinder - einem Plattenzylinder, der beim Plattenwechsel an nur einem Ende in nur einer Seitenwand der Druckmaschine drehbar gelagert ist - ist es auch möglich, eine herkömmliche ebene Druckplatte auf den Plattenzylinder aufzubringen, indem diese von der Seite her auf den Platterzylinderkörper aufgeschoben wird, und zwar so, daß die abgebogenen Enden der Druckplatte in einer in dem Plattenzylinderkörper gebildeten, sich axial erstreckenden Rille oder Ausnehmung aufgenommen und geführt werden.

[0004] Ein Verfahren für das seitliche Aufschieben einer herkömmlichen Druckplatte auf einen fliegenden Plattenzylinderkörper ist z. B. in der GB 2 286 365 beschrieben. Beim Aufbringen einer ebenen Druckplatte gemäß dem in GB 2 286 365 beschriebenen Verfahren zeigt sich jedoch das Problem, daß es schwierig ist, die ebene Druckplatte in einer zylindrischen Form zu halten und dabei die Konzentrizität mit dem Plattenzylinder zu erhalten. Außerdem verursachen die dem elastischen Plattenmaterial (normalerweise Aluminium), innewohnenden Eigenkräfte, die bewirken, daß die Druckplatte in ihrem ursprünglichen ebenen Zustand zu verbleiben neigt, Reibung zwischen dem Plattenmaterial und dem Plattenzylinderkörper, was die Kräfte erhöht, die angewandt werden müssen, um die Platte auf den Plattenzylinderkörper aufzuschieben, und was somit auch die Gefahr der Beschädigung der Platte erhöht. Solche Beschädigungen können z. B. Veränderungen in der Länge der ebenen Platte oder der Geometrie der gekrümmten Platte zur Folge haben, was die Qualität des gedruckten Produktes erheblich beeinträchtigt.

[0005] Es ist eine Aufgabe der vorliegenden Erfindung, ein Verfahren und eine Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinderkörper einer Rotationsdruckmaschine, im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine zu schaffen, die ein präzises und leichtes Aufbringen der Platte ermöglichen und die ferner der Gefahr einer Beschädigung der Platte durch Veränderung der Geometrie im gekrümmten Zustand und der Länge im ebenen Zustand, etc. während des Aufbringens vorbeugen.

[0006] Gemäß der vorliegenden Erfindung umfaßt ein Verfahren zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegenden Plattenzylinder einer Druckmaschine die folgenden Schritte: Die Druckplatte wird zuerst in eine im wesentlichen zylindrische Form gebracht, vorzugsweise von Hand, und dann in ein hohles Rohr mit einem Innendurchmesser, der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers ist eingeführt. Danach wird das Rohr mit der Druckplatte über einen Spanndorn auf den Plattenzylinderkörper aufgeschoben, wobei der Spanndorn konzentrisch mit dem Plattenzylinderkörner an diesem angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers ist. Anschließend wird die Druckplatte durch Betätigung einer Plattenspanneinrichtung auf dem Zylinder festgespannt und das Rohr von dem Plattenzylinder heruntergezogen.

[0007] Gemäß einer weiteren Ausführung der vorliegenden Erfindung werden die Enden der Druckplatte vor dem Einfügen der Druckplatte in das Rohr abgebogen, wobei der Spanndorn eine Ausnehmung aufweist, in welcher sich die Plattenenden frei bewegen können, wenn das Rohr mit der Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper aufgeschoben wird.

[0008] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung wird der Spalt in der Druckplatte mittels einer Kennung oder Marke auf dem Rohr auf den Spalt des Plattenzylinderkörpers ausgerichtet.

[0009] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt der Spanndorn einen konischen, sich verjüngenden Teil, um das Einführen und Führen des die Druckplatte enthaltenden Rohres zu erleichtern, wenn dieses auf den Plattenzylinderkörper bewegt wird.

[0010] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind Luftdurchlaßöffnungen in der Umfangsfläche des Spanndorns vorgesehen, um ein Luftbett zu schaffen, welches das Aufbringen des Rohres und der Druckplatte auf den Plattenzylinderkörper zusätzlich erleichtert.

[0011] Nach einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung besitzt die Umfangsfläche des Spanndorns bezüglich des Materials der Druckplatte einen niedrigen Reibungskoeffizienten.

