[0001] Die Erfindung betrifft einen Flachschlüssel für ein Zylinderschloß, wobei der Schlüssel
im Schlüsselschaft wenigstens zwei Permanentmagnetpillen aufweist und entlang der
Schlüsselbrust und/oder entlang des Schlüsselrückens wenigstens je eine Längsprofilnut
vorgesehen ist. Weiters betrifft die Erfindung ein zugehöriges Zylinderschloß, insbesondere
mit Permanentmagnetrotoren, mit einem Schlüsselkanal, an dessen Seitenflächen im Zylinderkern
Bohrungen vorgesehen sind, in denen verschiebbare Sperrelemente angeordnet sind, deren
Längserstreckung der Distanz vom Schlüsselkanal bis zur Zylinderfläche des Zylinderkernes
entspricht.
[0002] Die Erfindung geht von einem Stand der Technik aus, wie er durch die AT-PS 371 881
geoffenbart ist. Der bekannte Schlüssel weist im Schlüsselschaft mehrere Permanentmagnetpillen
auf, die im zugehörigen Schloß entsprechende Magnetrotoren steuern. Zusätzliche Variationselemente
dieses Schlüssels sind durch die Profilierung von Führungslängsnuten entlang Schlüsselbrust
und Schlüsselrücken gegeben, sowie durch die Anordnung von Faseneinschnitten an den
Längskanten des Schlüssels, die mit kugelförmigen Sperrelementen des Schlosses zusammenwirken.
[0003] Ziel der Erfindung ist eine Verbesserung der Variationsvielfalt bei guter mechanischer
Stabilität, wobei insbesondere auch der Bereich zwischen den Permanentmagnetpillen
nutzbar sein soll.
[0004] Der Flachschlüssel gemäß vorliegender Erfindung ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens
eine der Längsprofilnuten als Steuerlängsnut im Bereich zwischen wengistens zwei der
Permanentmagnetpillen erweitert und vertieft ist. Das zugehörige Zylinderschloß ist
dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an einer Seitenfläche in Reihe wenigstens ein
kürzeres und ein längeres Sperrelement angeordnet sind, die entsprechend der Längendifferenz
verschieden weit in den Schlüsselkanal ragen und verschieden tief ausgebildete Ausnehmungen
des Schlüssels abtasten.
[0005] Das Zylinderschloß ist dadurch gekennzeichnet, daß wenigstens an einer Seitenfläche
in Reihe wenigstens ein kürzeres und ein längeres Sperrelement angeordnet sind, die
entsprechend der Längendifferenz verschieden weit in den Schlüsselkanal ragen und
verschieden tief ausgebildete Ausnehmungen (Steuerlängsnut und Erweiterung) des Schlüssels
abtasten.
[0006] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung sind den Ansprüchen, der Zeichnung und
der Beschreibung zu entnehmen.
[0007] Im folgenden wird die Erfindung anhand von Ausführungsbeispielen näher beschrieben.
Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht des erfindungsgemäßen Schlüssels. Fig. 2 stellt einen
Querschnitt durch den Schlüssel nach der Linie II-II in Fig. 1 dar, wobei zwei Sperrelemente
des zugehörigen Schlosses eingezeichnet sind. Fig. 3 zeigt einen abgerissenen schematischen
Querschnitt durch das Schloß. Die Figuren 4 und 5 zeigen zwei Beispiele des Variationsschemas
[0008] Zur Schloßkonstruktion wird ebenfalls auf die AT-PS 371 881 verwiesen. Diese Schloßtype
ist Stand der Technik und seit vielen Jahren erfolgreich auf dem Markt. In den Figuren
sind Schloßteile schematisch nur insoweit dargestellt, als sie zum Verständnis der
vorliegenden Erfindung notwendig sind.
[0009] Gemäß Fig. 1 umfaßt der Schlüssel 1 einen Schlüsselschaft 2 und den Schlüsselgriff
3. Im Schlüsselschaft 2 sitzen vier Permanentmagnetpillen 4, die in bekannter Weise
eine Magnetisierung tragen. Die Permanentmagnetpillen sind bevorzugt in durchgehenden
Löchern des Schlüsselschafts angeordnet und fixiert, wobei die Magnetkodierung auf
jeder Schlüsselflachseite gegeben sein kann.
[0010] Entlang des Schlüsselrückens 5 und auch entlang der Schlüsselbrust 6 verlaufen je
eine Längsprofilnut, wobei jene entlang des Schlüsselrückens als Steuerlängsnut 7
und jene entlang der Schlüsselbrust als Führungslängsnut 8 bezeichnet ist.
