[0001] Die Erfindung betrifft ein Türbandteil nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1 und ein
daraus hergestelltes Türband.
[0002] Türbänder und Türbandteile dieser Art sind bekannt (DE 24 06 706 A1, DE 24 19 155
A1). Sie dienen dem Zweck, auch im Brandfall einen ordnungsgemäßen Sitz der Tür in
der Türöffnung sicherzustellen bzw. ein zu starkes Verkippen oder Absacken der Tür
in der Zarge trotz des Umstandes zu vermeiden, daß der aus Kunststoff bestehende Hauptlagerring
bei zu großer Wärmeentwicklung wegschmilzt. Dieses Problem könnte zwar durch die ausschließliche
Anwendung von im Brandfall nicht schmelzenden Materialien vermieden werden. Die Anwendung
schmelzbarer Kunststoffe ist jedoch aus Designgründen und auch deshalb erwünscht,
weil mit ihnen günstige Reibungseigenschaften für die bei der Benutzung eines Türbandes
wechselwirkenden Gleitpartner erzielt werden können.
[0003] Die Türbandteile derartiger Türbänder werden dadurch hergestellt, daß ihre aus Stanzteilen
hergestellten Lappen mit Verlängerungen versehen und diese durch einen zusätzlichen
Rollvorgang zu Hülsen ausgeformt werden. In einem weiteren Arbeitsgang werden dann
zumindest die Hülsen ganz oder teilweise mit Kunststoff ummantelt, um dadurch die
Hauptlagerringe auszubilden.
[0004] Türbänder dieser Art werden sowohl für Brandschutztüren als auch für normale Türen
verwendet. Bei der Anwendung an normalen Türen bleiben die mit Kunststoff ummantelten
Hülsen unverändert. Sollen die Türbänder dagegen an Feuerschutztüren angewendet werden,
dann werden die Hauptlagerringe durch Fräsen od. dgl. mit einer über den Durchmesser
der Scharnierzapfen hinaus vergrößerten, bis zum Hülsenende reichenden Aussparung
versehen, in die ein Reservelagerring aus nicht schmelzendem Material eingelegt wird,
der im Hauptlagerring verrsenkt angeordnet ist und nach dem Wegschmelzen desselben
die Türlagerung übernimmt.
[0005] Die einstückige Herstellung der Hülsen mit den Lappen und die dadurch bedingten offenen
Längsschlitze in den Hülsen sind bei massiven, schweren Tür aus Stabilitätsgründen
und im Hinblick auf die einzuhaltenden Toleranzen unerwünscht. Unerwünscht ist ferner,
daß die Hülsen mit derselben Blechdicke wie die Lappen hergestellt werden müssen,
obwohl im Hülsenbereich dünnere Wandstärken als im Lappenbereich möglich sind. Eine
Folge davon sind vergrößerte Hülsendurchmesser, was sowohl bei der Lappenherstellung
als auch beim Spritzvorgang zu erhöhtem Materialverbrauch und anderen Problemen führt.
Außerdem sind dann, wenn die Türbänder für Feuerschutztüren verwendet werden sollen,
zusätzliche Fräsvorgänge und im Anschluß daran manuelle Arbeitsgänge zum Einsetzen
der Reservelagerringe erforderlich. Beides ist mit beträchtlichem Aufwand verbunden,
insbesondere dann, wenn beide Enden einer Hülse mit Reservelagerringen zu versehen
sind. Daher ist die Herstellung eines für Feuerschutztüren verwendeten Türbandes mit
erheblich größeren Kosten als die Herstellung eines für normale Türen verwendeten
Türbandes verbunden, obwohl beide Türbänder aus nahezu denselben Teilen bestehen.
[0006] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Türbandteile und Türbänder der eingangs
bezeichneten Gattung so auszubilden, daß sie einfacher und preisgünstiger herstellbar
sind und daß sich die Herstellungskosten für die beiden genannten Anwendungszwecke
nur wenig voneinander unterscheiden.
[0007] Zur Lösung dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale der Ansprüche 1 und
9.