[0012] In einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung sind der Außendurchmesser des Spanndorns und der Innendurchmesser des Rohres so gewählt, daß beim Aufschieben des Rohres mit der Druckplatte über den Spanndorn die Druckplatte in einen kreisförmigen Querschnitt gedrückt wird, dessen Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers ist.

[0013] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung sind in dem Plattenzylinderkörper Luftdurchlaßsöffnungen vorgesehen, durch die ein Luftbett geschaffen wird, auf dem das Rohr mit der Druckplatte über den Plattenzylinderkörper bewegt werden.

[0014] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Spanndorn permanent an dem Plattenzylinderkörper befestigt. Nach einer anderen Ausgestaltung der Erfindung wird der Spanndorn beim Betrieb der Druckmaschine von dem Plattenzylinderkörper entfernt.

[0015] In einer weiteren erfindungsgemäßen Ausführung ist der Spanndorn mechanisch oder pneumatisch dehnbar und wird gedehnt, um die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres zu pressen, nachdem das Vorderende des Rohres mit der Platte über den Spanndorn bewegt worden ist.

[0016] Nach einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung wird beim Entfernen der Druckplatte von dem Plattenzylinderkörper das Rohr über den Plattenzylinderkörper geschoben, der Spannmechanismus betätigt, um die Enden der Druckplatte freizugeben, und das Rohr mit der sich darin befindlichen Druckplatte von dem Plattenzylinderkörper herunterbewegt.

[0017] Nach einem weitere Ausführungsbeispiel der Erfindung wird die Druckluft angeschaltet, wenn das Rohr mit der Druckplatte von dem Plattenzylinderkörper entfernt wird.

[0018] Gemäß einem letzten Ausführungsbeispiel der Erfindung weist der Spanndorn eine Anordnung von sich radial erstreckenden Düsen auf, durch welche ein Luftkissen gebildet wird, das die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres zwingt, wenn das Rohr mit der Druckplatte über den Plattenzylinderkörper geschoben wird.

[0019] Weitere Vorteile und Merkmale der vorliegenden Erfindung werden in der folgenden Beschreibung bevorzugter Ausführungsbeispiele im Zusammenhang mit den beigefügten, nachstehend erklärten Zeichnungen näher erläutert:

[0020] Es zeigen
Fig. 1
eine schematische Ansicht eines hohlen Rohres mit einer herkömmlichen Druckplatte, die aufgebracht wird, indem das Rohr zusammen mit der Druckplatte gemäß vorliegender Erfindung seitlich über einen Spanndorn auf den Plattenzylinderkörper geschoben wird;
Fig. 2
ein schematischer Querschnitt eines hohlen Rohres mit einer Druckplatte, während beide über den Spanndorn auf den Körper eines in einer Seitenwand der Druckmaschine fliegend gelagerten Plattenzylinders bewegt werden;
Fig. 3
ein Querschnitt eines dehnbaren Spanndorns innerhalb eines hohlen Rohres mit der Druckplatte; und
Fig. 4
ein weiteres Ausführungsbeispiel eines Spanndorns, der mit einer Anzahl Düsen versehen ist.


[0021] Wie die Figuren 1 und 2 zeigen, ist ein Plattenzylinderkörper 2 einer Rotationsdruckmaschine, im besonderen einer Offset-Rollenrotationsdruckmaschine in einer Seitenwand 4a der Druckmaschine fliegend gelagert, um während eines Stillstandes der Druckmaschine das Auswechseln der Druckplatte 6 zu ermöglichen. Die Druckplatte 6 ist eine allgemein erhältliche ebene Offsetdruckplatte, die ein erstes und ein zweites Ende 8a, 8b aufweist, welche gewöhnlich in einer bekannten Plattenbiegevorrichtung abgebogen werden, bevor die Platte auf den Plattenzylinderkörper 2 aufgebracht wird. Wie aus dem Stand der Technik bekannt ist, werden die Enden 8a und 8b jeweils in Rillen einer bekannten Spanneinrichtung 10, die im Plattenzylinderkörper 2 angeordnet ist, aufgenommen, wie dies in Fig. 3 schematisch gezeigt ist. Solch eine Einrichtung ist z. B. aus der US 5,284,093 bekannt.

