(19)
(11) EP 0 812 974 A2

(12) EUROPÄISCHE PATENTANMELDUNG

(43) Veröffentlichungstag:
17.12.1997  Patentblatt  1997/51

(21) Anmeldenummer: 97107983.5

(22) Anmeldetag:  16.05.1997
(51) Internationale Patentklassifikation (IPC)6E06B 1/30
(84) Benannte Vertragsstaaten:
AT BE CH DE DK ES FI FR GB GR IE IT LI LU MC NL PT SE
Benannte Erstreckungsstaaten:
LT LV SI

(30) Priorität: 15.06.1996 DE 29610571 U

(71) Anmelder: THYSSEN POLYMER GMBH
81671 München (DE)

(72) Erfinder:
  • Hübner, Otmar
    94327 Bogen (DE)
  • Burgdorf, Ralf
    81543 München (DE)

   


(54) Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl


(57) Die Erfindung betrifft einen Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. der als tiefes Rahmenelement ausgeformt ist, so daß ein tiefer Rahmen entsteht, der einen großen Mauerspalt in der Fensterleibung überbrücken kann, wobei dessen Verbreiterung nach außen zur Witterungsseite hin anextrudiert ist und Aufnahmehaken zum Adaptieren von Kunststoffprofilen (9) derart vorgesehen sind, daß diese adaptierten Profile (9) nicht vor das Rahmenelement ragen.




Beschreibung


[0001] Die Erfindung bezieht sich auf einen Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. der als tiefes Rahmenelement so ausgeformt ist, daß ein tiefer Rahmen entsteht, wodurch ein großer Mauerspalt in der Fensterleibung überbrückt werden kann.

[0002] Die Herstellung von Kunststoffrahmenprofilen für Fenster und Türen erfolgt so, daß glatte Sichtflächen entstehen, und zwar sowohl zur Raum- als auch zur Bewitterungsseite hin und mauerseitig sogen. Ausfälzungen für die Aufnahme von Kopplungs- oder Zusatzprofilen vorgesehen werden.

[0003] Falls Zusatzprofile in der Breite benötigt werden, so werden diese angenippelt, -geschraubt, -geklebt oder über mauerseitig vorhandene Rastnuten mit dem Hauptprofil gekoppelt.

[0004] Beim Ansetzen an, bzw. Koppeln solcher Zusatzprofile mit dem Haupt-, bzw. Rahmenprofil bilden sich regelmäßig Kopplungsfugen auf der witterungsseitigen Sichtfläche, was das Eindringen von Wettereinflüssen, wie Wind und Regen etc. zur Folge hat.

[0005] Aufgrund der novellierten Wärmeschutzverordnung aus dem Jahre 1995 werden zunehmend zweischalige Mauerwerkskonstruktionen ausgeführt, wobei zwischen den beiden Mauerwerkschalen eine wärmeisolierende Luftschicht ggf. mit einer zusätzlichen Dämmschicht vorgesehen ist. Eine Bedingung dabei ist, daß der Luftspalt und damit der Dämmstoff gegen eindringendes Regenwasser und Luftfeuchtigkeit geschützt ist.

[0006] Daher ist es erforderlich, beim Einsetzen von Fenstern und Türen in die Mauerwerksleibung, diesen Mauerwerksspalt wasserdicht abzudecken.

[0007] Der Erfindung, wie sie in den Ansprüchen beschrieben ist, liegt daher die Aufgabe zugrunde, eine hohe Dichtigkeit dieses Mauerwerksspaltes gegen das Eindringen von Wasser und Feuchtigkeit zu erzielen.

[0008] Durch die, mit der Erfindung vorgeschlagene Konstruktion, wird der Vorteil einer praktisch 100%igen Dichtigkeit erzielt, wobei einstückige tiefe Rahmenprofile, die etwa die doppelte Breite üblicher Rahmenprofile aufweisen, vorgesehen sind. Außerdem ist die Möglichkeit gegeben, verschiedene Zusatzprofile, wie z.B. Rolladenführungsschenen, Fensterbank-, Verkleidungsprofile, Sonnenrollos, Fliegengitter usw. vorzusehen. Es können auch Zierverkleidungen in unterschiedlichsten Farben und Formen eingesetzt werden.

[0009] Die Dichtigkeit wird vor allem auch dadurch erreicht, daß die breiten Rahmenprofile stumpf verschweißt werden.

