[0001] Die Erfindung betrifft ein Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren,
bei dem eine Tinte benutzt wird, die aus einem Farbstoff und einer Tintenflüssigkeit
besteht, wobei das Aufzeichnungsmaterial wenigstens folgende Schichten umfaßt:
- eine Farbempfangsschicht, auf die der Tintenstrahl auftrifft und durch die die Tintenflüssigkeit
unter Zurücklassung des Farbstoffes bis zu der Schichtgrenze der Farbempfangsschicht
hindurchtritt,
- und eine Trägerschicht, die einen Überschuß an Tintenflüssigkeit aufzunehmen vermag.
[0002] Bei dem Ink-Jet-Verfahren werden Tröpfchen einer Aufzeichnungsflüssigkeit (Tinte)
auf die Oberfläche des Aufzeichnungsmaterials mittels unterschiedlicher Techniken
aufgetragen. Bei der Tropfenerzeugung gibt es grundsätzlich zwei Verfahrensvarianten.
Beim kontinuierlichen Prozeß wird ein Tintenstrahl aus der Düse ausgestoßen, der sich
aufgrund der Oberflächenspannung in mikroskopisch kleine Tropfen auflöst. Die Tropfen
werden elektrisch aufgeladen und durch nachgeschaltete Ablenkplatten, die durch die
digitalen Signale gesteuert werden, auf die Unterlage plaziert oder in ein Reservoir
abgelenkt.
[0003] Bei der sog. "drop-on-demand"-Methode löst das Bildsignal einen mechanischen Impuls
aus, der den Tropfen ausstößt. Die ersten "drop-on-demand"-Drucker benutzten den piezoelektrischen
Effekt, um das Ausstoßen der Tropfen zu bewirken. Heute ist die Methode weitgehend
durch Thermal Ink Jet, auch Bubble Jet genannt, ersetzt. Hierbei aktiviert das Bildsignal
ein Heizelement, wodurch eine Dampfblase in der wässrigen Tinte entsteht. Der resultierende
Dampfdruck stößt den Tropfen aus.
[0004] An die Ink-Jet-Bildempfangsmaterialien werden hohe Anforderungen gestellt. Das mittels
Ink-Jet-Verfahren erzeugte Bild soll verfügen über eine
- hohe Auflösung,
- hohe Farbdichte,
- gute Wischfestigkeit,
- gute Wasserfestigkeit,
- gute Naßriebfestigkeit.
[0005] Um dies zu erreichen, müssen folgende Grundbedingungen erfüllt werden:
- die Tinte muß vom Aufzeichnungsmaterial rasch absorbiert werden (kurze Trocknungszeiten),
- die aufgespritzten Tintentröpfchen müssen in möglichst exakter Weise (kreisförmig)
und genau begrenzt auseinanderlaufen,
- die Tintendiffusion in dem Aufzeichnungsmaterial darf nicht zu hoch sein, damit der
Durchmesser der Tintenpunkte nicht mehr als unbedingt erforderlich vergrößert wird,
- ein Tintenpunkt soll beim Überlappen mit einem vorher aufgebrachten Tintenpunkt diesen
nicht beeinträchtigen oder verwischen,
- das Aufzeichnungsmaterial muß eine Oberfläche aufweisen, die eine hohe visuelle Reflexionsdichte
und eine hohe Brillanz der Farben ermöglicht,
- das Aufzeichnungsmaterial soll eine hohe Formbeständigkeit aufweisen, ohne daß es
sich nach dem Druckvorgang dehnt.
[0006] Hierbei handelt es sich zum Teil um sich widersprechende Forderungen, z. B. bedeutet
die zu schnelle Einstellung der Wischfestigkeit, daß ein Tintentropfen nicht oder
nur wenig auseinanderläuft und dadurch die Klarheit des entstandenen Bildes benachteiligt
wird.
[0007] Die zunehmende Verbesserung der Leistungsfähigkeit von Tintenstrahlaufzeichnungsvorrichtungen,
die hohe Aufzeichnungsgeschwindigkeiten ermöglichen, wirkt sich bei Erfüllung der
oben genannten Anforderungen erschwerend aus.
