[0001] Die Erfindung betrifft eine Wickelmaschine zum Aufwickeln einer laufenden Papierbahn.
[0002] Es sind zahlreiche Bauarten derartiger Maschinen bekanntgeworden. Es wird auf EP
0 496 863 B1 verwiesen. Dabei handelt es sich um eine Doppeltragwalzen-Wickelmaschine
mit der Möglichkeit der Druckluftentlastung des Gewichtes der entstehenden Papierrollen.
Zu diesem Zweck ist ein Druckraum gebildet, der durch die folgenden Elemente begrenzt
ist: durch die Mantelflächen der beiden Tragwalzen; durch die Mantelfläche der entstehenden
Papierrolle selbst; durch jeweils eine verschiebbare Stirnwand, die sich jeweils in
einem Endbereich der Tragwalzen befindet, sowie durch einen Blaskasten, der sich parallel
zu den Tragwalzen erstreckt und an den Mantelflächen der Tragwalzen mehr oder minder
dichtend anliegt. Der Blaskasten ist von den Tragwalzen hinwegbewegbar, beispielsweise
um Papierreste nach einem Papierstau zu entfernen, oder um bei einem Rollenwechsel
ein Trennmesser von unten her in den Spalt zwischen den Tragwalzen einzuschwenken.
[0003] Eine Maschine gemäß diesem Dokument vermag zwar durch den Überdruck im Druckraum
eine Kompensation des Eigengewichtes der Papierrolle(n) zu erzielen. Jedoch ist dies
mit gravierenden Nachteilen verbunden.
[0004] So erfordert der Blaskasten als solcher relativ viel Raum, da er sich im allgemeinen
bis unter die unteren Scheitelpunkte der beiden Tragwalzen erstreckt. Wird der Blaskasten
von den beiden Tragwalzen hinwegbewegt, so wird hierzu ebenfalls Raum benötigt. Da
der Blaskasten meist nur nach unten. weggefahren werden kann, und da eine hierzu erforderliche
Hubeinrichtung in der Regel an der Unterseite des Blaskastens angreift, muß entsprechend
viel Raum unter der Maschine bereitgestellt werden. Gerade dort fehlt es aber häufig
an Raum.
[0005] Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Tragwalzen-Wickelmaschine zum Aufwickeln
einer laufenden Papierbahn mit Kompensation des Eigengewichtes der entstehenden Papierrolle
durch Druckluftentlastung derart zu gestalten, daß unterhalb der Tragwalzen weniger
Raum als seither beansprucht wird.
[0006] Diese Aufgabe wird durch die Merkmale von Anspruch 1 gelöst.
[0007] Die Erfinder sind bei der Lösung des Problemes einen Weg gegangen, der sich von EP
0 496 863 B1 grundlegend unterscheidet. Statt des dort vorgesehenen Blaskastens verwenden
sie zum Überbrücken des Abstandes zwischen den beiden Tragwalzen und damit zum Begrenzen
eines Druckraumes eine Traverse. Weiterhin führen sie Druckluft über eine Leitung
oder (abhängig von der Bahnbreite) über eine Mehrzahl von über die Bahnbreite verteilten
Leitungen durch die Traverse hindurch in den Druckraum ein.
[0008] Die Traverse hat, verglichen mit dem bisherigen Blaskasten, einen viel kleineren
Querschnitt, in einer zu den Tragwalzenachsen senkrechten Schnittebene gesehen. Im
Extremfall besteht die Traverse lediglich aus einer Platte, die mit ihren beiden Längskanten
jeweils eine Dichtung mit den betreffenden Tragwalzenmänteln bildet. Es kommt daher
nicht zu Raumproblemen beim Abfahren der Traverse, und zwar auch dann nicht, wenn
diese nach unten abgefahren wird. Dabei ist besonders hilfreich, daß die Hubeinrichtung
weiter oben als bisher angreifen kann. Die Traverse kann auch nach einer Seite herausgefahren
werden, d.h. parallel zu den Tragwalzenachsen, oder gar senkrecht zu diesen unter
einer der beiden Tragwalzen hinweg in horizontaler Richtung. Auch ein Wegschwenken
ist denkbar, wobei die Traverse an der Mantelfläche einer der Tragwalzen anlegen bleiben
kann, also um eine zur Tragwalze parallele Achse schwenkt. Jedoch kann auch eine exzentrische
Schwenkachse vorgesehen werden.