[0011] Die Steuerlängsnut 7 trägt bei diesem beispielhaften Ausführungsbeispiel im Bereich
zwischen allen vier Permanentmagnetpillen 4 eine Erweiterung 9, die auch eine Vertiefung
der Führungslängsnut 7 bedeutet. Hinsichtlich der Variationsmöglichkeiten bedeutet
dies, daß die Steuerlängsnut 7 für entsprechende Sperrelemente des Schlosses eine
erste Steuertiefe und die wahlweise möglichen Erweiterungen 9 eine zweite Steuertiefe
darstellen, die für die Erzielung von Variationsmöglichkeiten genutzt werden können.
[0012] Die Führungslängsnut 8 ist gerade durchgezogen. Sie kann aber ebenfalls als Steuerlängsnut
ausgebildet sein und dies gleicherweise auf beiden Schlüsselflachseiten 10.
[0013] Fig. 2 zeigt einen Schnitt nach der Linie II-II in Fig. 1, wobei auch die zugehörigen
Sperrelemente 11 und 12 des Schlosses eingezeichnet sind. Das Sperrelement 11 ist
derart (länger) ausgebildet, daß es zur Erweiterung 9 paßt.
[0014] Das Sperrelement greift schräg von oben in die Steuerlängsnut 7 und deren Erweiterung
9 ein. Im Querschnitt entspricht die Steuerlängsnut, auch mit deren Erweiterung, einem
rechtwinkelig ungleichseitigen Dreieck, dessen Hypothenuse durch die Schlüsselflachseite
10 gebildet ist. Die längere Dreiecksseite ist die Nutenflanke 13, die sich von der
Schlüsselflachseite 10 ausgehend schräg zur Mittellängsebene 14 bis zum Steuergrund
15 erstreckt. Strichliert ist die Lage der Abtastfläche 16 eingezeichnet, wenn an
dieser Stelle keine Erweiterung 9, sondern die Steuerlängsnut 7 ohne diese Erweiterung
vorgesehen wäre.
[0015] Das schräg gegenüberliegende andere Sperrelement 12 des Schlosses ist ein verkürztes
Sperrelement, das mit dem Steuergrund 15 zusammenwirkt, der Bestandteil der Steuerlängsnut
7 ist.
[0016] An beiden Schlüsselflachseiten 10 liegt der Steuerlängsnut sowohl am Schlüsselrücken
5, als auch an der Schlüsselbrust 6 je eine Führungslängsnut 8 gegenüber. In bevorzugter
Weise ist deren Nutengrund 17 parallel zur Nutenflanke 13 angeordnet. Durch diese
Ausbildung der Führungsnuten ist gewährleistet, daß der Schlüssel die ausreichende
mechanische Festigkeit beibehält und dennoch die Führungsnut 8 bis zur Mittellängsebene
14 herangeführt ist. Die Führungslängsnuten 8 können aber auch verschiedene Querschnittsformen
aufweisen, um zusätzliche Schließverschiedenheiten herbeizuführen.
[0017] Die Fig. 3 zeigt schematisch einen Querschnitt durch ein Schloß und zugehörigen Schlüssel,
wobei der Schlüssel eine abgeänderte Ausbildung der Steuerlängsnuten aufweist. Das
kürzere Sperrelement 11 sitzt im Zylinderkern 18 in einer Sackbohrung 19 und ragt
mit der Abtastfläche 16 durch die Seitenfläche 25 des Schlüsselkanales 20, in welchem
der Schlüssel 1 eingeschoben ist. Der Steuergrund 15 ist durch die Steuerlängsnut
7 gebildet. Das Zylindergehäuse 21 weist eine Rastausnehmung 22 auf, die in der eingezeichneten
Null-Lage des Zylinderkerns eine Verschiebung des Sperrelementes 11 zuläßt:
[0018] Auf der anderen Seite des Schlosses ist das längere Sperrelement 12 angeordnet, dem
an der Steuerlängsnut 7 die zugehörige Erweiterung 9 zugeordnet ist.
[0019] Wie leicht erkennbar ist, muß bei einem richtigen Schlüssel an jener Stelle, an der
das längere Sperrelement 12 vorgesehen ist, eine solche Erweiterung 9 vorliegen. Ist
dies bei einem falschen Schlüssel nicht der Fall, steht das obere Ende des Sperrelementes
12 in die Rastausnehmung 22 und ein Verdrehen des Zylinderkerns 18 ist unmöglich.
Beim richtigen Schlüssel müssen die Sperrelemente 11,12 stets innerhalb der Zylinderfläche
24 des Zylinderkernes zu liegen kommen.
[0020] Eine ähnliche Anordnung kann auch in der unteren Schloßhälfte, die hier nicht dargestellt
ist, vorgesehen sein.
[0021] Wenn ein falscher Schlüssel an der Stelle eines kurzen Sperrelementes 11 eine Erweiterung
9 aufweist, kann die Schloßsperre auf bekannte Weise durch einen gefederten Zuhaltungsstift
(Kontrollstift) erfolgen, der im Zylindergehäuse in der gleichen Drehebene wie das
Sperrelement sitzt. Dieser Kontrollstift würde nach einer Drehung des Zylinderkerns
um etwa 180° in die Bohrung 19 einrasten und das Schloß blockieren.