[0008] Das Aufzeichnungsmaterial (Bildempfangsmaterial) für Tintenstrahl-Druckverfahren
besteht in der Regel aus einem Träger und einer Farbempfangsschicht sowie gegebenenfalls
weiteren Hilfsschichten. Als Träger kann beispielsweise ein Polyesterharz-, Diacetat-Folie
oder Papier verwendet werden. Bei den Tintenaufnahmeschichten handelt es sich meistens
um hydrophile Beschichtungen, die besonders gut für die Aufnahme der wäßrigen Tinten
geeignet sind. Die Tintenaufnahmeschichten bestehen in der Regel aus einer Pigment/Bindemittel-Mischung.
Die Pigmente dienen, neben der Erhöhung des Weißgrades des Materials, zur Retention
der Farbstoffe aus der Aufzeichnungsflüssigkeit an die Oberfläche des Blattes. Als
Bindemittel werden natürliche oder synthetische Polymere eingesetzt, beispielsweise
Gelatine, Stärke, Pektin, Kasein, Carboxymethylcellulose, Polyvinylalkohol, Polyvinylpyrrolidon
und ähnliche. Oft werden in der Tintenaufnahmeschicht zusätzlich kationische Substanzen
zur Fixierung der Tintenfarbstoffe eingesetzt.
[0009] Während Ink-Jet-Papiere, die mit hydrophilen, wasserlösliche Polymeren (z. B. Gelatine,
Polyvinylalkohol) enthaltenden Empfangsschichten versehen sind, eine hohe Bildauflösung
aufweisen, ist die Schaffung eines hohen Glanzes bei diesen Papieren ein großes Problem.
Um einen hohen Glanz (>70% bei 60°) der Aufzeichnungspapiere zu erreichen, wird das
Basispapier zuerst mit wasserlöslichen Polymeren wie beispielsweise Polyethylen extrusionsbeschichtet
und anschließend mit einer Empfangsschicht versehen. Dies hat jedoch schlechte Trocknungszeiten
zur Folge.
[0010] Eines der Erfordernisse in bezug auf eine Farbempfangsschicht ist, daß die Tintenflüssigkeit
durch die Farbempfangsschicht hindurch viskos und damit schnell fließt. Ein solches
Fließen ist um Größenordnungen schneller als ein diffundierendes Fließen und führt
daher zu einem raschen Abtrocknen der Tintenflüssigkeit auf der Farbempfangsschicht.
Nach dem Hagen-Poiseuilleschen Gesetz ist die Flüssigkeitsmenge pro Zeiteinheit, die
durch eine Porenanordnung fließt, mit der vierten Potenz des mittleren Durchmessers
der Poren proportional. Daher geht der größte Teil des Flusses der Flüssigkeit durch
Poren mit großem Radius.
[0011] Jedoch hat eine Porendurchmesser-Verteilung, bei der der Mittelwert zu größeren Poren
verschoben ist, eine Verringerung des erwünschten Glanzes des Aufzeichnungsmaterials
zur Folge. Erst wenn eine mittlere Porengröße in der Größenordnung 0,1 bis 1 µm bei
der Farbempfangsschicht erreicht ist, führt dies zu einem hochglänzenden Produkt.
[0012] Es stellt sich daher die Aufgabe, ein Aufzeichnungsmaterial anzugeben, das gleichzeitig
einen hohen Glanz und eine hohe Abtrocknungsgeschwindigkeit für die Tintenflüssigkeit
aufweist, sowie hohe Farbdichte und gute Auflösung zeigt.
[0013] Diese Aufgabe wird gelöst durch ein Aufzeichnungsmaterial der vorgenannten Art, das
dadurch gekennzeichnet ist, daß wenigstens eine mikroporöse Membranschicht zwischen
der Farbempfangsschicht und der Trägerschicht und/oder auf der Außenseite der Farbempfangsschicht
angeordnet ist.
[0014] Eine solche Membran kann vorzugsweise mit einem mittleren Kapillardurchmesser 0,001
und l00 µm, bzw. vorzugsweise zwischen 0,01 und l0µm verwendet werden, um einen hohen
Glanz zu erzielen.
[0015] Die Farbempfangsschicht kann entweder eine Mono-Schicht oder eine Mehrfach-Schicht
sein. Sie kann Bindemittel, farbfixierende kationische Verbindungen, Pigmente, Füllstoffe
und andere Hilfsmittel wie beispielsweise Dispergierhilfsmittel, Härtungsmittel, Entschäumer
oder pH-Regler enthalten.