[0022] Um die Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper 2 aufzubringen, wird die Druckplatte 6 vorzugsweise von Hand locker zusammengerollt, so daß sie eine im wesentlichen zylindrische Form annimmt, wie dies in Fig. 1 gezeigt ist. Die Druckplatte 6 wird dann in ein hohles Rohr 12 eingeführt, das einen Innendurchmesser d aufweist, der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinderkörpers 2 ist. Das Rohr 12 besteht vorzugsweise aus einem steifen Material, z. B. Kunststoff oder Metall, es kann jedoch auch aus einem elastischen oder teilweise elastischen Material gebildet sein. In der bevorzugten Ausführung der Erfindung besteht die Innenfläche des Rohres 12 beispielsweise aus

Teflon", das einen niedrigen Reibungskoeffizienten, im besonderen bezüglich des Materials der Druckplatte 6 aufweist. Folglich kann die Druckplatte 6 in dem Rohr 12 mit Leichtigkeit bewegt werden, so daß die Gefahr einer Beschädigung der bebilderten Oberfläche der Druckplatte 6 verringert ist.

[0023] An dem freien Ende 14 des Plattenzylinderkörpers 2 ist ein Spanndorn 16 koaxial mit dem Plattenzylinderkörper 2 gelagert, wie dies in den Figuren 1 und 2 dargestellt ist. Der Spanndorn 16 kann an dem Plattenzylinderkörper 2 entweder permanent oder aber auf leicht wieder entfernbare Weise an dem freien Ende 14 des Plattenzylinderkörpers 2 angebracht sein. Wie in Fig. 2 gezeigt ist, weist der Spanndorn 16 eine Umfangsfläche 18 auf, die etwas größer als der Außendurchmesser des Plattertzylinderkörpers 2, jedoch etwas kleiner als der Innendurchmesser d des Rohres 12 ist. Die Umfangsfläche 18 des Spanndorns 16 kann etwas konisch ausgebildet sein und vorzugsweise ebenfalls aus einem Material, z. B.

Teflon" bestehen, das einen niedrigen Reibungskoeffizienten im besonderen bezüglich des Materials der Druckplatte 6 aufweist. Außerdem kann das vordere Ende des Rohres 12, welches zuerst auf den Plattenzylinderkörper 2 bewegt wird, einen konischen, sich verjüngenden Abschnitt mit einem größeren Durchmesser als dem Durchmesser d des hinteren Endes des Rohres 12 aufweisen. Wie in den Figuren 1 und 3 ersichtlich ist, weist der Spanndorn 16 vorzugsweise eine Aussparung 20 aus, die eine freie Bewegung der abgekanteten Enden 8a, 8b der Druckplatte 6 erlaubt, wenn diese seitlich auf den Plattenzylinderkörper 2 aufgebracht wird.

[0024] Zum Aufbringen des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper 2 wird das Rohr 2 bezüglich des Spanndorns 16 konzentrisch angeordnet und dann das die Druckplatte 6 enthaltende Rohr 12 von der Seite her über den Spanndorn 16 und auf den Plattenzylinderkörper 2 bewegt, wobei der Spanndorn 16 die Druckplatte 6 gegen die Innenfläche des Rohres 12 drückt, so daß die Druckplatte 6 eine kreisrunde Form annimmt, die im wesentlichen der runden Form des Plattenzylinderkörpers 2 entspricht. Da sich die in den zwischen der Innenfläche des Rohres 12 und der Außenumfangsfläche des Spanndorns 16 gebildeten Zwischenraum eingepaßte Druckplatte 6 vorzugsweise in einem gespannten Zustand befindet, erfährt diese eine permanente, gleichmäßige Verformung, so daß die Druckplatte 6 auch nach dem Passieren des Spanndorns 16 ihre kreisrunde Form behält.

[0025] Nachdem das Rohr 12 mit der Druckplatte 6 vollständig über den Spanndorn 16 bewegt wurde und die Druckplatte sich auf dem Plattenzylinderkörper 2 in ihrer gewünschten Position befindet, wird die Spanneinrichtung 10 betätigt und die Druckplatte befestigt, so daß sie sicher auf dem Plattenzylinderkörper 2 sitzt. Danach wird das Rohr 12 seitlich von dem Plattenzylinder entfernt und die Druckmaschine kann arbeiten.