[0008] Weitere vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
[0009] Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit der beiliegenden Zeichnung an bevorzugten
Ausführungsbeispielen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 eine Vorderansicht eines erfindungsgemäßen, an einer Zarge zu befestigenden
Türbandteils mit einem Lappen und einer Hülse im Rohzustand, wobei die Hülse im Axialschnitt
dargestellt ist;
Fig. 2 eine Draufsicht auf das Türbandteil nach Fig. 1;
Fig. 3 und 4 den Fig. 1 und 2 entsprechende Ansichten des erfindungsgemäßen Türbandteils
nach dem Ummanteln der Hülse mit Kunststoff;
Fig. 5 und 6 den Fig. 3 und 4 entsprechende Ansichten des erfindungsgemäßen Türbandteils
nach dem Einsetzen von zwei Reservelagerringen;
Fig. 7 in einem der Fig. 1 entsprechenden Schnitt ein mit dem Türbandteil nach Fig.
1 bis 6 hergestelltes, vollständiges Türband;
Fig. 8 ein erfindungsgemäßes, an einer Tür zu befestigendes Türbandteil mit einem
eingesetzten Scharnierbolzen; und
Fig. 9 und 10 je eine Einzelheit X bzw. Y der Fig. 8 in starker Vergrößerung.
[0010] Nach Fig. 1 und 2 enthält ein erfindungsgemäßes Türbandteil einen z.B. an einer Zarge
zu befestigenden, mit Aussparungen 1 zum Fixieren versehenen Lappen 2 und eine Hülse
3, deren Achse 4 die Drehachse des kompletten Türbandes ist. Der Lappen 2 besteht
zweckmäßig aus einer gestanzten, z.B. aus Stahlblech hergestellten, planparallelen
Platte, während die Hülse 3 aus einem hohlzylindrischen, z.B. aus Stahlblech durch
Biegen hergestellten Hohlkörper besteht. Die beiden stirnseitigen Endabschnitte der
Hülse 3 sind als koaxial mit der Achse 4 angeordnete, sich nach außen konisch erweiternde
Ausnehmungen 5 ausgebildet. Die die Ausnehmungen 5 umgebenden, konischen Wandabschnitte
der Hülse 3 sind dabei mit wenigstens je einem, im Ausführungsbeispiel mit je vier
Schlitzen 6 versehen, die vorzugsweise parallel zur Achse 4 verlaufen und z.B. in
gleichen Winkelabständen von je 90° am Umfang der Hülse 3 verteilt angeordnet sind.
Die Ausnehmungen 5 und die Schlitze 6 enden jeweils an je einem quer zur Achse 4 verlaufenden,
ringförmigen Boden 7 des zugehörigen Endabschnitts der Hülse 3. Die Schlitze 6 werden
z.B. nach dem Biegevorgang durch Kaltverformung angebracht, während die Konusform
der Ausnehmungen z.B. durch nachfolgendes Drehen erhalten wird.
[0011] Die Hülse 3 besteht aus einem separat hergestellten Körper und ist mit dem Lappen
2 durch Schweißen verbunden, wie in Fig. 2 durch eine Schweißnaht 8 angedeutet ist,
die zweckmäßig im Bereich des beim Biegen der Hülse 3 erhaltenen, offenen Spalts vorgesehen
wird und parallel zur Achse 4 verläuft. Dabei versteht sich, daß die Hülse 3 so mit
dem Lappen 2 verschweißt wird, wie es für die Anordnung der Hülse 3 im fertigen Türband
erforderlich ist.
[0012] In einem weiteren Arbeitsgang wird die Hülse 3 zumindest teilweise mit Kunststoff
ummantelt. Hierzu wird das Türbandteil in ein Spritzgußwerkzeug eingelegt und mit
einem die Hülse 3 koaxial durchragenden, in Fig. 1 gestrichelt angedeuteten, zylindrischen
Kern 9 versehen, dessen Außendurchmesser entsprechend dem Innendurchmesser gewählt
ist, den die Hülse 3 nach der Kunststoff-Ummantelung aufweisen soll. Zur Fixierung
der Hülse 3 im Spritzgußwerkzeug werden vorzugsweise zwei mit konischen Enden versehene
Fixierelemente 10 verwendet, von denen in Fig. 1 eines schematisch dargestellt ist.