[0009] Insbesondere bei Wickelmaschinen für große Bahnbreiten kann zwar auch bei der erfindungsgemäßen
Maschine ein Luftdruckkasten vorgesehen werden. Dieser wird dann jedoch von der Traverse
entfernt angeordnet, beispielsweise unterhalb einer der beiden Tragwalzen. Eine Mehrzahl
von Leitungen stellt eine Verbindung her zwischen diesem Druckkasten und dem Druckraum
zwischen den Tragwalzen, der Traverse, der Papierrolle und den seitlichen verschiebbaren
Stirnwänden. Der Druckluftkasten hat somit die Funktion eines Querverteilrohres, wobei
dem Druckraum unter der Papierrolle eine entsprechende Anzahl von Druckluftströmen
beispielsweise gleicher Drücke und Durchsätze zugeführt werden.
[0010] Man könnte somit sagen, daß die Funktionen des bekannten Blaskastens gemäß dem genannten
Dokument aufgeteilt sind auf zwei Komponenten: die eine Komponente ist die Traverse,
die nunmehr lediglich noch die Funktion hat, den Druckraum unter der entstehenden
Papierrolle abzusperren, und die andere Komponente ist das Querverteilrohr mit den
Leitungen, welche gemeinsam die Funktion übernehmen, eine optimale Führung und Gestaltung
der Druckluftströme zu bewirken.
[0011] Das Querverteilrohr kann stationär sein, jedoch ist dies nicht zwingend erforderlich.
Die genannten Leitungen sind zweckmäßigerweise Schläuche. Die einzelne Leitung kann
teleskopierbar sein. Sie kann auch zusammengesetzt sein aus gelenkig miteinander verbundenen
Abschnitten.
[0012] Ist das Querverteilrohr wenigstens annähernd so lang, wie die Arbeitsbreite der Maschine
ist, und sind die einzelnen Leitungen, die das Querverteilrohr mit dem Druckraum verbinden,
gleichmäßig über die Länge des Querverteilrohres angeordnet, so wird erreicht, daß
die Druckverteilung über die Arbeitsbreite optimal ist.
[0013] Die Erfindung ist anhand der Zeichnung näher erläutert. Darin ist im einzelnen folgendes
dargestellt:
- Fig. 1-3
- zeigen jeweils eine Wickelmaschine in einer Seitenansicht mit verschiedenen Ausführungsformen
und Anordnungen von Traverse, Leitungen und Querverteilrohr.
- Fig. 4.1
- veranschaulicht eine weitere Ausführungsform.
- Fig. 4.2
- ist eine Längsschnittansicht durch den Gegenstand von Fig. 4.1.
- Fig. 5-7
- zeigen weitere Ausführungsformen, wiederum in Seitenansicht.
- Fig. 8
- zeigt eine Ausführungsform mit einem Druckluftkasten in Seitenansicht.
- Fig. 9
- zeigt eine weitere Ausführungsform in Seitenansicht mit einer besonders gestalteten
Trennvorrichtung.
[0014] Die in Fig. 1 gezeigte Tragwalzen-Wickelmaschine umfaßt zwei Tragwalzen 1, 2. Diese
dienen zum Aufwickeln einer fortlaufenden Papierbahn 3.1 zu einer Papierrolle 3.2.
[0015] Unterhalb der beiden Tragwalzen 1, 2 befindet sich der Maschinenkeller mit dem Kellerboden
4.
[0016] Der gegenseitige Abstand zwischen den Mantelflächen der beiden Tragwalzen 1, 2 ist
im dargestellten Beispiel durch eine Traverse 5 überbrückt. Wie man sieht, hat die
Traverse 5 im wesentlichen die Gestalt eines umgekehrten L mit den beiden Schenkeln
5.1 und 5.2.
[0017] Man erkennt ferner ein Querverteilrohr 6 sowie eine Mehrzahl von Schläuchen 7, von
denen nur ein einziger hier zu sehen ist.