[0026] Wenn die Druckplatte 6 vom Platterzylinderkörper 2 entfernt werden soll, wird das Rohr 12 von der Seite her über den Plattenzylinderkörper 2 bewegt, die Spanneinrichtung 10 betätigt, um die Enden 8a, 8b der Druckplatte 6 freizugeben, und das Rohr 12 anschließend zusammen mit der Druckplatte 6 seitlich vom Plattenzylinderkörper 2 herunterbewegt. Wegen der in der Druckplatte 6 verbleibenden elastischen Kräfte kontaktiert deren Außenfläche die Innenfläche des Rohres 12, während dieses von dem Plattenzylinderkörper 2 herunterbewegt wird. Um die Gefahr der Beschädigung der bebilderten Oberfläche der Druckplatte weiter zu verringern, kann das Rohr 12 zum Entfernen der Druckplatte 6 einen größeren Innendurchmesser d aufweisen als das Rohr 12, welches für das Aufbringen der Druckplatte 6 verwendet wird.

[0027] In einem weiteren, in Fig. 2 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung, kann der Spanndorn 16 einen sich verjüngenden Teil 22 besitzen, welcher das Aufbringen des Rohres 12 mit der lose zusammengerollten Druckplatte 6 auf den Spanndorn 16 erleichtert. Der verjüngte Teil 22 weist einen Durchmesser auf, der sich in Richtung des Plattenzylinderkörpers 2 hin vergrößert. Zur Verminderung der Reibung zwischen der Druckplatte 6 und der Umfangsfläche 18 des Spanndorns 16 können in der Umfangsfläche 18 des Spanndorns 16 auch Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen 24 vorgesehen sein, denen Druckluft von einer Druckluftquelle 26 zugeführt wird, wobei zum Zwecke des Aufbringens des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 auf den Plattenzylinderkörper 2 ein Luftbett entsteht.

[0028] Gemäß einem weiteren Ausführungsbeispiel der Erfindung können auch Luftdurchlaßöffnungen oder Luftdüsen 28 in der Umfangsfläche des Plattenzylinderkörpers 2 vorgesehen sein, die mit der gleichen Druckluftquelle 26 verbunden sind. Die den Luftdurchlaßöffnungen 24 und/oder den Luftdurchlaßöffnungen 28 zugeführte Blasluft oder Druckluft wird vorzugsweise durch ein Ventil 30 gesteuert, das z. B. wiederum von der zentralen Steuereinheit 32 der Druckmaschine oder manuell angesteuert werden kann. Die den Luftdurchlaßöffnungen 24, 28 zugeführte Druckluft wird vorzugsweise während des Aufbringens und/oder Entfernens der Druckplatte 6 auf den und von dem Plattenzylinderkörper 2 angeschaltet, wie oben bereits beschrieben, wobei sich ein Luftbett zu diesem Zwecke bildet.

[0029] Wie in Fig. 1 gezeigt ist, kann auch eine Kennung oder Indizierungseinrichtung 34, vorzugsweise eine Marke, auf der Außenfläche des Rohres 12 vorgesehen sein, um den Spalt im Plattenzylinderkörper 2 besser auf den in der Druckplatte 6 zwischen den beiden Enden 8a, 8b gebildeten Spalt oder Saum ausrichten zu können.

[0030] In einem weiteren, in Fig. 3 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung ist der Spanndorn 16 dehnbar, so daß sein Durchmesser entweder mechanisch oder durch Druckluft, die z. B. von der Druckluftquelle 26 und dem Ventil 30 zugeführt wird, vergrößert oder verkleinert werden kann. In diesem Ausführungsbeispiel weist der Spanndorn 16 Segmente 150 auf, die auf sich radial erstreckenden Stützelementen 152 lagern. Die Stützelemente 152 sind an dem Plattenzylinderkörper 2 angeordnet und erlauben eine radiale Bewegung der Segmente 150 bezüglich des Zentrums des Plattenzylinderkörpers 2, wie dies durch die gestrichelten Linien in Fig. 3 angedeutet ist. In der bevorzugten Ausführung der Erfindung weisen die Segmente 150 des dehnbaren Spanndorns 16 eine umfängliche Krümmung 154 auf, die der Krümmung der Innenfläche des Rohres 12 entspricht. Wie in Fig. 3 gezeigt ist, können die Stützelemente 152 in jeweiligen in den Segmenten 150 gebildeten Löchern 153 aufgenommen werden, und die Druckluft wird durch sich in den Elementen 152 befindliche Luftdurchlaßöffnungen 155 zugeführt, wobei diese auf die Elemente 150 in der Weise einwirkt, daß die Elemente 150 zwangsweise vom Zentrum des Spanndorns 16 wegbewegt werden.