Jedes Fixierelement 10 weist ein konisches Ende mit einer der Querschnittsform der
Ausnehmungen 5 entsprechenden Querschnittsform auf und kann zur Fixierung der Hülse
3 so tief in eine der Ausnehmungen 5 eingeführt werden, bis seine stirnseitige Endfläche
mit einem vorgewählten Abstand vom Boden 7 angeordnet und die Hülse 3 fest und koaxial
auf dem Fixierelement 10 fixiert ist.
[0013] Nach entsprechender Anordnung der Hülse 3, des Kerns 9 und der Fixierelemente 10
in einem nicht näher dargestellten Spritzgußwerkzeug wird der Anguß beispielsweise
im Bereich einer der Schlitze 6 vorgenommen, wie in Fig. 1 schematisch durch einen
Pfeil 12 angedeutet ist. Die Kunststoffmasse gelangt dann einerseits in den Zwischenraum
zwischen der Hülse 3 und dem Kern 9 und andererseits in die Zwischenräume zwischen
den Böden 7 und den Fixierelementen 10 und von dort in die übrigen Schlitze 6.
[0014] Die mit Kunststoff ummantelte Hülse 3 ist aus Fig. 3 und 4 ersichtlich, wobei in
Fig. 3 die Hülse 3 durchgehend schwarz und eine aufgebrachte Kunststoff-Ummantelung
14 schraffiert dargestellt ist. Im Ausführungsbeispiel ist die Hülse 3 vollständig
von der Ummantelung 14 umhüllt und bildet mit dieser und dem Lappen 2 ein fertiges
Türbandteil 15. Dabei bilden die über die stirnseitigen Endabschnitte der Hülse 3
axial hinausragenden Abschnitte der Ummantelung 14 je einen an ihre stirnseitigen
Endflächen grenzenden, koaxial zur Achse 4 angeordneten Hauptlagerring 16, während
ein am Innenumfang der Hülse 3 anliegender Abschnitt einen Innenmantel 17, der einen
Durchgang 18 für einen nicht dargestellten Scharnierbolzen aufweist, und ein am Außenumfang
der Hülse 3 anliegender Abschnitt einen Außenmantel 19 bildet. Der Innenmantel 17
wirkt als Drehlager für den Scharnierbolzen und weist einen dem Außendurchmesser des
Scharnierbolzens entsprechenden Innendurchmesser auf.
[0015] Der Durchgang 18 mündet an beiden Enden in eine den zugehörigen Hauptlagerring 16
durchsetzende Aufnahme 20, die durch einen von der zugehörigen Endfläche des Innenmantels
17 gebildeten Boden 21 und eine von diesem koaxial ausgehende, sich nach außen konisch
erweiternde Umfangswand 22 gebildet ist und bis zum zugehörigen Hauptlagerring 16
reicht. Dabei sind der Boden 21 und die Umfangswand 22 jeweils durch dünne Kunststoffschichten
vom zugeordneten Boden 7 bzw. von den die Ausnehmungen 5 umgebenden Wandabschnitten
getrennt, so daß sich die Ummantelung 14, was aus spritzgußtechnischen Gründen bevorzugt
wird, als durchgehend zusammenhängende Kunststoffschicht herstellen läßt. Der Konuswinkel
der Umfangswand 22 entspricht dabei zweckmäßig dem Konuswinkel der die Ausnehmungen
5 der Hülse 3 umgebenden Wandabschnitte. Die beim Spritzgießen mit Kunststoff gefüllten
Schlitze 6 (Fig. 1,2) dienen als Drehsicherung zwischen der Kunststoff-Ummantelung
14 und der Hülse 3.