[0016] Als Bindemittel können wasserlösliche Polymere wie Gelatine, Polyvinylalkohol, Polyacrylamid,
Natriumalginit, Polyvinylpyrrolidon, Kasein, Stärke oder Natrium-Polyacrylat eingesetzt
werden. Auch eignen sich als Bindemittel in organischen Lösungsmitteln lösliche Polymere
wie Polyvinylbutyral, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylnitril, Polymethylmethacrylat,
Melaminharz, Polyurethan und ähnliche. Als Pigmente bzw. Füllstoffe kann beispielsweise
Kieselsäure, Talcum, Kaolin, CaCO
3, Al-Silikat, Al
20
3, Zeolith oder Ti0
2 verwendet werden.
[0017] Zu den verschiedenen einsetzbaren kationischen farbstoffixierenden Verbindungen gehören
beispielsweise quaternäre Ammoniumpolymere wie quaternäres Polyhydroxyammonium-Salz,
quaternäres Polyammoniummethacrylat-Salz oder Polydiallyldimethylammonium-Salz.
[0018] Die Farbempfangsschicht wird aus einer wäßrigen Dispersion (Beschichtungsmasse) aufgetragen
und getrocknet. Die Beschichtungsmasse kann mit allen gebräuchlichen Auftrags- und
Dosierverfahren, wie beispielsweise Walzenauftrag-, Gravur- oder Nipp-Verfahren und
Luftbürsten oder Rollrakeldosierung auf den Träger aufgetragen werden. Die Auftragsmenge
der Empfangsschicht beträgt 0,1 bis 20 g/m
2, vorzugsweise zwischen l bis 14 g/m
2.
[0019] Die Membranschicht kann beispielsweise aus einer Gießlösung eines hydrophoben oder
hydrophilen Polymers in einem geeigneten Lösungsmittel auf einer der genannten Schichten
gebildet werden. Die Stufen dar Membranschicht-Bildung können wie folgt beschrieben
werden:
1. Aufbringen einer Polymerlösung;
2. Verdunsten des Hauptteils des Lösungsmittels;
3. Gelieren des Polymers;
4. Kapillaren-Bildung und Immobilisierung;
5. Verdunsten des Restes des Lösungsmittels.
[0020] Vorzugsweise wird die Membranschicht aus einem gelösten Polymer aus der Gruppe Polyethersulfone,
Polysulfone, Celluloseacetat, Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidenfluorid, CelluloseEstern,
Polycarbonate, Polytetrafluorethylen, Polyvinylchlorid oder aus Acryl-Polymeren gebildet.
Beispielsweise wird durch Phaseninversion oder durch Abdampfen eines Lösungsmittels
hergestellt.
[0021] Den Gießlösungen können Porenbildner in Form von LiCl oder LiNO
3 sowie organische Substanzen (z. B. Polyvinylpyrrolidon) oder Quellmittel zugesetzt
werden. Aber auch Pigmente (z. B. Ti0
2) und/oder Füllstoffe können eingesetzt werden.
[0022] Vor dem vollständigen Verdampfen des Lösungsmittels wird die Struktur der Membran
fixiert (Koagulation), z. B. durch Eintauchen des Solfilmes in ein Fällungsmittel.
Dieser Vorgang kann durch geeignete Vernetzungsmittel, wie Aldehyde, Polyamine, Polyisocyanate,
oder durch gamma-Bestrahlung verbessert werden.
[0023] Die Gießlösung kann mittels Düsen oder Rakeln auf den Träger aufgebracht werden.
Das Auftragsgewicht der Membranschicht beträgt 0,1 bis 75 g/m
2, insbesondere 0,5 bis 50 g/m
2.
[0024] Durch die Verwendung von Membranschicht kann die Farbempfangsschicht dünn gemacht
werden, wobei davon ausgegangen wird, daß in diesem Falle die Tintenflüssigkeit schnell
durch die Farbempfangsschicht hindurchwandern kann, auch wenn diese die für einen
hohen Glanz erforderlichen mittleren Porendurchmesser aufweist. Die Tintenflüssigkeit
tritt nach dem Durchwandern der Farbempfangsschicht semipermeabel durch die Membranschicht
hindurch und wird von der Trägerschicht aufgenommen. Da die Membranschicht nur in
Richtung Trägerschicht für die Tintenflüssigkeit durchlässig ist, lassen sich auch
hier kurze Durchflußzeiten und damit Abtrocknungszeiten der Farbempfangsschicht erreichen.
Ein Zurückgehen der Tintenflüssigkeit in die Farbempfangsschicht ist nicht möglich
wegen der selektiven Durchlaßrichtung der Membranschicht.