[0031] In dieser Ausführung der Erfindung befinden sich die Segmente 150 zuerst in ihrer inneren Position (siehe die ausgezogenen Linien in Fig. 3), und nachdem das Ende des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 über den Spanndorn 16 bewegt worden ist, wird die Druckluft eingeschaltet und die Segmente 150 durch die Druckluft an die Innenfläche des Rohres 12 gedrückt, wobei die Druckplatte 6 gegen die Innenfläche des Rohres 12 gepreßt wird, bis der entsprechende Teil der Druckplatte 6 eine kreisrunde Form annimmt. Danach wird das Rohr 12 seitlich auf den Plattenzylinderkörper 2 geschoben, wie oben bereits beschrieben. Zum Entfernen der Druckplatte 6, bzw. des Rohres 12 wird die Druckluft zum Dehnen des Spanndorns 16 abgeschaltet und der Spanndorn 16 durch elastische Einrichtungen, z. B. durch Haltefedern (nicht gezeigt) oder Zuführen von Saugluft anstatt Druckluft zusammengezogen.

[0032] In einem weiteren, in Fig. 4 gezeigten Ausführungsbeispiel der Erfindung kann der Spanndorn 16 eine Reihe sich radial erstreckender Düsen 156 aufweisen, die über ein Ventil 30 an eine Druckluftquelle, z. B. die Druckluftquelle 26 angeschlossen sind. Nachdem der Ende des Rohres 12 mit der Druckplatte 6 über die Düsen 156 bewegt wurde, wird die Druckluft angeschaltet, die Druckplatte 6 gegen die Innenfläche des Rohres 12 gedrückt und dann das Rohr 12 mit der Druckplatte 6, wie oben beschrieben, über den Plattenzylinderkörper 2 bewegt. Bei der in Fig. 4 gezeigten Ausführungsform ist es nicht erforderlich, daß der Spanndorn 16 einen Durchmesser aufweist, der größer als der Durchmesser des Plattenzylinderkörpers 2 ist.

LISTE DER BEZUGSZEICHEN



[0033] 
2
Plattenzylinderkörper
4a
Seitenwand der Druckmaschine
6
Druckplatte
8a
erstes Druckplattenende
8b
zweites Druckplattenende
10
Plattenspanneinrichtung
12
Rohr
14
freies Ende des Platenzylinderkörpers 2
16
Spanndorn
18
Umfangsfläche des Spanndorns 16
20
Aussparung des Spanndorns 16
22
verjüngter Teil des Spanndorns 16
24
Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen des Spanndorns 16
26
Druckluftquelle
28
Luftdüsen oder Luftdurchlaßöffnungen des Plattenzylinderkörpers 2
30
Ventil
32
zentrale Steuereinheit
34
Indizierungseinrichtung / Marke des Rohres 12
150
Segmente (Fig. 3)
152
Stützelemente (Fig. 3)
153
Löcher der Segmente 150
154
Krümmung der Segmente 150
155
Luftdurchlaßöffnungen der Stützelemente 152
156
Düsen des Spanndorns 16



Ansprüche

1. Verfahren zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine, welches die folgenden Schritte umfaßt:

Krümmem der Druckplatte in eine im wesentlichen zylindrische Form;

Einführen der Druckplatte in ein hohles Rohr, das einen Innendurchmesser aufweist, der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist;

Aufschieben des Rohres und der Druckplatte über einen Spanndorn seitlich auf den Plattenzylinder, wobei der Spanndorn konzentrisch zum Plattenzylinder angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist;

Befestigen der Druckplatte auf dem Plattenzylinder durch Betätigen einer Plattenspanneinrichtung; und

Entfernen des Rohres vom Plattenzylinder.


 
2. Verfahren nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Enden der Druckplatte vor dem Einführen der Druckplatte in das Rohr abgekantet werden,

daß der Spanndorn eine Aussparung aufweist, die mit einem Spalt in der Druckplatte korrespondiert, und

daß das Rohr und die Druckplatte über den Spanndorn bewegt und dabei die Enden der Druckplatte durch die Aussparung geschoben werden.


 
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2,
dadurch gekennzeichnet,

daß mit Hilfe einer Kennmarke auf dem Rohr ein Spalt in der Druckplatte auf einen Spalt im Plattenzylinder abgestimmt wird.


 
4. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß während der Bewegung des Rohres und der Druckplatte über den Spanndorn ein Luftbett für das Rohr und die Druckplatte erzeugt wird.


 
5. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß bei der Bewegung des Rohres und der Druckplatte über den Spanndorn die Druckplatte einen kreisrunden Querschnitt erhält, dessen Innendurchmesser etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist.