[0016] Fig. 5 und 6 zeigen das Türbandteil 15 nach Fig. 3 und 4 mit je einem koaxial in
die Aufnahmen 20 eingesetzten Reservelagerring 25, der z.B. aus einer planparallelen
Scheibe ausgeformt ist. Der Reservelagerring 25 besitzt einen an die konische Umfangswand
22 der Aufnahme 20 angepaßten, konischen Außenmantel 26 und in Richtung der Achse
4 eine Höhe, die etwas kleiner als der Abstand zwischen dem Boden 21 der Aufnahme
20 und der stirnseitigen Endfläche des zugehörigen Hauptlagerrings 16 ist. Außerdem
ist die Anordnung so getroffen, daß der Reservelagerring 25 aufgrund seines konischen
Außenmantels 26 mit leichtem Gleitsitz und so in die Aufnahme 20 eingesetzt werden
kann, daß er sich, bevor er sich mit seiner Unterseite auf den Boden 21 aufsetzen
kann, in der konischen Umfangswand 22 durch Pressung fixiert. In dieser Läge verbleibt
zwischen seiner Oberseite und der stirnseitigen Endfläche des Hauptlagerrings 16 ein
schmaler Abstand 27, d.h. der Reservelagerring 25 ist im Hauptlagerring 16 versenkt
angeordnet. Der Reservelagerring 25 besitzt einen Innendurchmesser, der dem Durchmesser
des Durchgangs 18 entspricht oder allenfalls geringfügig größer als dieser ist, und
verlängert daher den Durchgang 18 bis zu den stirnseitigen Endflächen der Hauptlageringe
16.
[0017] Fig. 7 zeigt ein komplettes, mit dem Türbandteil 15 nach Fig. 5 und 6 hergestelltes
Türband 29. Dieses enthält auf beiden Seiten des Türbandteils 15 je eine weitere,
mit Kunststoff ummantelte Hülse 30, die mit einem der Hülse 3 entsprechenden axialen
Abstand und koaxial zueinander an einem z.B. an einer Tür zu befestigenden Lappen
31 befestigt sind. Der Lappen 31 besteht wie der Lappen 2 zweckmäßig aus einer planparallelen,
aus Stahlblech od. dgl. hergestellten, gestanzten Platte, die zur Montage in der Tür
bestimmte, nicht näher dargestellte Mittel aufweist. Wie beim Türbandteil 15 bestehen
die Hülsen 30 aus separat hergestellten und durch Schweißen mit dem Lappen 31 verbundenen
Hohlkörpern. Im Gegensatz zur Hülse 3 sind die Hülsen 30 nur auf ihren einander zugewandten
Stirnseiten mit Hauptlagerringen 32 und diese durchsetzenden konischen Aufnahmen versehen,
in denen Reservelagerringe 33 versenkt angeordnet sind. Im übrigen sind die Hülsen
30 analog zu den Hülsen 3 vollständig mit Kunststoff ummantelt, wobei allerdings die
freien stirnseitigen Enden durch abnehmbare Endkappen 34 gebildet sind.
[0018] Im zusammengebauten Zustand des Türbandes 29 ist die Hülse 3 koaxial zwischen den
Hülsen 30 angeordnet und wie diese von einem gemeinsamen Scharnierbolzen 35 durchragt.
Dabei gleiten die in Fig. 7 oberen Hauptlagerringe 16 (Fig. 5) und 32 (Fig. 7) unter
dem Gewicht einer nicht dargestellten Tür in an sich bekannter Weise beim Öffnen und
Schließen der Tür aneinander.
[0019] Beim beschriebenen Türband 29 bestehen die Lappen 2, die Hülsen 3,30 und die Reservelagerringe
25,33 aus einem im Brandfall schwer schmelzbaren Material, z.B. Stahl, während die
Hauptlagerringe 16,32 und die gesamten Ummantelungen 14 aus einem spritzgußfähigen
Kunststoff wie z.B. Polyamid und damit aus einem im Brandfall leicht schmelzbaren
Material bestehen. Dabei versteht sich, daß die Lappen 2,31 und die Hülsen 3,30 auch
aus einem schweißbaren Material bestehen. Werden die Türbänder 29 daher z.B. an Feuerschutztüren
verwendet, dann wirken beim normalen Betrieb die Hauptlagerringe 16,32 einerseits
und der Innenmantel und der Scharnierbolzen 17,35 andererseits als Reibungspartner
zusammen, so daß sich durch die Wahl des Kunststoffs günstige Reibungsverhältnisse
herstellen lassen. Gleichzeitig können die Außenmäntel 19 und die Endkappen 34 entsprechend
den ästhetischen Bedürfnissen gewählt werden. In einem Brandfall beginnt dagegen die
Kunststoff-Ummantelung 14 aufgrund der Wärmeentwicklung zu schmelzen, was auch für
die dünnen Kunststoffschichten zwischen den Reservelagerringen 25,33 und den Hülsen
3 und 30, die jeweils aus einem auch im Brandfall nicht schmelzenden Material bestehen,
und die Innenmäntel 17 gilt. In diesem Fall sind jedoch die Reservelagerringe 25,33
auch nach dem völligen Wegschmelzen der Kunststoff-Ummantelung 14 mit nur wenig Spiel
in den Ausnehmungen 5 der Hülsen 3,30 angeordnet, so daß sie in Abhängigkeit von den
jeweiligen Einbau- bzw. Belastungsverhältnissen durch das Gewicht der Tür auf die
Böden 7 (Fig. 1) der Hülse 3 gedrückt werden, d.h. durch Abstützung an den Hülsen
3 wirksam werden. Weil die Tür somit in axialer Richtung nur geringfügig absinken
und aufgrund des dem Durchmesser des Scharnierbolzens 35 entsprechenden Innendurchmessers
der Reservelagerringe 25,33 auch nur wenig quer zur Drehachse 4 verkippen kann, bleibt
die im Brandfall gewünschte Schließfunktion der Tür voll aufrechterhalten.