[0025] Als Trägerschicht für das Aufzeichnungsmaterial kann eine Kunststoffolie oder ein
unbeschichtetes oder beschichtetes Basispapier mit einem Flächengewicht von 50 bis
250 g/m
2 verwendet werden.
[0026] Die Rückseite des Aufzeichnungsmaterials kann auch noch eine Funktionsschicht aufweisen,
beispielsweise eine Anticurl- und/oder Antistatikschicht, deren Auftragsmenge 0,1
bis 25 g/m
2 betragen kann.
[0027] Eine Membranschicht kann auch als Farbempfangsschicht eingesetzt werden. Durch entsprechende
Modifikation der Membranoberfläche, insbesondere durch Hydrophilierung der Membranoberfläche,
lassen sich eine hohe Auflösung und eine gute Farbabstufung erreichen.
[0028] In einer weiteren Ausgestaltung der Erfindung kann die Membranschicht auch als oberste
Schicht auf der Farbempfangsschicht angeordnet sein. Die Membranschicht kann eine
transparente oder opake Oberschicht bilden und dient gleichzeitig als Transportschicht
für die Tinte, während die Farbempfangsschicht als Fixierschicht für den Farbstoff
dient. Die Dicke der Membranschicht beträgt 0,1 bis 75 µm, insbesondere 0,5 - 50 µm,
vorzugsweise jedoch 0,5 bis 5 µm, bei einer Dicke der Farbempfangsschicht zwischen
0,1 und 20 µm.
[0029] Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den folgenden Beispielen erläutert:
Beispiel 1
[0030] Die Vorderseite eines neutral geleimten Rohpapiers mit einem Flächengewicht von 100
g/m
2 wurde mit einer Gießlösung aus Celluloseacetat (25 Gew.%), Aceton (45 Gew.%) und
Formamid (30 Gew.%) bei Zimmertemperatur beschichtet. Nach dem Gießen der Lösung und
einer Verdampfungszeit von etwa 25 s folgte die Gelierung der Schicht durch Eintauchen
in Wasser. Anschließend wurde das beschichtete Papier getrocknet, um den Rest des
Lösungsmittels zu entfernen. Das Auftragsgewicht der erzeugten Membranschicht betrug
15 g/m
2. In einem weiteren Arbeitsgang wurde das mit der Membran-Schicht versehene Papier
mit einer wäßrigen Beschichtungsmasse zwecks Erzeugung einer Farbstoffempfangsschicht
beschichtet. Die Empfangsschicht hat eine folgende Zusammensetzung:
| Polyvinylalkohol (Verseifungsgrad: 98 Mol%) |
31,6 Gew.% |
| Polyvinylpyrrolidon (Molgew. 630 000 Dalton) |
31,6 Gew.% |
| Vinylacetat/Butylacrylat-Cop. |
31,6 Gew.% |
| quat. Polyammoniumsalz |
5,2 Gew.% |
[0031] Das Auftragsgewicht der Empfangsschicht betrug 10 g/m
2. Die Mengenangaben in Gew.% beziehen sich auf die getrocknete Schicht. Das erhaltene
Aufzeichnungspapier wurde in einem sog. "Thermal-Jet"-Verfahren bedruckt und anschließend
analysiert. Die Prüfergebnisse sind in Tab. 1 zusammengestellt.
Beispiel 2
[0032] Die Rückseite des nach Beispiel 1 hergestellten Aufzeichnungspapiers wurde zusätzlich
mit einer Anti-Curl-Schicht überzogen. Zu dem Zweck wurde eine wäßrige Gelatinelösung
mit einem Gelatinegehalt von 7 Gew.% hergestellt, die mit 0,5 Gew.% Saponin und 0,6
Gew.% einer Härtungsmittel-Kombination von 1,3,5 Triacryloyl-Hexahydro-s-Triazin und
Formaldehyd (1:0,2) versetzt wurde. Diese Gelatinelösung wurde in bekannter Weise
in solcher Menge auf die Rückseite des Aufzeichnungspapiers gegossen, daß nach üblicher
Erstarrung mit anschließender Trocknung eine Anti-Curl-Schicht mit einem Auftragsgewicht
von 5 g/m
2 resultierte. Das aus Anti-Curl-Schicht, Papierträger, Membranschicht und Farbempfangsschicht
bestehende Aufzeichnungspapier wurde wie in Beispiel 1 bedruckt und hinsichtlich seiner
Eigenschaften analysiert.