[0018] Traverse 5 und Querverteilrohr 6 erstrecken sich im wesentlichen über die gesamte
Arbeitsbreite der Maschine, zumindest über die Mindest-Arbeitsbreite. Sie sind damit
wenigstens annähernd so lang wie die Papierrolle 3.2 bzw. die Gesamtheit der Papierrollen,
falls eine Längsschneideinrichtung vorhanden ist. Das Querverteilrohr 6 weist eine
der Anzahl der Schläuche 7 entsprechende Anzahl von Druckluftauslässen 6.1 auf, und
der Schenke 5.1 der Traverse 5 ist ebenfalls mit einer entsprechenden Anzahl von Durchlässen
versehen, gebildet aus Druckluftstutzen 5.3. Wie man sieht, ist jeweils ein Ende eines
jeden Schlauches 7 einerseits an einen Anschluß 6.1 des Querverteilrohres 6, und andererseits
an einen Druckluftstutzen 5.3 des Schenkels 5.1 angeschlossen.
[0019] Auf dem Kellerboden 4 ist eine Stuhlung 8 befestigt. Diese trägt ihrerseits das Querverteilrohr
6 sowie einen Schlitten 8.1. Schlitten 8.1 führt ein Gleitstück 5.4, das wiederum
am senkrechten Schenkel 5.2 der Traverse 5 angreift. Bei einer Auf- und Ab-Bewegung
der Traverse 5 ist somit eine tadellose vertikale Führung gewährleistet.
[0020] Als Aktuator für eine Auf- und Ab-Bewegung der Traverse 5 dient ein Spindel- oder
ein Hydraulik- oder ein Pneumatik-Antrieb 9. Wie man sieht, sind Traverse 5 und Schläuche
7 in zwei Positionen dargestellt. In der oberen, ausgezogen dargestellten Position
sperrt der horizontale Teil 5.1 der Traverse 5 den Druckraum 10 unterhalb der Papierrolle
3.2 ab. In der unteren, strichpunktiert dargestellten Position ist dies nicht der
Fall.
[0021] Die Wickelmaschine gemäß Fig. 1 weist zusätzlich eine Bahntrennvorrichtung 11 auf.
Diese ist in Richtung des Doppelpfeiles um die Achse der Tragwalze 2 verschwenkbar.
Diese Trennvorrichtung wird dann in Aktion gesetzt, wenn die Papierrolle 3.2 ihren
vollen Durchmesser erreicht, und wenn die Traverse 5 nach unten abgefahren ist. In
diesem Falle gelangt die Schneide 11.1 der Trennvorrichtung 11 durch den Zwischenraum
zwischen den beiden Tragwalzen 1, 2 nach oben.
[0022] Es versteht sich, daß der Druckraum 10 wenigstens in gewissem Maße luftdicht sein
muß, damit die Kompensationswirkung der Druckluftentlastungseinrichtung eintreten
kann. Zu diesem Zwecke sind im Bereich der Längskanten des horizontalen Teiles 5.1
Dichtungen 12, 13 vorgesehen. Dabei kann es sich um Dichtleisten handeln. Es können
aber auch Labyrinthdichtungen oder dgl. verwendet werden, so daß die Dichtung eine
berührungsfreie ist.
[0023] Die Papierbahn 3.1 ist, wie man sieht, von links unten her an die Tragwalze 1 herangeführt
und umschlingt diese somit von unten nach oben. Es wäre jedoch auch denkbar, diese
von rechts oben an die zweite Tragwalze einzuführen und durch den Preßspalt zwischen
der Tragwalze 2 und der Papierrolle 3.2 hindurchzuführen. Diese Bahnführung vermeidet
die Gefahr, daß Luft aus dem Druckraum 10 zwischen die Papierlagen der Papierrolle
3.2 eingewickelt wird. Auch hätte Sie den Vorteil, daß keine der beiden Dichtungen
12, 13 berührungsfrei zu sein hätte. Vielmehr könnten zwischen den Längskanten des
horizontalen Teiles 5.1 der Traverse 5 und den Mantelflächen der beiden Tragwalzen
1, 2 berührende Dichtungen vorgesehen werden. Die Trennvorrichtung 11 würde durch
eine weiter unten beschriebene Perforiereinrichtung ersetzt werden.