[0020] Ein besonderer Vorteil des erfindungsgemäßen Türbandes 29 besteht weiter darin, daß
es in unveränderter Form auch für normale, d.h. nicht als Feuerschutztüren vorgesehene
Türen verwendet werden kann. Dabei kann das Türband 29 wahlweise mit oder ohne eingesetzte
Reservelagerringe 25,33 angewendet werden, da diese im Normalfall unwirksam sind.
[0021] Ein weiterer Vorteil des beschriebenen Türbandes ergibt sich, wenn die Aufnahmen
20 und die Reservelagerringe 25 konisch ausgebildet sind. Das erlaubt nämlich einerseits
einen einfachen Zusammenbau und bewirkt andererseits eine selbsttätige Zentrierung
der Reservelagerringe 25 bzw. 33. Da außerdem die Hülsen 3,30 durch einen einfachen
Schweißvorgang mit den Lappen 2,31 verbunden werden und nach dem Spritzgießen kein
aufwendiger Bohr- oder Fräsvorgang zur Herstellung der Aufnahmen 20 erforderlich ist,
sind die Gestehungskosten für die Türbänder 29 unabhängig davon vergleichsweise niedrig,
ob sie für Feuerschutztüren oder für normale Türen verwendet werden sollen. Daher
kann es durchaus zweckmäßig sein, alle einander zugewandten Aufnahmen 20 der Türbänder
auch dann mit eingesetzten Reservelagerringen 25,33 zu versehen, wenn sie für normale
Türen verwendet werden sollen, damit für alle Arten von Türen identische Türbänder
angeboten werden können.
[0022] Fig. 8 bis 10 zeigen ein Türbandteil 37 mit einem z.B. an einer Tür zu befestigenden
Lappen 38 und zwei an diesem durch Schweißen befestigten, mit axialem Abstand und
koaxial zueinander angeordneten Hülsen 39 und 40, die analog zu Fig. 3 bis 6 mit je
einer Kunststoff-Ummantelung 41 und an beiden Stirnseiten mit je einer Aufnahme 42
versehen sind. Analog zu Fig. 7 kann das Türbandteil 37 beispielsweise mit einem an
einer Zarge zu befestigenden Türbandteil 15 kombiniert werden, weshalb in die einander
zugewandten Aufnahmen 42 je ein Reservelagerring 43 bzw. 44 eingesetzt ist. Außerdem
ist in Fig. 8 bis 10 ein die Hülsen 39,40 durchragender Scharnierbolzen 45 dargestellt.
Dieser ist an seinen beiden Enden, die jeweils in einer der Aufnahmen 42 an den voneinander
abgewandten, von einem Reservelagerring 43,44 freien Endabschnitten der Hülsen 39,41
zu liegen kommen, mit je einem eine Hinterschneidung 46 bildenden Bund versehen, auf
den je eine Endkappe 47 aufgeclipst werden kann, die mit einem nach innen ragenden,
eine entsprechende Hinterschneidung aufweisenden, hülsenförmigen Ansatz 48 versehen
ist. Die verschiedenen Teile sind zweckmäßig so bemessen, daß die Endkappen 47 im
montierten Zustand längs haarfeiner Stoßfugen, koaxial und bündig an den zugehörigen
Endflächen der Türbandteile 37 anliegen.