Beispiel 3
[0033] Die Vorderseite eines neutralgeleimten Rohpapiers mit einem Flächengewicht von l20
g/m
2 wurde mit folgender Empfangsschicht beschichtet:
| Polyvinylalkohol (Verseifungsgrad: 98 Mol%) |
41,0 Gew.% |
| Polyvinylpyrrolidon (Molgew. 630 000 Dalton) |
41,0 Gew.% |
| Aminomethylmethacrylat |
15,0 Gew.% |
| quat. Polyammoniumsalz |
3,0 Gew.% |
[0034] Das Auftragsgewicht der Empfangsschicht betrug 9 g/m
2. Die Mengenangaben in Gew.% beziehen sich auf die getrocknete Schicht.
[0035] Das mit der Empfangsschicht versehene Papier wurde in einem weiteren Arbeitsgang
mit einer Gießlösung aus Polyamid (l0 Gew.%), Dimethylacetamid (85 Gew.%) und Ti0
2 (5 Gew.%) beschichtet. Nach teilweisem Verdampfen des Lösungsmittels wurde in Wasser
koaguliert. Das Auftragsgewicht der Membranschicht betrug 1 g/m
2.
Beispiel 4
[0036] Auf die Vorderseite eines Basispapiers mit einem Flächengewicht von 80 g/m
2 wurde eine Gießlösung aus Natrium-Polysulfon (40 Gew.%), Dimethylformamid (48 Gew.%)
und Chloroform (12 Gew.%) zu einem Solfilm von 50 µm Dicke vergossen. Die Verdunstungszeit
betrug 3 min, danach folgte der Koagulationsschritt. Nach einer für diese Membran-Art
notwendigen thermischen Behandlung wurde auf die Membranschicht eine Farbempfangsschicht
gemäß Beispiel 3 aufgetragen.
Vergleichsbeispiel 1
[0037] Die Vorderseite eines neutral geleimten Rohpapiers mit einem Flächengewicht von 100
g/m
2 wurde mit folgenden Empfangsschichten beschichtet:
| |
V1a |
V1b |
| Polyvinylalkohol |
41,0 Gew.% |
36,0 Gew.% |
| Polyvinylpyrrolidon |
41,0 Gew.% |
36,0 Gew.% |
| Aminomethylmethacrylat |
15,0 Gew.% |
5,0 Gew.% |
| quat. Polyammoniumsalz |
3,0 Gew.% |
3,0 Gew.% |
| Kolloidale Kieselsäure |
- |
20,0 Gew.% |
Vergleichsbeispiel 2
[0038] Die Vorderseite eines Rohpapiers mit einem Flächengewicht von 100 g/m
2 wurde mit LDPE (low density polyethylen) in einer Auftragsmenge von 20 g/m
2 und die Rückseite mit einer Mischung aus LDPE und HDPE (high density polyethylen)
in einer Auftragsmenge von 20 g/m
2 beschichtet. Auf das polyethylenbeschichtete Papier wurde eine Empfangsschicht gemäß
Beispiel 1 in einer Menge von 10 g/m
2 aufgetragen . Das erhaltene Aufzeichnungsmaterial wurde wie im Beispiel 1 bedruckt
und hinsichtlich seiner Eigenschaften analysiert.
[0039] Prüfung des gemäß den Beispielen und Vergleichsbeispielen erhaltenen Aufzeichnungsmaterials:
[0040] Das Aufzeichnungsmaterial wurde mit Hilfe eines nach dem Bubble-Jet-Prinzip (Thermal
Jet) arbeitenden Tintenstrahldruckers HP Deskjet 550 C der Fa. Hewlett Packard bedruckt.
[0041] Bei den erhaltenen Druckbildern wurden Farbdensität, Trocknungszeit, Glanz und sog.
"Bleed" untersucht.
[0042] Die Densitätsmessungen wurden mit Hilfe des Densitometer "X RITE 428" durchgeführt.
Die Messungen erfolgten für die Grundfarben Cyan, Magenta, Gelb und Schwarz bei l00
% Sättigung.
[0043] Das Ineinanderlaufen der Tinten an den Rändern von zusammenliegenden Farbflächen
(Bleed) wurde visuell mit den Noten 1-6 (sehr gut bis sehr schlecht) beurteilt.
[0044] Die Messung der Glanzwerte erfolgte mit dem Labor Reflektometer RL3 der FA. DR. LANGE
nach DIN 67530 bei einem Meßwinkel von 60°.