 
6. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß während des Aufbringens des Rohres und der Druckplatte auf den Plattenzylinder ein Luftbett für das Rohr und die Druckplatte erzeugt wird.


 
7. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn beim Betrieb der Druckmaschine von dem Plattenzylinder entfernt wird.


 
8. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn gedehnt wird, um die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres zu pressen, nachdem das vordere Ende des Rohres über den Spanndorn bewegt wurde.


 
9. Verfahren nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Entfernen der Druckplatte vom Plattenzylinder die folgenden Schritte umfaßt: Bewegen eines Rohres über den Plattenzylinder;

Freigeben der Enden der Druckplatte durch Betätigen der Plattenspanneinrichtung und

Abziehen des Rohres zusammen mit der Druckplatte vom Plattenzylinder.


 
10. Verfahren nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,

daß beim Abziehen des Rohres mit der Druckplatte vom Plattenzylinder Blasluft auf die Innenseite der Druckplatte gerichtet wird.


 
11. Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine, welche die folgenden Merkmale umfaßt:

ein hohles Rohr (12) mit einem Innendurchmesser, der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist; sowie

einen am Plattenzylinder (2) befestigten Spanndorn (16), welcher konzentrisch zum Plattenzylinder (2) angeordnet ist und einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres (12) und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist.


 
12. Vorrichtung nach Anspruch 11,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn (16) einen konischen Teil (22) mit einem Durchmesser aufweist, der sich in Richtung des Plattenzylinders (2) erweitert.


 
13. Vorrichtung nach Anspruch 11 oder 12,
dadurch gekennzeichnet,

daß auf der Umfangsfläche (18) des Spanndorns (16) Luftdurchlaßöffnungen (24) vorgesehen sind, um bei der Bewegung des Rohres (12) und der Druckplatte (6) auf den Plattenzylinder (2) ein Luftbett zu erzeugen.


 
14. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,

daß die Umfangsfläche (18) des Spanndorns (16) ein Material mit einem niedrigen Reibungskoeffizienten bezüglich des Materials der Druckplatte (6) enthält.


 
15. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 14,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn (16) permanent an dem Plattenzylinder (2) befestigt ist.


 
16. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 15,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn (16) eine Aussparung (20) aufweist, die mit einem Spalt in der Druckplatte übereinstimmt.


 
17. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 16,
dadurch gekennzeichnet,

daß das Rohr (12) eine Kennmarke aufweist.


 
18. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 11 bis 17,
dadurch gekennzeichnet,

daß der Spanndorn (16) in einem solchen Umfang ausweitbar ist, daß der Spanndorn (16) einen Außendurchmesser aufweist, der kleiner als der Innendurchmesser des Rohres (12) und größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist.


 
19. Vorrichtung zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine, welche die folgenden Merkmale aufweist:

ein hohles Rohr (12) mit einem Innendurchmesser der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders (2) ist;

einen mit dem Plattenzylinder (2) konzentrischen Spanndorn (16), der auf dem Plattenzylinder (2) angebracht ist und eine sich radial erstreckende Reihe von Düsen (156) aufweist, durch welche ein Luftbett erzeugt wird, derart, daß die Druckplatte (6) gegen die Innenfläche des Rohres (12) gepreßt wird, wenn das Rohr (12) und die Druckplatte (6) über den Plattenzylinder (2) bewegt werden.


 
20. Verfahren zum Aufbringen einer ebenen Druckplatte auf einen fliegend gelagerten Plattenzylinder einer Druckmaschine` welches die folgenden Schritte umfaßt:

Krümmen der Druckplatte in eine im wesentlichen zylindrische Form;

Einführen der Druckplatte in ein hohles Rohr mit einem Innendurchmesser, der etwas größer als der Außendurchmesser des Plattenzylinders ist;

Aufschieben des Rohres mit der Druckplatte über einen Spanndorn seitlich auf den Plattenzylinder, wobei durch Luftdurchlaßöffnungen im Spanndorn ein Luftbett erzeugt wird, das die Druckplatte gegen die Innenfläche des Rohres drückt, wenn das Rohr und die Druckplatte über den Spanndorn bewegt werden;

Befestigen der Druckplatte auf dem Plattenzylinder durch Betätigen einer Plattenspanneinrichtung; und

Entfernen des Rohres vom Plattenzylinder.


 




Zeichnung