[0023] Ist es erwünscht, den Scharnierbolzen 45 undrehbar im Türbandteil 37 festzulegen,
wird ein aus Kunststoff bestehender Innenmantel der Ummantelung 41 der Hülse 39 und/oder
40 entsprechend Fig. 9 und 10 von einer der freien Endflächen her mit einer zur Drehachse
parallelen Längsnut 53 versehen. An dem Scharnierbolzen 45 wird ein radial nach außen
vorstehender, in die Längsnut 53 passender Vorsprung 49 (Fig. 10) angeformt, der in
der Nähe einer der Hinterschneidungen 46 und an einer solchen Stelle angeordnet wird,
daß er z.B. bei Einführung des Scharnierbolzens 45 von der freien, in Fig. 10 unteren
Endfläche der unteren Hülse 40 her in deren Längsnut 53 eintreten und dadurch im montierten
Zustand relative Drehungen zwischen dem Scharnierbolzen 45 und der Hülse 40 bzw. dem
gesamten Türbandteil unmöglich machen kann. Dabei sind die Hülsen 39,40 vorzugsweise
baugleich, damit der Scharnierbolzen 45 wahlweise von der freien Stirnseite der unteren
Hülse 40 oder der oberen Hülse 39 her eingeführt werden kann.
[0024] Die Längsnut 53 erstreckt sich nach Fig. 9 und 10 vorzugsweise nur über einen Teil
der axialen Länge der Hülsen 39,40 bzw. deren Kunststoff-Ummantelungen 41. Dadurch
ist sichergestellt, daß der Scharnienbolzen 45 unabhängig davon, von welcher Seite
her er in das Türbandteil 37 eingesetzt wird, nicht unbeabsichtigt weiter als bis
zu einer Stelle durchgeschoben werden kann, die durch eine radiale Schulter 50 am
Ende der Längsnut 53 festgelegt ist.
[0025] Nach Fig. 9 und 10 ist der Scharnierbolzen 45 an wenigstens einem, vorzugsweise an
beiden Enden und jeweils auf der von der Stirnseite abgewandten Seite der Hinterschneidung
46 mit je einer Umfangsnut versehen, die zur Aufnahme eines Sprengrings 52 dient,
der aus einem im Brandfall schwer schmelzbaren Material besteht und in wenigstens
einer zur Drehachse radialen Richtung eine größere Ausdehnung besitzt (Fig. 9), als
dem Innendurchmesser der Hülse 39 bzw. 40 entspricht. Alternativ kann die Umfangsnut
fehlen und der Sprengring 52 lediglich mit Klemmsitz auf den Scharnierbolzen 45 aufgesetzt
sein.
[0026] Die Montage des Scharnierbolzens 45 erfolgt beispielsweise derart, daß er zunächst
bei in Fig. 10 unten angeordnetem Vorsprung 49 von unten her in die untere Hülse 40
und dann durch die anderen Hülsen eingeschoben wird, bis der Vorsprung 49 an die Schulter
50 anschlägt und daher das vom Vorsprung 49 entfernte Ende des Scharnierbolzens 45
in Fig. 9 etwas nach oben aus der zugehörigen Aufnahme 42 der oberen Hülse 39 herausragt.
Nach dem an diesem Ende erfolgenden Aufsetzen des Sprengrings 52 wird der Scharnierbolzen
45 im Türband nach unten geschoben, bis sich der Sprengring 52 auf den Boden der Aufnahme
42 der Hülse 39 auflegt. Der Vorsprung 49 verbleibt dabei in einem mittleren Bereich
der Längsnut 53 der unteren Hülse 40.
[0027] Der Scharnierbolzen 45 kann, wie Fig. 8 bis 10 zeigen, auch in einem Brandfall nicht
ungewollt axial aus dem Türband herausfallen. Selbst wenn die Ummantelung 41 der Hülse
39 wegschmelzen sollte, kann der Scharnierbolzen 45, wie insbesondere Fig. 9 zeigt,
maximal um so viel nach unten absinken, bis der Sprengring 52 auf der oberen Stirnseite
des zugehörigen Reservelagerrings 43 aufliegt. Die Türschließfunktion bleibt dabei
voll erhalten.