[0024] Die Ausführungsform gemäß Fig. 2 unterscheidet sich von jener gemäß Fig. 1 vor allem
durch die Art des Verfahrens der Traverse 5. Während bei Fig. 1 die Traverse vertikal
auf- und abfahrbar ist, ist sie hier bei Fig. 2 schwenkbar - siehe die strichpunktiert
dargestellte, abgeschwenkte Position. Das Querverteilrohr 6 befindet sich auf dem
Kellerboden 4. Der pneumatische Aktuator 9 ist ebenfalls anders angeordnet als bei
der Ausführungsform gemäß Fig. 1. Hierdurch ergeben sich bei der Anordnung gemäß Fig.
2 Vorteile bezüglich des Wegräumens von Papierausschuß, der von oben nach unten fallen
könnte.
[0025] Die Ausführungsform gemäß Fig. 3 ist ähnlich jener gemäß Fig. 2. Auch hier steht
der Gedanke im Vordergrund, Papierstau schnell und leicht abführen zu können. Wie
angedeutet, kann der Traversen-Querschnitt ein nach unten offenes U sein, z.B. aus
Stabilitätsgründen.
[0026] Bei der Ausführungsform gemäß der Figuren 4.1 und 4.2 handelt es sich um eine Traverse
5, die ähnlich jener gemäß Fig. 1 gestaltet ist. Auch hier ist wiederum eine Schlittenführung
5.4, 8.1 vorgesehen, um eine einwandfreie Vertikalführung der Traverse 5 durch den
pneumatischen Aktuator 9 zu erzielen. Wie man aus den beiden Figuren erkennt, sind
den Druckluftstutzen 5.3 Abdeckkappen 5.5 zugeordnet. Diese haben einerseits eine
Schutzfunktion, indem sie dafür sorgen, daß keine Verunreinigungen in die Schläuche
7 gelangen. Andererseits sorgen sie für eine weitere Vergleichmäßigung der Luftströme,
da jeder Einzel-Luftstrom entsprechend den Pfeilen 5.6 geteilt und umgelenkt wird.
[0027] Die Ausführungsform gemäß Fig. 5 ähnelt jener gemäß Fig. 2 bezüglich Anordnung und
Aufhängung der Traverse 5 sowie bezüglich der Anordnungen des Querverteilrohres 6
und des pneumatischen Aktuators 9.
[0028] Die Traverse 5 hat hier zwar Kastenform. Jedoch dient diese lediglich zur Versteifung
der Konstruktion, indem die Traverse 5 einen relativ großenTeil der Enden einer jeden
Leitung 7 aufnimmt. Nur die außerhalb der Traverse 5 befindlichen Leitungsteile sind
flexibel.
Eine weitere Variante wird weiter unten anhand der Fig. 9 beschrieben, im wesentlichen
mit den folgenden Merkmalen:
[0029] Die Traverse 5 trägt eine Bahntrennvorrichtung 11, die relativ zur Traverse beweglich
und somit in herkömmlicher Weise von unten her vertikal in das Wickelbett einfahrbar
ist, um beim Rollenwechsel die Bahn durchzutrennen.
[0030] In einer weiteren Alternative hierzu kann man anstelle einer Bahntrennvorrichtung
11 gemäß den Anmeldungen 195 19 306.7 und 295 08 732.3 eine Perforiereinrichtung vorsehen,
vorzugsweise in Kombination mit einer automatischen Bahnende-Verklebeeinrichtung.
Dies hat z.B. gemäß Fig. 6 oder 8 den Vorteil, daß man bei der Gestaltung der Gewichtsentlastungseinrichtung
keinerlei Rücksicht mehr nehmen muß auf eine herkömmliche Bahntrennvorrichtung; d.h.,
die Traverse muß weniger weit nach unten abschwenkbar sein, weil keine Kollisionsgefahr
mit der Bahntrennvorrichtung mehr besteht; sie braucht auch nicht als Träger für eine
Bahntrennvorrichtung zu dienen.
Ferner ist folgendes denkbar:
[0031] Die Traverse dient zugleich zur Abstützung einer Bahneinziehvorrichtung; diese muß
aktiviert werden, wenn in der Abrollstation (von der die Papierbahn geliefert wird)
ein Rollenwechsel stattfindet und somit ein neuer Bahnanfang in die Wickelmaschine
eingefädelt werden muß. Siehe z.B. Fig. 7.