[0045] Das Trocknungsverhalten des Aufzeichnungsmaterials wird folgendermaßen ermittelt:
Auf ein Blatt Papier wird mit schwarzer Tinte (reines Schwarz) ein Balken ausgedruckt
und nach einer Wartezeit von 120 Sekunden Papier (20 Blatt) aufgelegt. Der Farbtransfer
wird als Maß für Trocknung genommen. Die Trocknungszeit kann <120 (sehr gut), 120-240
und >240 (schlecht) Sekunden betragen.
Tabelle 1
| Prüfergebnisse |
| Beispiel |
Farbdensität |
Trocknungszeit (s) |
Glanz (%) |
Bleed Note |
| |
cyan |
magenta |
gelb |
schwarz |
|
|
|
| 1 |
1,8 |
1,8 |
1,6 |
2,0 |
<120 |
90 |
1 |
| 2 |
1,8 |
1,8 |
1,6 |
2,0 |
<120 |
90 |
1 |
| 3 |
2,0 |
1,9 |
1,8 |
2,1 |
<120 |
85 |
1 |
| 4 |
2,0 |
1,9 |
1,9 |
2,2 |
<120 |
90 |
1 |
| V1a |
2,0 |
1,9 |
1,8 |
2,1 |
200 |
75 |
2 |
| V1b |
2,1 |
2,0 |
1,9 |
2,2 |
180 |
70 |
2 |
| V2 |
1,8 |
1,7 |
1,6 |
1,9 |
>240 |
80 |
2 |
1. Aufzeichnungsmaterial für das Tintenstrahl-Druckverfahren, enthaltend eine Farbempfangsschicht
und eine Trägerschicht, dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens eine mikroporöse Membranschicht
zwischen der Farbempfangsschicht und der Trägerschicht und/oder auf der Außenseite
der Farbempfangsschicht angeordnet ist.
2. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Porengröße
der Membranschicht zwischen 0,0l und 10 µm liegt.
3. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Dicke
der Membranschicht zwischen 0,1 und 75 µm, vorzugsweise zwischen 0,5 und 50 µm, liegt.
4. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranschicht
aus einer Gießlösung eines hydrophoben oder hydrophilen Polymers gebildet ist.
5. Aufzeichnungsmaterial nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Membranschicht
aus einem Polymer aus der Gruppe der Polyethersulfone, Polysulfone, Celluloseacetat,
Polypropylen, Polyamid, Polyvinylidenfluorid, Cellulose-Estern, Polycarbonate, Polytetrafluorethylen,
Polyvinylchlorid oder aus Acryl-Polymeren besteht.
6. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vohergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß ein Lösungsmittel für die Membranschicht aus der Gruppe N-methylpyrrolidon, DimethylFormamid,
Dimethyl-Acetamid, Chloroform, Butanol, DimethylSulfoxid, Propylen-Carbonat, Tetrahydrofuran
gewählt ist.
7. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittel für die Farbempfangsschicht wasserlösliche Polymere, wie Gelatine,
Polyvinylalkohol, Polyacrylamid, Natriumalginit, Polyvinylpyrrolidon, Kasein, Stärke
oder Natrium-Polyacrylat verwendet sind.
8. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß als Bindemittel für die Farbempfangsschicht in organischen Lösungsmitteln lösliche
Polymere, wie Polyvinylbutyral, Polyvinylchlorid, Polyvinylacetat, Polyacrylnitril,
Polymethylmethacrylat, Melaminharz oder Polyurethan verwendet sind.
9. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die Membranschicht einen Füllstoff und/oder ein Pigment enthält.
10. Aufzeichnungsmaterial nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß an die Stelle einer Farbempfangsschicht eine Membranschicht tritt.
11. Verfahren zur Herstellung eines Aufzeichnungsmaterials für das Tintenstrahl-Druckverfahren,
gekennzeichnet durch:
- Auftragen einer Membranmatrix aus einer Lösung eines hydrophilen und/oder hydrophoben
Polymers in einem geeigneten Lösungsmittel auf eine Trägerschicht,
- Behandlung der Membranmatrix mit einem geeigneten Koagulationsmittel und Umwandlung
der Matrix in einen im wesentlichen nicht-gequollenen Zustand,
- Auftragen einer Farbempfangsschicht aus einer wäßrigen, ein hydrophiles und/oder
hydrophobes Bindemittel, farbfixierendes Mittel und gegebenenfalls andere Hilfsstoffe
enthaltenden Lösung.