[0028] Das aus Fig. 8 bis 10 ersichtliche Türbandteil 37 kann ohne jede Änderung wahlweise
bei Rechts- und Linkstüren verwendet werden. Würde das Türbandteil 37 nach Fig. 8
bis 10 in einer um 180° gedrehten Stellung und so montiert, daß die Hülse 40 oben
und die Hülse 39 unten liegt, dann könnte der Vorsprung 49 beim normalen Gebrauch
allenfalls so weit nach unten rutschen, bis der Vorsprung 49 auf der Schulter 50 aufliegt.
Beim Wegschmelzen der Ummantelung 41 der jeat oben liegenden Hülse 40 in einem Brandfall
od. dgl. könnte der Scharnierbolzen 45 dagegen nur um so viel nach unten absinken,
bis sich der Vorsprung 49 auf die in Fig. 10 untere Stirnfläche des zugehörigen Reservelagerrings
44 auflegt, der sich seinerseits nur um so viel axial verschieben kann, bis er vom
zugeordneten Reservelagerring 25 (Fig. 7) des mittleren Türbandteils 15 abgestützt
wird. Auch in diesem Fall bleibt die Türschließfunktion voll erhalten. Wird daher
der Sprengring 52 immer an dem vom Vorsprung 49 entfernten Ende des Scharnierbolzens
45 angebracht, dann ist automatisch sichergestellt, daß der Scharnierbolzen 45 sowohl
beim normalen Gebrauch als auch im Brandfall und beim Wegschmelzen aller Kunststoff-Ummantelungen
unabhängig davon, wie das Türband im Einzelfall montiert wird, nicht ganz oder teilweise
aus den Türbandhülsen herausfallen und dadurch ein ungewolltes Öffnen der Tür bewirken
kann. Als Vorteil ergibt sich somit, daß bei der Herstellung des Türbandes nicht darauf
geachtet werden braucht, ob es an einer Rechts- oder Linkstür befestigt werden soll.
[0029] Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
auf vielfache Weise abgewandelt werden können. Beispielsweise ist es möglich, die
Hülsen 3, 30 usw. aus einem Material wie z.B. Messing herzustellen, das günstige Gleiteigenschaften
hat und sich dennoch schweißen läßt. In diesem Fall könnte der Innenmantel 17 der
Kunststoff-Ummantelung 14 völlig fehlen und Längsnut 45 in der Hülse selbst ausgebildet
werden. Weiter wäre es möglich, die dünnen Kunststoffschichten im Bereich der Ausnehmungen
5 der Hülsen 3 (Fig. 1, 3) wegzulassen, in welchem Fall sich die Reservelagerringe
25 usw. auch beim normalen Betrieb unmittelbar an den Hülsen 3 abstützen könnten.
Die Reservelagerringe 25,33 usw. würden dann beim Wegschmelzen der Kunststoff-Ummantelung
14 ohne jedes Spiel in den Hülsen 3,30 angeordnet bleiben, so daß ein Absacken der
Tür unmöglich wäre. Entsprechend könnten die Außenmäntel 19 (Fig. 3) fehlen, falls
sie aus Designgründen unerwünscht sind. Außerdem können die Schlitze 6 an den Hülsenenden
weggelassen und die Ausnehmungen 6 und Aufnahmen 20 zylindrisch oder dgl. statt konisch
ausgebildet werden. Weiter ist es möglich, die Hülsen 3, 30 je nachdem, wo sie verwendet
werden, mit unterschiedlichen Enden zu versehen, wie in Fig. 7 für die am Lappen 31
befestigten Hülsen 30 angedeutet ist. Mit besonderem Vorteil werden jedoch alle Hülsen
analog zu Fig. 8 bis 10 an den beiden Enden jeweils identisch ausgebildet. Dadurch
ist es möglich, unabhängig vom Anwendungszweck stets baugleiche Hülsen vorzusehen,
insbesondere auch dann, wenn die Türbänder nur aus einem unteren, an einer Zarge zu
befestigenden Türbandteil und einem oberen, an einer Tür zu befestigenden Türbandteil
bestehen sollen. Schließlich versteht sich, daß die verschiedenen Elemente und Merkmale
auch in anderen als den beschriebenen und dargestellten Kombinationen verwendet werden
können.