[0010] Ein weiterer Vorteil ist darin zu sehen, daß die Adapterprofile von außen, also von der Witterungsseite her aufgebracht werden können, was sowohl bei der Montage in der Werkstatt ein nachträgliches Aufbringen erleichtert, als auch im eingebauten Zustand der Fenster eine Reparaturmöglichkeit läßt, weil die Teile zur Witterungsseite hin entnommen werden können. Dies ist insbesondere dann von Vorteil, wenn Insektenschutzgitter, Sonnenschutzrollos etc. vorgesehen sind. Solche Elemente sind sogar noch später nachrüstbar, ohne daß Mauerwerk oder Fensterkonstruktion zusätzlich durch Sägen, Bohren, Schneiden bearbeitet werden müssen.

[0011] Die Erfindung ist nachstehend anhand der in den Abbildungen dargestellten Ausführungsbeispiele näher erläutert.

[0012] Es zeigt:
Fig. 1
ein Kunststoffrahmenprofil,
Fig. 2
ein Profil der Fig. 1 mit Adapterprofil,
Fig. 3 bis 7
Ausführungsvarianten der Fig. 2,
Fig. 7 bis 10
weitere Ausführungsvarianten.


[0013] In den Abbildungen ist ein Kunststoffrahmenprofil dargestellt, das im wesentlichen aus dem Rahmen 1 und einer an diesen anextrudierten Verbreiterung 2 besteht. Während die der Mauer zugewandte Seite des Rahmens 1 glatt ausgebildet ist, ist an der Witterungsseite des Verbreiterungsprofiles 2 oberhalb der glatten Außenseite ein Aufnahmehaken 8 vorgesehen, mit dem diverse Adapterprofile, wie beispielsweise Zierverkleidungen 9 (Fig.2), 10 (Fig.3), 11 (Fig.4), 12 (Fig.5) verbunden werden können. Diese Zierverkleidungen können, wie in den Abbildungen dargestellt, unterschiedliche Profilquerschnitte aufweisen.

[0014] Es können z.B. auch unterschiedlich ausgebildete Rolladenführungsprofile 3, wie in Fig. 6 und 7 dargestellt, angesetzt werden.

[0015] Die Fig. 8 dagegen zeigt ein angesetztes Fensterbankprofil 4 und die Fig. 9 ein Verkleidungsprofil 5. Diese beiden Profile können auch über die Breite 13, bzw. 14 vor das Verbreiterungsprofil 2 ragen.

[0016] Schließlich können auch Insektenschutz 6 und Sonnenrollos 7 an den Aufnahmehaken des Verbreiterungsprofils 2 angesetzt werden.

BEZUGSZEICHENLISTE



[0017] 
1
Rahmenprofil
2
Verbreiterungsprofil
3
Rolladenführungsprofil
4
Fensterbankprofil
5
Verkleidungsprofil
6
Insektenschutzrollo
7
Sonnenschutzrollo
8
Aufnahmehaken
9
Zierverkleidungen
10
Verkleidungsprofil
11
Verkleidungsprofil
12
Verkleidungsprofil
13
vorstehende Breite
14
vorstehende Breite



Ansprüche

1. Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. der als tiefes Rahmenelement ausgeformt ist, so daß ein tiefer Rahmen entsteht, wodurch ein großer Mauerspalt in der Fensterleibung überbrückt werden kann, dadurch gekennzeichnet, daß der Kunststoffrahmen als tiefes Rahmenelement so ausgeformt ist, daß ein tiefer Rahmen (1,2) entsteht, der einen großen Mauerspalt in der Fensterleibung überbrückt, wobei ein Verbreiterungsprofil (2) nach außen zur Witterungsseite hin anextrudiert ist und Aufnahmehaken (8) zur Aufnahme von verschiedenen Kunststoffprofilen (3,4,10,11,12) derart vorgesehen sind, daß eingesetzte Profile nicht vor das Rahmenelement (1,2) ragen.
 
2. Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die adaptierten Profile (3,4,5,10,11,12) beliebige Formen aufweisen.
 
3. Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß mauerseitig Formnuten ausgebildet sind, die weitere Zusatzprofile zur Rahmenkopplung und Einsatz von Verkleidungsleisten ermöglichen.
 
4. Kunststoffrahmen für Fenster, Türen oder dergl. nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß Wasserabweisungsprofile (13,14) in die Aufnahmehaken eingesetzt sind und vor das Rahmenelement (1,2) ragen.
 




Zeichnung