[0032] Die Druckluftzufuhr über flexible Leitungen bietet die Möglichkeit, den Volumenstrom
über die Maschinenbreite auf einfache Weise zu variieren, z. B. können in den Randzonen
größere Leitungsquerschnitte vorgesehen werden, um eine eventuelle Leckage an den
stirnseitigen Abdichtungen auszugleichen.
[0033] Bei einer nach unten offenen Traverse können die Dichtleisten von der Innenseite
der Traverse her angeschraubt werden. Die Verschraubungen sind dadurch besser zugänglich.
[0034] Verglichen mit dem herkömmlichen Luftkasten besteht viel weniger die Gefahr einer
Verschmutzung des Luftzuführ-Systems. Insbesondere kann das Eindringen von Papierresten
in das Luftzuführ-System zumindest weitgehend vermieden werden, z. B. indem die Luftaustrittsöffnungen
gemäß Fig. 4.1, 4.2 oder 5 mit einer Abdeckung 5.5 versehen werden.
[0035] Die erfindungsgemäße Traverse kann, verglichen mit einem herkömmlichen Luftkasten,
ein wesentlich geringeres Gewicht aufweisen (durch Verwendung geringerer Bleckdicken),
weil die Belastung durch den Überdruck wesentlich geringer ist.
[0036] Die unteren Seitenschilde 20 können gemäß Fig. 4.1 und 4.2 fest oder beweglich an
der Traverse 5 befestigt werden; sie können aber auch isoliert von dieser abgestützt
sein. Die oberen Seitenschilde 21 (Fig. 1) sind wie bisher unabhängig von den unteren
Seitenschilden beweglich abgestützt. In einer weiteren Variante könnten die unteren
an die oberen Seitenschilde gekoppelt und gemeinsam mit diesen axial geführt sein.
[0037] Das Querverteilrohr 6 hat natürlich in jedem Falle auch einen Anschluß an eine Druckluftquelle
22 (Fig. 1). Er könnte an einer Stirnseite des Querverteilrohres angeordnet sein.
Auch sind Druckluft-Zufuhranschlüsse an beiden Stirnseiten denkbar. Schließlich ist
denkbar, an einer Längsseite einen oder mehrere Druckluft-Zufuhranschlüsse vorzusehen.
[0038] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 wird die Papierbahn 3.1 von oben her an die
Wickelmaschine herangeführt, d.h. in den Preßspalt zwischen der Tragwalze 1 und der
entstehenden Papierrolle 3.2. Im Gegensatz zu jener Ausführung, bei der die Papierbahn
3.1 von unten her in den Zwischenraum zwischen den Tragwalzen 1 und 2 eingeführt wird,
hat diese Ausführungsform den großen Vorteil, daß zwischen die einzelnen Lagen der
entstehenden Papierrolle 3.2 keine Luft eingedrückt wird.
[0039] Bei dieser Ausführungsform ist eine im wesentlichen plattenförmige Traverse 5 um
eine Schwenkachse 5.6 verschwenkbar. Die Schwenkachse 5.6 verläuft parallel zu den
Achsen der beiden Tragwalzen 1, 2. Zum Verschwenken der Traverse 5 dient ein Pneumatik-Antrieb
9. Auch hierbei sind wieder Dichtleisten 12, 13 vorgesehen, die berührend an den Mantelflächen
der beiden Tragwalzen 1, 2 anliegen können.
[0040] Das Querverteilrohr 6 ist mittels einer Vielzahl von Leitungen 7 durch die Traverse
5 hindurch an den Druckraum 10 angeschlossen.
[0041] Bei der Ausführungsform gemäß Fig. 7 wird die Papierbahn 3.1 von unten her in den
Zwischenraum zwischen den beiden Tragwalzen 1, 2 eingeführt.
[0042] Die Traverse 5 ist auch hier - wie bei der Ausführungsform gemäß Fig. 6 - im wesentlichen
plattenförmig und um eine ortsfeste Achse 5.6 schwenkbar.
[0043] Das Querverteilrohr 6 kann ortsfest sein. Die Leitungen 7 sind am Querverteilrohr
6 starr angeschlossen.
[0044] Alternativ können - wie in Fig. 7 dargestellt - Querverteilrohr 6, Leitungen 7 und
Traverse 5 eine starre Einheit bilden, die um eine Schwenkachse 6.3 des Querverteilrohres
6 verschwenkbar ist.