1. Türbandteil für Feuerschutztüren mit einem an einer Tür oder Zarge zu befestigenden
Lappen (2,31,38) und einer mit diesem verbundenen, zur Aufnahme eines Scharnierbolzens
(35,45) bestimmten Hülse (3,30,39,40) aus einem im Brandfall schwer schmelzenden Material,
wobei die Hülse (3,30,39,40) an wenigstens einem stirnseitigen Endabschnitt mit einem
durch Spritzgießen hergestellten, beim normalen Betrieb wirksamen Hauptlagerring (16,32)
aus einem im Brandfall leicht schmelzenden Kunststoff, einer den Hauptlagerring (16,32)
durchsetzenden Aufnahme (20,42) und einem in diese eingesetzten, beim normalen Betrieb
unwirksamen Reservelagerring (25,33,43,44) versehen ist, der aus einem im Brandfall
schwer schmelzbaren Material besteht und im Brandfall beim Schmelzen des Hauptlagenrings
(16,32) durch Abstützung an der Hülse (3,30,39,40) wirksam wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Hülse (3,30,39,40) aus einem separat hergestellten, mit dem Lappen (2,31,38)
durch Schweißen verbundenen Körper besteht und die Aufnahme (20,42) aus einer beim
Spritzgießen frei gehaltenen, im Hauptlagerring (16,32) ausgebildeten Ausnehmung besteht.
2. Türbandteil nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (20,42) konisch
ausgebildet ist und der Reservelagerring (25,33,43,44) einen daran angepaßten konischen
Außenmantel aufweist.
3. Türbandteil nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse (3,30,39,40)
an dem den Hauptlagerring (16,32) aufweisenden Endabschnitt wenigstens einen beim
Spritzgießen des Hauptlagerrings (16,32) mit Kunststoff gefüllten Schlitz (6) enthält.
4. Türbandteil nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(3,30,39,40) mit einem Kunststoff-Innenmantel (17) versehen ist, der einen ein Drehlager
für den Scharnierbolzen (35,45) bildenden, im Bereich des Endabschnitts in die Aufnahme
(20,42) mündenden Durchgang (18) aufweist.
5. Türbandteil nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufnahme (20,42) in einer
die Hülse (3,30,39,40) vollständig einhüllenden Kunststoff-Ummantelung (14,41) ausgebildet
und durch eine dünne Kunststoffschicht von einer entsprechend geformten, in der Hülse
(3,30,39,40) ausgebildeten Ausnehmung (5) beabstandet ist.
6. Türbandteil nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Hülse
(39,40) oder die Kunststoff-Ummantelung (41) mit einer achsparallelen Längsnut (53)
versehen ist.
7. Türbandteil nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Längsnut (53) nur über
einen Teil der axialen Länge der Hülse (39,40) oder Kunststoff-Ummantelung (41) erstreckt
ist.
8. Türbandteil nach einem der Ansprüche 1 bis 7, gekennzeichnet durch seine Anwendung
auf nicht für Feuersschutzzwecke bestimmte Türen wahlweise mit oder ohne Reservelagerring
(25,33,43,44).
9. Türband mit wenigstens zwei Türbandteilen, die wenigstens je eine von einem Scharnierbolzen
durchsetzte Hülse aufweisen, dadurch gekennzeichnet, daß die Türbandteile nach einem
oder mehreren der Ansprüche 1 bis 7 ausgebildet sind.
10. Türband nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierbolzen (45) einen
radialen, in der Längsnut (53) angeordneten Vorsprung (49) aufweist.
11. Türband nach Anspruch 9 oder 10, dadurch gekennzeichnet, daß der Scharnierbolzen (45)
an wenigstens einem Ende mit einem aufgeschobenen Sprengring (52) versehen ist.
12. Türband nach einem der Ansprüche 9 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß es an den Enden
des Scharnierbolzens (45) befestigte Endkappen (47) aufweist.
13. Türband nach einem der Ansprüche 9 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß in ausgewählte
Aufnahmen (20,42) Reservelagerringe (25,33,43,44) eingesetzt sind.