[0022] Im Unterschied zu dem Ausführungsbeispiel nach Fig. 2 haben die beiden Steuerlängsnuten
7 in Fig. 3 eine andere Querschnittsform. Der Vorteil liegt hier darin, daß im Zylinderkern
18 Rippen 23 vorgesehen sind, die in den Schlüsselkanal 20 vorstehen und die Führung
der Sperrelemente 11, 12 verbessern. Die Rippen 23 entsprechen in ihrer Querschnittsform
der Steuerlängsnut 7 ohne die Erweiterung 9.
[0023] Die Figuren 4 und 5 zeigen schematische Schlüsselquerschnitte mit den jeweils möglichen
Ausbildungen des Steuergrundes.
[0024] Fig. 4 entspricht der Ausführung gemäß Fig. 2. Die Anzahl der möglichen Steuergründe
hängt von der Abtastgenauigkeit ab und kann z.B. auch drei Steuergründe umfassen,
sodaß im Schloß drei verschiedene Längen des Sperrelmentes 11,12 möglich sind.
[0025] Fig. 5 entspricht vom Schlüsselquerschnitt her der Ausbildung nach Fig. 3, wobei
jede der Schlüssellängsnuten entweder als Steuerlängsnut oder Führungslängsnut wirken
kann. Die Zeichnungen sind im Hinblick auf die voranstehenden Aus-führungen von selbst
verständlich. Gleiche Elemente tragen die gleichen Bezugszeichen.
[0026] Wenn in der Beschreibung und den Ansprüchen vom Flachschlüssel die Rede ist, fällt
unter diese Bezeichnung auch jeder diesbezügliche Schlüsselrohling, der alle diese
Längsprofilelemente aufweist und erst später durch Anbringen weiterer Fräsungen zum
fertigen Schlüssel gemacht wird. Solche Schlüsselrohlinge werden z.B. für Schlüsseldienste
angefertigt, die den Schlüssel nach Kundenwunsch fertigstellen. Weiters kann der Schlüssel
mit weiteren Variationselementen versehen werden, wie z.B. den Faseneinschnitten gemäß
AT-PS 371 881 oder herkömmlichen Schlüsselausnehmungen an der Schlüsselbrust für bekannte
Stiftzuhaltungen.
1. Flachschlüssel für Zylinderschloß, wobei der Schlüssel im Schlüsselschaft wenigstens
zwei Permanentmagnetpillen aufweist und entlang der Schlüsselbrust und/oder entlang
des Schlüsselrückens wenigstens je eine Längsprofilnut vorgesehen ist, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine der Längsprofilnuten als Steuerlängsnut (7) im Bereich zwischen
wenigstens zwei der Permantentmagnetpillen (4) erweitert und vertieft ist (Erweiterung
9).
2. Flachschlüssel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Übergang zwischen
den erweiterten und nicht erweiterten Abschnitten der Steuerlängsnut (7) verlaufend
ist.
3. Flachschlüssel nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Querschnitt
der Steuerlängsnut (7) ein rechtwinkeliges ungleichseitiges Dreieck ist, dessen Hypothenuse
durch die Schlüsselflachseite gebildet ist und die längere Dreiecksseite als Nutenflanke
(13) sich von der Schlüsselflachseite (10) ausgehend schräg zur Mittellängsebene (14)
bis zum Steuergrund (15) erstreckt, der die kürzere Seite des Dreieckes bildet.
4. Flachschlüssel nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Steuerlängsnut (7)
gegenüberliegend an der anderen Schlüsselflachseite (10) eine Führungslängsnut (8)
angeordnet ist, deren Nutengrund (17) parallel zur Nutenflanke (13) der Steuerlängsnut
(7) ausgebildet ist.
5. Zylinderschloß, insbesondere mit Permanentmagnetrotoren, mit einem Schlüsselkanal,
an dessen Seitenflächen im Zylinderkern Bohrungen vorgesehen sind, in denen verschiebbare
Sperrelemente angeordnet sind, deren Längserstreckung der Distanz vom Schlüsselkanal
bis zur Zylinderfläche des Zylinderkernes entspricht, dadurch gekennzeichnet, daß
wenigstens an einer Seitenfläche (25) in Reihe wenigstens ein kürzeres und ein längeres
Sperrelement (11,12) angeordnet sind, die entsprechend der Längendifferenz verschieden
weit in den Schlüsselkanal (20) ragen und verschieden tief ausgebildete Ausnehmungen
(Steuerlängsnut 7 und Erweiterung 9) des Schlüssels (1) abtasten.
6. Zylinderschloß nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Höhe der Bohrungen
(19) der Schlüsselkanal (20) eine Rippe (23) aufweist, deren Querschnitt den Querschnitt
der Steuerlängsnut (7) des Flachschlüssels entspricht.