[0045] Man erkennt ferner eine Bänderführung 30. Diese dient dem Einführen der Bahn 3.1.
Sie ruht auf dem Querverteilrohr 6. Sie geht dann in Arbeitsposition, wenn die Traverse
5 aus ihrer Arbeitsposition entfernt wird.
[0046] Die Wickelmaschine weist ferner eine herkömmliche Trennvorrichtung 11 mit einer Schneide
11.1 auf, so wie in Figur 1 bereits dargestellt.
[0047] Figur 8 zeigt eine weitere Ausführungsform einer erfindungsgemäßen Wickelmaschine.
Hierbei wird die Papierbahn 3.1 von oben her in den Preßspalt zwischen Tragwalze 1
und entstehender Papierrolle 3.2 eingeführt. Der Wickelmaschine ist eine Perforiereinrichtung
40 vorgeschaltet, ferner mehrere über die Bahnbreite verteilte Klebstoffspender 50.
Bezüglich der Einzelheiten solcher Vorrichtungen wird auf die Patentanmeldungen 195
19 306.7 und 295 08 732.9 verwiesen.
[0048] Die Wickelmaschine arbeitet mit einem Druckluftkasten 60. Dieser ist mittles eines
Pneumatik-Antriebs 9 in seine hier dargestellte Arbeitsposition einfahrbar bzw. aus
dieser anfahrbar. Dabei ist der Blaskasten mittels Schwenkhebeln 61 um eine Schwenkachse
62 schwenkbar.
[0049] Es ist eine Druckluftquelle 22 vorgesehen. Diese steht über eine oder mehrere Leitungen
7 mit dem Druckluftkasten 60 direkt in leitender Verbindung.
[0050] Alternativ ist es auch möglich, ein Querventilrohr 6 vorzusehen, das über eine Vielzahl
von Leitungen 70 an den Druckluftkasten 60 angeschlossen ist.
[0051] Die Wickelmaschine gemäß Fig. 9 ist ganz ähnlich aufgebaut wie jene gemäß Fig. 1.
Die Besonderheit liegt in einer Bahntrennvorrichtung 11 und deren Anordnung in Bezug
auf die Traverse 5. Die Bahntrennvorrichtung 11 ist nämlich an der Traverse 5 gelagert,
so daß sie deren Hubbewegung infolge der Aktion des Antriebes 9 mitmacht. Die Trennvorrichtung
umfaßt einen schmalen Tragbalken 11.3 für eine Schneide 11.1 und einen eigenen Antrieb
11.2. Dieser kann pneumatisch oder hydraulisch betrieben werden. Tragbalken und Antrieb
sind mittels eines Gelenkstückes 11.4 mechanisch miteinander verbunden. Schenke 5.1
der Traverse weist eine Öffnung 11.5 auf, durch welche der Tragbalken 11.3 hindurchgeführt
ist, und in welcher er mittels des Antriebes 11.2 auf- und abfahrbar ist, und zwar
zwischen einer nicht-operativen und einer operativen Position (die letzte gestrichelt
dargestellt).
1. Wickelmaschine zum Aufwickeln einer laufenden Papierbahn (3.1)
1.1 mit zwei parallel nebeneinander angeordneten Tragwalzen (1, 2), die einen gegenseitigen
Abstand aufweisen;
1.2 es ist ein Druckraum (10) von den folgenden Elementen umschlossen:
den Mantelflächen der Tragwalzen (1, 2)
der Mantelfläche der entstehenden Papierrolle (3.2)
einer den Abstand zwischen den Tragwalzen (1, 2) überbrückenden Traverse (5)
je eine in jedem Endbereich der Tragwalzen (1, 2) befindliche Stirnwand (20, 21);
1.3 die Traverse (5) ist derart beweglich, daß sie mit den Mantelflächen der Tragwalzen
(1, 2) öffenbare Dichtspalte bildet;
1.4 die Traverse (5) hat wenigstens einen Durchlaß, der über eine Leitung (7) den
Druckraum (10) mit einer Druckluftquelle (6, 22) verbindet.
2. Wickelmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß ein von der Traverse (5)
entfernt angeordnetes langgestrecktes Querverteilrohr (6) mit einem Druckanschluß
vorgesehen ist.
3. Wickelmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Querverteilrohr
(6) über seine Länge verteilte Auslässe (6.1) aufweist.
4. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne
Leitung teleskopierbar oder aus gelenkig miteinander verbundenen Abschnitten zusammengesetzt
ist.
5. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die einzelne
Leitung (7) flexibel ist.
6. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(5) ganz oder teilweise entfernbar ist.
7. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(5) um eine zu den beiden Tragwalzen (1, 2) parallele Achse (5.6) schwenkbar ist.
8. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(5) aus einer ebenen Platte besteht.
9. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(5) ein nach unten offener, profilierter Balken, z.B. ein umgekehrtes U oder L, ist.
10. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Traverse
(5) als Hohlträger ausgeführt ist, in dessen Innenraum die Leitungen (7) starr befestigt
sind, beispielsweise durch Schweißen.
11. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß den
Durchlässen (5.3) der Traversen Kappen (5.5) zugeordnet sind, die die Durchlässe gegen
Eindringen von Verschmutzungen abschirmen, jedoch den Luftströmen den Durchtritt erlauben.
12. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Papierbahn (3.1) von unten her an eine der Tragwalzen (1, 2) herangeführt und diese
auf einem Teil ihres Umfanges umschlingend nach oben geführt ist.
13. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß die
Papierbahn (3.1) durch den Preßspalt zwischen einer der beiden Tragwalzen (1, 2) und
der entstehenden Papierrolle (3.2) hindurch in die Wickelmaschine eingeführt ist.
14. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß eine
Bahntrennvorrichtung (11) vorgesehen ist, die in an sich bekannter Weise von unten
her in das Wickelbett einfahrbar ist, um beim Rollenwechsel die Bahn (3.1) zu durchtrennen.
15. Wickelmaschine nach Anspruch 14, gekennzeichnet durch die folgenden Merkmale:
15.1 die Trennvorrichtung (11) ist an der Traverse (5) gelagert;
15.2 ein Tragbalken (11.3) für die Schneide (11.1) der Trennvorrichtung (11) ist durch
eine Öffnung (11.5) in der Traverse (5) hindurchführbar;
15.3 der Tragbalken (11.3) ist zwischen einer operativen und einer nicht-operativen
Position verfahrbar.
16. Wickelmaschine zum Aufwickeln einer laufenden Papierbahn (3.1)
16.1 mit zwei parallel nebeneinander angeordneten Tragwalzen (1, 2), die einen gegenseitigen
Abstand aufweisen;
16.2 es ist ein Druckraum (10) aus den folgenden Elementen gebildet:
den Mantelflächen der Tragwalzen (1, 2)
den Mantelflächen der Papierrolle (3.2)
einem den Abstand zwischen den Tragwalzen (1, 2) überbrückenden Blaskasten (60)
je eine in jedem Endbereich der Tragwalzen (1, 2) befindliche Stirnwand
16.3 der Blaskasten (60) ist gegen die Mantelflächen der Tragwalzen (1, 2) abgedichtet;
16.4 der Blaskasten (60) ist entweder ganz oder teilweise entfernbar;
16.5 die Papierbahn (3.1) ist durch den Preßspalt zwischen einer (1) der Tragwalzen
und der entstehenden Papierrolle (3.2) in die Wickelmaschine eingeführt.
17. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 1 - 16, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem
Einlauf der Papierbahn (3.1) in den Spalt zwischen der einen (1) der beiden Tragwalzen
(1, 2) und der entstehenden Papierrolle (3.2) eine Perforiereinrichtung (40) vorgesehen
ist.
18. Wickelmaschine nach Anspruch 17, dadurch gekennzeichnet, daß vor dem Einlauf der Papierbahn
(3.1) in den Spalt zwischen der einen (1) der beiden Tragwalzen (1, 2) und der entstehenden
Papierrolle (3.2) wenigstens ein Klebstoffspender (50) vorgesehen ist.
19. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß der
Blaskasten (60) über wenigstens eine Leitung (7) direkt an eine Druckluftquelle (22)
angeschlossen ist.
20. Wickelmaschine nach einem der Ansprüche 16 bis 18, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen
Druckluftquelle (22) und Blaskasten (60) ein Querverteilrohr (6) sowie eine Mehrzahl
von Leitungen (70) geschaltet sind.